Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege – Tür 10 – Die Bibel


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von anonym am 10. Dezember 2005 01:06:12:

GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Opa liebte die Bibel und zeigte uns, wie wir sie lesen sollten.
Oma hatte es am liebsten, wenn er aus dem Buch Ruth las.
Wir hörten gerne die Berichte von Joseph und seinen Brüdern oder von David und Goliath.
Diese Geschichten begeisterten uns.
Großpapa las laut vor, denn er las am besten von uns allen.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa sagte:
„Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um ,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
„Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus…


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Dein Königreich komme (1981) auf Seite 187:

Christen, die an die Bibel glauben, haben immer wieder festgestellt, daß die Aussagen der Bibel der Kritik standhalten und sich als genau und glaubwürdig erweisen.
Sie erkennen, daß die Bibel, das inspirierte Wort Gottes, als Maßstab gebraucht werden kann, an dem man weltliche Geschichtsberichte und Ansichten messen kann.

Erwachet 74 8. 10. S. 25-26

Aus der Geschichte lernen

Die Bibel als Geschichtswerk
Ein mit absoluter Ehrlichkeit geschriebener Geschichtsbericht ist in der Bibel zu finden. Je intensiver sich ein gottesfürchtiger Mensch mit Geschichte befaßt, desto höher schätzt er die geschichtlichen Berichte der Bibel ein. Die Bibel enthält den ältesten zusammenhängenden Geschichtsbericht, der dem Menschen zur Verfügung steht. Der Historiker H. E. Barnes gibt folgendes zu: „Die Ehre, den ersten wirklich historischen Geschichtsbericht von beträchtlichem Umfang verfaßt zu haben, gebührt den Hebräern des alten Palästinas“, denen die Aufgabe übertragen worden war, die Bibel zusammenzustellen.
Aber einige fragen: Wieso kann man von den geschichtlichen Aufzeichnungen in der Bibel sagen, sie seien etwas ganz Besonderes? Wird darin nicht das Volk Israel verherrlicht? Wird vom Leser nicht erwartet, daß er unglaubhafte Dinge für wahr hält, ja sogar Wunder?
Es stimmt, daß ein großer Teil der Bibel von der Geschichte Israels handelt. Aber wer kann bestreiten, daß die Geschichte Israels, die in der Bibel enthalten ist, absolut ehrlich dargestellt ist? In diesem Buch wird nicht nur über die guten Eigenschaften Israels berichtet, sondern auch die schlechten werden erwähnt. Sowohl das Volk als Ganzes als auch das Leben einzelner dient als Beispiel dafür, wie jemand, der es ablehnt, nach den hohen Sittenmaßstäben Gottes zu leben, bestraft wird. Die in der Bibel berichtete Geschichte zeigt, daß Gott das Volk Israel hart bestrafte und daß er es schließlich als sein Bundesvolk verwarf.
Nein, im Geschichtsbericht der Bibel wird kein bestimmtes Volk oder keine bestimmte Rasse verherrlicht, sondern darin wird deutlich gesagt, „daß ihm [Gott] in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist“ (Apg. 10:35).
Es stimmt auch, daß in dieser Geschichtsdarstellung von Wundern berichtet wird. Aber ehe man sie deshalb ablehnt, sollte man bedenken, daß sich der Rahmen, in dem sich diese Wunder ereigneten, als historisch zuverlässig und absolut glaubwürdig erwiesen hat. Wieso kann das gesagt werden? Weil in diesem Bericht Zeit- und Ortsangaben gemacht werden.
Als Beispiel sei der Bibelbericht über die Teilung des Roten Meeres erwähnt, die erfolgte, damit das Volk Israel Ägypten verlassen konnte. Es gibt Personen, die diesen von Moses, einem Augenzeugen, stammenden Bericht nicht glauben können. Viele dieser Personen haben ihn aber noch nie selbst aufmerksam durchgelesen.
Wer den Bericht jedoch sorgfältig durchliest (er ist in 2. Mose in den Kapiteln 12 bis 15 zu finden), wird feststellen, daß Personen- und Ortsnamen darin angegeben werden. (Vergleiche 4. Mose 33:1-8.)
Ferner wird darin erwähnt, zu welchem Zeitpunkt sich der Aufenthalt der Israeliten in Ägypten seinem Ende näherte: „Die Wohnzeit der Söhne Israels, die in Ägypten gewohnt hatten, betrug vierhundertdreißig Jahre. Und es begab sich am Ende der vierhundertdreißig Jahre, ja es begab sich an eben diesem Tag, daß alle Heere Jehovas aus dem Land Ägypten auszogen“ (2. Mose 12:40, 41; vergleiche 1. Könige 6:1).
Im Geschichtsbericht der Bibel werden somit in Verbindung mit den Vorgängen am Roten Meer glaubwürdige Zeit- und Ortsangaben gemacht. Was hätte ein Historiker, ganz gleich, wann oder wo er gelebt hätte, seinem Bericht sonst noch hinzufügen können, um zu beweisen, daß er niederschrieb, was er wirklich sah? Nichts. Was berechtigt also dazu, diesen biblischen Bericht als geschichtlich unzuverlässig beiseite zu schieben? Nichts!
Die geschichtlichen Aufzeichnungen der Bibel sind glaubwürdig. Sie heben wie kein anderer Geschichtsbericht die Zuverlässigkeit des prophetischen Wortes Gottes sowie die Überlegenheit der göttlichen Sittengesetze hervor und zeigen, daß Gott sich ständig um seine Schöpfung kümmert. Daher ist es für den Menschen am nützlichsten, wenn er sich mit den Taten vertraut macht, die Gott im Verlauf der Geschichte gewirkt hat und über die in der Bibel berichtet wird (Röm. 15:4).

Die Bibel — Gottes oder Menschenwort?
Kap. 14 S. 186-188

Die Bibel und du
Ihre Autorität anerkennen

Wie der Apostel Paulus sagte, ist die Bibel „nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge“ (2. Timotheus 3:16). Mitunter ist jedoch das, was die Bibel sagt, nicht beliebt. … Was aber, wenn es einem persönlich schwerfällt, das zu akzeptieren, was die Bibel zu solchen Themen sagt?
Nun, Christen haben gelernt, daß es stets weise ist, dem Wort Gottes zu folgen. Warum? Weil es, auf lange Sicht gesehen, für jeden das beste ist (Sprüche 2:1-11). Fest steht jedenfalls, daß Menschen, was Weisheit anbelangt, ihre Grenzen haben. Sie können selten die letzte Konsequenz ihrer Handlungen voraussehen. Der Prophet Jeremia erklärte: „Ich weiß wohl, o Jehova, daß nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jeremia 10:23).
Wir brauchen uns nur umzusehen und werden feststellen, daß dem so ist. Die meisten Probleme in der Welt sind darauf zurückzuführen, daß die Menschen nicht den Rat des Wortes Gottes befolgen. Die lange Leidensgeschichte der Menschheit beweist, daß es den Menschen nicht gelungen ist, in Fragen der Moral richtige Entscheidungen zu treffen. Gott ist unendlich weiser als wir. Warum sollten wir nicht das akzeptieren, was er zu sagen hat, statt uns auf unsere eigene Weisheit zu verlassen? (Sprüche 28:26; Jeremia 17:9).
Kein Mensch ist vollkommen
Die Bibel macht uns darauf aufmerksam, daß wir noch auf einem weiteren Gebiet Hilfe benötigen. Wir alle haben eine ererbte Neigung zum Sündigen. „Die Neigung des Menschenherzens [ist] böse . . . von seiner Jugend an“ (1. Mose 8:21; Römer 7:21). Erschwerend wirkt dabei der Umstand, daß wir in einer Welt leben, die sich nicht an biblische Grundsätze hält. Folglich benötigen wir nicht nur Hilfe, um die Bibel zu verstehen, sondern auch Beistand, um das Gelernte in die Tat umsetzen zu können. Deshalb ermuntert uns die Bibel, mit Menschen Umgang zu haben, die nach göttlichen Normen leben möchten. Der Psalmist schrieb: „Ich habe die Versammlung der Übeltäter gehaßt, und bei den Bösen sitze ich nicht. . . . Inmitten der versammelten Scharen werde ich Jehova segnen.“ Und in einem anderen Psalm heißt es: „Wie gut und wie lieblich es ist, wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen!“ (Psalm 26:5, 12; 133:1).

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Lukas 21:24
und sie werden durch die Schärfe des Schwertes fallen und als Gefangene zu allen Nationen geführt werden; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind.

Der Textzusammenhang verweist auf eine buchstäbliche Erfüllung diese Prophezeiung.
Der sich mit der Buchstäblichen Stadt Jerusalem erfüllt hat.

Dies ist der einfachste und naheliegendste Schluss, auf den der Kontext von Lukas 21:24 hinweist und der vom Ablauf der Weltgeschichte bestätigt wird.
Jeder Versuch, hiervon abzuweichen, muss sowohl mit dem Textzusammenhang wie auch mit den historischen Fakten brechen.
So wird im Wachtturm vom 15. Februar 1982 auf Seite 29 berichtet, der Präsident der Wachtturm-Gesellschaft, F. W. Franz, habe mit Absolventen der Missionarschule die Frage besprochen, ob die "Heidenzeiten" mit der "buchstäblichen Stadt Jerusalem" in Verbindung stünden.
Es heißt:
"Einige haben ... behauptet, das Jahr 1914 habe nichts zu bedeuten und Jesus habe gemeint, dass die buchstäbliche Stadt Jerusalem zertreten werde."
Diese Ansicht führe zu der Konsequenz, sagte er, dass die "Heidenzeiten" im Jahr 1967 endeten, als "Israel die Herrschaft über [die] West Bank ... und über die Altstadt von Jerusalem [erlangte].
F.W. Franz stellte jedoch die Frage:
'Ist Jehova Gott dadurch verherrlicht worden?
Ist der Messias gekommen, um im irdischen Jerusalem das Königreich Gottes zu errichten?'
Die Antwort darauf ist ein eindeutiges Nein."
Statt also auf die oben beschriebenen Argumente einzugehen, führte Franz gemäß diesem Bericht völlig kontextfremde Elemente in die Auslegung des Bibeltexts ein.
Im Textzusammenhang von Lukas 21:24 ist mit keiner Silbe davon die Rede, das Ende der "Heidenzeiten" würde unmittelbar "die Verherrlichung Jehovas Gottes" oder "das Kommen des Messias zur Errichtung des Königreiches Gottes" zur Folge haben.
Darüber hinaus ließ er nach dem Bericht vollständig außer acht, dass der alte Tempelbezirk auch nach 1967 immer noch von Heiden zertreten wird.
Die Auffassung, die Zeiten der Nationen endeten 1914 und bezögen sich auf das himmlische Jerusalem, konnte also nur dadurch aufrechterhalten werden, dass sowohl der Textzusammenhang wie auch die historischen Tatsachen ignoriert wurden.

Sacharia 7:1-5
Hier spricht Sacharia von dem vierten Jahr des König Darius.
Laut Einsichtenbuch Band 1 Seite 519 kam Darius 522 v.u.Z an die Macht
Sein viertes Jahr war demnach um 518 v.u.Z.
In Vers 5 spricht Jehova davon dass die Juden wegen der Zerstörung Jerusalems bis zu diesem Zeitpunkt 70 Jahre gefastet haben.
Demnach fasteten die Juden seid 587 v.u.Z und nicht seid 607.

Sacharia 1:7-12
Hier spricht Sacharia von dem zweiten Jahr des König Darius.
In dem Buch „Die ganze Schrift ist von Gott Inspiriert“ auf Seite 166 Absatz 3 wird der Regentschaftsbeginn mit dem Jahr 522 v.u.Z. angegeben und Datiert die Aussage zwischen die Jahre 521 v.u.Z und 519 v.u.Z.
Sein zweites Jahr war demnach um 519/521 v.u.Z.
Somit Spricht in Vers 12 ein Engel Jehovas im Jahre 519/521 davon dass die Juden 70 Jahre öffentlich verurteilt wurden.
Auch dies weist auf 589/591 v.u.Z und nicht auf 609/611.
Interessant ist hier auch das der Engel fragt wie lange noch? Die Verurteilung war noch nicht zu Ende. Erst zwei Jahre später, im Jahre 587 v.u.Z. wie wir bereits in Sacharia 7:5 gesehen haben.
Wäre Jerusalem 607 zerstört worden – Warum hätte der Engel dann 519 (Die Jahreszahl ist laut Inspiriertbuch sicher) fragen sollen wie lange noch wenn dann die Verurteilung bereits 20 Jahre vorbei gewesen wäre?

Das Bibelbuch Sacharia wurde 518 v.u.Z Vollendet
Studienbibel Seite 14.
Dies bestätigt durch die Verse 1:12 und 7:5 das Jahr 587 v.u.Z und nicht 607.

Das Bibelbuch Sacharia umfasst den Zeitraum 520 - 518 v.u.Z
Studienbibel Seite 14.
Dies bestätigt ebenfalls durch die Verse 1:12 und 7:5 das Jahr 587 v.u.Z und nicht 607.

Daniel 9:2
Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasverus, vom Samen der Meder, der zum König über das Königreich der Chaldäer gemacht worden war, im ersten Jahr seiner Regierung bemerkte ich selbst, Daniel, durch die Bücher die Zahl der Jahre, über die das Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen war, um die Verwüstungen Jerusalems zu erfüllen, [nämlich] siebzig Jahre.
Daniel sagte nur, dass siebzig Jahre vergehen werden, ehe die Verwüstung Jerusalems enden könnte.
Er sagt nicht, dass Jerusalem 70 Jahre zerstört sein würde.
Hier zitiert Daniel den Bibeltext aus Jeremia 25:11

In Jeremia 25:11 heißt es
Und dieses ganze Land soll ein verwüsteter Ort werden, ein Gegenstand des Entsetzens, und diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre dienen müssen.
Hier ist von den Nationen die Rede.
Das begann ab dem Moment zu zählen an dem Babylon zur Weltmacht aufstieg.
Im Buch „Die Prophezeiungen Daniels“ wird zwar auf Seite 31 Absatz 2 die Besiegung des bisherigen Weltherrschers Ägypten als ein bedeutendes historisches Ereignis bezeichnet. Dies wird aber auf das falsche Jahr 625 v.u.Z geschoben.
Auf Seite 56 wird dann aber der Beginn der Weltherrschaft Babylons mit dem Jahr 607 v.u.Z angegeben.
Die Begründung findet man verklausuliert auf Seite 32 Verse 4 und 5. Man behauptet erst mit der historisch bedeutungslosen Vertreibung der letzten Weinbauern aus Jerusalem begann die Weltherrschaft Babylons.
Die Weltherrschaft begann aber mit der Besiegung des vorangehenden Weltherrschers Ägypten.
Wenn man das Ende Babylons mit 539 v.u.Z ansetzt (Danielbuch Seite 112 Absatz 26) dann begann die Weltherrschaft tatsächlich um 607 v.u.Z (genauer nicht später als 605 v.u.Z aber darauf kommt es nicht an).
Jerusalem wurde aber erst 18 Jahre später besiegt und nicht zu beginn der Weltherrschaft.

Jeremia 38:17,18
Jeremia sagte nun zu Zedekia:
"Dies ist, was Jehova, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen hat: Wenn du auch wirklich zu den Fürsten des Königs von Babylon hinausgehen wirst, so wird deine Seele gewiss am Leben bleiben, und diese Stadt selbst wird nicht mit Feuer verbrannt werden, und du wirst bestimmt am Leben bleiben, du und deine Hausgemeinschaft. Wenn du aber nicht zu den Fürsten des Königs von Babylon hinausgehen wirst, so wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben werden, und sie werden sie tatsächlich mit Feuer verbrennen, und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen.'"
Hätte Gott bereits zehn Jahre, bevor er es dann auch tat, beschlossen, die Stadt zu verbrennen, wäre diese Warnung fruchtlos gewesen.
Das Beispiel im Buch Jona zeigt, dass Gott seine Pläne auch ändert, wenn er auf Reue trifft.
Wir haben gesehen, dass Jeremia niemals von siebzig Jahren Verwüstung für Jerusalem spricht.
Das sollten wir bedenken, wenn wir die nächsten beiden Textstellen untersuchen, wo Daniel und Esra diese Worte anwenden.
Natürlich sollte keine Auslegung dieser Texte den Worten Jeremias selbst widersprechen.
Der Prophet Daniel erfuhr die dramatische Erfüllung der Prophezeiung Jeremias.
Wahrscheinlich war er unter den jüdischen Gefangenen, die den Brief Jeremias erhalten hatten (Jeremia 29:4-14).
Zumindest kannte er den Inhalt dieses Briefes, in dem nach siebzig Jahren babylonischer Vorherrschaft die Rückkehr in das heilige Land verheißen wurde.
Eines Abends im Jahre 539 v.u.Z. war die Zeit für das mächtige babylonische Reich gekommen, als der König von Babylon die Inschrift an der Wand sah -- buchstäblich.

Daniel legte diese mysteriöse Schrift aus:
Daniel 5:25-28
Und dies ist die Schrift, die aufgezeichnet wurde:
MENE, MENE, TEKEL und PARSIN. Das ist die Deutung des Wortes: MENE, Gott hat [die Tage] deines Königreiches gezählt und ihm ein Ende gemacht. TEKEL, du bist auf der Waage gewogen und als zu leicht befunden worden. PERES, dein Königreich ist geteilt und den Medern und den Persern gegeben worden."
Ja, Gott hatte "die Tage [des babylonischen Königreiches] gezählt.". Genau siebzig Jahre, nachdem es schließlich die Assyrer besiegte, setzten die Meder und die Perser unter König Cyrus der babylonischen Vorherrschaft ein Ende.
Daniel schließt mit den Worten:
"In derselben Nacht wurde Belsazar, der chaldäische König, getötet." (Vers 30).

Es gibt keinen Zweifel, dass sich dies auf die Prophezeiung Jeremias bezieht.
Dieses 'Zählen der Tage' wurde natürlich vorher offenbart und nicht geheim gehalten:
Amos 3:7
Denn der Souveräne Herr Jehova wird kein Ding tun, es sei denn, er habe seine vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart.

Man beachte die Reihenfolge der Ereignisse, wie sie Jeremia beschrieben hatte:
Jeremia 25:11,12 "Und dieses ganze Land soll ein verwüsteter Ort werden, ein Gegenstand des Entsetzens, und diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre dienen müssen. Und es soll geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, dass ich den König von Babylon und jene Nation zur Rechenschaft ziehen werde", ist der Ausspruch Jehovas . . .
Erst endeten die siebzig Jahre, und dann würde der babylonische König zur Rechenschaft gezogen werden.
Nach der WTG-Auslegung endeten die siebzig Jahre zwei Jahre, nachdem der König zur Rechenschaft gezogen worden war.
Dies steht, wie leicht zu sehen ist, im Widerspruch zum Text.
Die Juden im babylonischen Exil freuten sich zweifellos über das Ende des babylonischen Reiches.
Sie wussten, dass das geschehen müsste, ehe sie nach Jerusalem zurückkehren und den Tempel und die Stadt wieder aufbauen konnten. Dann, wie Jeremia gesagt hatte, würden sie zurückkehren, Gott hatte verheißen: "Ich will euch gegenüber mein gutes Wort bestätigen, indem ich euch an diesen Ort zurückbringe." (29:10)

Das ist das, was Daniel fand, als er sofort nach dem Fall Babylons diese Prophezeiungen zu untersuchen begann:
Daniel 9:2 Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasverus, vom Samen der Meder, der zum König über das Königreich der Chaldäer gemacht worden war, im ersten Jahr seiner Regierung bemerkte ich selbst, Daniel, durch die Bücher die Zahl der Jahre, über die das Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen war, um die Verwüstungen Jerusalems zu erfüllen, [nämlich] siebzig Jahre. [NWÜ]
Die WTG hat diese Worte oft benutzt, um ihre Auslegung von den siebzig Jahren zu stützen, dass diese Jahre nämlich die Jahre seit der Zerstörung Jerusalems bis zur Rückkehr der Juden gewesen seien.
In einigen Übersetzungen (die deutsche Gute Nachricht ist ein Beispiel) ist die Wortwahl ungenau und vermittelt den Eindruck, die siebzig Jahre müssten vergangen sein, während Jerusalem in Trümmern lag.
Die NWÜ jedoch bewahrt getreu die zweideutige Wortwahl des Originals.
Daniel sagte nur, dass siebzig Jahre vergehen müssten, ehe die Verwüstung Jerusalems enden könnte.
Er sagt nicht, dass diese siebzig Jahre begannen, als Jerusalem zerstört wurde.
Man beachte die folgende Übersetzung:
Dan 9:2 Im ersten Jahr seiner Königsherrschaft achtete ich, Daniel, in den Bücherrollen auf die Zahl der Jahre, über die das Wort des HERRN zum Propheten Jeremia geschehen war, dass nämlich siebzig Jahre über den Trümmern Jerusalems dahingehen sollten. [Revidierte Elberfelder Bibel]

Eine andere genaue Übersetzung:
Dan 9:2 Im ersten Jahre seiner Regierung achtete ich, Daniel, in den Schriften auf die Zahl der Jahre, die nach dem Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremia ergangen war, über den Trümmern Jerusalems dahingehen sollten, nämlich siebzig Jahre. [Zürcher Bibel]

Andere Übersetzungen wie die [englische] Neue Jerusalemer Bibel und die NWÜ sprechen von "Verwüstungen" und gebrauchen den Plural (Verwüstungen).
Die WTG argumentiert, die Verwüstung Jerusalems sei geschehen, als die Stadt von Nebukadnezar zerstört wurde.
Aber Daniel spricht von mehreren Verwüstungen.
Die [englische] Jerusalem Bible gebraucht sogar die Wendung "die aufeinander folgenden Verwüstungen Jerusalems".
Das Wort für "Verwüstung" ist chorbah.
Es meint nicht, wie wir noch sehen werden, vollständige Zerstörung.
Nebukadnezar nahm bereits 605 v.u.Z., im Jahr seiner Thronbesteigung, Gefangene und Beute aus Jerusalem mit.
Jedes Jahr danach zog seine Armee durch das Land und verursachte zweifellos weitere Verwüstungen.
Die Bibel spricht von Plündererbanden aus verschiedenen Nationen, die in dieser Zeit ein Chaos verursachten (siehe 2. Könige 24:2; Jeremia 35:11).
Wenn wir uns anschauen, wie dieser Ausdruck an anderen Stellen in der Bibel gebraucht wird, fällt das Wachtturm-Argument völlig in sich zusammen.
Der Prophet Hesekiel spricht von den "Bewohner[n] jener verwüsteten Stätten" (Hesekiel 33:24, 27).
Dadurch wird recht deutlich, dass das Wort sich nicht unbedingt auf Orte beziehen muss, die völlig ohne Bewohner sind.
Und wenn wir dann noch in Nehemia 2:17 sehen, dass die Bibel Jerusalem selbst dann noch als verwüstet bezeichnet, als die Juden schon wieder zurückgekehrt waren, erkennen wir, dass die Art, wie die WTG dieses Wort verwendet, falsch ist.
Wir sahen nun, dass Daniel 9:2 die WTG-Auslegung nicht stützt.

Erstens:
Daniel sagt nirgendwo, dass die siebzig Jahre begannen, als Jerusalem schließlich zerstört wurde.

Zweitens:
die Verwüstungen Jerusalems begannen viele Jahre vor der endgültigen Zerstörung im Jahre 587 v.u.Z.

Schließlich wollen wir noch einen Bibelvers im Hinblick auf die siebzig Jahre untersuchen, der mit der Erfüllung der Prophezeiung Jeremias zusammenhängt.

Wieder müssen wir Jeremias Worte dabei im Sinn behalten.
Der Schreiber Esra schließt seine Chronik über die Könige Judas wie folgt:

2. Chronika 36:20,21
Ferner führte er die vom Schwert Übriggebliebenen gefangen nach Babylon hinweg, und sie wurden ihm und seinen Söhnen zu Knechten, bis das Königshaus von Persien zu regieren begann, um Jehovas durch den Mund Jeremias [gesprochenes] Wort zu erfüllen, bis das Land seine Sabbate abgezahlt hatte. Alle Tage, da es verödet dalag, hielt es Sabbat, um siebzig Jahre zu erfüllen.

Auch diese Worte können bedeuten, dass das Land siebzig Jahre lang verwüstet dalag.
Wie wir oben gesehen haben, begannen die Verwüstungen vor der schließlichen Zerstörung Jerusalems; so stellt auch dies keine Stütze für die WTG-Auslegung dar.

Überdies sagte Esra nicht, dass die Zeitperiode von siebzig Jahren parallel mit der Zeit verlief, die das Land verödet dalag.
Er stellte einfach fest, dass die siebzig Jahre enden mussten, ehe die Zeit der Verwüstung vorüber war.
Das trifft auch auf Esras Erwähnung der Sabbate zu.
Nirgendwo erwähnt Jeremia Sabbatjahre in Verbindung mit den siebzig Jahren.
Esra bezog sich zweifellos auf die Prophezeiung in 3. Mose 26:33-35.
Er setzt nicht die Zeit, die gebraucht wurde, um die Sabbate zu vollenden, mit den siebzig Jahren gleich.
Er bezieht sich auf zwei verschiedene Prophezeiungen und stellt fest, dass zwei Zeitperioden vollendet sein mussten, ehe die Juden zurückkehren konnten:
die Sabbatruhe und die siebzig Jahre Vorherrschaft Babylons.


In Bezug auf die Sabbatruhe sind zwei Grundsätze erwähnenswert. Wenn das Land siebzig Jahre ruhen musste, hieße das, es musste für 490 (7x70) Jahre ruhen, denn die Juden hatten die Sabbatruhe nicht eingehalten.
Das führt uns zum Jahr 1077 v.u.Z. (oder 1097 in der WTG-Chronologie) zurück.
Dies war vor der Herrschaft des gerechten David, selbst ehe Saul der erste König war.
Ist es wahrscheinlich, dass das Land beispielsweise während der Regierungszeiten von Saul, David, Salomo und Josia auch nur für ein Jahr keinen Sabbat hielt?
Andererseits: wenn man die anerkannte Chronologie verwendet, lag das Land 50 Jahre öde da (in diesem Sinne, also nicht für den Ackerbau verwendet).
Dies (7x50 Jahre) bringt uns zurück in das Jahr 937 v.u.Z., sehr nah an die Zeit der Teilung des Königreiches, die der Untreue des Königs zugeschrieben wird.
Es ist von zweifelhaftem Wert, wenn man den Einzelheiten in dieser Prophezeiung zu viel Bedeutung zumisst, aber es ist zumindest einer Betrachtung wert.

Lukas 21:8,9 der NWÜ:

„Er sprach:
„Seht zu, daß ihr nicht irregeführt werdet; denn viele werden aufgrund meines Namens kommen und sagen:
‚Ich bin es‘ und:
‚Die bestimmte Zeit hat sich genähert.‘
Geht ihnen nicht nach.
Wenn ihr ferner von Kriegen und Unruhen hört, so erschreckt nicht.
Denn diese Dinge müssen vorerst geschehen,
aber das Ende [kommt] nicht sogleich..“

Lukas 21:8,9 der Einheitsübersetzung:

Er antwortete:
Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt!
Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen:
Ich bin es!, und:
Die Zeit ist da. –
Lauft ihnen nicht nach!
Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken!
Denn das muss als erstes geschehen;
aber das Ende kommt noch nicht sofort.

Lukas 21:8,9 der Elberfelder Bibel:

Er aber sprach:
Seht zu, daß ihr nicht verführt werdet!
Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen:
Ich bin's,
und die Zeit ist nahe gekommen!
Geht ihnen nicht nach!
Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet,
so erschreckt nicht!
Denn dies muß vorher geschehen,
aber das Ende ist nicht sogleich da

Lukas 21:8,9 der Guten Nachricht:

Jesus antwortete:
»Seid auf der Hut und lasst euch nicht täuschen!
Viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten:
' Ich bin es!
Jetzt ist es so weit!'
Lauft ihnen nicht nach!
Erschreckt auch nicht, wenn ihr von Krieg und Aufruhr hört.
Das muss so kommen,
aber dann kommt noch nicht sofort das Ende.

Lukas 21:8,9 der Lutherbibel:

Er aber sprach:
Seht zu, lasst euch nicht verführen.
Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen:
Ich bin's, und:
Die Zeit ist herbeigekommen. –
Folgt ihnen nicht nach!
Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Aufruhr,
so entsetzt euch nicht.
Denn das muss zuvor geschehen;
aber das Ende ist noch nicht so bald da.


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Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.

Es wurde Abend es wurde morgen der zehnte Tag.


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