Einige dachten …


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 12. Dezember 2005 07:00:24:

Gelesen in der CV 204:
Seit über dreißig Jahren war ich ein überzeugter und eifriger Anhänger und Verkünder der vom WT gegebenen Mitteilungen.
In der Situation nach 1945 schienen sie mir eine logische Erklärung der Ereignisse Lichte der Bibel,- mit der ich mich bis dahin noch nie beschäftigt hatte. Es hatte allerdings auch damals schon: genügend Hinweise gegeben, daß diese Lehre eine sich ständig ändernde ist. Ja, auch bei ihr ist das einzig beständige der Wechsel.

Nun, wenn einem Gott noch etwas bedeutet, muß man früher oder später darauf verfallen wie die „Großen" in Brooklyn mit diesem Gott und seinem Sohn, Jesus Christus, umgehen. Jeder neue Einfall wurde als „Licht aus dem Tempel Jehovas" etikettiert, was aber die wahren Erfinder nicht davon abhielt, das Licht beliebig wieder abzuschalten und durch neues, noch helleres Licht zu ersetzen. Das geschieht dann stets nach dem Motto, „einige dachten".

So setzt sich die WTG ÜBER Gott und macht diesen zu ihrem kümmerlichen Werkzeug. Sie macht ihn zu einem hilflosen Wurm, der natürlich auch keinerlei Verheißungen erfüllen kann. Wer sich auf diesen „Gott" verläßt, ist verlassen. Er ist weniger wert, als gar kein Gott.
Dieser Lügenmechanismus hält aber die Leute bei der Stange. Jeder ist verpflichtet, der Weisung der Gesellschaft zu folgen, ist sie doch der Kanal. Eigene Ansichten zu äußern, ist absurd.

Haben sich nun die kanalisierten Lichtblitze als unzutreffend erwiesen, was immer nur eine Frage der Zeit ist, dann heißt es, „einige dachten". Sie können aber ihren - imaginären - Fehltritt durch vermehrten Eifer und ebensolche Treue wieder wettmachen. So ist es gerade die Lüge, die die Treuen aneinander bindet. Und jeder ist froh, eine Erklärung für die Nichterfüllung bekommen zu haben und DENNOCH keine Konsequenzen ziehen zu müssen. Denn. Refrain, „wohin sollen wir denn gehen?"

Entweder steht also die WTG ÜBER Gott und kann ihn manipulieren, oder sie hat allezeit bewußt die Unwahrheit gesagt, d. h. gelogen, um ihre Ansichten mit einem bedeutenden Etikett zu versehen. Unter dem Vorwand, Gott zu ehren, hat man ihm über Hundert Jahre bescheinigt, daß er keine Ehre verdient, da er absolut nicht weiß, was er will. Man kann doch etwas nicht nach Belieben ziehen und zerren, und dabei hoffen, daß es heil bleibt!
Gott ist, oder er ist nicht. Aber wenn er ist, was ich fest glaube, wird er sich weder von der WTG, noch von irgendeiner Gruppe von Anhängern eitler Gemeinschaftsgründer vorschreiben lassen, was er und wie er es zu tun hat. Er wird es so tun, wie er es an dem Beispiel seines lieben Sohnes gezeigt hat.

Unter dem Beistand guter Menschen und, wie ich hoffe auch unter dem des Geistes Gottes und seines Sohnes, gelang es mir endlich, über die kleinen Zweifel hinauszuwachsen und einigermaßen das Prinzip zu erfassen, gemäß dem Gott und sein Wort durch Lügen in seinem Namen systematisch entwertet werden. Viele spüren das vielleicht, doch wer viel an und Kraft investiert hat, ist meist froh, einen Grund zu finden; alles beim alten zur Zeit belassen.

So kann die neue „Wahrheit"' der ursprünglichen, die der Anlaß war, das „Werk des Jüngermachens" in Gang zu setzen, diametral-entgegengesetzt sein, die meisten werden keinen Anstoß nehmen und sich ihrem Willen gemäß, weiter belügen lassen. Auch hat jeder Angst, dann in der Luft zu hängen - sind doch alle Brücken abgebrochen. Der Zusammenhalt innerhalb der WTG aber beruht zumeist nur in der gemeinsamen Überzeugung. Eine darüber hinausgehende menschliche Zuneigung ist äußerst selten. Jemand, der DAS nicht mehr glaubt, ist von vornherein suspekt.
Indem eitle Menschen ihre Meinung. unter dem Etikett „Gottes Vorhaben" auf den Markt und an den Mann bringen wollen, um ihren Erfindungen größeres Gewicht zu verleihen, bringen sie langsam aber sicher selbst das Schiff zum Sinken, das sie trägt. Einmal schlägt die Lüge auf ihre Erzeuger zurück.

Das langsame Erkennen dieser Umstände und keine persönlichen Gründe bewogen mich zur Abkehr von der WTG und ihren Lehren, denen ich so lange, viel zu lange, begeistert lauschte.
Man sollte nicht enttäuscht sein, wenn mann aus dem Traum gerissen wird, sondern dankbar, daß es überhaupt noch geschehen ist. Man muß für alles bezahlen und niemand wird ganz ohne seinen Willen betrogen.
Man kann nicht damit rechnen, daß Gott bei uns Abbitte leistet, weil es uns gefallen hat, uns in seinem Namen besser vorzukommen als alle anderen Menschen.
Ihm, dem allein wahren Gott, und seinem lieben Sohn Jesus Christus, gebühren allein die Ehre und die Herrlichkeit.



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