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Geschrieben von Drahbeck am 18. September 2006 05:39:43: Bereits seit einiger
Zeit, im wesentlichen wohl ab dem Jahre 2004, kursieren im Internet einige Zeugen Jehovas
bezügliche Texte von ihm. Einer von ihnen wurde in etwas abgewandelter Form unter der
Überschrift Die Hackordnung wird gewahrt", schon früher hier dokumentiert. An sonstigen Internettexten von ihm, soweit erkannt, sei hingewiesen auf http://www.wikiwiki.de/newwiki/pmwiki.php/Wiki/AlsIchJehovaZeugeWurde" Offenbar in zusammengefasster und erweiteterter Form, gibt es diese Texte jetzt auch als Buch unter dem Titel Korkeiche und Olivenzweig (Vier Jahre als Missionar in Portugal)" Man vergleiche dazu auch die entsprechende Ankündigung auf der Verlagsseite: Etwas verwundert registriert man, dass Willi Bühler fast überwiegend von "Bibelforschern" redet und die seit 1931 geläufige Bezeichnung Zeugen Jehovas, darin fast nie verwendet. Gleichwohl ist der Kontext eindeutig. Es sind die Zeugen Jehovas gemeint. Diese semantische Ungenauigkeit ist auch aus dem Grunde beanstandbar, dieweil es in Rudimenten nach wie vor Bibelforscher-Gruppen gibt, welche die Wandlungen der Rutherford-Zeit und danach, nicht mitmachten. Nun ja, da er aber offensichtlich auf die Zeugen Jehovas inhaltlich abstellt, sei es bei dieser ausgedrückten Verwunderung belassen. In der Print-Ausgabe gibt es auch eine Bild-Beilage. Darin ist eigentlich nur ein Bild mit WTG-Hintergrund enthalten. Die Auswahl die er der Verfasser damit traf, signalisiert zugleich, was er als besonders Kritikwürdig diesbezüglich ansieht. Dieser Aspekt kommt auch in dem hinzugefügten Bildtitel zum Ausdruck. Man erfährt, den 1941 in Österreich geborenen Willi Bühler, hat es noch im
Kindesalter, zusammen mit seinen Eltern nach Brasilien verschlagen. Im Jahre 1969 kehrte
er nach Deutschland zurück, und etwa ab 1972 begann seine Zeugen
Jehovas-Karriere", die ab etwa dem Jahre 2000 wieder beendet ist. In Deutschland kam er 1971 erstmals in nähere Berührung mit den Zeugen Jehovas. Schon dieses sollte zugleich auch existenzielle Folgen haben. In seinen Worten: Je mehr ich mit den Bibelforschern die Bibel studierte, desto größer wurde meine Panik: Harmagedon stand vor der Tür. Ich brach mein Ingenieurstudium ab - denn in der neuen Welt brauchte man keine Ingenieure und ließ mich am 5. August 1972 - rund drei Jahre vor Harmagedon - taufen. Ich war gerettet! In Gottes schützender Organisation geborgen." Zum Vorfeld der Umsiedlung nach Portugal berichtet der Verfasser unter anderem: Seine damaligen Überlegungen fasst er in die Worte: Seit 1982 in Portugal ist die anfängliche Aufnahme bei den örtlichen Zeugen
Jehovas, überaus freundlich. Nicht alle Tage" kamen dort Zugereiste aus
Deutschland an. Diesem Umstand entsprechend, schwimmt er anfänglich gar auf einer Art
Euphoriewelle". Was die finanziellen Aspekte betrifft, notiert er: Was die Wohnverhältnisse anbelangt, erwiesen die sich, gemessen am deutschen
Standard, als ausgesprochen katastrophal. Aber da galt eben die WTG-Maxime: Es soll
möglichst wenig kosten. Zum zunehmendem Problem wurde dies, als sich 1984, so nicht
eingeplanter Familienzuwachs einstellte. Nicht eingeplant deshalb auch, weil die
finanzielle WTG-Unterstützung, prinzipiell nur an kinderlosen Ehepaaren orientiert ist
Eine etwaige Aufstockung im Sinne eines "Kindergeldes", gibt es prinzipiell
nicht.. Die Frage
des lieben Geldes" machte sich zunehmend bedrückend bemerkbar, nachdem die
Familienzuwachs sich eingestellt hatte. Um eine Lösung zu finden, nahm auch seine Frau
eine Nebenbeschäftigung" an, die man ahnt es schon, in der Fachwelt mit dem
Begriff Strukturvertrieb" beschrieben wird. Auch dabei gab es - man ahnt es
schon ernüchternde Erfahrungen.
Letztendlich sollten diese finanziellen Engpässe auch das Ende des Portugal-Abenteuers
einleiten, wofür auch der Satz steht: Eines Tages überraschte mich Meggi mit der Aussage: »Ich möchte für drei
Monate nach Hamburg gehen, um bei der Firma ADECO zu arbeiten und komme dann wieder. Dort
würde ich nämlich wesentlich mehr Geld verdienen als es hier möglich wäre. Bei der
Tupperware komme ich auf keinen grünen Zweig.« Sie würde in Bad-Brahmstedt, bei ihrer
Mutter wohnen und jeden Tag mit der AKN nach Hamburg fahren. Ich fiel aus allen Wolken.
Wäre das nicht eine Bedrohung für den >Vollzeitdienst Würde ich es ganz alleine aushalten, ohne meine Frau und meinen Sohn? Wie lange würde ich das Alleinesein durchhalten? Aber sie hatte es sich in den Kopf gesetzt und niemand konnte sie umstimmen. Im April 1986 fuhr ich die beiden Jonny war gerade mal 18 Monate alt nach Lissabon und von dort fuhren sie dann mit dem Fernbus nach Hamburg. Jetzt war es ziemlich still in meiner Schimmelbude. Nun mußte ich eben nur mit anderen Brüdern und Schwestern in den »Dienst« gehen. Außer Briefe schreiben, konnte ich ja nichts weiter tun, mit Meggi telefonieren war Betrachtet man das Portugal-Abenteuer" als eine längere Reise, so gilt
wohl auch in diesem Fall: Wenn einer eine Reise macht, kann er was erzählen. Wie er noch
in Portugal war setzten alsbald schon weitere Ernüchterungen ein (inzwischen hat er er
dort bei den Zeugen Karriere" gemacht), sodass er als Ältester"
auch in ein Ausschlusskomitees berufen wird, welche relativ komplizierte Fälle in
auswärtigen Versammlungen lösen soll. Die dabei gesammelten Erfahrungen lehren ihn, dass
in der Praxis wohl einiges nicht so ist, wie es in der Theorie sein sollte. Gleichwohl ist
bei solchen Fällen Licht und Schatten ziemlich ungleichmäßig verteilt. Eine
Juristenausbildung" hat er und andere, die mit solchen Fällen betraut,
selbstredend nicht; obwohl sie durchaus von Vorteil für die jeweiligen Sachverhalte
wären. Ohne ausreichende Kompetenz, müssen letztendlich Entscheidungen gefällt werden,
bei denen (auch bei ihm) ein fader Beigeschmack, ob der Überforderung, zurückbleibt. Das kommentiert er wie folgt: Jahre später, wurde aus anderem Grunde jener Wäscheschrank in seine Einzelteile
zerlegt. Und siehe da, dass vermisste Geld fand sich jetzt doch noch an. Trotzdem gab es
für ihn keine Rehabilitierung. Das Hassklima saß schon zu tief. Seine
Familienangehörigen wollten das nicht länger erdulden und bestanden darauf. Ein
auswärtiges Ausschlusskomitee" zu der auch unser Autor gehörte, müsse den
Fall erneut untersuchen. Da sie hartnäckig genug waren, kam es schließlich auch dazu.
Und diese Auswärtigen" erst, waren es, die dann die verspätete
Rehabilitierung doch noch in die Wege leiteten. Ein deutscher Missionar" in Portugal sollte sich noch in anderer Beziehung
als Magnet" erweisen. Dergestalt, dass deutsche Zeugen Jehovas bei
Portugal-Urlausbsaufenthalten, unbedingt das Verlangen verspürten" zur
Versammlung wo dieser Missionar" tätig war, hinzupilgern. Solch ein Besuch,
der es sich nicht verkneifen konnte über die ärmlichen Verhältnisse" laut
und vernehmlich die Nase zu rümpfen, sollte noch für einen Event" der
besonderen Art sorgen. Nein, man lies es nicht nur beim Naserümpfen" bewenden.
Man gedachte als Wohltäter" in die Geschichte einzugehen. Und damit die so
Beschenkten" schon mal einen Vorgeschmack bekämen, hatte man praktischer Weise
gleich ein paar Fotos von dem zukünftigen Geschenk" mitgebracht. Was sollte es sein? Richtig! Ein standesgemäßer" Königreichssaal, der
selbstredend über das ärmliche Niveau portugiesischer Verhältnisse erhaben war. Die deutschen Foto-Überbringer wussten noch mehr mitzuteilen. Die Baracke solle in
Einzelteile zerlegt und per Schiffsfracht bis nach Lissabon gesandt werden. Die Kosten
für diese Schiffsfracht würden die deutschen Wohltäter" aus ihren
Privatmitteln bestreiten. Da bekamen die zukünftig Beschenkten" vor lauter Staunen den Mund nicht
mehr zu. Wie man so sagt: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul."
Natürlich wäre dann zu Detailabwicklung noch einiger Schriftverkehr mit den deutschen
Wohltätern" vonnöten. Praktischerhalber, da ja kein anderer am Ort deutsch
sprach, wurde unser Missionar" dazu auserkoren. Nach dem verfliegen der ersten Euphorie stellte sich alsbald heraus. Auch in Portugal
gab es Zollbehörden. Die hatten nun das ungöttliche" Ansinnen einen Zollpreis
zu veranschlagen, mit dem man bequem innerhalb Portugals zwei neue Königreichssäle
kostenmäßig hätte abdecken können. Die deutschen Wohltäter" indes wollten
um ihres Nachruhmes willen aber vorerst doch noch nicht auf ihrem
Ruhm" verzichten. Und so zog sich die groteske Geschichte weiter in die Länge.
Zusehends stellte sich dabei auch heraus, dass die Wohltäter" zur
Zeit" nicht flüssig waren. Schließlich kulminierte dieses zur Zeit" in
der brieflich mitgeteilten Endaussage. Sie hätten eine Neudisposition" ihrer
Finanzen vorgenommen. Und innerhalb dieser Neudisposition" sei die
ursprüngliche Position Königreichssaal" nunmehr gestrichen. Da stand er nun
unser Missionar" und Schriftführer wie ein begossener Pudel" da. In seinen eigenen Worten: Nun standen wir - die Ältesten aber da, wie die begossenen Pudel. Wir hatten
uns blamiert bis auf die Knochen. Mit hängenden Ohren erklärten wir der Versammlung den
Sachverhalt, und mußten einräumen, daß wir auf fragwürdige Brüder hereingefallen
waren. Es sei eben nicht Gottes Wille gewesen, daß der Saal nach Portugal kommen sollte,
es waren menschliche Pläne, nicht Gottes Pläne gewesen." Über sein dem Jahre 2000 zuzuordnender Absprung" von den Zeugen Jehovas,
sei noch die nachfolgende Passage zitiert: Beachtlich auch sein Statement: |