UN-Verbindung / Haltung der WTG enttäuscht Mitglieder

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Albert am 22. Oktober 2001 10:55:23:

www.zjinfolink.de (Rubrik Aktuell)

UN-Verbindung / Haltung der WTG enttäuscht Mitglieder

Das Netzwerk aktiver Zeugen Jehovas steht loyal zu Jehovas Zeugen und der Wachtturm Gesellschaft. Trotzdem ist für uns die fast 10 Jahre währende Verbindung zu den Vereinten Nationen nicht so ganz einfach nachzuvollziehen. Das ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Wachtturm Gesellschaft es in den vergangenen 10 Jahren vorgezogen hat, ihren assoziierten Status bei der UN gegenüber den etwa 6 Millionen Mitgliedern zu verschweigen, da dieser angesichts der eigenen Lehren nur schwer zu vermitteln gewesen wäre. Stattdessen entschloss sich die Wachtturm Gesellschaft in den 90er Jahren die Haltung der Anhängerschaft zur UN, durch positiv gehaltene Artikel zu beeinflussen.

Nachdem die Verbindung zur UN am 8. Oktober in der UK-Presse veröffentlicht worden ist, beendete die Wachtturm Gesellschaft am 9. Oktober eilig ihren assoziierten Status als nichtstaatliche Organisation. Seither haben einige Zeugen Jehovas bei den Zweigbüros der Wachtturm Gesellschaft um eine Erklärung dieses Sachverhaltes gebeten. Eine offizielle Antwort gab es bisher nicht und das, obwohl es sicher gute Gründe gegeben hat der UN als nichtstaatliche Organsisation beizutreten.

Im Moment ahnen die meisten der 6 Millionen Zeugen Jehovas nichts von diesen Vorgängen und so soll es scheinbar auch bleiben. Wenn wir in privaten Gesprächen mit anderen Zeugen Jehovas die Verbindung zur UN angesprochen haben, erlebten wir immer ungläubiges Staunen und Verärgerung über die Verschleierungstaktik der Wachtturm Gesellschaft. In den USA hat es ein Ehepaar, mit Hinweis auf die UK-Presse und die WebSite der UN, gewagt die Versammlungsältesten auf die Verbindung zur UN anzusprechen. Dort wurde überreagiert und gleich ein Rechtskomitee einberufen, um über einen möglichen Ausschluss aus der Gemeinde zu verhandeln. Ihnen wurde dann erklärt, dass es ihnen nicht gestattet sei sich die UN-WebSite mit der Auflistung aller mit der UN verbundenen nichtstaatlichen Organisationen anzusehen und um eine Erklärung zu bitten. Es blieb bei einem öffentlichen Verweis. Es ist schon merkwürdig, wenn die Wachtturm Gesellschaft sich vehement für Menschenrechte und Religionsfreiheit einsetzt, sie in den eigenen Reihen aber unerwünscht sind.

Inzwischen berichtet auch die Presse in Portugal über die fast 10 Jahre andauernde Verbindung zur UN. Wie aus diesem Bericht hervorgeht, ist die Wachtturm Gesellschaft der Presse gegenüber durchaus zu einem Statement fähig. Wir als die eigene Anhängerschaft, bleiben jedoch uninformiert.

Article in Portuguese newspaper Público (Saturday, October 20, 2001) about the UN case:

Testemunhas de Jeová Ligaram-se à "Besta" (Jehovah's Witnesses Connected with the "Beast") jornal.publico.pt/2001/10/20/Sociedade/S05.html jornal.publico.pt/2001/10/20/Sociedade/S05CX01.html

Excerpts: «"The registry as NGO was made only to be able to give humanitarian help and defend the human rights in several countries of the world", said to [the newspaper] Público Pedro Candeias, spokesman of the Association of Jehovah's Witnesses [AJW] in Portugal. In Portugal, however, the disaffiliation from the registry is not yet officially known by the AJW, which represents nearly 50,000 believers.»

«This [JW] official says the religious group to which he belongs has had "an important role" in the help to populations of countries like Angola, Bosnia, Georgia, Rwanda and other African or Latin-American [countries]. "To reach those countries was complicated and, for that reason, it was necessary to registry" the WTBTS in the United Nations. But that registry, he says, does not compromise the Jehovah's Witnesses with "any political involvement" with the UNO.»

«"It is not a political maneuver", says the AJW spokesman, "because without the support of the UNO it would not be possible to distribute humanitarian help". And as the registry "does not violate the statutory precepts" of the JW, the criticisms to the registry in the DPI "do not have any basis", says Pedro Candeias.»

[end of newspaper excerpts]

If the criticisms "do not have any basis", and if the registry is so important "to give humanitarian help and defend the human rights in several countries of the world", why has the Watchtower Society hurriedly disaffiliated itself from the United Nations after the case was made known on the Internet?

The JW spokesman lied when he said the registry with the UN does not compromise the Jehovah's Witnesses with any political involvement with the United Nations.


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