Re: Sabine M... und andere


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 18. März 2006 04:22:04:

Als Antwort auf: Sabine M... und andere geschrieben von Drahbeck am 14. März 2006 18:05:09:

Glaube zwischen Lebenshilfe und Wahn.

Einleitend entstand eine Diskussion zwischen Rosi G... (Kinderhilfe Indien) und Michael Schmidt-Salomon (Atheist).


Herr Schmidt-Salomon stellte die Behauptung auf Nächstenliebe wäre eine Folge unserer Spiegelneuronen im Gehirn deswegen können wir mit anderen Menschen Mitleid empfinden. dazu benötigen wir keine Religion.


Frau G... dagegen erwiderte dass dann alle Menschen helfen müssten.
Sie spielte wohl unausgesprochen darauf an das es die Religion wäre die Menschen dazu bringt anderen zu helfen.

Herr Schmidt-Salomon erwiderte darauf das es gerade die Religion wäre die Menschen daran hindert anderen zu helfen. Da wir uns eben nicht als gleichberechtigte Spezies verstehen sondern als Christen, Muslime, als Juden …

Glaube ist schädlich weil sehr viele Menschen nicht in der Lage sind falsche Ideen sterben zu lassen wo Menschen für falsche Ideen sterben müssen.
Das Denksystem der Religionen ist dafür nicht flexibel genug.

Der Moderator Wieland Backes fragte den Mönch Paulus Bernd Terwitte ob er sich dafür Schämt das Menschen durch seine Kirche auf den Scheiterhaufen verbrannt wurden.

Herr Terwitte sagte darauf fröhlich dass er sich dafür überhaupt nicht schämt.
Uns steht nicht das Recht zu den Stab über andere Generationen zu brechen.
Wir lassen 60 pflegebedürftige in Pflegeheimen von zwei Altenpflegerinnen pflegen, und halten das für Kultur.
Wir töten über 200.000 Menschen im Mutterleib und halten das für Kultur.
Ich bin gespannt welchen Stab man in 100 Jahren über uns brechen wird.

Sabine M... (Zeuge Jehova) kam am Anfang zwar zu Wort war aber sichtlich angespannt.
Sie sprach von Grenzen und gezwungener Anpassung war aber zu Nervös um ihren Gedankengang nachvollziehbar zu formulieren.
Sie beteiligte sich nicht an der Diskussion und schützte Ihre Hände – Innenfläche an Innenfläche - zwischen ihren Beinen.

Frau Elke M... erzählte von Ihren Erlebnissen in einem katholischen Heim.
Was wiederum Herrn Terwitte zu dem Kommentar veranlasste das dies ein bedauerlicher Einzelfall wäre der nicht nur in Kirchlichen Heimen vorkommt.

Reza H... (Moslem) meinte, dass Glaube, solange er nur mit der Spiritualität in Verbindung gebracht wird, kein Problem darstellt.
Aber Glaube in Verbindung mit der von Theologen ausgelegter, einzigen Wahrheit ist das Verführerische das zum Wahn führt.
Weil es eine autoritäre Glaubensart ist.

Herr Schmidt-Salomon fragte in die Runde was sie den mit der frohen Botschaft meinen.
Schließlich verspricht Jesus auch ein Himmlisches Auschwitz mit Engeln als Selektionären an der himmlischen Rampe. Und die bösen werden in den Ofen geschoben wo das Feuer ewig brennt.

Dann passierte etwas Eigenartiges.
Er der Atheist - Herr Schmidt-Salomon - nannte einen Bibeltext –
Mathäus 13:41-43 – dies hinterließ bei den Diskussionspartnern einen bleibenden Eindruck.
Auf einmal sahen sie sich gegenseitig an, lachten und setzten mit Satzansätzen an.
Herr Schmidt-Salomon mit der rechten Hand zur Faust auf dem Bein liegend, nahm den linken Arm wie eine Barriere vor sich, mit dem Handrücken zur Diskussionsrunde und schaute und deutete zu Schwester M... rechts neben sich.

(Mathäus 13:41-43 Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Königreich alle Dinge herauslesen, die Anlaß zum Straucheln geben, und Personen, die gesetzlos handeln, und sie werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird [ihr] Weinen und [ihr] Zähneknirschen sein. Zu jener Zeit werden die Gerechten so hell leuchten wie die Sonne im Königreich ihres Vaters. Wer Ohren hat, höre zu!)

Der Moderator Wieland Backes meinte dazu wenn er einen Atheisten einlädt dann einen Bibelfesten.

Herr Schmidt-Salomon – jetzt wieder mit der rechten Hand gestikulierend mit der Hand Innenfläche zu seinen Diskussionspartnern - sagte weiter, das er kein Buch der Weltliteratur kennt das so von Sadismus geprägt wäre wie die Offenbarung des Johannes.

Die Bibel dient auch als Vorlage für Amerikanische Gewaltfilme.
In dem großen Trost und Mahnbuch der Menschheit werden massenhaft Menschen abgeschlachtet – dagegen ließt sich Marquis de Sade wie eine Gutenachtgeschichte.

Wieder wendet sich Herr Schmidt-Salomon mit Körper und beiden Händen zu Schwester M... und meint das er gut verstehen kann für jemanden der das wirklich glaubt (mit der linken Hand auf Schwester Müller zeigend die rechte Hand jetzt mit der Hand Innenseite zu den Diskussionspartnern gerichtet), der intensiv Glaubt der muss Angst haben.

Frau G... (Kinderhilfe Indien) kam in dieser Diskussionsrunde am meisten zu Wort.
Sehr Beeindruckend war ein Filmbericht über eine Augenklinik in Indien.
Dort insbesondere der Film über ein blindes Mädchen das sich nach einer Augenoperation zum ersten Mal selber im Spiegel sieht.
Sie weint und sagt „Das bin ich, ich kann wieder sehen“


(Mein Kommentar dazu: Ein Zeuge Jehovas würde auf die Frage ob wir uns humanitär einsetzen sollten Antworten, das das Predigen der guten Botschaft wichtiger ist als Krankenhäuser zu bauen.
Dies ist jedoch nur dann zutreffend wen man lehrt und glaubt dass nur Zeugen Jehovas gerettet werden und alle die sich nicht bekehren lassen der Verdammnis anheim fallen.)

Frau G... meinte sie wehre sich gegen den Begriff „Wohltäterin“ weil sie im Grunde genommen am meisten beschenkt ist.
Frau G... betonte dass keiner der Millionen Menschen die unter den Genuss ihrer Hilfe kommen sind, christlichen Glaubens waren.
Und – das sagte interessanter weise der „Atheist“, Herr Schmidt-Salomon - darin unterscheide sich im wesentlichen Frau Gollmann von Mutter Theresa, sie missioniert nicht in Indien, was Mutter Theresa im wesendlichen tat.
Mutter Theresa verwendete die Millionen an Spendengeldern zuerst für die Mission.

Was wiederum den Mönch Herrn Terwitte nicht unkommentiert ließ.

Herr Schmidt-Salomon formulierte es so dass Frau Gollmann zwar religiöse Metaphern verwendet aber in Wirklichkeit für ihr Werk keinen Glauben benötigt.
Er meinte das er glaube das Frau G... nicht glaubt das er – der Atheist – im ewigen Feuer brennen werden.
Hörbar und glaubhaft bestätigte dies Frau G....
Weiter meinte allerdings Herr Schmidt-Salomon das dies allerdings ein wesendlicher Bestandteil der Christlichen Botschaft wäre.

Ein Christentum ohne Hölle und Teufel ist vergleichbar wie ein Elfmeterschießen ohne gegnerische Mannschaft.

Dies rief Herrn Terwitte wieder auf den Plan.
„Bei aller Liebe zum Geschäft“

Doch entkräftet hatte er die Aussage von Herr Schmidt-Salomon in Folge nicht.
Wahrheit – Ja
Freiheit – Ja
Drohen mit Hölle – Nein
„Aber Du kannst an deiner Freiheit vorbei leben“ sagte Herr Terwitte

Herr Schmidt-Salomon: „Die Konsequenz ist das was ich hier tue ist eine Todsünde.
Mein Atheismus wird im Katechismus bedroht mit diesen Konsequenzen.
Sogar meine Söhne und die Söhne meiner Söhne werden bedroht durch mein handeln.“

Weil wir gerade bei Zweifelsfalten auf der Stirn von Herrn Terwitte sind.
Diese wurden noch ausgeprägter als Herr Reza H... (Moslem) über das Ausgrenzen und verdammen von Völkern und der Liebe in Heiligen Büchern sprach.
Mann spürte dass Herr H... wusste wovon er sprach als er sagte, das die Bibel und der Koran den Anspruch auf Absolutheit stellt.
Interessanter weise ist er der einzige in dieser Runde der klar zwischen Glauben und Religion differenziert.
Religionen Instrumentalisieren Elemente des Glaubens um Menschen zu Handlungen zu zwingen.
Auch die Mullahs predigten Freiheit, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit, doch dies war alles vergessen als sie nach dem Schah an die Macht kamen.

Herr Schmidt-Salomon: „Religion als Zugeständnis an Volklore.
Wir sind halbiert Aufgeklärt.
Technologisch sind wir im einundzwanzigsten Jahrhundert, aber unsere Weltbilder sind von archaischen Mythen geprägt.
Technisches Know-how und Kinderglauben kann auf Dauer nicht gut gehen.
Ein 5jähriger sitzt am Steuer eines Jumbojets.“

Zum Schluss kam Schwester Sabine M... zu Wort.
Sie betonte das Wort „Leistung“.
Der Angst vor Versagen durch nicht gefallen oder nicht gut genug sein.

Man merkte dass sie schon länger mit uns keinen Kontakt hatte.
(Was sollte das mit dem Endzeitdatum Nohas – das hat sie offensichtlich aus dem Internet- möglicherweise spielt sie auf die 120 Jahre Aussage vom Wachtturm an).

Jetzt taute Schwester M... auf.
Sie spricht von Gedankenketten „Na gut das war’s nicht“ aber der nächste Weltuntergang kommt bestimmt.

Schwester M... sprach von einer anderen Welt.
Die Diskussionspartner hörten ihr höflich zu, man merkte aber dass sie mit der Welt der Zeugen Jehovas nichts anfangen konnten.
Als Schwester M... redete umklammerten Frau G... und Herr Schmidt-Salomon beide mit ihrer rechten Hand ihre linke Hand.
Alle beide und der Moderator Wieland Backes schauten sie ernst und stirnrunzelnd an, als sie sprach.
Frau G... und Herr Backes schlugen ihr linkes Bein über das rechte Bein zu Schwester M... gerichtet.
Ein aufmerksames kopfnickendes Zuhören – aber ein offensichtliches Unverständnis über das wovon sie sprach.

Sie war anscheinend im Alter von 19 Jahren Pionier.
„Mein absolutes Lebensziel sollte Predigen, Predigen, Predigen, Predigen
(dabei schlug sie klatschend mit der linken (gefüls-)Hand auf die, mit der Innenfläche auf dem Bein liegende rechte Hand)
immer nur Predigen sein.
Aus Angst vor dem eigenen Tod aber auch aus Angst schuldig zu sein an dem Tod von Anderen, denen man nicht gepredigt hat.“

Der Moderator lenkte auf den Punkt, dass sie keine Berufsausbildung abgelegt hat.

Während Schwester M... sprach lag ihre rechte Hand auf ihrem Bein geschützt von ihrer darüber gelegten linken Hand.

Wieder sprach sie von Gedankenketten und gebrauchte eine hervorragende Formulierung:
„Die Zeit drängt – und drei Jahre (Ausbildung) ist eine lange Zeit für jemanden der morgen schon Harmagedon erwartet.“

Beeindruckend ehrlich, spricht sie von den Gründen warum sie von der Gemeinschaft ausgeschlossen wurde.
Nennt sich Naiv als sie erwartete wegen ihres Einsatzes wenigstens etwas Respekt zu erfahren.
Das sie an den Punkt kam zu denken sie sei sowieso tot.
„Dann sterbe sie halt einfach mit“ so habe sie ihr neues Leben dann begonnen.

Dann kam das Gespräch auf die Folgen des Gemeinschaftsentzuges.
Die rechte Hand lag jetzt mit der Handrückseite auf ihrem Bein – die Hand Innenfläche der rechten Hand offen zu der Diskussionsrunde aber geschützt durch die darauf liegende linke Hand. Nur vereinzelnd ließ sie die offene rechte Hand ungeschützt.
Dabei massierte sie minutenlang nervös mit der linken Hand die offene rechte Hand.

„Was ich vorher kannte das gab es nicht mehr und was es nun gab das kannte ich nicht.“
Sie lebte in dem Wahn „Dann sterbe ich halt mit“ und wollte auch nicht mehr leben.

Sie glaubte die Abtrünnigkeit und die suggerierten Todesängste.
Ihr leben war ihr nichts mehr wert.
„Ich habe auch nie gelernt mit Menschen umzugehen die anders denken als ich.“

In dieser Diskussionsrunde gab es einen toten Punkt.
Nach Schwester Müller dauerte es einen Augenblick bis die anderen wieder in die Diskussion zurück kamen.

Herr Schmidt-Salomon: Wenn wir auf der Formel 2 + 2 = 22 Brücken bauen werden sie zusammenbrechen.
Wir müssen uns den Fakten des Lebens stellen auch wenn es weh tut.

Wieland Backes zitierte als Abschied den Atheisten Friedrich Nietzsche:
„Der Glaube kann zwar keine Berge versetzen.
Aber er vermag Berge dort hin zu setzen wo gar keine sind.“

Das Glas Wasser mit der Zitrone von Schwester M... blieb während der gesamten Diskussion (92 Minuten Sendezeit und offensichtlich wurde nicht wenig gekürzt)
unbenützt.


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