"Der letzte Dreck"


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von D. am 13. April 2005 05:23:09:

Unter der Zwischenüberschrift: „Der letzte Dreck", als Bericht aus Wismar, in der CV 182 (September 1984) gelesen.

So kommt es, daß ältere Personen in der Versammlung, die aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes oder Alters nur noch wenig tun können, insbesondere ist der Predigtdienst damit gemeint, auch entsprechend ihrem Leistungsvermögen behandelt werden. Sie werden zumeist, obwohl sie in der Regel langjährige Zeugen Jehovas sind und in der Vergangenheit auch ihre Verdienste hatten, behandelt wie buchstäblich „der letzte Dreck".
Auch wenn es dabei um Menschenleben geht, die Ältesten der Versammlung Wismar sind an einigen „Opfern", die es da zu beklagen gibt, nicht ganz schuldlos. Sie handeln nach dem Wahlspruch „Der Zweck heiligt die Mittel" oder „Leistest du was - dann bist du wer." Anderenfalls, wie sie es selbst ausdrücken, wirst du an die „letzte Stelle der Versammlung gerückt."'(Entsprechend deinem Predigtdienstanteil oder Abgaben an die nimmersatte „G(ute) H(offnungskasse)").

Folgende Vorfälle beweisen es:
EINE Schwester, die schon im vorgerückten Alter war - über 80 Jahre - eine langjährige Zeugin Jehovas, die jetzt aber aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes nur noch selten Predigtdienst verrichten konnte, wurde nun einer anderen Studiengruppe zugeteilt, die 8 Kilometer von ihrer Wohnung entfernt war. So mußte sie nun erst 15 Minuten zu Fuß zurücklegen und dann noch 10 Stationen bis zur Zusammenkunftsstätte mit dem Bus fahren. Da sie möglichst an allen Versammlungsterminen anwesend sein wollte, blieb nichts anderes übrig, als auch im Winter bei ungünstigen Witterungsverhältnissen sich auf den Weg zu begeben. Daß dieses nicht auf die Dauer ohne Folgen bleibt, ist wohl vorauszusehen. So war diese Schwester - sie hieß Grete Weiser - wieder an einem Abend im Winter auf dem Weg von der Versammlungsstätte nach Hause. Nachdem sie in den Bus eingestiegen war und es auch im Bus aufgrund des Schnees, der draußen lag, ziemlich glatt war, rutschte sie aus und erlitt mehrere Knochenbrüche.
Ein paar Tage später verstarb sie im Krankenhaus an den Unfallfolgen.
Älteste zogen keine Lehren
NUN möchte man annehmen, die Ältesten zogen Lehren aus diesem Vorfall, aber weit gefehlt, denn ihre „große Liebe" zu den Alten und Kranken bewog sie, auch bei zwei weiteren Schwestern, die ebenfalls im Rentenalter sind, nicht anders zu handeln. Diese zwei älteren Frauen - beide gehbehindert - eine der beiden hatte sogar eine Operation an der Hüfte gerade hinter sich - hätten gut in eine Studiengruppe zugeteilt werden können, die ungefähr 300 Meter von zu Hause entfernt lag. Statt dessen aber wurde eine jüngere Schwester mit zwei schulpflichtigen Söhnen in diese Studiengruppe zugeteilt, die von außerhalb des Ortes mit dem Auto anreiste, aber mehr für den Predigtdienst tat. Die beiden älteren Damen aber mußten in eine Studiengruppe gehen, die so weit entfernt, lag, daß sie für die Anreise ebensolange unterwegs waren wie die zuerst genannte Schwester. Erst nachdem sie schon bald sechs Monate die Zusammenkünfte nicht mehr besucht hatten, wurde eine andere Regelung, die günstiger für sie war, getroffen, denn man hatte sich erinnert, daß sie immer eine bestimmte Summe Geld für die „GH" gegeben hatten, das wohl jetzt fehlte.


ZurIndexseite