Re: Hislop

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 25. Dezember 2004 07:10:58:

Als Antwort auf: Re: Weihnachten und Geburtstag: Haben die ZJ doch recht? geschrieben von Raimund am 25. Dezember 2004 06:05:09:

Da noch 1926, selbst im WTG-Hauptbüro, das Weihnachtsfest, festlich begangen wurde.
Da in früheren Jahren auch bei den Bibelforschern das Kreuzsymbol üblich war.
Da selbst Russell Argumente vortrug in Sachen Weihnachten, welche den Vorhalt, dass sei „heidnisch" als unbedeutend werteten.
Da Russell auch keine Skrupel hatte, selbst einen General der US-Armee, unter Nennung seiner Rangbezeichnung (W. P. Hall) als Vortragsredner einzusetzen.

Da stellt sich schon die Frage, wann und wie sich dass dann änderte. Dass Rutherford die Verantwortung für die Änderungen trug, ist unstreitig. Jedoch kann man letzteren kaum als Wissenschaftler werten. Auch nicht seine Zuträger, die da für ihm zuarbeiteten, was er dann „verkündete". Die stützten sich in der Regel auf Trivalliteratur. Schon im Band 7 der „Schriftstudien" registrierbar, mit endlosen Zitierungen aus irgendwelchen Lexikas und Enzyklopädien, die als Überblicksdarstellungen zwar akzeptabel. Nicht jedoch als eigentliche wissenschaftliche Forschungsarbeit.

So ist auch das Buch von Hislop als eine wesentliche Quelle dieser WTG-Theologie im vorbeschriebenem Sinne zu werten. Die Eigenständigkeit der WTG ist da mal sehr begrenzt. Sie kolportiert lediglich dass, was andere schon erarbeitet (namentlich auch Hislop).

Letzteren wird jedoch auch vorgehalten, dem Kriterium, wissenschaftlich nachprüfbare Belege für seine Thesen vorzulegen, gleichfalls nicht entsprochen zu haben. Somit kupfert ein Trivalliteratur-Zitierer den anderen von der gleichen „Güte" ab.

Das Hislop von der WTG verschiedentlich als Autorität zitiert wurde, ist nachweisbar.
Es ist auch bezeichnend, dass ZJ-Buchhandlungen (Blockhaus und Leitol. Beide nicht mehr aktiv), in Ihrer Werbung für die deutschsprachige Ausgabe des Hislop-Buches darauf hinwiesen, dass selbst die WTG, via „Informator" (Vorläufer von „Unser Königreichsdienst") das Hislop-Buch (englisch) auch ihrerseits vertrieben hat.

Im übrigen brachten Kundenrezensionen bei Amazon.de, die diesbezügliche Kritik an Hislop schon zum Ausdruck. Etwa wenn einer der Rezensenten dort schrieb:

„Ein sehr dickes Buch mit Behauptungen und Fußnoten, die der Leser nicht nachvollziehen kann, sondern nur glauben muß. Das Buch stammt aus dem 19.Jhd. aus England, wo eine extreme anti-katholische Stimmung geherrscht hat. Eine populäre Form dieses Buches hat Ralph Woodrow geschrieben. Nach gründlicher Recherche hat dieser Autor seine und auch die Ansichten Hislops als grundlegend falsch angesehen und einen Widerruf ("The Babylon Connection?")geschrieben. Dies ist umso erstaunlicher, da es sich um einen Fundamentalisten gehandelt hat, die ja nur selten ihre Meinung ändern. Wer dieses Buch für bare Münze nimmt ist an echter Geschichte nicht interessiert. Ein Buch zur Bestätigung von bestehenden und unhaltbaren Vorurteilen."


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