Re: WTG und Stasi


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 07. März 2006 16:08:15:

Als Antwort auf: Re: WTG und Stasi geschrieben von Raimund am 07. März 2006 15:22:35:

Wenn zwei das gleiche (oder ähnliches) tun, ist es also nicht dasselbe in Ihrer Lesart. Und wohl nicht nur Ihrer.

Wenn der ostdeutsche Staat, die Geldausfuhr aus seinem Territorium unter Strafandrohung stellte, dann so Willi P., ist der ja keine Obrigkeit gemäß Römer 13 (These vor 1962).
Nur, lies derselbe Herr P. in seinen Instruktionen an diejenigen, die das in der Praxis dann umsetzten auch wissen, es wäre ja ihre vorverlagerte Gewissensentscheidung. Geht es schief, dann hat der Einzelne es auszubaden Die WTG-Organisation wäscht die Hände in "Unschuld".

Dann sind wir auch sehr schnell bei Bischof Dibelius mit seiner Obrigkeits-Denkschrift angelangt, der da auch wissen ließ. Geschwindigkeits-Begrenzungen auf ostdeutschen Autobahnen tangierten ihn nicht. Ist ja keine Obrigkeit gemäß Römer 13. Sollte die Bundesrepublikanische Obrigkeit hingegen ähnliches erlassen, dann ja nur dann, würde er es akzeptieren.

Beifall bekam Dibelius weniger aus den Reihen seiner Kirche; dafür aber von der WTG. Verbunden mit der Kritik. Viel zu spät Deine Erkenntnisse. Das lehren wir schon viel länger. Der Sturm im Wasserglas zwang Dibelius zum Rückzug. Und auch die WTG konnte sich im Sog der Dibelius'chen Niederlage (nach 1962) dieser Konsequenz nicht mehr entziehen.

Oder wenn ein anderer evangelischer Bischof in einem vom Osten als "Flinten-Interview" verlautbarten Fernseh-Statement sinngemäß zu Protokoll gab.
Ob er denn rate würde, dass die Ostdeutschen (nach 1961) zur Flinte greifen sollten.
Sinngemäße Antwort: So direkt wolle er das nicht aussprechen. Denken tue er es wohl.

Nur eines vergaß dieser Bischof in seinem Interview mit zu erwähnen. Wie denn das Ergebnis des 17. Juni 1953 aussah. Oder was das Ergebnis des Ungarn-Aufstandes war.Oder warum die amerikanischen Panzer direkt an der Sektorengrenze aufs Bremspedal traten. Warum sie denn nicht "einfach" weiterfuhren. Oder warum ein Herr Adenauer nach dem 13. 8. 61 sich erst sehr, sehr spät aus seinem Mausloch herauswagte. Jener Adenauer der davor das ostdeutsche Regime nicht scharf genug attackieren konnte.

Es gibt sicherlich vielerlei berechtigte Gründe, gegen das Ostdeutsche Regime Vorbehalte zu haben. Das sind dann rein politische Aspekte und Überlegungen. Ob die indes einer internationalen Religionsorganisation auch gut anstehen, dürfte eine Frage sein, die dann auf einem anderen Blatt zu beantworten ist.

Und in leuchtendem Überdimensionalen Buchstaben steht auf diesem anderen Blatt die Überschrift:
AMERIKANISCHE HEGEMONIE-POLITIK
Und etwas kleiner gedruckt:
Ein wirksames Instrumentarium dieser Hegemonie-Politik auch und besonders die Zeugen Jehovas.

Und damit schließt sich dann der Kreis allmählich, da ja auch nach Ihrem de facto bekunden:
Der Zweck die Mittel heiligen soll.


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