Re: Anzeige im Wochenblatt


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 28. April 2006 06:23:32:

Als Antwort auf: Re: 37 Grad geschrieben von Drahbeck am 27. April 2006 03:08:28:

Anzeige im Wochenblatt

Man kann sowohl Unterschiede als auch frappierende Ähnlichkeiten zwischen der Neuapostolischen Kirche (schon erheblich länger Körperschaft des öffentlichen Rechts als die Zeugen Jehovas) und letzteren registrieren. Auch im Falle der NAK machte sich eine gewisse Kritikerszene bemerkbar, auf unterschiedlichen Ebenen. Eine davon auch die Ebene kritischer Fernsehsendungen über sie.

Die Sendung “Miteinander” des SW3 (eine Art Magazinsendung mit mehreren unterschiedlich Themen in der jeweiligen Sendung) kam am 9. 3. 1996 auch auf die Neuapostolische Kirche zu sprechen. Zum Anfang gab es eine allgemeine Einführung, abgestimmt auf den “Wissensstand” des konfessionskundlich nicht sonderlich informierten Durchschnitts-Zuschauers.
Dann wird der Aussteiger Dr. Olaf S. vorgestellt, der in seinem Votum hervorhebt, dass er im Nachhinein als am schlimmsten bewerte, dass er Menschen für die NAK manipuliert habe. (Also auch bei diesem Fall zeigt sich die altbekannte “Täter- und Opfer zugleich” Problematik.

 http://www.manfred-gebhard.de/Stoffel.jpg

Er konstatiert, dass die Theologie der NAK im besonderen durch die in ihr enthaltenen Angstelemente, psychosomatischen Krankheiten Vorschub leiste.
“Die Ansprüche an die Gläubigen seien so hoch gesteckt, dass sie im Grunde niemand erfüllen kann.”
Problematisch empfinde er auch das massive Kontrollsystem.

Als Folge dessen etablieren sich einige Selbsthilfegruppen. Allein bei solch einer in Stuttgart, hätten sich innerhalb von zwei Jahren 400 Personen aus dem NAK-Background gemeldet.
“Aus der Frohbotschaft wurde auch schon mal eine Drohbotschaft.”

“Als Bernhard P. im “Kaiserlautener Wochenblatt” per Anzeige Betroffene suchte, wurde er massiv bedroht.”

 http://www.manfred-gebhard.de/Wochenblatt.jpg

“Ja dass ich jetzt bluten werde, dann das man mir den Kopf abschneiden werde, mich körperlich verstümmeln werde, wobei man mich kastrieren wollte.”

Dazu der NAK-Bischof Gert O..
Zu letzterem kann man auch vergleichen:
SpiegleinSpeglein
“Also, wenn so etwas vorgekommen ist, distanzieren wir uns davon in aller Form.”
P... seinerseits berichtet über massivem Telefonterror, inklusive Beleidigungen, Morddrohungen und ähnliches dieser “Güte”.

Auch wenn dies von der NAK verurteilte Einzelfälle seien, bleibt doch der Vorwurf, dass die NAK strukturell zu konservativ, zu autoritär, fremd- und kritikfeindlich sei.
O ... seinerseits meint, dass sich da im laufe der Zeit doch schon einiges geändert habe. Das die Kirche durchaus offener, freier und Kritik-Annehmender geworden sei.

Vielleicht können öffentliche Aufmerksamkeit, und Kritik der Aussteiger, auch hier positive Reformen befördern, so das Schlussvotum dieses Filmberichtes von Theo Schneider.


ZurIndexseite