Wer ist der größere Märchenerzähler?


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 18. November 2005 15:55:19:

Ostseehalle Kiel. Bezirkskongesse 2005 "Gottgefälliger Gehorsam"
Insgesamt, der Tendenz nach: Auf Trimmng zum Sklavendasein ausgerichtet.

Freitag 15, 15 Programmpunkt "Folge nicht kunstvoll ersonnenen unwahren Geschichten".
Darin in einem Sketch vorgestellt ein vorsitzführender Aufseher. Interviewmäßig befragt, gibt er die folgende Episode zum besten.
Eine Schwester sucht Arbeit. Sie findet auch welche. Ihr Arbeitgeber stellt einen Computer mit Internetanschluss zur Verfügung. Und nun tut diese Schwester etwas "unerlaubtes". Sie besucht einen Chatroom, macht dort eine männliche Bekanntschaft. Und perspektivisch trifft sie sich auch mit diesem.
Jetzt kommt die schauerlich-"erschütternde" Pointe.

Schon nach einer Woche (nach diesem Treffen), sei sie nicht mehr in der "Wahrheit" gewesen.
Und der da diese Story zum besten gab meint weiter. Das sei ein durchaus exemplarischer Fall. Er kenne aus seiner Ältestentätigkeit noch zwei ähnlich gelagerte Fälle, über die er in diesem Sketch allerdings nicht redet.

Selbst wenn es sich so abgespielt haben sollte (?) bleibt die Frage offen, ob dieses "aus dem Gleichgewicht geraten", "schon nach einer Woche", nicht doch tiefere Ursachen hat.
Darüber aber reden die WTG-Märchenerzähler nicht.

Noch ein zweites Beispiel in diesem Vortrag.
Eine Pionierschwester wird als leuchtendes Beispiel vorgestellt. Ihr Mann auch Zeuge. Ihre beiden erwachsenen Kinder WTG-Linientreu. Man fragt sich. Weshalb verschlägt mit dieser Vita es auch sie in diesem Beitrag?

Man erfährt. Auch sie habe mit einer Anfechtung zu kämpfen.
In ihrem Predigtdienst ergebe es sich das ihr (nach einiger Zeit des Gesprächs) nicht selten die Frage gestellt wird, was sie denn beruflich mache. Und da könne ihre Antwort nur lauten: Hausfrau. Dann aber ernte sie nicht selten "schiefe Blicke". Und das tangiere ihr Selbstwertgefühl.

Das mit dem Selbstwertgefühl kann man schon verstehen. Niemand hat es gern, wird das herabgewürdigt. Worüber indes die WTG-Märchenerzähler, denen das Pionierdasein dieser Schwester nur zu Recht ist, nicht reflektieren, wäre zum Bespiel die Frage, in welcher (Mini) Größenordnung, sich deren spätere Rente wohl mal bewegen mag.

Es ist traurig, dass solche Hungerkünstler, noch als "leuchtende Vorbilder" verkauft werden.


ZurIndexseite