Geschrieben von anonym am 18. Dezember 2005 04:28:06:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa erhob sich und holte das alte Familienalbum, und er zeigte uns Bilder von seinen
Schwestern.
Er hatte fünf Schwestern.
Keine meiner Schwestern rauchte", sagte er.
Wenn ein Mädchen rauchte und sich stark schminkte, betrachtete man sie als
unmoralisch.
Von unehelichen Kindern wusste man so gut wie nichts.
Die uneheliche Geburt eines Kindes galt als Skandal!
Heute denkt man anders darüber, man hat sich einfach damit abgefunden.
Ehebruch war so schlimm wie Mord.
Eine Scheidung war unvorstellbar.
So etwas durfte es einfach nicht geben.
Eine Abtreibung galt als glatter Mord.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen
Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in
den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um
,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte
Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus
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Saarburg (Lazarett), den 1. Juni 1915
Im Herrn geliebte Geschwister!
Den Frieden Gottes als Gruß zuvor. Gestern erhielt ich Euren 'an die Brüder im Felde'
gerichteten Brief, welcher mir viel Trost und Aufmunterung brachte, mich aber auch
zugleich an meine Nachlässigkeit erinnerte. Schon lange hatte ich mir vorgenommen, Euch
lieben Geschwistern wieder einmal ausführlicher zu schreiben, aber immer wurde ich durch
so mancherlei Umstände davon abgehalten. Wir Ihr nun aus diesem Brief ersehen könnt,
befinde ich mich gegenwärtig im Reservelazarett und zwar zum Zwecke einer längeren
Erholung meiner Körper und auch Nervenkräfte. Die Erschöpfung der letzteren sind wohl
zum großen Teil mit die Ursache, daß ich so wenig schreibe, denn es fällt mir immer
sehr schwer, meine Nervenkräfte auf einen Gegenstand zu konzentrieren, der einiges Denken
erfordert. Ja Ihr lieben Geschwister, es ist so wie Ihr in Eurem Briefe schreibt,
nämlich, daß uns das Schauen der Schrecken des Krieges mit eigenen Augen so recht tiefes
Mitgefühl empfinden läßt und die Sehnsucht in uns vermehrt, daß die von Gott
verheißene Befreiung der seufzenden Schöpfung von dem gegenwärtigen Fluche des
Verderbens, sowie auch unseres eigenen Leibes Erlösung bald kommen möge. Ich kann darum
meinem lieben Gott und himmlischen Vater nicht genug dankbar sein für die mancherlei
Belehrungen durch praktische Erfahrungen, um die er mich während meines nunmehr
1/4jährigen Aufenthaltes hier draußen im Felde bereichert hat ...
Liebe Geschwister, wir wollen nun weiter den Mut nicht verlieren und Vertrauen haben zu
Gott und Seinen herrlichen Verheißungen an Kirche und Welt, dann wird auch auf die
traurigen Erlebnisse der Jetztzeit, der 'Nacht des Weinens, dasjenige des 'Morgens der
Freude' folgen.
In dieser Hoffnung und unter vielen Grüßen verbleibe ich Euer ger. Mitp(ilger) nach Zion
Herm. Crämer
WT 1970 1. 7. S. 399
Das erstemal im Dienst von Haus zu Haus
Aus Connecticut berichtet eine Frau, die Familie hat, wie sie anfänglich über diese
Tätigkeit dachte: Als ich am Schluß einer Zusammenkunft die Bekanntmachungen für
den Felddienst hörte, fragte ich, was das sei. Die Zeugin, die mich unterwies, sagte mir,
es handle sich dabei um das Verkündigen der Botschaft der Bibel von Haus zu Haus. Sie
fragte mich dann, ob ich einmal mitgehen möchte, um zu sehen, wie das geschehe. Ich
antwortete kurz: ,Ich kann nicht von Haus zu Haus gehen. Das tun nur Bettler! Ein
anderer Zeuge, der meine Antwort hörte, entgegnete darauf freundlich: ,Jesus Christus,
der Sohn Gottes, ging auch von Haus zu Haus und von Dorf zu Dorf! Seine Äußerung
stimmte mich nachdenklich, und ich nahm mir vor mitzugehen. Luk. 8:1.
Eine Mischung aus Stolz und Scham ein typisch deutsches Problem.
Die Verwendung der Worthülsen des ersten Weltkrieges reichte in Deutschland
bis in die 1980er Jahre.
Heute legen wir Wert darauf dass nachfolgende Begriffe nicht mehr verwendet werden:
felddienst
felddienstbekanntmachungen
felddienstbericht
felddienstberichte
felddienstberichten
felddienstdurchschnitte
felddiensterfahrungen
felddienstergebnisse
felddienstes
felddienstgebiet
felddienstgedanken
felddienstpunkte
felddienstsituationen
felddiensttag
felddiensttasche
felddiensttätigkeit
felddiensttreffpunkt
felddienst-treffpunkt
felddienstverkündiger
felddienstvorkehrungen
felddienstzeit
felddienstzusammenkunft
Königreichsdienst 3/1970 S. 1
Brief des Zweigbüros
Meine lieben Mitverkündiger auf der ganzen Erde!
Aus 200 Ländern gingen Felddienstberichte für den Monat Dezember ein. Ich dachte, Ihr
möchtet gerne erfahren, was vor sich geht. Nun, wir haben im Dezember eine neue
Höchstzahl von 1 345 111 Verkündigern erreicht. Diese Zunahme von 88 327 Verkündigern
über dem Durchschnitt des vergangenen Jahres macht uns alle sehr glücklich! Aber noch
etwas anderes ist sehr aufschlußreich: Während der ersten vier Monate des Dienstjahres
1970 symbolisierten 55 754 Personen ihre Hingabe durch die Taufe. Wenn wir diese Zahl als
ein Anzeichen für das werten dürfen, was wir während der nächsten acht Monate zu
erwarten haben, dann könnten es bis Ende August ungefähr 150 000 Täuflinge sein.
Besteht diese Möglichkeit? Ja, wenn es der Wille Jehovas ist.
Königreichsdienst 3/1970 S. 3
Vertraut auf den Geist Jehovas
Ein weiterer Kreisdiener berichtet, daß er feststellen kann, daß Verkündiger, die
besonders auf Jehovas Geist vertrauen, in ihrem Dienst glücklicher sind. Auch wenn er bei
der Felddienstzusammenkunft die Verkündiger ermuntert, ihren Dienst wirkungsvoller zu
gestalten, und Anregungen zur Verbesserung gibt, ermuntert er sie ebenfalls, zu Jehova um
Segen für ihre Bemühungen aufzublicken. Wenn Verkündiger den Predigtdienst mit dieser
Einstellung verrichten, dann danken sie Jehova für den Erfolg, den sie erleben, und sind
nicht betrübt oder entmutigt, wenn sie in ihrem Gebiet wenig Widerhall bei den Menschen
finden.
WT 1982 15. 5. S. 27
Der Pfad der Gerechten wird ständig heller
Für einige hat es vielleicht den Anschein gehabt, als verlaufe dieser Weg nicht immer
in gerader Richtung. Erklärungen, die von Jehovas sichtbarer Organisation gegeben wurden,
enthielten mitunter Änderungen, die wie eine Rückkehr zu früheren Standpunkten
erschienen. Doch in Wirklichkeit ist dem nicht so gewesen. Man könnte es mit dem
vergleichen, was Segler als kreuzen bezeichnen. Bei Gegenwind manövrieren sie
die Segel so, daß das Schiff bald nach rechts, bald nach links fährt, sich aber ständig
dem Ziel nähert. Und im Falle der Diener Jehovas ist dieses Ziel die neuen Himmel
und eine neue Erde, die Gott verheißen hat (2. Pet. 3:13).
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Hat es den Anschein wir revidieren unsere Lehrmeinungen von Zeit zu Zeit?
Aber Nein! Wir kreuzen im Wind!
Epheser 4:14:
. . . die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und
dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im Ersinnen von
Irrtum.
1925 Trost für die Juden.
Wer sind die Juden?: Ein Jude ist somit ein natürlicher Nachkomme Jakobs
(Israels), der Glauben an die von Jakob bezüglich Juda gesprochenen Worte hat (Seite 8)
Folgendes sollte dieser Jude glauben: 12.) daß der Messias noch kommen wird; und obschon
sein Kommen sich verzögert, dennoch will ich warten bis er kommt. (Seite 9)
Unerfüllte Erwartungen: Manche verlieren ihren Glauben, weil die Verheißungen Gottes
nicht immer zu der Zeit in Erfüllung gehen, da sie nach Erwartungen der Menschen in
Erfüllung gehen sollten (Seite 13)
Juden dürfen nicht bekehrt werden!: Da die christlichen Bekenntnisse in Unwissenheit
über Gottes Absichten mit den Juden waren, so versuchten sie die Juden zu bekehren und zu
Gliedern der christlichen Glaubenssysteme zu machen. Ihr Versuch schlug fehl, weil es
nicht Gottes Vorhaben war, daß die Juden mit diesen Einrichtungen sich verschmelzen
sollten. Das beharrliche Bemühen, die Juden zu bekehren, hatte die Wirkung, sie von der
Bibel abzuwenden. Ein Christ, der die Bibel versteht, hat überhaupt nicht den Wunsch,
Proselyten zu machen. (Seite 57/58)
Die Zeit ist jetzt!: Diese Prophezeiungen müssen ihre Erfüllung nach Beendigung der
langen Mühsal Israels haben, und diese Zeit ist jetzt herbeigekommen. (Seite 61)
Das Tal der verdorrten Gebeine. Ein Menschliches Skelett besteht aus 206 Knochen. Der
Zionismus wurde in Basel in der Schweiz im Jahre 1897 als Körperschaft organisiert. Auf
der Konferenz, die die Organisation ins Leben rief, waren genau 206 Delegierte, genau die
Zahl der Knochen des menschlichen Körpers. Das war kein Zufall, sondern vom Herrn
angeordnet
Man hatte wirklich geglaubt dass es durch Gottes Fügung kam, als man mit 1914 einen
geschichtlichen Zufallstreffer gelandet hatte.
Nun glaubte man unter der gleichen Fügung, mit dem gleichen Selbstverständnis und einer
genauso gearteten Bibelauslegung mit 1925 wieder Prophezeiung auslegen zu können.
Die Irrtümer waren genauso absurd wie die, die man mit 1914 hinaus posaunte.
Nur mit dem Unterschied das diesmal nicht wieder der Zufall ihnen den Gefallen tat
wenigstens den Anschein einer Erfüllung zu gewähren, wie es mit 1914 passierte.
Im Gegenteil die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg ließen keinen Zweifel an der
Absurdität der Leihenauslegungen.
1931 Unter der Überschrift Kein weiterer Verzug Gottes ergebenes
Volk auf der Erde betonte die Wichtigkeit der Daten 1914, 1918 und 1925. Sie hatten vieles
über diese Daten zu sagen und was dann alles geschehen würde, aber alles, was sie
vorhersagten, traf nicht ein.
(Vindication, Band 1, 1931, Seite 146 / Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 143)
1931 Sie reden gegen die Zeugen Gottes und sagen im wesendlichen von den
Knechten des Herrn, sie wären Schwachköpfe, und es werde noch viel Wasser
ins Meer fließen, ehe eine der großen, von diesen angekündigten Heimsuchungen die jetzt
im Frieden lebende Christenheit treffen würde.Gottes Königreich hat zu wirken begonnen.
Sein Tag der Rache ist gekommen, Harmagedon steht nahe bevor und wird gewisslich über die
Christenheit kommen, und zwar sehr bald. Gottes Gericht ist über der Christenheit und
muß in kurzem an ihr vollstreckt werden.
(Vindication, Band 1, 1931, Seite 147 Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 144/145)
1931 - Auf seiten der Treuen Jehovas auf der Erde gab es, was die Jahre 1914, 1918 und
1925 angeht, eine gewisse Enttäuschung, die eine Zeitlang andauerte. Später lernten die
Treuen, daß diese Daten eindeutig in der Schrift festgelegt waren; und sie lernten auch,
damit aufzuhören, Daten für die Zukunft festzusetzen und vorherzusagen, was sich zu
einem bestimmten Datum ereignen würde, Sie sollten sich vielmehr in bezug auf das, was
sich ereignen sollte, auf Gottes Wort verlassen, was sie auch tun.
(Vindication Band 1, 1931, Seite 338-339 Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 332)
1931 - Ein abgezehrter, unrasierter Landstreicher war der alleinige Antragsteller für
die US-$ 75.000 teure südkalifornische Villa von David, König von Israel, seit sie vor
einem Jahr auf diese biblische Figur übertragen wurde.
Dies wurde heute von Richter Joseph Rutherford offenbart, dem zeitweisen Besitzer der
luxuriös möblierten Villa im spanischen Stil in der 440 Braeburn Road im exklusiven
Bezirk Kensington Heights.
Bei einer der seltsamsten je verzeichneten Besitzübertragungen hat Rutherford, Präsident
der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung und der Watch Tower Bible and Tract Society,
den prächtigen Besitz treuhänderisch für die alten Könige und Propheten Israels
übernommen.
Der Totschläger Goliaths und seine Mitgenossen dürfen das 10-räumige, moderne Haus mit
seinen Landschaftsgärten und einer Terrasse so bald übernehmen, wie ihre Legitimationen
von Rutherford und den Beamten seiner Gesellschaft, die dazu von Gott autorisiert wurden,
anerkannt wurden.
Eines morgens, als ich vom Haus zur Garage ging, kam ein merkwürdig dreinschauendes
Geschöpf auf mich zu, tippte an seinen schmutzigen Hut und rief: Wie gehts,
Richter? Ich bin David. Verschwinde und sag das jemand anderem, sagte
ich ihm, und er ging ohne jede weitere Diskussion. Ich konnte auf einen Blick erkennen,
daß es nicht David war. Er sah nicht so aus, wie ich mir David vorstellte. Gefragt,
wie er denn wohl meinte, daß David und seine erlauchten Brüder im Herrn aussehen
würden, öffnete Rutherford ohne Zögern seine riesige Bibel und wies auf einen Vers hin,
in dem es hieß, daß die Fürsten des Universums als vollkommene Menschen von
den Toten auferstehen würden.
Ich lege das so aus, erklärte der würdevolle Richter, daß David,
Gideon, Barak, Samson, Jephtha, Joseph und Samuel hierher geschickt werden, um die Welt
Satans Klauen zu entreißen, modern angezogen wie wir und mühelos in der Lage, unsere
Sprache zu sprechen. Rutherford zeichnete ein Bild von der Ankunft der biblischen
Delegation vielleicht in Gehröcken, mit hohen Hüten, Spazierstöcken und Gamaschen. In
Beth Sarim (Haus der Fürsten), wie Rutherford seine Villa genannt hat, wird David die
modernsten Hilfsmittel finden, die die Wissenschaft ersonnen hat.
Wenn die erlauchten Gäste die Wendeltreppe zur ersten Etage hochgehen, werden sie ein
großes Büro vorfinden, mit roten Ledersesseln und einem glänzenden Schreibtisch mit
indirekter Beleuchtung. Selbst Tastentelefone warten auf die Berührung durch die
Fürsten. Wenn sie eine weite Tür öffnen, werden die Söhne Palästinas ein großes
Badezimmer erblicken, leuchtend mit glänzenden schwarzen Fliesen mit Dusche und einem
reichlich gefüllten Medikamentenschrank.
Was für ein spannendes Erlebnis der breitschultrige Samson, der mit seinen bloßen
Fäusten einen Palast zerstörte, haben mag, wenn er ein goldenes Sicherheitsrasiermesser
und einen Streichriemen vorfindet! Rutherford baute das Schlafzimmer im ersten Stock, das
er zeitweise selbst belegt, groß, um mehreren der erwarteten Eigentümer Platz zu bieten.
Mit großen verglasten Fenstern, die auf die purpurfarbenen Cuyamacas im Osten und
Kaliforniens erste Mission im Norden blicken, ist das Schlafzimmer fast schmucklos in
seiner Möblierung.
Die Herrscher des Universums werden einen einfachen Geschmack haben, so glaubt der Richter
offenbar, obwohl die nüchternen Beistelltische mit FictionZeitschriften in munterer
Aufmachung protzen.
Rutherford hat Kölnisch Wasser importiert, damit die Fürsten nach der Rasur ihr Gesicht
erfrischen können. Ein schwarzes Scheitelkäppchen hängt über einem der Bettpfosten.
Die Ankunft von David und seinen Gefährten wird die größte Neuigkeit aller Zeiten
werden, sagte Rutherford voraus. Ich suche keine Publicity, sagte Rutherford
mit einem Zwinkern seiner freundlichen braunen [?] Augen, aber ich denke, die Welt
sollte es wissen, wenn sie kommen. Das wird eine große Neuigkeit. Die Nachricht von
seinem Haus von König David habe jeden Winkel der Erde erreicht, meinte der
Richter. Überall, wo ich war, fragten mich die Leute nach diesem Ort, sagte
Rutherford. In Chicago bot mir ein millionenschwerer Fabrikant an, noch ein Haus
für David zu bauen, aber ich habe das Angebot abgelehnt.
Buchstäblich Tausende sind hierhergefahren, um den Ort zu sehen, sagte Rutherford
weiter. Viele sind an die Tür gekommen, und mein Sekretär hat sie
herumgeführt. Die Terrasse mit ihrem silbernen Pool und Olivenbäumen und Palmen
leuchtet von Blumen. Weiter unten in Richtung Canyon wurden Wege angelegt, damit David und
seine Freunde dort meditierend entlanggehen könnten. Viele Obstbäume, die aus Palästina
stammen, werden die Herrscher begrüßen, wenn sie ankommen.
In der Doppelgarage eine Tür weiter steht eine neues 16-Zylinder-Coupé, das den
Herrschern zusammen mit allem persönlichen Besitz dort übergeben werden wird.
Alles wird ihnen gehören, das Haus, das Land, die Möbel und selbst die Kleidung,
wenn sie sie benötigen, sagte Richter Rutherford. Was ich tun werde? Machen
Sie sich darüber keine Sorgen. Ich werde schon irgendwie klarkommen, lächelte der
Richter. Er hatte eine weitere Wachtturm-Wohnung auf Staten Island und praktisch eine
gesamte Etage im Bethel [siehe den Fall Moyle gegen Franz et al., 10.-27.5. 1943, N.Y
Supreme Court].
Die sieben berühmten Männer werden sich nicht lange Zeit in ihrem Haus in San Diego
auszuruhen brauchen, weil sie schon bald die Heere des Herrn führen werden, um Satans
Günstlinge in der Schlacht von Harmagedon zu bezwingen, glaubte Rutherford. Aber
sie werden siegen. Der Herr wird den Teufel bestrafen und zeigen, daß die Prediger und
Politiker dem Volk falschen Rat erteilt haben, sagte Rutherford zuversichtlich.
Rutherford wird am 9. Mai nach Europa fahren, wo er auf Kongressen in Berlin, Paris und
London sprechen wird..
(San Diego Sun, Zeitungsbericht, 9.Januar 1931)
1935 - Die Beweise aus der Schrift und die greifbaren Fakten zeigen deutlich an, daß
dieses Zeugniswerk nun fast vollendet ist; und wenn es getan ist, wird der universale
Krieg beginnen. Der universale Krieg wird sicher kommen und so schnell, und keine Macht
kann ihn aufhalten . . . Während der wenigen verbleibenden Monate bis zum Ausbruch der
universalen Katastrophe werden die Mächte, die die Nationen der Erde beherrschen,
weiterhin Verträge abschließen und den Leuten sagen, daß sie durch diese den
Weltfrieden erhalten und Wohlstand bringen werden.
(Universal War Near, 1935, Seiten 3, 26-27)
1938 - Beachte die Worte Jesu, die eindeutig davon abraten, unmittelbar vor oder
während Harmagedon Kinder zu bekommen . . . Daher scheint es keine vernünftige oder
biblische Anordnung zu geben, direkt vor Harmagedon, wo wir uns jetzt befinden, Kinder auf
die Welt zu bringen.
(Watchtower, 1.November 1938, Seite 324)
1938 - Sie hatten gepredigt, daß Gott zu einem frühen Zeitpunkt die
Christenheit stürzen werde. Viele hatten das Jahr 1925 als Datum betont, und
als zu diesem Zeitpunkt nichts geschah, wurde das Datum auf 1932 verschoben Auch 1932 kam,
und die Christenheit war nicht zerstört, und nun entdeckte man, daß die
Christenheit um der Klasse der Jonadabe willen noch eine Zeitlang aufbehalten
würde, und dies machte die Schar der stolzen Wahlältesten sehr wütend.
(Watchtower, 15.Februar 1938, Seite 54)
1938 - Wäre es biblisch gesehen richtig, wenn sie heirateten und Kinder aufzuziehen
beginnen würden? Die Antwort lautet Nein, was die Bibel unterstützt . . . Ungehindert
und ohne Last geht es ihnen viel besser, so daß sie den Willen des Herrn jetzt tun, wie
es der Herr gebietet, und auch ohne Hinderung während Harmagedon sind ...
Wer jetzt eine Heirat in Betracht zieht, würde, so scheint es, besser daran tun, ein paar
Jahre zu warten, bis der Feuersturm Harmagedons vorbei ist.
(Face the Facts, 1938, Seiten 46, 47, 50)
1938 - Bereits 1880 wies der Watchtower auf 1914 n.Chr. als dem Datum hin, das das Ende
der Welt markiere, zu welcher Zeit große Drangsal über die Nationen käme; aber zu jener
Zeit wurde von Gottes Volk auf Erden nicht gesehen, daß diese Drangsal die Schlacht
Jehovas gegen Satans Organisation wäre. Viele Jahre lang wurde geglaubt und auch so im
Watchtower gesagt, daß die Zeit der Drangsal ein furchtbarer Zusammenstoß
der verschiedenen Elemente wie Kapital und Arbeit auf der Erde wäre. Erst 1925 wurde die
Zeit der Drangsal vom biblischen Standpunkt aus verstanden.
(Watchtower, 1.Februar 1938, Seite 35)
1939 - Die im Überfluß vorhandenen biblischen Beweise zusammen mit den vorliegenden
greifbaren Tatsachen, die die Erfüllung der Prophezeiung zeigen, beweisen schlüssig,
daß die Zeit für die große Schlacht Gottes des Allmächtigen sehr nahe ist, und daß in
dieser Schlacht alle Feinde Gottes vernichtet werden und die Erde von Boshaftigkeit
gereinigt wird . . . So stehen heute gleichermaßen alle Nationen und Völker der Erde vor
dem größten Ausnahmezustand. Sie werden, so wie Gott es gebietet, davor gewarnt, daß
die Katastrophe von Harmagedon nun unmittelbar bevorsteht.
(Salvation, 1939, Seiten 310, 361 deutsch Die Rettung Seite 324, 376)
1939 - In San Diego, Kalifornien, gibt es ein kleines Stück Land, auf dem 1929 ein
Haus gebaut wurde, Beth Sarim genannt und unter diesem Namen bekannt. Die hebräischen
Wörter Beth Sarim bedeuten Haus der Fürsten, und der Zweck des Landerwerbs
und des Hausbaus war, daß es heute auf der Erde Menschen gibt, die ganz an Gott und Jesus
Christus und Sein Königreich glauben, und die glauben, daß die treuen Männer der alten
Zeit bald durch den Herrn auferweckt werden, zurück auf die Erde kommen und die
Verantwortung für die sichtbaren Dinge auf der Erde übernehmen. Der Rechtstitel auf Beth
Sarim liegt treuhänderisch bei der Wachtturm-Gesellschaft, um gegenwärtig vom
Präsidenten und seinen Hilfskräften in Anspruch genommen zu werden und danach für immer
den genannten Fürsten auf der Erde zur Verfügung zu stehen . . . Es steht dort als ein
Zeugnis für den Namen Jehovas; und wenn die Fürsten zurückkehren und einige den
Grundbesitz in Beschlag nehmen, wird dies eine Bestätigung des Glaubens und der Hoffnung
sein, die dazu führte, Beth Sarim zu bauen. (Salvation, 1939, Seite 311 deutsch Die
Rettung Seite 325/326 mit Bild)
1940 - Das Jahr 1940 wird sicherlich das wichtigste Jahr werden, weil Harmagedon so
unmittelbar bevorsteht. Es geziemt sich für alle, die Gerechtigkeit lieben, jede
mögliche Anstrengung zu unternehmen, die Theokratie zu verkündigen, während die
Vorrechte noch allen offenstehen.
(Informant, April 1940, Seite 1)
1940 - Das Königreich ist da; der König ist inthronisiert. Harmagedon steht
unmittelbar bevor. Die glorreiche Herrschaft Christi, die Segnungen für die Welt bringen
wird, wird unmittelbar folgen. Daher ist der große Höhepunkt erreicht. Drangsal ist auf
alle gefallen, die abseits vom Herrn stehen.
(The Messenger, September 1940, Seite 6)
1940 - Die Prophezeiungen des allmächtigen Gottes, deren Erfüllung nun so sehr aus
den greifbaren Tatsachen hervorgeht, zeigen, daß das Ende für die Religionen gekommen
ist und damit der völlige Sturz der gesamten Organisation Satans.
(Religion, 1940, Seite 336)
1940 - Das Zeugniswerk für die Theokratie scheint in den meisten Ländern der
Christenheit so gut wie vollbracht zu sein . . . Jetzt hat die totalitäre
Herrschaft die Botschaft von der Theokratie unterdrückt, und es sollte zu erwarten sein,
daß alle totalitären Herrscher, wenn sie aufhören, sich gegenseitig zu bekämpfen, ihre
Aufmerksamkeit der völligen Unterdrückung von allem zuwenden, was die theokratische
Regierung betrifft. Was bedeutet es also, daß die theokratische Regierung nun in vielen
Nationen unterdrückt wird? Es bedeutet, daß schnell die Stunde naht, wenn das
Zeichen von Harmagedon deutlich offenbart wird und alle, die auf der Seite
Jehovas stehen, es sehen und freudig begrüßen werden.
(Watchtower, 1.September 1940, Seite 265. [White, Seite 335, zitiert aus dem Jahrbuch 1942
(Seite 29), kurz vor dem Tode Rutherfords vollendet: Der hier veröffentlichte
Bericht zeigt oberflächlich gesehen, daß das theokratische Zeugniswerk auf der Erde dem
Ende zugeht.])
1941 - Harmagedon ist sicher nahe, und während jener Zeit wird der Herr alles von der
Erde beseitigen, das Anstoß erregt und unannehmbar ist . . . Von nun an werden wir unsere
tiefempfundene Hingabe auf die Theokratie richten, wissend, daß wir bald für immer
zusammen auf der Erde reisen werden. Unsere Hoffnung ist, daß wir in ein paar Jahren
unsere Ehe vollziehen können und durch die Gnade des Herrn süße Kinder haben werden,
die dem Herrn Ehre machen. Wir können unsere Heirat gut aufschieben, bis dauerhafter
Friede auf die Erde kommt.
(Children, 1941, Seite 366 deutsch Kinder Seite 365)
1941 Sollten Männer und Frauen, die beide Jonadabe oder andere
Schafe" des Herrn sind, nun vor Harmagedon heiraten und Kinder zur Welt bringen? Das
zu tun mögen sie sich erwählen, doch scheint die Ermahnung oder der Rat der Heiligen
Schrift dagegen zu sein. Wenn sie vor Harmagedon verheiratet sind und beide Teile treu
bleiben und Harmagedon überleben, so wird ihr Ehebund fortdauern und auch nach Harmagedon
bestehen bleiben. Sie erhalten ihr Recht auf ewiges Leben nach Harmagedon, und nach dem
Empfang jenes Rechtes auf Leben würden ihre dann geborenen Kinder in Gerechtigkeit zur
Welt kommen. Vor Harmagedon geborene Kinder, die von Eltern stammen, welche das Recht auf
Leben nicht empfangen hatten, würden nicht mit dem Recht auf Leben geboren, sondern
würden das Vorrecht besitzen, sich selbst für den Dienst Gottes und Christi zu
entscheiden und zu leben, sofern sie ihre Lauterkeit beweisen. Anders ausgedrückt: Ein
jeder muß für sich selbst wählen und persönlich geprüft werden.
Das prophetische Bild scheint die genaue Richtlinie in folgendem zu zeigen: Die drei
Söhne Noahs und ihre Frauen befanden sich in der Arche und wurden von der Flut errettet.
Sie hatten jedoch keine Kinder bis nach der Flut. Zwei Jahre nach der Flut begannen sie
Kinder zu haben. (1. Mose 11: 10, 11.) In die Arche wurden keine Kinder aufgenommen und
keine in der Arche geboren; folglich wurden auch keine Kinder aus der Arche heraus*
gebracht. Nur acht Personen gingen hinein und kamen aus der Arche heraus. (1. Petrus 3:20;
1. Mose 8: 18.)
Von der Zeit an, da die ändern Schafe" zum Herrn hin versammelt werden, bis
Harmagedon verfließen nur einige wenige Jahre. Diese ganze Zeit ist eine Zeit großer
Drangsal, und sie endet mit der größten Drangsal, die die Welt je gekannt hat. Gerade
von dieser Zeit redend, sagt Jesus: Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in
jenen Tagen!" (Matthäus 24: 19, 21.)
Dies scheint zu bedeuten, daß Eltern, die während Harmagedon kleine Kinder haben,
demzufolge viel mehr Leid zu erdulden hätten, weil sie für diese Kleinen sorgen
müßten. Schon jetzt bringt es große Verantwortung, Kinder aufzuziehen und für sie zu
sorgen, doch dürfte sich die Betreuung kleiner Kinder während der Zeit der großen
Drangsal auf Erden noch weit schwieriger gestalten. (Kinder Seite 311-313)
1941 - Als sie das Geschenk erhalten hatten, umklammerten die marschierenden Kinder es,
nicht ein Spielzeug für eitles Vergnügen, sondern das vom Herrn beschaffte Instrument
für das höchst wirkungsvolle Werk in den verbleibenden Monaten vor Harmagedon.
(Watchtower, 15.September 1941, Seite 28)
1942 - Nun, wo Harmagedon unmittelbar bevorsteht, ist es eine Sache auf Leben oder Tod.
Wer zu den anderen Schafen des Herrn gehört, die die große Schar der
Harmagedon-Überlebenden bilden und für immer in Freuden auf der Erde leben werden, muß
die Antwort auf eine sehr persönliche und wichtige Antwort finden.
(Watchtower, 1.April 1942, Seite 139)
1971 Arbeiteten die Brüder an dem Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel.
Was sagt ein Schreiber des Buches Hilfe zum Verständnis der Bibel?
Als mir das Stichwort Chronologie" zugewiesen wurde, ergaben sich schwierige
Fragen.
Eine der wichtigsten Lehren der Zeugen Jehovas besagt, dass das Jahr 1914 das Ende der
Zeiten der Heiden" aus Lukas, Kapitel 21, Vers 24, ist.
In jenem Jahr soll Jesus Christus die aktive Königsherrschaft ergriffen und für
Menschenaugen unsichtbar zu regieren begonnen haben.
In Daniel, Kapitel 4, ist von einer Zeitperiode von sieben Zeiten" die Rede,
und das war die Grundlage für die Berechnungen, die zu diesem Jahr führten.
Unter Zuhilfenahme anderer Texte machte man aus diesen sieben Zeiten" einen
Zeitraum von 2 520 Jahren, der 607 v. u. Z. begann und 1914 u.Z. endete.
Das Anfangsjahr 607 v. u. Z. soll der Zeitpunkt der Zerstörung Jerusalems durch den
baylonischen Eroberer Nebukadnezar gewesen sein.
Dass das Jahr 607 v. u. Z. mit dieser Bedeutung nur in unseren Schriften vorkam, das
wusste ich, den wahren Grund dafür allerdings kannte ich nicht.
Mit diesem einen Stichwort Chronologie" habe ich Monate des Nachforschens
zugebracht, und es wurde der längste Eintrag im Hilfe-Buch.
Ein großer Teil dieser Zeit verging mit der Suche nach irgendeinem Beweis, einer
Bestätigung in der Weltgeschichte für das Jahr 607 v. u. Z., das in unseren Berechnungen
für das Jahr 1914 eine so zentrale Rolle spielte.
Damals war Charles Ploeger, Mitarbeiter in der Weltzentrale, als mein Sekretär tätig,
und er graste die Bibliotheken von New York ab, um irgend etwas zu finden, das dieses Jahr
historisch untermauerte.
Wir fanden absolut nichts, was das Jahr 607 v. u. Z. bestätigt hätte.
Alle Historiker verwiesen auf ein Datum 20 Jahre später.
Erst durch meine Arbeit an dem Stichwort Archäologie" für das Hilfe-Buch
wurde mir bewusst, dass man im Gebiet von Mesopotamien Zehntausende von Keilschrifttafeln
aus gebranntem Ton gefunden hatte, die alle aus dem alten Babylon stammten.
Alle diese Tafeln gaben keinerlei Hinweis darauf, dass das Neubabylonische Reich (in das
Nebukadnezars Regierungszeit fällt) lange genug dauerte, um mit unserem Datum 607 v. u.
Z. für die Zerstörung Jerusalems zusammenzupassen. Alles deutete auf eine um 20 Jahre
kürzere Zeitspanne hin.
Mir war zwar nicht ganz wohl dabei, doch ich wollte einfach glauben, dass unsere
Chronologie trotz der gegenteiligen Beweislage richtig war.
Darum haben wir auch beim Ausarbeiten des Hilfe-Buches viel Zeit und Raum darauf verwandt,
die Glaubwürdigkeit der archäologischen und geschichtlichen Beweise herabzusetzen, die
unser Jahr 607 v. u. Z. als fehlerhaft erwiesen und unseren Berechnungen einen anderen
Ausgangsund Endpunkt gegeben hätten. Das Jahr 1914 wäre nicht zu halten gewesen.
Charles Ploeger und ich fuhren nach Providence (Rhode Island) an die Brown University, um
mit Professor Abraham Sachs, einem Spezialisten für Keilschrifttexte aus dem Altertum, zu
sprechen.
Wir wollten herausfinden, ob es irgendetwas gibt, das auf einen Mangel oder eine Schwäche
bei den astronomischen Angaben in vielen dieser Texte schließen ließ, die unser Datum
607 v. u. Z. als unrichtig auswiesen.
Am Schluss war klar, dass es buchstäblich eines Komplotts der Schreiber des Altertums
bedurft hätte (für den es keinerlei denkbaren Grund gab), die Angaben zu fälschen, wenn
unsere Zahl stimmen sollte.
Und wieder versuchte ich wie ein Anwalt, der sich unwiderlegbaren Beweisen
gegenübersieht, die Zeugen der alten Zeit (das Beweismaterial zum neubabylonischen Reich)
in ein schlechtes Licht zu rücken oder anzuzweifeln. Die Argumente, die ich vortrug,
waren nicht erschwindelt, doch ich bin mir dessen bewusst, dass hinter ihnen die Absicht
stand, eine Jahreszahl zu belegen, für die es keinerlei Stütze in der Geschichte gab.
Obwohl wir also manche Grundsätze besser einzuschätzen wussten, war am Hilfe-Buch
trotzdem vielfach ein deutliches Bemühen erkennbar, den Lehren der Gesellschaft treu zu
bleiben.
In gewisser Weise hat die bei der Arbeit gewonnene Erfahrung uns selbst mehr geholfen als
dem Werk, das dabei herauskam.
Und doch hat das Hilfe-Buch bei vielen Zeugen zu einem vermehrten Interesse an der Bibel
beigetragen.
Von grundsätzlichem Wert waren wohl der Stil und der Ansatz des Buches, sowie das
Bemühen der meisten Beteiligten, Dogmatismen zu vermeiden und anzuerkennen, dass manches
auch anders gesehen werden kann, und in einen Text nicht mehr hineinzulesen, als die
Sachlage hergab.
Doch auch hierin haben wir manches Mal das Ziel verfehlt, weil wir Vorgefassten Meinungen
Vorrang gegeben und uns nicht so eng an die Schrift gehalten haben, wie wir es hätten tun
sollen.
Ich weiß, dass dies auf mich selbst zutrifft für die Abfassung der Stichworteinträge
unter Bestimmte Zeiten der Nationen", Treuer und verständiger
Sklave" und Große Volksmenge"; in allen finden sich Argumente, die
derzeitige Lehren aus den Wachtturmschriften stützen sollen.
Weil diese Lehren für mich damals einfach Tatsachen waren, handelte ich der im (von mir
später selbst verfassten) Vorwort erklärten Absicht zuwider.
Auf Seite 6 der englischen Originalausgabe steht unter der Überschrift Sein
Ziel" folgendes:
Hilfe zum Verständnis der Bibel will kein Lehrkommentar und kein interpretatives
Werk sein."
Soweit es auf übertragene und symbolische Bedeutungen eingehe, geschehe dies nicht
willkürlich oder in Anlehnung an ein bestimmtes Glaubensbekenntnis". Im
Allgemeinen traf das auch zu, doch bisweilen wichen wir von diesem Maßstab ab, weil tief
verwurzelte Glaubensansichten sich als zu mächtig erwiesen.
Wann wurde nun Jesus Christus inthronisiert?
Auch Heute noch wird in den Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft unablässig
betont, im Jahr 1914 am Ende der Heidenzeiten sei Jesus Christus im Himmel
"inthronisiert" und sein Königreich "aufgerichtet" worden.
Es gibt aber mehrere Bibelstellen, aus denen klar hervorgeht, dass Jesus Christus
bereits nach seiner Auferstehung im Jahr 33 u.Z. inthronisiert wurde.
So sagt Jesus in seiner Offenbarung an den Apostel Johannes (möglicherweise um 96
u.Z.):
"Wer siegt, dem will ich gewähren, sich mit mir auf meinen Thron zu setzen, so wie
ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe" (Offenbarung
3:21).
Wie die nachfolgenden Texte zeigen wurde Satan mit der Auferstehung Jesu
möglicherweise aus dem Himmel geworfen.
(Johannes 12:31) Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Herrscher
dieser Welt hinausgeworfen werden.
(Johannes 16:11) dann hinsichtlich Gericht, weil der Herrscher dieser Welt gerichtet
worden ist.
(Hebräer 2:14) Da nun die kleinen Kinder an Blut und Fleisch teilhaben,
hat auch er in ähnlicher Weise an denselben teilgenommen, damit er durch seinen Tod den
zunichte mache, der das Mittel hat, den Tod zu verursachen, das heißt den Teufel,
(Offenbarung 12:8) doch gewann er nicht die Oberhand, auch wurde für sie keine Stätte
mehr im Himmel gefunden.
Wichtiger noch aber ist das Jesus bereits nach seiner Auferstehung als König
inthronisiert wurde.
(Hebräer 10:12) Dieser aber hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden
dargebracht und sich zur Rechten Gottes gesetzt,
(Römer 8:34) Wer ist es, der verurteilen wird? Christus Jesus ist der, der gestorben
ist, ja vielmehr der, welcher von den Toten auferweckt worden ist, der zur Rechten Gottes
ist, der auch für uns eintritt.
(Kolosser 3:1) Wenn ihr aber mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht
weiterhin die Dinge, die droben sind, wo der Christus zur Rechten Gottes sitzt.
(1. Petrus 3:22) Er ist zur Rechten Gottes, denn er ging hin in den Himmel; und Engel
und Gewalten und Mächte wurden ihm unterworfen.
(Matthäus 28:18) Und Jesus trat herzu und redete zu ihnen, indem er sprach: Mir
ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden.
(1. Korinther 15:25) Denn er muss als König regieren, bis [Gott] alle Feinde unter
seine Füße gelegt hat.
(Epheser 1:21) hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeden
Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem
künftigen.
(Philipper 2:9) Gerade aus diesem Grund hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten
Stellung erhöht und ihm Gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem [anderen] Namen
ist,
Solange jedoch 1914 noch am Leben gehalten werden muss, bleibt die Offizielle Aussage
dass Satan 1914 zur Erde geschleudert wurde.
(Psalm 110:1) Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: Setze dich zu meiner
Rechten, Bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.
Historiker sprechen zwar bei 1914 von einem Wendepunkt.
Sie sagen aber nicht das Jesus hier Inthronisiert wurde.
Mit der Auferstehung Jesu begann sich gemäß Hebräer 10:12,13 der Text aus Psalm
110:1 zu erfüllen.
Paulus hebt die machtvolle Position, die Jesus seit 33 u.Z. innehat, in Epheser 1:20-23
deutlich hervor:
... als er [Jehova] ihn von den Toten auf erweckte und ihn in den himmlischen Örtern zu
seiner Rechten setzte, hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und
jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem
künftigen. Auch hat er alle Dinge seinen Füßen unterworfen und hat ihn zum Haupt über
alle Dinge für die Versammlung gemacht, welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der
alles in allen erfüllt.
Das stimmt überein mit dem, was Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung sagte:
"Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden" (Matthäus
28:18).
In den letzten Jahren haben auch die Wachtturm-Veröffentlichungen hervorgehoben, dass
die Königreichsherrschaft wirklich im Jahr 33 u.Z. begann.
Zum Beispiel heißt es bereits schon in dem Werk Hilfe zum Verständnis der Bibel
darüber:
Als Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel auffuhr,
begannen seine Jünger zu verstehen, dass sein Königreich ein
himmlisches Königreich sein würde. Zehn Tage später, zu Pfingsten
des Jahres 33 u.Z., erhielten sie den Beweis dafür, dass er "zur Rechten
Gottes erhöht worden" war, da er den heiligen Geist auf sie ausgoss ...
Da Christus jetzt zur Rechten seines Vaters saß und das Haupt der
Versammlung war, kann kein Zweifel darüber bestehen, dass er von
Pfingsten des Jahres 33 u.Z. an als König über sie regierte (Eph. 5:23;
Heb. 1:3; Phil. 2:9-ll).
Demzufolge sitzt Jesus Christus seit dem Jahr 33 u.Z. als gesetzmäßiger
Erbe des Throns Davids auf dem Thron Jehovas im himmlischen
Jerusalem und herrscht über das geistige Israel, so wie die Könige von
David bis Zedekia auf dem "Thron Jehovas" im irdischen Jerusalem saßen
und über das fleischliche Israel regierten.
--!--
Wie aber kann man dann behaupten, "Jerusalem" - verstanden als das
Königreich Gottes- sei noch bis 1914 von den Heiden niedergetreten worden?
--?--
Die Heidennationen konnten natürlich nicht "in den Himmel hinaufsteigen"
(Johannes 3:13), um Jesu Herrschaft nach Pfingsten 33 u.Z. zu unterbinden.
Auch kann sich das Niedertreten "Jerusalems" nicht auf die Verfolgung des
geistigen Israel beziehen, oder die des noch im Fleisch befindlichen Überrests der
Königreichserben mit Christus, denn deren Verfolgung hörte mit dem Jahr 1914 nicht auf.
--!--
Diejenigen Zeugen Jehovas, die sich zu der "himmlischen" Klasse zählen,
standen seit 1914 unter sehr starker Verfolgung, vor allem während der beiden Weltkriege.
Was aber bedeutete dann das Niedertreten "Jerusalems", und in welchem Sinne
hörte es 1914 auf?
Unsere offizielle Erklärung, ist dazu völlig unzureichend:
Die Herrschaft Christi von 33 u.Z. bis 1914 wird als passive Herrschaft angesehen.
Er herrschte lediglich über seine Versammlung, ansonsten wartete er, "bis seine
Feinde als ein Schemel für seine Füße hingelegt würden" (Hebräer 10:13; Psalm
110:1).
Doch 1914 ist das "Königreich der Welt ... das Königreich unseres Herrn und seines
Christus geworden" (Offenbarung 11:15).
Von jener Zeit an ging Jesus gegen seine Feinde vor, als erstes gegen Satan und die
Dämonen; diese "werden besiegt und in den irdischen Bereich hinab geworfen".
Dies war ein "Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinab gekommen
ist und große Wut hat, da er weiß, dass er nur eine kurze Frist hat" (Offenbarung
12:12).
Dieses "Wehe" soll mit dem Ersten Weltkrieg begonnen haben, auf den
Hungersnot, Erdbeben, Gesetzlosigkeit und weiteres mehr folgten, alles Teil des Zeichen
der "Gegenwart" (parousia) Christi seit 1914 (Matthäus 24:3-22).
Könnte man den Hinauswurf Satans und seiner Dämonen aus dem Himmel als das Ende des
Niedertretens "Jerusalems" durch die Nationen ansehen?
Mit dieser Lösung hat man es im Wachtturm vom 1. Januar 1950, Seite 11, versucht:
"Der Teufel und seine Dämonen erwiesen sich als außerstande, das himmlische Neue
Jerusalem zu zertreten, ja wurden selbst unter die Füße des Königs gelegt. - Off.
12:1-13."
Damit würden aber Satan und seine Dämonen mit den Heidennationen identisch, die das
"Neue Jerusalem" bis 1914 niedertraten.
Der größte Haken an dieser Deutung ist, dass das Wort für "Heidennationen"
(etkne) überall in der Bibel gebraucht wird, um die Nationen der Erde von den Juden zu
unterscheiden.
Das ist offenbar auch der Grund, weshalb man heute die Heidennationen nicht mehr mit
Satan und seinen Dämonen gleichsetzt.
--!--
Die Frage, in welchem Sinne dann das Niedertreten Jerusalems durch die Nationen 1914
aufhörte, bleibt weiter unbeantwortet.
Weiter erhebt sich die Frage, wie man sagen kann, das "Königreich der Welt"
(Offenbarung 11:15) sei 1914 das Königreich Christi geworden, wenn doch vom Standpunkt
der Menschen aus sich überhaupt nichts geändert hat.
Die Heidennationen haben nach 1914 genauso weiter geherrscht, wie sie es schon immer
getan haben.
Es sieht also ganz danach aus, als sei "das Königreich der Welt" im Jahr
1914 nicht "das Königreich unseres Herrn und seines Christus" geworden.
Diese Worte aus Offenbarung 11:15 beziehen sich anscheinend vielmehr auf die
Inthronisierung Christi im Jahr 33 u.Z., wie das aus vielen anderen Schrifttexten
hervorgeht.
Seit damals hat er die "Gewalt über die Nationen" und die Macht, sie
"gleich Tongefäßen" zu zerbrechen (Offenbarung 2:26, 27; vergleiche
Offenbarung 3:21, 22).
Nach seiner Auferstehung sagte er selbst: "Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf
der Erde gegeben worden" (Matthäus 28:18).
Seither ist er "der Herrscher über die Könige der Erde", und nur dank
seiner Erlaubnis herrschen sie bis heute (Offenbarung 1:5).
Daran hat sich 1914 überhaupt nichts geändert.
Jesus hat aber, so verkünden wir beharrlich, vorausgesagt, seine zukünftige
"unsichtbare Gegenwart" werde von einer Zeit der "Wehen" (Offenbarung
12:12), bestehend aus Kriegen, Hungersnot, Epidemien, Gesetzlosigkeit und so fort,
begleitet sein.
Dieses "Zeichen" seiner "Gegenwart", so heißt es, sei auf Erden
seit 1914 sichtbar geworden.
Ist dieses Verständnis von Matthäus 24 richtig?
Bestätigen die Tatsachen diese Behauptungen über eine "unsichtbare Gegenwart"
und ein Zeichen, an dem die Nachfolger Christi angeblich diese "unsichtbare
Gegenwart" erkennen können?
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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um
ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der achtzehnte Tag.
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