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Geschrieben von Drahbeck am 27. April 2006 03:08:28: Als Antwort auf: Re: NAK, Zeugen Jehovas, Adventisten geschrieben von Drahbeck am 26. April 2006 02:05:04: Man kann sowohl Unterschiede als auch frappierende Ähnlichkeiten zwischen der Neuapostolischen Kirche (schon erheblich länger Körperschaft des öffentlichen Rechts als die Zeugen Jehovas) und letzteren registrieren. Auch im Falle der NAK machte sich eine gewisse Kritikerszene bemerkbar, auf unterschiedlichen Ebenen. Eine davon auch die Ebene kritischer Fernsehsendungen über sie. Eine Sendung des ZDF vom 30. 1. 1996, mit dem Titel "37 Grad" behandelt auch
das Thema der Neuapostolischen Kirche. Zu dieser Filmeinleitung möchte ich dann doch anmerken. Sie ist das makaber typische Beispiel einer Journalistik, der es nur um Sensationsmache; weit abgeschlagen, dann erst um sachliche Inhalte geht. Es ist Herrn Dannwolf zuzustimmen, dass dies in dieser Form nicht sachgerecht ist. Da werden "Apfel und Birnen" in einen Topf geworfen, und dem "Leser" der anstelle der konventionellen "Bildzeitung" nur die "Bildzeitung in Fernsehformat" konsumiert, treudoof erklärt, Äpfel und Birnen zusammengekocht, ergäben einen "vorzüglichen Fleischbraten". Genau das macht diese Sorte mieser "Journalistik". Nach dieser "Einstimmung" beginnt dann der eigentliche "Sehnsucht nach einfachen Antworten. Die sanfte (?) Gewalt der Sekten" betitelte Beitrag von Thomas Greulich. Es sei eingeräumt, dass diese Überschrift schon sachgerechter als die eben skizzierte Filmeinleitung ist. Dann wird ein Fallbeispiel einer Frau vorgestellt, die gerade eine Lebenskrise in der Form einer Trennung hinter sich hatte. "In dieser Situation kam die Einladung eines Handwerkers, doch einmal einen Gottesdienst der Neuapostolischen Kirche zu besuchen, ihr gerade recht." Rückblickend nach 30-Jahre dann folgender NAK-Zugehörigkeit betont sie dann, es ihr
eigentlich damals nur darum ging, in eine Gemeinschaft hineinzukommen, die ihr Wärme gab
und wo sie sich aufgehoben fühlen konnte. Rückblickend konstatiert sie, dass zum Beispiel die Kappung von Freundschaften zu
Nicht NAK-Mitgliedern (erwartet und praktiziert), doch wohl ein etwas zu hoher Preis für
die vermeintliche Geborgenheit war. Die Folgewirkungen des Bruches mit der NAK beschreibt sie. Das sei wie auch bei jedem anderen (etwa Rauschgift)-Entzug. Es fällt nicht leicht. Letztendlich ist es aber nur die einzigst sinnvolle Alternative. Danach werden Bilder von einem Treffen der Selbsthilfegruppe "Artikel 4"
gezeigt. Danach ein paar Bilder aus dem "Sekten Info Essen", einer "konfessionell
nicht gebundenen Beratungsstelle", wie man meint sagen zu können. Danach wird der Fall einer Schweizerin vorgestellt, die in den USA in die Fänge der Moon-Sekte geriet. Fassungslos die Eltern, über die kurzfristige "Umpolung" ihrer Tochter. "Eltern und Geschwister von Satan gesteuert, das war schon Manipulationsstufe
drei. Indem das neue Mitglied von alten Kontakten abgespaltet und isoliert wird. Ein Statement des Journalisten Hugo Stamm wird dann eingeblendet, der die in diesem
Fall angewandte gewaltsame "Deprogrammierung" als einzig Möglichkeit bewertet. |