Das „Goldene Zeitalter" wird zur Berichtigung gezwungen
geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 17. Januar 2013 23:34
Im „Goldenen Zeitalter" gelesen - Eine Zeitreise
Das schätzt wohl keine Zeitschriften/Zeitungs-Redaktion, wenn sie unter Hinweis auf das Presserecht dazu gezwungen wird, eine „Berichtigung" zu eigenen, früheren Aussagen abzudrucken. Dennoch trat dieser Fall auch beim „Goldenen Zeitalter" ein. Im Jahre 1928 wurde selbiges von der deutschen Aluminiumindustrie gezwungen, eine Berichtigung abzudrucken (Magdeburger Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" 1928 S. 86).

Sucht man nach den Wurzeln dieses Umstandes, stößt man unweigerlich auf einen einschlägigen Artikel in der Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" vom 1. 1. 1928. Selbiger vermerkt zwar zum Schluss, dass er aus der amerikanischen Ausgabe des „Golden Age" in Übersetzung übernommen worden sei. Aber das an sich, ist ja noch kein Entschuldigungsgrund. Gleiches gilt ja auch für diverse andere Artikel des „Goldenen Zeítalters".

Schon die gewählte Überschrift ist bezeichnend. Sie kündet von

„Krankheit und frühes Grab durch die moderne Küche"

.Schon verständlich, wenn ein vermeintlicher oder tatsächlicher Urheber solchen Umstandes, sich dagegen zur Wehr setzt.
Das Aluminium-Thema wurde dann ja von den Bibelforschern/Zeugen Jehovas, auch noch in den nachfolgenden Jahren thematisiert, völlig unbeeindruckt von dem Umstand, dass da schon mal eine Presserechtliche Gegendarstellung erzwungen worden war.

Als Autor des inkriminierten Artikels nennt das GZ einen „William Bold", welcher „Direktor der Gesundheitsliga in den Vereinigten Staaten von Nordamerika" sei.
Nun mag der geneigte Leser interessiert sein zu erfahren, was denn Herr Bold seiner andächtig lauschenden Leserschaft alles so mitzuteilen wusste. Im nachfolgenden seien einmal die Hauptaussagen seiner Ausführungen kommentarlos vorgestellt.

Herr Bold berichtet:

„Im Februar dieses Jahres erkrankten gelegentlich eines Festessens des Eltern-Lehrer-Vereins in Kansas City mehr als 150 Personen, die von der aufgetragenen Speise genossen hatten. Die Speise war in Aluminium-Geschirr zubereitet worden, und hatte eine Zeitlang darin gestanden.

Dann bemüht das GZ einen seiner Haus- und Hof-Kronzeugen

Dr. Betts aus Toledo, Ohio. Von dem viele der hier benutzten Angaben herrühren, drängte im Interesse der allgemeinen Gesundheit und auf Grund umfangreicher, von ihm geführter Untersuchung und Erforschung sehr bald darauf, daß die behördlichen Nachprüfungen sich nicht nur auf bakterielle, sondern auch auf mineralische Vergiftung erstrecken: nämlich auf die Erforschung der Aluminium-Chemie. Er erbot sich, die Summe von 500 Dollar zu hinterlegen, um die Kosten für ein anderes Essen zu bestreiten, das wieder in Aluminium-Geschirr gekocht würde, und das Geld zu verlieren, wenn wiederum 150 Personen - n i c h t vergiftet würden. Scheinbar hatte der Doktor einen Mißerfolg: sein Anerbieten wurde nämlich nicht angenommen."

Weiter weis genannter GZ-Autor mitzuteilen:

„Wenn der Leser nach Vorführung von Beweismaterial doch noch geneigt ist, Erfahrungen außer seinen eigenen zu bezweifeln, so sei das folgende kleine Experiment empfohlen:
Etwas Wasser ¼ Stunde lang in einem reinen Aluminium Napf und eine gleiche Menge in einem Porzellangefäß kochen, jede Probe in ein besonderes, reines Glas gießen und eine halbe Stunde stehen lassen. Dann beide Proben gegen das Licht halten. Das Wasser aus dem Porzellangeschirr ist klar, während das andere einen weißen Niederschlag zeigt. Dieser Niederschlag ist Aluminium-Hydroxyd, ein Chemikal, das in ausgedehntem Maße bei der Behandlung von Magenkrankheiten, wie schlechter Verdauuung, Blähungen, Erbrechen, Schmerzen und Geschwüren und bei Darmkrankheiten benutzt wird.

Die Menge des Hydroxyds hängt von der Länge der Zeit ab, die das Wasser in dem Geschirr kocht oder steht. Wenn man Speisen in Aluminium-Geschirren bereitet, so erzielt man verschiedene Aluminium-Verbindungen. Wenn man z. B. Eier kocht, so entsteht Aluminium-Phosphat; bei Pökelfleisch Aluminium-Chlorid; bei alkalischen Speisen verschiedene Aluminium-Verbindungen, je nach der Art der Speise.

Wenn Sie so weiter das GZ

eine vom Arzt verschriebene Aluminiumverbindung als Arznei nehmen und außerdem Speise genießen, die in Aluminium-Geschirr zubereitet wurde, so werden Sie unverkennbar mehr Aluminiumdrogen schlucken, als Ihnen zuträglich sind. Wenn Sie vielleicht auch kein Aluminium in medizinischen Mengen durch den Arzt nehmen, aber Ihre täglichen Mahlzeiten in Aluminium-Geschirr bereiten lassen, so bekommen Sie doch die Aluminiumdrogen, ob Sie sie nötig haben oder nicht. Und die Menge und die Art der Aluminiumzusammensetzungen, die Sie dadurch essen, sind ohne Sinn und Verstand, weil sie gar keine Möglichkeit einer Kontrolle haben.

Es ist schon gesagt worden, daß, wenn Pökelfleisch in Aluminium-Geschirr gekocht und zubereitet wird - selbst wenn dabei kein Wasser gekocht wird - dann die Verbindung von Natron mit Aluminium entsteht. Um recht zu verstehen, was dieses bedeutet, zitiere ich (Betts) Dr. Herbert Snow, der schon am 17. Oktober 1912 in einem in den 'Chicago Daily News' veröffentlichten Artikel mit Bezug auf Aluminiumchloride folgendes schrieb:

Und nun folgt das Zitat:

„... Jenes starke, narkotische, ätzende Gift war unverkennbar durch die chemische Einwirkung des in dem Speck enthaltenen Kochsalzes auf die Metalloberfläche erzeugt worden."
Dr. Snow gab dieser Darstellung nachdem er beobachtet hatte, daß die erwähnte Droge in einer Menge Fett zurückblieb, nachdem Speck in einer Aluminiumschüssel gebraten worden war.

Weiter das GZ

Bedeutende Chemiker behaupten, daß Aluminium-Hydroxyd den Magensaft in Ihrem Leibe angreift. Das aber ist die Droge, die Sie zu sich nehmen, wenn Sie Flüssigkeiten genießen, die in Alumiumgeschirren gekocht wurden aber standen. Um Ihre Speise richtig zu verdauen, müssen Sie normalen Magensaft haben. Aber nachdem sich Aluminium-Hydroxyd mit der Verdauuungsflüssigkeit des Magens vermischt hat, neutralisiert es diesen und saugt ihn auf; was soviel heißt, wie den Menschen dieses wichtigen Verdauuungsstoffes berauben.

Die Natur versucht stets, die nötigen Bedürfnisse zu beschaffen, und so ist sie auch bemüht, wenn Ihr Magensaft durch Aluminiumdroge beseitigt ist, mehr Magensaft zu bereiten, indem sie Überstunden macht, wie man sagt. Aber schließlich, wenn sie fortfahren, Ihren Magen mit Aluminium-Hydroxyd zu beladen, gewinnt diese Droge den Sieg und bleibt als ein Gift im Magen.

Eine weitere „Autorität

Diese Meinung brachte auch Dr. Vaughn, ehemals Dekan der medizinischen Abteilung der Universität Michigan, zum Ausdruck. Vor der Bundes-Handels-Kommission sagte er:
„Die Schlußfolgerung ist, daß Aluminiumsalze im menschlichen Körper schädlich sind ..."; eine Schlußfolgerung, die er auch vor einem Senatsauschuß geäußert hatte.

Dr. Guigan erklärte, indem er vor der Bundes-Handels-Kommission in Washington über die Wirkungen des Aluminiums sprach: „Wenn es innerlich genommen wird, so wird die Wirkung durch den chemischen örtlichen Einfluß auf den Magen und Darm veranlaßt; und die durch die Verbindung von Metall mit Eiweiß frei gewordene Säure durchdringt mit zusammenziehender Wirkung die Gewebe. Die örtlichen Rückwirkungen sind Verlust des Appetits, Schmerzen und Unbehagen, Übelkeit, Erbrechen, Abführen, Blutandrang und von reizender und ätzender Tätigkeit herrührende Blutungen. Auch Geschwüre mögen durch bakterielle Einwirkung auf totes Gewebe entstehen."

Diese Ansicht, die unter Eid abgegeben wurde, bedeutet in die Laiensprache übertragen, daß, nachdem die Aluminiumverbindungen im Magen Verwüstungen angerichtet und die Widerstandskraft dieser Teile geschwächt haben, die Bakterien, die stets gegenwärtig sind, aber die gesunden Organe nicht versetzen konnten, jetzt ungehindert ihr zerstörendes Werk an dem unbeschützten Gewebe tun können.

Die Schlußfolgerung des GZ dann:

Wir nehmen an, daß der Leser skeptisch sein und sorgfältig alles „Für und Wieder" erwägen wird, bevor er sich entschließt, das glänzende Aluminiumgeschirr, das seine Küche schmückt, auf den Abfallhaufen zu werfen; und müssen deshalb noch ein wenig mehr Beweismaterial vorlegen.

Indem wir unsere Nachforschungen fortsetzen, erfahren wir, daß Harry Gideon Wells, Professor der Pathologie an der Universität Chicago, etwas über die Wirkung der Aluminium-Verbindungen auf rote Blutkörperchen zu sagen hat. Er erklärte:

„Aluminium-Verbindungen in Lösungen können von irgendeinem Teile des Darmkanals in den Blutstrom gelangen, vom Munde bis zum After. In dem Augenblick, in dem eine solche Verbindung die Oberfläche der Darmwand passiert hat und in die Blutgefäße der Darmwand eingetreten ist, kommt sie in Berührung mit den roten Blutzellen und veranlaßt diese Körperchen, sich zusammenzuziehen oder zu verklumpen, und Gelegenheit zu nehmen, genau die schädliche Wirkung hervorzubringen, als ob die Aluminiumzusammensetzung unmittelbar in den Blutstrom eingeführt worden wäre. Das Bestreben der roten Blutkörperchen, zu verklumpen, ist eine sehr ernste Sache, da solche Körperchen brüchig werden und zerbrechen und zu Blutarmut oder Verminderung der Zahl der roten Blutkörperchen führen. Man kann alles Gift, das durch den Mund aufgenommen wird, in den Ausscheidungen des Darmes darstellen und doch den Beweis von Giften in entfernten Teilen des Körpers erbringen."

Während der Behandlung von Patienten wegen Blutarmut war der Verfasser (Betts) dieser Zeilen in mehreren Fällen geradezu ärgerlich und in Verlegenheit über die langsame Besserung dieser Patienten; und er fand wiederum andere, die einen Rückschlag erlitten, nachdem schon ein gewisser Fortschritt erzielt worden war. Seine Beobachtungen, daß andere Familienmitglieder der Patienten, die auch blutarm waren, seiner Behandlung besser entsprachen, führte zu Nachforschungen; und es stellte sich heraus, daß diese Patienten ihre Mahlzeiten meist in Restaurants einnahmen (wo damals Aluminium-Geschirr selten benutzt wurde), während die „zuhause bleibenden" Patienten gänzlich „zuhause" aßen, wo alle Speisen in Aluminium-Geschirr zubereitet wurden. Als dieses Geschirr beiseite getan wurde, wurde der Fortschritt im Zustand der Patienten befriedigend; und schließlich erfolgte Genesung.

Andere haben die Beobachtung gemacht, daß Kranke, die über verschiedene Magen- und Darmstörungen klagten, ohne irgendeine Behandlung genasen; sie hatten nur 6 - 8 Wochen lang das Aluminiumgeschirr nicht benutzt. Wo sich aber bereits eine ernste Krankheit entwickelt hatte, wie z. B. Krebs, da konnte die Nichtbenutzung von Aluminiumgeschirr natürlich keine Besserung bringen.

Immer mehr „Autoritäten"

Unter denen, die den Gebrauch von Aluminium-Verbindungen in Speisen verurteilen, befinden sich Dr. Metthews (Universität Cincinnati), Williams Gries, Prof. der Biologischen Chemie, Columbia; Dr. Loenenhart, Prof. der Pharmakologie, Universiät Wisconsin; Dr. Hawk und Dr. Smith vom Jefferson Medicinal-Collegium, Philalphia; Dr. Balls, Universität Pennsylvanien, Dr. Hammeth, vom Vistar-Institut der Anatomie in Philadelphia und viele andere.

Den Ansichten, die diese und viele andere Wissenschaftler im Aluminiumstreit zum Ausdruck gebracht haben, steht die Meinung des Wortführers der Medizinischen Vereinigung und der Propagandaagenten der Aluminium-Industrie entgegen. Viele tausend Ärzte haben der Angelegenheit nicht die Beachtung geschenkt und die Sorgfalt zugewendet, die sie im Interesse ihrer Patienten verdient.

Einige haben sich durch die Darlegung der stets achtsamen Reklameagenten der Medizinischen Vereinigung beeinflussen lassen, wie sich Laien meist auf die oft unrichtige Meinung und den Rat von Journalisten-Ärzten verlassen. Ich glaube, daß die meisten Ärzte, wenn sie richtig informiert wären, ohne weiteren Aufschub ihre Patienten mit dem Gegenstand bekannt machen und ihre Aufmerksamkeit auf das Risiko lenken würden, das sie eingehen, wenn sie fortfahren, in Aluminium-Geschirr zubereitete Speisen zu genießen.

Ist es nicht seltsam, daß einige Zeitungen, die ermangelt, die vorher erwähnte Vergiftungsaffäre der 150 Personen anzuschneiden, kurz nach der Veröffentlichung der Angelegenheit durch andere Zeitungen, seitenlange Reklamen von Aluminium-Küchengeschirr enthielten? Dies ist doch ein merkwürdiges Zusammentreffen.

Deutschland, Frankreich, Belgien, Großbritannien, die Schweiz, Tschechoslowakeit, Ungarn und Brasilien verbieten den Gebrauch von Aluminium-Verbindungen in Nährstoffen, einschließlich Alaun in Backpulver. Es wird kaum bezweifelt werden, daß die genannten Länder fortschrittlich sind und die Dienste sachverständiger Chemiker, Pathologen und Ärzte zur Verfügung haben, die ohne Zweifel vor der Einbringung solcher Gesetze, die die Volksgesundheit zum Ziel haben, befragt wurden.

Was ist also der Grund, daß in Amerika mit seiner großen Aluminium-Industrie, welche 1926 für über 100 Millionen Dollar Aluminiumwert verkaufte Aluminiumverbindungen in Nährstoffen gestattet sind? Was ist der Grund, daß alle Proteste von Männern, die die Tatsache der Aluminiumvergiftung kennen, daß alle ihre Warnungen taube Ohren trafen? Daß nichts getan worden ist um die todbringende Wirkung des Aluminiums zu hemmen?

„Aber", so wird der Leser fragen, „gibt es noch andere Beweismittel, um zu zeigen, daß Krankheiten wirklich mit dem Gebrauch von Aluminium-Küchengerät zusammenhängen?"
Ich (Betts) antworte darauf mit der Statistik. Sie ist zwar trocken zu lesen, aber sie nötigt Aufmerksamkeit ab.

1911 war Aluminium für Kochgerät wenig bekannt. 1920 war die Ausbeute 41 Millionen Dollar; und seither hat der jährliche Verkauf die 100 Millionen-Grenze erreicht.

1911 hörte man wohl von einem alten Manne oder von einer alten Frau, die an Krebs starben. Seitdem aber der Name Aluminium im Haushalt heimisch und ein Sprichwort der Küche geworden ist, ist eine ungeheure Zunahme der Krankheiten aller Art des Magens und des Darmes zu verzeichnen. Diese Zunahme lief parallel mit der Zunahme des Verkaufs von Aluminium-Küchengerät."

[Redaktionelle Einfügung:
An dieser Stelle mag es angebracht sein, die GZ-Zitierung zu unterbrechen. Wie eben zitiert unterstellt der GZ-Autor

„seit 1911" habe „eine ungeheure Zunahme der Krankheiten aller Art ..."

stattgefunden. Und er setzt diese - so nicht bewiesene - These in einem ausdrücklichen Zusammenhang mit der vermehrten Verwendung von Aluminium-Küchengerät. Das dürfte sich wohl als der entscheidende Knackpunkt erwiesen haben, welcher der Aluminium-Industrie die Handhabe bot, die Veröffentlichung einer Gegenerklärung im deutschen „Goldenen Zeitalter" zu erzwingen. Weiter in der Zitierung des GZ]:

„Wenn Sie es mit Ihrer Logik und Ihrem gesunden Verstande vereinbaren können, dann verletzen Sie Ihr besseres Urteil und schreiben dieses verhältnismäßige Anschwellen, dieses Schritthalten von Krankheit und Aluminium-Gebrauch einem zufälligen Zusammentreffen zu. Aber wenn Sie so urteilen, dann sollten Sie auch nicht dem plötzlichen Anwachsen irgendeiner besonderen Krankheit zu einer Epidemie Aufmerksamkeit schenken, und nicht nach Ursachen solcher Umstände suchen. Sie müssen dann auch konsequent sein und alle solche Dinge dem Zufall zuschreiben.

Die gegenwärtige Statistik belehrt uns, daß auf je fünf Todesfälle Erwachsener in den Vereinigten Staaten von Amerika einer auf Krebs zurückzuführen ist. Das ist eine Zunahme von 100% auf Tausend, seitdem der Gebrauch von Aluminium-Geschirr allgemein geworden ist. Wann hörten wir v o r der Einführung des Aluminium-Kochgeräts wie es jetzt der Fall ist, von Krebskrankheiten zwischen 13 und 19 Jahren?

Ist es nicht vielsagend, daß Aluminium-Hybroxyd die vermehrte Entstehung von Chlorwasserstoff (Salzsäure im Magen) bedingt? Und ist es nicht wie ein „Mene Tekel", daß jeder Krebskranke zuerst Aridosis hat. Mit anderen Worten:
Dem Krebs geht allgemein gerade d e r Zustand vorauf, den Benutzer von Aluminium-Verbindungen in ihrem Körper hervorrufen: Aridosis.

Noch viel könnte geschrieben werden (meint Betts), wollte man versuchen, die Meinungen derer anzuführen, die sich zu Protokoll vernehmen ließen, um Aluminium in Nahrungsmitteln zu verurteilen. Aber welchen Nutzen würde das haben? Wer nach Darlegung obiger Tatsachen nicht auf dem Wege ist, eine Anti-Aluminium-Stellung einzunehmen, ist eben unvernünftig.

Sollte es nicht wichtiger sein, wenn Forscher, die auf ihren besonderen Gebieten ausgebildet sind, anerkannte Wissenschaftler, ihre Entdeckungen kundtun, als wenn diejenigen widersprechen, die wohl am lautesten schreien, denen aber noch keine genaue Untersuchung Kenntnis oder wissenschaftliche Erfahrung zur Seite steht, auf die sie ihre Ansprüche gründen könnten? Sollte die Darlegung irgend jemandes, der direkt oder indirekt an der Aluminium-Industrie interessiert ist, die Meinung aufrichtiger, vorurteilsloser und ausgebildeter Männer der Wissenschaft überwiegen können?

Die Leugner und Verschreier der Aluminium-Gegnerschaft müssen ein großes Vertrauen in die Unwissenheit der Massen setzen, daß sie die Meinung der wissenschaftlichen Welt herausfordern. Solange die Masse verhindert wird, die Wahrheit zu erfahren, werden die Aluminium-Industrie und diejenigen, die in ihrem Schlepptau sind, ein gutes Geschäft machen. Es ist die Menge, es sind die Massen, die bezahlen, wie die zahllosen siechen, invaliden und sterbenden Kranken im ganzen Lande und ihre beraubten Angehörigen beweisen. ...."

Der Streit ums Aluminium-Geschirr geht weiter
geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 20. Juni 2013 00:55
Im „Goldenen Zeitalter" gelesen - eine Zeitreise
In Kommentierung der „Goldenen Zeitalter"-Ausgabe vom 1. 1. 1928, wurde auch auf den Umstand eingegangen, dass selbiges von der Aluminium-Industrie zu einer Presserechtlichen „Berichtigung" gezwungen wurde. Zwar wurde dem entsprochen. Indes der ihm zugrunde liegende Disput, war damit keineswegs „ausgeräumt"

Schon in der Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" vom 1. 6. 1928, sieht sich selbiges erneut genötigt, einem „Berichtigungs"-Verlangen nachzukommen. Wiederum „gewürzt" mit eigenen weiteren Beiträgen zum Thema, über die jene das Berichtigungs-Verlangen durchdrückende Aluminium-Industrie wohl kaum „glücklich" gewesen sein dürfte. Im nachfolgenden sei dieser Disput, kommentarlos, in Fortsetzung weiter vorgestellt.
Man liest in dieser Ausgabe:

„Berichtigung
Gemäß § 11 Preßgesetz geben wir folgender Berichtigung Raum, welche uns von dem Geschäftsführer des Reichsverbandes der deutschen Aluminiumwaren-Industrie mit dem Ersuchen um Einrückung zugeht:

„Es ist nicht richtig, daß das Aluminum und seine Verbindungen die Ursache für zahlreiche Erkrankungen des Magens und der Därme ist. Weiter ist nicht richtig, daß insbesondere die Krebskrankheit durch das Aluminium oder seine Salze hervorgerufen oder verbreitet wird. Vielmehr ist richtig, daß das Aluminium und seine Verbindungen vollkommen ungiftig sind und vom gesundheitlichen Standpunkt aus keinerlei Bedenken gegen eine Verwendung als Geschirr in Haushaltungen, Hotels und Krankenhäusern zu erheben sind. Das ist auch der Standpunkt des Reichsgesundheitsamts in seinem Gesundheitsbüchlein S. 105.
Reichsverband der deutschen Aluminiumwaren-Industrie
gez. Dr. Görnandt."

Dazu der GZ-Kommentar:

Noch einmal das Aluminium-Kochgeschirr
Wir hatten bereits vor einiger Zeit eine uns vom Reichsverband der deutschen Aluminiumwaren-Industrie zugesandte Berichtigung vorgenommen. Bekanntlich enthält das deutsche Preßgesetz eine Paragraphen, welcher besagt, daß zu irgendwelchen Meldungen, durch die sich irgend jemand berührt fühlt, dieser das Recht hat, die Darlegung der Sache von seinem Gesichtspunkte aus zu verlangen. Die Frage, ob Aluminiumgeschirr schädlich oder nicht schädlich ist, ist als eine absolut streitbare zu bezeichnen. Und dann beabsichtigen wir nicht, es zu einem Gerichtsverfahren kommen zu lassen, und haben die uns seinerzeit von dem Verband gesandte Berichtigung aufgenommen, sintemal es ja auch zu einem der vornehmsten Grundsätze des G. Z. gehört, soweit es Raum und Verhältnisse gestatten, jedem das Wort zu geben. Neuerdings aber schreibt der betreffende Verband wieder und hat ein anderes Häckchen gefunden, in das er einhakt, dergestalt, daß die von uns gebrachte Berichtigung nicht den Forderungen des Preßgesetzes entspräche, weil sie nicht in derselben Schriftgröße gesetzt sei wie der Artikel, und verlangt, daß wir die Berichtigung nochmals bringen.
Nun gut, er wird das Vergnügen genießen. Vorstehend die Berichtigung noch einmal.

Wir hätten diese Frage nicht wieder angeschnitten,

trotzdem uns aus unserem Leserkreis ungemein viele Zuschriften zugingen, welche die in dem angefochtenen Artikel zum Ausdruck gebrachten Gedanken unterstützen, aber der Aluminiumverband hat scheinbar ein Interesse daran, die Frage noch einmal aufs Tapet zu bringen, weshalb wir an dieser Stelle - ebenfalls auf Grund des Preßgesetzes, das uns nachweislich der ständigen Rechtsprechung dieses Recht einräumt - noch einmal betonen, daß weder die Berichtigung des Aluminiumwarenverbandes, noch das Gutachten des Reichsgesundheitsamtes - das durchaus nicht so restlos positiv spricht, wie es der Aluminiumverband versteht - die Tatsache ungeschehen machen, daß eine große Anzahl ernst zu nehmender Männer der Medizin und der Chemie - auf welche auch in dem angefochtenen Artikel Bezug genommen wird - mit uns der Überzeugung sind, daß Aluminiumgeschirr keineswegs so gesundheitsunschädlich sind, wie dies nach der vorstehenden Berichtigung angeblich der Fall sein soll. Aus der Fülle des uns aus den Reihen unserer Freunde und Leser eingesandten Materials geben wir nur zwei Zuschriften zur Kenntnis.

Herr K. O. In Hirtscheid-Erbach (Westerwald), der uns einen längeren Artikel dafür, daß Aluminium-Kochgeschirr giftig sind, einsandte, schreibt uns:

„Ich übersende beigeschlossen die Originalkarte des Laboratoriums „Weißer Hirsch", Inhaber Regnar Berg, Dresden. Auf die Angaben dieses Chemikers ist mein Artikel zum Teil aufgebaut, zum anderen beruht er auf Angaben in bedeutenden medizinischen Werken, wie z. B. Arzneimittellehre von Farrington, ferner Lehrbücher der Homöopathischen Therapie (Verlag Dr. W. Schwabe, Leipzig) und auf anderen Quellen."

Die Auskunft des physiologisch-chemischen Laboratoriums (öffentliches Laboratorium für klinische, chemische und mikroskopische Untersuchungenm Analysen und Gutachten) Weißer Hirsch-Dresden, lautet:

„Lösliche Aluminiumsalze wirken selbst in kleinen Mengen giftig. Solche entstehen, falls man saure Speisen in Aluminium längere Zeit kocht oder in Aluminium stehen läßt, oder wenn man Fett in Aluminium brät. Dies muß man also vermeiden; sonst ist Aluminiumgeschirr ganz unbedenklich, und ich verwende in meinem Haushalt selbst seit über zehn Jahren nur Alumunium-Geschirr, ohne daß sich irgendwelcher Schaden dadurch herausgestellt hätte. Glastöpfe sind sehr zu empfehlen, nur zeigen sie denselben Nachteil wie die Steinguttöpfe, daß sie sehr langsam kochen."

Die einfache Feststellung dieses Gutachtens ist also, daß
1. Lösliche Aluminiumsalze selbst in kleinen Mengen giftig wirken und
2. Daß solche entstehen, falls man saure Speisen in Aluminium-Geschirr längere Zeit kocht oder stehen läßt, oder auch, wenn man Fett in Aluminium-Geschirr brät. Selbst wenn die Frage der Allgemeinschädlichkeit des Aluminium-Geschirres offen bleibt, besteht hier also doch durch einen Chemiker festgestellt die Tatsache, daß es Fälle gibt, und zwar handelt es sich hier um im täglichen Leben oft vorkommende Fälle, wo Aluminium unbedingt schädlich wirken muß. Im übrigen bemerken wir nur noch zu dem angefochtenen Artikel: wir haben kommentarlos aus der in Amerika erscheinenden Zeitschrift „The Golden Age" übernommen. Natürlich wünschten wir weder eine Schädigung des Aluminiumverbandes noch wünschten wir Propaganda für irgendein anderes Geschirr zu machen, sondern wir wünschten Menschen vor Schaden an ihrer Gesundheit zu bewahren. Wir glauben, daß der Aluminiumverband sich selbst schädigt damit, daß er selbst die Frage aufs neue aufrollt.

Zur weiteren Bestätigung erhielten wir aus Breslau den nachstehenden Brief ... Die von der Einsenderin gemachten Erfahrungen sind sehr bemerkenswert.

Sehr geehrter Herr!
Wollte Sie doch höflichst bitten, dem Verfasser des Artikels über die Schädlichkeit des Aluminiums als Dankbarkeit dies kleine Bildchen zu übermitteln.
Am 25. Mai vorigen Jahres, einen Tag vor Christi Himmelfahrt, habe ich ein Knäblein geboren, ein gesundes, kräftiges Kindlein, und ich habe das Kind genährt bis zu 6 Monaten; das Kind gedieh prächtig. Es spie wohl manchmal aus, aber nur zersetzte Nahrung, was der kleine Magen wohl zuviel aufgenommen hatte. Nun hatte ich den Fehler begangen, als Milchtopf einen Aluminiumtopf zu verwenden. Das Kind brach nach jeder Mahlzeit, ca. eine Viertelstunde nach Aufnahme nicht zersetzte Nahrung, sondern nur Magensäure. Auch hatte es unter den Augen bläuliche Schatten. Nachdem ich diesen Artikel in Ihrer Zeitschrift gelesen hatte, kochte ich am anderen Tage die Milch in anderem Geschirr. An diesem Tage brach das Kind nur noch einmal, und das Brechen hörte vollständig auf. Es hatte mich angemutet wie ein Fingerzeig Gottes. Wie hatte ich mir den Kopf zerbrochen, woran es liegen könnte, dieses eigenartige Erbrechen, jedoch durch diesen Artikel war ich auf einmal wissend. Mein Kind ist jetzt 10 ½ Monat alt, gesund und kräftig, und dies verdanke ich zum großen Teil dem Verfasser dieses Artikels.
Für freundliche Übermittlung bestens dankend, unterzeichnet sich Hochachtungsvoll
Frau H. B., Breslau.

Hiermit betrachten wir nun diese Angelegenheit für uns als erledigt und glauben, daß sich kein denkender Mensch hindern lassen wird, Geschirre zu gebrauchen für seinen täglichen Haushalt, von denen er die Gewähr hat, daß sie seiner Gesundheit zuträglich sind."

Beachtlich in vorgenannten Statements, auch die Berufung (unter anderem) auf „Lehrbücher der Homöopathischen Therapie". Damit dürfte klar sein, woher der „Wind weht". Aus dem Milieu der Heilpraktikerszene gespeist, und sich auf deren Autoritäten als der „Weisheit letzter Schluss" berufend.

Bezeichnend auch solch ein Satz in der GZ-Verteidigung:

„Im übrigen bemerken wir nur noch zu dem angefochtenen Artikel: wir haben kommentarlos aus der in Amerika erscheinenden Zeitschrift „The Goden Age" übernommen."

A ja. Da zitiert man sich also nur selbst. Und diese Selbstzitierng soll als wundersame Nebenwirkung zugleich auch beinhalten, „unanfechtbar" zu sein. ... So einfach ist das also!

Die Schweizer Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" (nicht aber die Deutsche), nahm das Thema des Aluminiumstreites, erneut in ihrer Ausgabe vom 1. 12. 1928 auf. Diesmal in zwei Kurzmeldungen verpackt. Die eine berichtet in der Form einer Leserzuschrift:

„Nachdem wir die Artikel in der englischen Ausgabe Ihrer Zeitschrift gelesen hatten ..., räumten wir mit unserem Aluminium-Geschirr auf. Ich ließ für eine halbe Stunde sieden; und es war genau wie es im Golden Age beschrieben worden war. Seit wir das Aluminium-Gcschirr nicht mehr benutzen, haben die Kopfweh-Anfälle, unier denen ich litt, aufgehört. Da wir sieben Kinder haben, von denen das älteste erst 12 Jahre alt ist, finde ich es wohl nicht leicht, das weggeworfene Geschirr durch besseres zu ersetzen; aber es ist besser, diese Unannehmlichkeit in Kauf zu nehmen als die Gesundheit von neun Personen, die meiner Obhut anvertraut sind, zu schädigen."

Derart beschwingt, fügt das GZ dann seinerseits noch redaktionell hinzu:

„Wir hoffen, fragliche Artikel demnächst auch in unserer deutschen Ausgabe des „Gold. Zeitalters" wiedergeben zu können."

Bei einem Erfahrungsbericht dieser Art, wollte es das GZ in dieser Ausgabe aber nicht bewenden lassen. Und so ist man denn exklusiv in der Lage, noch einen zweiten Bericht dazu zu offerieren. Der liest sich dann so:

„Vor einiger Zeit erzählte ich den Lesern des Golden Age von den guten Eigenschaften der Milchziegen und ihrer Milch; und da - wie jemand gesagt hat - ,,ein offenes Bekenntnis gut ist für die Seele", wünsche ich kurz von einem Streich zu erzählen, den ich einem der treuen Gcißlein gespielt habe.

Wenn die Zicken ungefähr einen Monat alt sind, d. h. sobald sie beginnen, am Heu zu naschen, kochen wir Haferflocken und mischen sie mit der frisch gezogenen Milch. Für den Haushalt halten wir das Aluminium-Geschirr bereits weggetan; aber wir benutzten solches noch zum Kochen des Ziegenfutters und für andere Farmzecke. Nachdem wir die gekochten Haferflocken der Milch beigemischt hatten, erkrankte eines der schönsten Zicken an Darmstörungen. Nachdem wir den ganzen Fütterungsvorgang untersucht halten, entschlossen wir uns, die Haferflocken in Tongeschirr statt in Aluminium zu kochen; und heute ist das Zicken wieder so gesund wie vordem, als es ausschließlich mit Milch gefüttert wurde."

Zum Thema ist auch zu vergleichen.
19302Aluminiumstreit

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