Re: Nicht enttarnt


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 23. September 2001 09:06:06:

Als Antwort auf: Re: Kirchhoff wurde gestorben geschrieben von Drahbeck am 08. August 2001 19:54:56:

Anfang der 90-er Jahre, waren die Geschäftsbeziehungen des Theologieprofessors B... zur WTG, noch nicht so ausgebaut. Garbe's Buch war auch noch nicht im Angebot; und folglich gehörten - damals - sowohl Garbe, wie auch B..., für die WTG noch zu "Babylon der Großen". Wie man weiß, hat sich die Einschätzung der beiden Genannten seitens der WTG, in den nachfolgenden Jahren noch dramatisch verändert.

B... seinerseits hatte zu diesem frühen Zeitpunkt auch keine Skrupel, selbst (indirekt) die Dienste der DDR-Stasi in Anspruch zu nehmen. Sein Interesse bestand darin, den Aktenbestand des faschistischen Reichskirchenministeriums zu Forschungszwecken einsehen zu können. Der Haken an der ganzen Sache war dabei nur, dass diese Akten, von der Sowjetunion an die DDR zurückgegeben, nicht in regulären Archiven landeten; sondern dass die Stasi sie an sich zog und der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorenthielt. Nur einige wenige, handverlesene (außer den eigentlichen Stasibedientesten) erhielten zu DDR-Zeiten Zugang dazu.

In zwei externen Objekten (Berlin-Karlshorst, Stühlingstr. 3 und Berlin-Pankow, Majakowskiweg 4) waren sie zu DDR-Zeiten stationiert. Einer der wenigen der sie auch einsehen durfte, war B.... Sicherlich waren diese genannten Objekte nicht mit dem Firmenschild "Stasi" versehen. Andererseits waren sie jedoch auch keine regulären Archivräumlichkeiten. Auch so ein bezeichnender Satz in der diesbezüglichen Expertise:

"Eine Reihe von Benutzeranträgen wurde abgelehnt wegen Verdacht des Mißbrauchs dieser Archivalien". Auch daraus ergibt sich, dass schon damals Herr B... eine herausgehobene Stellung innehatte.

Der DDR-Staat löste sich auf. Jetzt schlug erneut die Stunde für Herrn B.... Ihm war es vergönnt, mit als einer der ersten, als "Koautor" einer umfänglichen Dokumentensammlung zum Thema Stasi und DDR-Kirchen in Erscheinung treten zu können . Zweimal aufgelegt. 1991 und 1992.

In ihr finden sich auch einige Angaben zu den Zeugen Jehovas. Unter anderem wird darin auch der "Hans Voss" alias Hermann Laube erwähnt, der bekanntermaßen, schon seit einiger Zeit enttarnt ist.
Zieht man indes die neuere Literatur von Y..., H... und D... mit heran, so muss man registrieren, dass einige "Stasi-U-Boote" bei den Zeugen Jehovas, nach wie vor nicht in der Öffentlichkeit enttarnt sind. Respektive, soweit es sich nur um Anwerbungsversuche ohne greifbares Ergebnis handelte, die Hintergründe und Details seitens der WTG-Apologeten, keineswegs offengelegt wurden.

Bei einigen von ihnen hat man den Verdacht, als handele es sich um analoge Fälle, wie bei den sattsam bekannten "Kirchenjuristen" der Großkirchen, von denen es einer gar zum Ministerpräsidenten brachte. Ihre Stasi-Gesprächskontakte verklären sie allesamt damit, "im Dienst der Kirche" gewesen zu sein.
Sie alle wurden schon bei B... genannt. Die diesbezüglichen seinerzeitigen Ausführungen ("Pfarrer, Christen und Katholiken" S. 281) seinen nachstehend noch einmal (auszugsweise) zitiert:

"Konrad". Der Kandidat ist Leiter der Sekte "Zeugen Jehovas" in der DDR. Er steht in ständiger Verbindung mit der Zentrale Wiesbaden und ist verantwortlich für die Anleitung und Kontrolle der sogenannten "Bezirksdiener". Die Werbung wird im Zusammenhang mit der Liquidierung der Materialschleuse durchgeführt. …

"Reinhardt". Der Kandidat ist "Bezirksdiener". Sein Anleitungs- und Kontrollbereich umfaßt den gesamten Berliner Raum sowie die Bezirke Neubrandenburg, Schwerin und Rostock. Mit R. wurden schon Kontaktgespräche geführt, als er noch nicht die Funktion des "Bezirksdieners" hatte. …

"Otto". Der Kandidat ist "Kreisdiener" und Stellvertreter des "Bezirksdieners". Er wurde von der Zentrale für die Verteilung der eingeschleusten Originalliteratur für die gesamte DDR eingesetzt. Die Werbung erfolgt mit der Liquidierung der Materialschleuse. …

"Fritz". Der Kandidat ist der Stellvertreter des "Bezirkksdieners" für die Bezirke Leipzig, Halle, Erfurt, Gera und Suhl. Durch operative Maßnahmen wurde der "Bezirksdiener" weitgehend ausgeschaltet, so das F. die gesamte Tätigkeit durchführt. F. ist in systematischer Überzeugungsarbeit für die Zusammenarbeit zu gewinnen. …

"Jan" IMF "Jan" war Kurier der Zentrale und stand mit dem verantwortlichen Mitarbeiter der Zentrale für die Organisierung der "ZJ"-Tätigkeit in der DDR, Pohl, in persönlicher Verbindung. Das Ziel ist, "Jan" arbeitsmäßig in die Zentrale einzuschleusen. …

"Christia" IMV. Von "Christa" wohnt eine Schwester direkt neben der Zentrale in Wiesbaden. Die Qualifizierung von "Christa" besteht darin, ihre Schwester für die ständige Außenaufklärung der Zentrale zu gewinnen. …

IMF "Karper". Die Qualifizierung von "Karper" besteht in der Vermittlung von Grundkenntnisse über die Sekte "ZJ", damit er zeitweilig für die Aufklärung der Zentrale und für Kontaktaufnahmen zu Personen der Zentrale eingesetzt werden kann.

IMV "Bernd Koch". K. ist "Bezirksdiener" der Sekte "ZJ". In systematischer Erziehungsarbeit ist zu erreichen, daß er offen und ehrlich über alle internen Probleme berichtet. Dabei ist das vorliegende operative Material stärker auf seine Person auszuwerten und zu nutzen. …

IMV "Karl". K. ist "Kreisdiener" der Sekte "ZJ". In einer regelmäßigen und kurzfristigen Trefftätigkeit ist zu erreichen, daß er seine noch vorhandene Zurückhaltung überwindet und offen über interne "ZJ"-Probleme berichet. …


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