Geschrieben von Drahbeck am 27. Mai 2005 06:00:16:
Als Antwort auf: Re: Warum ... geschrieben von Drahbeck am 20.
Mai 2005 04:21:07:
Gelesen in der CV 190; bezugnehmend auf den Wachtturm" Nr. 24/1984:
EIN Erlebnisbericht, erzählt von Karl F. Klein, der seit 1974 ein Glied der leitenden
Körperschaft der Zeugen Jehovas ist.
Seit 1925 im Bethel, ist er der kompetente Mann, über die Vorgänge innerhalb und
außerhalb der Weltzentrale zu schreiben.
Ein junger Zeuge der Gegenwart ist erstaunt, wenn Klein sich beispielsweise erinnert:
"In jenen Jahren (ca. 1918; Anm. d. Red.) sagte man uns; "Lies die sieben Bände
der Schriftstudien jedes Jahr durch, wenn du in der Wahrheit bleiben willst.'
Natürlich wollte ich in der Wahrheit bleiben und las daher pflichtgetreu jedes Jahr diese
Bände durch, bis ich ins Bethel kam." (Seite 23)
Dann brauchte er dies sicher nicht mehr zu tun, denn zu jener Zeit hatte Russells
Nachfolger, Rutherford, schon wieder einige Lehrmeinungen seines Vorgängers über Bord
geworfen. Und die über die Bibel erhobenen Schriftstudien waren plötzlich nicht mehr
aktuell.
LOYALITÄT AUCH GEGENÜBER FEHLERN
Daß es Menschen gab, die mit diesen und ähnlichen Vorgängen nicht einverstanden waren,
läßt sich denken. Tatsächlich trennten sich in der Geschichte der WTG mehr oder weniger
große Gruppen von ihr. Eine dieser Gruppen, die "Feststehenden", erwähnt auch
Karl Klein.
Aber mit welchem Kommentar?!
"Wenn Fehler gemacht wurden, benutzen einige, die nicht von ganzem Herzen loyal sind,
dies als Entschuldigung dafür, die Gemeinschaft zu verlassen." (Seite 23)
Hier kommt der Standpunkt der WT-Gesellschaft zum Vorschein:
Loyalität gegenüber allen Lehren der leitenden Körperschaft muß bekundet werden;
Loyalität auch gegenüber ihren Fehlern!
wahlälteste
NOCH ein anderer Punkt wird ZJ-Neulingen befremdend vorkommen. Gemeint ist das
Wahlältesten-System, mit dem Rutherford aber bald aufräumte. Mit ca. 18 Jahren wurde Mr.
Klein zum Altesten gewählt, der frühe Beginn seiner Karriere als ZJ.
SIE HABEN SICH LÄCHERLICH GEMACHT
ABER nicht nur Russell hatte Fehler gemacht, die nachfolgenden Präsidenten Rutherford und
Knorr irrten sich in verschiedenen Punkten noch gewaltiger. Klein kommt nicht umhin,
wenigstens in einer kleingedruckten Fußnote darauf hinzuweisen:
"Hinsichtlich seiner (Rutherfords; Anm. d. Red.) irrigen Feststellungen in bezug auf
das, was wir im Jahre 1925 erwarten könnten, sagte er einmal vor uns allen im Bethel;
'Ich habe mich lächerlich gemacht.'" (Seite 26)
Ohne Zweifel richtig! Rutherford hat aber nicht nur sich selber lächerlich gemacht,
sondern war der Hauptschuldige daran, daß Tausende Verkündiger zum Gespött der Welt
wurden und Spießruten liefen. Kein Harmagedon war gekommen, die Fürsten wie Mose, Aaron,
Josua usw. waren nicht auferstanden, und die eigens für sie erbaute Luxusvilla mußte,
nachdem Rutherford einige Jahre darin gewohnt hatte, verkauft werden.
ZWISTIGKEITEN IN DER WELTZENTRALE
MIT dem dritten Präsidenten in der Geschichte der WTG, N. H. Knorr, scheint Klein nicht
besonders gut ausgekommen zu sein.
Die Äußerung seiner Frau spricht Bände:
"Schließlich kann man nicht erwarten", sagte sie, "daß ein tüchtiger
Direktor eines Unternehmens und ein überaus romantischer Musiker immer miteinander
übereinstimmen." (Seite 27)
Rutherford - "ein tüchtiger Direktor eines Unternehmens ..."? Die liebe Gretel
Klein muß es ja wissen ...!
Allerdings wird sich Karl Klein in der Funktion eines Gliedes der leitenden Körperschaft
nicht allzuviel Romantik erlauben dürfen.
WIE "MUTIG"!
MIT F. W. Franz zusammen besuchte Karl Klein die Brüder in der Dominikanischen, Republik,
"die unter Verbot standen".
Und nun wörtlich:
"Es bedeutete unseren Glaubensbrüdern sehr viel, daß wir es, um sie zu besuchen,
riskiert hatten, durch Trujillo in Schwierigkeiten zu kommen." (Seite 28)
Was für Helden!!
Für wieviel mehr müssen sie sich doch halten im Gegensatz zu denen, die täglich der
Gefahr ausgesetzt sind. Einer Gefahr, die von Franz, Klein und dergl. provoziert wird.
Noch ein anderer Aspekt:
Rühmte sich Jesus seiner guten Taten wegen, oder wusch er nicht seinen Jüngern die
Füße?
Außerdem werden Franz und Klein nicht allzuviel riskiert haben, auf ihre Rechtsanwälte
konnten sie sich schon immer verlassen.
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