Re: Mein lieber Bauer!


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 25. Mai 2001 06:59:01:

Als Antwort auf: Mein lieber Bauer! geschrieben von Kattlick am 24. Mai 2001 23:30:45:

Die Menschen sind offenbar sehr verschieden veranlagt. Da gibt es welche, die sich um Seriosität bemühe. und solche die das Gegenteil bevorzugen. Da ist dann von dem "vorführen schräger Vögel" und ähnlicher Vokabeln die Rede. Schon in der Bibel kann man in einem Spruch Salomos lesen, dass es eigentlich nichts neues unter der Sonne gibt. Mit anderen Worten, vieles war (mit Abwandlungen) schon dagewesen.
Kattlick meinte mal (früher bei InfoLink) sich dahingehend selbst charaktererieren zu sollen, dass für ihn der Bibelglaube existentiell sei. Das er den LuckyX und andere, die ihn kritisch hinterfragen, so nicht beipflichten könne. Wäre diese Selbstcharakterisierung nicht, dann würde ich es vorziehen, Kattlick mit einem anderen Spitznamen zu versehen und zwar als "Leo Taxil. der II.".

Leider hinkt mein Taxil-Vergleich etwas. Denn Taxil war erklärter Atheist und mit Sicherheit ein paar Nummern größer als Kattlick. Aber in einem besteht zwischen beiden offenbar doch eine Geistesverwandschaft, die Taxil seinerzeit mit der Vokabel "füminisieren", anderen einen Bären aufbinden, glaubte selbst beschreiben zu sollen. An anderer Stelle hatte ich mich schon mal zum Fall Taxil im Detail geäußert. Vorab nur soviel. Mit Sicherheit hatte Taxil die Lacher auf seiner Seite, in seiner Glanzzeit. Indes sein Ende war keineswegs vom "Glanz" begleitet. Kein Hund hätte in seiner Schlußphase auch nur noch einen Krümel von ihm angenommen. So kann es werden, wenn man im Glanze der Sonne, die Lacher auf der eigenen Seite zu haben, überzieht, und nicht rechtzeitig "die Kurve bekommt". Dies hier soll ein freies Forum sein. Diese Freiheit beinhaltet aber auch, durchaus nicht all und jedem in allem "nach dem Munde" zu reden. Ende der Vorrede.

Vielleicht nachstehend noch einmal eine Zusammenfassung zum Fall Taxil, die an anderer Stelle schon einmal dargeboten wurde:

Die groben Linien dazu. Der französische Schriftsteller Gabriel Jogand-Pages (21. 3. 1854-30. 3.1907), der unter seinem Pseudonym Leo Taxil in die Geschichte eingegangen ist, hat wie kein zweiter die katholische Kirche des 19. Jahrhunderts genasführt. Er schrieb mal ein Buch das er "Amüsante Bibel" nannte.

Wie gesagt, das erschien im vorigen Jahrhundert. Und da war die Kirche noch etwas mächtiger und war über diese Frivolität keinesfalls "erfreut". Taxil - damals erklärter Atheist und Freidenker, wurde zum bestgehassten Gegner der katholischen Kirche im Frankreich seiner Zeit.

Der Stellenwert seines Buches wird vielleicht dadurch deutlich, dass es 1961 noch, in der vormaligen Sowjetunion, für die Atheismus bekanntlich Staatsdoktrin war, in russischer Übersetzung erschien. 470 Seiten Umfang - aufgewertet auch durch ein Register zur besseren inhaltlichen Erschließung.

Vergleicht man dazu die französische Ausgabe des gleichen Buches von 1897, dann fällt auf, dass letztere über 400 Comiczeichnungen enthielt; deren Tendenz eindeutig ist: Die Bibel ins Lächerliche zu ziehen.

Eine Einschätzung jenes Buches vermerkt noch, dass es "eine Persiflage der biblischen Geschichte unter genussvoller Ausnutzung einer allein auf das sexuelle gerichteten Verdrehung der Erzählungen" der Bibel darstellt. Ein ähnliches Buch von Taxil ist sein 1884 erschienenes "Vie de Jesus", "dass von der Voraussetzung ausgeht, dass Jesus nie existiert habe und das ganze Neue Testament eigentlich nichts anderes als ein unsympathisches Gemisch abstruser Geschichten sei." …

Bräunlich arbeitet heraus, dass Taxil Erziehung in der Kinderzeit wohl etwas missraten ist. Die Eltern wissen sich keinen Rat und überantworten ihn einer kirchlichen Einrichtung. Dort scheint Kinderpsychologie ein Fremdwort gewesen zu sein. Dagegen konnten diese "Padagogen" offenbar mit dem Bibelwort, dem Knaben die Zucht nicht zu entziehen, um so mehr anfangen.

Diese Jugenderfahrungen haben sich tief in die Seele des Taxil eingegraben. Bräunlich beschreibt in "Leo Taxils weltgeschichtlich denkwürdige Schelmenstreiche", wie sich die Sache weiter entwickelte:

So "verfiel Taxil darauf, ein 'Antiklerikales Jahrbuch für 1879' herauszugeben. Es erreichte bald eine Auflage von 130.000. Damit hatte er ein Arbeitsfeld entdeckt, dessen ausgiebige Beackerung ihn rasch aller leiblichen Not zu entheben versprach." Weitere Schriften von Taxil folgten: "Entsprechend herausfordernd und marktschreierisch ihre Titel: 'Die schwarze Bande' - 'Nieder mit den Kutten!'- 'Kappen und Kappenträger' - 'Die ulkigen Priesterröcke' - 'Geheiligte Dummheiten' - 'Auf der Rabenjagd' usw.

Auch geschichtliche Stoffe, zumal überriechender Art, zogen ihn an. Inwieweit es sich um Wahrheit oder Dichtung handelte, machte ihm dabei wenig zu schaffen. Er wärmte z. B. den alten Schwindel von der 'Päpstin Johanna' auf, schrieb über 'die Borgia, eine (Papst-)Familie von Ungeheuern', über Papst 'Pius IX., sein Wirken, seine Ausschweifungen, seine Tollheiten und Verbrechen'. Über 'den Giftmischer (Papst) Leo XIII', 'Heiliggesprochene Schmutzschriftsteller', 'Geheimschriften der Beichtiger', das 'Unbefleckte Leben Veuillots' (des führenden Mannes der katholischen Presse Frankreichs), die 'Kebsweiber des Papstes' usw. In Romanen - so dem 'Sohn der Jesuiten', den 'Ausschweifungen eines
Beichtvaters', den 'Drei Hahnereien' wußte (er), gleichfalls den Geschmack eines stets kauflustigen Publikums zu treffen."

Auch auf die "Amüsante Bibel" kommt Bräunlich zu sprechen. Sie und sein "Leben Jesu" bezeichnet er als besonders schlimme Schriften.

"Darin stellt der feine Sittenprediger die heilige Geschichte als 'ein unsittliches und blödes Gewebe von Fabeln dar. In beigegebenen Zeichnungen treten die Personen der Bibel bis hinauf zum Herrgott, mit ungeheuer krummen Nasen, krummen Beinen und entsprechender leiblicher Zierrat auf.

Seinen weiteren Werdegang beschreibt Bräunlich mit den Worten:
"Zu guter Letzt ging der unternehmende Geschäftsmann auch noch unter die Vereinsgründer und Versammlungsredner. Er wurde Generalsekretär der französischen Freidenkerverbände und zog seit 1881 in Ausübung dieses Amtes redend im Lande umher. Mit anderen, schon vorher bestehenden verband er die von ihm gegründeten Vereine zur 'Antiklerikalen Liga'. Im Jahre 1885 umfasste diese 140 Ortsgruppen mit 17 000 Mitgliedern, einschließlich der bloß angegliederten sogar 288 Vereine.

Aus dem kleinen Galgenstrick war auf solche Weise allmählich der gefürchtetste aller
Freidenkerhäuptlinge geworden. Jedem um das Wohl seiner Kirche sich sorgenden katholischen Christen lief bei Taxils Namen eine Gänsehaut über den Rücken" …

Eines Tages merkte Taxil, dass seine Bücher sich zusehends schlechter verkauften. Die Christen kauften sie ohnehin nicht. Und die Klientel, die er bislang angesprochen hatte, fand es auch nicht mehr so interessant für Taxil noch Geld auszugeben. Er stand nun vor der Frage, wie es mit ihm weitergehen solle.

Von seiner Schriftstellerei konnte er nicht mehr leben und für eine andere berufliche Perspektive hatte er offenbar keinen Draht. Da bewies er seine Skrupellosigkeit. Er der streitbare Atheist, gab plötzlich vor reumutig in die katholische Kirche eintreten zu wollen. Und was bemerkenswert ist, deren Funktionäre nahmen geschmeichelt das Angebot an.

So wurde Taxil ab 20. 4. 1885 "katholisch". Im Jahre 1887 wurde er dann sogar vom Papst noch persönlich in Privataudienz empfangen. Es sollte sich für ihn auch finanziell auszahlen. Sein Buch über die Freimaurer erschien in einer Auflage von über 100. 000 Exemplaren. Die Grundsätze der Journalistik beherrschte er ohnehin und flugs offerierte er der staunenden Öffentlichkeit sein 1888 auch in Deutsch erschienenes Buch "Bekenntnisse eines ehemaligen Freidenkers".

Schon darin fand sich von Taxil ein Satz, dem man zur damaligen Zeit keinerlei besondere Bedeutung beimaß. Der hintergründige Sinn dessen sollte sich allerdings einige Jahre später noch erschließen. Taxil schrieb also schon dort …:
"Eine der kühnsten Mystifikationen der neueren Zeit ist unstreitig die Erfindung des angeblichen Pfarrers Jean Meslier, jenes seltsamen Mannes, welcher, wie man sagt, auf dem Sterbebett die Religion abschwor, deren Diener er gewesen war. … Ich selbst verabsäumte es nicht, die 'Werke des Pfarrers Meslier' … herauszugeben. Wenigstens 30.000 wurden von dieser Ausgabe im Volke verbreitet."

Taxil schildert in seinen Bekenntnissen weiter, wie er in seiner Freidenkerzeit unter Verwendung eines Pseudonyms erfundene Geschichten in antiklerikalen Blättern lancierte. Über eine solche vermerkte er:

"Ein anderes Mal erzählte ich, wie die Domherren von Notre-Dome in unterirdischen Räumen zusammenkämen um alte Folterwerkzeuge zu putzen und sich in der sichern Aussicht auf die demnächstigste Wiederherstellung der legitimen Monarchie auf ihren Gebrauch einzuüben." Er selbst redet davon, dass er das Blatt, dass diese Märchen abdruckte damit "mystifizieren" wollte … Diese "Technik" beliebte er auch einige Jahre später anzuwenden, wie gewisse Kreise zu ihrer Erschütterung dann noch feststellen sollten.

Taxil beobachtete auch wach die zu jener Zeit besonders stark in Erscheinung tretende
Freimaurerhetze in der katholischen Kirche. Und prompt legte auch er ein zweibändiges Buch dazu vor, dass 1886/87 auch in deutscher Übersetzung erschien und dem er den Titel gab "Die Drei-Punkte-Brüder".

Darin schrieb er … beispielsweise: "Die Freimaurerei arbeitet überall, wo sie
erscheint am Umsturz von Thron und Altar." Damit hatte er die gängigen Vorurteile voll bedient. Genau das wollten die Katholiken auch hören. Dies hatte ja Papst Leo XIII. in der am 20. 4. 1884 verkündeten Enzyklika "Humanun genus" so verlautbart.

Jetzt klingelten bei Taxil die Kassen mächtig. Er hatte offenbar zur richtigen Zeit den richtigen Riecher für einen "Bestseller". Vom Erfolg verwöhnt, sollte das Geschäft aber möglichst noch einige Jahre weiter laufen. Und es lief! Taxil bediente sich da lediglich eines kleinen Kunstgriffes.

Er schrieb weiteres unter Pseudonymen. Eines davon war eine gewisse Miss Diana Vaughan (alias Leo Taxil). Mit ihr lies er die tollsten Sachen geschehen. So sei sie vom "Teufel Bitru" gezeugt worden und die katholische Klientel lauschte gespannt ihre rührseligen Geschichten.

Pech war dabei nur, dass einige Katholiken vor lauter Rührung zusehends die Forderung erhoben, diese Miss "Diana Vaughan" doch mal vom Angesicht zu Angesicht sehen zu können. Jetzt wurde es langsam schwierig für Taxil. Er musste allerlei Ausflüchte erfinden; weshalb dieses nicht möglich sei.

Den Sachverhalt referierte im Jahre 1907 die Zeitschrift "Das freie Wort" mit der Ausführung:
"Neben dem Großteufel Bitru, dessen Unterschrift Taxil erhielt … wurde besonders Miss Diana Vaughan berühmt. Nach ihren eigenen Memoiren war sie als Frucht einer Teufelsbuhlschaft … geboren, ihr Vater war niemand anders als der Teufel Bitru selbst. Sie wurde mit dem Teufel Asmodäus vermählt, der ihr als Hochzeitsgeschenk den wundertätigen Schwanz vom Löwen des Apostels Markus verehrte, den er diesem tückischerweise abgeschnitten hatte und den sie hinfort als Boa trug.

Sie war Vermittlerin zwischen dem Höllenfürsten und seiner Gemeinde, bis es Taxil gelang, sie bußfertig in den Schoß der katholischen Kirche zurück zu führen. Die Nachricht von ihrer Bekehrung ergriff die katholische Kirche stark." …

Die Katholiken begannen sich allmählich in zwei Richtungen aufzuspalten. Eine die weiter darauf bestand, die "Diana Vaughan" persönlich kennenzulernen und die andere Richtung, die angesichts der erkennbaren
Ausflüchte allmählich zu bezweifeln begann, ob es die denn überhaupt gab. Taxil befand sich in der Klemme. Er musste zur "Flucht nach vorn antreten". So lies er denn verlautbaren, "Diana Vaughan" werde sicherlich auf dem für 1896 in Trient einberufenen Anti-Freimaurerkongress erscheinen.

Der Kongress tagte vom 26.-30. 9. 1896. In eigens eingerichteten Unterausschüssen wurde die Diana Vaughanfrage heiß diskutiert und Diana Vaughan war immer noch nicht zu sehen. Die Stimmen die an ihr zweifelten mehrten sich zusehends und Taxil wurde zusehends diesbezüglich insistiert.

Die Zeitschrift "Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland" hat im Jahre 1896 … selbst ausführlich diesen Anti-Freimauer-Kongress referiert. Daraus einige Zitate:
"Der vierte Ausschuss war der Ort, wo die heiße Schlacht geschlagen wurde. Die Verhandlungen in diesem Ausschusse waren von vornherein von einem gewissen Enthusiasmus, wenn nicht Fanatismus durchdrungen. Man fühlte, es lag etwas in der Luft, was sich entladen musste. … " Auch ein Diskussionsteilnehmer meldete sich zu Wort, der klar dem Ammenmärchen "Diana Vaughan" eine Absage erteilte:

"Monsignore Gratzfeld fuhr in seiner … Rede fort, indem er von den angeblichen Enthüllungen von Diana Vaughan sprach. (Große Bewegung und vereinzelte heftige Zwischenrufe). Mit Energie und ohne sich um die Störungen zu kümmern, fuhr der Redner fort, dass Leute mit klarem Verstande von vornherein diese 'Enthüllungen' mit größtem Misstrauen behandelt hätten, dass aber weite Kreise dieselben kritiklos als lautere Wahrheit, angenommen und zu ihrer Massenverbreitung mitgewirkt hätten. (Erneute Unterbrechungen und Rufe des Unwillens).

Was seien denn diese 'Enthüllungen'? Wer sei Diana Vaughan? Erstere seien eine geschickte
Herausputzung echter Dokumente mit Verbrämung von Falschem und Abenteuerlichem, Letztere sei eine in mystisches Dunkel gehüllte Persönlichkeit, über die einwandfreie Leute von unbestrittenem Ansehen keinerlei Aufschluss geben könnten."

Angesichts dieses Angriffes, musste der auch auf dem Kongress anwesende Taxil nun Rede und Antwort stehen. Der Bericht vermerkt, nachdem ein weiterer Redner sich gleichfalls kritisch geäußert hatte:

"Sofort (nach dieser Rede) ging Leo Taxil hinauf und begann seine lange demagogisch zugespitzte, aber völlig zusammenhanglose Rede. Auf erneutes Drängen des Präsidenten zur Sache zu sprechen, sagte der Redner endlich: Ich könnte Ihnen alles das beweisen, was sie gefragt haben. Das Material darüber befindet habe sich in der Tasche, aber sie dürfen es nicht wissen. Sie sind zu neugierig, mein Herr! Sie wissen gar nicht, welches Unheil sie anrichten, wenn Sie öffentlich solch delikate Dinge behandeln. Der Dolch der Freimaurerei bedroht Diana Vaughan stündlich, also Schweigen wir über solche Vorgänge um die Heilige nicht zu gefährden. Einer Kommission von Vertrauensmännern werde ich die Beweise vorlegen, aber Ihnen nicht! …
Lauter, anhaltender Beifall begleitete seinen Abgang vom Katheder, und Rufe 'Evviva Leo Taxil' hallten durch den Saal."

Taxil hatte mit seiner Rhetorik wieder einmal Zeit gewonnen. Dennoch die kritischen Fragen hingen weiter in der Luft. Es wurde ihm langsam klar, dass das Spinnennetz in das er sich selber begeben hatte, langsam aber sicher enger zusammen gezogen werden würde.

Jetzt war wieder einmal für ihn der Zeitpunkt gekommen eine erneute Zäsur vorzunehmen. Für den 19. April 1897 berief er eine Pressekorrespondenz in die Räume der Geographischen Gesellschaft in Paris ein. Und dort verlas er der schockierten Öffentlichkeit gegenüber eine Erklärung, in der er zugab, er sei Diana Vaughan und das seine Beschuldigungen gegen die Freimaurerei nicht auf Fakten, wohl aber auf seiner Fantasie beruhte.

Der katholische Jesuit Hermann Gruber, hat unter dem Pseudonym "Hildebrand Gerber" im Jahre 1897 in einem Buch einige zeitgenössische Presseberichte anlässlich der Selbstdemaskierung von Taxil gesammelt unter der "Überschrift "Betrug als Ende eines Betruges."

Zitat aus der Erklärung des Taxil vom 19. 4. 1897: "Um es gleich heraus zu sagen, bin ich wie alle Marsailler, ein geborener Fümist ('Aufschneider'), der seinen Spaß daran hat, anderen Bären aufzubinden. Um meine Scheinbekehrung selbst zu vollziehen zog ich mich in ein Excercitienhaus der Jesuiten in der Nähe von Paris, nach Clanmot, zurück. Nachdem das Misstrauen des Vatikans beseitigt war, galt es, mich demselben angenehm zu machen um die Mystifikation auf den Höhepunkt zu bringen, musste ich mich an einen Punkt des kirchlichen Programms anschließen, welches dem Heiligen Stuhl mit am meisten am Herzen lag.

So hatte ich schon gleich, als ich mich entschloss, den Katholizismus aus unmittelbarer Beobachtung genau kennen zu lernen, Enthüllungen über die Freimaurerei ins Auge gefaßt."

Taxil widerrief mit dieser seiner Erklärung vom 19. 4. 1897 alle seine vorangegangenen Ammenmärchen, namentlich über die Freimaurerei, die "Teufelsbuhlschaft" der "Diana Vaughan" und anderes mehr.

Die katholische Öffentlichkeit war fürs erst geschockt. Nachdem sie sich einigermaßen davon erholt hatte, fanden einige Wenige von ihnen, wie der genannte Jesuit Gruber die Sprache wieder und haben selbst über ihren größten Reinfall des Jahrhunderts dann noch berichtet.

Das wäre also jener Taxil, von dem Robin de Ruiter meint über ihn würden die Freimaurer noch heute "erschrecken".

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