Re: Münchner Chaostage

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Müncher Kochrezept am 23. Juli 2006 00:05:27:

Als Antwort auf: Münchner Chaostage geschrieben von Chaostage am 21. Juli 2006 21:02:16:

Hallo ich bin hier:

www.olympiapark-muenchen.de/index.php?id=cam_olympiastadion#

Was man in einem Kongress erlebt haben muss ist die Kongressatmosphäre.

Wir sind die Sieger.
Die Elite der ganzen Erde.
Wir heilen die Welt.
Wir sind die größten.

…und wir Schwitzen elend.

Mein Respekt der ersten Hilfe: zwei Mann liefen rund um die Uhr mit Trillerpfeife und einem rot weißen Plastikstreifen vor den Erstehilfe-Fahrzeugen um in der Menschenmenge eine Schneise frei zu bekommen.
Und wenn ich sage rund um die Uhr dann meine ich durchgehend – andauernd.

Heute am Samstag wussten jetzt auch die Delegierten wo die schattigeren Plätze sind.
Da die Delegierten bereits sehr früh von ihren Unterkünften kommen waren die ganzen „Geheimtippplätze“ diesmal von Japanern belegt (früher als wir uns dort mit unseren Kindern hinsetzen wollten verjagten uns die Ordner – man hätte den Ordnern wohl erst einmal einen Crashkurs in Japanisch geben müssen…smile )

Aber ich verrate euch jetzt den wahren Geheimtipp.
Nur unter uns - unter Klosterschülern:
Das Olympiastadion ist zwar schon Baufällig aber es hat immer noch einen klimatisierten VIP Bereich.
Dies könnte man einen (zumindest ansatzweise) klimatisierten Königreichsaal nennen.
Dieser ist frei zugänglich.
Mal abgesehen von den grantelnden Rentnern die ihren Platz dort verteidigen wie ihren Gartenzwerg auf der Gemeinschaftsfläche eines Schrebergartens.
Wenn die Amis wüssten das es dort eine Air-condition gibt (die ist zwar den Titel nicht wert aber nennen wir es mahl Schatten und Ton)!

Apropos dazulernen.

Gestern verschenken die Japaner zur Begrüßung kleine Mitbringsel.
Heute hat sich daraus ein regelrechtes „Süßes und Saures“ entwickelt.
Da gehen also zwei dreikäsehoch, die Taschen und beide Hände bereits voll mit Lesezeichen und Süßigkeiten und sprechen jeden der es will und nicht will an.
„Hallo ich bin der Johann“ und steckt einem Farbigen die Hand entgegen.
In dem Gedränge dreht sich der Afroamerikaner widerwillig um damit seine Frau an seinen Rucksack auf dem Rücken kommt, um den Kindern eine Tüte mit Haribo Gummibären zuzustecken.
Obwohl ich riechen konnte das er bereits morgens um halb Neun schwitzte verstand ich nicht was er murmelte. Ich verstand nur „Care”.

Apropos Schwitzen.
Was für ein Gestank.
Das aber nicht genug. Da beugt sich eine Grellgeschminkte, vüllige mitte60erin zu uns rüber und sprüht über uns führsorglich irgendein süßlich riechendes Polnisches „Erfrischungs-Parfüm“.
Das ganze Stadion Kocht.

Heute wurde den ganzen Tag die Leichtathletikbahn mit Unmengen von Wasser berieselt – das hat das Stadion deutlich abgekühlt.
Mittags schalteten sie das Wasser aus – wer braucht schon in der Mittagspause Abkühlung?
Dabei merkte man zumindest schlagartig das dass Wasser das Stadion um einige Grad abkühlt.

An das Programmchaos scheinen sich sogar die Redner zu gewöhnen.
Heute warteten wir auf den Ton von Dortmund.
Bei der Taufanprache überzogen die Deutschen am meisten und der Redner der Schlussansprache war so spät dran dass es nichts zu kürzen gab.
Er spulte heute das volle Programm runter und Überzog eine halbe Stunde.
Aber wie hätte er bei der Buchvorstellung auch kürzen sollen.

An der Stadion Webcam sieht man bloß ein paar Zelte.
Mehr sehen die Zuhörer auch nicht.
Bei der Buchvorstellung ging einer vors Zelt, lief zweimal, das Buch hochhaltend im Kreis.
Das war heute unsere Ansprachenaktion.

Apropos Aktion:
Bei der Taufe lies man den jüngsten Täufling (10 Jahre) nachdem man ihn in einem Programmpunkt Interviewt hatte unter Applaus extra zu den Sitzplätzen der Täuflinge gehen.
Ich habe geheult wie ein Schlosshund.

Das haben übrigens die Amerikaner heute auch bei dem sauer eingelegten Möhren in ihrem Lunchpaket.

Apropos Applaus:
Wobei gab es den stärksten Applaus?
Bei den Grüßen aus Palästina
Aber bitte erst Klatschen wenn alle Grüße vorgelesen wurden…

Heute waren deutlich weniger Anwesende als Freitag und es fand ein schon fast peinliches Abwandern zu den letzten beiden Programmpunkten statt.

Und zum Schluss noch ein Häppchen aus dem neuen Buch:
Lebe mit dem Tag Jehovas vor Augen
Seite 166:

„DIE JUNGEN STIERE UNSERER LIPPEN"
Gleicht deine Tätigkeit wirklich der der Propheten? Natürlich hast du den „Löwen" nicht in dem Sinne brüllen hören, dass du von Jehova inspiriert worden bist.

Aber

du hast aus seinem Wort, der Bibel, die dringende Botschaft von dem bevorstehenden Tag Jehovas gehört. Wie im 1. Kapitel dieses Buches ausgeführt, haben die Wörter „Prophet" und „prophetisch" mehrere Bedeutungen.

Wenn du auch kein Prophet wie Amos bist oder wie die anderen Propheten der alten Zeit, kannst du dennoch über die Zukunft sprechen.

Inwiefern? Du kannst die prophetischen Botschaften erklären, die du aus der Heiligen Schrift kennen gelernt hast, die Bücher
der 12 Propheten eingeschlossen. Genau dafür ist heute die Zeit.
Betrachte die Sache noch von einem anderen Standpunkt aus. Jehova Gott unterrichtete den Propheten Joel von einer Zeit, in der Menschen aller Arten in gewissem Sinn prophezeien würden: „Danach soll es geschehen, dass ich meinen Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen werde, und eure Söhne und eure Töchter werden tatsächlich prophezeien. Was eure alten Männer betrifft, Träume werden sie haben. Was eure jungen Männer betrifft, Visionen werden sie sehen" (Joel 2:28-32). Am Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. bezog der Apostel Petrus diese Stelle zum einen darauf, dass der heilige Geist auf alle ausgegossen wurde, die in einem Obergemach in Jerusalem versammelt waren, und zum anderen auf das anschließende Verkündigen der „großen Dinge Gottes" (Apostelgeschichte 1:12-14; 2:1-4, 11, 14-21). Machen wir nun einen Sprung in die Gegenwart. Joels Prophezeiung
erfüllt sich im Großen seit Anfang des 20. Jahrhunderts.

Damals haben geistgesalbte Christen — Frauen und Männer, Jung und Alt — begonnen zu „prophezeien", das heißt die „großen Dinge Gottes" zu verkündigen, wozu auch das im Himmel aufgerichtete Königreich zählt.

Alles klar?


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