Re: Wie schmeckt der Hut?


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 06. Mai 2006 05:34:54:

Als Antwort auf: Begraben geschrieben von Drahbeck am 05. Mai 2006 03:41:22:

"Es wurde mir schwarz vor den Augen, da ich viele leitende Personen kannte, die anderen verkündet hatten dass 1975 das Ende der alten Welt gekommen sei. Nun war ich Zeuge, wie dieselben leitenden Personen andere zurechtwiesen, die in gutem Glauben das verkündet hatten, was in den Büchern und Blättern des Wachtturms gestanden hatte. Diese armen Kerle hatten ebenso wie ich nur das wiedergegeben, was sie gelernt hatten. Ich verlor nicht nur den Glauben an den 'Großen Bruder' in Brooklyn, sondern auch an einige hundert Älteste und andere Leiter in der Organisation.

Ein reisender Kreisaufseher war so sicher dass das Ende 1975 kommen würde, dass er versprach, seinen Hut zu verspeisen, sollte es nicht eintreten, aber nachher wies er die gewöhnlichen Verkündiger zurecht, die an die Prophezeiungen des Wachtturms geglaubt hatten. Ich hoffe, der Hut schmeckte ihm - falls der Ausspruch nicht ein Teil der theokratischen Kriegsführung war.

Ein anderer reisender Kreisaufseher wollte die Bibel wegwerfen, wenn Harmagedon nicht 1975 käme. Da er seitdem sicher weiterhin eine Bibel benötigt, hoffe ich, dass die Wachtturmgesellschaft ihm eine neue spendiert hat. Ich wurde von Abscheu vor dem heuchlerischen Benehmen der meisten leitenden Personen in der Organisation erfüllt. Sie veränderten ihre Farbe wie ein Chamäleon auf einem Baum. Sie richteten sich danach, wie der Wind des treuen und verständigen Sklaven in Brooklyn blies. Sie waren feige und wagten nicht, ihre echten Gefühle zu zeigen. Sie versteckten sich hinter den verschiedenen Klischees der Wachtturmgesellschaft, wie: »Warte auf Jehova« und »Wenn auch 1975 falsch war, so hatte Jehova damit sicher eine Absicht.«

Gelesen in Joseph Wilting "Das Reich, das nicht kam".


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