|
Geschrieben von D. am 12. Januar 2006 07:29:17: Über jene Zeugin Jehovas, die bewirkte, dass die katholisch erzogene Barbara Waß
eines Tages selbst Zeugin Jehovas wurde, schreibt sie: Das war für mich ein ganz schwerer Schlag. Ich sollte also gerade in dieser schwierigen Lage den Menschen verlieren, den ich am meisten brauchte. Erst viel später begriff ich, daß auf solche Bindungen, auf solche Beziehungen bei den Zeugen Jehovas keine Rücksicht und auch gar nicht so viel Wert gelegt wird. Solche Beziehungen ergeben sich bei Studien häufig, aber sie dürfen für einen »treuen Zeugen Jehovas« nicht wichtiger sein als das »Verhältnis zu Jehova«, und sie dürfen niemals wichtiger sein als die »Königreichsinteressen«. Das heißt, sie dürfen nie wichtiger sein als das, was die Organisation anweist, was sie verlangt. Ist eine solche Beziehung mit den Interessen oder Anweisungen der Organisation nicht vereinbar, dann muß sie sofort abgebrochen werden. Ich sollte das und die Konflikte, die daraus entstehen können, viele Jahre später nur allzu deutlich am eigenen Leib zu spüren bekommen. Wo hier die so oft erwähnte Liebe bleibt, ist allerdings eine andere Frage. Ich konnte dann nichts, aber schon nicht einen Funken davon wiederfinden. Aber das lag damals in weiter Feme, und ich hätte niemals geglaubt, daß es so ist. Ich war nur sehr traurig, daß ich Frau P. verlieren sollte, denn ich mochte sie wirklich sehr. Das Ehepaar P. hatte hier die Versammlung mehr oder weniger aufgebaut,
sie waren zu diesem Zweck hierher geschickt worden. Sie gingen keiner »weltlichen«
Arbeit nach und wurden von der Organisation unterstützt. Sie waren als »Sonderpioniere«
bereit, dort hinzugehen, wo »Hilfe not tut«. Sie wollten Missionare werden und hatten
schon einige Zeit auf die Einberufung in die Schule gewartet."
|