Geschrieben von Merlin  am 19. Juli 2001 23:11:32:

Lieber Drahbeck,

ich habe in der Vergangenheit stets deine Beiträge im Infolinkforum und neuerdings auch in diesem Deinen Forum geschätzt.
Ich kann aber nicht verhehlen, daß es Dir nun so geht, wie es auch im Infolink geschah. Schade, aber bei aller wohlwollenden Beurteilung, finde ich, daß Euch das einholt, was Ihr am Infolink verurteilt habt. Bei der Anfangshäme hier bei Beginn habe ich nur über manche Dinge den Kopf geschüttelt. Ich glaube nicht, daß die letzten Tage irgendjemandem nützen, schon garnicht diesem Forum, was zweifellos andere Beiträge verdient hat!

Ich habe mich stets zurückgehalten und habe auch Verständnis für viele Dinge. trotzdem darf man den Zweck eines solchen Forums nicht vergessen. ...

Es grüßt Dich Dein alter Forumskollege Merlin

Geschrieben von Drahbeck am 21. Juli 2001 06:32:27:

Als Antwort auf: Beifall aus der verkehrten Ecke <804.htm> geschrieben von Drahbeck am 20. Juli 2001 20:38:55:

Auch in Österreich gab es eine Auseinandersetzung die in etwa mit dem deutschen Körperschaftsstreit der Zeugen Jehovas vergleichbar ist. Die dortige Kirchengesetzgebung weicht zwar von der deutschen ab. Aber das es "Privilegierte" und "weniger Privilegierte" auf diesem Sektor gibt, ist auch dort festzustellen.
Hier wie dort, mobilisierte die WTG ihre entsprechenden Hilfstruppen.
Auf der Homepage von El Awadalla (Österreich) kann man den Text eines einschlägigen Presseberichtes aus dem Jahre 1980 nachlesen. Bezeichnend darin auch die Sätze:

"In den Referaten war viel die Rede davon, daß die 'sogenannten Sekten' des Rechtsschutzes bedürfen; ihre Opfer blieben unerwähnt ..."

Oder auch der:
"Aus dem Publikum kam die Frage, ob es denn nicht sinnvoller wäre, die staatlich anerkannten Religionsgesellschaften und Kirchen im Sinne der Trennung von Kirche und Staat auf den Rang von Bekenntnisgemeinschaften (wie z. B. die Zeugen Jehovas) abzuwerten, anstatt umgekehrt die Bekenntnisgemeinschaften aufzuwerten und damit mit einer ganzen Reihen von Privilegien auszustatten, diese auf den Rang von Bekenntnisgemeinschaften abzuwerten. Damit wäre die Neutralität des Staates wieder hergestellt. Die Antwort darauf war ein allgemeines eisiges Schweigen."

El Awadalla www.awadalla.at/el/vscolloquium.html

Geschrieben von Bauer am 21. Juli 2001 12:01:29:

Als Antwort auf: öRe: KdR - Die Antwort ... eisiges Schweigen <805.htm> geschrieben von Drahbeck am 21. Juli 2001 06:32:27:

Das dürfte die große Angst der Kirchen sein! Daher sind sie in dieser Sache auch so verdächtig ruhig und sagen nichts!

Unterm Strich, auch wenn die Kirchen es ganz und gar nicht gerne sehen, sind diese Körperschaften ein Fundament, das auch die Position der Kirche stützt. Wird die Kirche in ihrer jetzigen Position angegangen, so sind diese Bekenntnisgemeinschaften sich in einem klar, dass auch sie von ihren Pfründen werden lassen müssen. Und so dienen sie dann wieder den Interessen der Kirche. Wegen ihrer eigenen Angst um den Verlust von Vergünstigungen, werden sie alles was die Großkirchen trifft, auch ihrerseits als Angriff auf die Religionsfreiheit werten. Und der Vorteil für die Großkirchen ist, dass diese Gemeinschaften ihre Mitglieder besser aktivieren können. Zur Stimme der Kirchen, bilden diese Gemeinschaften dann den Chor.
Geschrieben von Mumpitz am 27. Juli 2001 12:24:12:

Als Antwort auf: Steht die Wachtturmgesellschaft vor dem Bankrott? <827.htm> geschrieben von Sangershausen am 22. Juli 2001 20:45:18:

Eine religiöse Organisation kann sich nicht selbst auflösen, auch wenn sich ihre Zentrallehre als falsch herausgestellt hat und ihre Existenzberechtigung damit entfallen würde. Das kann sie ihren Mitarbeitern nicht antun, auch kann sie ihre getäuschten Anhänger nicht im Regen stehen lassen. Diese zahlen gerne dafür, weiter falschen Trost zu erhalten. So hat eine jede religiöse Organisation ihr eigenes Momentum, ihre Massenträgheit und das trägt sie von Irrtum von Irrtum.

Welche Religionsgemeinschaft hat denn schon wirklich bankrott gemacht ??
Geschrieben von Prometeus am 02. August 2001 13:50:17:

per e-mail erreichte mich heute ein WT- Artikel in englischer Sprache Hinsichtlich des neuen WTG - Verständnisses hinsichtlich der Haltung von Hauskatzen (erscheint wohl im Okt. 2001 im WT). Ich denke dass er auch für die Forumsleser interessant sein dürfte; daher habe ich mich entschlossen ihn für euch zu übersetzen:

Sollten wahre Christen Hauskatzen halten? ( WT 1. Oktober 2001, Vorabdruck)

Aufrichtige Diener unter Gottes Volk haben sich in der Vergangenheit gefragt, ob es wohl angebracht ist als Christen Hauskatzen zu halten. Die Angelegenheit ist deshalb so wichtig, weil wir uns dessen bewusst sein sollten, dass wir durch unser unwissentlich falsches Verhalten Brüder zum Straucheln bringen können, für die Jesus sein Leben hingab. Lukas 17:2 zeigt auf, dass jemand, der seinen Bruder zu Fall bringt, es besser für ihn wäre, "wenn ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde." Es betrifft hier also in erster Linie unsere gemeinsame Hoffnung auf Errettung. Lasst uns daher zuerst betrachten was, worin sich die meisten Gelehrten einig sind, das griechische Wort für Katze " felos domesticos" buchstäblich übersetzt bedeutet, nämlich " zeitlich begrenzt domestizierte katzenartige Wesen mit allen seinen tierischen Eigenschaften und Verhaltensweisen". Die Bibel zeigt eindeutig in dieser griechischen Orginalschreibweise auf, dass die natürliche Verhaltensweise von Katzen bösartig oder "tierisch" ist, so wie dies auch bei Satan " der Urschlange" und dem " grossen Drachen" der Fall ist. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum ein loyaler hingegebener Diener Gottes mit Hilfe seines durch die Bibel geschulten Gewissens zu dem richtigen Verständnis darüber gelangen sollte, ob ein Christ Katzen halten sollte oder nicht. Betrachten wir vorurteilsfrei die folgenden Fakten:

1) Es war gängige Praxis im alten Ägypten, Katzen als Götter zu verehren. Christen sollten sich vor "Götzen" hüten und "keine anderen Götter anbeten". Katzenhaltung könnte daher zu "Götzendienst" führen mit allen Konsequenzen für unser ewiges Leben.

2) Höchstwahrscheinlich waren Katzen zugegen als Herodes seinen Geburtstag feierte und Johannes den Täufer enthaupten liess. Als loyale Christen, warum sollten wir Umgang mit Kreaturen pflegen, die zweifelsohne einen derartig schlechten Einfluss auf uns und andere ausüben könnten, erinnernd daran, was die Bibel in 1. Kor. 15:33 über "schlechte Gesellschaft" sagt, nämlich dass sie "nützliche Gewohnheiten" verdirbt. Hauskatzen im eigenen Haus zu halten könnten daher zu den gleichen tragischen Konsequenzen führen wie bei Johannes dem Täufer. Verständlicherweise verurteilt Jehova diese Art von Feiern. Sollten wir daher nicht auch hier Jehova wohlgefallen? Sicherlich!

3) Durch die ganze geschichtliche Entwicklung, speziell jedoch in der Zeit der mittelalterlichen Hexenverfolgung, wurden Katzen als Boten Satans oder gar als Personifizierung von Dämonen angesehen. Auch wenn dem nicht so ist, wie können wir als wahre Christen dann vor der Welt kundtun, nichts, aber auch gar nichts mit Satan, dem "Herrscher dieses Systems der Dinge" gemeinsam zu haben, wenn wir gleichzeitig Umgang mit Katzen haben? Sollten wir uns freiwillig den Angriffen von Dämonen aussetzen? Sicherlich nicht!

4) Nirgendwo wird in der Bibel von Katzen in vorteilhafter Weise berichtet. Waren es in Wahrheit nicht Löwen, also Katzen, die dazu benutzt wurden, die ersten Christen öffentlich zu töten? Jehova selbst schloss " das Maul der Löwen" als Daniel in die Löwengrube geworfen wurde. Natürlich haben die vergleichsweise kleinen Hauskatzen nicht sehr viel Ähnlichkeit mit Löwen, aber wäre es weise, Verwandte dieser Löwen, die Christen ermordet haben als Haustier zu halten? Würden wir nicht dadurch zum Ausdruck bringen, dass wir diese Grausamkeiten billigen würden? Die Bibel zeigt eindeutig, dass Gottes Volk " kein Teil dieser Welt" ist und wir an den "Sünden anderer nicht teilhaben".

5) Die Schriften zeigen eindeutig, dass weder Abraham, Isaak, Jakob, Moses, Hiob, die Apostel oder gar Jesus selbst Katzen hielten. Dies taten sie höchstwahrscheinlich deshalb nicht, um sich von ihren heidnischen Zeitgenossen zu unterscheiden, die nicht die göttlichen Richtliniien bezüglich des Haltens von Katzen beachteten. In Übereinstimmung mit diesen prophetischen Vorbildern der alten Zeit wäre es sicher nicht angebracht für einen wahren Christen eine Katze zu besitzen.

6) Schliesslich und letztlich sind Katzen unreine Geschöpfe. Einige unreine Praktiken sind z.B. dass sie sich an bestimmten Körperstellen ablecken, sie urinieren auf den Boden, sie fressen tote Tiere mit samt dem Blut, begehen sexuelle Ausschweifungen ohne zu heiraten, sie stehlen Nahrungsmittel und sind undiszipliniert. Unreinheit ist eine Eigenschaft "des Fleisches", die der Apostel Paulus verurteilt. Die Bibel zeigt weiterhin auf dass weder "Hurer... noch Diebe werden das Königreich ererben". Weiterhin ermuntert uns Paulus keine Gemeinschaft mit "Unreinen" zu pflegen. Obwohl Paulus hier in erster Linie von Christen spricht, die der Sünde anheim gefallen sind, so gibt es jedoch keinen Grund zu glauben, dieses Gebot beziehe sich nicht auch auf den Umgang mit Katzen. Jehova Gott verurteilt Unreinheit, und auch der Apostel Paulus macht keinen Unterschied in Bezug auf den Umgang mit Abgefallenen oder mit Katzen. Dies bedeutet ohne jeden Zweifel dass hingegebene und getaufte Diener Gottes den Umgang mit solchen Tieren auf jeden Fall meiden sollten.

Sind wir nicht dankbar für dieses neue Licht, das Jehova uns durch seine Organisation zukommen lässt? Schwester Catless berichtet uns, dass seit sie ihre Katze los ist, sie nicht mehr so viel Hausarbeit tun muss und jetzt vielmehr Zeit für den Predigtdienst übrig hat und sie somit nun den Pionierdienst aufnehmen konnte. Bruder Bobcat drückt es so aus: " Ich bin so dankbar daß Jehova mich von der Last der Katzenpflege befreit hat. Ich hoffe, dass alle Brüder und Schwestern weltweit erkennen mögen, wie der Teufel uns in der Vergangenheit mit Hilfe von Katzen im Glauben beeinträchtigt und uns im Predigtwerk behindert hat."( Matt. 24:14) Welch schone Beispiel von Treue im Glauben! Als Fußstapfennachfolger Christi können wir uns glücklich schätzen, dass Jehova uns belohnen wird dafür, dass wir unsere Anstrengungen unsere Lauterkeit zu bewahren fortsetzen und uns freudig der Leitung des heiligen Geistes durch den "treuen und verständigen Sklaven" unterwerfen.

Geschrieben von Drahbeck am 04. August 2001 15:38:34:

In dem H.-Buch "Zersetzung einer Religionsgemeinschaft", wird in dem Abschnitt, der dem Stasifunktionär Riedel gewidmet ist, auch der Fall zweier Stasi-IM aus den Bereich der Zeugen Jehovas im Raum Zwickau angesprochen. Einmal der Fall Joachim Schrödl (Stasiname IM Günther, geb. am 26. 01. 1930) dem Vernehmen nach, heute noch Ältester der Zeugen Jehovas in der dortigen Gemeinde Zwickau-Planitz. Dies kann nur so interpretiert werden, dass seitens der Zeugen Jehovas, ihm sein damaliger (nicht unbeträchtlicher) Sündenfall im Auftrag der Stasi, wieder vergeben wurde.

Der zweite zu nennende ist der IM Harry Bachmann (Stasiname IMB Kreutzer, geb. am 26. 4. 1926) dem Vernehmen nach, zwischenzeitlich verstorben.
Beide Genannte spielten eine Schlüsselrolle bei der Zerschlagung einer sogenannten "Königreichs-Dienstschule", in der der auch nicht unbekannte M. J. als Unterweiser im Auftrage der WTG fungierte.

Zu Bachmann schreibt H. (S. 70; Anmerkung Nr. 56):
"IMB 'Kreutzer' war der IMB 'Quermann' alias Harry Bachmann. ... Er arbeitete von März 1966 bis Ende 1989 für das MfS. Kurz nach dem Verrat der Königreichsdienstschule erhielt er am 12. 2. 1980 anlässlich des 30. Jahrestages der Bildung des MfS eine Sachprämie in Form einer Bankschleifmaschine mit allen Zusatzgeräten vom VEB Galvanotechnik Leipzig durch das MfS überreicht. In der Begründung für diese Auszeichnung heißt es:
'Der IM arbeitet seit 1966 mit dem MfS auf der Basis der pol.-ideologischen Überzeugung zusammen. Der IM ist innerhalb der verbotenen Organisation Zeugen Jehovas integriert und hat sich dort in eine Vertrauensstellung gebracht und nimmt eine einflussreiche Position ein. In der bisherigen Zusammenarbeit zeigte der IM viel Eigeninitiative und realisiert die ihm übertragenen Aufgaben. Durch seine Arbeit konnten wertvolle Informationen im Rahmen der pol.op. Bearbeitung des OV Thurm realisiert werden und gezielte Differenzierungsmaßnahmen eingeleitet werden."

Nicht so bei H. angesprochen ist indes der nicht unbedeutende Fakt, dass Bachmann einen selbständigen Handwerksbetrieb zur Ausführung von Klempnerarbeiten führte. In seinem Angestelltenstamm sind durchaus weitere Zeugen Jehovas bekannt. Namentlich bekannt ist zumindest der Fall eines, der zwei Jahre lang bei ihm beruflich tätig war.

Leute aus der alten Bundesrepublik vermögen es meines Erachtens durchaus nicht, immer richtig zu würdigen, was es bedeutete, unter DDR-Verhältnissen als selbstständiger Unternehmer, der zugleich weitere Angestellte beschäftigte, zu agieren. In der "DDR" gab es einige Verstaatlichungswellen und die Übriggebliebenen waren staatlicherseits durchaus nicht immer "wohlgelitten". Gerade bei diesen Übriggebliebenen ist in hohem Maße nachweisbar, dass sie "Rückendeckung" durch Mitgliedschaft in einer Blockpartei (Ost-CDU, LDPD, DBD, NDPD usw. suchten). Die Klientel der Blockparteien setzte sich in sehr hohem Maße gerade aus jenen Genannten zusammen. Ein selbstständiger Unternehmer, unter DDR-Bedingungen, der nicht einer solchen Blockpartei angehörte, aber doch noch weiter als Unternehmer wirken durfte, war in noch höherem Maße ein "exotischer Vogel". Schon zu DDR-Zeiten bestand der Verdacht, dass solche sich eine Art "anderweitige" Unterstützung erkauft haben, um zu überleben.

Die Frage muss auch im Nachhinein noch gestellt werden können: Was ist für Jehovas Zeugen, respektive WTG, eigentlich das "kleinere Übel"? Das einer mit politischen Blockparteien, Made in DDR kooperiert, oder wenn er glaubt dies aus "Glaubensgründen" nicht tun zu können, als "Ersatz" dafür mit der Stasi kungelt?

Zitat aus einer Korrespondenz, die dieser Replik zugrunde liegt:
"Ich kann's noch immer nicht fassen, dass Brüder meiner ehemaligen Zeugen-Jehovas Versammlung für die Stasi gearbeitet haben. Da war wohl nichts mit 'Standhaft trotz Verfolgung.' Unsereins ist in den Knast gewandert und die haben Judasgeld kassiert. Und der Schrödl ist heute immer noch angesehener Ältester in Zwickau Planitz Süd. Er hat seine Verfehlungen nicht gebeichtet oder bereut. ... Noch zu Bachmann. Ihm wurde 1991 wegen erheblichen Alkoholmißbrauchs sämtliche Dienstämter entzogen. An der Rechtskomiteeversammlung habe ich derzeit teilgenommen. Sein Amt als 'Sekretär' wurde auf seinen Wunsch mir übertragen. Letzes Jahr ist er verstorben. Seine Klempnerfirma ist inzwischen auch pleite, sein Adoptivsohn, der die Firma 1992 übernommen hatte ist heute arbeitslos."

Bachman    Schroedl

Geschrieben von Drahbeck am 07. August 2001 17:44:13:

Als Antwort auf: Was Zwarg (Berlin) so lscht. <971.htm> geschrieben von Johannes am 06. August 2001 11:46:20:

Es wurde hier der Name des 1915 geborenen Theologieprofessors Kurt Aland genannt. Soweit es seine theologische Position und Thesen anbelangt, ist er für mich (persönlich) nicht sonderlich interessant. Andere mögen das anders sehen. Und das sei ihnen auch unbenommen. Nicht ohne Grund nannte ich auch sein Geburtsjahr. Ich würde es mal so formulieren wollen. Unter anderen Konstellationen hätte aus Aland auch ein "zweiter Kurt Hutten" werden können. Hutten ist bekanntlich besonders in die Kirchengeschichte eingegangen, durch sein langjähriges konfessionskundliches Standardwerk "Seher Grübler Enthusiasten". Sowohl Aland als auch Hutten, hatten sich schon in der NS-Zeit in einer Reihe von Veröffentlichungen mit militant antichristlichen Kreisen auseinandergesetzt. Hutten, ursprünglich mal "Deutscher Christ" hat dann noch einen Lernprozess absolviert und fand nach 1945 seine Thematik besonders in der Beschreibung kleinerer Religionsgemeinschaften, inklusive Zeugen Jehovas.

Auch Aland hatte mal einen ähnlichen Weg eingeschlagen, wie seine 1936 erschienene Publikation gegen die militant kirchenfeindlichen Ludendorffer, dies verdeutlicht. Noch bedeutsamer von Aland ist seine 1948 erschienene Publikation "Apologie der Apologetik".
Darin lässt er noch einmal die ideologische Auseinandersetzung mit einigen pronazistischen, und zugleich antisemitisch und antikirchlich orientierten Kreisen Revue passieren. Ihre frühere Bedeutung ist dann zugleich mit dem Untergang des Naziregimes verschwunden, so dass heute (außer einigen Spezialisten) eigentlich wenig Detailkenntnisse über diesen Zeitabschnitt vorhanden sind. Jedenfalls beim "breiten Publikum". Begünstigend kam noch hinzu, dass es namentlich Politik der amerikanischen Militärregierung in Deutschland war, Religion prinzipiell zu begünstigen. Ganz im Gegenteil zur Religionskritik.

In seiner "Apologie der Apologetik" kommt er auch auf die Zeugen Jehovas zu sprechen. Im Anschluss an die vorgenannte Referierung der antikirchlichen Szene. Dabei äußert er dann (S. 130, 131):
"Wenn schon Loofs ... gesagt hat, daß sie ihm fast zur Glaubensanfechtung gereicht hätten, so ist das für uns Heutige noch mehr der Fall, denn das, was die Bibelforscher in der vergangenen Zeit ertragen haben und wie sie für ihre Anschauung bis zur letzten Konsequenz eingetreten sind, ist ein Ereignis, welches in bedauerlichem Kontrast zum Versagen großer Teile der evangelischen Kirche steht. Von hier aus ist die Auseinandersetzung mehr als schwierig. Aber sie muss geführt werden."

Zu wiederholen wäre insbesondere der letzte Satz, dass die Auseinandersetzung geführt werden m u s s. Es kann nicht angehen, eine Legendenbildung unkritisch hinterfragt sein zu lassen. Die WTG und ihre Apologeten hingegen halten nicht allzuviel von der notwendigen kritischen Hinterfragung des Ideologiegebäudes der Zeugen Jehovas.

Man kann es auch noch anders formulieren. Gesetzt der Fall, ein Detlef G. hätte versucht seine Promotion bei Kurt Aland als Doktorvater zu bewerkstelligen. Das Ergebnis wäre klar. In der vorliegenden Form der G.-Arbeit, wäre sie von Aland nicht abgesegnet worden!
Geschrieben von Onkel Franz  am 09. August 2001 16:53:04:

Wie ist es zu erklären, daß er sich nach Angaben eines Selters-Mitarbeiters während der letzten Jahre an Rehabilitationsverfahren für ZJ in der DDR eine goldene Nase verdient hat? Diese Verfahren wurden wahrscheinlich zu hunderten oder Tausenden (?) durchgeführt, das ehemalige Opfer kann auf Kosten der Staatskasse einen Anwalt beauftragen und D. hat vermutlich seine Verbindungen nach Selters genutzt, um an möglichst viele Opfer heranzukommen und seine "kostenlosen" (für das Opfer, der Staat zahlt!) Dienste anzupreisen. Sein früherer Geschäftssitz auf Schloß Westerburg (auf der Ritter- bzw. Rechtsanwaltsburg der WTG, da sitzen auch RA H. und RA P.) ist anscheinend nicht mehr aktuell. Seit einiger Zeit hat er angeblich ein Büro in Hadamar, aber Selters-Insider erzählen, D. gehöre zur "Bethelfamilie". Das Büro in H. ist nie besetzt, es gibt keine Bürozeiten und als Telefonnummer ist nur eine Funktelefonnummer bekannt.

Geschrieben von Bethel-Maulwurf  am 10. August 2001 17:34:23:

Als Antwort auf: D. = Instrument der WTG <994.htm> geschrieben von Onkel Franz am 09. August 2001 16:53:04:

Ja, D. ist zur Zeit im Bethel, ich sehe ihn und seine Frau regelmäßig. Als die hier eingezogen sind, haben ein paar Brüder ganz schön gestaunt über die rustikalen Schränke, die in deren Zimmer stehen. Jede Menge Bücher, naja Anwalt eben. Vor einiger Zeit waren die beiden mal länger weg und wurden nicht gesehen, angeblich war er da in Moldavien oder Kasachstan, um dort zu forschen und Opfer zu suchen.
Geschrieben von Bethel-Maulwurf am 14. August 2001 00:14:22:

Viele Ehefrauen im Bethel leiden an Depressionen und neurotische Störungen. Wir nennen das Bethelkoller. Bei manchen ist es wirklich schlimm. Die Behandlung erfolgt durch einen Psychologen, der auch ZJ ist. Man kann die Schwestern ja nicht nach "draußen" lassen, man stelle sich die Blamage vor. Psychopharmaka führen oft zu suchtähnlichen Zuständen.
Geschrieben von Bauer am 14. August 2001 01:05:14:

Als Antwort auf: Depressive Ehefrauen <1018.htm> geschrieben von Bethel-Maulwurf am 14. August 2001 00:14:22:

Und mit der 'Chemie' kommen sie vom Regen in die Traufe.... denen ist nie wieder zu helfen. Also können sie nur 'ruhig' gestellt werden. So gesehen ist das was da passiert, eine ganz üble Sache bei der es nicht um Hilfe für den Menschen geht.

Warum kommt jemand in diese Lage? Warum Depressionen? Weil im Gehirm etwas klick gemacht hat.

Klick. Das kann bedeuten dass der 'Groschen' gefallen ist, aber auch, dass da etwas ausgerastet ist.

Womöglich beides? Im Bethel sind die Damen zu der Erkenntnis gekommen, dass es die heile Welt gar nicht gibt ('Groschen' gefallen) und dass das Bethel für sie eine große Falle ist aus der sie keinen Ausweg finden (ausgerastet).

Also anders ausgedrückt, das was man bei Jehovas Zeugen, ob im Bethel oder anderswo erleben kann, kann einen um den Verstand bringen und hat es sehr häufig auch getan.

Geschrieben von Prometeus am 14. August 2001 11:58:33:

Als Antwort auf: Re: Depressive Ehefrauen <1019.htm> geschrieben von Bauer am 14. August 2001 01:05:14:

Zitat Bauer:

Vielleicht hat das auch damit zu tun, daß die Rolle der Ehefrauen im Bethel in etwa der Rolle der Frauen im Islam (Taliban?) nahekommt, nämlich "dienen" ohne eigenen Verantwortungsbereich, spärliche Intimsphäre, "den Männern untergeordnet", nur für Frondienste gebraucht (nur ältere "langgediente" Schwestern, deren Ehemänner in der Leitungsebene angekommen sind, haben sich in der "Schwesternhierarchie" nach oben gedient und tyrannisieren dann ihrerseits Newcomerinnen), dazu auch noch ohne Möglichkeit Kinderwünsche zu realisieren (durch betheleinheitliche Empfängnisverhütung), was im Normalfall die einzige Fluchtmöglichkeit darstellen würde.

Da dreht doch jede nicht masochistisch veranlagte Ehefrau durch!

Die gleichen Symtome stellt man gelegentlich auch bei den Ehefrauen von Kreisaufsehern fest. Die einzige Möglichkeit für sie diesen Zustand zu beenden ist dann die Flucht in die Krankheit, die oftmals psychosomatischem Ursprungs sind.

Geschrieben von Bauer am 17. August 2001 12:55:51:

Als Antwort auf: Re: Depressive Ehefrauen <1022.htm> geschrieben von Prometeus am 14. August 2001 11:58:33:

Und da es der Betheleigene Therapeut ist, werden wohl die wenigsten Frauen ihr Problem wirklich offenbaren..... was ihre Qualen nur noch verstärkt.

Und wenn es läuft, wie es üblicherweise läuft, sind die Therapiegespräche gar nicht so vertraulich, bzw. wird von dem Therapeuten erwartet, entsprechende 'Warnhinwiese' zu geben. Die dann vorgenommen Konsequenzen sind bestimmt so, dass sie eine mehr als deutliche Warnung an die verbleibenden Frauen sind, etwas tatsächlich auch auszusprechen.

Mir wird schlecht. Die Frauen können einem wohl mehr leid tun als die 'Taliban-Frauen'.

Leute, rauft euch zusammen. Raufen WIR uns zusammen und werden noch aktiver! Das hat auch bei der WTG einen Erfolg. Die WTG ist kein Bollwerk. Die WTG kann ganz schnell ganz klein sein.

WIR MÜSSEN NUR WOLLEN !!!

Leute wollt Ihr?? Ich will!!!

Glaubt ihr an Gott? Ich ja, und ich weiß, dass jede Aktivität gegen die WTG seinen Segen hat.

Geschrieben von Drahbeck am 15. August 2001 16:18:22:

Als Antwort auf: Re: Depressive Ehefrauen <1022.htm> geschrieben von Prometeus am 14. August 2001 11:58:33:

Kritiker des Zölibats in der katholischen Kirche haben herausgearbeitet, dass es biblisch nicht begründet ist. Das es erst im laufe der Kirchengeschichte, aus egoistischen Motiven der Führungsoligarchie dieser Religionsgemeinschaft, entstanden ist.
Im Prinzip gibt es bei den WTG-Hauptamtlichen eine ähnliche Sachlage. Vielleicht in etwas "versteckterer" Form. Wer in deren hauptamtlichen Dienst in den WTG-Zentralen eintritt, abgesehen vielleicht von einigen Spezialisten, bei denen man gewisse Konzessionen macht, sieht sich mit der Forderung konfrontiert. Ledigsein als eine Grundvoraussetzung für den Eintritt.

Von Naziminister Himmler weiß man, dass er für seine SS die Auflage erteilte, Heiratskandidaten vorab zu beurteilen. Daumen nach oben. Oder Daumen nach unten. Nun bleibt nicht jeder der ledig in den Dienst der WTG trat, auf Dauer in diesem Status. Ähnlich wie Himmler glauben auch dabei die WTG-Gewaltigen ein Wort mitsprechen zu sollen. Sollte der "Daumen nach oben" zeigen, ist die Problemlage keineswegs "entschärft". Ungeschriebenes weiteres Gesetz für sie ist. Die Anschaffung von Familienzuwachs hat zu unterbleiben. Also auch eine "entschärfte" Zölibatsform. Das dies zu vielerlei Frustrationen führen kann, davon kündet auch die Überschrift dieses Thread's.

Beschränken wir uns nicht nur auf die "Hauptamtlichen". Fragen wir weiter: Wie sieht es auf der Versammlungsebene aus? Ein diesbezüglicher einen Aspekt thematisierender Artikel war in der CV 63 enthalten. Er sei nachstehend (gekürzt) wiedergegeben:

Ungefähr 300 000 haben den Zeugen seit 1947 wieder den Rücken gekehrt. (Jahrbuch 1974, S. 254). Ein großer Teil davon sind junge Menschen, bis hin zu den Söhnen und Töchtern von Kreis- und Bezirksaufsehern, bis hin zu Bethelmitarbeitern, die von Kind an im Sinne des WT erzogen wurden. Was steht hinter dieser Abkehr?

Wenn man mit ihnen spricht, ergeben sich eine Menge praktischer Lebensfragen, die sie unter den Bedingungen der Bevormundung durch die WTG nicht bewältigen konnten. Zum Teil führte das zu furchtbarsten familiären und organisatorischen Auseinandersetzungen. Betroffene Eltern und Aufseher erweisen sich dabei als kurzsichtig und engstirnig, ja fanatisch, daß es kaum zu glauben ist. Sie wollen die WT-Erziehung unbedingt durchsetzen, weil davon oft auch ihre Aufseher-Funktion abhängt, und stehen fassungslos vor ihren herangewachsenen Kindern. Unfähig, die doch nur natürlichen und individuellen und gesellschaftlichen sozialen Entwicklungen und Vorgänge zu begreifen, in denen alle Menschen elementar stehen, qualifizieren sie alles als Satanseinflüsse ab, was ihnen unverständlich ist. Die Folgen sind anwachsende Mißverständnisse und Verfeindungen, bis eines Tages "das Maß voll ist" und der Krug läuft über. Das geht oft soweit, daß solche jungen Menschen, die das Christentum nur in WT-Form kennengelernt haben, alles diesbezüglich hinter sich werfen, um endlich ein freies und menschenwürdiges Leben ohne "sektiererische Bevormundung" führen zu können. Allerdings. geht das zunächst oft nicht ohne neue Probleme, die sie durch die bisherige unnatürliche Unterdrückung durch die WTG, wie wir sehen werden, noch zu untüchtig sind. die realen zwischenmenschlichen Beziehungen richtig einzuschätzen. ...

Wer genau hinschaut, entdeckt in der Wirklichkeit der Zeugen alles andere als ein "geistiges Paradies". Er entdeckt eine Bevormundung und Vergewaltigung des Gewissens und des natürlichen und sozialen schöpfungsbedingten Empfindens - nunmehr 330 000 fach bestätigt. Wir wollen einige Hauptproblemkreise betrachten....

Jugendliche merken dann sehr schnell, wie das Wort "Gott" in Verbindung mit allem möglichen Tun und Lassen in Familie und Versammlung nur zu oft bloße fromme Redewendung, Phrase und damit Selbstbetrug und Unglaubhaftigkeit ist, die keiner näheren Prüfung standhält. Und es sammelt sich an.

Bei vielen ist eine ungeheuere Hektik, Spannung, Empfindlichkeit, Gereiztheit und Aggressivität festzustellen. Jedes auch nur vorsichtige fragende und kritische Aufwerfen von Problemen, wie berechtigt sie auch sein mögen, führt sofort zu Mißtrauen, Nervosität und Schärfe. So ist vielfach überhaupt keine kritische Anfrage möglich, von Eingehen auf die Probleme gar nicht zu reden. Sie kennen nichts anderes als den unbedingten und kritiklosen Gehorsam der WTG gegenüber und verlangen und fordern das in gleicher Weise von ihren Kindern. Wo das nicht dargebracht wird, sind sie unfähig, genügend Unterscheidungsvermögen aufzubringen, um zu erkennen, daß die aufgeworfenen Fragen doch zumindest einen Grund haben, mit dem man sich vertraut machen muß. Stattdessen reden, schimpfen, backpfeifen und prügeln sie an dem wirklichen Sachverhalt vorbei, und zerstören alles Vertrauen der Jugendlichen. Sie schaffen Spannungen und Abgründe, die am Ende nicht mehr zu überbrücken sind. Auf die Dauer wird das unerträglich. Die Kinder bleiben ja nicht immer schwach, hilflos, abhängig, unselbständig und unmündig. Sie brechen dann zwangsläufig aus.

Die von der WTG immer weiter erzwungene Untergrundarbeit tut ein Übriges, die Spannungssituation, Nervosität und Gereiztheit vielfach bis ins Extrem zu verschärfen. Erscheint es schon unmöglich, daß jemand am WT berechtigterweise kritisieren könnte, so läßt dieser WT-Untergrundzwang jede kritische Äußerung gar als "Wirksamkeit des Feindes" erscheinen. Der jahrelange WTG-Zwang dieser Art hat bewirkt, daß viele mit den Nerven völlig fertig sind, unfähig, mit gar Andersdenkenden zu sprechen, ohne in solche Extreme zu verfallen, wie hilfloses furchtsames Schweigen oder völlig unsachliche Gereiztheit und Aggressivität, oft unqualifiziert umsichschlagend. Ihre Abhängigkeit, ja ihre Abrichtung auf die WTG-Bibelauslegung läßt sie das christliche Verbot jeglicher "Heimlichtuerei und List" (2. Kor. 4:2 NW) nicht mehr erkennen. Die Bibel mag aussagen, was sie will, sie folgen dem WT, wie widersprüchlich der auch lehrt. Doch junge Menschen beobachten ihre Eltern gut und vor allem kritisch, wenn sie heranwachsen, auch das Tun und Lassen in der Verkündigung. Auch das sammelt sich an, reift heran, um eines Tages das Urteil zu bestimmen.

Dann ist da die politische Heuchelei, die der WT erzwingt. Die Jugendlichen erkennen sehr bald, daß es nicht nur grobschlächtig und unsachlich, sondern ungerecht und unwahr ist, alles außerhalb der Organisation nur als "böse", "verwerflich" und "schlecht" hinzustellen, allzu löchrige WT-Schablonen. Der Umgang in Spiel, Unterhaltung, Freizeit, Schule, Lernen, Lesen, Fernsehen, Kunst und Kultur, Arbeit, Genossenschaft, Betrieb, mit den Menschen in sozialer, erziehungsmäßiger und politischer Verantwortung lehrt sie das erkennen. Sie lernen, daß das alles gut und notwendig ist, ja daß es ohne dies alles gar nicht geht, daß ein Teil des natürlichen Lebens ist, ob Christ oder nicht, was die Eltern da in WT-Gehorsam alles in Bausch und Bogen als "bös" verdammen.

Auch entgeht den Kindern nicht die politische Heuchelei und Doppelzüngigkeit ihrer Eltern als Aufseher und Verkündiger, wenn sie nach außenhin predigen, politisch neutral zu sein, im "Heimstudium" aber immer wieder äußerste ... politische Feindschaft durch den WT eingeübt wird. Früher oder später kommt es zur Verwerfung dieser politischen Heuchelei, weil sich die sozialen Bedürfnisse nicht ignorieren lassen und ihre politische Regelung und Ordnung verlangen. Junge Menschen gehen mit einem noch zunächst unverborgenen Gefühl an die Dinge heran. Es sei an das Sprichwort erinnert "Kindermund tut Wahrheit kund". Die gesamtgesellschaftliche Orientierung in Form von Vermittlung sozialer Erkenntnisse und Einsichten, sozialer Verantwortung und Mitverantwortung, wie sie unabhängig von jedem Glauben ... allgegenwärtig ist, und damit überall wirksam, sollte nicht unterschätzt werden. Jugendliche merken da sehr bald, daß ihre Eltern mit dem WT und ihrer Feindschaft gegen alles dies irgendwie "hinter dem Mond" sind, weil man ohne soziale Ordnung nicht leben kann. Auch das zwingt eines Tages zur Entscheidung. Weil ihnen aber Christentum und Glauben durch die WTG nur in dieser unhaltbaren asozialen Form anerzogen sind, gehen sie oft gleich mit über Bord.

Auch der 1975-Termin tut seinen Teil. Etliche berichten, wie ihre Mutter Lebensmittel hortet, um zu überleben. Andere Eltern denken an keine Berufsausbildung mehr. Das muß die betroffenen Jugendlichen ja schockieren. Da gerät ja ihre ganze praktische Zukunftslage ins Wanken. Kredite werden nicht mehr aufgenommen. Einige geben die geregelte Arbeit auf und kaufen sich nicht einmal mehr einen neuen Anzug, weil nächstes Jahr schon 1975 ist. Einige schlossen Wetten ab, daß 1975 "diese Welt" verschwunden sei. Wenn das nicht der Fall sei, wollen sie mit einer Flasche Wein anstoßen und den "ganzen WT-Kram" für immer "zum Teufel" schicken, denn dann stimme überhaupt nichts mehr.

Schlimm sind die Tragödien durch den Mangel an geeigneten Lebens- bzw. Ehepartnern unter den Zeugen, hervorgerufen durch die Abschnürung der Zeugen, ihre gesellschaftliche Isolierung, Sektierung und Intoleranz, wie sie die WTG betreibt. Drohend und verständnislos steht mancher Aufseher vor seiner herangewachsenen Tochter, die nicht an 1975 glauben kann, keinen Partner in der Versammlung findet, und sich nun anziehend kleidet und gibt, und sich anders umzuschauen beginnt. "Theokratische Gewitter" donnern auf sie herab, mit Beschwörungen der "Verwerflichkeit dieser Welt" abwechselnd. Alte, die ihre eigene Jugendleidenschaft nicht mehr wahrhaben wollen, zischen von "Leidenschaft", "Schamlosigkeit", "Sündhaftigkeit" und Hurerei". Oft ist alles nur verklemmter Klatsch, der die Atmosphäre schon von vornherein vergiftet. Haben sie das junge Ding gar bei einer vorehelichen Zärtlichkeit ertappt. schleppen sie es vor das "Rechtskomitee" der Versammlung, für das es keine zu respektierende Intimsphäre gibt, wenn es gilt, WTG-Richtlinien durchzusetzen. Unbeschreibbar verletzende und entwürdigende Methoden.

Verheerend wirkt hier die WTG-Doktrin des unnachsichtigen Verbots jedes vorehelichen Geschlechtsverkehrs unter Verliebten bzw. Verlobten, was als Hurerei bezeichnet wird. Aber es gibt keine Aussage in der Schrift, die dies verbietet oder so bezeichnet, nur weil es schon vor den standesamtlichen Formalitäten geschieht. Die WTG geht also auch hier eindeutig über das hinaus, was geschrieben steht" (l. Kor. 4:6). Zweitens hat sich von denen, die diese Verbotsdoktrinen heute predigen. und ihre Jugendlichen damit drangsalieren, mit wenigen Ausnahmen niemand selbst an solche Doktrinen gehalten, als sie verliebt bzw. verlobt waren. Viele rechnen zurück, wann ihre Eltern heirateten und wann sie geboren wurden und sehen so, wie "die Alten" heute moralisch heucheln. Da diese widernatürliche Heuchelei jedoch WTG-Doktrin bleibt, brechen sie aus, um endlich ehrlich leben zu können.

Warum muß das alles letztlich zu so tragischen oder rigorosen Ausbrüchen aus dem "Haus" der WTG trotz "alles Gutes", das es bietet, führen? Es gibt ein schöpfungsbedingtes Lebensgesetz für alle Menschen, das sich mit elementarer Gewalt und Macht durchsetzt, wo es gehemmt wird, unabhängig davon, ob man jetzt glaubt oder nicht. Das ist wie folgt niedergelegt: "Stark wie der Tod ist die Liebe, und ihre Leidenschaft unbezwinglich wie das Totenreich. Ihre Gluten sind Feuergluten, eine Flamme Gottes. Die mächtigsten Fluten vermögen die Liebe nicht zu löschen und Ströme sie nicht zu ertränken. Böte einer auch alles Gut seines Hauses für die Liebe: Man würde sein nur spotten". Hohelied 8: 6,7.

Die biologischen und sozialen Gesetze, die der Natur und dem Menschen in ihr gegeben sind, sind "seine Satzung, nie gebrochen", die "er zu ihrer Richtschnur schuf" (Lied 43, Königreichsdienstliederbuch). Wer sie und ihre menschlichen und sozialen Konsequenzen einschnürt oder verletzt, muß scheitern, und wenn es die WTG selbst ist. 300 000 fach hat sie das seit 1947 allein bestätigt bekommen. ...

Geschrieben von Onkel Franz am 14. August 2001 23:19:31: Marko Martin

Irgendwo auf dieser Seite findet man Informationen zu diesem Spezi. Keine Ahnung, was er heute so treibt. Sein Vater ist ein absoluter Hardliner - gewesen. Das hat sich stark gewandelt. Inzwischen lebt er irgendwo in der Nähe von Konstanz. Verbindungen zu den "alten" M.s, also Helmut Martin und Frau, stehen unter einem seltsamen Vorzeichen: Die Mutter von Wolfram M. glaubt bis heute, daß ihr Sohn nach wie vor ZJ ist. Dabei haben Wolfram und Christine M. schon seit Jahren keine Treffen der ZJ mehr besucht. Die Mutter lebt in einer Scheinwelt, die Illusion bewahrt sie vor dem Wahnsinn.

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