Re: 1975er Kongreß-Nachlese


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 15. Dezember 2001 13:49:08:

Als Antwort auf: Dringliche Westeuropareise geschrieben von Drahbeck am 02. Dezember 2001 17:33:59:

In ihrer Nummer 78 bringt die CV auch eine "Nachlese" von den 1975er Kongressen. Nachstehend einige diesbezügliche Aussagen:

Im Vordergrund stand die Festigung der Organisation auf jede denkbare Weise vor dem allgegenwärtigen, Hintergrund, daß 1975 als eine weltweite Irreführung verdrängt werden muß, soll nicht alles zusammenbrechen. Die Bemerkungen, die vor diesem Hintergrund zu 1975 gemacht wurden, zeigen eine wohlüberlegte Taktik, über diese weltweite Falschzeitverkündigung wieder hinwegzukommen, um alle weiter zusammenzuhalten.

Gleich zu Anfang wurde bemerkt, einige würden jetzt Gott anklagen, weil er "gewisse Dinge" nicht zu der Zeit tue, wie sie es für richtig halten. Sie wurden "zurechtgewiesen", Jehovas wahre Anbetung sei "heute über alles erhaben". Sie sollten sich lieber darum kümmern, für alle Ewigkeit in der Lage zu sein, ihren Dank zum Ausdruck zu bringen. Dieser Ton erinnert an die Nordkönig-Verschiebung von Napoleon auf Hitler: "Seine Taten und sein Verfahren sind erhaben über alle Zensur, die Geschöpfe ausüben. mögen, und verdienen nicht, daß man sich darüber beschweren selbst wenn man sie nicht verstünde." (Die Neue Welt, S. 349, WTG 1942) Br. Steuer, Redner in Westberlin, hätte dies nachlesen sollen, bevor er sich dazu hergibt, erneut Gott vorzuschieben, um alle Kritiker verstummen zu machen, indem er sie erneut in den Dank für eine Falschverkündigung beugt.

G. Wittstock, Westberlin, rief in die Zuhörenden, sie sollten auf Gott warten. Keiner könne doch wissen, was Gott noch vorhat. Er sprach von später, wenn es mehr Verantwortung gäbe. Eine Schulung und Zucht sei noch notwendig. Alle müßten gedemütigt werden. Wieder wird Gott vorgeschoben. Versprechungen werden gemacht. Nach dem Grundsatz, Angriff ist die beste Verteidigung, wird die Rute der Zucht gezückt. Wäre nicht eher die WTG selbst wegen ihrer weltweiten 1975-Irrlehre zu züchtigen, Br. G. Wittstock? Stattdessen züchtigst du Unschuldige daran!

Br. Ernst Seliger, sehr bekannt, ehemals Vertreter von Zweigdiener Erich Frost für "Ostdeutschland", rief zum Schluß seiner Rede dazu auf, auf alle Fälle "fortzufahren" mit der Verkündigung. Es ist bedauerlich zu sehen, wie oft Br. Seliger der WTG schon zu Willen war, ihre Endzeit im Sinn der gutgläubigen Verkündiger einherzuschieben.

Nach dieser psychologischen Vorarbeit durch Ernst Seliger wird der Leiter des WTG-Ostbüros Wiesbaden, Willy Pohl, deutlicher. Noch sei die Zeit nicht da, wann der Teufel und die Dämonen in einen "weit entfernten Abgrund" gingen. So wie es heute auf der Erde aussehe, sei es "ganz offensichtlich", daß diese Zeit noch nicht da sei. Die Worte "weit entfernt" bleiben besonders im Gedächtnis. Dies war eine der entscheidenden Äußerungen, daß es das verkündete Ende 1975 nicht gibt, daß neue Pläne in Brooklyn in der Schublade liegen. Ob sich die WTG nicht täuscht, wenn sie u. a. durch Br. Fleischer sagen läßt, manche brauchten lediglich ermuntert zu werden, damit sie den Dienst fortsetzen? Die wahren Gründe des Innehaltens vieler sind angesichts 1975 mit Sicherheit ganz anderer Natur!

Über Br. G. Schieblich hält die WTG den Ältesten vor, wie sie privat und öffentlich lehren. Sie hätten deshalb jetzt die Pflicht, "mit neuen Gedanken Schritt zu halten". "Mit neuen Gedanken Schritt halten" war zu jeder bisherigen Endzeitverschiebung die verführende Weisung, Br. Schieblich. Erwächst daraus nicht endlich das Gegenteil als Pflicht?

Br. M. Köhler sollten wir noch erwähnen. Jehova habe allen noch reichlich Arbeit gegeben, damit noch viele ihre Hoffnungen auf die vorhergesagten Segnungen setzen können. Dabei droht er, jeder habe die Hand an den Pflug gelegt, um "niemals wieder zurückzublicken"! Er vergißt nur, daß die Schrift nirgends Treue auf einem Irrweg fordert, wie es der Endzeitweg der WTG ist. "Wir warten" geduldig, vereinnahmt er alle, viele weitere Verheißungen wunden sich erst noch erfüllen. Dann fällt eine wichtige Bemerkung: "Während wir warten und arbeiten. Und alle sollten "den kommenden Monaten und Jahren entgegenblicken". Es kommen noch "prüfungsreiche Zeiten".

Mit diesen Kongreßaussagen verschwindet jeder Zweifel daran, daß die 1975-Verkündigung nur als Mittel zum Zweck, zum Antrieb, benutzt und gebraucht wurde. Es ist endgültig klar, daß die 1914-Generation vergehen wird, daß es keine glaubhaften Erfüllungen für sie gibt


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