Re: Extertaler von der Wikipedia


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 02. April 2006 16:20:09:

Als Antwort auf: Re: Extertaler von der Wikipedia geschrieben von Drahbeck am 30. März 2006 09:50:09:

Herr Extertaler meint:

"Zur Relevanz G.Pape: Viele 'Sektenbeauftragte' zitierten G. Pape. Außerdem wies die CV auf G.P. hin."

Zum einen wiesen "Sektenbeauftragte" keineswegs "nur" auf Herrn Pape hin.
Sein Buch "Ich war Zeuge Jehovas" hat in der Tat einen beachtlichen Verbreitungsradius über diverse Auflagen in der alten BRD erreicht. Kein anderes vergleichbares Buch dieses Genre hat im deutschsprachigen Bereich so viele Nachauflagen erlebt. Selbst nicht Raymond Franz der nächstfolgende "Shoutingstar".

Dennoch gilt es nüchtern zu sehen, Was sagt Pape in "Ich war ..." aus?
Vor allem eines. Der Bericht über eine Individualbiographie. "Theoretische Auseinandersetzungen" hingegen, sind schon nicht mehr die "Stärke" von Herrn Pape. Das hat sich in seinen zwei nachfolgenden Büchern dann noch deutlich gezeigt, welche nicht im entferntesten mit der Auflagenhöhe von "Ich war ... " konkurrieren können.

Für den Buchhändlerischen Erfolg von Pape "Ich war ..." muss meines Erachtens auch das Interesse (durchaus legitimer Art) der katholischen Kirche, des Lieblingsfeindes der Zeugen Jehovas, eine "Gegenikone" aufzubauen, in Betracht gezogen werden. Pape machte es ihr leicht, indem er letztendlich der Catholica beitrat. Und so "wusch denn eine Hand die andere".

Der nächste Schachtelsatz von Herrn Extertaler lautet:
"Des weiteren bekamen auch JZ die CV auf Grund von Informationen, die nur über die Verbindung der Pape-Familie über die Staatssicherheit zu den einzelnen JZ gelangten. Die Verquickung der Pape-Familie ist so eindeutig in der BRD und auch mit der Staatssicherheit der DDR, das diese Verbindungen explizit erwähnt werden müssen. Dadurch sind viele JZ ungerecht kompromittiert worden. Durch das unselige Zusammenwirken von der Familie Pape, der CV, der Staatssicherheit in der DDR, der Sektenbeauftragten i. d. BRD ist Jehovas Zeugen großen Schaden zugefügt worden. Das sollte genau dokumentiert werden. ... Es darf aber nichts verschwiegen werden."

Auch da überschätzt Extertaler maßlos den Anteil jener Informationen, die via der Schiene Pape in die CV gelangten.

Wenn er den Umstand, dass auch die CV quasi Auslandskorrespondenten an der Hand hatte, an sich für verwerflich hält, ist er aufgefordert, solche CV-Artikel zu benennen, die seiner Meinung nach über die "Schiene Pape" in die CV gelangten. Und dann insbesondere im Detail darzulegen, was an den so "lancierten" Artikeln verwerflich. Über diese Details könnte man dann in der Tat das Für und Wieder beleuchten.

Diese Mühe aber macht Extertaler sich überhaupt nicht. Diese Mühe hatte sich sein Gewährsmann Hirch schon nicht gemacht, auch nicht Herr Dirksen. Auch Extertaler begnügt sich damit, nur Schlagworte zu offerieren.

Inwieweit, durch die Publizistik der CV; Zitat Extertaler "Jehovas Zeugen großen Schaden zugefügt worden ist", kann man nur sagen. Nur zu: Ich warte auf die Beweise für ihre These.
These der WTG war es doch: CV ungelesen zu verbrennen. In der CV selber sind Leserbriefe solcher veröffentlicht worden, die das so handhabten.

Ich nehme mal an, Herr Extertaler in Brandenburg lebte nicht auf einer weltentrückten Insel. Und weil dass so sein dürfte, wird wahrscheinlich auch sein Briefkasten allwöchentlich von ungebetener Werbung überquellen (Es sei denn er hat sich auf eine "Robisonliste" oder ähnliches setzen lassen). Die ungebetene Zusendung der CV entsprach im Prinzip solchen ungebetenen Werbezusendungen. Wenn denn Herr Extertaler für sich in Anspruch nehmen will objektiven und nicht parteiischen Wertungen das Wort zu reden, täte er in der Tat gut daran, seine Wertungen eine Nummer tiefer zu hängen.

Es steht Herrn Extertaler selbstredend frei, die CV kritisch bis sehr kritisch zu sehen. Das ist nicht die Frage.

Aber vergesse man nicht den Ausgangspunkt des Disputes. Der Ausgangspunkt war, dass Herr Extertaler in sehr einseitiger Weise das Schlagwort kreierte, der Pape sei 1956 gerichtlich verurteilt worden. Da der Wikipedia-Artikel über die CV nicht zum nur "Pape-Artikel" ausufern kann, bleibt nach wie vor die Feststellung, dass die Extertaler'sche Einfügung in Sachen Pape dort eigentlich nichts zu suchen hätte. Oder wenn er denn meint doch:
Dann wäre aus meiner Sicht auch der Umkehrschluss, dort noch hinzuzufügen. Erich Frost, Konrad Franke, und noch einige andere, haben in der Nazizeit Protokolle bei Gestapoverhören unterschrieben, über die sich auch trefflich streiten ließe.


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