Re: Es ist eine Theorie, das Jehovahs Zeugen ...


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 18. August 2006 07:28:56:

Als Antwort auf: Re: Es ist eine Theorie, das Jehovahs Zeugen ... geschrieben von Nora am 17. August 2006 23:36:50:

Das fatale an Verschwörungstheorien ist, dass sie auf eine Basis breites Unbehagen's aufbauen können.
Jenes Unbehagen, oder nennen wir es auch Politikverdrossenheit, kann sich auch auf etliche andere Art und Weise artikulieren.
Eine (von vielen) Artikulationsformen etwa die der Zeugen Jehovas, mit ihrem Grundsatz: Nicht-Wählen und anderes mehr.
Das fatale an Verschwörungstheorien ist weiter, dass sie relativ komplizierte Sachverhalte auf "Milchmädchen-Niveau" zusammenstutzen. Man sieht (oder kann es) exemplarisch auch am Film "Loose Change" studieren.

Er stellt "Fragen", sät Zweifel. Aber "konstruktiv" ist er nicht, kann er nicht sein.
Gäbe es nicht das Internet als einer unerschöpflichen Quelle, würde ich seine Macher als "drittklassige" besser noch tiefere Stufen selbsternannter "Zeithistoriker" klassifizieren. Wäre es den selben Filmemachern vergönnt, eine reguläre Historikerausbildung zu absolvieren, und käme dann der Tag, wo sie ihre Abschlussarbeit zum Erwerb des beabsichtigten Diploms vorzulegen hätten, und das wäre inhaltlich (den Bilderaspekt eines Filmemachers mal bewusst ausklammernd). Das wären dann inhaltlich ihre Filmthesen, würde wohl jene Leute des regulären Universitätsbetriebes, die ihre Abschlussarbeit zu bewerten hätten, ihnen ein glattes Durchgefallen bescheinigen.

Es reicht im wissenschaftlichen Diskurs keineswegs aus, nur Zweifel zu säen. Beweise, nachprüfbare Quellen sind gefragt.
Natürlich ist die USA-Politik kritisierungswürdig. Selbstredend bieten sich mancherlei Analogien an, sogar zum NS-Staat. Aber das dann auf einer abgestuften und keineswegs verallgemeinernden Ebene.

Gerade diese unbefriedigende Differenzierungsfähigkeit ist das entscheidende Kritikelement.
Zur ungenügenden Differenzierungsfähigkeit gehört (beispielsweise) auch, dass dass eine Fragestellung; Zitat:
"WIE bringe ich einen Zeugen weg von der Sekte ??"
keine Antwort verdient, die auf den Film "Loose Change" verweist. Wenn man denn auf diesen Film hinweisen will (was nicht grundsätzlich in Abrede gestellt werden soll, da er auch ohne Zweifel andernorts Gesprächsthema), dann wäre es besser dies in einem neuen Thread zu tun, anstatt einem Fragesteller mit einer aus seiner Sicht ernst gemeinten Frage "Steine statt Brot" (Steine der Verschwörungstheorie) zur offerieren.

Zur ungenügenden Differenzierungsfähigkeit gehört auch (was nicht überwertet, andererseits aber auch nicht verschwiegen sei). Zitat:
"Ich erinnere an das Paradiesbuch von 1944.
Vom Verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies."

Und ich erinnere daran, genanntes Buch erschien nicht 1944 sondern (in Deutsch) 1959 (Englisch 1958).

Ungenügende Differenzierungsfähigkeit; dass ist der entscheidende Dissenzpunkt.


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