Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Fremdkörper im Naziregime

Nicht nur die Zeugen Jehovas, auch die Kirchen waren im Naziregime nicht sonderlich "gut" gelitten. Letzteren war das taktieren nicht fremd und so konnten sie verhältnismäßig "besser" jene Zeit überleben. Wobei die Anführungsstriche bei "besser", dringend geboten sind. Exemplarisch verdeutlicht dies auch eine zeitgenössische Publikation, aus der nachstehend einige Ausrisse dargeboten werden. Bedeutsam erscheint mir insbesondere die darin auch enthaltene Herausarbeitung des Aspektes "Staat im Staate" zu sein. Genau dies war die Kardinalsünde der Zeugen Jehovas, die vom Naziregime (und einigen anderen mehr), bis heute nicht "vergeben" ist.

Ergänzend noch.

Nach Friedrich Zipfel "Kirchenkampf in Deutschland" S. 486, wurde der 1898 geborene Murawski von dem gleichfalls ehemaligen katholischen Theologen Hartl im Jahre 1935 für die SS und SD angeworben. 1941 avancierte er dort zum Leiter des Referats VII B 2 (Politische Kirche) im RSHA

Im Zuge der "Beuteerschließung" (war wie man einem Detaillink in der Wikipedia entnehmen kann), war eine großzügige Bibliothek für diese Institution geplant, gespeist aus beschlagnahmten Bibliotheksbeständen. Der eingetretene Weltkrieg setzte andere Prioritäten, und so blieb vieles ein Torso. Fachpersonal wurde weitgehend "entwidmet". Murawski blieb da wohl so ziemlich als einzigster mit diesen "Bücherbergen" noch Beschäftigter übrig. 1943 konnte er noch ein Buch publizieren "Jesus der Nazäräer, König der Juden".

Es ist durchaus als aussagekräftig einzuschätzen, wenn dieses Buch, durch den Leiter eines kirchlichen Antisemitismus-Institutes (Walter Grundmann) erfolgreich denunziert werden konnte, nach Zipfel mit dem Vorhalt:

"Es sei ein Plagiat und vertrete außerdem philosemitische Tendenzen."

Weiter Zipfel: "Gegen Murawski wurde darauf ein Disziplinarverfahren eingeleitet, das zu seiner Ausstoßung aus der SS und zur Entlassung aus dem RSHA führte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Murawski

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