Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege –Tür 18– goldene Rasiermesser für Samson


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von anonym am 18. Dezember 2005 04:28:06:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa erhob sich und holte das alte Familienalbum, und er zeigte uns Bilder von seinen Schwestern.
Er hatte fünf Schwestern.
„Keine meiner Schwestern rauchte", sagte er.
„Wenn ein Mädchen rauchte und sich stark schminkte, betrachtete man sie als unmoralisch.
Von unehelichen Kindern wusste man so gut wie nichts.
Die uneheliche Geburt eines Kindes galt als Skandal!
Heute denkt man anders darüber, man hat sich einfach damit abgefunden.
Ehebruch war so schlimm wie Mord.
Eine Scheidung war unvorstellbar.
So etwas durfte es einfach nicht geben.
Eine Abtreibung galt als glatter Mord.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…

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Saarburg (Lazarett), den 1. Juni 1915
Im Herrn geliebte Geschwister!

Den Frieden Gottes als Gruß zuvor. Gestern erhielt ich Euren 'an die Brüder im Felde' gerichteten Brief, welcher mir viel Trost und Aufmunterung brachte, mich aber auch zugleich an meine Nachlässigkeit erinnerte. Schon lange hatte ich mir vorgenommen, Euch lieben Geschwistern wieder einmal ausführlicher zu schreiben, aber immer wurde ich durch so mancherlei Umstände davon abgehalten. Wir Ihr nun aus diesem Brief ersehen könnt, befinde ich mich gegenwärtig im Reservelazarett und zwar zum Zwecke einer längeren Erholung meiner Körper und auch Nervenkräfte. Die Erschöpfung der letzteren sind wohl zum großen Teil mit die Ursache, daß ich so wenig schreibe, denn es fällt mir immer sehr schwer, meine Nervenkräfte auf einen Gegenstand zu konzentrieren, der einiges Denken erfordert. Ja Ihr lieben Geschwister, es ist so wie Ihr in Eurem Briefe schreibt, nämlich, daß uns das Schauen der Schrecken des Krieges mit eigenen Augen so recht tiefes Mitgefühl empfinden läßt und die Sehnsucht in uns vermehrt, daß die von Gott verheißene Befreiung der seufzenden Schöpfung von dem gegenwärtigen Fluche des Verderbens, sowie auch unseres eigenen Leibes Erlösung bald kommen möge. Ich kann darum meinem lieben Gott und himmlischen Vater nicht genug dankbar sein für die mancherlei Belehrungen durch praktische Erfahrungen, um die er mich während meines nunmehr 1/4jährigen Aufenthaltes hier draußen im Felde bereichert hat ...
Liebe Geschwister, wir wollen nun weiter den Mut nicht verlieren und Vertrauen haben zu Gott und Seinen herrlichen Verheißungen an Kirche und Welt, dann wird auch auf die traurigen Erlebnisse der Jetztzeit, der 'Nacht des Weinens, dasjenige des 'Morgens der Freude' folgen.
In dieser Hoffnung und unter vielen Grüßen verbleibe ich Euer ger. Mitp(ilger) nach Zion
Herm. Crämer

WT 1970 1. 7. S. 399
Das erstemal im Dienst von Haus zu Haus

Aus Connecticut berichtet eine Frau, die Familie hat, wie sie anfänglich über diese Tätigkeit dachte: „Als ich am Schluß einer Zusammenkunft die Bekanntmachungen für den Felddienst hörte, fragte ich, was das sei. Die Zeugin, die mich unterwies, sagte mir, es handle sich dabei um das Verkündigen der Botschaft der Bibel von Haus zu Haus. Sie fragte mich dann, ob ich einmal mitgehen möchte, um zu sehen, wie das geschehe. Ich antwortete kurz: ,Ich kann nicht von Haus zu Haus gehen. Das tun nur Bettler!‘ Ein anderer Zeuge, der meine Antwort hörte, entgegnete darauf freundlich: ,Jesus Christus, der Sohn Gottes, ging auch von Haus zu Haus und von Dorf zu Dorf!‘ Seine Äußerung stimmte mich nachdenklich, und ich nahm mir vor mitzugehen.“ — Luk. 8:1.

Eine Mischung aus Stolz und Scham – ein typisch deutsches Problem.
Die Verwendung der „Worthülsen“ des ersten Weltkrieges reichte in Deutschland bis in die 1980er Jahre.
Heute legen wir Wert darauf dass nachfolgende Begriffe nicht mehr verwendet werden:

felddienst
felddienstbekanntmachungen
felddienstbericht
felddienstberichte
felddienstberichten
felddienstdurchschnitte
felddiensterfahrungen
felddienstergebnisse
felddienstes
felddienstgebiet
felddienstgedanken
felddienstpunkte
felddienstsituationen
felddiensttag
felddiensttasche
felddiensttätigkeit
felddiensttreffpunkt
felddienst-treffpunkt
felddienstverkündiger
felddienstvorkehrungen
felddienstzeit
felddienstzusammenkunft

Königreichsdienst 3/1970 S. 1
Brief des Zweigbüros

Meine lieben Mitverkündiger auf der ganzen Erde!
Aus 200 Ländern gingen Felddienstberichte für den Monat Dezember ein. Ich dachte, Ihr möchtet gerne erfahren, was vor sich geht. Nun, wir haben im Dezember eine neue Höchstzahl von 1 345 111 Verkündigern erreicht. Diese Zunahme von 88 327 Verkündigern über dem Durchschnitt des vergangenen Jahres macht uns alle sehr glücklich! Aber noch etwas anderes ist sehr aufschlußreich: Während der ersten vier Monate des Dienstjahres 1970 symbolisierten 55 754 Personen ihre Hingabe durch die Taufe. Wenn wir diese Zahl als ein Anzeichen für das werten dürfen, was wir während der nächsten acht Monate zu erwarten haben, dann könnten es bis Ende August ungefähr 150 000 Täuflinge sein. Besteht diese Möglichkeit? Ja, wenn es der Wille Jehovas ist.

Königreichsdienst 3/1970 S. 3
Vertraut auf den Geist Jehovas

Ein weiterer Kreisdiener berichtet, daß er feststellen kann, daß Verkündiger, die besonders auf Jehovas Geist vertrauen, in ihrem Dienst glücklicher sind. Auch wenn er bei der Felddienstzusammenkunft die Verkündiger ermuntert, ihren Dienst wirkungsvoller zu gestalten, und Anregungen zur Verbesserung gibt, ermuntert er sie ebenfalls, zu Jehova um Segen für ihre Bemühungen aufzublicken. Wenn Verkündiger den Predigtdienst mit dieser Einstellung verrichten, dann danken sie Jehova für den Erfolg, den sie erleben, und sind nicht betrübt oder entmutigt, wenn sie in ihrem Gebiet wenig Widerhall bei den Menschen finden.

WT 1982 15. 5. S. 27
Der Pfad der Gerechten wird ständig heller

Für einige hat es vielleicht den Anschein gehabt, als verlaufe dieser Weg nicht immer in gerader Richtung. Erklärungen, die von Jehovas sichtbarer Organisation gegeben wurden, enthielten mitunter Änderungen, die wie eine Rückkehr zu früheren Standpunkten erschienen. Doch in Wirklichkeit ist dem nicht so gewesen. Man könnte es mit dem vergleichen, was Segler als „kreuzen“ bezeichnen. Bei Gegenwind manövrieren sie die Segel so, daß das Schiff bald nach rechts, bald nach links fährt, sich aber ständig dem Ziel nähert. Und im Falle der Diener Jehovas ist dieses Ziel die „neuen Himmel und eine neue Erde“, die Gott verheißen hat (2. Pet. 3:13).

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Hat es den Anschein wir revidieren unsere Lehrmeinungen von Zeit zu Zeit?

Aber Nein! Wir kreuzen im Wind!

Epheser 4:14:
„ . . . die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im Ersinnen von Irrtum.“

1925 – Trost für die Juden.
Wer sind „die Juden“?: Ein Jude ist somit ein natürlicher Nachkomme Jakobs (Israels), der Glauben an die von Jakob bezüglich Juda gesprochenen Worte hat (Seite 8)
Folgendes sollte dieser Jude glauben: 12.) daß der Messias noch kommen wird; und obschon sein Kommen sich verzögert, dennoch „will ich warten bis er kommt. (Seite 9)
Unerfüllte Erwartungen: Manche verlieren ihren Glauben, weil die Verheißungen Gottes nicht immer zu der Zeit in Erfüllung gehen, da sie nach Erwartungen der Menschen in Erfüllung gehen sollten (Seite 13)
Juden dürfen nicht bekehrt werden!: Da die christlichen Bekenntnisse in Unwissenheit über Gottes Absichten mit den Juden waren, so versuchten sie die Juden zu bekehren und zu Gliedern der christlichen Glaubenssysteme zu machen. Ihr Versuch schlug fehl, weil es nicht Gottes Vorhaben war, daß die Juden mit diesen Einrichtungen sich verschmelzen sollten. Das beharrliche Bemühen, die Juden zu bekehren, hatte die Wirkung, sie von der Bibel abzuwenden. Ein Christ, der die Bibel versteht, hat überhaupt nicht den Wunsch, Proselyten zu machen. (Seite 57/58)
Die Zeit ist jetzt!: Diese Prophezeiungen müssen ihre Erfüllung nach Beendigung der langen Mühsal Israels haben, und diese Zeit ist jetzt herbeigekommen. (Seite 61)
Das Tal der verdorrten Gebeine. Ein Menschliches Skelett besteht aus 206 Knochen. Der Zionismus wurde in Basel in der Schweiz im Jahre 1897 als Körperschaft organisiert. Auf der Konferenz, die die Organisation ins Leben rief, waren genau 206 Delegierte, genau die Zahl der Knochen des menschlichen Körpers. Das war kein Zufall, sondern vom Herrn angeordnet…

Man hatte wirklich geglaubt dass es durch Gottes Fügung kam, als man mit 1914 einen geschichtlichen Zufallstreffer gelandet hatte.
Nun glaubte man unter der gleichen Fügung, mit dem gleichen Selbstverständnis und einer genauso gearteten Bibelauslegung mit 1925 wieder Prophezeiung auslegen zu können.
Die Irrtümer waren genauso absurd wie die, die man mit 1914 hinaus posaunte.
Nur mit dem Unterschied das diesmal nicht wieder der Zufall ihnen den Gefallen tat wenigstens den Anschein einer Erfüllung zu gewähren, wie es mit 1914 passierte.
Im Gegenteil die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg ließen keinen Zweifel an der Absurdität der Leihenauslegungen.

1931 – Unter der Überschrift „Kein weiterer Verzug“ Gottes ergebenes Volk auf der Erde betonte die Wichtigkeit der Daten 1914, 1918 und 1925. Sie hatten vieles über diese Daten zu sagen und was dann alles geschehen würde, aber alles, was sie vorhersagten, traf nicht ein.
(Vindication, Band 1, 1931, Seite 146 / Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 143)

1931 – Sie reden gegen die Zeugen Gottes und sagen im wesendlichen von den Knechten des Herrn, sie wären „Schwachköpfe“, und es werde noch viel Wasser ins Meer fließen, ehe eine der großen, von diesen angekündigten Heimsuchungen die jetzt im Frieden lebende Christenheit treffen würde.Gottes Königreich hat zu wirken begonnen. Sein Tag der Rache ist gekommen, Harmagedon steht nahe bevor und wird gewisslich über die Christenheit kommen, und zwar sehr bald. Gottes Gericht ist über der Christenheit und muß in kurzem an ihr vollstreckt werden.
(Vindication, Band 1, 1931, Seite 147 Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 144/145)

1931 - Auf seiten der Treuen Jehovas auf der Erde gab es, was die Jahre 1914, 1918 und 1925 angeht, eine gewisse Enttäuschung, die eine Zeitlang andauerte. Später lernten die Treuen, daß diese Daten eindeutig in der Schrift festgelegt waren; und sie lernten auch, damit aufzuhören, Daten für die Zukunft festzusetzen und vorherzusagen, was sich zu einem bestimmten Datum ereignen würde, Sie sollten sich vielmehr in bezug auf das, was sich ereignen sollte, auf Gottes Wort verlassen, was sie auch tun.
(Vindication Band 1, 1931, Seite 338-339 Deutsch Rechtfertigung Band 1 Seite 332)

1931 - Ein abgezehrter, unrasierter Landstreicher war der alleinige Antragsteller für die US-$ 75.000 teure südkalifornische Villa von David, König von Israel, seit sie vor einem Jahr auf diese biblische Figur übertragen wurde.
Dies wurde heute von Richter Joseph Rutherford offenbart, dem zeitweisen Besitzer der luxuriös möblierten Villa im spanischen Stil in der 440 Braeburn Road im exklusiven Bezirk Kensington Heights.
Bei einer der seltsamsten je verzeichneten Besitzübertragungen hat Rutherford, Präsident der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung und der Watch Tower Bible and Tract Society, den prächtigen Besitz treuhänderisch für die alten Könige und Propheten Israels übernommen.
Der Totschläger Goliaths und seine Mitgenossen dürfen das 10-räumige, moderne Haus mit seinen Landschaftsgärten und einer Terrasse so bald übernehmen, wie ihre Legitimationen von Rutherford und den Beamten seiner Gesellschaft, die dazu von Gott autorisiert wurden, anerkannt wurden.
„Eines morgens, als ich vom Haus zur Garage ging, kam ein merkwürdig dreinschauendes Geschöpf auf mich zu, tippte an seinen schmutzigen Hut und rief: ‘Wie geht’s, Richter? Ich bin David’. ‘Verschwinde und sag das jemand anderem’, sagte ich ihm, und er ging ohne jede weitere Diskussion. Ich konnte auf einen Blick erkennen, daß es nicht David war. Er sah nicht so aus, wie ich mir David vorstellte.“ Gefragt, wie er denn wohl meinte, daß David und seine erlauchten Brüder im Herrn aussehen würden, öffnete Rutherford ohne Zögern seine riesige Bibel und wies auf einen Vers hin, in dem es hieß, daß die Fürsten des Universums als „vollkommene Menschen“ von den Toten auferstehen würden.
„Ich lege das so aus“, erklärte der würdevolle Richter, „daß David, Gideon, Barak, Samson, Jephtha, Joseph und Samuel hierher geschickt werden, um die Welt Satans Klauen zu entreißen, modern angezogen wie wir und mühelos in der Lage, unsere Sprache zu sprechen.“ Rutherford zeichnete ein Bild von der Ankunft der biblischen Delegation vielleicht in Gehröcken, mit hohen Hüten, Spazierstöcken und Gamaschen. In Beth Sarim (Haus der Fürsten), wie Rutherford seine Villa genannt hat, wird David die modernsten Hilfsmittel finden, die die Wissenschaft ersonnen hat.
Wenn die erlauchten Gäste die Wendeltreppe zur ersten Etage hochgehen, werden sie ein großes Büro vorfinden, mit roten Ledersesseln und einem glänzenden Schreibtisch mit indirekter Beleuchtung. Selbst Tastentelefone warten auf die Berührung durch die Fürsten. Wenn sie eine weite Tür öffnen, werden die Söhne Palästinas ein großes Badezimmer erblicken, leuchtend mit glänzenden schwarzen Fliesen mit Dusche und einem reichlich gefüllten Medikamentenschrank.
Was für ein spannendes Erlebnis der breitschultrige Samson, der mit seinen bloßen Fäusten einen Palast zerstörte, haben mag, wenn er ein goldenes Sicherheitsrasiermesser und einen Streichriemen vorfindet! Rutherford baute das Schlafzimmer im ersten Stock, das er zeitweise selbst belegt, groß, um mehreren der erwarteten Eigentümer Platz zu bieten. Mit großen verglasten Fenstern, die auf die purpurfarbenen Cuyamacas im Osten und Kaliforniens erste Mission im Norden blicken, ist das Schlafzimmer fast schmucklos in seiner Möblierung.
Die Herrscher des Universums werden einen einfachen Geschmack haben, so glaubt der Richter offenbar, obwohl die nüchternen Beistelltische mit FictionZeitschriften in munterer Aufmachung protzen.
Rutherford hat Kölnisch Wasser importiert, damit die Fürsten nach der Rasur ihr Gesicht erfrischen können. Ein schwarzes Scheitelkäppchen hängt über einem der Bettpfosten.
Die Ankunft von David und seinen Gefährten wird die größte Neuigkeit aller Zeiten werden, sagte Rutherford voraus. „Ich suche keine Publicity“, sagte Rutherford mit einem Zwinkern seiner freundlichen braunen [?] Augen, „aber ich denke, die Welt sollte es wissen, wenn sie kommen. Das wird eine große Neuigkeit.“ Die Nachricht von seinem „Haus von König David“ habe jeden Winkel der Erde erreicht, meinte der Richter. „Überall, wo ich war, fragten mich die Leute nach diesem Ort“, sagte Rutherford. „In Chicago bot mir ein millionenschwerer Fabrikant an, noch ein Haus für David zu bauen, aber ich habe das Angebot abgelehnt.
Buchstäblich Tausende sind hierhergefahren, um den Ort zu sehen“, sagte Rutherford weiter. „Viele sind an die Tür gekommen, und mein Sekretär hat sie herumgeführt.“ Die Terrasse mit ihrem silbernen Pool und Olivenbäumen und Palmen leuchtet von Blumen. Weiter unten in Richtung Canyon wurden Wege angelegt, damit David und seine Freunde dort meditierend entlanggehen könnten. Viele Obstbäume, die aus Palästina stammen, werden die Herrscher begrüßen, wenn sie ankommen.
In der Doppelgarage eine Tür weiter steht eine neues 16-Zylinder-Coupé, das den Herrschern zusammen mit allem persönlichen Besitz dort übergeben werden wird.
„Alles wird ihnen gehören, das Haus, das Land, die Möbel und selbst die Kleidung, wenn sie sie benötigen“, sagte Richter Rutherford. „Was ich tun werde? Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Ich werde schon irgendwie klarkommen“, lächelte der Richter. Er hatte eine weitere Wachtturm-Wohnung auf Staten Island und praktisch eine gesamte Etage im Bethel [siehe den Fall Moyle gegen Franz et al., 10.-27.5. 1943, N.Y Supreme Court].
Die sieben berühmten Männer werden sich nicht lange Zeit in ihrem Haus in San Diego auszuruhen brauchen, weil sie schon bald die Heere des Herrn führen werden, um Satans Günstlinge in der Schlacht von Harmagedon zu bezwingen, glaubte Rutherford. „Aber sie werden siegen. Der Herr wird den Teufel bestrafen und zeigen, daß die Prediger und Politiker dem Volk falschen Rat erteilt haben“, sagte Rutherford zuversichtlich. Rutherford wird am 9. Mai nach Europa fahren, wo er auf Kongressen in Berlin, Paris und London sprechen wird..
(San Diego Sun, Zeitungsbericht, 9.Januar 1931)

1935 - Die Beweise aus der Schrift und die greifbaren Fakten zeigen deutlich an, daß dieses Zeugniswerk nun fast vollendet ist; und wenn es getan ist, wird der universale Krieg beginnen. Der universale Krieg wird sicher kommen und so schnell, und keine Macht kann ihn aufhalten . . . Während der wenigen verbleibenden Monate bis zum Ausbruch der universalen Katastrophe werden die Mächte, die die Nationen der Erde beherrschen, weiterhin Verträge abschließen und den Leuten sagen, daß sie durch diese den Weltfrieden erhalten und Wohlstand bringen werden.
(Universal War Near, 1935, Seiten 3, 26-27)

1938 - Beachte die Worte Jesu, die eindeutig davon abraten, unmittelbar vor oder während Harmagedon Kinder zu bekommen . . . Daher scheint es keine vernünftige oder biblische Anordnung zu geben, direkt vor Harmagedon, wo wir uns jetzt befinden, Kinder auf die Welt zu bringen.
(Watchtower, 1.November 1938, Seite 324)

1938 - Sie hatten gepredigt, daß Gott zu einem frühen Zeitpunkt die „Christenheit“ stürzen werde. Viele hatten das Jahr 1925 als Datum betont, und als zu diesem Zeitpunkt nichts geschah, wurde das Datum auf 1932 verschoben Auch 1932 kam, und die „Christenheit“ war nicht zerstört, und nun entdeckte man, daß die „Christenheit“ um der Klasse der Jonadabe willen noch eine Zeitlang aufbehalten würde, und dies machte die Schar der stolzen „Wahlältesten“ sehr wütend.
(Watchtower, 15.Februar 1938, Seite 54)

1938 - Wäre es biblisch gesehen richtig, wenn sie heirateten und Kinder aufzuziehen beginnen würden? Die Antwort lautet Nein, was die Bibel unterstützt . . . Ungehindert und ohne Last geht es ihnen viel besser, so daß sie den Willen des Herrn jetzt tun, wie es der Herr gebietet, und auch ohne Hinderung während Harmagedon sind ...
Wer jetzt eine Heirat in Betracht zieht, würde, so scheint es, besser daran tun, ein paar Jahre zu warten, bis der Feuersturm Harmagedons vorbei ist.
(Face the Facts, 1938, Seiten 46, 47, 50)

1938 - Bereits 1880 wies der Watchtower auf 1914 n.Chr. als dem Datum hin, das das Ende der Welt markiere, zu welcher Zeit große Drangsal über die Nationen käme; aber zu jener Zeit wurde von Gottes Volk auf Erden nicht gesehen, daß diese Drangsal die Schlacht Jehovas gegen Satans Organisation wäre. Viele Jahre lang wurde geglaubt und auch so im Watchtower gesagt, daß die „Zeit der Drangsal“ ein furchtbarer Zusammenstoß der verschiedenen Elemente wie Kapital und Arbeit auf der Erde wäre. Erst 1925 wurde die „Zeit der Drangsal“ vom biblischen Standpunkt aus verstanden.
(Watchtower, 1.Februar 1938, Seite 35)

1939 - Die im Überfluß vorhandenen biblischen Beweise zusammen mit den vorliegenden greifbaren Tatsachen, die die Erfüllung der Prophezeiung zeigen, beweisen schlüssig, daß die Zeit für die große Schlacht Gottes des Allmächtigen sehr nahe ist, und daß in dieser Schlacht alle Feinde Gottes vernichtet werden und die Erde von Boshaftigkeit gereinigt wird . . . So stehen heute gleichermaßen alle Nationen und Völker der Erde vor dem größten Ausnahmezustand. Sie werden, so wie Gott es gebietet, davor gewarnt, daß die Katastrophe von Harmagedon nun unmittelbar bevorsteht.
(Salvation, 1939, Seiten 310, 361 deutsch Die Rettung Seite 324, 376)

1939 - In San Diego, Kalifornien, gibt es ein kleines Stück Land, auf dem 1929 ein Haus gebaut wurde, Beth Sarim genannt und unter diesem Namen bekannt. Die hebräischen Wörter Beth Sarim bedeuten „Haus der Fürsten“, und der Zweck des Landerwerbs und des Hausbaus war, daß es heute auf der Erde Menschen gibt, die ganz an Gott und Jesus Christus und Sein Königreich glauben, und die glauben, daß die treuen Männer der alten Zeit bald durch den Herrn auferweckt werden, zurück auf die Erde kommen und die Verantwortung für die sichtbaren Dinge auf der Erde übernehmen. Der Rechtstitel auf Beth Sarim liegt treuhänderisch bei der Wachtturm-Gesellschaft, um gegenwärtig vom Präsidenten und seinen Hilfskräften in Anspruch genommen zu werden und danach für immer den genannten Fürsten auf der Erde zur Verfügung zu stehen . . . Es steht dort als ein Zeugnis für den Namen Jehovas; und wenn die Fürsten zurückkehren und einige den Grundbesitz in Beschlag nehmen, wird dies eine Bestätigung des Glaubens und der Hoffnung sein, die dazu führte, Beth Sarim zu bauen. (Salvation, 1939, Seite 311 deutsch Die Rettung Seite 325/326 mit Bild)

1940 - Das Jahr 1940 wird sicherlich das wichtigste Jahr werden, weil Harmagedon so unmittelbar bevorsteht. Es geziemt sich für alle, die Gerechtigkeit lieben, jede mögliche Anstrengung zu unternehmen, die Theokratie zu verkündigen, während die Vorrechte noch allen offenstehen.
(Informant, April 1940, Seite 1)

1940 - Das Königreich ist da; der König ist inthronisiert. Harmagedon steht unmittelbar bevor. Die glorreiche Herrschaft Christi, die Segnungen für die Welt bringen wird, wird unmittelbar folgen. Daher ist der große Höhepunkt erreicht. Drangsal ist auf alle gefallen, die abseits vom Herrn stehen.
(The Messenger, September 1940, Seite 6)

1940 - Die Prophezeiungen des allmächtigen Gottes, deren Erfüllung nun so sehr aus den greifbaren Tatsachen hervorgeht, zeigen, daß das Ende für die Religionen gekommen ist und damit der völlige Sturz der gesamten Organisation Satans.
(Religion, 1940, Seite 336)

1940 - Das Zeugniswerk für die Theokratie scheint in den meisten Ländern der „Christenheit“ so gut wie vollbracht zu sein . . . Jetzt hat die totalitäre Herrschaft die Botschaft von der Theokratie unterdrückt, und es sollte zu erwarten sein, daß alle totalitären Herrscher, wenn sie aufhören, sich gegenseitig zu bekämpfen, ihre Aufmerksamkeit der völligen Unterdrückung von allem zuwenden, was die theokratische Regierung betrifft. Was bedeutet es also, daß die theokratische Regierung nun in vielen Nationen unterdrückt wird? Es bedeutet, daß schnell die Stunde naht, wenn das „Zeichen“ von Harmagedon deutlich offenbart wird und alle, die auf der Seite Jehovas stehen, es sehen und freudig begrüßen werden.
(Watchtower, 1.September 1940, Seite 265. [White, Seite 335, zitiert aus dem Jahrbuch 1942 (Seite 29), kurz vor dem Tode Rutherfords vollendet: „Der hier veröffentlichte Bericht zeigt oberflächlich gesehen, daß das theokratische Zeugniswerk auf der Erde dem Ende zugeht.“])

1941 - Harmagedon ist sicher nahe, und während jener Zeit wird der Herr alles von der Erde beseitigen, das Anstoß erregt und unannehmbar ist . . . Von nun an werden wir unsere tiefempfundene Hingabe auf die Theokratie richten, wissend, daß wir bald für immer zusammen auf der Erde reisen werden. Unsere Hoffnung ist, daß wir in ein paar Jahren unsere Ehe vollziehen können und durch die Gnade des Herrn süße Kinder haben werden, die dem Herrn Ehre machen. Wir können unsere Heirat gut aufschieben, bis dauerhafter Friede auf die Erde kommt.
(Children, 1941, Seite 366 deutsch Kinder Seite 365)

1941 – Sollten Männer und Frauen, die beide Jonadabe oder „andere Schafe" des Herrn sind, nun vor Harmagedon heiraten und Kinder zur Welt bringen? Das zu tun mögen sie sich erwählen, doch scheint die Ermahnung oder der Rat der Heiligen Schrift dagegen zu sein. Wenn sie vor Harmagedon verheiratet sind und beide Teile treu bleiben und Harmagedon überleben, so wird ihr Ehebund fortdauern und auch nach Harmagedon bestehen bleiben. Sie erhalten ihr Recht auf ewiges Leben nach Harmagedon, und nach dem Empfang jenes Rechtes auf Leben würden ihre dann geborenen Kinder in Gerechtigkeit zur Welt kommen. Vor Harmagedon geborene Kinder, die von Eltern stammen, welche das Recht auf Leben nicht empfangen hatten, würden nicht mit dem Recht auf Leben geboren, sondern würden das Vorrecht besitzen, sich selbst für den Dienst Gottes und Christi zu entscheiden und zu leben, sofern sie ihre Lauterkeit beweisen. Anders ausgedrückt: Ein jeder muß für sich selbst wählen und persönlich geprüft werden.
Das prophetische Bild scheint die genaue Richtlinie in folgendem zu zeigen: Die drei Söhne Noahs und ihre Frauen befanden sich in der Arche und wurden von der Flut errettet. Sie hatten jedoch keine Kinder bis nach der Flut. Zwei Jahre nach der Flut begannen sie Kinder zu haben. (1. Mose 11: 10, 11.) In die Arche wurden keine Kinder aufgenommen und keine in der Arche geboren; folglich wurden auch keine Kinder aus der Arche heraus* gebracht. Nur acht Personen gingen hinein und kamen aus der Arche heraus. (1. Petrus 3:20; 1. Mose 8: 18.)
Von der Zeit an, da die „ändern Schafe" zum Herrn hin versammelt werden, bis Harmagedon verfließen nur einige wenige Jahre. Diese ganze Zeit ist eine Zeit großer Drangsal, und sie endet mit der größten Drangsal, die die Welt je gekannt hat. Gerade von dieser Zeit redend, sagt Jesus: „Wehe aber den Schwangern und den Säugenden in jenen Tagen!" (Matthäus 24: 19, 21.)
Dies scheint zu bedeuten, daß Eltern, die während Harmagedon kleine Kinder haben, demzufolge viel mehr Leid zu erdulden hätten, weil sie für diese Kleinen sorgen müßten. Schon jetzt bringt es große Verantwortung, Kinder aufzuziehen und für sie zu sorgen, doch dürfte sich die Betreuung kleiner Kinder während der Zeit der großen Drangsal auf Erden noch weit schwieriger gestalten. (Kinder Seite 311-313)

1941 - Als sie das Geschenk erhalten hatten, umklammerten die marschierenden Kinder es, nicht ein Spielzeug für eitles Vergnügen, sondern das vom Herrn beschaffte Instrument für das höchst wirkungsvolle Werk in den verbleibenden Monaten vor Harmagedon.
(Watchtower, 15.September 1941, Seite 28)

1942 - Nun, wo Harmagedon unmittelbar bevorsteht, ist es eine Sache auf Leben oder Tod. Wer zu den anderen Schafen des Herrn gehört, die die große Schar der Harmagedon-Überlebenden bilden und für immer in Freuden auf der Erde leben werden, muß die Antwort auf eine sehr persönliche und wichtige Antwort finden.
(Watchtower, 1.April 1942, Seite 139)

1971 Arbeiteten die Brüder an dem Buch „Hilfe zum Verständnis der Bibel“.
Was sagt ein Schreiber des Buches „Hilfe zum Verständnis der Bibel“?

Als mir das Stichwort „Chronologie" zugewiesen wurde, ergaben sich schwierige Fragen.
Eine der wichtigsten Lehren der Zeugen Jehovas besagt, dass das Jahr 1914 das Ende der „Zeiten der Heiden" aus Lukas, Kapitel 21, Vers 24, ist.
In jenem Jahr soll Jesus Christus die aktive Königsherrschaft ergriffen und für Menschenaugen unsichtbar zu regieren begonnen haben.
In Daniel, Kapitel 4, ist von einer Zeitperiode von „sieben Zeiten" die Rede, und das war die Grundlage für die Berechnungen, die zu diesem Jahr führten.
Unter Zuhilfenahme anderer Texte machte man aus diesen „sieben Zeiten" einen Zeitraum von 2 520 Jahren, der 607 v. u. Z. begann und 1914 u.Z. endete.
Das Anfangsjahr 607 v. u. Z. soll der Zeitpunkt der Zerstörung Jerusalems durch den baylonischen Eroberer Nebukadnezar gewesen sein.
Dass das Jahr 607 v. u. Z. mit dieser Bedeutung nur in unseren Schriften vorkam, das wusste ich, den wahren Grund dafür allerdings kannte ich nicht.
Mit diesem einen Stichwort „Chronologie" habe ich Monate des Nachforschens zugebracht, und es wurde der längste Eintrag im Hilfe-Buch.
Ein großer Teil dieser Zeit verging mit der Suche nach irgendeinem Beweis, einer Bestätigung in der Weltgeschichte für das Jahr 607 v. u. Z., das in unseren Berechnungen für das Jahr 1914 eine so zentrale Rolle spielte.
Damals war Charles Ploeger, Mitarbeiter in der Weltzentrale, als mein Sekretär tätig, und er graste die Bibliotheken von New York ab, um irgend etwas zu finden, das dieses Jahr historisch untermauerte.
Wir fanden absolut nichts, was das Jahr 607 v. u. Z. bestätigt hätte.
Alle Historiker verwiesen auf ein Datum 20 Jahre später.
Erst durch meine Arbeit an dem Stichwort „Archäologie" für das Hilfe-Buch wurde mir bewusst, dass man im Gebiet von Mesopotamien Zehntausende von Keilschrifttafeln aus gebranntem Ton gefunden hatte, die alle aus dem alten Babylon stammten.
Alle diese Tafeln gaben keinerlei Hinweis darauf, dass das Neubabylonische Reich (in das Nebukadnezars Regierungszeit fällt) lange genug dauerte, um mit unserem Datum 607 v. u. Z. für die Zerstörung Jerusalems zusammenzupassen. Alles deutete auf eine um 20 Jahre kürzere Zeitspanne hin.
Mir war zwar nicht ganz wohl dabei, doch ich wollte einfach glauben, dass unsere Chronologie trotz der gegenteiligen Beweislage richtig war.
Darum haben wir auch beim Ausarbeiten des Hilfe-Buches viel Zeit und Raum darauf verwandt, die Glaubwürdigkeit der archäologischen und geschichtlichen Beweise herabzusetzen, die unser Jahr 607 v. u. Z. als fehlerhaft erwiesen und unseren Berechnungen einen anderen Ausgangsund Endpunkt gegeben hätten. Das Jahr 1914 wäre nicht zu halten gewesen.
Charles Ploeger und ich fuhren nach Providence (Rhode Island) an die Brown University, um mit Professor Abraham Sachs, einem Spezialisten für Keilschrifttexte aus dem Altertum, zu sprechen.
Wir wollten herausfinden, ob es irgendetwas gibt, das auf einen Mangel oder eine Schwäche bei den astronomischen Angaben in vielen dieser Texte schließen ließ, die unser Datum 607 v. u. Z. als unrichtig auswiesen.
Am Schluss war klar, dass es buchstäblich eines Komplotts der Schreiber des Altertums bedurft hätte (für den es keinerlei denkbaren Grund gab), die Angaben zu fälschen, wenn unsere Zahl stimmen sollte.
Und wieder versuchte ich wie ein Anwalt, der sich unwiderlegbaren Beweisen gegenübersieht, die Zeugen der alten Zeit (das Beweismaterial zum neubabylonischen Reich) in ein schlechtes Licht zu rücken oder anzuzweifeln. Die Argumente, die ich vortrug, waren nicht erschwindelt, doch ich bin mir dessen bewusst, dass hinter ihnen die Absicht stand, eine Jahreszahl zu belegen, für die es keinerlei Stütze in der Geschichte gab.
Obwohl wir also manche Grundsätze besser einzuschätzen wussten, war am Hilfe-Buch trotzdem vielfach ein deutliches Bemühen erkennbar, den Lehren der Gesellschaft treu zu bleiben.
In gewisser Weise hat die bei der Arbeit gewonnene Erfahrung uns selbst mehr geholfen als dem Werk, das dabei herauskam.
Und doch hat das Hilfe-Buch bei vielen Zeugen zu einem vermehrten Interesse an der Bibel beigetragen.
Von grundsätzlichem Wert waren wohl der Stil und der Ansatz des Buches, sowie das Bemühen der meisten Beteiligten, Dogmatismen zu vermeiden und anzuerkennen, dass manches auch anders gesehen werden kann, und in einen Text nicht mehr hineinzulesen, als die Sachlage hergab.
Doch auch hierin haben wir manches Mal das Ziel verfehlt, weil wir Vorgefassten Meinungen Vorrang gegeben und uns nicht so eng an die Schrift gehalten haben, wie wir es hätten tun sollen.
Ich weiß, dass dies auf mich selbst zutrifft für die Abfassung der Stichworteinträge unter „Bestimmte Zeiten der Nationen", „Treuer und verständiger Sklave" und „Große Volksmenge"; in allen finden sich Argumente, die derzeitige Lehren aus den Wachtturmschriften stützen sollen.
Weil diese Lehren für mich damals einfach Tatsachen waren, handelte ich der im (von mir später selbst verfassten) Vorwort erklärten Absicht zuwider.
Auf Seite 6 der englischen Originalausgabe steht unter der Überschrift „Sein Ziel" folgendes:
„Hilfe zum Verständnis der Bibel will kein Lehrkommentar und kein interpretatives Werk sein."
Soweit es auf übertragene und symbolische Bedeutungen eingehe, geschehe dies nicht „willkürlich oder in Anlehnung an ein bestimmtes Glaubensbekenntnis". Im Allgemeinen traf das auch zu, doch bisweilen wichen wir von diesem Maßstab ab, weil tief verwurzelte Glaubensansichten sich als zu mächtig erwiesen.

Wann wurde nun Jesus Christus inthronisiert?

Auch Heute noch wird in den Veröffentlichungen der Wachtturm-Gesellschaft unablässig betont, im Jahr 1914 am Ende der Heidenzeiten sei Jesus Christus im Himmel "inthronisiert" und sein Königreich "aufgerichtet" worden.

Es gibt aber mehrere Bibelstellen, aus denen klar hervorgeht, dass Jesus Christus bereits nach seiner Auferstehung im Jahr 33 u.Z. inthronisiert wurde.

So sagt Jesus in seiner Offenbarung an den Apostel Johannes (möglicherweise um 96 u.Z.):
"Wer siegt, dem will ich gewähren, sich mit mir auf meinen Thron zu setzen, so wie ich gesiegt und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe" (Offenbarung 3:21).

Wie die nachfolgenden Texte zeigen wurde Satan mit der Auferstehung Jesu möglicherweise aus dem Himmel geworfen.

(Johannes 12:31) Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.

(Johannes 16:11) dann hinsichtlich Gericht, weil der Herrscher dieser Welt gerichtet worden ist.

(Hebräer 2:14) Da nun die „kleinen Kinder“ an Blut und Fleisch teilhaben, hat auch er in ähnlicher Weise an denselben teilgenommen, damit er durch seinen Tod den zunichte mache, der das Mittel hat, den Tod zu verursachen, das heißt den Teufel,

(Offenbarung 12:8) doch gewann er nicht die Oberhand, auch wurde für sie keine Stätte mehr im Himmel gefunden.
Wichtiger noch aber ist das Jesus bereits nach seiner Auferstehung als König inthronisiert wurde.

(Hebräer 10:12) Dieser aber hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich zur Rechten Gottes gesetzt,

(Römer 8:34) Wer ist es, der verurteilen wird? Christus Jesus ist der, der gestorben ist, ja vielmehr der, welcher von den Toten auferweckt worden ist, der zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt.

(Kolosser 3:1) Wenn ihr aber mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht weiterhin die Dinge, die droben sind, wo der Christus zur Rechten Gottes sitzt.

(1. Petrus 3:22) Er ist zur Rechten Gottes, denn er ging hin in den Himmel; und Engel und Gewalten und Mächte wurden ihm unterworfen.

(Matthäus 28:18) Und Jesus trat herzu und redete zu ihnen, indem er sprach: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden.

(1. Korinther 15:25) Denn er muss als König regieren, bis [Gott] alle Feinde unter seine Füße gelegt hat.

(Epheser 1:21) hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem künftigen.

(Philipper 2:9) Gerade aus diesem Grund hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm Gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem [anderen] Namen ist,

Solange jedoch 1914 noch am Leben gehalten werden muss, bleibt die Offizielle Aussage dass Satan 1914 zur Erde geschleudert wurde.

(Psalm 110:1) Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: „Setze dich zu meiner Rechten, Bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.“

Historiker sprechen zwar bei 1914 von einem Wendepunkt.

Sie sagen aber nicht das Jesus hier Inthronisiert wurde.

Mit der Auferstehung Jesu begann sich gemäß Hebräer 10:12,13 der Text aus Psalm 110:1 zu erfüllen.

Paulus hebt die machtvolle Position, die Jesus seit 33 u.Z. innehat, in Epheser 1:20-23 deutlich hervor:
... als er [Jehova] ihn von den Toten auf erweckte und ihn in den himmlischen Örtern zu seiner Rechten setzte, hoch über jede Regierung und Gewalt und Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem künftigen. Auch hat er alle Dinge seinen Füßen unterworfen und hat ihn zum Haupt über alle Dinge für die Versammlung gemacht, welche sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.

Das stimmt überein mit dem, was Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung sagte:

"Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden" (Matthäus 28:18).

In den letzten Jahren haben auch die Wachtturm-Veröffentlichungen hervorgehoben, dass die Königreichsherrschaft wirklich im Jahr 33 u.Z. begann.

Zum Beispiel heißt es bereits schon in dem Werk Hilfe zum Verständnis der Bibel darüber:
Als Jesus 40 Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel auffuhr,
begannen seine Jünger zu verstehen, dass sein Königreich ein
himmlisches Königreich sein würde. Zehn Tage später, zu Pfingsten
des Jahres 33 u.Z., erhielten sie den Beweis dafür, dass er "zur Rechten
Gottes erhöht worden" war, da er den heiligen Geist auf sie ausgoss ...
Da Christus jetzt zur Rechten seines Vaters saß und das Haupt der
Versammlung war, kann kein Zweifel darüber bestehen, dass er von
Pfingsten des Jahres 33 u.Z. an als König über sie regierte (Eph. 5:23;
Heb. 1:3; Phil. 2:9-ll).

Demzufolge sitzt Jesus Christus seit dem Jahr 33 u.Z. als gesetzmäßiger
Erbe des Throns Davids auf dem Thron Jehovas im himmlischen
Jerusalem und herrscht über das geistige Israel, so wie die Könige von
David bis Zedekia auf dem "Thron Jehovas" im irdischen Jerusalem saßen
und über das fleischliche Israel regierten.

--!--

Wie aber kann man dann behaupten, "Jerusalem" - verstanden als das Königreich Gottes- sei noch bis 1914 von den Heiden niedergetreten worden?

--?--

Die Heidennationen konnten natürlich nicht "in den Himmel hinaufsteigen" (Johannes 3:13), um Jesu Herrschaft nach Pfingsten 33 u.Z. zu unterbinden.

Auch kann sich das Niedertreten "Jerusalems" nicht auf die Verfolgung des geistigen Israel beziehen, oder die des noch im Fleisch befindlichen Überrests der Königreichserben mit Christus, denn deren Verfolgung hörte mit dem Jahr 1914 nicht auf.

--!--

Diejenigen Zeugen Jehovas, die sich zu der "himmlischen" Klasse zählen, standen seit 1914 unter sehr starker Verfolgung, vor allem während der beiden Weltkriege.

Was aber bedeutete dann das Niedertreten "Jerusalems", und in welchem Sinne hörte es 1914 auf?


Unsere offizielle Erklärung, ist dazu völlig unzureichend:

Die Herrschaft Christi von 33 u.Z. bis 1914 wird als passive Herrschaft angesehen.

Er herrschte lediglich über seine Versammlung, ansonsten wartete er, "bis seine Feinde als ein Schemel für seine Füße hingelegt würden" (Hebräer 10:13; Psalm 110:1).
Doch 1914 ist das "Königreich der Welt ... das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden" (Offenbarung 11:15).
Von jener Zeit an ging Jesus gegen seine Feinde vor, als erstes gegen Satan und die Dämonen; diese "werden besiegt und in den irdischen Bereich hinab geworfen".

Dies war ein "Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinab gekommen ist und große Wut hat, da er weiß, dass er nur eine kurze Frist hat" (Offenbarung 12:12).

Dieses "Wehe" soll mit dem Ersten Weltkrieg begonnen haben, auf den Hungersnot, Erdbeben, Gesetzlosigkeit und weiteres mehr folgten, alles Teil des Zeichen der "Gegenwart" (parousia) Christi seit 1914 (Matthäus 24:3-22).

Könnte man den Hinauswurf Satans und seiner Dämonen aus dem Himmel als das Ende des Niedertretens "Jerusalems" durch die Nationen ansehen?

Mit dieser Lösung hat man es im Wachtturm vom 1. Januar 1950, Seite 11, versucht:
"Der Teufel und seine Dämonen erwiesen sich als außerstande, das himmlische Neue Jerusalem zu zertreten, ja wurden selbst unter die Füße des Königs gelegt. - Off. 12:1-13."

Damit würden aber Satan und seine Dämonen mit den Heidennationen identisch, die das "Neue Jerusalem" bis 1914 niedertraten.

Der größte Haken an dieser Deutung ist, dass das Wort für "Heidennationen" (etkne) überall in der Bibel gebraucht wird, um die Nationen der Erde von den Juden zu unterscheiden.

Das ist offenbar auch der Grund, weshalb man heute die Heidennationen nicht mehr mit Satan und seinen Dämonen gleichsetzt.

--!--

Die Frage, in welchem Sinne dann das Niedertreten Jerusalems durch die Nationen 1914 aufhörte, bleibt weiter unbeantwortet.

Weiter erhebt sich die Frage, wie man sagen kann, das "Königreich der Welt" (Offenbarung 11:15) sei 1914 das Königreich Christi geworden, wenn doch vom Standpunkt der Menschen aus sich überhaupt nichts geändert hat.

Die Heidennationen haben nach 1914 genauso weiter geherrscht, wie sie es schon immer getan haben.

Es sieht also ganz danach aus, als sei "das Königreich der Welt" im Jahr 1914 nicht "das Königreich unseres Herrn und seines Christus" geworden.
Diese Worte aus Offenbarung 11:15 beziehen sich anscheinend vielmehr auf die Inthronisierung Christi im Jahr 33 u.Z., wie das aus vielen anderen Schrifttexten hervorgeht.
Seit damals hat er die "Gewalt über die Nationen" und die Macht, sie "gleich Tongefäßen" zu zerbrechen (Offenbarung 2:26, 27; vergleiche Offenbarung 3:21, 22).

Nach seiner Auferstehung sagte er selbst: "Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden" (Matthäus 28:18).

Seither ist er "der Herrscher über die Könige der Erde", und nur dank seiner Erlaubnis herrschen sie bis heute (Offenbarung 1:5).

Daran hat sich 1914 überhaupt nichts geändert.

Jesus hat aber, so verkünden wir beharrlich, vorausgesagt, seine zukünftige "unsichtbare Gegenwart" werde von einer Zeit der "Wehen" (Offenbarung 12:12), bestehend aus Kriegen, Hungersnot, Epidemien, Gesetzlosigkeit und so fort, begleitet sein.

Dieses "Zeichen" seiner "Gegenwart", so heißt es, sei auf Erden seit 1914 sichtbar geworden.

Ist dieses Verständnis von Matthäus 24 richtig?
Bestätigen die Tatsachen diese Behauptungen über eine "unsichtbare Gegenwart" und ein Zeichen, an dem die Nachfolger Christi angeblich diese "unsichtbare Gegenwart" erkennen können?


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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der achtzehnte Tag.




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