Re: Wkipedia


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 21. Februar 2005 07:43:56:

Als Antwort auf: Re: Wikipedia geschrieben von Drahbeck am 01. Februar 2005 06:04:27:

Neuralgische Punkte, jedenfalls solche für die WTG-Organisation, bemüht sich die ZJ-Fraktion in der Wikipedia systematisch auszumerzen. Ihrem Ziel der "Friede-Freude-Eierkuchen"-Jubelberichterstattung in ihrem Sinne, sind sie schon ziemlich nahe.

Schon seit einiger Zeit bemühen sie sich darum, den Unterartikel Kritik an den Zeugen Jehovas, total zu löschen. Ein solcher Löschantrag prangt den auch groß am Anfang dieses Beitrages.

Da kann es einem wohl nicht schnell genug gehen. Vor der beabsichtigten Gesamtlöschung, hat er schon im Vorfeld einen Passus gelöscht, der der Jubelfraktion wohl besonders unangenehm aufgestoßen ist.
Scheinheilige Begründung:
"Das gehöre nicht zur Kritik an der Zeugen Jehovas-Organisation".

Wenn das nicht zur Kritik gehört, dann wird wohl demnächst auch der amerikanische Präsident erklären, der nordkoreanische Diktator, war schon immer sein engster Freund, und er habe noch nie im Leben etwas anderes dazu gesagt.

Nachstehend das jüngste Beispiel des ZJ-Löschkommandos (respektive der in ihrem Interesse agierenden "nützlichen Idioten")

==Zeitgenössische Gegnersicht um 1950== -
Zur heutigen Interpretation der Zeugen Jehovas gibt es auch eine zeitgenössische Gegensicht. Solche Grundsatzttexte wie Römer 13 wurden um diese Zeit von ihnen anders verstanden. Kombiniert mit ihrer Endzeitnaherwartung ("Es ist später als Du denkst"; Kongressmotto 1949) ließ man sich dazu hinreißen, weltliche Obrigkeiten pauschal als "Gangster in Amt und Würden. Überzeugender Beweis dafür, dass Politiker nicht die 'von Gott verordneten obrigkeitlichen Gewalten' sind", zu bezeichnen. So die Artikelüberschrift in ihrer Zeitschrift "Erwachet!" vom 8. November 1949. - -

Ihre damalige Grundsatzsicht kommt auch in einem Artikel mit der Überschrift: „Untertan den Höheren Obrigkeiten" im „Wachtturm" vom 15. Januar 1951 zum Ausdruck. Unter Bekräftigung der 1928/29 eingeführten These, die in Römer 13 genannten „Obrigkeiten" seien „Nur Gott und Christus", führte man aus: - „Daß!--sic!--> sich Jehovas Zeugen an diese Folgerungen seither stets hielten, kostete manchen von ihnen ihre persönliche Freiheit, ja selbst ihr Leben." Statt aber Römer 13: 1-7 als Anweisungen des Apostels anzusehen, wonach dem Cäsar das zu geben ist, was dem Cäsar gehört, ist dieser Text seit 1929 von Jehovas Zeugen vielmehr als Anweisung betrachtet worden, Gott das zu geben, was Gott gehört ... Weil man unter dem Ausdruck 'die höheren' oder 'obrigkeitlichen Gewalten' nur in erster Linie Gott, den Höchsten, und seinen regierenden Sohn Jesus Christus versteht." - Weiter wird erwähnt, dass dazu die eigene (damals nur Englischsprachige) „Neue Welt Übersetzung" eigens den Begriff „höhere Obrigkeiten" anstatt „Obrigkeiten" eingeführt habe. Erst 1962 wurde diese verschärfte Interpretation von Römer 13 wieder revidiert. - -

Die Konsequenzen dessen, zeigen sich in Ursache und Wirkung auch in der in der Birthlerbehörde verwahrten Stasiakte des 1928 geborenen Werner Liebig (MfS HA XX/4 Nr. 2338. Gekürzt zitiert auch bei Dirksen S. 179f.). Darin findet sich auch die vom 7. Juni 1949 datierte Angabe: - -

"Seit 2 Jahren tritt (Liebig) als Prediger der Zeugen Jehovas auf. In seiner Rede am 17. Mai 1949 äußerte er sich, daß die Weltlage mit einem Kasperltheater zu vergleichen ist und tat verhöhnende Äußerungen über das vielfache Ja, das in der Weltgeschichte verlangt worden wäre. Er zog eine Parallele zwischen 1933, wo das Ja, wie er sich äußerte, nicht nur geschrieben, sondern gebrüllt worden wäre, und 1949, wo dasselbe getan wurde. (Liebig ist ein typischer Vertreter der Zeugen Jehovas, die für sich jegliches Recht aller menschlichen Einrichtungen in Anspruch nehmen, aber nicht deren Gesetze anerkennen und nur die theokratische Herrschaft der Zeugen Jehovas als bindend erklären)." - -

Das "Kasperltheater" schlug entsprechend zurück, mit Verurteilung zu lebenslänglichem Zuchthaus. Lange Jahre musste Liebig seine Strafe absitzen, aber nicht lebenslänglich. Und so kam es denn, dass er nach seiner vorzeitigen Haftentlassung, in Folge des DDR-Mauerbaus zum Leiter der Zeugen Jehovas in der DDR, ernannt wurde. Weitere Konsequenz dessen, eine erneute Verhaftung im November 1965, mit erneuter Verurteilung, die nach einigen Jahren durch einen Freikauf in die alte BRD, ein Ende fand.


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