Geschrieben von Raimund am 13. Januar 2006 12:53:02:

Da ich keinen Fernseher habe, hat es etwas gedauert, bis ich die Maischberger-Sendung nachgeholt habe. Ich fand sie angesichts der Komplexität des Themas sehr gut gelungen, sachlich und ohne die Polemik, mit der vorher ein gewisser „David/Rene" im Maischberger-Forum Dampf ablassen musste.

W.s Auftritt war souverän und nahm sich auch die Zeit für Differenzierungen. Dem Klischee und Zerrbild des „Apostaten" entsprach er nicht. Aber gerade das werden ihm seine früheren Freunde vorhalten: „Seht her, Satan ist so gerissen und tritt auf wie ein Engel in Lichtgestalt."

Aber enttäuscht hat mich Prof. B.. Natürlich war zu erwarten, daß sich der Mann angesichts seiner Erfahrungen zurückhalten zeigen würde. Man hat ihn ja wegen seiner Schriften und dem Grußwort bei den Scientologen regelrecht zu schlachten versucht. Er hat schon recht damit, daß es hier offenbar verunmöglicht wird, gewisse Themen tabufrei anzusprechen. Aber er hat sich in dieser Sendung trotzdem zwei entscheidende Fehler geleistet.

Der erste war seine selektive Darstellung eines Gerichtsurteils über die Scientology. Der Aussteiger Haindl hat hier dankenswerterweise eingegriffen und die Dinge gerade gerückt.

Zum anderen das seltsame Lavieren bei seinem eigenen Standpunkt. Wenn ihn Frau Maischberger fragt, wo denn seine (sic) Toleranz aufhört, dann ist der Hinweis auf den Rechtsstaat, der sich um gravierende Abweichungen zu kümmern hat, reichlich daneben. Sein eigener Standpunkt war gefragt und nicht irgendeine Binsenweisheit. Zumal ja der Rechtsstaat, wie ja im Beispiel der Jones-Sekte aufgezeigt, nicht in jedem Fall rechtzeitig eingreifen kann.

Verheerend dürfte der Auftritt der Frau Layton auf eventuell zuschauende ZJs gewesen sein. „Nennen Sie fünf Dinge, die Ihnen an Ihrer Gruppe missfallen und die Sie innerhalb Ihrer Gruppe offen sagen dürfen" als eines der Kriterien für den Charakter einer Glaubensgemeinschaft – da dürften die meisten ZJ wahrscheinlich betreten nach unten sehen..

Geschrieben von Kopfschüttler am 13. Januar 2006 20:52:50:

Als Antwort auf: B. bei Maischberger geschrieben von Raimund am 13. Januar 2006 12:53:02:

Hallo Raimund,

eine sehr gute und scharfsinnige Analyse der Sendung!

Gruß
Kopfschüttler

Geschrieben von Raimund am 14. Januar 2006 07:48:29:

Als Antwort auf: Re: B. bei Maischberger geschrieben von Kopfschüttler am 13. Januar 2006 20:52:50:

Wie hast Du es denn empfunden? Gibt es noch andere Dinge, die Dir aufgefallen sind?

Geschrieben von Kopfschüttler am 14. Januar 2006 09:29:53:

Als Antwort auf: Kopfschüttler geschrieben von Raimund am 14. Januar 2006 07:48:29:

Guten Morgen,

also meine Beobachtungen decken sich so ziemlich mit Deinen.

W.s Auftritt war professionell und sachlich. Er wirkte sehr ausgeglichen und muss so leider die meisten ZJ enttäuscht haben, die auf einen wütenden, hetzenden und „ekelerregenden" Abtrünnigen gewartet haben, ein Bild, wie es so gerne in der ZJ-Literatur und auf Versammlungsbühnen gezeichnet wird. Aber wie Du schon sagtest, auch solch ein pragmatischer Auftritt kann von den ZJ genutzt werden, um vor der Gefahr durch Abtrünnige zu warnen. („Engel des Lichts").

B. war einfach nur peinlich. Natürlich darf jeder glauben, was er will und etwas mehr Toleranz ist bestimmt angebracht. Aber es ging ja nicht um freien Glauben sondern um Gehirnwäsche, um Manipulation und um Organisationen, die zumindest zum Teil verfassungsfeindlich sind. Da hilft auch das Totschlagargument „Mehr Toleranz für alle" nicht viel weiter, was man daran merkte, wie sich Bessier aus der von Dir erwähnten Frage nach der Grenze für Toleranz raus windete.

Die „fünf Dinge, die mich an meiner Religion stören", von Layton fand ich auch sehr gut! Layton meinte, nur wer diese Dinge innerhalb seiner Gemeinde offen ansprechen darf, darf sich bei seiner Religion auf die Religionsfreiheit berufen. Ich wünsche mir, dass ehrliche ZJ das tun werden. Aber man kennt ja auch seine Pappenheimer. Ich kann mir vorstellen, dass in der internen Nachbesprechung der Sendung in den Versammlungen die Zeugen sich selbst beruhigend argumentieren werden: „Na, bei denen kann man ja wirklich von einer Sekte sprechen. So was verrücktes, ein Massenselbstmord! So sind wir ja gar nicht, also sind wir auch keine Sekte!" Im Verallgemeinern sind ZJ ja spitze!

Gruß
Kopfschüttler

Geschrieben von Drahbeck am 14. Januar 2006 16:04:59:

Als Antwort auf Re Kopfschüttler  geschrieben von Wachtturmforscher am 14. Januar 2006 15:45:59:

Ich denke mal, hätte man Sie zu dieser Fernsehsendung eingeladen; Sie hätten es wohl kaum "besser" im Sinne der Allgemeinverständlichkeit fürs Publikum, "rübergebracht".
Solche Talkshows haben eben ihre Eigendynamik. Kommen Sie da mit einem "einstudierten Vortrag" denn Sie so wörtlich "anbringen" wollen, werden Sie wohl fehl am Platze sein.

Natürlich haftet Fernsehsendungen generell - auch aus meiner Sicht - eine gewisse "Seichtigkeit" an. Das aber ist eben kein Merkmal "nur" dieser Sendung.
Ich würde mich auch dem Votum anschliessen, dass Herr W. in dieser Sendung, in akzeptabler Form agiert hat.

Was Fernsehen für's Publikum bietet, sind nicht zuletzt die "bunten Bildchen".
Da gab es mal vor einiger Zeit - auf einem anderen Fernsehsender - eine Sendung in der der Herr Günther Pape mit auftrat. In meiner dem Herrn H. gewidmeten Datei habe ich auch Bilder aus dieser Sendung eingestellt. Ich sage aber ebenso klar. Bei der Auswahl habe ich "gesiebt", musste ich "sieben". Es wäre nämlich ein leichtes gewesen da auch Bilder von Herrn Pape zu nehmen, die dem Kriterium "telegen" zu sein, nun wirklich nicht entsprachen.

Geschrieben von Raimund am 14. Januar 2006 09:35:55:

Als Antwort auf: Re Kopfschüttler  geschrieben von Kopfschüttler am 14. Januar 2006 09:29:53:

Die „fünf Dinge, die mich an meiner Religion stören", von Layton fand ich auch sehr gut! Layton meinte, nur wer diese Dinge innerhalb seiner Gemeinde offen ansprechen darf, darf sich bei seiner Religion auf die Religionsfreiheit berufen. Ich wünsche mir, dass ehrliche ZJ das tun werden. Aber man kennt ja auch seine Pappenheimer.

Ich habe da mal eine interessante Erfahrung gemacht. Der ZJ, mit dem ich seinerzeit die Bibel "studierte" berichtete mir, daß er und seine Frau sich in ihrer Versammlung nicht so wohl fühlten. In ihrer früheren Versammlung gefiel es ihnen besser. Und einmal rutsche ihm gegenüber der Versammlungsführung der Satz raus: "Ihr seid so eine kalte Versammlung!"

Rausgeworfen hat man ihn hiernach nicht, aber diese Bemerkung soll man ihm jahrelang nachgetragen haben. Also, allein ein Satz kann schon spürbare Konsequenzen haben.

Geschrieben von Kopfschüttler am 14. Januar 2006 10:28:15:

Als Antwort auf: Re: @Kopfschüttler geschrieben von Raimund am 14. Januar 2006 09:35:55:

Zitat Raimund: >> Also, allein ein Satz kann schon spürbare Konsequenzen haben.<<

Das muss man sich mal vorstellen! Nur die Beobachtung, dass die neue Versammlung kalt sei, führt in diesem Fall schon zu mobbingähnlichen Repressalien. Dabei hat er gar nicht irgendwelche Glaubenssätze in Frage gestellt sondern lediglich seinen Eindruck der Stimmung in der Versammlung wiedergegeben. In meiner damaligen Versammlung wurden Brüder schon vorbeugend von der Bühne vor solchen Statements gewarnt. Ein Ältester sagte regelmäßig von der Bühnen: „Wenn Du jemals sagst, Deine Versammlung sei zu kalt, solltest Du Dich als erstes fragen, „Was kann ich tun, um sie wärmer zu machen!" ". Wie immer halt. Wehe man wagt ein Hinterfragen oder gar eine kritische Äußerung. Dann ist das nur ein persönliches Problem des Fragestellers und es werden Schuldgefühle in ihm gesät.

Übrigens, wenn man schon für die Äußerung "Ihr seid so eine kalte Versammlung!" Probleme bekommt, möchte ich nicht wissen, was die Schwester durchmacht, die sich erdreistet hat, die WTG zu verklagen.

http://www.sektenausstieg.net/index.php?option=com_content&task=view&id=1354&Itemid=89

Geschrieben von D. am 12. Januar 2006 07:29:17:

Über jene Zeugin Jehovas, die bewirkte, dass die katholisch erzogene Barbara Waß eines Tages selbst Zeugin Jehovas wurde, schreibt sie:
„Eines Tages im Sommer machte sie mir eine Mitteilung, die mich sehr erschütterte. Sie erzählte mir, daß sie und ihr Mann im Herbst nach New York gehen würden, um dort auf der Gilead Schule als Missionare ausgebildet zu werden. Sie würden dann in irgendein Land geschickt werden. Wohin, wußten sie selbst noch nicht.

Das war für mich ein ganz schwerer Schlag. Ich sollte also gerade in dieser schwierigen Lage den Menschen verlieren, den ich am meisten brauchte. Erst viel später begriff ich, daß auf solche Bindungen, auf solche Beziehungen bei den Zeugen Jehovas keine Rücksicht und auch gar nicht so viel Wert gelegt wird. Solche Beziehungen ergeben sich bei Studien häufig, aber sie dürfen für einen »treuen Zeugen Jehovas« nicht wichtiger sein als das »Verhältnis zu Jehova«, und sie dürfen niemals wichtiger sein als die »Königreichsinteressen«. Das heißt, sie dürfen nie wichtiger sein als das, was die Organisation anweist, was sie verlangt. Ist eine solche Beziehung mit den Interessen oder Anweisungen der Organisation nicht vereinbar, dann muß sie sofort abgebrochen werden.

Ich sollte das und die Konflikte, die daraus entstehen können, viele Jahre später nur allzu deutlich am eigenen Leib zu spüren bekommen. Wo hier die so oft erwähnte Liebe bleibt, ist allerdings eine andere Frage. Ich konnte dann nichts, aber schon nicht einen Funken davon wiederfinden. Aber das lag damals in weiter Feme, und ich hätte niemals geglaubt, daß es so ist. Ich war nur sehr traurig, daß ich Frau P. verlieren sollte, denn ich mochte sie wirklich sehr.

Das Ehepaar P. hatte hier die Versammlung mehr oder weniger aufgebaut, sie waren zu diesem Zweck hierher geschickt worden. Sie gingen keiner »weltlichen« Arbeit nach und wurden von der Organisation unterstützt. Sie waren als »Sonderpioniere« bereit, dort hinzugehen, wo »Hilfe not tut«. Sie wollten Missionare werden und hatten schon einige Zeit auf die Einberufung in die Schule gewartet."
Gelesen in dem Buch von Barbara Waß „Leben in der Wahrheit. 12 Jahre Zeugin Jehovas"
Demnächst noch etwas mehr

Geschrieben von D. am 13. Januar 2006 06:25:58:

Als Antwort auf: Eine erste, noch relativ harmlose Ernüchterung geschrieben von D. am 12. Januar 2006 07:29:17:

Die Erfahrung von Barbara Waß im Zeugen Jehovas obligatorischen Predigtdienst. Sie sagt von sich selbst, sie sei „solch ein Typ" der von vielerlei anderen Schwestern das Angebot bekam, gemeinsam in den Predigtdienst zu gehen.
Dabei stellte sich nicht selten heraus;

„Die Tatsache, daß sie irgendein Problem hatten, war oft der Grund, weshalb sie mit mir gehen wollten, denn dabei konnten sie dann darüber sprechen. So erfuhr ich sehr viel über Familienprobleme oder auch über Probleme, die es zwischen den Brüdern gab. Manchmal belastete mich das schwer. Ich dachte mir, wenn sich jeder an die Lehren hielte, dann könnte und dürfte das nicht passieren. Aber es passierte doch.

Da gab es Probleme innerhalb der Familien, Probleme zwischen Brüdern, die nahe zusammen wohnten, geschäftliche Probleme, Unehrlichkeiten und vieles mehr.
Ich versuchte immer, die Wogen zu glätten und die Betroffenen zu beruhigen. Ich mußte jedoch erkennen, daß vieles nicht so war, wie es eigentlich sein sollte. Ich machte mir viele Gedanken und überlegte, wieso dieses und jenes so war. Das war manchmal ziemlich schwer für mich zu verdauen. Es war viel schwerer als die Schwierigkeiten, die von den Leuten kamen, denen wir predigten. Obwohl man auch da allerhand aushalten muß.
An der Tür abgewiesen zu werden, ist nicht so schlimm. Damit muß man ohnehin immer rechnen."
Gelesen in dem Buch von Barbara Waß „Leben in der Wahrheit. 12 Jahre Zeugin Jehovas"

Geschrieben von D. am 14. Januar 2006 07:29:02:

Als Antwort auf: Da gab es Probleme geschrieben von D. am 13. Januar 2006 06:25:58:

„Manche Dinge jedoch lassen sich nicht vertuschen. Besonders dann, wenn ein Mädchen schwanger ist. Solche Situationen führen meist zu sehr schnellen Ehen, die bei weitem nicht alle gut gehen. Es kommt nicht selten vor, daß solche Ehen bald zerbrechen. Wir hatten mehrere solche Fälle in der Versammlung. Die jungen Leute kamen dann »von selbst« zu den Ältesten, weil es für sie besser ist, ihre »Sünde« zu bekennen und dadurch »Reue zu zeigen«. So kamen sie mit einer »Zurechtweisung« davon. Die Ältesten müssen sich in diesen Fällen sehr ausführlich mit der Sache beschäftigen. Sie müssen feststellen, ob die »Sünder« in die Sache »hineingeschlittert« sind oder ob sie die Situation absichtlich gefördert haben.

Das alles ist eigentlich noch viel schlimmer, als die Beichte bei einem Pfarrer, die bei den Zeugen so sehr verurteilt wird. Über die Verhandlungen wird ein schriftlicher Bericht abgefaßt und in den Versammlungsunterlagen aufgehoben. Viele haben davon keine Ahnung. Mein Mann hat als »Sekretär« jahrelang diese Unterlagen geführt und verwahrt, und er hat auch zahlreiche solche Verhandlungen mitgemacht. Es wird zwar immer behauptet, Verstöße gäbe es bei den Zeugen nicht bzw. sie würden in der Versammlung nicht geduldet. Aber das stimmt nicht. Es gibt alles mögliche. Vieles wird vertuscht, denn wenn eine Sache in der Versammlung nicht bekannt wird, dann bleibt es unter den Ältesten, die ja mit niemandem darüber reden dürfen.

Allerdings kommt es auch vor, daß ein Ältester nicht recht dicht hält und dann kommen wilde Gerüchte auf. Wenn es zu arg wird, dann gibt es wieder eine Ansprache, in der meistens die Frauen ins Gebet genommen werden. Es wird ihnen dann vor Augen gehalten, wie unchristlich es ist zu »tratschen«. Dadurch, daß über negative Dinge so hinweggetäuscht wird, versucht man sie wegzuschieben. Man ist gezwungen, unangenehme Dinge in sich zu vergraben, wenn man nicht in große Schwierigkeiten kommen will.

Nach außen sieht alles gut aus, innerhalb der Versammlung darf nicht darüber geredet werden. Man kommt sich dabei noch viel besser vor, als die Menschen »in der Welt draußen«. Man ist sich dabei gar nicht bewußt, wie anmaßend, hochmütig und größenwahnsinnig man dadurch eigentlich wird.
Gelesen in dem Buch von Barbara Waß „Leben in der Wahrheit. 12 Jahre Zeugin Jehovas"

Geschrieben von D. am 18. Januar 2006 05:00:25:

Als Antwort auf: Ins Gebet genommen geschrieben von D. am 14. Januar 2006 07:29:02:

„Mir wurde später im Zuge der Trennung von den Ältesten vorgeworfen, ich hätte wahrscheinlich früher schon nicht die richtige Einstellung gehabt. Ich habe mich jedoch wirklich angestrengt, habe meinen Mann unterstützt, indem ich fast alle Arbeit im Haus und im Garten gemacht habe, damit er seinen Verpflichtungen nachkommen konnte. Es gab Zeiten, wo er kaum daheim war, das war mit den kleinen Kindern nicht leicht, zumal sie ihren Vater gebraucht hätten. Ich habe fleißig mit den Kindern studiert, damit sie sich in der Schule so gut wie möglich verteidigen können. Unsere Familie wurde gern als Vorbild hingestellt, besonders die Kinder. Das war zwar schmeichelhaft, aber ungemein anstrengend, weil man dauernd perfekt sein muß. Ich hatte in der Zeit bereits große gesundheitliche Probleme. Wenn ich starke Kopfschmerzen hatte, wäre ich oft nur zu gerne zu Hause geblieben, anstatt in die Versammlung zu gehen. Den Kindern hätte es auch gut getan. Aber mein Fehlen ist sofort aufgefallen, und jeder hat gefragt, weshalb ich nicht da bin. Die Kinder hat mein Mann trotzdem mitgenommen und da ich sie ohnehin vorher und nachher versorgen mußte, konnte ich gleich mitgehen. Dazu kamen die immer wieder eingehämmerten Argumente, weshalb man wegen "Unpäßlichkeiten" nicht gleich daheim bleiben sollte."
Gelesen in Barbara Waß: „Wenn Religion zur Waffe wird"

Geschrieben von D. am 19. Januar 2006 06:39:40:

Als Antwort auf: Schmeichelhaft, aber ungemein anstrengend geschrieben von D. am 18. Januar 2006 05:00:25:

„Zuerst mußte mein Mann einmal Urlaub bekommen. Damals hieß es immer, wenn jemand für den Kongreß keinen Urlaub bekommt, dann sollte er einfach auf »Jehova vertrauen« und kündigen. Das haben damals und auch später zahlreiche Zeugen Jehovas getan. Bei den Kongressen wurden einige solcher Erfahrungen erzählt, in denen der Betreffende nachher meist eine bessere Stelle bekommen hat, als er vorher hatte.

So einfach ist das aber nicht, besonders wenn man eine Familie zu versorgen hat. Sicher haben manche nicht gleich wieder Arbeit bekommen, doch davon wurde nicht erzählt. … So kostete die Reise doch (auch) Geld. Wir mußten uns dieses Geld immer hart zusammensparen. …
Natürlich waren auch Redner direkt von der leitenden Körperschaft aus New York anwesend. Das war bei allen großen Kongressen so. Das Stadion in Nürnberg war stets voll, egal ob die Sonne unbarmherzig brannte oder ob es regnete. Alle lauschten gespannt den Vorträgen. …

Bei solchen Gelegenheiten wurde nicht mit Geld gespart. Da zur gleichen Zeit ein großer Kongreß in Rom stattfand, pendelte die Delegation zwischen Wien und Rom hin und her. Sie übermittelten natürlich Grüße von einem Kongreß zum andern. Wir freuten uns darüber und diese Grüße wurden stets mit großem Beifall aufgenommen. Wahrscheinlich machten sich die meisten kaum Gedanken darüber, wieviel Geld dieses Hin- und Herreisen kostete.

Der psychologische Effekt der großen Masse verfehlte auch bei uns nicht seine Wirkung. Wir sahen, daß wir nicht allein, waren, daß andere mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten wie wir. …
Wir hatten drei Kinder im Alter von einem, zwei und sechs Jahren. Es herrschte große Hitze und im Stadion brannte die Sonne unbarmherzig auf den Beton. Soweit ich mich erinnere waren mehr als 30.000 Personen anwesend. Für uns war das ein schwieriger Kongreß. Das Programm dauerte abends fast bis 22 Uhr. Meist begann es schon um neun Uhr Vormittag. Es waren ja, wie immer bei großen Kongressen, auch Männer aus der leitenden Körperschaft da, die Vorträge hielten. Diese Vorträge wurden immer in Englisch gehalten und nebenbei ins Deutsche übersetzt, auch wenn der Redner deutsch gekonnt hätte. …

Mit kleinen Kindern, wie wir sie hatten, den ganzen Tag bis in die Nacht bei dreißig Grad Hitze im Stadion zu sitzen ist eine Strapaze. Aber für uns war das selbstverständlich, wie für die anderen auch. Noch dazu durfte man nirgends mit einem Kinderwagen hinein, damit die Gänge nicht versperrt wurden. Auf dem einzigen Platz, wo man mit dem Kinderwagen hin durfte, waren keine Sitzgelegenheiten und außerdem zog es ganz furchtbar. So hatte jeder von uns stets ein Kind am Arm und der größere war noch so mit. Bei solchen Menschenmassen muß man auch immer aufpassen, denn ein Kind ist schnell verloren, wenn man es aus der Hand läßt. Zusätzlich hatten wir natürlich auch noch die Tasche voll mit Bibeln, Liederbüchern, Windeln, Thermosflaschen, Babyflascherln und all den anderen Dingen, die man braucht, wenn man kleine Kinder mithat und den ganzen Tag nicht nach Hause kommt. Das Auto war natürlich ein ganzes Stück vom Stadion entfernt geparkt und man mußte alles tragen.

Die Kinder waren bald alle schrecklich übermüdet, denn es wurde jeden Tag fast elf, bis sie ins Bett kamen. Es war auch nicht einfach im stockdunklen Zelt die ohnehin schon erschöpften Kinder ins Bett zu bringen.
Wir hatten damals noch keine Papierwindeln, und so mußte ich jeden Morgen vor dem Programm noch die Windeln waschen, damit ich sie am nächsten Tag wieder hatte.
Einmal war ich wirklich an einem Tiefpunkt: Als uns die Getränke ausgingen, und ich mich an einem Stand anstellen mußte, um den Kindern etwas zu trinken zu kaufen. Es war eine lange Schlange. Die Kinder waren ohnehin schon sehr unruhig. Ich stand etwa eine Viertelstunde in der prallen Sonne in dieser Schlange, aber es würde noch eine ganze Weile gedauert haben bis ich drangekommen wäre. Es machte auch niemand Anstalten, mich etwa mit den Kindern vorgehen zu lassen. Da gab ich es auf. Ich ging in eine Toilette und holte eine Flasche Wasser. Damals hab ich heimlich geweint, weil mir die Kinder leid taten und weil ich selber schon so fertig war.

Mit Mühe konnte ich meinen Mann davon überzeugen, daß wir einmal einen Nachmittag das Programm versäumen und die Kinder schlafen lassen mußten. Wir machten auch einen erholsamen Spaziergang durch den Laxenburger Park im Schatten der alten Bäume und erholten uns auch wirklich etwas. Am Abend aber waren wir wieder im Stadion."
Gelesen in dem Buch von Barbara Waß „Leben in der Wahrheit. 12 Jahre Zeugin Jehovas"
Geschrieben von D. am 20. Januar 2006 03:34:59:

Als Antwort auf: Eine Kongreßerfahrung geschrieben von D. am 19. Januar 2006 06:39:40:

„Ein typisches Beispiel dafür war die Ausbildung der Kinder. Es wurde ihnen vor Augen geführt, wie wenig Wert »weltliche Weisheit« hätte. Es wurde auch immer davon gesprochen, welch schlimme Vorkommnisse es angeblich in den höheren Schulen gab. Rauchen, Alkohol, Drogen u.s.w. In der Ältestenschule wurde ganz konsequent darauf hingewiesen, daß Älteste ihre Kinder nicht in höhere Schulen schicken sollten, und auch die anderen davon abhalten sollten. Es würde ja ohnehin bald das Ende kommen. Später, als das Ende nicht kam, und viele ohne richtige Ausbildung dastanden, sah es so aus, als seien manche eben »extrem« gewesen. Inzwischen ist es etwas lockerer geworden und einige Kinder von Zeugen Jehovas besuchen höhere Schulen. Besonders Kinder aus solchen Familien, in denen nur ein Eltemteil ein Zeuge ist.

Ein anderer Punkt war, daß man Kinder nicht an Schulveranstaltungen teilnehmen lassen sollte, die ein Ausbleiben über Nacht erforderten, also etwa an Schulschikursen oder, wie in den Bundesländern vorgesehen, an der Wien-Woche. Der Grund war, daß man Kinder nicht den weltlichen Einflüssen aussetzen durfte. Es wurden auch hier wieder Dinge, die angeblich bei solchen Veranstaltungen passiert waren, als abschreckendes Beispiel hingestellt. Hauptsächlich ging es dabei wieder um Rauchen, Alkohol, Discobesuche, Drogen und auch »Unsittlichkeit«. Diese angeblichen Vorkommnisse wurden pauschalisiert.

In der Praxis konnte das zu schweren Konflikten mit den Lehrern führen, gar nicht davon zu sprechen, wie es für die Kinder war, wenn sie als einzige von der ganzen Klasse zu Hause bleiben mußten. Als unser ältester Sohn in der Situation war, daß er zum Schikurs hätte fahren sollen, lernten wir das aus unmittelbarer Nähe kennen.
Obwohl unser Sohn der erste Zeuge Jehovas in dieser Schule war und eine Zeitlang der einzige, kamen wir doch mit den Lehrern immer gut aus. Wenn es etwas gab, dann sprachen wir mit ihnen und es gab wenig Probleme, obwohl oft Ausnahmen nötig waren. Als mein Mann einmal zum Direktor der Hauptschule ging und ihm sagte, daß unser Sohn nicht am Schikurs teilnehmen konnte, hatte dieser absolut kein Verständnis dafür. Er wollte entsprechende Gründe hören. Als mein Mann die üblichen Argumente vorbrachte, war der Direktor sehr ungehalten.

Er holte die Lehrerin dazu, die den Schikurs organisierte, und sie war sehr erbost, daß jemand annehmen konnte, es würde dabei etwas außer Kontrolle geraten. Beide versicherten meinem Mann, daß solche Dinge in dieser Schule nie vorgekommen waren und auch in Zukunft nicht vorkommen würden. Der Direktor akzeptierte einfach nicht, daß der Bub nicht mitfahren durfte. Es war ein schwieriger Fall. Einerseits wollten wir dem Buben gern die Freude lassen, andererseits war hier die klare Anweisung.

Da mein Mann Altester war, schauten ja auch die anderen auf uns. Dazu kam noch, daß wir dann später auch die anderen Kinder hätten fahren lassen müssen. Vielleicht waren wir in dieser Zeit schon nicht mehr ganz so gehorsam wie früher, es gab inzwischen allerhand, was uns nicht gefiel, auf jeden Fall ließen wir unseren Sohn fahren. Dieser war natürlich sehr glücklich darüber."
Gelesen in dem Buch von Barbara Waß „Leben in der Wahrheit. 12 Jahre Zeugin Jehovas"

Geschrieben von D. am 21. Januar 2006 08:01:16:

Als Antwort auf: Auch eine Konfliktebene geschrieben von D. am 20. Januar 2006 03:34:59:

„Mein Mann wurde Mitte der siebziger Jahre Ältester und besuchte dann zwei Wochen lang die »Ältestenschule«. Er hat sich dafür Urlaub genommen, um diese Schule mitmachen zu können. Ich glaube, das gibt es in dieser Form jetzt nicht mehr. In dieser Schule wurden Älteste über all die Dinge unterrichtet und wie sie gehandhabt werden sollten. Interessanterweise gab es als schriftliche Unterlage für den Kurs nur ein Buch, das die Ältesten niemandem zeigen durften, und das sie am Ende des Kurses wieder zurückgeben mußten. Es war nicht gestattet, mit den Brüdern über diese Dinge zu reden. Ein Ältester, der sich dieses Buch kopiert hatte, um auch später die Unterlagen zur Hand zu haben, wurde aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Das war auch eine Abschreckung für die anderen. Das ist eine ganz raffinierte Sache, denn so kann niemand beweisen, daß er gewisse Dinge so von der Organisation gelernt hat. Gibt es irgendwelche Probleme, dann kann es immer auf den einzelnen Ältesten geschoben werden. Es hieß dann eben, er habe etwas falsch verstanden oder sei »extrem«.
Gelesen in dem Buch von Barbara Waß „Leben in der Wahrheit. 12 Jahre Zeugin Jehovas"

Geschrieben von D. am 23. Januar 2006 05:17:11:

Als Antwort auf: Wer kopiert wird exkommuniziert geschrieben von D. am 21. Januar 2006 08:01:16:

„Für Kinder ist das nicht immer einfach zu verstehen, besonders wenn sie zu Geburtstagsfeiern eingeladen werden und nicht hingehen dürfen. Darüber hinaus wird auch alles streng abgelehnt, was mit Fasching zu tun hat. Gerade für Kinder ist der Fasching aber sehr lustig. Doch der Fasching und das damit verbundene Verkleiden hat heidnische Hintergründe. Also darf man als Zeuge Jehovas nicht daran teilnehmen. Allerdings haben es auch in diesem Fall nicht alle so ernst genommen.

Gerade in den Volksschulklassen gab es meist auch eine Faschingsfeier in der Schule. Alle anderen kamen verkleidet. Uns hat einmal bei dieser Gelegenheit unser Sohn sehr leid getan, und wir haben ihm erlaubt, in der Schule ein altes Matrosenkäppchen aufzusetzen, mit dem er zu Hause oft gespielt hat. Damals gab es außer uns auch schon andere Zeugen in unserem Ort. Die Kinder haben unseren Sohn mit der Mütze gesehen, er war sonst nicht verkleidet, doch sie erzählten es ihren Eltern. Diese gingen sofort zu den Ältesten in der Versammlung, von denen wir dann eine Rüge bekamen. Es hieß schließlich sogar, unser Sohn sei beim Faschingszug mitgegangen, was überhaupt nicht stimmte. Dabei hat er seine Mütze nur in der Schule während der Feier getragen. Die Kinder mußten ja während solcher Feiern dabeibleiben, weil das während der Schulstunden stattfand."
Gelesen in dem Buch von Barbara Waß „Leben in der Wahrheit. 12 Jahre Zeugin Jehovas"

Geschrieben von D. am 24. Januar 2006 05:45:10:

Als Antwort auf: Auf dem Rücken der Kinder geschrieben von D. am 23. Januar 2006 05:17:11:

„Obwohl von der Organisation immer wieder dagegen gesprochen wurde, bildeten sich in unserer Versammlung im Laufe der Zeit gewisse Cliquen. Das wirkte sich sehr nachteilig aus und gab allerhand Probleme. Wenn Dinge passierten, die eigentlich nicht vorkommen hätten dürfen, dann konnte kaum etwas dagegen unternommen werden, da man nie richtig durchblicken konnte, was wirklich los war. Es gab bei einigen geschäftliche Praktiken, die alles eher als seriös waren, aber es gab nie richtige Beweise dafür.

Gab es wirklich Beweise, dann waren da immer Zeugen, die das Gegenteil behaupteten. Eine Schwester, die viel sah und wußte, wurde so eingeschüchtert, daß sie sich nichts mehr zu sagen traute. Es wurde ihr von einigen Ältesten gedroht, sie würde ausgeschlossen, wenn sie noch etwas sagte. Sie wurde so hingestellt, als ob sie die Lügnerin wäre, obwohl es sicher nicht so war. Jene Ältesten, die versuchten der Sache auf den Grund zu gehen und etwas zu unternehmen, wurden immer wieder von den anderen überstimmt.

Es gab unzählige Ältestenbesprechungen, aber es kam nichts dabei heraus. Ich erfuhr damals schon viel von den Dingen, weil mir betroffene Schwestern oft ihr Leid klagten. Mein Mann erzählte mir nie etwas. Wenn ich ihm davon erzählte und meinte, weshalb da nichts unternommen würde, dann war er meistens sehr ungehalten. Ich konnte das schwer verstehen. Erst viel später erfuhr ich, daß er erfolglos dagegen anrannte. Um die »Einheit« der Ältestenschaft zu wahren, mußte er die Entscheidungen gegen sein besseres Wissen und Gewissen verteidigen. Das machte ihm sehr zu schaffen, aber er verbarg das vor mir.

Es entwickelte sich eine richtige Freunderlwirtschaft. Ob echte Freundschaften dahinter steckten bezweifle ich sehr, weil jeder auf seinen eigenen Vorteil bedacht war. … In der Versammlung gingen inzwischen die Probleme weiter. Da war z.B. ein Ältester, bei dem manches nicht stimmte. Viele konnten nicht verstehen, warum er nicht von seinem Amt enthoben wurde. Es gab unzählige Verhandlungen. Es kam jedoch nie viel dabei heraus. Der Betreffende verstand es gut, gewisse Leute an sich zu ziehen. Vor allem deckte ihn ein anderer Ältester. Es gab einige Leute in der Versammlung, die von diesem Bruder abhängig waren. Ein älterer Bruder meinte immer: »Wessen Brot ein Mensch ißt, dessen Wort redet er«. So mochte es wohl auch sein. Jedenfalls zog sich die Sache lange hin, bis er plötzlich ganz unerwartet vom Zweigbüro aus von seinem Ältestenamt enthoben wurde.

Erst später stellte sich heraus, was der Grund dafür war. Er hatte einem anderen Bruder, mit dem er recht eng befreundet war, vertrauliche Dinge über die Gesellschaft erzählt. Er war ja schon lange in der Wahrheit und hatte schon viel für die Gesellschaft getan. Als es zwischen den beiden Männern zu Differenzen kam, berichtete der andere dem Zweigbüro von diesen Indiskretionen. Das war sofort Grund genug, ihn von diesem Amt zu entheben, obwohl andere, recht schwerwiegende Dinge nicht genügt hatten."
Gelesen in dem Buch von Barbara Waß „Leben in der Wahrheit. 12 Jahre Zeugin Jehovas"

Geschrieben von D. am 25. Januar 2006 05:12:26:

Als Antwort auf: Auch das gibt es! geschrieben von D. am 24. Januar 2006 05:45:10:

„Der Kreisaufseher ist in der Woche, in der er da ist, »Gast« der Versammlung. Er wohnt unentgeltlich bei Brüdern und wird reihum zum Essen eingeladen. Es gilt als »Vorrecht«, ihn und seine Frau als Gast begrüßen zu dürfen.
Das erste, was der Kreisaufseher in der Versammlung macht, ist, alle Unterlagen durchsehen, damit er dann, wenn er mit den Ältesten zusammenkommt, alles besprechen kann. Er hält auch einen Vortrag und einige kürzere Ansprachen. Am Ende der Woche verfaßt er einen Bericht, den er an das Zweigbüro weitergibt. Falls er feststellen sollte, daß die »Ältestenschaft die Verantwortung vernachlässigt«, dann wird das Zweigbüro andere Älteste schicken, um die Lage zu prüfen und dem Zweig einen Bericht zu geben. Der Kreisaufseher ist auch für die Kreiskongresse zuständig. Ende des Monats geben er und seine Frau einen Bericht über ihre Arbeit und ihre Ausgaben, falls diese nicht von den Versammlungen gedeckt werden, ans Zweigbüro weiter. In der Regel bekommt der Kreisaufseher von der Versammlung Kilometergeld. Für Autoversicherung, Reifen, Reparaturen u.s.w. kommt meist der Kreis auf. … In den Versammlungen gibt es auch immer wieder Brüder, die den Kreisaufseher finanziell unterstützen.

Das Problem an der ganzen Sache ist, daß diese Kreisaufseher meist kaum eine Ahnung haben, was es heißt, wirklich im Leben zu stehen, zu arbeiten, eine Familie zu versorgen und zusätzlich noch zu predigen. Sie selber sind ja versorgt und sind zum Teil schon lange nicht mehr, oder sogar überhaupt noch nie einer »richtigen« Arbeit nachgegangen. Andererseits ist es natürlich auch nicht immer angenehm, jede Woche woanders zu wohnen, jeden Tag woanders zu essen und immer nur herumzureisen. Den wirklichen Alltag in den Versammlungen lernen sie aber doch nicht kennen, denn in dieser Woche strengt sich jeder besonders an, um möglichst an allen Vorkehrungen teilzuhaben. Es wird auch sehr ausdrücklich dazu ermuntert und aufgerufen, die entsprechende »Wertschätzung« für diesen Besuch aufzubringen und alles zu unterstützen.

Die Kreisaufseher werden alle zwei Jahre gewechselt. In unserem Haus haben Jahre hindurch die verschiedenen Kreisaufseher gewohnt, wenn sie in unserer Versammlung waren. So hatten wir Gelegenheit, den einen oder anderen besser kennenzulernen. Nur ein einziger von ihnen aber hat sich die Mühe gemacht, uns einmal zu besuchen und mit uns zu sprechen, als die ersten Probleme auftauchten. Dabei muß ich sagen, daß wir uns mit allen gut verstanden haben. Sie sind jedoch besonders in dieses System eingebunden, sie sind ja auch voll davon abhängig. Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten, so wird das nur mit den Ältesten besprochen, und es zählt allein, was sie sagen. …

Die andere Seite ist allerdings, daß all diese Leute keinerlei soziale Sicherheit haben, wenn sie aus Krankheitsgründen die geforderte Leistung nicht mehr erbringen können und aus diesem Dienst ausscheiden müssen. Es gibt auch keine Altersversorgung. Sie arbeiten halt solange sie können, auch wenn sie schon längst das Pensionsalter erreicht haben. Manche von ihnen zahlen sich selbst eine Krankenversicherung oder bekommen sie von einem anderen Bruder oder Verwandten bezahlt. Die Organisation tut in dieser Beziehung nichts. Im Gegenteil, als ein Bruder einmal die Anregung machte, die Gesellschaft solle für diese Leute eine Versicherung bezahlen, wurden die Ältesten bei einer Schulung vor diesem Bruder mit seinen Ideen gewarnt. Ein Zeuge Jehovas muß Vertrauen haben, daß Jehova schon irgendwie für ihn sorgen wird. Damit hat die Gesellschaft mit einem Minimum an Ausgaben ein Maximum von Leistung und Nutzen. Oft fallen aber solche Leute dann dem öffentlichen Sozialsystem zur Last, obwohl sie nie etwas eingezahlt.

(Redaktionelle Ergänzung:
Theoretisch führt jetzt die WTG in solchen Fällen eine „Nachversicherung" durch. Über die „Höhe" der dem Berechtigten dadurch zufließenden Ansprüche sollen dem Vernehmen nach sich sogar „Mäuse schon die Augen ausgeweint haben") .
Gelesen in dem Buch von Barbara Waß „Leben in der Wahrheit. 12 Jahre Zeugin Jehovas"
Geschrieben von D. am 26. Januar 2006 04:41:27:

Als Antwort auf: Der Kreisaufseher geschrieben von D. am 25. Januar 2006 05:12:26:

„Bruder B. war einer von denen, die es sehr belastete. Er kämpfte sicher sehr lange mit sich, doch eines Tages sprach er offen von der Bühne darüber. Er sagte, daß immer gelehrt worden war, 1975 käme das Ende. Er gab zu, das selber auch gelehrt zu haben, aber es hätte sich als falsch erwiesen. Dafür wolle er sich in aller Öffentlichkeit entschuldigen. Endlich war ein Mann ehrlich genug, dies zuzugeben, und er hatte den Mut, es öffentlich zu sagen.

Für mich war das eine Wohltat. Doch in der Versammlung schlug es ein wie eine Bombe. Es wurde heftig darüber diskutiert. Die einen fanden es als ehrliches Bekenntnis, andere aber, die sich durch all die fadenscheinigen Ausreden einlullen hatten lassen, fühlten sich in ihrem Trott gestört. Die anderen Ältesten, die zu feige waren, den Irrtum zuzugeben, fanden es als unerhörte Entgleisung, einen Angriff auf die Organisation, einen Akt der Untreue und des Aufruhrs.

Ein Bruder bat Bruder B. um ein vertrauliches Gespräch unter vier Augen, von dem niemand etwas erfahren sollte. Er fragte ihn um seine persönliche Meinung zu verschiedenen Dingen. Nach diesem Gespräch schrieb er einen umfangreichen Brief an das Zweigbüro, in dem er alles ausführlich berichtete, was ihm nicht gut vorkam. Bruder B. genoß in der Versammlung großes Ansehen. Es wäre ihm ein leichtes gewesen, die Versammlung zu spalten, wenn er mit den Brüdern über seine Ansichten geredet hätte. Aber er zog sich mit seiner Familie zurück und nahm auch keine Einladungen mehr an. Er pflegte keinerlei privaten Kontakt mehr mit den Brüdern, um niemanden mitzuziehen.

Er entschloß sich, sein Amt als Ältester zurückzulegen. Seinen Entschluß übermittelte er in einem Brief, den er meinem Mann gab, damit dieser ihn den anderen Ältesten gab.
Als mein Mann diesen Entschluß den Ältesten mitteilte, war die einzige Reaktion: »Gott sei Dank, dann haben wir nun ein Problem weniger«. Mein Mann war über diese Reaktion sehr betroffen. Da hatte dieser Bruder all die Jahre alles für die Versammlung eingesetzt, und nun, wo er in Schwierigkeiten war, war das die einzige Reaktion. Man ließ ihn einfach fallen, ja man war offensichtlich recht froh, ihn los zu haben. Mein Mann hätte am liebsten auf der Stelle ebenfalls sein Amt zurückgelegt. Doch er wartete noch zu, um nicht den Eindruck zu erwecken, Bruder B. hätte ihn diesbezüglich beeinflußt. …

Vielen tat es leid, daß Bruder B. zurückgetreten war, aber niemand hatte den Mut, offen dazu Stellung zu nehmen. Es wurde auch intern sehr viel Stimmung gegen Bruder B. gemacht. Die Reaktion eines Ältesten, der recht eng mit ihm befreundet war, zeigt deutlich, wie viel diese Freundschaften wert waren. Ich sagte diesem Ältesten, ich könne nicht verstehen, daß auch er Bruder B. fallenließ wie eine heiße Kartoffel und jetzt gegen ihn intervenierte. Ich sagte: »Du bist doch sein Freund«. Doch er gab mir zur Antwort, »in der Wahrheit gibt es keinen Freund«. So also sahen diese Freundschaften tatsächlich aus.
Gelesen in dem Buch von Barbara Waß „Leben in der Wahrheit. 12 Jahre Zeugin Jehovas"

Geschrieben von D. am 28. Januar 2006 06:18:22:

Als Antwort auf: Bruder B. geschrieben von D. am 26. Januar 2006 04:41:27:

„Es liefen seit längerem ohnehin schon fieberhafte Bemühungen, das Studium in eine andere Wohnung zu verlegen, da wir ja nicht mehr "würdig" waren. Da niemand genug Platz hatte, sollte es dann geteilt werden. Die Erleichterung war offensichtlich, als wir erklärten, wir würden die Zusammenkunft in einer anderen Wohnung ohnehin nicht mehr besuchen und die Familie des zweiten Ältesten ebenfalls nicht mehr.

Als Zeitpunkt für die Verlegung wurde dann endlich das Jahresende 1980 festgelegt.
Unser Studienleiter sorgte dafür, daß in den ca. zwei Monaten bis dahin der Rest des Buches noch ganz genau und nachdrücklich studiert wurde. Er sparte auch nicht mit ganz persönlichen Bemerkungen, Warnungen und direkten Fragen über unsere ganz persönlichen Ansichten. Normalerweise sind eigene Ansichten überhaupt nicht gefragt und wenn sie nicht genau mit dem Buch zusammenpassen, dann behält man sie besser für sich. Wir hielten uns in dieser Phase ohnehin zurück, um niemand anderen zu beeinflussen, aber so waren wir gezwungen, vor anderen Stellung zu beziehen. Das wurde uns als Versuch angekreidet, andere wegzuziehen.

Der Stoff dieses Buches war geradezu ideal, jeden mit äußerster Härte und Konsequenz zu behandeln, der nicht mehr bereit war, blinden Gehorsam zu zollen. Es war tatsächlich Speise zur rechten Zeit, was die Organisation der Zeugen Jehovas hier austeilte. …
Es war eine große Erleichterung, als endlich das Jahresende kam und das Buchstudium in unserem Haus vorbei war. Wir hätten uns das früher nie vorstellen können, aber zuletzt war es nur mehr eine Quälerei.

Wir drei Familien trafen uns weiterhin jeden Montag - wir lasen allerdings nicht mehr ein Buch der Zeugen Jehovas, sondern die Bibel - deshalb wurde verbreitet, wir hätten eine Sekte gegründet. Wir nahmen diese Treffen sehr ernst, wir dachten, es sei unbedingt nötig, regelmäßig zusammenzukommen. Die Zusammenkünfte der Zeugen haben wir von da an kaum mehr besucht. Wir hatten nur mehr das Bedürfnis, endlich in Ruhe gelassen zu werden. … (aber es) dauerte noch eine ganze Weile, bis wir halbwegs in Frieden gelassen wurden.

Die Ältesten kamen mehrmals, um mit uns zu sprechen und einen triftigen Grund zu finden, uns endgültig als gefährliche Abtrünnige kennzeichnen zu können. Seither sind immer wieder Gerüchte über uns verbreitet worden. … 1992 kamen erstmals wieder Zeugen Jehovas an die Tür, sie wollten mit unseren Kindern sprechen. Nun, nach zwölf Jahren! Damals kümmerte sich niemand um die Kinder. Jetzt wollten sie plötzlich wissen, wie sie denken. Der Besuch kam für uns nicht ganz unerwartet, denn wir erfuhren von einer entsprechenden Anweisung in der Zeitschrift "Der Wachtturm". … Da mein Mann diese Fragen nicht zufriedenstellend beantwortete, sagte der Älteste - den wir bei den Zeugen als Buben aufwachsen sahen -

"Du hast deinen Glauben verloren, somit gibt es keine Hoffnung für dich, deine Kinder und Enkelkinder. Ich bin froh, mit dir gesprochen zu haben, damit ich weiß wie du denkst. Aber du mußt verstehen, daß ich dich auch in Zukunft nicht grüßen werde, wenn ich dich auf der Straße treffe."

Später wunderten mein Mann und ich uns, wieviel wir uns nach so vielen Jahren noch gefallen ließen. Noch dazu in der eigenen Wohnung."
Gelesen in Barbara Waß „Wenn Religion zur Waffe wird"

Geschrieben von D. am 29. Januar 2006 07:34:27:

Als Antwort auf: Tatsächliche Speise zur rechten Zeit geschrieben von D. am 28. Januar 2006 06:18:22:

„Mit besonderem Interesse wurden die Bezirkskongresse 1975 erwartet. Man dachte, daß es vielleicht die letzten Bezirkskongresse waren. Wir waren damals in Innsbruck zugeteilt. Es war dann auch alles auf das Ende zugeschnitten. Es hieß, wir wüßten nicht, was uns dieses Jahr noch bringen würde, aber jedenfalls wären auch für den Sommer 1976 wieder Kongresse geplant.

Alles war in gespannter Erwartung. Was würde in nächster Zeit passieren. Es gab schon welche, die nicht so sehr an das Ende glaubten, doch die sagten in dieser Zeit nichts. Später haben auch viele von denen, die ganz sicher daran geglaubt und viel davon gesprochen haben, behauptet, sie hätten das Ende nicht sicher erwartet. Aber das sagten sie nur, weil die Organisation die Sache so hinstellte, als hätten die Brüder diesen Fehler selber gemacht. Da wollte dann keiner mehr dabei sein.

Vor 1975 wurde immer darauf hingewiesen, daß für die Zeugen Jehovas Verfolgung zu erwarten war. Es hieß, die politischen Mächte, vor allem die UNO, würde sich gegen die »wahre Anbetung« wenden. Es wurde erwartet, daß Zeugen Jehovas nicht mehr so frei werden, predigen zu dürfen und daß es schwierig werden könnte, Literatur zu bekommen. Deshalb wurden in den Versammlungen bei »vertrauenswürdigen« Brüdern Kartons mit Bibeln und Büchern verstaut. In Zeiten der Verfolgung sollte diese Literatur versteckt und heimlich verbreitet werden. Von dieser Sache wußten nur ganz wenige, damit später niemand etwas davon verraten könnte, falls er unter Druck gesetzt würde. Diese Literatur schien auch nirgends in den Versammlungsunterlagen auf. Auch bei uns waren mehrere solche Kartons untergebracht, nur deshalb weiß ich davon.

Als wir uns 1980 von den Zeugen trennten, fragte niemand danach, weil niemand davon wußte. Wenn wir die Bücher nicht selbst zurückgegeben hätten, wären sie längst in Vergessenheit geraten. Ich weiß, daß bei einem Bruder noch immer einige Kartons in einem guten Versteck untergebracht sind, obwohl er lange nicht mehr als vertrauenswürdig gilt."
Gelesen in dem Buch von Barbara Waß „Leben in der Wahrheit. 12 Jahre Zeugin Jehovas"

Geschrieben von D. am 30. Januar 2006 07:53:53:

Als Antwort auf: Der vergessene" Bücherkarton geschrieben von D. am 29. Januar 2006 07:34:27:

„Die meisten ehemaligen Zeugen Jehovas sind bemüht, neuen Bekannten nichts davon zu erzählen, daß sie einmal Zeugen waren. Auch mit denen, die davon wissen, wird kaum darüber gesprochen. Das hat mehrere Gründe: Zum ersten ist es für den Ehemaligen äußerst schwierig, davon zu sprechen, weil dabei vieles wieder aufbricht, was sehr weh getan hat. Andererseits kommen von Außenstehenden Argumente, die ein Gespräch erschweren, wenn nicht unmöglich machen. Ausschlaggebend sind vor allem zwei Faktoren: Man bekommt immer wieder zu hören, wie man denn nur so dumm sein konnte, das alles zu glauben, und - es wird einem nicht verziehen.

Wie man das alles glauben konnte, weiß man später selber nicht mehr, aber man weiß, daß man vielen Menschen weh getan hat. Wenn ein Zeuge Jehovas wieder ins normale Leben zurückfinden soll, dann ist er darauf angewiesen, daß ihm verziehen wird, und daß man ihm nicht dauernd vorwirft, was er für einen "Blödsinn" gemacht hat. Nur wenn im Laufe der Zeit ruhige, offene Gespräche geführt werden, wird es ihm möglich sein, das Wie und Warum selber zu durchschauen und sich auch zu entschuldigen. Dazu gibt es Gründe genug, denn jeder hat andere durch sein Verhalten vor den Kopf gestoßen, sonst war er nie ein richtiger Zeuge.

Jemand hat einmal gesagt: "Es ist leichter, einen Krieg zu gewinnen, als eine Ideologie aufzugeben." Wer über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg eine Ideologie vertreten und gelebt hat, braucht viel Substanz, um einzugestehen, daß er sich geirrt hat.
Das kostet einige Kraft und auch eine Portion Demut.
Ähnlich ist es, wenn sich jemand von einer Partei trennt. Je bekannter war, daß er dieser Partei angehörte, und je höher jemand in der Hierarchie aufstieg, desto schwieriger ist es. Wenn ein Mitläufer sich trennt, dann wird nicht viel Aufhebens darum gemacht, weder in einer Partei noch in einer Religionsgemeinschaft."
Gelesen in Barbara Waß „Wenn Religion zur Waffe wird"

Geschrieben von D. am 31. Januar 2006 08:25:37:

Als Antwort auf: Es ist leichter einen Krieg zu gewinnen geschrieben von D. am 30. Januar 2006 07:53:53:

„Den Zeugen Jehovas wurde zwar verboten, mein Buch "Leben in der Wahrheit" zu lesen, einige haben es allerdings doch getan. Andere haben Zeitungsartikel oder Rezensionen darüber gelesen oder im Rundfunk darüber gehört. Einer schrieb mir daraufhin einen bösen Brief.

"Sehr geehrte Frau Waß!
Sie haben vor einigen Wochen an einer Radiosendung mitgewirkt, in welcher die Zeugen Jehovas kritisiert wurden. Abgesehen von der perfide anmutenden journalistischen Absicht (für die Sie vielleicht mißbraucht wurden), durch geschickt zusammengestellte, unklar formulierte Beschuldigungen, die nicht eine einzige konkrete Tatsache enthielten, die Suggestion zu erzeugen, die Zeugen Jehovas seien auch eine jener zweifelhaften Sekten mit verwerflichem geistigen Inhalt, sagte u. a. der Sprecher folgenden Satz (wie anzunehmen ist, auf Ihre Information hin):
"Den Zeugen Jehovas ist es verboten, fremde religiöse Schriften zu studieren."

Diese Behauptung ist eine Unwahrheit. Wäre sie wahr, dann wäre die Botschaft der Zeugen Jehovas ohne weitere Prüfung sofort zu verwerfen. Die Lehre der Zeugen Jehovas abzulehnen, muß Ihnen unbenommen bleiben, aber den Versuch, die Zeugen Jehovas durch offene Lügen in Verruf zu bringen, wird auch der Gleichgültigste als unehrenhaft und verwerflich verurteilen. Wenn Sie auch nur einen Augenblick lang an der Berechtigung Ihrer Ablehnung der Zeugen Jehovas zweifeln, so müssen Sie sich sagen, daß Sie durch die Verbreitung einer Unwahrheit vielleicht Tausende daran gehindert haben, die Zeugen Jehovas überhaupt anzuhören.

Sollten Sie dies mit Ihrem Buch sogar beabsichtigt haben, so frage ich mich, welches Entgelt Sie von wem immer dafür erhalten haben. Ich kann Sie daher nur bitten oder es ansonsten Ihrem Gewissen anheim stellen, zu veranlassen, daß die durch Ihr Dazutun ausgebreiteten Unwahrheiten über die Zeugen Jehovas in der Öffentlichkeit widerrufen werden.
Mit vorzüglicher Hochachtung"

Nachdem ich den Schreiber in einem Antwortschreiben gefragt habe, was ihn eigentlich veranlasse solche Anschuldigungen zu erheben, wie z. B. ich sei dafür bezahlt worden, den Zeugen zu schaden, und ihn aufgefordert habe, doch einmal anzufragen, ob er Schriften anderer Religionen lesen darf, bekam ich einen weiteren, recht ausführlichen Brief und die Cassette mit dem Rundfunkinterview. Das Buch hatte er nach eigenen Angaben aus folgendem Grund nicht gelesen:
"Dies geschieht aber nicht aus Selbstgerechtigkeit, sondern weil es mich Qualen kostet, immer wieder dem Geist der Böswilligkeit und Verleumdung zu begegnen, der sich bis jetzt in allen Veröffentlichungen über die Zeugen Jehovas gezeigt hat."

Sein Brief hätte sich ausschließlich auf die Rundfunksendung bezogen. Seinen Unmut hat darin besonders ein Satz erregt. Auf die Frage der Journalistin, womit ich im nachhinein schwer zurechtkomme, hatte ich geantwortet: "daß man den Gehorsam höher setzt als den eigenen Verstand. Und wenn ich heute daran denke, da muß ich sagen, wird mir manchmal ganz übel dabei, weil ich fürchte, mit der Einstellung wären wir unter Umständen auch gute Nationalsozialisten geworden, und das ist wirklich ein schlimmer Gedanke."

Der Zeuge Jehovas behauptete in seinem zweiten Brief, ich hätte sinngemäß gesagt:
"Zeugen Jehovas hätten ergebene Parteigänger Hitlers abgegeben".
In seinem Haß - oder besser gesagt wohl in seiner Angst vor allen "Abtrünnigen" - die ja nichts anderes im Sinn haben, als den Glauben wahrer Diener Gottes zu untergraben und ihnen zu schaden - hat er das, was ich einzig und allein auf mich bezogen habe, auf andere projiziert. Eine abtrünnige Schwester kann ja schließlich nichts anderes im Sinn haben wollen, als andere zu verleumden und den ehemaligen Brüdern Schaden zufügen wollen. Sein Schreiben endet mit den Worten:

"Ich schicke diesen Brief dennoch ab, weil ich kein Mittel zur Besinnung versucht lassen möchte, möchte Sie aber bitten, mir keinen Antwortbrief mehr zu schreiben, da ich mich nicht befähigt fühle, mit jemandem, dessen Phantasie solch abgrundtief bösartige Beschuldigungen ersinnt, in geistige Auseinandersetzung zu treten."

Also habe ich den zweieinhalb Seiten langen Brief nicht mehr beantwortet. Dieser Zeuge wird es sehr schwer haben, jemals aus der Wachtturmgesellschaft herauszukommen, denn dann müßte er ja solche Aktionen vor sich selber verantworten. Aber er war immerhin ehrlich genug, seinen Namen und die volle Adresse anzugeben.

Im Gegensatz zu einem anderen, katholischen Briefschreiber (oder einer Briefschreiberin), der anonym bleibt. Bei ihm steht statt einem Absender auf dem Brief offensichtlich ein Zitat, das allein schon wie ein Gerichtsurteil anmutet. Im Brief selber kann man das Höllenfeuer geradezu riechen.

Hier der Absender und ein Teil des Briefes, der zwei Seiten lang ist und drohend mit drei Rufzeichen endet.
"Absender:
P. Wennfried o. Straaten: Die größte Not der wahren Kirche, ist die Untreue ihrer Kinder u. der dumme Stolz, vom Satan verblendet.

Sehr geehrte Frau Waß!
Eigendlich lohnt es sich nicht, Ihnen zu schreiben, den wenn Sie heute noch nicht wissen, wo der wahre Glaube ist, trotz Ihrer Katholischen Erziehung, dann sind Sie arm dran. Sie hatten, wie man liest, immer das Glück in jungen Jahren in geborgene Hände zu fallen. - Arm sind heute alle, die niemanden haben, der sie führt, diese fallen den Verführern, so auch Zeugen Jehovas leichter hinein. Weil sie Liebe vorgeben u. wer braucht sie nicht. - Der Satan weiß sich zu geben wie er es braucht. Fangen Sie endlich an, statt "groß" zu reden u. schreiben zu beten an. Dann werden Sie zur Demut finden. Beten Sie auch für alle Zeugen Jehovas. Deren Trick wir alle kennen. Das wäre Liebe zu Ihren Brüdern u. Schwestern dort. Damit alle, auch Sie, die Gnade finden, in die wahre Kirche zurück zu kehren.

Aber wie man sieht, geht es Ihnen noch viel zu gut (ist es Ihnen auch immer gegangen), und reden groß, weil Sie wieder nicht wissen zu welcher Sekte sie gehen sollen. -
Wie verblendet u. vom Stolz!!! verfinstert sind Sie den noch?

Dieser Briefeschreiber ist offenbar ein geübter Kämpfer mit dem Schwert des Geistes, leider ist er nicht der einzige. Es ist kaum zu glauben, mit welchem Kampfgeist manche Menschen angebliche Wahrheiten verteidigen. Anziehend ist dieser Eifer wohl kaum. Erhebt sich wieder die Frage: wo ist nun Jesus wirklich in ihrer Mitte…?"
Gelesen in Barbara Waß „Wenn Religion zur Waffe wird"

Man vergleiche als thematisch ähnlich auch:

Käse aus deutschen Landen

Geschrieben von FallenAngel  am 25. Januar 2006 09:37:44:

Als Antwort auf: Auch das gibt es! geschrieben von D. am 24. Januar 2006 05:45:10:

Hab mir das Buch bestellt bei Amazon.de.
Bin mal gespannt.

www.infolink-net.de/index.php?option=com_content&task=view&id=852&Itemid=29

Geschrieben von Arachnida am 31. Januar 2006 22:03:46:

Als Antwort auf: Ein Zeuge Jehovas schreibt einen Brief geschrieben von D. am 31. Januar 2006 08:25:37:

Ist es eine der Phantasie entsprungenen abgrundtief bösartige Beschuldigung, dass man als Zeuge Jehova den Gehorsam höher setzten muss als den eigenen Verstand?

• Wachtturm 1.November 1962 Seite 658
Wenn ihr Jehova gehorcht, könnt ihr nie fehlgehen.

Was er euch durch sein Wort und seine Organisation sagt, ist zu eurem Besten und trägt dazu bei, euer Leben zu verlängern.

Ahmt nicht jene jungen Leute nach, die sich auf das bißchen Wissen, das sie erworben haben, etwas einbilden.
Seid nicht so töricht zu glauben, ihr wüßtet alles besser als Gott und würdet ohne ihn mit dem Leben fertig.
Er lebt schon viel länger als ihr und weiß viel mehr.
Handelt nicht wie die Welt, die in ihrer Torheit seine Weisheit verwirft.
Das Chaos, in dem sie sich heute befindet, zeigt, wohin eine solch törichte Handlungsweise führt.
Seid euch stets der Tatsache bewußt, daß ihr erst kurze Zeit lebt und noch viel zu lernen habt.
Euer bester Lehrer ist Jehova.
Schätzt daher seine Weisheit.
„Mein Sohn, merke auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden. Laß sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens. Denn Leben sind sie denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleische." — Spr. 4:20-22.
Wenn ihr die Reden Jehovas im Innern eures Herzens bewahrt, kommt ihr nicht auf den Gedanken, selbst beurteilen zu wollen, was recht und was unrecht ist, sondern richtet euch nach seinem Urteil, das in der Bibel niedergelegt ist.
Allein die Tatsache, daß euch die Eltern schon strafen mußten, weil ihr etwas getan hattet, was in euren Augen recht, in Wirklichkeit aber ein Unrecht war, zeigt, daß ihr euch auf euer Urteil nicht verlassen könnt.

Selbst die Erwachsenen können nicht zuverlässig zwischen Recht und Unrecht unterscheiden, sondern müssen sich dabei auf die Gesetze Gottes verlassen.

Wer weise ist, befolgt den Rat:
„Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und e r wird gerade machen deine Pfade." — Spr. 3:5, 6.

• Wachtturm 1962 1. Mai 272-274
Wenn wir genauso beharrlich untadelig wandeln wollen wie Henoch, Noah, Abraham und Daniel, dann müssen wir in allem, was wir tun, Jehova beachten, denn Sprüche 3:5, 6 (NW) sagt:
„Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf allen deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerade machen."
Wer nicht bereit ist, diesen Rat zu befolgen, kann niemals ein Freund Gottes werden.
Ja wer der Aufforderung, auf Jehova zu vertrauen und sich von ihm leiten zu lassen, um beständig auf geraden Pfaden zu wandeln, nicht nachkommt, kann sich Gott überhaupt nicht hingeben.
Was kann der Christ hieraus lernen?
Daß er fortgesetzt untadelig wandeln muß in Jehovas Augen und sich stets von ihm leiten lassen sollte, besonders in kritischen Lebenslagen, in denen er nicht recht weiß, wie er handeln soll.
Wir sollten uns nie zu vermessenen Taten drängen lassen, weder durch unsere eigenen Gedanken noch von einer anderen Person, selbst wenn sie vielleicht eine verantwortungsvolle Stellung in Gottes Organisation innehat.

Der Christ wird somit heute nicht nur durch das Gebet und das Wort Gottes von vermessenen Taten zurückgehalten, sondern auch durch die Ratschläge der Organisation Gottes.

Weißt du also einmal in einer kritischen Lage nicht genau, wie du vorgehen solltest, dann verlaß dich nie bloß auf menschliche Weisheit.
Unternimm nichts, bevor du nicht durch ein Studium des Wortes Gottes Klarheit von Jehova empfangen hast.
Dann bleibst du auf geraden Pfaden und wandelst fortgesetzt untadelig.

• Wachtturm 1993 15. 12. S. 13
Vertraue auf Jehova!
Unser himmlischer Vater fordert uns mahnend auf:
„Stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand" (Sprüche 3:5).
Kein weltlicher Ratgeber oder Psychologe könnte jemals auch nur die Hoffnung hegen, es mit der Weisheit und dem Verständnis Jehovas aufzunehmen.
„Sein Verstand ist unermeßlich" (Psalm 147:5).

Statt uns auf die Weisheit prominenter Menschen in der Welt oder auf unsere bloßen Gefühle zu verlassen, wollen wir uns an Jehova, sein Wort und die Ältesten in der Christenversammlung halten, wenn wir weisen Rat benötigen (Psalm 55:22; 1. Korinther 2:5).

Menschliche Weisheit oder Stolz wegen unserer Stellung wird uns an dem schnell näher rückenden Tag schwerer Prüfung von keinem Nutzen sein (Jesaja 29:14; 1. Korinther 2:14).
Auf Jehova zu vertrauen, statt auf unseren eigenen Verstand, erfordert Demut.
Diese Eigenschaft ist tatsächlich sehr wichtig für alle, die Jehova gefallen möchten.

• Wachtturm 1.Februar 1958 Seite 85
Außer Erkenntnis und Weisheit ist auch Verständnis unbedingt erforderlich.
Das heißt, wir müssen die Dinge so zu verstehen suchen, wie Gott sie ansieht.
Wir dürfen unser eigenes Verständnis über gewisse Dinge, Geschehnisse und Vorkehrungen nicht seinem Verständnis entgegenstellen.
„Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand (dein eigenes Verständnis).
Beachte ihn auf allen deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerade machen.
Werde nicht weise in deinen Augen.

• Wachtturm 15.November 1962 Seite 682
Die Menschen müssen täglich Entscheidungen treffen.
Dabei richten sie sich gewöhnlich nach einem bestimmten Ziel, entweder nach den Grundsätzen ihrer Religion oder nach den Ansichten von Menschen aus der Vergangenheit und der Neuzeit, vermischt mit ihren eigenen selbstischen Neigungen und Gefühlen.
Ihr Glaube zeigt sich in ihrer Persönlichkeit. Ihre Handlungsweise wird durch das bestimmt, was sie in ihren Geist aufnehmen.
Darum müssen jene, die Gott dienen und sein Wort, die Bibel, als Richtschnur betrachten, dieses Wort täglich studieren. (Jer. 10:23; Spr. 3:5, 6)

Sie müssen die Gedanken der Bibel zu ihren Gedanken machen.

Geschrieben von Arachnida am 31. Januar 2006 19:42:09:

Als Antwort auf: Ein Zeuge Jehovas schreibt einen Brief geschrieben von D. am 31. Januar 2006 08:25:37:

Der Bruder der in dem Bericht von Babara Waß erwähnt wird, behauptet in seinem Brief das es eine Lüge wäre das es Jehovas Zeugen verboten wäre „fremde religiöse Schriften" zu lesen.

Der Bruder lehnt sich hierbei sehr weit aus dem Fenster wenn er sagt:

„Diese Behauptung ist eine Unwahrheit.
Wäre sie wahr, dann wäre die Botschaft der Zeugen Jehovas ohne weitere Prüfung sofort zu verwerfen."

Sollte er dies tatsächlich nach besten Wissen und Gewissen glauben ist er sicherlich der einzige der meint alles lesen zu dürfen:

Verboten sind alle Schriften (ob religiös oder nicht):

• Von Abtrünnigen (dabei spielt Inhalt und Form keine Rolle)
Der Einfachheit halber kann man sagen das jeder der die Wachtturm Gesellschaft kritisiert ist ein Abtrünniger ist.
Dies setzt nicht zwangsläufig voraus dass jemand vorher ein Zeuge Jehovas war.

Abfall oder Abtrünnigkeit bezeichnet ein Abstehen oder eine Abkehr von etwas, ein Abtreten, einen Aufstand (eine Rebellion); dazu gehört auch die Verbreitung von Irrlehren, die Unterstützung oder Förderung der falschen Religion sowie ihrer Feiertage und interkonfessionellen Aktivitäten (5. Mo. 13:13, 15; Jos. 22:22, Fn.; Apg. 21:21, Fn.; 2. Kor. 6:14, 15, 17, 18; 2. Joh. 7, 9, 10; Offb. 18:4).

Abfall oder Abtrünnigkeit schließt Handlungen ein, die gegen die wahre Anbetung Jehovas oder gegen die Ordnung gerichtet sind, die Jehova seinem Volk gegeben hat (Jer. 17:13; 23:15; 28:15, 16; 2. Thes. 2:9, 10).

Personen, die vorsätzlich Lehren verbreiten (hartnäckig daran festhalten und darüber reden), welche im Widerspruch zu der biblischen Wahrheit stehen, die Jehovas Zeugen lehren, sind Abtrünnige.

Wird bekannt, daß jemand mit einer anderen religiösen Organisation Verbindung aufgenommen hat, sollte der Sache nachgegangen werden, und falls sich Beweise ergeben, sollte ein Rechtskomitee gebildet werden.

• Mit Unmoralischen Inhalt.
Da man allerdings ein Buch erst lesen muss um zu wissen ob der Inhalt Unmoralisch ist kann der Bogen sehr weit gespannt werden, bis hin zu der Literatur aller Weltlinge.
Was ist entartetes Gedankengut?
Der Schwerpunkt in der momentanen Frage liegt jedoch bei Verbot.
Ausgeschlossen kann man wegen offensichtlicher pornografischer Literatur werden.
Dies eröffnet aber im Komiteefall der Willkür Tür und Tor.

• Mit Okkulten Inhalt.
Dazu zählt Harry Potter genauso wie religiöse Schriften mit okkulten Inhalt

Der Besitz solcher Literatur ist ein eindeutiger Beweis.

Falls jemand sicher weiß, daß eine Missetat begangen wurde, durch die die Versammlung verunreinigt werden könnte, ist er verpflichtet, es zu berichten, um die Reinerhaltung der Versammlung zu ermöglichen (3. Mo. 5:1; 4. Mo. 15:32-34; Spr. 29:24).

Wachtturm 1986 15. 3. S. 13
'Laß dich nicht schnell in deinem vernünftigen Denken erschüttern'

Abschnitt 10:
Wenn jemand zu uns sagt: „Das solltest du nicht lesen!" oder: „Hör dir das nicht an!", mögen wir versucht sein, seinen Rat zu übergehen.
Bedenke jedoch, daß Jehova es ist, der uns durch sein Wort mitteilt, was zu tun ist.
Was sagt er in bezug auf Abgefallene? „Meidet sie" (Römer 16:17, 18), 'habt keinen Umgang mehr mit ihnen' (1. Korinther 5:11), und „nehmt . . . [sie] niemals in euer Haus auf, noch entbietet . . . [ihnen] einen Gruß" (2. Johannes 9, 10).

Das sind nachdrückliche Worte, klare Anweisungen.

Wenn wir aus Neugier die Schriften eines Abgefallenen lesen würden, wäre das nicht dasselbe, als wenn wir diesen Feind der wahren Anbetung direkt in unsere Wohnung einladen, uns mit ihm zusammensetzen und ihn über seine abtrünnigen Ideen berichten lassen würden?

Abschnitt 11:
Wir können die Sache wie folgt veranschaulichen:
Angenommen, deinem jugendlichen Sohn sind durch die Post pornographische Schriften zugestellt worden.
Was würdest du tun?
Wenn er aus Neugier dazu geneigt wäre, sie zu lesen, würdest du dann sagen:
„Ja, lies sie nur. Es wird dir nicht schaden.
Wir haben dich ja von klein auf darüber belehrt, daß Unmoral etwas Schlechtes ist.
Außerdem solltest du wissen, was in der Welt vor sich geht, damit du erkennst, daß sie wirklich schlecht ist."?
Würdest du so argumentieren?

Keinesfalls!

Vielmehr würdest du mit Sicherheit auf die Gefahren hinweisen, die mit dem Lesen pornographischer Schriften verbunden sind,

und verlangen, daß sie vernichtet werden.

Warum?
Weil ungeachtet dessen, wie fest jemand in der Wahrheit steht, sein Herz und sein Sinn in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn er seinen Sinn mit dem entarteten Gedankengut solcher Schriften nährt.
Eine tief im Herzen lauernde falsche Begierde kann schließlich ein entartetes sexuelles Verlangen hervorrufen.
Was wird die Folge sein?
Jakobus sagt, daß eine falsche Begierde, wenn sie befruchtet wird, Sünde gebiert und die Sünde zum Tod führt (Jakobus 1:15).
Weshalb sollte man also diese Kettenreaktion auslösen?

Abschnitt 12:
Nun, wenn wir unsere Kinder so entschieden vor dem Einfluß der Pornographie schützen würden, sollten wir dann nicht erwarten, daß unser liebevoller himmlischer Vater uns in ähnlicher Weise vor geistiger Unmoral schützt, wozu ja auch die Abtrünnigkeit zählt?

Er sagt: Haltet euch von ihr fern!

Studienfragenfragen zu den Abschnitten:

11, 12. (a) Welche Veranschaulichung hilft uns erkennen, daß wir nicht unbeschadet die Schriften Abtrünniger lesen können? (b) Wie läßt sich das auf Jehovas Sorge um sein Volk übertragen?

Warum ist das Lesen der Schriften Abtrünniger mit dem Lesen pornographischer Literatur vergleichbar?

[Bild auf Seite 12]
Vernichtest du wohlweislich die Schriften Abtrünniger?

Das Bild zeigt eine Frau in Amish-kleid die mit ernsten Blick ein Schriftstück mit weit von sich gestreckten Arm zwischen Daumen und Zeigefinger in einen Papierkorb befördert.
Aus dem Bild lässt sich schließen dass gerade der Postbote dieses Schriftstück gebracht hat.
In der rechten Hand hält die Frau weitere Briefe.

Wachtturm 1992 15. 7. S. 11-12
Christus hat Gesetzlosigkeit gehaßt — Tust du es auch?

Schließlich hat das Wort „Haß" noch jene Bedeutung, die uns bei dieser Betrachtung besonders interessiert.
Es vermittelt den Gedanken, gegen jemand oder etwas ein solches Gefühl des Widerwillens oder eine derart starke Abneigung zu haben, daß man mit der betreffenden Person oder Sache nichts zu tun haben möchte.
In Psalm 139 wird dafür der Ausdruck 'vollendeter Haß' gebraucht.
David sagte:
„Hasse ich nicht die, die dich, o Jehova, aufs tiefste hassen, und empfinde ich nicht Ekel vor denen, die sich gegen dich auflehnen?
Mit vollendetem Haß hasse ich sie gewiß.
Sie sind mir zu wirklichen Feinden geworden" (Psalm 139:21, 22).

Wenn wir Gesetzlosigkeit hassen, werden wir unreine sexuelle Handlungen und unmoralische Unterhaltung irgendwelcher Art meiden.
Sittlich fragwürdige Bücher, Zeitschriften und Zeitungen werden für uns tabu sein.
Des weiteren werden wir uns, wenn wir Gesetzlosigkeit hassen, keine anstößigen Darbietungen ansehen, weder im Fernsehen noch im Kino, noch im Theater.
Falls wir feststellen, daß ein Stück unsittlich ist, sollten wir uns veranlaßt fühlen, das Fernsehgerät sofort auszuschalten, oder den Mut haben, die Vorstellung zu verlassen. Gesetzlosigkeit zu hassen wird auch bewirken, daß wir sämtliche Musik meiden, die durch ihren Text oder ihren Rhythmus die Leidenschaften erregt.
Unmoralische Dinge sollten uns überhaupt nicht interessieren; wir sollten 'Unmündige sein in bezug auf Schlechtigkeit, aber Erwachsene an Verständnisvermögen' (1. Korinther 14:20).

Erwachet 1985 8. 7. S. 28 Leserbriefe
Ihre Artikel waren mir eine Hilfe, diesen Punkt zu verstehen, so daß ich mich ebenso wie die Epheser dazu entschloß, alle meine Bücher über Okkultismus zu verbrennen. Ohne Ihre Artikel hätte ich niemals den Mut gefunden, mich gegen den Teufel zu wehren.

Erwachet 2000 22. 7. S. 6-7
Warum man sich vor Spiritismus hüten sollte
Die Bibel berichtet: „Eine ganze Anzahl von denen, die magische Künste getrieben hatten, trugen ihre Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen" (Apostelgeschichte 19:19). Durch die Vernichtung ihrer Bücher über Wahrsagerei gaben jene neuen Christen all denen ein Beispiel, die heute von bösen Geistern loskommen möchten.
Man sollte sich aller Gegenstände entledigen, die mit Spiritismus zu tun haben. Darunter würden alle Bücher, Zeitschriften, Comichefte, Videos, Poster, sämtliches Material aus elektronischen Medien und alle Musikaufnahmen fallen, die spiritistisch angehaucht sind, sowie Amulette oder andere Gegenstände, die zum „Schutz" getragen werden (5. Mose 7:25, 26; 1. Korinther 10:21).

Wachtturm 1989 1. 10. S. 19-20
Bewahre deinen Glauben und deine geistige Gesundheit
Im Glauben gesund bleiben
Vorsorge trägt wesentlich dazu bei, daß man körperlich gesund bleibt.
Nahrhafte Speisen, angemessene Bewegung und allgemeine Vorsicht in bezug auf Geist und Körper sind unerläßlich.
Die natürlichen Abwehrkräfte sind in einem gesunden Körper stärker als in einem kranken.
Um geistig gesund zu bleiben, ist es daher unerläßlich, die von Gott verordnete Nahrung zu sich zu nehmen und die nahrhafte geistige „Speise zur rechten Zeit" zu schätzen, die durch den „treuen und verständigen Sklaven" zur Verfügung gestellt wird. Während wir die geistige Schundnahrung der Welt zurückweisen, sollten wir die Bibel und christliche Veröffentlichungen studieren und uns regelmäßig mit Gottes Volk versammeln (Matthäus 24:45-47; Hebräer 10:24, 25).
Auch benötigen wir die Bewegung, die sich daraus ergibt, daß wir „allezeit reichlich beschäftigt [sind] im Werk des Herrn", und zwar mit Predigtdienst und anderen christlichen Aktivitäten (1. Korinther 15:58).
Mache vollen Gebrauch von den Vorkehrungen, die Gott zur Stärkung des Glaubens getroffen hat, damit du im Glauben gesund bleibst. Paulus wies Timotheus an:
„Halte dich weiterhin an das Muster gesunder Worte, die du von mir gehört hast, mit Glauben und Liebe, die mit Christus Jesus verbunden sind.
Behüte dieses vortreffliche anvertraute Gut durch den heiligen Geist, der in uns wohnt" (2. Timotheus 1:13, 14).
Eine Sprache hat ein bestimmtes Wortmuster.
Desgleichen hat die „reine Sprache" der biblischen Wahrheit ein Muster, das hauptsächlich auf dem Thema der Rechtfertigung Jehovas durch das Königreich beruht (Zephanja 3:9).
Dieses Muster gesunder Worte müssen wir in Herz und Sinn verankern, wenn wir unseren Glauben und unsere geistige Gesundheit bewahren wollen.
Andernfalls wird es für uns an Bedeutung verlieren. Das war offensichtlich in der Versammlung in Korinth geschehen, wo einige „schwach und kränklich" waren, weil es ihnen an geistigem Verständnis mangelte (1. Korinther 11:29-32).

Geschrieben von Arachnida am 31. Januar 2006 19:57:40:

Als Antwort auf: Re: Bücher mssen Vernichtet werden geschrieben von Arachnida am 31. Januar 2006 19:42:09:

Wie bezeichnet die Wachtturm Gesellschaft alle „ungläubigen".

Fragekasten
Können jemandem Einschränkungen auferlegt oder Dienstvorrechte vorenthalten werden, wenn er in seiner Kleidung und seinem äußeren Erscheinen Modetorheiten nachahmt?

Ja.

Die Bibel zeigt, daß diejenigen, die sich besonderer Dienstvorrechte als Diener — und dieselben Grundsätze gelten auch Pionieren — erfreuen, einen vorbildlichen Wandel führen, „mäßig in den Gewohnheiten" und „frei von Anklage" sein sollten.

Alt und jung werden ermahnt, „gesunden Sinnes" und „von ehrerbietigem Benehmen" zu sein, „damit vom Worte Gottes nicht lästerlich geredet werde".

Christlichen Frauen wird geraten, 'sich in wohlgeordnetem Kleide mit Bescheidenheit und einem gesunden Sinn zu schmücken'. — 1. Tim. 3:2, 10; 2:9, 10; Tit. 2:1-5.

Alle treuen Christen wissen, daß Sauberkeit und Bescheidenheit ein günstiges Licht auf die Botschaft werfen, die sie überbringen.

Sie offenbaren daher Verständigkeit, wenn sie sich als Diener Gottes gemäß ihrem Auftrag bescheiden kleiden.

Würden sie wünschen, Jehova seines makellosen Rufes zu berauben, indem sie durch ihre Kleidung und ihre Frisur Modetorheiten nachahmen, durch die sich rebellische Elemente der heutigen Gesellschaft kennzeichnen?

Sie sollen sich im Gegenteil unauffällig kleiden, damit durch ihre Erscheinung nicht die Aufmerksamkeit auf sie selbst gelenkt wird statt auf die gute Botschaft, die sie predigen.

Ihre Kleidung sollte nicht sexbetont sein oder andere in Verlegenheit bringen.

Wir verstehen auf Grund des oben Gesagten, daß diejenigen, die durch ihre Kleidung und Frisur WELTLINGE nachahmen, der christlichen Reife ermangeln, die für besondere Dienstvorrechte erforderlich ist.

Während Kleidung und Frisur persönliche Dinge sind, muß die Organisation entscheiden, wer sie als Diener, auf dem Podium und als Pioniere vertritt.

Das Versammlungskomitee besitzt die Verantwortung, diese Angelegenheiten zu behandeln und, wenn erforderlich, die Gesellschaft davon zu unterrichten.

Natürlich sollte das Komitee eine ausgeglichene Ansicht besitzen und lieber den biblischen Maßstab der Bescheidenheit anlegen, als sich von persönlichem Geschmack oder strengen Normen leiten zu lassen.

Man sollte auch berücksichtigen, was die Allgemeinheit als annehmbare Kleidung und Frisur betrachtet.

Das Komitee wird nicht vorschnell handeln, sondern liebevollen Rat erteilen, warum gewisse vernünftige Änderungen empfohlen werden oder warum vorerst gewisse Einschränkungen gemacht werden mögen.

Diener und Pioniere sollten Brüder und Schwestern sein, die dem biblischen Maßstab der Bescheidenheit entsprechen und die einen Ruf haben, der nicht nur mittelmäßig, sondern beispielhaft ist.

Rettung aus der Weltbedrängnis steht bevor!
Kap. 16 S. 307 „Neue Himmel und eine neue Erde" erwarten

Um Spöttern und anderen WELTLINGEN keinen Anlaß zu geben, vom Wege der biblischen Wahrheit lästerlich zu reden, geben Christen, die die Worte des Apostels Petrus befolgen, ständig darauf acht, was für Menschen sie sein sollten „in heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit".

Dadurch verhüten sie es, die „schnelle Vernichtung über sich zu bringen", die über „die Himmel und die Erde, die jetzt sind" und die 'für das Feuer aufgespart sind', kommt (2. Petrus 3:7).

Geschrieben von Liebe Mitverkündiger! am 29. Januar 2006 22:10:19:

Als Antwort auf: Der vergessene" Bücherkarton geschrieben von D. am 29. Januar 2006 07:34:27:

Ist die Aussage von Schwester Babara Waß in Verbindung mit der Enderwartung und dem Planen für die Zeit nach 1975 in der Literatur der Wachtturm Gesellschaft nachweisbar?

• Zuerst zu der Bestätigung der Endzeiterwartung für 1975.
Man kann dazu schon viel im Internet lesen.
Hier zwei Zitate die ich in dieser Form noch nicht im Internet gefunden habe:

Königreichsdienstbeilage Februar 1968
Kannst du Pionier sein Seite 3
Die verbleibende Zeit ist kurz
Beim Studium unseres neuen Buches, Ewiges Leben — in der Freiheit der Söhne Gottes, ist uns bestimmt klargeworden, daß die verbleibende Zeit bis zum Sturz Babylons der Großen und dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen", sehr kurz ist.
Wie dankbar können wir doch sein, daß Jehova sein Volk durch den „treuen und verständigen Sklaven" leitet und fortschreitend sein Vorhaben offenbart! (Matth. 24:45-47; Amos 3:7)
Die steigende Zahl der allgemeinen Pioniere zeigt, daß viele unserer Brüder in Westdeutschland die richtige Schlußfolgerung gezogen haben.
Ein Bruder, der nun als allgemeiner Pionier dient, hatte sich die Ingenieurlaufbahn zum Ziel gesetzt und, angeregt durch seine Vorgesetzten und Kollegen, sich bereits für den Besuch einer Ingenieurschule eintragen lassen.
Er schreibt:
„Ich erlag dann bald der regelmäßigen Infiltration und bewarb mich nach Berlin zur Ingenieurschule für Bauwesen, um nach der Lehre 6 Semester zu studieren.
Von mehreren Seiten wurden mir Stipendien in Aussicht gestellt.
Aber dann kam für mich wahrhaftig zur rechten Zeit geistige Speise in Form der Erkenntnis, daß 1975 die 6000 Jahre der Menschheitsgeschichte ablaufen werden.
Natürlich war mir schon vorher die Bedeutung dieser so gekennzeichneten Zeit klar.
Aber das war die heilende Spritze, und meine Entscheidung war selbstverständlich:
Nach der Lehre sofort in den Pionierdienst!"
Glaubst auch du daran, daß wir zu der letzten Generation gehören, die alle Einzelheiten des von Jesus Christus für den „Abschluß des Systems der Dinge" vorausgesagten Zeichens miterleben wird?

Der Rat zur Schulausbildung wird Infiltration genannt.

Jahrbuch 2001
S. 159 Argentinien
Schließlich wurden alle drei Gebäude miteinander verbunden, wodurch ein einziger Gebäudekomplex entstand.
Im Oktober 1974 hielt F. W. Franz, der damalige Vizepräsident der Watch Tower Society, die Ansprache zur Bestimmungsübergabe.
Die Brüder in Argentinien dachten, der fertiggestellte Gebäudekomplex werde sicherlich den Anforderungen des Predigtwerks bis Harmagedon genügen.
Ihnen war nicht bewußt, daß dies erst der Anfang war.

• Dann gab es eine Anweisung trotz Weltuntergang weiter Königreichsäle zu bauen.
Dies schließt natürlich ein dass dies vorher Infrage gestellt wurde.

Königreichsdienst September 1968
Seite 7 Fragekasten
Ist es noch angebracht, Königreichssäle zu bauen?
Ja; wie es stets der Fall gewesen ist, haben Versammlungen das Recht, selbst zu entscheiden, was sie in bezug auf ihre Königreichssaal-Einrichtungen tun wollen. Wenn eine Versammlung entscheidet, daß sie Eigentum erwerben oder einen Königreichssaal bauen sollte, ist es völlig in Ordnung, daß dies getan wird, wenn die Versammlung ein solches Vorhaben zum erfolgreichen Abschluß bringen kann und möchte. Bruder Knorr hat erst kürzlich für den Bau verschiedener Zweigbüros gesorgt, in denen auch Königreichssäle sein werden. Die Gesellschaft ist froh zu sehen, daß Versammlungen Schritte unternehmen, um geeignete Königreichssaal-Einrichtungen zu beschaffen, und die Gesellschaft freut sich zu helfen, wie sie irgend kann.

• Wieso dies in der Ideologie der Wachtturm Gesellschaft keinen Widerspruch darstellte erklären folgende Zitate.
Diese besagen das die Wachtturm Gesellschaft davon ausgeht das ihre Gebäude stehen bleiben während alle anderen in Harmagedon zerstört werden.
Bei jeder Einweihungsansprache wird dies nach wie vor gesagt.
Wer sich davon selber überzeugen möchte kann sich den Einweihungsvortrag des neuen Kongresssaales in Bingen schon mal im Kalender vormerken.
Wir bauen für die Zukunft und unsere hervorragenden Gebäude werden hinüberleben...

Jehovas Zeugen Verkünder des Königreiches Gottes
Kap. 20 S. 339 Gemeinsame Bautätigkeit auf der ganzen Erde
Die derzeitigen Bedürfnisse in Verbindung mit dem Predigen der guten Botschaft veranlassen Jehovas Zeugen zu bauen.
Mit der Hilfe des Geistes Jehovas möchten sie in der Zeit, die bis Harmagedon noch verbleibt, ein möglichst großes Zeugnis geben.
Sie sind davon überzeugt, daß Gottes neue Welt sehr nahe ist, und sie glauben, daß sie als organisiertes Volk in diese neue Welt unter der Herrschaft des messianischen Königreiches Gottes hinüberleben werden.
Ferner hoffen sie, daß möglicherweise viele der ausgezeichneten Gebäude, die sie errichtet und Jehova übergeben haben, nach Harmagedon weiterhin als Zentren für die Verbreitung der Erkenntnis über den allein wahren Gott dienen werden, bis die Erde tatsächlich mit der Erkenntnis Gottes erfüllt sein wird (Jes. 11:9).

Wachtturm 1984 1. 2. S. 30
Eine freudige Einweihung auf Tahiti
Warum errichtet die Gesellschaft solche Gebäude, wenn doch die Weltlage so unsicher ist? fragte Bruder Barry.
Er erklärte, Jehovas Organisation erwarte, diese schwierige Zeit zu überleben.
Gottes Volk werde ausgerüstet und organisiert, um in den abschließenden Jahren, bevor Harmagedon das Ende des Systems der Dinge herbeiführe, das größtmögliche Zeugnis zu geben.
Und man hoffe, viele der neuen Gebäude in dem großen Reorganisationswerk nach Harmagedon zu verwenden.

• Bezirkskongress 1975 „Gottes Souveränität"

In einem muss ich Schwester Waß leider widersprechen.
1975 fand in Innsbruck kein Kongress statt
siehe dazu auch http://www.archiv-vegelahn.de/

Diese Ungenauigkeit erhöht aber in meinen Augen eher die Echtheit ihrer subjektiven Aussage (1976 fand in Innsbruck ein Kongress statt).

Wachtturm 1975 1. 7.
S. 416 Besuche auf alle Fälle den Kongreß „Gottes Souveränität"!
1975 wird in die Geschichte zweifellos als ein Jahr bedeutsamer und interessanter Ereignisse eingehen, zu denen auch der viertägige Bezirkskongreß der Zeugen Jehovas unter dem Motto „Gottes Souveränität" zählen wird.

Programmpunkt vom Samstag 11.20 Uhr:
„Der „großen Drangsal" mit Zuversicht entgegensehen"
Programmpunkt vom Samstag 15.00 Uhr:
„Die Einheit der Familie in der Zeit des Endes bewahren"

• Abschließend möchte ich anmerken das meine eigene Wachtturmsammlung aus Kisten die lange Zeit in einer Scheune versteckt waren, begonnen wurde.
Der in der Nachbarversammlung zuständige Literaturdiener suchte später nach Brüdern die für diesen Literaturvorrat noch Verwendung hatten…
Geschrieben von Kreuz+Krone am 28. Januar 2006 22:52:08:

Als Antwort auf: Tatsächliche Speise zur rechten Zeit geschrieben von D. am 28. Januar 2006 06:18:22:

„Der Stoff dieses Buches war geradezu ideal, jeden mit äußerster Härte und Konsequenz zu behandeln, der nicht mehr bereit war, blinden Gehorsam zu zollen."

Lässt sich heute nach etwa 25 Jahren die Frage beantworten wer damals für die Wahrheit eingestanden ist?
Wer war ein wahrer Zeuge für Jehova und wer vertrat die falsche Anbetung?

Es geht in dem Buchauszug um das Buchstudium von 1979 / 1980

Königreichsdienst 4/ 1979 S. 3 Bekanntmachungen
• Ab Juli wird im Versammlungsbuchstudium das Buch „Ist mit dem jetzigen Leben alles vorbei?" studiert werden. Eine Broschüre mit Studienfragen ist in Vorbereitung. Versammlungen können sie nun für 0,20 DM bestellen. Falls einige Verkündiger kein persönliches Exemplar des Buches haben, mag auch eine entsprechende Bücherbestellung erforderlich sein.

Königreichsdienst 5/ 1980 S. 4 Bekanntmachungen
• Das Buch „Wähle den besten Lebensweg" wird ab Juli im Versammlungsbuchstudium studiert.

Wie wir aus den Königreichsdiensten sehen können, benötigen wir zu der Beantwortung der Frage: wer in dem Buchstudium für die Wahrheit eintrat die Zitate aus dem angesprochenen Buch von 1974 „Ist mit dem jetzigen Leben alles vorbei?", das zum Jahreswechsel 1979/1980 im Versammlungsbuchstudium studiert wurde.

Versetzen wir uns also in die Wohnung der Familie Waß.
In ihrer Wohnung sitzen mehrere Brüder und Schwestern in Hausschuhen mit Hasenohren, Thermosocken mit Antirutschnoppen und selbst gestrickten Fußwärmern und Studieren das Buch „Ist mit dem jetzigen Leben alles vorbei?".

Es gibt zwei Parteien.
Die eine Seite erhebt die Aussage des Buches zu dogmatischen Wert.
Die andere Seite erlaubt sich diese Anzuzweifeln.

Was wurde in diesem Buch gelehrt?

War es richtig für die Aussage dieses Buches „blinden Gehorsam" zu fordern oder würde heute nicht jeder im Einklang mit Gottes Wort handeln wenn er der Aussage dieses Buches widerspricht?

• Kap. 18 S. 151
„Warum viele der jetzt Lebenden die Aussicht haben, nie sterben zu müssen"
Vor vielen Jahrhunderten offenbarte Jehova Gott die bestimmte Zeit, in der er die Herrschaft dem übertragen würde, den er dazu auserwählt hätte, König der Menschenwelt zu sein. Er benutzte dabei Symbole und übermittelte einen Teil des Aufschlusses durch einen Traum.
Die Art und Weise, wie Gott diesen wichtigen Aufschluß den Menschen mitteilte, sollte keinen Anlaß zu Zweifeln geben.

• Kap. 18 S. 157
Fußnote
Im allgemeinen geben die weltlichen Geschichtsschreiber nicht das Jahr 607 v. u. Z. als Datum für dieses Ereignis an, aber sie sind auf die Schriften von Personen angewiesen, die Jahrhunderte nach diesem Geschehnis gelebt haben. Die Bibel dagegen enthält den Bericht von Augenzeugen und erwähnt Faktoren, die weltliche Schreiber ignorieren. Ferner wird das Datum durch das, was sich nach Ablauf der „sieben Zeiten" ereignet hat, einwandfrei bewiesen. Die Gründe, warum die Zeitangaben in der Bibel zuverlässiger sind als die der weltlichen Historiker, findet der Leser in dem Buch Aid to Bible Understanding, S. 322—348.

• Kap. 18 S. 163
Somit müssen Angehörige der Generation, die 1914 u. Z. lebte, unter denen sein, die die Vollendung des Sieges Christi und die Zeit, da er die ganze Erde regieren wird, erleben. Das bedeutet auch, daß viele der jetzt Lebenden die Aussicht haben, nie sterben zu müssen.

• Kap. 18 S. 164-165
Die Bibel zeigt deutlich, daß es sich bei der Generation die 1914 u. Z. lebte, um die Generation handelt, die auch den Anbruch der Zeit erleben wird, in der das Königreich herrschen wird, ohne daß Satan sich einmischen kann. Deshalb haben viele der heute Lebenden die Aussicht, nicht sterben zu müssen. Sie werden die Vernichtung des gegenwärtigen bösen Systems überleben;

Heute wissen wir dass die Lehre von der 1914er Generation eine Lüge war.
Jeder der dieser widersprach war ein treuer Zeuge für die Wahrheit.
Das die Bibel dies angeblich „deutlich" zeigte war ein verdrehen der Wahrheit und war in Wirklichkeit ein Anlass zum zweifeln.

Heute müssen selbst wir zu geben, das wir nicht nur auf die Schriften von Personen angewiesen sind, die Jahrhunderte nach dem Sturz Jerusalems gelebt haben.
Heute sprechen selbst wir von 10.000enden von Dokumenten die die Jahreszahl 587 und nicht 607 v. u. Z. beweisen.

Wenn Gott oder ein Engel damals unter den Brüdern dieses Buchstudiums war, hätte er dann das dogmatische verfechten dieser Lüge gegenüber denjenigen die dies nicht glauben wollten gutgeheißen?

Mit welcher Berechtigung werden heute weiter Brüder mit äußerster Härte und Konsequenz verfolgt wenn sie unsere „aktuellen" Lehrmeinungen nicht vollständig Teilen?

Die Ältesten – die geistigen Führer, verfolgen heute wieder diejenigen die sich für die Wahrheit einsetzen.
Heute müssen wir wieder die Frage stellen:
„Welche Propheten habt ihr den nicht verfolgt" (Apostelgeschichte 7:52)

Und sie fuhren fort, Stphanus zu steinigen,
während er flehte und sprach:
„Herr Jesus, nimm meinen Geist auf."
Geschrieben von Leif am 29. Januar 2006 15:55:04:

Als Antwort auf: Re: Gebete in Hausschuhen geschrieben von Kreuz+Krone am 28. Januar 2006 22:52:08:

Fazit:
Mund halten und selbst seine religiösen Schlüße ziehen!
Auch ZJ haben Gedankenfreiheit. Man muß es ja nicht seinen Führern (sind es nicht Diener?) mitteilen.
Oder steht geschrieben, man sei als Christ auskunftspflichtig?
Wie woolen die einem zurechtweisen oder ausschließen, wenn man zu deren Fragen nichts sagt?
Welche Zeugenbeweise haben sie dann in der Hand?

Ein hypothetischer Gedanke:
Was wäre wenn man nach Harmageddon eine Ansicht vertritt, die nicht mit DEREN Meinung übereinstimmt?
Da man höchstverscheinlich nicht augenblicklich vom Blitz getroffen wird, bestehen gute Chancen auf soziale Isolation!
Was wollen die dann machen?
Solange im Keller (mit dem Häschenohren-Pantoffeln) verbringen bis man seine Meinung revidiert?
Oder wird es so eine Art Zufluchsburge geben, wie im alten Israel?

Gruss Leif

Geschrieben von Kyriotetes am 01. Februar 2006 04:40:46:

Als Antwort auf: Re: Gebete in Hausschuhen geschrieben von Leif am 29. Januar 2006 15:55:04:

Hallo Leif!

Weißt Du dass Du Sonntagnachmittag einen sehr guten Beitrag geschrieben hast?

Ich denke jetzt schon eine Weile über Deine Aussage nach.
Du hast es in negativer Form bezüglich der Wachtturm Gesellschaft geschrieben.
Aber auf die kommt es in der neuen Ordnung nicht an.
Es wird in dem Paradies von dem Jesus sprach keine menschlichen Organisationen wie wir sie heute kennen geben.
Dein Gedanke war folgender:

„Was wäre wenn man nach Harmageddon eine Ansicht vertritt, die nicht mit DEREN Meinung übereinstimmt?"

Gott liebt die Vielfalt.
Wer den Koala und das Schnabeltier erfunden hat,
wer den Paradiesvogel und den Kolibri erfunden hat,
wer die Rosen und die Schmetterlinge erfunden hat,
der liebt Vielfalt.

Das mag sich jetzt im ersten Moment komisch anhören, aber ich bin durch Deine Aussage auf folgenden Gedanken gekommen.

In der neuen Ordnung wird es weiter diese Vielfalt an Anbetungsformen die wir heute auf der Erde haben geben.
Mit dem Unterschied das es dann keine falschen Götter geben wird.
Aber – die Menschen werden weiter auf die Unterschiedlichste Art und Weise Gott ihre Dankbarkeit und Ergebenheit zeigen wollen.

Die Beseitigung der „falschen Anbetung" bedeutet nicht, dass alle nach Harmagedon nur noch vorgefertigte Fragen aus dem Wachtturm vorlesen werden und dann vorgefertigte Antworten geben werden.

Einzig und allein unsere heutige menschliche Unvollkommenheit lähmt uns, aus Furcht etwas falsch zu machen.
Treibt uns dazu Menschen in eine Form zu pressen.
Statt Vielfalt zu fördern zwingen wir andere zu Formalismus.
Fürchten uns vor dem der anders ist.

In der neuen Ordnung wird es mehr Ansichten und Anbetungsformen,
mehr Persönlichkeiten und Lebensformen geben als heute.

Es wird weiter den „AlmÖhi" und den Städter geben,
den Sesshaften und den Unsteten,
den Handwerker und den Beamten.

Mit einem Unterschied.

Wir werden den Begriff „Gut und Böse" nicht mehr kennen.

Die Wachtturm Gesellschaft spricht selber davon das es noch so viele Dinge geben wird die wir erforschen müssen.
Dies setzt aber voraus dass man Dinge nicht kennt oder „falsch" einschätzt.
Ansichten werden gerade in der neuen Ordnung so zahlreich sein wie der Sand am Meer nur mit dem Begriff „falsch" werden wir nichts mehr anfangen können.
Weil niemand mehr da ist der jemanden anklagen könnte.

(Sprüche 13:6)
Gerechtigkeit ihrerseits behütet den, der arglos ist auf seinem Weg,
aber Bosheit ist das, was den Sünder stürzt.

Geschrieben von L. am 25. Januar 2006 01:12:29:

Als Antwort auf: Auch das gibt es! geschrieben von D. am 24. Januar 2006 05:45:10:

Alter Schwede!
Das ließt sich in etwa so wie die "Bravo-Love-Story" der Theokratie!
Mit Sicherheit sehr nachweißbare Tatsachenberichte! : )

Geschrieben von Drahbeck am 25. Januar 2006 04:58:36:

Als Antwort auf: Re: Auch das gibt es! geschrieben von L. am 25. Januar 2006 01:12:29:

Auch Barbara Waß hat das Recht eine Meinung zu haben. Meinungen - gleich welcher Art - sind immer subjektive (das heißt persönliche) Empfindungen. Sie nimmt nicht in Anspruch, dass ihre gesammelten Eindrücke generell allgemeinverbindlich wären. Eine solche Aussage wird man nirgends in ihren zwei Büchern finden.
Indes, hat sie mit ihren "subjektiven Empfindungen" den Nerv der WTG-Religion in vielleicht vielfach kompetenterer Form erfasst, als so mancher - selbst ernannter - oder ernannter "Wegerklärer" und einen verfaulenden Körper mit "Parfüm" "verschönender".

Geschrieben von +SWISS am 25. Januar 2006 09:24:50:

Als Antwort auf: Re: Auch das gibt es! geschrieben von Drahbeck am 25. Januar 2006 04:58:36:

Im Detail kann man sicherlich Dinge finden die anders gehandhabt werden.
Zum Beispiel sind Kreisaufseher länger für ihren Kreis zugeteilt.
Auch könnte ich mir vorstellen das sie selber diejenige war die „alles wusste".
Dies soll gar kein Vorwurf sein – das ein Ältester nicht mit seiner Frau über die Dinge in der Versammlung redet, ist eine absolute Ausnahme.

Trotz allem ist kein Wort von dem was sie schreibt unwahr oder Übertrieben.

Im Gegenteil.
Ihr Bericht macht auf mich den Eindruck, als wenn Ihr Mann den Versuch unternommen hat, sie beschützend abzuschirmen.
Entweder fehlte ihr in manchem ein tieferer Einblick oder sie sieht heute noch Dinge zu sehr mit dem Auge eines Glaubenden.
Es ist darüber hinaus ein Trugschluss zu erwarten das man sich durch großen Einsatz Respekt in der Gesellschaft verdienen kann.
Für jemanden der sein Lebenswerk in dem Einsatz für die Wachtturm Gesellschaft sah, kann es sehr schmerzhaft sein, wen er fallengelassen wird wie eine heiße Kartoffel.
Dabei ist es durchaus Denkbar das größere Probleme überhaupt erst dadurch entstanden sind das Kreisaufseher in die Lebensführung eines Menschen eingegriffen haben.
„Helfen" dürfen sie dann auf gar keinen Fall „...sie sind ja auch voll davon abhängig".

Was L. angeht möchte ich ihn bitten zu konkreten Punkten Stellung zu nehmen.

Hiermit vielen Dank für die Buchauszüge.
Der Bericht ist Authentisch – wenn er sich auch leider zu oft spürbar zurückhält die Dinge beim Namen zu nennen um die Glaubwürdigkeit der Gesamtaussage nicht zu gefährden.

Ich freue mich schon auf den Buchauszug von morgen.

Eine Nachfrage:
Für mich wurde auch Rentenversicherung nachgezahlt.
Was bedeutet das sich hierbei die „Mäuse schon die Augen ausgeweint haben"?

Geschrieben von Drahbeck am 25. Januar 2006 10:36:56:

Als Antwort auf: Re: Auch das gibt es! geschrieben von +SWISS am 25. Januar 2006 09:24:50:

"Eine Nachfrage:
Für mich wurde auch Rentenversicherung nachgezahlt.
Was bedeutet das sich hierbei die „Mäuse schon die Augen ausgeweint haben"?"

Ein diesbezüglicher Informationstext besagte:
"Gemäß § 25 Sozialgesetzbuch Viertes Buch (SGB IV) können die Ansprüche auf Zahlung von Versicherungsbeiträgen nur bis höchstens vier Jahre nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem sie fällig waren, gestellt werden, doch die Wachtturm-Gesellschaft hat der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, Berlin, zugesichert, alle Personen, die zwischen dem 1.1.1973 und dem 31.12.1986 aus dem Vollzeitdienst ausgeschieden sind, trotzdem nachzuversichern. Hierbei spielt es keine Rolle, wann der Vollzeitdienst begonnen hat. Es werden sämtliche Jahre nachversichert. Dabei ist es auch ohne Bedeutung, ob jemand inzwischen noch aktiver Zeuge Jehovas ist.

Wer damals aus eigenen Mitteln freiwillige Beiträge in die Rentenversicherung gezahlt hat, erhält diese als Beiträge zur Höherversicherung angerechnet.

Mehrere Nachversicherungen wurden inzwischen durchgeführt. Maßgeblich für die Höhe der Beiträge sind für die Jahre 1957-1976 jeweils 20 Prozent der geltenden Beitragsbemessungsgrundlage,
von 1977 an 40 Prozent dieses Wertes."

Genannte Zahlen der Beitragsbemessungsgrundlage offenbaren, dass sie sich im unteren Bereich des möglichen bewegen. Dafür spricht auch die Angabe, etwaige eingezählte freiwillige Beiträge, als zusätzliche Höherversicherung anzuerkennen.

Angesichts der schon als "klassisch" bekannten Sparsamkeit der WTG auch auf anderen fiskalischen Ebenen, befürchte ich, dass eine Euphorie über eine "fette zu erwartende Rente" wohl eher dem Bereich Trugschluss zuortbar ist.

Das Bundesrepubklikanische Rentenrecht hat bisher auch keine Skrupel, etwa bei Frauen, die wegen der Kindererziehung lange Jahre nicht Berufstätig, mit entsprechender Steuereinzahlung waren, diese dann im Alter mit Minirenten abzuspeisen. Reicht die nicht aus, verweist man eben an das Sozialamt. Was dass in Zeiten von Hartz IV bedeutet, bedarf wohl keiner näheren Erläuterung.

Geschrieben von Dirk am 21. Januar 2006 17:41:40:

Als Antwort auf: Wer kopiert wird exkommuniziert geschrieben von D. am 21. Januar 2006 08:01:16:

ikittikitt!
Und ich dachte immer, wer ewiges Leben erlangen will, muss die Schriften der Leitenden Körperschaft zusammen mit der Bibel sorgfältig studieren, damit ihm ja nicht die Worte Jehovas entgehen. Denn die bleiben ja nicht immer dieselben. Über immer neues helleres Licht sollte man einmal den Wachtturm vom 15. Februar lesen. Wollen die leitenden Brüder des Wachtturms andere vom ewigen Leben ausschließen?
Zu dieser Schlussfolgerung könnte man auch kommen, wenn man die Ablehnung der Gesellschaft betrachtet, anderen Hilfe für Operationen ohne Blut zukommen zu lassen. Wenn die Blutsfrage wirklich so eine Lebensfrage ist, dann müssten doch die Jehovas-Brüder daran interessiert sein, allen Menschen zu ermöglichen, Jehovas Willen zu tun, gleichgültig ob sie nun in den Sklaven hineingetauft wurden oder noch nicht. Oder sollte die leitenden Jehovasbrüder doch nicht ernst nehmen, was sie immer sagen?

Geschrieben von FallenAngel am 19. Januar 2006 08:21:17:

Als Antwort auf: Eine Kongreßerfahrung geschrieben von D. am 19. Januar 2006 06:39:40:

Danke für diesen Bericht .Es weckt meine Erinnerungen auf aus meiner Kindheit.

fallenangel2005.oyla.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi

Geschrieben von Achilles am 13. Januar 2006 17:50:42:

Olympiastadion München, August 1996

Das Sprachspiel der Eindeutigkeit.
Nach langjähriger Abstinenz und zwischenzeitlicher Erholung in frischer(er) Denk- und Geistesluft finde ich mich plötzlich in einer Sprachwelt, einem Sprachgebrauch, einem Sprachstil und damit Denkstil wieder, in deren Umgebung und unter deren Einfluss es einem - buchstäblich - die eigene Sprache verschlägt, verschlagen musste. Die Kongresssprache (die Sprache des Wachtturms) ist der unaufhörliche, angestrengt, ja verbissen geführte Versuch, Eindeutigkeit herzustellen, auf Nuancen zu verzichten, Differenzierungen auszuschliessen. Von der Bühne aus wird so gesprochen, als ob Wörter nur eine Bedeutung haben und ein Ort, an dem diese Bedeutung aufbewahrt wird (nämlich dort vorne, oder dort oben in Brooklyn). Dass Wörter immer auf andere Wörter verweisen, dass Wörter und Sätze so, aber auch anders verstanden werden können, dass Zwei- und Mehrdeutigkeit zum Wesen der Sprache gehört, bleibt weggeblendet und ausgeschaltet. Zu jeder Frage gibt es eine eindeutige (natürliche biblische und somit eindeutige) Antwort. Es geht um richtig und falsch ('Es gibt nur eine richtige Religionsorganisation, die alle nötigen Kennzeichen erfüllt'), immer und nie, positiv und negativ ('Wir möchten nie negativ denken'), einen oder keinen ('Es gibt nur einen Lebensstil für einen christlichen Mann und nur einen für eine christliche Frau'), drinnen und draussen ('Ausserhalb von Gottes Organisation hat das Leben letztlich keinen Sinn'), ja und nein ('Ist es schwer, dieser Religionsorganisation anzugehören? - Nein'). Und falls doch einmal der Konjunktiv zur Anwendung kommt ('Es mag sein ..., könnte es nicht sein ..., würden wir es schätzen ...'), steht er im Dienst derselben Absicht, erfüllt dieselbe Funktion: Wie sich etwas verhält oder verhalten soll, was der Sinn oder die Bedeutung eines Sachverhalts ist, darf dem einzelnen Zuhörer nicht offen oder fraglich bleiben. Was in der Schwebe bleibt oder bleiben darf (bspw. das neue 'Verständnis' von 'Generation', siehe w.u.), wird genau definiert, die Vagheit eines Begriffs wird genau umschrieben, damit eine Widerlegung nicht möglich ist. Die Fragen und Bereiche, in denen sich die Wachtturm-Gesellschaft nicht festlegen will, legt sie selbst fest, und was sie als grau bezeichnet, ist es so lange, bis es als weiss oder schwarz definiert wird. Wer derart kontrolliert und überwacht, muss die Sprache als Hilfsmittel seiner Kontrolle in ein Korsett zwingen, in der ihr die Luft ausgeht. Sie darf sich keine Sprünge, keine Kapriolen erlauben. Sie muss sich immer zusammennehmen, beherrschen, mit sich selber zufrieden sein. Die Sprache der Wachtturm-Gesellschaft ist ein stehendes, ein trübes Wasser.
Das lähmend Positive.
Solche Eigentümlichkeiten können sich nur oder erst richtig erschliessen, wenn man in dieser sprachlichen Atmosphäre nicht oder nicht mehr lebt. Wie die starre Verpflichtung zum So und Nicht-Anders einem Entwöhnten wie mir sehr rasch bewusst und dann auch lästig wird, entdecke ich bald, wie eine ähnliche Wirkung von der 'positiven' Geisteshaltung ausgeht, die fast alle Ansprachen durchzieht. Es ist, als würde jeder Anflug eines kritischen Gedankens, das geringste Aufmucken oder Bedenken oder Abwägen in einer Watte aus Fürsorglichkeit und Wohlwollen erstickt. Nicht weiter hinterfragbar, implizit und explizit wird unterstellt: Die Organisation meint es gut (überhaupt, aber auch mit Dir persönlich). Du wirst doch ihre Lehren, Anweisungen, Anregungen etc. nicht ablehnen? Als eine eigene Tonspur läuft das positive Denken neben den jeweiligen Inhalten ('Wir möchten uns nicht über unsere Brüder ärgern ... Jehovas Zeugen berichten gerne über ihre Tätigkeit ... Schätzen wir, was Jehova durch seine Organisation für uns tut ... Wir freuen uns über das Erreichte, aber wir dürfen nicht nachlassen ... Wir wollen doch nicht jenen gleichen, die ... Mit Begeisterung haben wir auf die neue Publikation reagiert ... Schätzt du dieses Vorrecht ... Voll Bereitwilligkeit werden wir ... Bist Du nicht dankbar und froh ...'). Wer auf dieser Woge nicht schwimmen, die 'richtigen' Gefühle und Einstellungen nicht (mehr) mobilisieren kann, hat einen schweren Stand. Die Sicherheit und Be-stimmheit, mit der die Wachtturm-Gesellschaft nicht nur ihre Lehren, sondern auch die passenden Gefühle und Einstellungen verordnet, ihr Selbstverständnis als Sprachrohr aller (guten und echten) Zeugen Jehovas, ihre suggestive Rhetorik lähmt jeden ernsthaften Widerspruch oder setzt den Widersprechenden a priori ins Unrecht. Überhaupt frappiert die fraglose Selbstverständlichkeit (um nicht zu sagen Selbstherrlichkeit) einer Argumentation, die den betreffenden Gedankengang oder die jeweils zu akzeptierende Ansicht als derart plausibel darstellt und oft sogar schon voraussetzt, dass einer anderen Meinung nur schlechte Absichten - und nicht etwa gute Argumente - zugrundeliegen können.

Fallbeispiel 'Generation'.
Anschauungsunterricht für diese rhetorischen Aspekte liefert modellhaft eine ('mit Spannung erwartete') Ansprache am Samstag, in der Fragen zu wichtigen Lehränderungen der letzten Zeit ('neuem Licht') beantwortet werden sollen. (Gibt's Probleme mit dem erst kürzlich hergestellten und noch kaum erprobten neuen Heilmittel, das die ausgestorbene Generation wieder reanimieren soll? Hat man die neue Pille geschluckt? Störende Nebenwirkungen? Nervosität?) Nichts von all dem. Business as usual. Es geht nicht darum, ob das 'neue Licht' wirklich so neu, so hell, so leuchtend ist, ob es wirklich das Problem, die Frage erhellt oder beleuchtet. Es geht darum, ob auch alle richtig verstanden haben, was jetzt Sache ist, ob sie das neue Licht angeschlossen oder noch an der alten Lampe hängen. Die Logik oder Plausibilität der Erklärung selbst steht nicht zur Diskussion. Man möchte lediglich noch klarstellen, möchte denen helfen, die eine längere Leitung (ein besseres Gedächtnis?) haben. Frage: 'Führt unser neues Verständnis bezüglich des Begriffes 'Generation' zu einer Änderung der Bedeutung des Jahres 1914? - Nein' (Warum auch. Der Schachzug von wegen Generation = Epoche, Zeitalter, Ära leistet ja gerade das scheinbar Unmögliche: Man kann an 1914 als dem für Jehovas Zeugen bislang symbolträchtigsten und unverzichtbarsten Datum - zumindest stillschweigend und zumindest vorläufig - noch festhalten und dennoch das Ende, Harmagedon, das neue System - zumindest theoretisch - auf den St. Nimmerleinstag verschieben). Weiter: 'Jesus meinte mit Generation die jüdischen Massen, die ihn verwarfen. Er sprach von den ungläubigen Juden seiner Zeit. Wir geben zu, dass wir nicht immer so dachten. Man (!) wollte lange ein zeitliches Element daraus ableiten' (Vordergründig wird ein Irrtum eingestanden, um im nächsten Satz wieder zurückgenommen zu werden. 'Man', das sind im Klartext die anderen und nicht wir. Und wer jetzt noch an dem festhält, woran vor dem 1. November des letzten Jahres alle sich festhielten resp. festzuhalten hatten, gehört dann sowieso zu dieser ominösen 'Man'-Gruppe, denn wir denken jetzt anders). Und nun die Quintessenz: 'Heisst das, dass das Ende in die ferne Zukunft verschoben wird? Im Gegenteil: Wir sollten das Ende noch bewusster erwarten. Der Begriff 'Generation' bezieht sich auf eine relativ kurze Spanne (Bsp. Soldaten zur Zeit Napoleons), die jedoch zeitlich nicht begrenzt ist. Wir müssen also noch mehr wachsam sein als zuvor' (Ich könnte mir kein schöneres Beispiel wünschen für die so logisch sich gebärdende und so seltsam verschraubte 'Rationalität' der Wachtturm-Rede. Für eine Schlussfolgerung gibt sie meistens Gründe an. Allein dieser Umstand, dass eine Schlussfolgerung begründet wird, muss dem einzelnen Zeugen Jehovas genügen - und genügt ihm in der Regel auch -, dass er die Schlussfolgerung vernünftig findet und annimmt. Die Stichhaltigkeit und Relevanz der Gründe selbst, die Gültigkeit des Arguments steht nicht zur Diskussion. Die ist stillschweigend und immer schon unterstellt. So kann und darf es sich die Wachtturm-Rede leisten, Unvereinbares zu mischen und Gleiches zu unterscheiden. So ist ein Zeitraum kurz und doch nicht kurz, begrenzt und nicht begrenzt, so ist etwas anders und doch immer noch gleich, gleich und doch auch wieder verschieden. Dem jeweiligen Zweck - hier: die Naherwartung des Endes zu bewahren - kann jedes Mittel, auch ein eigentliches Gegenmittel fügig gemacht werden. Wenn die Vernünftigkeit immer schon garantiert ist, lässt sich alles sagen. Von daher überrascht es mich auch nicht (mehr), als ein neben mir sitzender sehr freundlicher Bethel-Mitarbeiter auf meine Frage nach der so wichtigen Lehränderung meint, ihn habe eigentlich immer ein bisschen gestört (!), dass hier mit Jahreszahlen operiert werde. Die neue Erklärung befriedige ihn viel mehr (eine Wertung, die er vor der 'Wende' nicht allzu laut hätte kundtun dürfen). Dem Reinen sind alle Dinge rein, lautet das Bibelwort. Dem Reinen haben alle Dinge rein zu sein, weiss der erfahrene Zeuge Jehovas.

Der Mensch in der Masse.
Natürlich sind das, wovon ich spreche, bekannte Phänomene der Masse. Auch als Zeuge Jehovas hätte ich nicht abgestritten, dass es so etwas wie Massensuggestion oder Masseneuphorie gibt, 'aber bei uns ist das etwas anderes'. Als Zeuge Jehovas kann, konnte ich nicht akzeptieren, bei einem Bezirkskongress Teil und Beobachter eines Massenphänomens zu sein. Der Nimbus des Göttlichen, das Charisma von Gottes Organisation umgibt den Kongressbetrieb. Jehova ist der Schirmherr, das Stadion unser Königreichsaal. Profane Erklärungsmuster lassen sich nicht anwenden. Keine Masse weit und breit ... Für mich als ein aus der Fremde (aber nicht als verlorener Sohn) Zurückgekehrter stellt sich die Szenerie ganz anders dar. Die alten Selbstverständlichkeiten sind mir abhanden gekommen, und was sich früher von selbst ergab, fällt mir jetzt auf. Obwohl ich in meiner Rolle als höflich-distanzierter, neutraler Beobachter nicht bedrängt werde, stelle ich schon ziemlich bald fest, wie sich mein Verhalten zu verändern beginnt. Nicht stark, aber doch merklich. Zumindest so, dass ich schon am zweiten Tag auf den ersten Blick durchaus von einem Zeugen Jehovas oder einem 'An-der-Wahrheit-Interessierten' nicht notwendig mehr zu unterscheiden bin. Ich bin etwas lockerer, entspannter geworden (ich blicke öfters umher und nehme Blicke auf), hole von Zeit zu Zeit das Faltprogramm oder eine der neuen Publikationen hervor (wie um zu demonstrieren, dass ich hier am richtigen Ort bin), stehe ohne Verzögerung zum Gebet auf (und nicht wie am ersten Tag gespielt unsicher), senke schon das Haupt zum Gebet und ertappe mich einmal, dass ich Amen (!) sage wie alle anderen auch. Und wer weiss, binnen kurzem hätte ich die Lieder mitgesungen oder den Sitznachbarn gefragt: Was war das gerade noch für eine Schriftstelle? Eine subtile Dynamik der Anpassung, des Sich-Einreihens und Dazugehörens spielt von dem Moment an, da du dich in die Masse begibst oder sie auch nur beobachtest. Niemand hat mich gezwungen, niemand hat mich aufgefordert, und niemand hat mir böse Blicke zugeworfen. Die leichten Verhaltensänderungen waren nicht einem äusseren Druck zuzuschreiben, den man auf mich ausgeübt hätte - und der notabene sehr wohl eine mächtige Form sozialer Kontrolle unter Jehovas Zeugen darstellt. Es war eher wie Ansteckung, wie ein kaum fühlbarer Sog, der vom kollektiven Verhalten und der Stimmung um mich herum ausging, von so viel 'netten, freundlichen und ruhigen Menschen'. Dieses Verhalten, diese Stimmung hat etwas Unbedingtes, Voraussetzungsloses, Selbstverständliches. Es ist einfach so, wie es ist, und es ist richtig so. Insofern lassen sich im Verhalten jene Einflüsse nachweisen, die auch das Meinen, Denken und Glauben regeln, der weitgehend unbewusste Hintergrund, auf dem sich das Leben von Jehovas Zeugen abspielt.

Das Drama.
Wann habe ich mein erstes biblisches 'Drama' an einem Wachtturmkongress gesehen... Und wieviele 'Dramen' sind seither aufgeführt worden ... Und welchen Gesprächsstoff haben sie nicht geliefert in all den Jahren... Und welche Freude doch v.a. die Kinder daran haben... Und die Kostüme, die Musik... Das 'Drama' - mein Reizthema. Kaum ein anderes Element des Kongresses ist so wie das 'Drama' (ich setze es aus Respekt gegenüber dem gleichlautenden Begriff aus der Kulturgeschichte in Anführungszeichen) dazu angetan, als Knotenpunkt von Eindrücken und Einsichten zu dienen. So muss ich im Verlauf der dreiviertel Stunde zur Kenntnis nehmen, dass - wie immer auch sich die Wachtturmgesellschaft an äussere und innere Umstände angepasst hat - die Art und Weise, in der sie und damit Jehovas Zeugen über die biblischen Erzählungen nachdenken und sie verstehen, die gleiche geblieben ist. Die Bibel dient letztlich als Rezeptbuch, als Anleitung, als Gebrauchsanweisung, als Regelsammlung oder Nachschlagewerk. Sie enthält Schemata, Modelle, Formeln und Lösungen, die man anwenden kann und muss. Welches Schema passt auf welches Situation? Am liebsten im Massstab 1:1. Man muss nur ein paar Männer und Frauen in farbige Gewänder stecken und ihnen Sandalen, Perücke und hebräische Namen verpassen, dazu Posaunen und Kriegsgeschrei, Herumgerenne, ab Spule warnt eine Prophetenstimme (dieselbe wie schon vor zehn, fünfzehn Jahren), und schon wissen wir, was damals, vor zwei- oder viertausend Jahren geschah und was wir davon heute im Wohnzimmer oder an der Arbeitsstelle zu halten haben. Der biblische Gideon zeigt, wie du dir das Rauchen abgewöhnen und um die Weihnachtsfeier mit deiner ungläubigen Restfamilie herumkommst. Vorbild - Gegenbild, schau zu und lerne, wie die Bibel zu handhaben ist. Müsste ich jemandem das Spezifische der Wachtturm-Methode des Bibelverstehens und -auslegens ('Wir legen die Bibel nicht aus, sie legt sich selbst aus') beschreiben, ich würde ihm empfehlen, sich ein Kongressdrama anzusehen. Kongressdramen sind visuelle Lehrbeispiele der Bibelexegese, wie sie Jehovas Zeugen 'betreiben'. Sie machen deutlich, was in der rein verbalen Form nicht immer so offensichtlich ist. Dass diese Aufführungen auf mich ausgesprochen kitschig bis lächerlich bis peinlich wirkten (und dies schon seit je her), lag und liegt nicht so sehr an der laienhaften Darstellung (die ein Aussenstehender nur ertragen kann, wenn er sie als Realsatire auffasst), sondern (was mir erst jetzt so richtig bewusst geworden ist) am speziellen Grundmuster, dem sie folgen. Der eindimensionale und simplifizierende, banalisierende und berechnende, ahistorische und akulturelle Umgang mit der Bibel, das unterschiedslose Zusammenwerfen von Bibeltext und Wachtturm-Kommentar, die durchgängige Versachlichung religiöser Phänomene bis hin zur kruden Vermenschlichung Gottes (Jehova als Archtitekt, als Hausherr, als Chef, als Gärtner...), dieses Grundmuster wird erst so richtig deutlich, wenn man es in Szene gesetzt findet (und nicht nur hört oder liest). Nichts könnte von daher undramatischer sein als ein Drama an einem Kongress der Wachtturm- Gesellschaft.

Den ganzen Text kann man nachlesen auf
www.infosekta.ch/is5/gruppen/jz_deckert1996.html

Geschrieben von D. am 13. Januar 2006 07:40:26:

Als Antwort auf: Re: Gloeckel geschrieben von Drahbeck am 05. November 2005 16:42:01:

Herr Gloeckel verlautbart jetzt:

Zeugen Jehovas kassieren kritisches Webportal zeugen-jehovas.info

Nachdem die Zeugen Jehovas in Deutschland im November 2005 vorerst versehentlich ihre eigene Domain (jehovas-zeugen.info) gepfändet hatten ... dürfte es Ihnen im zweiten Anlauf gelungen sein die Domain des kritischen Informationsportals des Journalisten und Herausgebers der muenchnernotizen, Walter Egon Glöckel, zu kassieren. Auffällig an dem neuerlich eingeleiteten Pfändungsvorgang war jedoch, daß weder dessen Rechtsanwalt, Klaus W ..., noch der Journalist eine Information über diesen neuerlichen gerichtlichen Schritt erhielten. Nur dem Zufall eines beabsichtigten Datenupdate war es zu verdanken, daß Glöckel am 6.1. Kenntnis darüber erlangte, weil der technische Zugriff auf den Webspace von zeugen-jehovas.info verweigert wurde. Der technische Support des Webhosters verwies auf die Rechtsabteilung des Unternehmens und schaltete den Zugang bis zur Klärung des Sachverhaltes wieder frei. Am 11. Jänner 2006 erreichte Glöckel auf seine Nachfrage bei der Rechtsabteilung des Hosters ein Fax, daß bereits am 5.12.2005 ein neuer Pfändungs- und Überweisungsbeschluß des Amtsgerichtes Karlsruhe (AZ 8 M 21915/05) betreffend zeugen-jehovas.info eingetroffen sei. Die Domain wurde am 11.1. dekonnektiert und auf die Zeugen Jehovas als Domaininhaber eingetragen. Bei dem folgenden Telefonat zwischen dem Rechtsanwalt des Hosters und Glöckel äußerte dieser unter anderem, daß Zeugen Jehovas-Anwalt Armin P. auch wieder am heutigen Tage bezüglich einer raschen Dekonnektierung urgierte.

Die laufenden kritischen Publizierungen des Journalisten ... sind der Organisation schon längstens mehr als ein "Dorn im Auge". Obwohl bereits wegen der Domain zeugen-jehovas.info seit November 2004 vor dem Landgericht Koblenz ein Verfahren läuft, das die Zeugen Jehovas (Wachtturm Bibel und Traktatgesellschaft) angestrebt haben, ist der Urteilsspruch noch immer ausständig.

www.muenchnernotizen.info/Religion/Zeugen_Jehovas/zeugen-jehovas-info/1201_xx_06.html

Geschrieben von der Orden der Vollzeitdiener am 13. Januar 2006 22:34:24:

In Einheit beisammenwohnen

Sichtbare theokratische Organisation
Wir möchten nun einige Angelegenheiten in Verbindung mit der sichtbaren theokratischen Organisation Jehovas behandeln, über die du Bescheid wissen solltest. Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas, die die Klasse des treuen und verständigen Sklaven vertritt, führt auf der ganzen Erde im großen und ganzen die Aufsicht über die Königreichsinteressen.

Die Zugehörigkeit zur Bethelfamilie ist eine ernste Verantwortung Daß du das feierliche Gelübde abgelegt hast, als Glied der Bethelfamilie ein Angehöriger der ordensähnlichen Gemeinschaft der Sondervollzeitdiener zu werden, konntest du im Bethel aufgenommen werden. Als Glied der Bethelfamilie stehst du unter einem Gelübde des Verzichts auf jegliche Erwerbstätigkeit. Alle, die im Sondervollzeitdienst stehen, was auch reisende Aufseher, Missionare und Sonderpionierprediger einschließt, erfüllen ein Gelübde des Verzichts auf jegliche Erwerbstätigkeit. Beachte bitte, daß dir, weil du als Glied unserer Familie ein Angehöriger dieser religiösen ordensähnlichen Gemeinschaft bist, keine besondere Bezeichnung verliehen wurde, die dich über deine Brüder erhöht. Glieder der Bethelfamilie und andere, die im Sondervollzeitdienst stehen, sind sich des Ernstes ihrer feierlichen Zustimmung, der zusätzlichen Verantwortlichkeiten und der Opfer bewußt, die mit ihrer Dienstzuteilung verbunden sind.

Die normale Arbeitszeit beträgt acht Stunden am Tag und samstags vier Stunden.

Urlaub
Allen Bethelmitarbeitern wird Urlaub gewährt. … Allen Bethelmitarbeitern wird für jeden vollen im Bethel verbrachten Dienstmonat ein Urlaubstag zugebilligt, d.h. 12 Urlaubstage für jedes volle Dienstjahr. Diese Urlaubstage können erst genommen werden, wenn man sie verdient hat. Urlaubszeit wird einer Person nach dem Ende eines Kalendermonats angerechnet, nicht während des Monats und auch nicht am letzten Tag des Monats… Glieder. der Bethelfamilie können auch Urlaubstage zusammenkommen lassen, wenn sie später einen längeren Urlaub machen möchten. Wenn du zum Beispiel eine Urlaubswoche von einem Jahr für das nächste Jahr aufsparen möchtest, ist das möglich. Doch du kannst nicht von dem zukünftigen Urlaub Zeit borgen, um sie schon zu gebrauchen, bevor du sie verdient hast.

Freie Samstage
Da wir dir helfen möchten, den Vollzeitdienst fortzusetzen, auch wenn du älter wirst, wurden noch weitere Vorkehrungen in deinem Interesse getroffen. Bist du zum Beispiel ein Bruder, so bekommst du jeden Monat einen Samstagvormittag frei, der dir nach Belieben zur Verfügung steht, beispielsweise für vermehrte Zusammenarbeit mit der Versammlung oder für irgendwelche persönliche Tätigkeiten. Jeder Bruder kann, wenn er das Alter von 50 Jahren erreicht hat, an zwei Samstagen den Vormittag frei nehmen und im Alter von 60 Jahren an drei Samstagen. Brüder im Alter von 70 Jahren und darüber dürfen an allen Samstagen vormittags frei nehmen. Im Hinblick auf die besonderen Bedürfnisse unserer Schwestern sieht diese Vorkehrung für sie etwas anders aus. Schwestern unter 30 dürfen an zwei Samstagen des Monats den Vormittag frei nehmen. Schwestern zwischen 30 und 40 Jahren dürfen jeden Monat an drei Samstagen vormittags frei nehmen. Und Schwestern ab 40 können jeden Samstagvormittag frei nehmen. Wir sind davon überzeugt, daß diese Freizeit in geistiger Hinsicht zu ihrem Nutzen sein wird. Freie Samstage können nicht im Verlauf eines anderen Monats genommen und auch nicht übertragen werden. Sie können aber mit der Urlaubszeit verbunden werden. Wer nach dem 1. Tag eines Monats ins Bethel gekommen ist, wird während dieses Monats keinen Samstag frei bekommen. Nach seinem ersten vollen Kalendermonat im Bethel darf er einen Samstag frei nehmen.

Da wir im Bethel so viele Annehmlichkeiten haben, sollte es uns möglich sein, unsere Zeit so zu planen, daß wir uns zusammen mit den Verkündigern unserer Versammlung in vernünftigem Maße regelmäßig am Predigen der guten Botschaft im Gebiet beteiligen können. Entsteht jedoch zwischen unserer Arbeit im Bethel und den Versammlungsaktivitäten ein Konflikt, dann hat natürlich unsere Zuteilung im Bethel den Vorrang. Zur Erinnerung sei folgende Erklärung abgedruckt, die auf deiner Bewerbung um die Mitgliedschaft in der ordensähnlichen Gemeinschaft der Sondervollzeitdiener und der Bethelfamilie steht: Durch diese Bewerbung bringe ich meinen persönlichen Wunsch zum Ausdruck, als Glied der Bethelfamilie ein Angehöriger der ordensähnlichen Gemeinschaft der Sondervollzeitdiener zu werden. Als Glied der Bethelfamilie werde ich meiner Dienstzuteilung den Vorrang vor allen anderen Tätigkeiten geben. Ich werde mir auch gewissenhaft alle Vorkehrungen zum Studium und zur Besprechung des Wortes Gottes zunutze machen, die es für die Bethelfamilie gibt, d.h. an der morgendlichen Tagestextbesprechung und am Wachtturm- Studium für die Bethelfamilie am Montagabend teilnehmen. Soweit es mir möglich ist, werde ich regelmäßig am Predigtdienst und an den Zusammenkünften der Versammlung teilnehmen, der ich zugeteilt werde.

Gelübde des Verzichts auf jegliche Erwerbstätigkeit
Jeder neue Angehörige der ordensähnlichen Gemeinschaft legt das Bethelfamiliengelübde mit folgendem Wortlaut ab:

Bethelfamiliengelübde

Vor Jehova Gott erkläre ich feierlich meinen Wunsch, als Glied der Bethelfamilie ein Angehöriger der ordensähnlichen Gemeinschaft der Sondervollzeitdiener zu werden. Ich gelobe folgendes:

1. entsprechend der üblichen Lebensweise der Familie zu leben, wie sie traditionell im Bethel gepflegt wird;

2. freiwillig meine Dienste für jede Aufgabe zur Verfügung zu stellen, die mir zugewiesen wird;

3. mich der theokratischen Einrichtung im Bethel unterzuordnen;

4. Mich mit vollen Anstrengungen den Bethelzuteilungen zu widmen;

5. auf jegliche Erwerbstätigkeit zu verzichten;

6. für den Zeitraum, in dem ich ein Glied der Bethelfamilie bin, auf jegliche Ansprüche zu verzichten, die über den üblichen Unterhalt hinausgehen;

7. Mahlzeiten, Unterkunft und Zuwendungen in gleicher Weise, wie sie alle anderen Glieder der Bethelfamilie erhalten, anzunehmen, ungeachtet des Grades meiner Verantwortung oder wie wertvoll meine Dienste sein mögen;

8. mich an die Grundsätze zu halten, wie sie in den Anweisungen der Broschüre In Einheit beisammen wohnen, die von Zeit zu Zeit ergänzt werden mögen, zum Ausdruck kommen.

Da das zuständige Komitee darauf bedacht ist, daß nichts Unansehnliches oder Unpassendes in das Heim oder in die Büros gelangt, solltest du dir eine Erlaubnis einholen, bevor du Möbel und andere Gegenstände sowie Zimmerschmuck ins Haus bringst, bei dem du Bedenken hast. Ohne Erlaubnis können im Zimmer keine Veränderungen vorgenommen werden, sondern dies geschieht meistens, wenn es neu gestrichen wird.

Ordnung und Reinlichkeit im Zimmer
Du kannst es geschmackvoll und nett einrichten, und das auf eine Weise, daß du dich darin wirklich zu Hause fühlst. Bestimmt wirst du weltliche Trends meiden.

Fürsorge für die Familie
Wenn du ein gesundheitliches Problem hattest, bevor du ins Bethel kamst, und vielleicht eine Operation oder eine längere Behandlung notwendig ist, dann ist die Gesellschaft nicht verpflichtet, sich dieses Problems anzunehmen. Du hättest dies erledigen müssen, bevor du die Einladung, ins Bethel zu kommen, annahmst. Solltest du nach deiner Ankunft im Bethel chronisch krank werden und nicht in der Lage sein, den Zeitplan und die Arbeitsroutine im Bethel einzuhalten, dann wäre es für dich besser, nach Hause zurückzukehren, wo du eher etwas für deine Gesundheit tun kannst.

Es ist erforderlich, daß du die Zimmertür weit offenläßt, wenn du mit jemand vom anderen Geschlecht allein bist, es sei denn, es handelt sich dabei um deinen Ehepartner, deine Eltern, deinen leiblichen Bruder, deine leibliche Schwester oder einen anderen nahen Verwandten (1. Tim. 5:2).

Wenn jemand weiß, daß ein Bruder oder eine Schwester etwas getan hat, was sich für einen Christen nicht gehört, sollte er den Missetäter umgehend an seine Verpflichtung erinnern, das zuständige Komitee von dieser Angelegenheit in Kenntnis zu setzen. Der Missetäter will vielleicht mit einem Glied des Komitees direkt darüber sprechen, oder ihm mag es lieber sein, die ganze Sache einem anderen Bethelältesten mitzuteilen und diesen dann zu bitten, das Komitee zu unterrichten. Unternimmt der Missetäter jedoch nicht sofort Schritte, um sich mit dem Komitee in Verbindung zu setzen, dann sollte es derjenige tun, der von der Missetat Kenntnis hat, um die Organisation frei von Anklage und geistig rein zu erhalten (3. Mo. 5:1). Die Ältesten werden jedem Glied der Bethelfamilie, das ständig Probleme oder Schwierigkeiten bereitet, eine unabhängige Einstellung verrät oder über seine Brüder herrschen will, nötigen Rat und Zurechtweisung erteilen (1. Pet. 5:1-3,5). Sie werden mit solch einem Missetäter freundlich, liebevoll und verständnisvoll verfahren, aber dennoch bestimmt. Ändert sich der Missetäter und bereut er, so wird ihm Barmherzigkeit erwiesen (Spr. 28:13). Wer sich aber von Gottes Geist und Rat nicht leiten und formen lassen will, eignet sich nicht dazu, weiterhin zur Bethelfamilie zu gehören, und es kann sein, daß er aus dem Bethel entlassen wird.

Deine Brüder
Governing Body of Jehovah ,s Witnesses
(Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas)

• Zum Vergleich dazu

Wachtturm vom Juni 1909 Seite 111
„Mein feierliches Gelübde zu Gott"
Pastor Russel

Unser Vater, der Du bist in den Himmel, geheiligt werde Dein Name.
Mein Wunsch ist, daß Du immer mehr in meinem Herzen regieren, und Deim Wille immer mehr in meinem sterblichen Leibe geschehen möchte.
Im Vertrauen auf Deine für jede Zeit der Not verheißene Gnade, durch Jesum Christum unseren Herrn, lege ich dieses Gelübde ab:

Täglich will ich vor Deinem himmlischen Gnadenthron der allgemeinen Interessen des Erntewerkes gedenken und besonders des Anteils, dessen ich mich an diesem Werke erfreuen darf, sowie der lieben Mitarbeiter im Bibelhause zu Brooklyn und überall.

Ich gelobe Dir, daß ich, wenn möglich noch mehr als bisher, alle meine Gedanken, Worte und Erke prüfen will, damit ich um so besser befähigt sein möchte, Dir und Deiner treuen Herde zu dienen.

Ich gelobe Dir, daß ich wachsam sein will, um jeder Sache zu widerstehen, die dem Spiritismus und Okkultismus ähnlich ist, und eingedenk dessen, daß es nur zwei Herren gibt, will ich diesen Schlingen als vom Widersacher kommend in jeder vernünftigen Weise zu widerstehen suchen.

Ich gelobe ferner, mit Berücksichtigung der unten genannten Ausnahmen, daß ich mich zu allen Zeiten und an allen Orten gegen Personen des anderen Geschlechtes im persönlichen Verkehr, wenn alleine mit ihnen, genau so benehmen will, wie ich es öffentlich – in Gegenwart einer Versammlung von Kindern Gottes – tun würde, und so weit wie irgend möglich will ich es vermeiden, mit jemanden des anderen Geschlechts in einem Zimmer allein zu sein, es sei denn, daß die Tür zu dem Zimmer weit offen steht; - ausgenommen sind der Ehemann, die Ehefrau, Vater und Mutter, Brüder und Schwester nach dem Fleisch.

Geschrieben von der Orden der Vollzeitdiener am 13. Januar 2006 23:52:41:

Als Antwort auf: Gelübde Russel / Bethelfamiliengelübde geschrieben von der Orden der Vollzeitdiener am 13. Januar 2006 22:34:24:

• Jahrbuch 1975 S. 49-50 Vereinigte Staaten von Amerika

Im Bethel hatte C. T. Russell sein Studierzimmer. Im unteren Stockwerk befand sich der Speisesaal mit einem langen Tisch, an dem vierundvierzig Personen Platz hatten. Hier versammelte sich die Familie, um vor dem Frühstück eine Hymne zu singen, das „Gelübde" zu lesen und ein Gebet zu sprechen. Zu Beginn der Mahlzeit wurde ein Bibeltext aus dem Buch Täglich himmlisch Manna für den Haushalt des Glaubens vorgelesen und dann während des Frühstücks besprochen.

Würdest du gern einmal das Gelübde hören, das ihnen täglich eingeprägt wurde? Es hieß: „Mein feierliches Gelübde an Gott" und lautete wie folgt:

„Unser Vater, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name. Mein Wunsch ist, daß du immer mehr in meinem Herzen regieren mögest und dein Wille immer mehr in meinem sterblichen Leibe geschehen möge. Im Vertrauen auf deine zu jeder Zeit der Not verheißene Gnade durch Jesus Christus, unsern Herrn, lege ich dieses Gelübde ab:

Täglich will ich vor dem himmlischen Gnadenthron der allgemeinen Interessen des Erntewerkes gedenken und besonders des Anteiles, dessen ich mich an diesem Werke erfreuen darf, sowie der lieben Mitarbeiter im Bibelhaus in Brooklyn und überall.

Ich gelobe dir, daß ich, wenn möglich, noch mehr als bisher alle meine Gedanken, Worte und Werke prüfen will, damit ich um so besser befähigt sein möge, dir und deiner teuren Herde zu dienen.

Ich gelobe dir, daß ich wachsam sein will, um jeder Sache zu widerstehen, die dem Spiritismus und Okkultismus ähnlich ist, und eingedenk dessen, daß es nur zwei Herren gibt, will ich diesen Schlingen, als vom Widersacher kommend, in jeder vernünftigen Weise zu widerstehen suchen.

Ich gelobe ferner mit Berücksichtigung der unten genannten Ausnahmen, daß ich mich zu allen Zeiten und an allen Orten gegen Personen des anderen Geschlechts im persönlichen Verkehr, wenn allein mit ihnen, genauso benehmen will, wie ich es öffentlich in Gegenwart einer Versammlung von Kindern Gottes tun würde, und soweit es vernünftigerweise möglich ist, will ich es vermeiden, mit jemand des andern Geschlechts in einem Zimmer allein zu sein, es sei denn, daß die Tür zu dem Zimmer weit offensteht. Ausgenommen sind die Ehegatten, Eltern, Kinder und Geschwister nach dem Fleisch."

GOTTES DIENER IM BETHEL UND ANDERSWO SAGTEN DIESES GELÜBDE SPÄTER NICHT MEHR AUF.
Aber die hohen Grundsätze, die in diesen Worten liegen, gelten immer noch.

Zitat ende

Nicht nur das das Gelübde Russels Jahrelang zu DEM Thema wurde, einer geforderten Notwendigkeit, es ist bis heute Bestandteil unseres Ordens.

• Über das Gelübde und seine Gegner
Wachtturm Mai 1909 Seite 94

…das wir immer mehr zu der Überzeugung kommen, daß das Gelübde fast zu einer Notwendigkeit geworden ist für alle diejenigen, welche in der Liebe zur Wahrheit „stehen" bleiben möchten…Wir sehen einen Sturmwind der Lehre und der Prüfung der Herzen im Anzug und empfehlen im Glauben und allen Ernstes das Gelübde…

• Wachtturm vom Juni 1909 Seite 111
„Mein feierliches Gelübde zu Gott"
Im Schmuckrahmen

• Wachtturm Juni 1909 Seite 112
Seid wir „das köstliche Gelübde" wie er es nennt, auf uns genommen haben, haben wir eine große Veränderung wahrgenommen – eine Veränderung, die man fühlen muß; man kann sie nicht beschreiben…zweimal des Tages, wenn nicht öfters, bringe ich es mit meinen anderen Bitten vor den Gnadenthron, und ich finde Erhörung…

• Wachtturm Juli 1909 Seite 128
Lieber Bruder Russel! Ich habe das Gefühl, daß ich Dir schreiben muß, wenn auch nur einige Zeilen. Täglich habe ich an das „Gelübde" gedacht und es scheint mir den 6. Band der Schriftstudien wie in einer „Nussschale" darzustellen (Offenb. 21,9).

• Wachtturm August 1909 Seite 130
Darum ist es für uns alle sehr wichtig, daß wir unsere Stellung für das Rechte und gegen das Unrechte einnehmen aber in liebender, sanftmütiger, fester Weise. So zum Beispiel in Sachen des Gelübdes: Es ist in der Ordnung, zu zeigen, daß es schriftgemäß ist, da? jeder Punkt in voller Harmonie ist mit den Lehrender Bibel, und auf seine Vorteile und Segnungen für dein eigenes Herz hinzuweisen; es wäre aber weder gerecht noch liebevoll, mehr als dies zu tun. Wenn das Gelübde nicht ein freiwilliges ist, so verliert es in Gottes Augen seinen Wert. Laß weder das Gelübde noch irgendeine andere freiwillige Sache irgend eine Trennung unter den Gliedern hervorrufen.

• Wachtturm Februar 1910 Seite 32
Wir ermahnen alle dringend, das Gelübde nicht zu einem Prüfstein der Bruderschaft in Christo zu machen. Überlaßt jede Sache persönlicher Freiheit dem Einzelnen, und erkennt alle an, die sich völlig von der Sünde zur Gerechtigkeit wenden und vollen Glauben an den Erlöser als den Heiland und volle Weihung für ihn als „Glieder seines Leibes" bekennen. Welchen Vorzug ihr bei der Wahl der Ältesten einem geben solltet, der das Gelübde genommen hat, gegen den, der es nicht genommen hat, steht bei euch zu entscheiden, nach eurem eigenen Urteil; so gut, wie der Gebrauch Tabaks christliche Bruderschaft nicht ausschließen würde, wohl aber in Betracht kommen möchte bei der Wahl eines Ältesten der Kirche.

• Wachtturm Oktober 1910
Obenstehendes Gelübde unter der Überschrift
„Ein Herzensgelübde für Herzensgemeinschaft ohne Menschenfurcht"
Bei Okkultismus ist ein Stern für die Fußnote
Geheimwissenschaften wie Hypnotismus, Wahrsagen usw.

Geschrieben von der Orden der Vollzeitdiener am 15. Januar 2006 16:47:13:

Als Antwort auf: Unser schon über 100 Jahre allgegenwärtiges und verschwiegenes Gelübde geschrieben von der Orden der Vollzeitdiener am 13. Januar 2006 23:52:41:

Jahrbuch 1975 S. 49-50 Vereinigte Staaten von Amerika
GOTTES DIENER IM BETHEL UND ANDERSWO SAGTEN DIESES GELÜBDE SPÄTER NICHT MEHR AUF.

Wer hat den Schreiber des Jahrbuchartikels von 1975 gezwungen zu schreiben dass das Gelübde nicht mehr aufgesagt wird?
Auf der einen Seite die Angst dies könne heute wieder ein Buschfeuer entzünden.
Auf der anderen Seite die Anwendung und Gültigkeit des Gelübdes bis heute.

Nicht nur das das Gelübde Russels Jahrelang zu DEM Thema wurde, einer geforderten Notwendigkeit, es ist bis heute Bestandteil unseres Ordens.
Auch wenn die Brüder nicht offen mit dem Gelübde konfrontiert werden ist es doch heute noch allgegenwärtig.

Den Dokumentierten Ursprung des Gelübdes kann man in unserer Literatur zum ersten Mal in der Wachtturm Sonderausgabe vom April 1907 finden.
Dort wurde bezüglich der Scheidung Russels der Inhalt des Gelübdes Russels angesprochen.

Eine der Schockwellen dieses öffentlich ausgetragenen Rosenkrieges war das nun die Brüder nach dem Wortlaut dieses Gelübdes fragten.

Unter Brüdern wurde das Gelübde (sozusagen unter der Hand) weltweit verteilt.

• Im Wachtturm vom November 1908 heißt es auf Seite 164:
Die Geschwister sind betreffend eines Gelübdes unseres lieben Bruder Russel beunruhigt und geistigerweise „bedrängt" worden, weil jemand in unverantwortlicher Weise einseitig hierüber nur ein Bruchstück aus dem Englischen übersetzt, und dazu anstatt „Gelübde" – „Schwur" gesetzt hat. (2. Thes. 1,6.)

Der Nachfolgende Artikel sollte das Thema Gelübde erschöpfend abhandeln.
Insbesondere der Ernsthaftigkeit und der Gefahr des Schwures und dem Ablegen eines Gelübdes.

Doch unter Punkt 2. kommt dann folgende Aussage:

2. Daß es nur ehrenhaft ist, und eines Christen würdig, seines großen Gelübdes (Römer 12, 1) täglich zu gedenken, und dasselbe nach Bedürfnis mit praktischen Entschlüssen zu ergänzen. Die triftigen Gründe für das obenerwähnten Gelöbnis, das außer Bruder Russel Tausende der lieben Geschwister aus freien Stücken abgelegt haben, folgen weiter unten.

Danach folgte zum ersten Mal der wörtliche Abdruck des Gelübdes Russels.

Unser Vater, der Du bist in den Himmel, geheiligt werde Dein Name.
Mein Wunsch ist, daß Du immer mehr in meinem Herzen regieren, und Deim Wille immer mehr in meinem sterblichen Leibe geschehen möchte.
Im Vertrauen auf Deine für jede Zeit der Not verheißene Gnade, durch Jesum Christum unseren Herrn, lege ich dieses Gelübde ab:
Täglich will ich vor Deinem himmlischen Gnadenthron der allgemeinen Interessen des Erntewerkes gedenken und besonders des Anteils, dessen ich mich an diesem Werke erfreuen darf, sowie der lieben Mitarbeiter im Bibelhause zu Alleghenn.
Ich gelobe Dir, daß ich, wenn möglich noch mehr als bisher, alle meine Gedanken, Worte und Erke prüfen will, damit ich um so besser befähigt sein möchte, Dir und Deiner treuen Herde zu dienen.
Ich gelobe Dir, daß ich wachsam sein will, um jeder Sache zu widerstehen, die dem Spiritismus und Okkultismus ähnlich ist, und eingedenk dessen, daß es nur zwei Herren gibt, will ich diesen Schlingen als vom Widersacher kommend in jeder vernünftigen Weise zu widerstehen suchen.
Ich gelobe ferner, mit Berücksichtigung der unten genannten Ausnahmen, daß ich mich zu allen Zeiten und an allen Orten gegen Personen des anderen Geschlechtes im persönlichen Verkehr, wenn alleine mit ihnen, genau so benehmen will, wie ich es öffentlich – in Gegenwart einer Versammlung von Kindern Gottes – tun würde, und so weit wie irgend möglich will ich es vermeiden, mit jemanden des anderen Geschlechts in einem Zimmer allein zu sein, es sei denn, daß die Tür zu dem Zimmer weit offen steht; - ausgenommen sind der Mann einer Frau, Vater, Brüder die Frau eines Mannes, Mutter, Schwestern.

Weiter heißt es:
Nachdem wir Vorstehendes bereits als Zirkular an einige Geschwister gesand haben, halten wir es für notwendig, das Gleiche den lieben Wachtturmlesern zugehen zu lassen.
Das ablegen des Gelübdes wurde nun von nun an von allen erwartet.
Obwohl schon in den abgedruckten Leserbriefen dieser Aussage deutlich wurde zu welchen Streitfragen dieses Gelübde führen würde und das es in dieser Form nicht einhaltbar war.

Anstelle hiermit das Gelübde zu einem Gewinn der Brüder abgehandelt zu haben entstand dadurch eine Streitfrage die die Brüder fortan jahrelang beschäftigte und deren Auswirkungen uns bis heute erhalten geblieben sind.

• Wachtturm Februar 1909
Auf der Doppelseite 28 und 29 befinden sich drei Panorama Fotos des Amerikanischen Kongresses in Put in Bay.

Auf diesem Kongress war auch Russel als Hauptredner zu gegen.
Für zwei Tage musste er zwischendrin abreisen weil er eine Beerdigungsansprache für Bruder Stewart halten musste. Bruder Stewart war General-Leutnant in der Südstaaten-Armee.

Auf Seite 38 wird von einer Ansprache berichtet in der von „eitlem Schwören" spricht. Mit der Warnung „Schwört nicht" um euch nicht unnötig zu versündigen.

Auf Seite 40 heißt es dann:
Zuletzt wurden noch einige, das Gelübde angehende Fragen laut.
…Es wäre indes nicht richtig, daraus einen Anlaß des Streites zu machen. Jeder hat ja das Recht, nach sorgfältiger Erwägung nach seinem Dafürhalten zu entscheiden; er (Bruder Russel) behalte sich dieses Recht auch vor, indes glaubt er sicherlich, daß es nicht anders als segensreich sein kann.

• Wachtturm März 1909 Seite 52
Frage betr. Das Gelübde:
Wie wenn die Gesundheit oder das Wetter es verhindern, die Türe offen zu lassen, und man ist mit einer Person des anderen Geschlechts allein im Zimmer?
Oder man ist in einem Kontor oder Zimmer, worüber derjenige nicht zu bestimmen hat, der das Gelübde abgelegt hat.
…Schwinden unserer köstlichen Freiheit in Christo, denn, das müssen wir alle zugeben, die Warnung, mit einer Person des anderen Geschlechtes in einem geschlossenen Raume allein zu sein, steht nirgends in der Bibel…

• Wachtturm 1974 Seite 63-64
Fragen von Lesern
Wenn jemand früher einmal Gott ein Gelübde abgelegt hat und jetzt erkennt, daß es unvernünftig war, muß er sich dann weiterhin daran halten? — USA.
Das hängt von der Art des Gelübdes und von den Umständen ab, unter denen der Betreffende das Gelübde abgelegt hat. Zuerst wäre es jedoch gut, zu betrachten, was ein „Gelübde" im Sinne der Bibel ist.
Die in der Bibel erwähnten Gelübde waren feierliche Versprechen gegenüber Gott, nicht gegenüber irgendeinem Menschen oder einer Gruppe von Menschen. Diese Gelübde zeichneten sich auch dadurch aus, daß sie in allen Fällen, in denen sie beschrieben werden, mit einer Bedingung verbunden waren. Das heißt, jemand, der ein Gelübde ablegte, sagte zu Gott sinngemäß: „Wenn du das und das tust (vielleicht jemand aus großer Gefahr rettest oder Erfolg oder Sieg schenkst), werde ich das und das tun." Wenn Gott dann der Bitte des Betreffenden entsprach, war dieser verpflichtet, das zu erfüllen, was er versprochen hatte. Oft bestand das Bezahlen des Gelübdes in einem Tieropfer oder darin, daß man etwas von seinem Eigentum dem Dienste Gottes weihte (3. Mose 7:16; 22:21). In anderen Fällen bestand die Bedingung darin, daß der Betreffende gelobte, etwas Bestimmtes nicht zu tun, bis er ein gewisses Ziel erreicht hätte — mit der Hilfe Gottes. (Vergleiche 1. Mose 28:20-22; 4. Mose 21:2, 3; 30:2-4; Richter 11:30-39; 1. Samuel 1:11; Psalm 132:1-5.)
Man sollte auch beachten, daß Gelübde etwas Freiwilliges waren, nicht etwas, wozu man aufgefordert worden wäre.

Es wurden auch keine Gelübde als allgemeine Voraussetzung für alle festgelegt, die ein bestimmtes Vorrecht genießen oder in ein bestimmtes Verhältnis gelangen wollten.

Wenn daher jemand ein Jünger Christi Jesu wird und die Voraussetzungen erfüllt, die an alle gestellt werden, wie zum Beispiel, daß man bereut und umkehrt, eine öffentliche Erklärung des Glaubens ablegt und getauft wird, ist damit kein „Gelübde" im biblischen Sinne verbunden.

Biblische Gelübde sind auch nicht mit den sogenannten Klostergelübden zu vergleichen, die Personen in späteren Jahrhunderten ablegen mußten, um in gewisse kirchliche Orden aufgenommen zu werden. Die Gelübde „der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams" verpflichteten diejenigen, die sie ablegten, gegenüber dem betreffenden Orden und dienten diesem Orden dazu, seine Mitglieder in der Gewalt zu haben. Höhere kirchliche Würdenträger konnten Menschen von einem bestimmten Gelübde entbinden, aber bei einigen Gelübden konnte die Dispensation nur durch das nominelle Oberhaupt der Kirche erfolgen, so zum Beispiel in der katholischen Kirche. Dabei handelt es sich jedoch nicht um biblische Gelübde, denn biblische Gelübde waren völlig freiwillig, und sie waren eine persönliche Angelegenheit zwischen dem Betreffenden und Gott. Außerdem konnte unter dem Gesetzesbund zwar das Gelübde einer Frau von ihrem Mann oder von ihrem Vater (innerhalb einer bestimmten Zeit nach Ablegen des Gelübdes) für ungültig erklärt werden, in allen anderen Fällen aber konnte kein Mensch jemand von einem biblischen Gelübde entbinden (4. Mose 30:3-15).

Diese Tatsachen zeigen, daß viele sogenannte „Gelübde", die heute abgelegt werden, in Wirklichkeit keine Gelübde im biblischen Sinne sind. Gleichfalls ist es offensichtlich, daß kein Gelübde bindend ist, das jemand verpflichten würde, etwas zu tun, was nicht in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes ist, zum Beispiel ein Gelübde, das zum Mißbrauch von Blut führen oder auf irgendeine Weise Unsittlichkeit mit der wahren Anbetung in Verbindung bringen würde. (Vergleiche 5. Mose 23:18; Apostelgeschichte 15:19, 20.)

Wie verhält es sich denn mit Gelübden, die der biblischen Beschreibung entsprechen und die nicht im Gegensatz zu Gottes Willen stehen? Über Gottes Einstellung zu Gelübden, die jemand in Israel ablegen mochte, heißt es im Gesetzesbund: „Falls du Jehova, deinem Gott, ein Gelübde ablegst, sollst du nicht langsam sein, es zu bezahlen, denn Jehova, dein Gott, wird es unweigerlich von dir fordern, und es würde dir in der Tat zur Sünde werden. Falls du es aber unterläßt, ein Gelübde abzulegen, wird es dir nicht zur Sünde werden" (5. Mose 23:21, 22). In Prediger 5:4-6 ist folgende Warnung zu lesen: „Wann immer du Gott ein Gelübde gelobst, zögere nicht, es zu bezahlen, denn da ist kein Gefallen an den Unvernünftigen. Was du gelobst, bezahle. Besser ist es, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst. Gestatte deinem Munde nicht, dein Fleisch zum Sündigen zu veranlassen." (Vergleiche Sprüche 20:25.) Da Jehova Gott seine Maßstäbe nicht ändert, gelten die von ihm dargelegten Grundsätze auch für die heutige Zeit.
Da (abgesehen von dem Gelübde einer Frau, das von ihrem Vater oder ihrem Mann für ungültig erklärt werden könnte) kein Mensch jemand von einem Gelübde entbinden kann, sollte man sich offensichtlich ernste Gedanken machen, bevor man ein Gelübde ablegt. Ein Christ sollte einen stichhaltigen Grund dafür haben, ein Gelübde abzulegen, und sollte zweifellos in der Lage sein, das zu bezahlen, was er in seinem Gelübde versprochen hat. Sonst wäre es weit besser, kein Gelübde abzulegen.
Was nun, wenn jemand später erkennt, daß er sein Gelübde voreilig oder gedankenlos abgelegt hat? Er sollte die Angelegenheit nicht leichtnehmen, sondern sollte versuchen, das Gelübde zu bezahlen. Die Tatsache, daß es ihm schwerfallen könnte, wäre keine Entschuldigung. Es war für Jephtha sicher nicht leicht, das Gelübde zu erfüllen, das er Gott abgelegt hatte, aber er bezahlte es gewissenhaft (Ri. 11:30-39). Unter dem Gesetzesbund war es eine Sünde, einen Eidschwur nicht zu erfüllen, selbst wenn dieses Versäumnis nicht absichtlich war. Es wurde zwar nicht die Todesstrafe verhängt, aber es war erforderlich, Gott ein Sündopfer darzubringen (3. Mose 5:4-6; vergleiche Matthäus 5:33). Und Gott warnte davor, daß, selbst wenn er dem, der das Gelübde abgelegt hatte, Erfolg geschenkt haben mochte, das Versäumnis, das Gelübde später zu bezahlen, dazu führen könnte, daß er „in Zorn geraten" und das „zunichte machen" würde, was der Betreffende erreicht hätte (Pred. 5:6). Es könnte also dazu führen, daß Gott dem Betreffenden — wenigstens in einem gewissen Maße — seine Gunst entzieht.
Wer sich heute über diese Angelegenheit Gedanken macht, sollte sich daher zunächst fragen, ob er ein Gelübde im biblischen Sinne abgelegt hat oder nicht. War es ein Versprechen, das er Gott persönlich gab, das mit einer Bedingung verbunden war, das privat, freiwillig und unaufgefordert gegeben wurde und nicht im Gegensatz zu Gottes Willen stand? Dann sollte man sich auf jeden Fall bemühen, es zu bezahlen. Wenn der Betreffende versäumt hat, es zu bezahlen, muß er die Folgen tragen und sich bemühen, Gottes Gunst wiederzuerlangen. Möglicherweise befindet er sich in einem Dilemma, da ihn sein Gelübde (zum Beispiel ein Gelübde der Ehelosigkeit) in eine Situation gebracht haben mag, in der er spürt, daß die Einhaltung des Gelübdes dazu führen könnte, daß er Gottes Maßstab hinsichtlich eines christlichen Wandels verletzt, vielleicht hinsichtlich der Sittlichkeit. Vielleicht glaubt er, die einzige Möglichkeit, sich davor zu bewahren, in Unsittlichkeit verstrickt zu werden, bestehe darin, das Gelübde nicht zu bezahlen, und hofft, Gott werde barmherzig sein und ihm vergeben. Er selbst muß die Entscheidung treffen, denn niemand anders kann ihn von seinem Gelübde entbinden oder seine persönliche Verantwortung übernehmen. Er muß gemäß seinem eigenen Gewissen leben.
Eine Überprüfung wird oft ergeben, daß das, was man für ein Gelübde gehalten hatte, kein Gelübde im Sinne der Bibel war. Das bedeutet natürlich nicht, daß damit unbedingt alle Verantwortung endet. Ein Christ sollte nicht nur bemüht sein, Gott seine Gelübde zu bezahlen, sondern sollte in all seinen Worten zuverlässig sein, so, daß sein Ja ja bedeutet und sein Nein nein (Matth. 5:33-37). Er sollte immer aufrichtig versuchen, seine Versprechen und Vereinbarungen Gott und Menschen gegenüber einzuhalten. Manchmal mag er eine Vereinbarung mit jemand anders treffen und später erkennen, daß er sich dadurch in große Schwierigkeiten gebracht hat. Er kann dann dem Grundsatz folgen, der in Sprüche 6:1-5 in bezug auf einen Mann, der für einen anderen Bürge wurde, niedergelegt worden ist, nämlich: „Geh, demütige dich, und bestürme deinen Mitmenschen eindringlich. . . . Befreie dich."
Im Hinblick auf Gelübde und alle anderen Dinge sollte ein Christ immer im Sinn behalten, daß es wichtig ist, ein gutes Verhältnis zu Jehova Gott aufrechtzuerhalten.

Demnach sind Gelübde als allgemeine Voraussetzung für alle , die ein bestimmtes Vorrecht genießen oder in ein bestimmtes Verhältnis gelangen wollten wie zum Beispiel dem Vollzeitdienst nicht an das geforderte Glübde gebunden.
Trotzdem wird der Ordenscharakter des Behels gefördert.
Unter Bethelmitarbeitern werden „scherzhafter weise" die Brüder draußen als „weltis" bezeichnet.

Nachfolgendes Lied wird mindestens 1 x im Jahr in der Versammlung und etwa 1 x im Jahr auf einen der drei Kongresse gesungen.

Liederbuch Lied 212
Hab Dank, Herr Jehova
(1. Thessalonicher 5:18)

1. Hab Dank, Herr Jehova, bei Tag und bei Nacht.
Ins kostbare Licht hast du uns gebracht.
Hab Dank, daß das Vorrecht zu beten ist da.
In all unsren Sorgen bist du stets nah.

2. Hab Dank, Herr Jehova, für dein' treuen Sohn,
der Tod und auch Hades besiegte schon.
Hab Dank, denn du lehrst uns, zu tun deinen Will'n
und unsre GELÜBDE stets zu erfüll'n.

3. Hab Dank, Herr Jehova, für Brüder so treu,
die besten Gefährten, ob alt, ob neu.
Hab Dank, daß du durch deinen heiligen Geist
das Volk fest bewahrst, das dich heute preist.

4. Hab Dank, Herr Jehova, daß wir Wahrheitswort
stets predigen dürfen, ja immerfort.
Hab Dank, daß vergangen sind bald Schmerz und Leid;
gesegnet sind wir dann in Ewigkeit.

Geschrieben von der Orden der Vollzeitdiener am 15. Januar 2006 18:49:57:

Als Antwort auf: Hab Dank, denn du lehrst uns unsre GELÜBDE stets zu erfülln geschrieben von der Orden der Vollzeitdiener am 15. Januar 2006 16:47:13:

• Ein Gelübde (von althochdeutsch gilubida: geloben) ist ein feierliches abgelegtes Versprechen, sich an eine Regel zu halten.
Unser Gelübde ist ein überlegtes, Gott dargebrachtes Versprechen, das unmöglich ist vollständig zu erfüllt zu werden. Es entspricht einem öffentlichen, d. h. im Namen der Ordensgemeinschaft entgegen genommenen Gelübde.

• Einsichten Band-1 S. 856 Gelübde
Wer aber einmal ein Gelübde abgelegt hatte, war nach dem göttlichen Gesetz verpflichtet, es zu erfüllen. Darum sagte man von einem Gelübde, daß man es 'sich auf die Seele binde', was bedeutete, daß man für die Erfüllung seines Wortes mit seinem Leben bürgte (4Mo 30:2; siehe ferner Rö 1:31, 32). Da man durch das Ablegen eines Gelübdes sein Leben aufs Spiel setzt, ist es begreiflich, daß die Bibel diesbezüglich zu äußerster Vorsicht mahnt und empfiehlt, daß man sich gut überlegt, welche Verpflichtungen man dadurch eingeht. Im mosaischen Gesetz hieß es: „Falls du Jehova . . . ein Gelübde ablegst, wird [Gott] es unweigerlich von dir fordern, und es würde dir wirklich zur Sünde werden. Falls du es aber unterläßt, ein Gelübde abzulegen, wird es dir nicht zur Sünde werden" (5Mo 23:21, 22).

• Wachtturm vom April 1909 Seite 72

Eine einfache Prüfung des Gelübdes
Wenn euer Geist in irgend einem Grade durch diese Frage beunruhigt ist, so schlagen wir eine sehr einfache Methode vor, wobei ihr sie prüfen und zu einem Entschluss kommen könnt, so daß ihr hinfort über diese Sache zur Ruhe gelangen werdet.
Es ist dies:
Zuerst, bittet den Herrn um Weisheit, seinen Willen erkennen, und die Dinge von Seinem Standpunkte aus sehen zu können; zweitens nehmt den letzten Wortlaut des Gelübdes und lest es Punkt für Punkt, langsam, gedankenvoll.
… Faßt euren Entschluss und betrachtet die Sache für immer erledigt.

Mehr als 5500 unserer Leser haben uns benachrichtigt, daß sie das Gelübde genommen haben, und berichten von besonderen Segen und besonderer Nähe zum Herrn, seidem. Wir wissen nur von Dreien, die seitdem Gegner desselben geworden sind. Sie sind ganz hervorragende Brüder.

Das Gelübde – der erste Entschluss

1. Unser Vater, der Du bist in den Himmel, geheiligt werde Dein Name.
Mein Wunsch ist, daß Du immer mehr in meinem Herzen regieren, und Deim Wille immer mehr in meinem sterblichen Leibe geschehen möchte.
Im Vertrauen auf Deine für jede Zeit der Not verheißene Gnade, durch Jesum Christum unseren Herrn, lege ich dieses Gelübde ab:
2. Täglich will ich vor Deinem himmlischen Gnadenthron der allgemeinen Interessen des Erntewerkes gedenken und besonders des Anteils, dessen ich mich an diesem Werke erfreuen darf, sowie der lieben Mitarbeiter im Bibelhause zu Alleghenn und überall.
3. Ich gelobe Dir, daß ich, wenn möglich noch mehr als bisher, alle meine Gedanken, Worte und Erke prüfen will, damit ich um so besser befähigt sein möchte, Dir und Deiner treuen Herde zu dienen.
4. Ich gelobe Dir, daß ich wachsam sein will, um jeder Sache zu widerstehen, die dem Spiritismus und Okkultismus ähnlich ist, und eingedenk dessen, daß es nur zwei Herren gibt, will ich diesen Schlingen als vom Widersacher kommend in jeder vernünftigen Weise zu widerstehen suchen.
5. Ich gelobe ferner, mit Berücksichtigung der unten genannten Ausnahmen, daß ich mich zu allen Zeiten und an allen Orten gegen Personen des anderen Geschlechtes im persönlichen Verkehr, wenn alleine mit ihnen, genau so benehmen will, wie ich es öffentlich – in Gegenwart einer Versammlung von Kindern Gottes – tun würde,
6. und so weit wie irgend möglich will ich es vermeiden, mit jemanden des anderen Geschlechts in einem Zimmer allein zu sein, es sei denn, daß die Tür zu dem Zimmer weit offen steht; -
7. ausgenommen sind der Ehemann, die Ehefrau, Vater und Mutter, Brüder und Schwestern nach dem Fleisch.

Nur damit war nichts „Erledigt". Im Gegenteil. Mit dem Erwähnen der drei Gegner die allerdings ein „hervorragendes" Zeugnis von der Wachtturm Gesellschaft ausgestellt bekamen fing der Ärger erst an.

• Wachtturm August 1911 Seite 128
Dem Herrn mein Gelübde

Der Wortlaut des Gelübdes und einige Leserbriefe dazu

• Wachtturm Mai 1912 Seite 66
Dem Herrn mein Gelübde

Der Wortlaut des Gelübdes im Schmuckrahmen auf der zweiten Zeitschriften Seite.

• Wachtturm März 1913 Seite 34

Bruder Russels Morgenentschluss
Aus Täglich himmlisch Manna

Ich wünsche, daß mein erster Gedanke sein möchte:
„Wie soll ich Jehova alle seine Wohltaten an mir vergelten?
Den Becher der Rettungen will ich nehmen und anrufen den Nahmen Jehovas [um Gnade und Hilfe].
Ich will Jehova meine Gelübde bezahlen, ja, in der Gegenwart seines ganzen Volkes." (Ps, 116,12-14.)
Mich des göttlichen Rufes erinnernd: „Sammelt meine frommen zu mir hin, die den Bund mit mir geschlossen haben beim Opfer" (Ps. 50, 5 - engl. Übers.), bin ich entschlossen, durch des Herrn gnädigen Beistand, heute aIs ein Geheiligter Gottes meine Gelübde zu erfüllen und das Werk der Aufopferung des Fleisches und dessen Interessen fortzusetzen, damit ich teilhaftig werden möge des himmlischen Erbteils und der Miterbschaft mit meinem Erlöser.
Ich will mich bestreben, gegen alle einfältig und aufrichtig zu sein.
Ich will danach trachten, nicht mir selber zu gefallen und meine Ehre zu suchen, sondern dem Herrn zu gefallen und ihn zu ehren.
Ich will vorsichtig sein, den Herrn mit meinen Lippen zu ehren, damit meine Worte allen eine Salbung und ein Segen sein möchten.
Ich will mich befleißigen, dem Herrn, der Wahrheit, den Brüdern und allen, mit denen ich, zu tun habe, treu zu sein, nicht nur in großen dingen, sondern auch in den kleinen Dingen des Lebens.
Im Vertrauen auf die göttliche Fürsorge und Überwaltung aller meiner Interessen zu meinem höchsten Wohlergehen will ich suchen, nicht allein reines Herzens zu sein, sondern auch alle Besorgnis, alle Unzufriedenheit, alle Entmutigung von mir zu weisen.
Ich will weder murren noch mich beklagen über das, was der Herr in seiner Vorsehung zulassen mag.
Im Glauben ihm vertraue,
Mag kommen was da will.

• Wachtturm November 1913 Seite 184
Trotzdem ich mich immer an den Sinn des Gelübdes gehalten habe, habe ich bis jetzt das Gelübde selbst doch nicht Gott dargebracht; fürchtend daß dieses in irgendeinem Grade die Freiheit mit der Christus uns freigemacht hat, schmälern könnte. Da ich aber schon eine ganze Zeitlang erkannt habe, daß dies nicht der Fall ist, so habe ich das Versäumte nun nachgeholt…

Hingabegelübde:
bis 1985:
1.Frage:
Wachtturm 01.08.1973,S.472
Hast du deine Sünden bereut, und bist du umgekehrt, da du erkannt hast, daß du vor Jehova Gott als verurteilter Sünder dastehst, der der Rettung bedarf, und hast du vor ihm anerkannt, daß diese Rettung von ihm, dem Vater, kommt, und zwar durch seinen Sohn Jesus Christus?
2.Frage:
Hast du dich aufgrund dieses Glaubens an Gott und an seine Rettungsvorkehrung Gott rückhaltlos hingegeben, um fortan seinen Willen zu tun, wie er ihn dir durch Jesus Christus und durch die Bibel unter der erleuchtenden Kraft des heiligen Geistes offenbart?

ab 1985:
Wachtturm 01.06.1985,S.30
1.Frage:
Hast du auf der Grundlage des Opfers Jesu Christi deine Sünden bereut und dich Jehova hingegeben, um seinen Willen zu tun?
2.Frage:
Bist du dir darüber im klaren, daß du dich durch deine Hingabe und Taufe als ein Zeuge Jehovas zu erkennen gibst, der mit der vom Geist geleiteten Organisation Gottes verbunden ist?

Wachtturm 15.04.1987 S.12 [Fußnote]:
"Vor kurzem wurden die beiden Fragen, die Taufbewerbern gestellt werden, vereinfacht, damit diese völlig verstehen, was es bedeutet, ein enges Verhältnis zu Gott und zu seiner irdischen Organisation zu erlangen, und damit sie dementsprechend antworten können."

Entscheidend sind hier Gerichtsurteile in Amerika.
Wer zu den Fragen nach 1985 Ja sagt tritt einer Organisation bei – aus der man auch wieder Ausgeschlossen werden kann.

Noch heute ein Orden mit Ordensregeln.

• Wachtturm 1974 15.2 Seite 127-128
Fragen von Lesern
Bedeuten die Worte des Paulus in 1. Korinther 6:1-7, daß ein Christ unter keinen Umständen einen Fall, in den ein Glaubensbruder verwickelt ist, vor Gericht bringen sollte? — USA.
Mit diesen Worten zeigte Paulus den Korinther Christen, wie inkonsequent es ist, Streitigkeiten zwischen Christen vor weltliche Gerichte zu bringen. Die Richter waren Menschen, die sich nicht von den erhabenen Grundsätzen des Gesetzes Gottes leiten ließen und deren Gewissen nicht durch ein Studium des Wortes Gottes geschult war. Da viele Richter zu jener Zeit korrupt waren und sich bestechen ließen, hatten Christen wenig Grund zu glauben, daß diese Männer ein gerechtes Urteil fällen würden. Paulus bezeichnete sie als „ungerechte Menschen". Hätten Christen ihre Streitigkeiten vor solche Menschen gebracht, so hätten sie Menschen, auf die man in der Versammlung herabblickte, weil es ihnen an Rechtschaffenheit mangelte, 'als Richter eingesetzt'.
Dadurch, daß sie Dinge vor Ungläubige brächten, um sie rechtlich entscheiden zu lassen, würden sie praktisch sagen, niemand in der Versammlung besitze die Weisheit, unter Christen „Dinge dieses Lebens" rechtlich zu entscheiden. Das ließe sich überhaupt nicht mit der Tatsache vereinbaren, daß geistgesalbte Christen als himmlische Mitherrscher des Herrn Jesus Christus nicht nur Menschen, sondern auch Engel richten würden. Und dadurch, daß sie Glaubensbrüder vor heidnische Richter brächten, würden sie große Schmach auf Gottes Namen bringen. Den Interessen der wahren Anbetung würde geschadet, da Außenstehende zu dem Glauben verleitet würden, Christen unterschieden sich in nichts von anderen Leuten, weil sie nicht in der Lage wären, ihre Differenzen beizulegen. Es wäre für die einzelnen Christen viel besser gewesen, einen persönlichen Verlust hinzunehmen, statt der ganzen Versammlung dadurch zu schaden, daß sie ihre Streitigkeiten an die Öffentlichkeit brachten.
Würden demnach Gott hingegebene Christen heute vor weltliche Gerichte gehen, wenn sich das nachteilig auf die Förderung der wahren Anbetung auswirken oder wenn die wahre Anbetung dadurch bei Außenstehenden in ein falsches Licht gerückt würde? Nein. Natürlich sind wahre Christen wie alle übrigen Menschen immer noch unvollkommen. Sie machen Fehler, und in Verbindung mit geschäftlichen Angelegenheiten und dergleichen treten Schwierigkeiten auf. Aber Differenzen dieser Art sollten innerhalb der Versammlung beigelegt werden, da Gottes Wort die nötigen Richtlinien enthält und da es in der Versammlung Männer gibt, die mit der Bibel gut vertraut sind.

• Jahrbuch 1995 S. 5 Jehovas Zeugen — Jahrbuchbericht 1995
Zu den Vollzeitdienern zählt auch die weltweite Bethelfamilie mit 15 145 Mitgliedern. Sie wirken dabei mit, für das erdumspannende Werk der biblischen Unterweisung Literatur bereitzustellen und dieses Werk zu beaufsichtigen, und sie leisten noch andere wertvolle Dienste. 5 082 von ihnen dienen in der Weltzentrale in Brooklyn und den nahe gelegenen Einrichtungen. Sie alle gehören zu der ordensähnlichen Gemeinschaft von Sondervollzeitdienern, die sich ausschließlich dem Dienst Gottes widmet.

• Jahrbuch 1998 S. 29 Jehovas Zeugen — Jahrbuchbericht 1998
In der Weltzentrale und den Zweigbüros der Gesellschaft in der ganzen Welt sind insgesamt 16 982 freiwillige Mitarbeiter ständig tätig. Wegen der Umstände, unter denen sie dort dienen, gehören alle diese Mitglieder der Bethelfamilie zur ordensähnlichen Gemeinschaft der Sondervollzeitdiener.

• Jahrbuch 2002 S. 30 Höhepunkte des vergangenen Jahres
In Zweigeinrichtungen wie diesen sind weltweit 20 133 ordinierte Diener Gottes tätig. Alle sind Mitglieder der ordensähnlichen Gemeinschaft der Sondervollzeitdiener.

• WT 1998 1. 12. S. 21-22 Die gute Botschaft rechtlich schützen ***
Brasilien. Im November 1990 unterrichtete das Staatliche Institut für Sozialversicherung (INSS) das Zweigbüro der Watch Tower Society davon, daß freiwilligen Religionsdienern im Bethel (Bezeichnung für die Zweigbüros der Zeugen Jehovas) der Geistlichenstatus nicht mehr zuerkannt werde und sie deshalb dem Arbeitsrecht Brasiliens unterstehen würden. Jehovas Zeugen legten gegen diese Entscheidung Rechtsbeschwerde ein. Am 7. Juni 1996 verkündete der Justizbeirat des Justizministeriums in Brasília eine Entscheidung, durch die die Einstufung der Religionsdiener im Bethel als Arbeitnehmer rückgängig gemacht und ihr Status als Angehörige einer rechtmäßigen ordensähnlichen Gemeinschaft bestätigt wurde.

• WT 1972 1. 6. S. 337
Bewahre deine Lauterkeit in Glaubensprüfungen
DIE LAUTERKEIT BEWAHREN
Einige haben das Hingabegelübde, das sie Jehova abgelegt haben, nicht gehalten. Nachdem wir uns einmal entschlossen haben, uns Jehova hinzugeben, um seinen Willen zu tun, gibt es kein Zurück mehr. Jehova erwartet von uns mit Recht, daß wir 'unser Gelübde bezahlen'. (Pred. 5:4-6) Wer seinen Verpflichtungen gegenüber Jehova willentlich und wissentlich nicht nachkommt, verdient den Tod.

• WT 1972 1. 8. S. 479
Bei der Abschlußfeier der Gileadschule wurde zur Demut ermahnt
Dann wurden einige Grußbotschaften, darunter Telegramme aus dem In- und Ausland, vorgelesen. Darauf sprach F. W. Franz, Vizepräsident der Watch Tower Society. Er hob hervor, wie ernst ihre Verpflichtung sei, Gott zu dienen, wie ernst das Hingabegelübde sei, das Diener Gottes ablegten. Er behandelte auch eingehend die Verse in Prediger 5:1-7, in denen über Gelübde gesprochen wird. Unter anderem wies er darauf hin, daß es sich bei den „Träumen", die wegen „der Menge der Beschäftigung" kommen würden, nicht um Träume handle, die man nachts, wenn man schlafe, nach einem arbeitsreichen Tag habe, sondern bei diesen Träumen handle es sich um selbstsüchtige, persönliche Träume die sich einstellten, wenn man von dem Dienst für Gott abgelenkt und in materialistische Bestrebungen verwickelt werde. Wenn man das geschehen lasse, seien viele „Nichtigkeiten" und „Worte" der Selbstrechtfertigung die Folge. Er schloß indem er darauf hinwies, wie wichtig es sei, „den wahren Gott" zu fürchten, denn dann würde es einem eher möglich sein, in seinem Missionargebiet auszuharren.

• WT 1977 15. 7. S. 434-435
Was wollte der Weise damit sagen?
Bestimmt sollte man sich davor hüten, in Gelübden gedankenlose Worte zu äußern. Salomo sagte: „Wann immer du Gott ein Gelübde gelobst, zögere nicht, es zu bezahlen, denn da ist kein Gefallen an den Unvernünftigen. Was du gelobst, bezahle. Besser ist es, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst. Gestatte deinem Munde nicht, dein Fleisch zum Sündigen zu veranlassen, noch sage vor dem Engel, daß es ein Versehen war. Warum sollte der wahre Gott wegen deiner Stimme in Zorn geraten und das Werk deiner Hände zunichte machen müssen?" (Pred. 5:4-6).
Niemand ist irgendwie verpflichtet, Gott etwas zu geloben; ein Gelübde erfolgt freiwillig. Deshalb sollte man es sich sehr gut überlegen, um nicht übereilt zu reden, wenn man Gott etwas feierlich verspricht. Wer zögert, sein Gelübde zu erfüllen, würde wie ein Unvernünftiger handeln, das heißt wie jemand, der einen sittlichen Mangel aufweist und auf dessen Worte man sich nicht verlassen kann. Unbedachtes Reden des Mundes kann den Fleischesleib verpflichten, etwas zu tun, was sehr schwierig sein mag und dazu führt, daß das Gelübde nicht erfüllt wird, wodurch das Fleisch zum Sündigen veranlaßt wird. Wenn man, bevor man etwas gelobt, sorgfältig überlegt, wird man nicht voreilig reden. Man wird dann nicht den Wunsch haben, von einem Gelübde entbunden zu werden, mit dem Hinweis, man habe einen Fehler gemacht.
Ein Gelübde nicht zu erfüllen kann schwerwiegende Folgen haben. Jehova Gott könnte „in Zorn geraten" und einem zumindest teilweise seine Gunst und seinen Segen entziehen. Als Folge davon mag das, was der Betreffende aufgebaut hat, „niedergerissen" werden. Der Psalmist faßt den Gedanken treffend in den Worten zusammen: „Wenn Jehova selbst das Haus nicht baut, so ist es umsonst, daß seine Bauleute hart daran gearbeitet haben. Wenn Jehova selbst die Stadt nicht behütet, so ist es umsonst, daß der Wächter ständig gewacht hat" (Ps. 127:1).
Salomo zeigt, wie man sich vor einem übereilten Gelübde hüten kann, indem er sagt: „Fürchte den wahren Gott." Das bedeutet, Ehrfurcht vor dem Schöpfer zu haben und nichts zu tun, wodurch man sein Mißfallen erregt. Wenn eine solche Furcht fehlt, treffen die folgenden Worte König Salomos zu: „Denn wegen der Menge der Beschäftigung gibt es Träume, und es gibt Nichtigkeiten und Worte in Menge" (Pred. 5:7). Ja, wer sich zu sehr mit materiellen Dingen beschäftigt, wird selbstsüchtige Träume haben, die ihm die Ruhe rauben; er wird Enttäuschungen erleben, unter Frustrationen leiden, „Nichtigkeiten" verfallen und gedankenlose Worte vor Gott äußern, die dazu führen können, daß er vorschnell etwas gelobt und sein Gelübde dann nicht erfüllt. Es ist daher wirklich vernünftig, alles aus gebührender Furcht vor Jehova Gott zu tun.

• WT 2002 15. 11. S. 30-31
Fragen von Lesern
Sind Gott abgelegte Gelübde stets bindend?
Gemäß der Bibel ist ein Gelübde ein feierliches Versprechen gegenüber Gott, etwas Bestimmtes zu tun, ein Opfer oder eine Gabe darzubringen, in einen bestimmten Dienst oder Stand zu treten oder sich gewisser Dinge zu enthalten, die an sich nicht verboten sind. Die Bibel enthält Berichte über Gelübde, die mit einer Bedingung verbunden waren und bei denen es sich um Versprechen handelte, etwas Bestimmtes zu tun, sofern Gott zuerst etwas tun würde. Zum Beispiel legte Hanna, die Mutter des Propheten Samuel, „ein Gelübde ab und sprach: ,O Jehova der Heerscharen, wenn du . . . deine Sklavin nicht vergessen wirst und deiner Sklavin wirklich einen männlichen Nachkommen gibst, will ich ihn Jehova geben alle Tage seines Lebens, und kein Schermesser wird auf sein Haupt kommen' " (1. Samuel 1:11). Außerdem werden in der Bibel Gelübde als etwas Freiwilliges beschrieben. Wie bindend sind Gott abgelegte Gelübde?
„Wann immer du Gott ein Gelübde ablegst", sagte Salomo, ein König im alten Israel, „zögere nicht, es zu bezahlen." Er fügte hinzu: „Was du gelobst, bezahle. Besser ist es, dass du nicht gelobst, als dass du gelobst und nicht bezahlst" (Prediger 5:4, 5). Im Gesetz, das Israel durch Moses gegeben wurde, heißt es: „Falls du Jehova, deinem Gott, ein Gelübde ablegst, sollst du nicht langsam sein, es zu bezahlen, denn Jehova, dein Gott, wird es unweigerlich von dir fordern, und es würde dir wirklich zur Sünde werden" (5. Mose 23:21). Gott ein Gelübde abzulegen ist ohne Frage eine ernste Angelegenheit. Es sollte einen stichhaltigen Grund dafür geben, und der Gelobende sollte zweifellos das bezahlen können, was immer er in seinem Gelübde versprochen hat. Sonst wäre es besser, dass er kein Gelübde ablegt. Sind alle Gelübde gleich bindend?
Was nun, wenn ein Gelübde jemand verpflichten würde, etwas zu tun, was, wie er später feststellt, dem Willen Gottes widerspricht? Angenommen, es wäre ein Gelübde, das auf irgendeine Weise Unsittlichkeit mit der wahren Anbetung in Verbindung bringen würde (5. Mose 23:18). Solch ein Gelübde wäre natürlich nicht bindend. Unter dem mosaischen Gesetz konnte außerdem ein Gelübde, das von einer Frau abgelegt wurde, von ihrem Vater oder ihrem Mann aufgehoben werden (4. Mose 30:3-15).
Gesetzt den Fall, jemand hat Gott gelobt, ledig zu bleiben, befindet sich jetzt aber deswegen in einem Dilemma. Sein Gelübde hat ihn in eine Situation gebracht, in der er meint, das Einhalten des Gelübdes könnte dazu führen, Gottes Sittenmaßstab zu verletzen. Sollte er sich dennoch bemühen, sein Gelübde zu bezahlen? Wäre es für denjenigen nicht besser, sich vor Unsittlichkeit zu schützen, indem er sein Gelübde nicht bezahlt und Gott stattdessen inständig bittet, barmherzig zu sein und ihm zu vergeben? Er ganz allein muss das entscheiden. Niemand anders kann ihm die Entscheidung abnehmen.
Was aber, wenn jemand später erkennt, dass er voreilig ein Gelübde abgelegt hat? Sollte er trotzdem versuchen, das Gelübde zu bezahlen? Es war für Jephtha nicht leicht, das Gelübde zu erfüllen, das er Gott abgelegt hatte, aber er tat es gewissenhaft (Richter 11:30-40). Ein Gelübde nicht zu bezahlen könnte zur Folge haben, dass Gott „in Zorn geraten" und das zunichte machen würde, was der Betreffende erreicht hat (Prediger 5:6). Das Halten eines Gelübdes auf die leichte Schulter zu nehmen könnte dazu führen, dass Gott dem Betreffenden seine Gunst entzieht.
Jesus Christus sagte: „Euer Wort Ja bedeute einfach ja, euer Nein nein; denn was darüber hinausgeht, ist von dem, der böse ist" (Matthäus 5:37). Ein Christ sollte nicht nur bemüht sein, Gott seine Gelübde zu bezahlen, sondern sollte auch in allen seinen Worten zuverlässig sein — gegenüber Gott und gegenüber seinen Mitmenschen. Was nun, wenn sich jemand in einem Dilemma befindet, weil er eine Vereinbarung getroffen hat, die anfangs gut zu sein schien, ihm aber nach einer genaueren Prüfung töricht vorkommt? Er sollte dies nicht auf die leichte Schulter nehmen. Nach einem ernsten Gespräch könnte der andere bereit sein, ihn von seiner Verpflichtung zu entbinden (Psalm 15:4; Sprüche 6:2, 3).
Was sollte bei einem Gelübde und bei allen anderen Angelegenheiten unser Hauptanliegen sein? Wir sollten uns jederzeit bemühen, ein gutes Verhältnis zu Jehova Gott zu bewahren.

• WT 1995 1. 11. S. 28-29
Trost für Menschen mit einem „niedergeschlagenen Geist"
Wenn sich ein Glied der Versammlung an die Ältesten wendet, weil ihm plötzliche Gedanken oder „verdrängte Erinnerungen" daran kommen, als Kind mißbraucht worden zu sein, werden normalerweise zwei der Ältesten beauftragt, Hilfe zu leisten. Sie sollten den Betroffenen freundlich ermuntern, sein Hauptaugenmerk jetzt darauf zu richten, mit der psychischen Belastung fertig zu werden. Die Namen aller Mißbrauchstäter, an die sich der Betreffende „erinnert", sollten streng vertraulich bleiben.
Älteste müssen in erster Linie ihren Hirtenpflichten nachkommen (Jesaja 32:1, 2; 1. Petrus 5:2, 3). Deshalb sollten sie vor allem darauf bedacht sein, sich „mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Güte, Demut, Milde und Langmut" zu kleiden (Kolosser 3:12). Sie sollten unvoreingenommen zuhören und dann heilsame Worte aus der Bibel gebrauchen (Sprüche 12:18). Einige Betroffene, die qualvolle „Erinnerungen" hatten, äußerten ihre Dankbarkeit dafür, daß Älteste sie regelmäßig besuchten oder anriefen, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Solche Kontakte müssen nicht sehr zeitaufwendig sein, aber sie zeigen das Interesse der Organisation Jehovas. Wenn der Leidende erkennt, daß seine christlichen Brüder ihn wirklich lieben, kann ihm geholfen werden, sein inneres Gleichgewicht weitgehend zurückzuerlangen.
Was wäre, wenn sich der Betroffene zu einer Anzeige entschließt? Die beiden Ältesten sollten ihm dann raten, den Beschuldigten im Einklang mit dem Grundsatz aus Matthäus 18:15 selbst anzusprechen. Falls sich der Ankläger emotionell außerstande fühlt, mit dem Betreffenden ein persönliches Gespräch zu führen, kann dies telefonisch oder gegebenenfalls brieflich geschehen. Auf diese Weise kann sich der Angeklagte vor Jehova zu der Beschuldigung äußern. Vielleicht kann er sogar Beweise vorlegen, daß er den Mißbrauch nicht begangen haben kann. Es könnte auch sein, daß der Beschuldigte gesteht und es zu einer Aussöhnung kommt. Welch ein Segen das doch wäre! Wird ein Geständnis abgelegt, können die beiden Ältesten die Angelegenheiten im Einklang mit den biblischen Grundsätzen weiterverfolgen.
Wird die Beschuldigung zurückgewiesen, sollten die Ältesten dem Ankläger erklären, daß rechtlich nichts weiter unternommen werden kann. Und die Versammlung wird den Beschuldigten weiterhin als unschuldig betrachten. Gemäß der Bibel müssen zwei oder drei Zeugen vorhanden sein, damit rechtliche Schritte unternommen werden können (2. Korinther 13:1; 1. Timotheus 5:19). Selbst wenn sich mehr als eine Person an einen Mißbrauch durch dieselbe Person „erinnert", ist die Natur dieser Erinnerungen doch zu ungewiß, um ohne weitere belastende Beweise rechtliche Entscheidungen darauf zu stützen. Das bedeutet nicht, daß solche „Erinnerungen" als falsch (oder als wahr) betrachtet werden. Aber bei einem Rechtsfall muß man sich an die biblischen Grundsätze halten.
Was ist, wenn der Beschuldigte — obwohl er die Missetat bestreitet — tatsächlich schuldig ist? Kommt er sozusagen ungestraft davon? Ganz gewiß nicht! Die Frage der Schuld oder Unschuld ist bei Jehova in besten Händen. „Die Sünden einiger Menschen sind öffentlich kund und führen direkt zum Gericht, bei anderen Menschen aber werden die Sünden später ebenfalls kund" (1. Timotheus 5:24; Römer 12:19; 14:12). Im Bibelbuch Sprüche heißt es: „Die Erwartung der Gerechten ist Freude, aber selbst die Hoffnung der Bösen wird zugrunde gehen." „Wenn ein böser Mensch stirbt, geht seine Hoffnung zugrunde" (Sprüche 10:28; 11:7). Jehova Gott und Jesus Christus werden schließlich ein für allemal ein gerechtes Urteil fällen (1. Korinther 4:5).
Dem Teufel widerstehen
Welch einen Beweis für innere Stärke und Liebe zu Gott liefern doch Gott hingegebene Personen, die trotz großer physischer oder psychischer Schmerzen ausharren! Und welch ein Zeugnis für die Macht des Geistes Jehovas, der sie stützt! (Vergleiche 2. Korinther 4:7.)
Auf die Betreffenden sind folgende Worte des Petrus anzuwenden: „Widersteht ihm [Satan], fest im Glauben" (1. Petrus 5:9). Das ist nicht immer leicht. Manchmal kann es einem sogar schon schwerfallen, klar und logisch zu denken. Doch fasse Mut! Bald wird es den Teufel und seine listigen Anschläge nicht mehr geben. Wir sehnen uns wirklich nach der Zeit, wo folgendes geschieht: „[Gott] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen" (Offenbarung 21:3, 4).

Bleibt noch die Aussage der Wachtturm Gesellschaft über ihre eigenen Gepflogenheiten zu ergänzen:
Gelübde der Erwerbslosigkeit
und ordensähnliche Gemeinschaft der Vollzeitdiener

• Erwachet 1972 8. 11. S. 22-23
Ich war eine Nonne ***
„Etwas stimmt da nicht"
Eines Tages sagte ich empört zu einer Generaloberin: „Ich verstehe nicht, daß unser Gelübde der Armut uns gestattet, immer von andern zu empfangen, und zwar je mehr, desto besser. Doch es gestattet uns nicht, auch nur eine Nadel zu verschenken!" Und dabei sagte Jesus doch, daß Geben beglückender sei als Empfangen!
Sie war ehrlich genug, zuzugeben, daß ich recht hatte. Später sagte ich zu einem Generaloberen der Scheutvelder Missionare: „Ich finde, die größte Sünde gegen die Armut ist das Gelübde der Armut." Ich fügte hinzu: „Solche Gelübde sollten abgeschafft werden." Er stimmte mir nicht zu, sondern sagte, die Gelübde könnten nicht abgeschafft werden.
Inzwischen sind die Gelübde jedoch durch einfache Versprechen ersetzt worden! Mit einem System ist etwas nicht in Ordnung, bei dem solche Widersprüche vorkommen! Daher sagte ich mehrmals, daß es wohl bald keine Klöster mehr geben würde. Allmählich bemächtigte sich meiner sogar das Gefühl, daß Klöster teuflische Einrichtungen wären. Ich gelangte zu dieser Überzeugung, weil ich auch verschiedene Mißstände beobachtete. Zum Beispiel sah ich, daß immer häufiger völlig unnötig und ungerechtfertigt Geld ausgegeben wurde. Langsam gingen mir die Augen auf. Ich erkannte, daß das Leben im Kloster einfach unmöglich wurde.
Es begann mir auch aufzufallen, daß die religiösen Zeremonien, die ich so geliebt hatte, eigentlich nichtssagend waren. Trotz des Schmuckes, der Blumen, des prächtigen Altars, des Priestergewandes und der Musik fühlte ich mich nach dem „Gottesdienst" innerlich nicht gestärkt. Bei diesen Gelegenheiten beobachtete ich besonders den Priester. Häufig war ich enttäuscht und sagte mir: „Welche Gleichgültigkeit! Es sieht aus, als würde ihn das alles nicht berühren, ja als würde er mit dem, was er tut, innerlich gar nicht übereinstimmen." Das Zeichen des Kreuzes machte er ganz automatisch, und beim Niederknien verriet er auch wenig Respekt.
Eines Tages dachte ich, nachdem ich erfahren hatte, daß die Bischöfe auf dem Vatikanischen Konzil über Änderungen der Messe beraten hatten: „Etwas stimmt da nicht. Die Wahrheit bleibt immer gleich, sie verändert sich nie."
Geschrieben von Schön, dass Du uns wieder besuchst! am 15. Januar 2006 19:04:35:

Kennt jemand noch Internet Auftritte – private Initiativen – von Brüdern bzw. Versammlungen?

In den 1980er Jahren gab es mehrere Internetseiten im Stile von „Versammlung Plattenhausen stellt sich vor".
Aktivitäten, Bildergalerien und – das Undenkbare – Gästebücher in denen so eine Art Diskussion unter Selbstzensur stattgefunden hat.
So etwas dürfte es heute nicht mehr geben, diese sind wohl alle liebevoll von Selters „gegangen worden".

Auf Infolink gibt es einen ganzen Forumsbaum mit der Frage ob Selters „Mithört".

Es gibt nicht nur eine sondern mehrere Abteilungen.

Allerdings keine Einzelperson die nur den Auftrag hätte „Abtrünnige" zu jagen.
Da gibt es die Rechtsabteilung, die sich um die Wahrung der Rechtsinteressen wie Copyright und Verleumdung etc. kümmert.
Dann gibt es die Pressekoordinaten, die sich um die Verbindung mit den Medien nach außen kümmern.
Dann gibt es ältere Brüder die nicht mehr Arbeiten können die Zeitungen und andere Medienerzeugnisse lesen und nach Artikeln über uns suchen, um unser Erscheinungsbild nach Außen zu dokumentieren.
Schreibabteilungen, die so genannten „Korrespondenten" suchen nach Themen für unsere Literatur.

Heute gibt es meines Wissens nur noch gewerbliche Seiten mit einer Art Weichspülergästebuch wie:

• www.krispens.de „Schön, dass Du uns wieder besuchst!"
Mit weichgespülten Gästebucheinträgen wie:
„Euer Gästebuch ist witzig, vor allem die holländischen Beiträge. Da wir aus Bayern sind, kennen wir Holländer nur vom Campingplatz. So tragt ihr auch noch zur Völkerverständigung bei."
„Jehovas Segen auf all eueren Wegen"
„Hallo Brüder u. Schwestern, Finden es total gut, dass es Euch gibt."

• www.kalos-versand.de „Liebe Brüder"
Dieser Versand hat einen eigenen Verkaufsstand im Bethel in Selters
Mit Kuschelweichgespülten Gästebucheinträgen wie:
„Jehovas Segen wünschen Euch"
„dass Ihr trotz schwierigen Zeiten für uns da seit"
„Jehova ist sicher stolz auf Euch."

• www.nwt-online.de „Bitte gib die erste Lied-Nr. aus dem km-X für Februar 2006 ein! (Lied 121)"
Hier gibt es kein simples Gästebuch sondern weißer als weiße Danksagungen! wie:
„Herzlichen Dank. Zeph. 3:17"
„Liebe Grüße aus Taunusstein"
„Also laßt euch nicht entmutigen."
„Jehovas Segen"
Geschrieben von Absinth Tschernobyl am 15. Januar 2006 19:28:46:

Es ist höllisch früh am Morgen, praktisch noch Nacht, aber ich bin schon in meinem Büro.

Ein schweres Los, das ich da zu tragen habe!

Vorsichtig hebe ich das linke Augenlid und blinzele auf die Uhr in meinem Display, auf dem die Reste von 'Monkey Island' zu sehen sind.

Sie zeigt halb elf Uhr an. Na bitte! Sagt' ich's nicht?

Ich schließe die Augen wieder und taste mich vorsichtig durch den Gang zur Kaffeemaschine. Den Weg würde ich auch im Tiefschlaf finden!

"Guten Morgen! Wir würden Sie mal gerne fragen: Haben Sie sich
schon mal Gedanken über die Bibel gemacht?"

Ich halte an und öffne beide Augen zu einem winzigen Spalt.
Das harte Neonlicht der Lampen in unserem Flur malträtiert meine armen Netzhäute.

Vor mir stehen zwei Typen mit Anzug und Krawatte und grinsen mich freundlich an. Beide haben glänzende Schuhe, eine schmale Aktenmappe unter dem rechten Arm, kurz geschnittene Haare und das typisch-dämliche Wachturm-Zeugen-Jehovas-Missions-Grinsen auf der Fratze.

Ich fass' es nicht! Zu nachtschlafender Zeit! Am LEERstuhl!
Ich sage:
"Äh... nein! Heute noch nicht..."

"Na, das sollten Sie aber mal nachholen", sagt der Ältere, und der Jüngere grinst aufmunternd zu diesen herzerwärmenden Worten.

"Wenn Sie wollen, können wir Ihnen dabei behilflich sein. Sofort, wenn Sie wollen. Wir haben viel Zeit."

Ich nicke den beiden Halluzinationen beruhigend zu und gieße mir erst einmal einen Becher Morgens-Nachmittags-und-Abends-Droge hinter die Binde. Als ich die Augen wieder aufmache, stehen die beiden immer noch im Gang und grinsen mich an.

Teufel! Also doch keine Halluzination!

"Ja... wie wär's, wenn wir in mein Büro gehen", sage ich, und die beiden ZJs strahlen.

In Nullkommanix haben sie aus ihren Aktentaschen abgegriffene Bibeln mit hunderten von Merkern an der Seite herausgeholt. Der Ältere fängt an und ich schalte beide Ohren auf Durchzug.
Immerhin schaut es vom Gang her so aus, als ob ich mit schwierigen Verhandlungen befasst wäre, und niemand wagt es, meine Morgenruhe zu stören.

Niemand außer Leo.
Leo ist unser neuester Mitarbeiter.
Der geborene Spezialist, Fachidiot, Elfenbeinturmhocker, so ein richtiger Bytewusler, für den die Welt nur aus Rechnern, Nicht-Rechnern und ein paar Quanteneffekten am Rande besteht.

Der ältere ZJ sagt gerade:
"... und daher sind wir durch Gottes Wort gewarnt. HIER finden Sie alles.
ALLES war schon einmal dagewesen.
WIR sind vorbereitet.
Denken Sie nur an Sodom und Gomorrha..."
als Leo ohne anzuklopfen in mein Büro platzt.
Er starrt mich durch seine dicken Brillengläser, Stärke minus 8, aufgeregt an und ruft:

"Mensch, Leisch! Ich habs! Der back-getrackte Viterbi-Beam-Search hat retro-gradiente Tensorschwankungen in GOS verursacht.
DESHALB ist die Fusionssimulation explodiert!"

Jetzt erst bemerkt Leo, dass ich nicht allein bin.
"Die Herren sind von der Wachtturm-Gesellschaft", stelle ich vor, und die beiden ZJs grinsen wieder freundlich.

"Oh, hallo", meint Leo und späht kurzsichtig durch die dicken Linsen,
"Software oder Hardware?"

Das Grinsen der beiden ZJs wird tendenziell fragend:
"Äh... wie meinen...?"

"Eher Software. Wir sprachen gerade über Sodom und Gomorrha",
sage ich erläuternd.

Leo schaut verständnislos:
"Das neue Micro-Code-Protokoll für den assoziativen Mega-Cache?"

"Nein, nein", schaltet sich der jüngere ZJ ein,
"Sodom und Gomorrha.
Sie wissen doch: die Städte, die wegen ihrer Sündhaftigkeit mit Feuer und Schwefel ausradiert wurden."

Leo schaut verdutzt:
"Wann soll'n das gewesen sein? Da hätte ich doch was übers Internet mitbekommen müssen..."

Die beiden ZJs starren ihn an, als ob er geradewegs vom Himmel zu uns ins Büro gestiegen wäre.

"Ja, haben Sie denn noch nie das erste Buch Mose gelesen?" fragt der
Ältere fassungslos mit zitternder Stimme.
Schweißtropfen hängen ihm in den gesträubten Augenbrauen.

Leo's gefurchte Stirn hellt sich auf:
"Multiple Operations Systems Environment. Klar, kenn' ich doch! Ist
aber ein alter Hut. Heute benutzt doch jeder schon lange keine GODStrukturen
mehr..."

Den beiden ZJs dämmert es, dass hier ein ernsthaftes Kommunikationsproblem vorliegen könnte.
Wie kann man jemanden Angst vor dem jüngsten Gericht einjagen, wenn er nicht einmal die
einfachsten Grundbegriffe des Buchs der Bücher kennt.

"Aber.. aber die Bibel haben Sie doch schon bestimmt mal gelesen...
nein? Aber davon gehört?" fragt der Ältere hoffnungsvoll.

"Hmm, ja", meint Leo nachdenklich.
"Im alten NextStep war immer eine Datei 'Bibel.txt' mit dabei.
Die haben wir immer für die Performance-Benchmark mit spell verwendet..."
"Was??"
"Naja, wir haben die Textdatei 'Bibel.txt' dem Speller vorgeworfen
und dann die Zeit gemessen, bis er alle Fehler darin gefunden hat.
Das war 'ne ganz gute Benchmark.
Hat meistens so 45 Minuten gedauert..."

Den beiden ZJs treten die Augen aus den Höhlen.
"Fehler? In der Bibel?!"
"Massenhaft", bestätigt Leo ernsthaft nickend.
Die ZJs geben nicht auf.
Zäh sind sie schon, das muss sogar ich zugeben.

"Aber meinen Sie denn nicht, dass Sie sich auch das angekündigte Ende vorbereiten sollten? Wir könnten Ihnen doch zeigen, hier in der... äh... Bibel..."

Leo schaut mich entsetzt an:
"Ende? Wurde mein Kontrakt etwa nich' verlängert?!"

Ich beruhige ihn.
"Na, dann", meint Leo erleichtert,
"Sie haben mir vielleicht einen Schrecken eingejagt... Da fällt mir ein, ich muss noch den neuen Scanner tunen..." und weg ist er.

"Aber die... die Sintflut! Denken Sie doch mal an die Sintflut!" brüllt ihm der Jüngere hinterher.

"Ja?" sage ich ruhig, "was ist damit?"
Die beiden ZJs, etwas aus der Fassung gebracht, aber noch nicht geschlagen, konzentrieren sich wieder auf mich.
"Äh.. ja, die Sintflut oder Sündflut, 1. Buch Moses 6 - 8, da sehen Sie doch, was wir jederzeit wieder gegenwärtig sein müssen, wenn wir weiter so gottlos leben wie bisher..."

Inzwischen ist es halb zwölf, Zeit fürs Mittagessen, und die Burschen gehen mir allmählich auf den Geist.

"Erstens", sage ich, "kommt 'Sintflut' nicht von 'Sündflut', sondern von 'Sinvluot', was auf althochdeutsch einfach 'grosse Flut' bedeutet.
Zweitens sind inzwischen die meisten Ihrer Mitmenschen begeisterte Surfer, Taucher, Segler und sonstige Wassersportler, die gegen ein bisschen mehr Wasserfläche bestimmt nichts einzuwenden hätten.
Also was solls?
Drittens weiß ich aus sicherer Quelle - ich habe nämlich erstaunliche Connections - dass in nächster Zeit ganz bestimmt keine Sintflut auf dem Programm steht.
Und viertens geh ich jetzt zum Mittagessen.
Aber vorher verrate ich Ihnen noch etwas, womit Sie Ihr nächstes Opfer beeindrucken können.

Schlagen Sie mal die Offenbarung Johannes 8, 10-11 auf und lesen Sie vor!"

Der Jüngere gehorcht tatsächlich:

"'Und der dritte Engel blies seine Posaune; da fiel ein großer Stern vom
Himmel, der brannte wie eine Fackel und fiel auf den dritten Teil der
Ströme und auf die Quellen. Und der Name des Sterns ist Wermut.
Und der dritte Teil des Wassers wurde bitter, und viele Menschen
starben von dem Wasser, weil es so bitter geworden war.'"

Die beiden ZJs starren mich erwartungsvoll an.

"Wissen Sie was 'Wermut' auf russisch heißt?

Tschernobyl!"

sage ich und gehe hinunter in die Cafete.

Geschrieben von Save the wild animals am 16. Januar 2006 00:04:18:

Aufzucht und artgerechte Haltung eines Zeugen Jehovas

Teil I: Köderung und Optimierung

Jeder kennt sie – die wachtturmhaltenden, krawattenbestückten, glattfrisierten und meist bartlosen Individuen, welche die Fußgängerzonen unseres Landes an Ecken stehend erobert haben. Gleichsam Hunden, die blutlüstern vor Metzgereien auf ihre Frauchen und Herrchen warten müssen, stehen sie treu und selbstvergessen vor Drogerien, Bekleidungsgeschäften, Zigarrenläden, Musikstores, Bars und Puffs oder ziehen königreichsliedersingend selbstlos von „Haus zu Haus".

„So etwas muss ich auch haben", schoss es mir vor langer Zeit bereits durch den Kopf und genau dies gab mir den ausschlaggebenden Impuls, mich genauer mit der Aufzucht und der artgerechten Haltung eines Zeugen Jehovas zu beschäftigen.

Der geneigte Leser wird sich an dieser Stelle fragen, warum ausgerechnet ein Zeuge Jehovas? Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach: Jeder, der schon einmal Haustiere sein Eigentum nannte, weiß, dass die Leute vom Tierschutzverein einem stets im Nacken sitzen bzgl. fachgerechter Haltung etc., etc., etc…...

Selbiges gilt für die Sklavenhaltung – sie ist offiziell seit dem 18. Dezember 1865 in den Südstaaten verboten. So ist es auch mit der Rassendiskriminierung – seit 1963 (ha, mein Geburtsjahr – Zufall??) mehr oder weniger verpönt. Ganz anders sieht es mit der Haltung von Zeugen Jehovas aus. Hier greifen keine Tierschutzgesetze oder Menschenrechtskonventionen; schließlich behaupten die Zeugen von sich selbst, dass sie kein Teil dieser Welt sind, respektive sein wollen. Dies eröffnet für einen Zeugen-Jehovas-Halter ungeahnte Möglichkeiten.

Geschrieben von Kopfschüttler am 16. Januar 2006 09:05:04:

Als Antwort auf: Aufzucht und artgerechte Haltung eines Zeugen Jehovas geschrieben von Save the wild animals am 16. Januar 2006 00:04:18:

Och nö, nicht schon wieder dieser absurde Schwachsinn, der sooo gerne Satire sein will...

Geschrieben von l. am 16. Januar 2006 10:31:14:

Als Antwort auf: Re: Aufzucht und artgerechte Haltung eines Zeugen Jehovas geschrieben von Kopfschüttler am 16. Januar 2006 09:05:04:

Genau. (gähn...schnarch)zzzzzzzzzz

Geschrieben von Persea am 16. Januar 2006 09:11:19:

Als Antwort auf: Aufzucht und artgerechte Haltung eines Zeugen Jehovas geschrieben von Save the wild animals am 16. Januar 2006 00:04:18:

Hallo Herr Drahbeck

In diesem Beitrag geht es eigentlich um Masturbation.
Mir ist aufgefallen das dieses Thema hier in diesem Forum noch nicht behandelt wurde.

Deswegen vorweg meine Frage:

Darf ich hier auf dieses Thema unter dem Aspekt der psychischen Hygiene eingehen?

Ein Jugendlicher wird in seiner Entwicklung unweigerlich mit der Frage konfrontiert was ist gut und was ist schlecht.
Hierin wendet er sich an die Person seines Vertrauens.
Das mag ein Elternteil sein oder ein Erwachsener dem er Vertraut.

Die Antworten die er hier in seiner Entwicklungsfase bekommt kann sein Verhalten in seinem ganzen Leben beeinflussen.

Aus zwei Gründen könnte ich mir aber vorstellen das Sie dieses Thema nicht in Ihrem Forum wünschen:
1. Sexualität ist in unserer Kultur eine Privatsache – ein Tabuthema über das man nicht spricht.
2. Die selbsternannten Gralshüter der Wachtturmgesellschaft könnten dieses Thema dazu benützen um von den eigentlich wichtigen Fakten abzulenken und mit dem Finger auf die „Abtrünnigen" zu zeigen – seht her: Hurer und Trunkenbolde!

Ich würde gerne ein Kongressbeitrag von 1970 Zitieren

aber

ohne Ihr Einverständnis gehe ich hier darauf nicht weiter ei

Geschrieben von Drahbeck am 16. Januar 2006 10:09:53:

Als Antwort auf: Frage an Herr Drahbeck geschrieben von Persea am 16. Januar 2006 09:11:19:

Das in bezug auf Sexualmoral bei den Zeugen (aber wohl nicht "bloß" bei Ihnen) einiges im Argen liegt, ist offenkundig
Für die Aussage "aber wohl nicht "bloß" bei Ihnen") verweise ich beispielsweise (unter anderem) auf das Buch von Karlheinz Deschner "Das Kreuz mit der Kirche. Eine Sexualgeschichte des Christentums".

Nun ist die Kritik was anderswo ist, nicht hier das Hauptthema; sondern der Hauptbezug sollte doch bei den ZJ liegen. Ich denke mal; notwendige Diskussionen dazu sind auch nötig und nicht prinzipiell ausgeschlossen. Das Kriterium sollte relative Sachlichkeit sein. Insofern sehe ich da keine prinzipiellen Bedenken. Es kommt im Einzelfall wohl auch auf die Form der gewählten Sprache an. Sollte sie zu sehr ins vulgär-trivale abrutschen; sind redaktionelle Eingriffe nicht ausgeschlossen (die aber doch wohl der Ausnahmefall bleiben sollen).

Erinnert sei auch an das 2003er WTG-Buch "Lerne von dem großen Lehrer". Letzteres thematisiert unter anderem auch das Thema Sexualität in einem Ausmaß, wie man sich das angesichts der sonst als "prüde" verschrieen WTG-Religion, in früheren Jahren hätte kaum vorstellen können. Hingewiesen sei zu letzterem auf einen Kommentar des Klaus-Dieter Pape in der Zeitschrift "Materialdienst" 10/2003 (der ist aber Online nicht als Volltext auf der EZW-Webseite zugänglich). Das sei nur genannt um zu veranschaulichen, dass Diskussionen möglich und nötig sind.

Einstweilen sage ich also zu der gestellten Frage: Nur zu!

Geschrieben von Persea am 17. Januar 2006 00:28:17:

Als Antwort auf: Re: Frage an Herr Drahbeck geschrieben von Drahbeck am 16. Januar 2006 10:09:53:

Vorweg ein Dank an Sie Herrn Drahbeck für Ihre Themenfreigabe!

Die Antwort zu Ihrem Schreiben vorweg:

Dieses Thema mag in anderen Religionen auch im Argen liegen.
Ich würde aber gerne hier an dieser Stelle anmerken das ich mit meiner eigenen Kirche genügend sorgen habe.

Was die Sprachwahl angeht, hoffe ich dass ich nicht über Ihre gesetzten Grenzen hinausgehe.
Aber ich möchte sie bitten so frei zu sein und ohne umschweife Artikel zu streichen wenn Sie der Meinung sind das dies zu weit geht.

Selbstverständlich gehe ich nachfolgend auch auf unsere aktuellste Lehraussage zu dem Thema ein.
Wenn auch in dem von Ihnen angesprochenen Buch "Lerne von dem großen Lehrer" das Thema nicht behandelt wird.
Sexualität wird in diesem reinen Kinderbuch nicht behandelt.

Mit einer Ausnahme: Kindesmissbrauch.

In genau der Form wie Sie es treffend beschrieben haben:
„in einem Ausmaß, wie man sich das angesichts der sonst als "prüde" verschriene WTG-Religion, in früheren Jahren hätte kaum vorstellen können"

Auf Seiten 170, 171 wird den Kindern ganz klar gesagt das sie ein Recht auf Privatsphäre haben.

Zitat Seite 170:
„Das ist ganz gemein und verkehrt!"

Ich möchte hier Ausdrücklich betonen dass die Art wie die Wachtturm Gesellschaft hier dieses Thema angeht beispielhaft und hervorragend ist und nicht oft genug gelobt werden kann.

In Ihrer Themenfreigabe entsteht aber der Eindruck zu dem Thema „Masturbation" (und nur darum geht es mir hier) hätte die Wachtturm Gesellschaft heute eine modernere, gemäßigtere Auffassung angenommen als früher.

Danach sucht man leider Vergebens.

WT 2003 15.Oktober Seite 16
Reicht dar zu eurer Erkenntnis Selbstbeherrschung
…der unreinen Gewohnheit der Masturbation…

Ich möchte hier von Psychischer Hygiene sprechen.

Genauso wie man durch mangelnde Hygiene bei einer Operation jemanden tödlich infizieren kann, kann man jemanden in seiner Psyche verunreinigen.

Nur ist nicht die Masturbation an sich unrein, sondern die Verunreinigung findet durch das einreden eines schlechten Gewissens statt.

Die Damen und Herren von Infolink sprachen vor kurzen von Sachzwang als sie sich entschuldigten dass ihr Server einen technischen Defekt hatte.
Er sagte Sachzwang - meinte aber „das er halt auch mal Schlafen müsse".

Die Menschliche Sexualität unterliegt dem gleichen Sachzwang wie Essen, Trinken, Schlafen oder Luftholen.

Wenn jemand nun einem Kind einredet das trinken – zum Beispiel ein Glas Kaba - wäre unrein dann wird das Kind – ob es will oder nicht früher oder später - trinken müssen.

Verunreinigt wird aber die Psyche des Kindes indem die Person der es Vertraut dem Kind suggeriert, Kaba trinken wäre böse.

Jedoch ist weder das entdecken des eigenen Körpers noch Nahrungsaufnahme oder Schlafen unrein.
Im Gegenteil.
Masturbation ist gesund.
Für die Leistungsfähigkeit und die Funktion des Körpers Notwendig.

Nachfolgend zitiere ich einen unserer unsäglichen Verbrechen in dieser Sache.
Dort wird dem fragenden Kind als Antwort gegeben „Masturbation raubt dir die Körperkraft".
Eine glatte Lüge.

Welcher Sportler rennt nicht das ganze Jahr vorher, weil er angeblich für den Tag seines Wettkampfes die Kraft aufsparen möchte?
Welcher Gewichtheber trainiert nicht tagtäglich mit Gewichten damit er am Wettkampftag noch mehr Gewichte heben kann?
Welcher Kunstturner trainiert nicht tagtäglich um seinen Körper noch besser zu beherrschen?

Das gleiche gilt auch für unsere Sexualität.

Die Wachtturm Gesellschaft selber spricht davon das 95% der Männer Masturbieren.

So unsäglich der Link in dem vorangehenden Beitrag zu der „Satire" auch war, in einer Sache trifft es den Kern:
Nur die Armamputierten und Zeugen Jehovas Masturbieren nicht?

In einen nachfolgenden Beitrag spricht Herr Drahbeck von "ekklesiogene Neurose" von ekklesiogen Erkrankten.

Ich spreche aber gar nicht so sehr von den offensichtlich erkrankten.
Von den notwendig sichtbaren Symptomen.
Ich spreche von dem Alltag.
Dem Kind zwischen 10 bis 13 Jahren das die Person seines Vertrauens – seien es die Eltern oder Erwachsene denen Sie Vertrauen – fragen über seinen Körper stellt.

Fragen die der Erwachsene beherrschen mag, verdrängt oder die schon in seiner eigenen Kindheit falsch verarbeitet wurden.
Dem Alltag in dem die Psyche des Kindes oft irreparabel verunreinigt wird.

Dabei ist Sexualität etwas Schönes.
Nicht nur ein Sachzwang sondern auch ein Mittel zum Genuss, wie essen, trinken, schlafen oder auch Luftholen ein Mittel zum Genuss sein kann.

Natürlich kann man durch das Essen von zuviel Schokolade sterben – hören wir aber deswegen auf zu Essen.
Natürlich kann man seinen Körper durch Hyperventilieren schädigen – ist Einatmen deswegen böse?
Natürlich gibt es Alkoholiker – ist das trinken von Wasser deswegen aber eine unreine Angewohnheit?

Nachfolgend also Beispiele der "puritanischen Brutalität" – der Verunreinigung der Psyche.

Beginnen möchte ich mit einem unerträglich bösen und unreinen Programmpunkt aus dem Bezirkskongress „Menschen guten Willens" aus dem Jahre 1970.
Der aber eins zu eins nach wie vor unserer aktuellen Lehrmeinung entspricht.
Bei dem Lesen des nachfolgenden Textes sollte man beachten das es sich hier nicht um ein tatsächliches Gespräch zwischen Vater und Sohn handelt sondern um ein absichtliche Suggestion der Zuhörer.

Am Samstagabend um 19.35 gab es ein 90minütiges „Drama" (Leihentheaterstück) mit dem Titel
„Wer benötigt eure Hilfe"

Dramen werden gerade von den Kindern in dem Kongressprogramm mit Spannung erwartet.
In den 70er Jahren war es noch erlaubt das die Jugendlichen extra vor zur Bühne liefen um sich ganz nah an die Bühne zu setzen.
Das Drama wird „Playback" vorgeführt.
Der Text wird vorher in dem Tonstudio in Wiesbaden aufgenommen im Kongress über die Lautsprecher abgespielt und von Brüdern aus einer Versammlung des Bezirkes vorgespielt.
Kein Wort des Dramas ist deswegen „zufällig".
Es gab „neuzeitliche" und „bibelgeschichtliche" Dramen.
Nachfolgendes Drama gehörte zu den neuzeitlichen Dramen.
Auch muss man bedenken dass das Drama in der Dämmerung begann und in die Nacht hinein spielte.
Dabei wurde überall das Licht gelöscht und nur noch die Bühne war beleuchtet.

Nun werden wir also Zeugen eines wahren Verbrechens:

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Ein Jugendlicher kommt an den Tisch zu seinem Vater.
David: „Hallo Vati"
Vater: „Hallo David. Sag mal was ist den mein Junge. Hast du das Ballspiel verloren"
D: „Ach nein. Wir haben heute kein Spiel gehabt. Wir haben nur trainiert"
V: „Hast Du etwas auf dem Herzen? Es sieht so aus. Ist etwas in der Schule nicht in Ordnung?"
D: „Äh … Heute sprach ein Sozialwissenschaftler Dr. Mehlfort zu uns"
V: „So und worüber hat er gesprochen"
D: „Ach er sprach über Gesundheit und Geistige Gesundheit und wie wir sie Pflegen müssen"
V: „Das klingt ja gut. Was hat er den gesagt was dich so beschäftigt"
D: „Na Papa. Jemand stellte eine Frage über Jungs. Äh - Über Jungs die Sexuelle Probleme oder so etwas haben."
V: „Ach Du meinst wie Masturbation"
D: „Ja. Und Bert und ich waren darüber erstaunt. Wir waren nicht ganz derselben Meinung."
V: „Und was hat den Dr. Mehlfort den gesagt was diese Diskussion zwischen euch beiden ausgelöst hat?"
D: „Eben das ist es Papa worüber ich gern mit dir gesprochen hätte.
Aber ich zögerte etwas zu sagen.
Dr. Mehlfort selbst ließ die Antwort irgendwie offen."
V: „Nun ich bin froh das Du mit mir darüber sprichst und nicht zurückhältst.
D: „Natürlich weiß ich ja dass es ja wahrscheinlich eine schmutzige Sache ist mit seinen Geschlechtsorganen zu Spielen aber ist es den wirklich schädlich für die Gesundheit?"
V: „Nun mein Sohn eins steht fest.
Es raubt dir Körperkraft und das ist Kraft die du in rechter weise gebrauchen könntest.
Aber da ich ja kein Arzt bin, wollen wir doch mal hier in unser Buch schauen.
Dieses Buch hier „Der Hausarzt".
Es enthält einen Abschnitt der die Folgen der Masturbation beschreibt.
Lies bitte selbst was hier unter Symptome gesagt wird."
D: „Diese sind sehr Zahlreich.
Die hauptsächlichsten sind Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, unruhige Nächte, Trägheit, Abneigung von Studium, Schwermütige Verzagtheit, Vergesslichkeit, Schwäche in dem Rücken und der Geschlechtsorganen, Mangel an Vertrauen und den eigenen Fähigkeiten, Feigheit, Unfähigkeit den Anderen offen ins Gesicht zu schauen, und bei Mädchen hysterische Anfälle, Blässe und der Wunsch nach Abgeschiedenheit von der Gesellschaft und Einsamkeit.
Puh. Das macht einem ja direkt Angst wenn man das liest"
V: „Ja das ist so und das Buch sagt weiter das die einzige Heilung darin besteht mit der Gewohnheit absolut zu brechen. Aber David.
Der Geistige Schaden ist weit wichtiger.
Das ist ja ganz natürlich das wenn du deinen Körper in dieser weise schädigst deine Geistige Gesinnung auch schädigst"
D: „Aber Papa, einige Jungs in der Schule sagten es sei etwas ganz natürliches."
V: „Nein David!
Masturbation ist nicht nur unnatürlich sondern es ist der erste Schritt zur Homosexualität und das ist in Wirklichkeit eine Verletzung des Gesetzes Gottes"
D: „Ja? Aber warum ist es gegen Gottes Gesetz.
Es ist doch etwas was keinen anderen schädigt und ist doch eine private Angelegenheit."
V: „Gut.
Aber mein Junge vor Gott kannst Du in Wirklichkeit nichts tun was privat ist. Oder?"
D: „Das stimmt. Darüber habe ich wirklich noch nicht nachgedacht."
V: „Außerdem ist nur eine Sache die wir meinen eine Private Sache ist soweit es uns Menschen betrifft, bedeutet das noch lange nicht das es nicht verkehrt ist.
Jesus sagte dass aus dem Herzen böse Überlegungen kommen.
Er sagte das die Dinge die aus dem Mund hervorkommen vom Herzen kommen und sie Verunreinigen einen Menschen. Also mein Sohn.
Gott schaut darauf was wir ganz privat in unserem Herzen sind"
D: „Also mit anderen Worten, immer wenn wir etwas unrechtes tun, selbst wenn unsere Eltern uns nicht sehen, so weiß doch Gott darüber bescheid"
V: „Ja das ist genau der Gedanke. Und wenn wir diese Dinge tun könnten wir vielleicht zu Sünden verleitet werden die auch andere Mitbetreffen. Nein mein Junge. Gott schuf unsere Geschlechtsorgane nicht zum Spielen."
--- Die Mutter ruft Vater und Sohn zum Essen ---
Vater und Sohn beschließen am nächsten Tag zusammen zu „Dr. Schmidt" zu gehen da Vater zufällig einen Untersuchungstermin hat.
V: „Wollen wir doch mal hören was er zu dieser Sache zu sagen hat. Du weißt er behandelt sehr viele Leute und er ist ein Bruder so das du dich darauf verlassen kannst das er uns eine guter Auskunft gibt"

Szenenwechsel:
Arzt Dr. Schmidt zu Vater: „Du scheinst noch ziemlich gut in Form zu sein für einen alten Mann"
Vater: „Hörmahl Dr. Schmid Gesternabend haben David und ich über eine Sache gesprochen die in der Schule angeschnitten wurde. Masturbation. David war sich über einige Punkte noch nicht im klaren so habe ich ihn eingeladen mitzukommen. Er sagt einige Jungs in der Schule behaupten Masturbation sei in Wirklichkeit etwas ganz natürliches."
Arzt: „Heinrich, das überrascht mich nicht so etwas zu hören. Es ist nicht ungewöhnlich das derartige Erklärungen von jungen Leuten hört. Und wie wir doch wissen sagen selbst Geistliche heutzutage das dies eine Sache ist die man unter jungen Leuten erwarten kann."
V: „Ja das Stimmt. Und ich stelle mit vor das du als Arzt mit einigen jungen Leuten schon darüber gesprochen hast und ich dachte es wäre gut wenn David hören könnte was du ihnen gewöhnlich sagst."
Arzt: „Psychische Auswirkung. Ich bin Überzeugt du weißt auch von einigen Erklärungen von anderen Ärzten. Und du kannst daraus sehen das sie dem eine Menge sehr ernster gefühlsmäßiger und auch psychischer Probleme zuschreiben.
Und ich denke das ist wirklich bei diesem Problem der Fall."
V: „Du hast erwähnt das das wichtigste der Standpunkt der Bibel ist. Ich darf doch bestimmt die Bibel dort auf dem Tisch nehmen?"
A: „Bitte bediene dich"
V: „David ich wollte dir diesen Text schon gestern Abend zeigen. Hier im Brief an die Römer.
Du wirst sehen wozu dies alles führen kann.
Was das Endergebnis dieser Verkehrten Handlung schließlich sein wird.
Lies das mal David.
David: „In Ordnung.
Deshalb Überließ sie Gott ihren schändlichen sexuellen Gelüsten, denn sowohl ihre weiblichen Personen vertauschten den natürlichen Gebrauch von sich selbst mit einem widernatürlichen; und desgleichen verließen auch die männlichen Personen den natürlichen Gebrauch der weiblichen Person und entbrannten in ihrer Wollust zueinander, Männliche mit Männlichen, indem sie unzüchtige Dinge trieben und an sich selbst die volle Vergeltung empfingen, die ihnen für ihre Verirrung gebührte (Römer 1:26, 27).
V: „Und weiter spricht der Apostel Paulus an die Korinther über Männer die bei Männern liegen und sagt das diese niemals in Gottes Königreich gelangen. Das bedeutet also das sie den ewigen tod erleiden werden"
D: „Wer sind nun Männer die bei Männern liegen?"
V: „Das sind solch die wir heute Homosexuelle nennen.
Das Wort Homo heißt, wie du ja weißt gleich oder gleichartig.
Das heißt das diese Männer ihre sexuelle Befriedigung bei solchen ihres eigenen Geschlechts suchen.
Sie spielen in verschiedener weise gegenseitig mit ihren Geschlechtsorganen um dabei sinnliches empfinden zu haben.
Und wie du wohl weist werden viele dieser Männer dadurch ziemlich verweiblicht.
Einige von ihnen gehen sogar soweit dass sie Makeup und Parfüm gebrauchen.
Und noch in anderer Hinsicht versuchen wie Frauen auszusehen.
D: „Junge, Junge! Wie unnatürlich! Ich habe solche Burschen auf der Straße schon gesehen.
Warum sich jemand so verrückt kleiden kann das konnte ich nicht begreifen.
Aber sagt die Bibel auch etwas über weibliche Personen die unnatürliche Dinge treiben.
Treiben den Mädchen auch Selbstbefriedigung?"
V: „Las uns mal Bruder Schmidt darüber befragen."
Arzt: „Ja David. Ich kann, Ich kann dir versichern dass sie das tun.
Und für sie ist es eine ebenso große Gefahr wie es für Jungen ist.
Obwohl es wahrscheinlich nicht ganz so oft vorkommt.
Und das was die Ärztebücher und die Bibel über Masturbation schreiben trifft auf die Mädchen ebenso zu wie auf die Jungen.
Ja und ebenso wie Männer bei Männern, liegen Frauen bei Frauen und gebrauchen ihre Geschlechtsorgane in unrechter weise zum Zwecke des Sinnlichen Empfindens oder der Erregung.
D: „Ich vermute das das ein Problem ist an den Junge Leute arbeiten sollten.
Sobald sie anfangen sich für das andere Geschlecht zu Interessieren.
Arzt: „Ja in Wirklichkeit müssen die Anstrengungen viel früher gemacht werden David.
Manchmal kommen Gedanken dieser art schon in der ersten Schulzeit.
Selbst bei Kleinkindern ist den Eltern aufgefallen das sie Ihre Geschlechtsorgane streicheln.
Sehr junge Kinder sind oft zu Neugierig in Bezug auf ihre Geschlechtsteile.
Meistens ist immer ein älteres Kind oder in der Schule oder wo anders der sie veranlasst unrechte Dinge zu denken.
D: „Das ist wahr Bruder Schmidt. Man hört alle möglichen Redensarten in der Schule, bis man ganz durcheinander ist. Bis ich nicht mehr weiß was die Wahrheit ist."
Arzt: „Nun du weißt David. Zuerst denken sie nur so darüber nach und dann werden ihre sexuellen Leidenschaften aufgepeitscht durch Selbstbefriedigung.
Dann entwickeln sich die Dinge wenn sie mit anderen Jungen oder Mädchen zusammen sind und sie kommen vom schlechten zum schlimmeren.
Ja Heinrich möchtest Du mit David hier die Unterhaltung vortsetzen?
Ich muss nämlich gehen um einige Telefonanrufe zu erledigen.
Fühlt euch wie zu hause.
Ich werde bald zurück sein".
V: „Gut vielen Dank Bruder Schmid"

Der „Arzt" verlässt die Bühne

V: „Ja David du weißt was Bruder Schmid über das zusammen sein von Jungen und Mädchen gesagt hat.
Ich bin sicher das solche Sachen vorkommen, wenn ihr zum Beispiel in der Schule turnen habt, und euch in den Umkleideräumen zusammen umzieht.
Nicht wahr?"
D: „Ganz recht"
V: „Wenn die Jungen sich nun Umziehen worüber sprechen sie dann gewöhnlich?"
D: „Ja Papa. Meistens über das was sie im Turnunterricht machen.
So zum Beispiel am Barren oder auf dem Trampolin.
Und wenn ich darüber nachdenke dann sind da auch ein paar vorlaute Neunmalkluge die über Mädchen sprechen und was sie so alles mit ihnen anstellen."
V: „Und was machst Du wen diese Burschen über solche Dinge reden?"
D: „Ich versuche gewöhnlich mich von dieser Bande fernzuhalten.
Es ist mir alles irgendwie so unangenehm.
Diese Burschen sind zu gemein in ihrer Art.
Wie sie herumsitzen, ihre Beine spreizten, sich kratzen, sich gegenseitig puschen oder an ihre Geschlechtsteile fassen."
V: „Mein Sohn. Ich kann dir den guten Rat geben: Halte dich fern von diesen Burschen wie von Gift.
Denn das ist in Wirklichkeit oft die Art wie Homosexualität anfängt.
Tatsächlich fängt es bei einer erschreckend hohen Prozentzahl von Jungen schon in der Schule an".
D: „Ich sehe ein zu welchen Schaden es führt wenn man mit sich spielt. Aber was soll ich Bernd sagen das es wirklich in jeder Hinsicht verkehrt ist."
V: „Gut David. Wollen wir – Wollen wir noch genauer vom Standpunkt der Bibel betrachten.
Erstens. Was sagte Jesus welches das größte gebot im Gesetz ist?"
D: „Jehova Deinen Gott mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deinem ganzen Sinn und deiner ganzen kraft zu lieben."
V: „Und was ist deine Seele David? Nun deine Seele das bist Du. Du selbst oder deine Perönlichkeit. Schließt das deinen Körper mit ein?"
D: „Na ich Denke Ja. Ich denke schon. Du musst deinen Körper haben um du zu sein."
V: „Ja das musst Du. Und dein Herz und dein Sinn haben gewiss viel mit dir und was mit dir geschieht zu tun.
Was meinst Du nun?
Haben die anderen Teile deines Körpers, zum Beispiel dein Auge dein Geschmackssinn, dein Magen und deine Geschlechtsorgane etwas mit dir mit der Seele zu tun?"
D: „Gewiss Wie einige Leute zuviel Alkohol trinken und so zu Trunkenbolde werden".
V: „Das ist genau richtig.
Wenn nun deine Geschlechtsorgane dich Veranlassen eine Begierde zu entwickeln musst du sie Beherrschen wie jemand sich im trinken von Alkohol beherrschen muss.
Und das erfordert besonders, dass man eine der Früchte des Geistes die Selbstbeherrschung entwickelt.
Also Du siehst Selbstbeherrschung ist in Wirklichkeit Seelenbeherrschung."
D: „Das verstehe ich demnach kann man sagen dass man zulässt dass die Seele falsch handelt.
Wenn man sich nicht wirklich selbstbeherrscht.
V: „Man muss etwas unternehmen und zu Gott beten um die Hilfe des Geistes Gottes zu erhalten.
Der missbrauch eines Körperteils ist demnach ein Mangel an der Liebe Gottes die du ihm mit deiner ganzen Seele darbringen sollst.
Es würde keine Rolle spielen wie viel jemand Predigen würde.
Er könnte trotzdem verloren gehen.
Paulus sagte "Das er seinen Leib schlage und als Sklaven gefangen nehme so das er nachdem er anderen gepredigt hätte selber nicht etwa missbilligt würde."
D: „Nun Papa wie kann jemand diesen Drang loswerden?
Ich meine Selbstbefriedigung.
Ich meine Aufhören scheint leichter gesagt als getan."
V: „Ja das ist wahr.
Zunächst ist das Vertrauen auf Jehova wichtig.
Gott gibt uns seinen Geist als eine Kraft zur Reinheit.
Das möchten wir nicht vergessen.
Paulus beschreibt den Kampf den jeder Christ mit den verschiedenen Wünschen des Fleisches zu Kämpen hat.
Und zwar in Römer 7:21-23.
Du kannst es mal lesen:
D: „Gut.
Ich beginne hier mit Vers 21.
Ich finde also in meinem Fall dieses Gesetz: dass, wenn ich das Rechte zu tun wünsche, das Schlechte bei mir vorhanden ist. Ich habe wirklich Lust an dem Gesetz Gottes gemäß dem Menschen, der ich innerlich bin, aber ich sehe in meinen Gliedern ein anderes Gesetz, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich gefangen nimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.
Ha Ha! das klingt ja wie eine verlorene Schlacht!"
V: „Ja wenn wir versuchen es in unserer eigenen Kraft zu tun oder mit bloßer Willenskraft dann werden wir verlieren David, wie es auch Paulus zeigt.
Wir müssen jedoch nicht verlieren.
Paulus sagt weiter mit Vers 24.
Ich elender Mensch! Wer wird mich befreien von dem Leibe, der diesem Tod verfallen ist?
Und er fügt hinzu:
Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!
Ja sie werden uns Helfen.
Denke daran wenn dieses Verlangen Dir Schwierigkeiten macht dann musst Du noch Härter an dir arbeiten"
D: „Aber Vati was soll man denn tun wenn man die Kerle um sich herum die ganze zeit über solche Dinge reden hört."
V: „Sofort aus dem Sinn Verbannen. Du kannst natürlich kein Vakuum hinterlassen.
Du musst es durch einen anderen Gedanken ersetzen.
Das vorzüglichste wäre natürlich an die Bibel zu denken.
Darum solltest Du vermeiden Zeitschriften Anzuschauen die Nackte oder halbnackte Frauen oder Männer zeigen.
Und meide selbst das anschauen von Filmern oder Fernsehsehprogrammen indem der Mann ein Herzensbrecher ist.
Den alle Frauen Küssen wollen und den sie sich an den Hals werfen."
D: „Ja man kann eine Menge solcher Dinge sehen."

Dr. Schmid kommt wieder auf die Bühne

Arzt: „Oh entschuldigt bitte ich wollte euch nicht unterbrechen.
Wie ich sehe seid ihr mitten in eurer Bibelbetrachtung.
David zu deinem eigenen Nutzen möchte ich Dir noch sagen das all die Jungen die zu mir kamen eben weil sie dieses Problem hatten meiner Meinung nach gekommen sind weil sie von ihrem Gewissen geplagt wurden.
Sie wurden beunruhigt und gequält sie waren durcheinander sie machten sich sorgen über das was sie taten sie fühlten sich schuldig und weil sie nun so dachten stellten sich wie du siehst alle möglichen physischen Probleme bei ihnen ein.
Einige glaubten sie hätten ein Geschwür und die meisten konnten nicht schlafen sie beschuldigten sich selbst und so weiter.
Du siehst also dieses Schuldgefühl ist in gewissen sinn für uns ein Schutz."
D: „Ja aber wenn es jemand bekämpft und es wieder tut bedeutet es dann das er ein willentlicher Sünder ist?"
A: „Nun nicht unbedingt David.
Wenn er wirklich von Herzen wünscht von seiner schmutzigen Gewohnheit der Selbstbefriedigung loszukommen, dann würde er wieder zu Jehova um Vergebung beten.
Und dann eben noch Vorsichtiger sein müssen.
Er würde sich noch strenger beherrschen müssen.
Kommt ein solches Verlangen auf sollte er in Gesellschaft sein oder schnell jemanden Anrufen.
Vorzugsweise einen Diener der Versammlung."
D: „Aber das würde irgendwie nicht angenehm sein."
A: „Gut David es würde nicht angenehm sein.
Aber was ist besser.
Für eine Minute Unangenehmes oder in eine schmutzige Gewohnheit die Gott verurteilt immer tiefer verstrickt zu werden."
V: „Du musst bedenken das diese Menschen gelernt haben Jehova zu vertrauen und dir helfen können diese Dinge aus deinem Sinn zu Verbannen und etwas besseres hinein zu legen."
A: „Wenn wir uns in dieser Sache von Gott abwenden werden wir uns auch bei anderen von Gott abwenden und verschmähen wir seine Hilfe meinen wir in Wirklichkeit dieser Geschlechtsdrang wäre stärker als Gott.
Doch so denkt die Welt – wie du weißt.
Wir beten Sex dann tatsächlich als einen Fetisch als unseren Gott an.
Nun und wenn wir bis zu diesem Punkt gelangen i8st es schlecht um uns gestellt."
D: „Ja Dankeschön für diesen Rat Bruder Schmid.
Jetzt fühle ich mich viel freier."
A: „Weist du einige dieser Jungen die dieses Problem hatten sind durch ihr Schuldgefühl so verzagt worden weil sie meinten sie hätten die Sünde wieder den heiligen Geist begangen deswegen haben sie alle Hoffnung verloren.
Und sind zu Trinkern geworden.
Einige haben sogar Hurerei begangen."
D: „Aber missfällt es den Gott nicht sehr wenn jemand Selbstbefriedigung betreibt?"
A: (laut) „DOCH! GEWISS!
Wenn aber diese Person bereut und sich von dieser schlechten Gewohnheit abwendet und dies wirklich hasst kann er Vergebung erlangen."
V: „Und ganz gleich in welcher Lage wir uns befinden David sollen wir nie versäumen zu Ihm zu Beten."

V: „Ich denke David wir gehen jetzt nach Hause. Damit sich Bruder Schmid auch noch um andere Patienten kümmern kann. Bruder Schmidt wir haben dir viel Zeit geraubt nicht war."
A: „Das habe ich gern getan. Das war mir ein Vergnügen bei dieser Besprechung Dabei zu sein.
Ich hoffe euch beide beim Sonntagmorgen Wachtturmstudium zu sehen"
V: „Wir sehen uns am Sontag Morgen."
D: „Bis dann."
Vater und Sohn verlassen die „Praxis"

V: „Ich denke für dich wird es ein Schutz sein wenn du Sonnabend und Sonntag mit den Brüdern in den Dienst gehen kannst.
Denn schließlich ist dies die allerbeste Gesellschaft die es gibt."
D: „Vati ich möchte dir danken das du dir die Zeit genommen hast so offen mit mir über diese Dinge gesprochen hast."
V: „Und ich möchte dir sagen das du zu jeder Zeit wenn du ein ähnliches oder anderes Problem hast zu mir kommen kannst."

In der Zwischenzeit ist es Nacht.
Nach anhaltendem Applaus kam der Vorsitzende des Dramas auf die Bühne und sagte zusammenfassend:

Dennoch ist es möglich dass der Vater dem Sohn den Rat zu spät gegeben hat.
Die Eltern müssen gleich zu Anfang damit beginnen ihr Kind Junge oder Mädchen vor Selbstbefriedigung oder Homosexualität zu schützen.
Dann wenn sie noch sehr jung sind sollte man ihnen erklären warum und welche Bibeltexte es zeigen und auf die Gefahren hinweisen.
Über die Gefahr der Selbstbefriedigung sagte Dr. West.
Küssen, Liebkosung enge körperliche Berührung und gegenseitige Selbstbefriedigung sind gewöhnlich formen der Liebelei mit der sowohl männliche als auch weibliche homosexuelle ihre sexuelle Laufbahn beginnen.
(Der Redner wird energisch)
BESTIMMT IST SELBSTBEFRIEDIGUNG UND HOMOSEXUALITÄT UNREIN, UNNATÜRLICH ES SIND ABSCHEULICHE HANDLUNGEN IN DEN AUGEN GOTTES.

Tosender Applaus beenden das „Drama"

Wundenschlagen in die Psyche eines Kindes.
Wunden deren Narben sich bis in das hohe alter eines Menschen auswirken.
In einer Formenvielfalt wie es Menschen gibt.

Die, die sich zu einem sichtbaren „behandelbaren" Seelenschrei aufraffen sind dann eher zu beneiden.

Am Ende des Programmpunktes in der Nacht um 21.05 wurde der Kongresstag mit nachfolgendem Lied beendet:

Viele Myriaden von Brüdern stehen an meiner Seit';
jeder als treuer Zeuge hält fest an Lauterkeit.
Myriaden um Myriaden, so mächtig ist die Schar;
alle Nationen harren nun den Lobgesang so klar,

Viele Myriaden von Brüdern, alle gekleidet weiß,
täglich in Gottes Tempel dienen auf sein Geheiß,
Myriaden um Myriaden künden mit Freude an,
nur von Jehova Rettung kommt, und dies nur durch sein Lamm.

Viele Myriaden von Brüdern predigen nah und fern
ewige gute Botschaft; jeder tut es so gern.
Und sie verkünden weiter, manchmal gar sehr bedrängt;
Christus sie doch auf Auen lenkt und ihnen Frieden schenkt.

Geschrieben von LP am 17. Januar 2006 23:43:59:

Als Antwort auf: Wundenschlagen in die Psyche eines Kindes - Kongress Menschen Guten Willens" geschrieben von Persea am 17. Januar 2006 00:28:17:

HI Anonym!

Mensch, Du lebst ja auch noch (grins).

Warum nennst Du Dich nun Persea?
Na,...egal.

Werden wir uns nun in nahe Zukunft an einer Flut von Masturbations-Themen der WTG-Publikationen ergötzen dürfen?

Praktisch vom Dauerbrenner 1914 zu "Wieso-bekomme-ich-in-der-Badewanne-komische-Gefühle"-Themen.

Da sind wir mal gespannt... :)

Geschrieben von Persea am 17. Januar 2006 20:13:30:

Als Antwort auf: Wundenschlagen in die Psyche eines Kindes - Kongress Menschen Guten Willens" geschrieben von Persea am 17. Januar 2006 00:28:17:

Wie versprochen möchte ich nachfolgend auf unsere aktuelle Lehrmeinung zu dem Thema Masturbation eingehen.

Abgesehen von einigen negativen Erwähnungen (damit auch ja nicht der Eindruck entstehen könnte, man hätte seine Meinung geändert:

*** w03 15. 10. S. 16 Reicht dar zu eurer Erkenntnis Selbstbeherrschung ***
der unreinen Gewohnheit der Masturbation

*** w97 15. 7. S. 23 Das Leben der eigenen Kinder retten ***
sich unbedingt vor der entwürdigenden Gewohnheit der Masturbation zu hüten

*** w95 1. 12. S. 11 Geben wir nicht auf! ***
sie mögen ein Problem mit Masturbation haben

*** w91 15. 2. S. 20 „Ihr seid um einen Preis erkauft worden" ***
Eine junge Schwester sagte: „Ich kämpfe nun schon 11 Jahre lang gegen die unreine Gewohnheit der Masturbation. Einmal hätte ich beinahe die Versammlung verlassen, weil ich dachte, Jehova möchte mit jemandem, der so abscheulich ist und seine Versammlung verunreinigt, nichts zu tun haben."

*** w89 1. 11. S. 12 Sittliche Reinheit — die Schönheit der Jugend ***
Auf die Artikel hin schrieben Jugendliche folgendes: „Die Masturbation war mein Problem vom 12. Lebensjahr an. Jetzt bin ich 18 und komme dank Ihrer Artikel langsam davon los."

Etc. etc.

Der nach wie vor Aktuelle Artikel dazu befindet sich in dem Buch „Fragen Junger Leute –Praktische Antworten" aus dem Jahr 1989.
Es handelt sich hierbei um eine Zusammenfassung der vorher im Erwachet erschienenen Serie mit dem Titel „Junge Leute fragen sich".

Im Erwachet vom 22.2.1988 werden „Leserbriefe" mit „Danksagungsweihräucherungen" die aber in Wirklichkeit die absichtliche Verletzung der Psyche der Kinder dokumentiert.

Masturbation
Vielen Dank für den Artikel über Masturbation [8. September 1987]. Bisher habe ich geglaubt, daß man durch Masturbation sein sexuelles Verlangen ertöten könne, aber aufgrund des Artikels sehe ich ein, daß dem nicht so ist. Ich bin zuversichtlich, daß ich, nachdem ich nun den Artikel gelesen habe, diese schlechte Gewohnheit überwinden und so 2. Korinther 7:1 beachten werde. Nochmals vielen Dank!
J. T., Vereinigte Staaten
Der Artikel über Masturbation enthält eine vorzügliche Erklärung über den Grund, warum die Gewohnheit verkehrt ist, bietet aber kaum eine Hilfe, wie man ihr begegnen kann. Wir werden zwar aufgefordert, die Glieder unseres Leibes zu ertöten, doch niemand sagt uns, wie. Einige praktische Vorschläge, wie man das Problem meistern kann, würden sehr geschätzt.
S. J., Vereinigte Staaten
Dieser Artikel war der erste von drei Artikeln über dieses Thema. Der zweite, der in unserer Ausgabe vom 8. November 1987 unter der Rubrik „Junge Leute fragen sich" erschien, war überschrieben „Warum ist die Masturbation eine so starke Versuchung?" Der dritte wird in der Ausgabe vom 8. März 1988 erscheinen und das Thema haben „Junge Leute fragen sich: Wie kann ich die Masturbation bekämpfen?" Im zweiten Artikel sind bereits einige der erbetenen Vorschläge zu finden, und weitere folgen im dritten Artikel (Red.).
Es hat mich sehr bestürzt, Ihren Artikel über Masturbation zu lesen. Ich habe nie gedacht, daß etwas daran verkehrt sei, zumal ich dabei nie irgendwelche Schuldgefühle verspürte. Mir kam folgender Gedanke: Wie kann jemand wie ich, der zum Heiraten noch zu jung ist, sein natürliches sexuelles Verlangen stillen, das in meinem Alter allgemein vorhanden ist? Ferner erhebt sich die Frage nach dem „didaktischen" Wert der Masturbation, der darin besteht, daß der Jugendliche die Funktion seiner Organe entdeckt, indem er den Höhepunkt sexueller Lust erlebt.
T. D., Brasilien
Wie in unserem ersten Artikel gezeigt wird, werden sexuelle Gelüste durch Masturbation nicht „ertötet", sondern eher verstärkt. Die Bibel rät, 'die Glieder des Leibes in bezug auf sexuelle Gelüste zu ertöten', statt ein stärkeres Verlangen zu erzeugen (Kolosser 3:5). Der Apostel Paulus schrieb gemäß 1. Korinther 9:27: „Ich zerschlage meinen Leib und mache ihn zum Sklaven", was bedeutet, daß man irgendwelchen fleischlichen Begierden nicht einfach nachgeben darf. Und Galater 5:23-25 fordert Christen auf, die Frucht des Geistes hervorzubringen, wozu Selbstbeherrschung und nicht ein Sichgehenlassen gehört. Masturbation ist für Jugendliche kein unumgänglicher Weg, die Funktion ihrer Genitalien kennenzulernen, da der Körper auf natürliche Weise dafür sorgt. Eltern sollten ihre Kinder im voraus über diese körperlichen Veränderungen unterrichten. Ferner ist Masturbation keine Vorbereitung auf die Ehe, sondern bewirkt vielmehr, daß sich die Aufmerksamkeit auf die eigene Befriedigung richtet. Masturbation ist keine Vorbereitung darauf, die Bedürfnisse des zukünftigen Ehepartners zu befriedigen (Red.).

Daraus läst sich erkennen dass mit Absicht die Psychische Hygiene eines Menschen beschädigt werden soll.
Wenn man sich den vorherigen Kongress Beitrag ansieht dann erkennt man drei Ziele – Motive der Wachtturm Gesellschaft die sie durch die Verteufelung dieser natürlichen Sache erreicht:

1. Erzeugung von Schuldgefühle – zur Bedarfserzeugung einer Vergebung
2. Disziplinierung der Gedanken – Zur Einflussgewinnung auf die Gedanken.
3. Vakuum soll erzeugt werden – und dann durch Predigdienst wieder aufgefüllt werden.

Bestätigen kann man dies durch die drei Erwachetartikel der Serie „Junge Leute fragen sich".

Zu Punkt eins: Erzeugung von Schuldgefühle – zur Bedarfserzeugung einer Vergebung

Erwachet 1987 8. 9. S. 21 Wie schwerwiegend ist Masturbation?
Gott sieht mehr als unsere Sünden. Sein großes Wissen ermöglicht es ihm, unser ernstliches Flehen um Vergebung voller Mitgefühl zu erhören.
Verzweifle nicht! Folgere nicht, du habest die Sünde begangen, für die es keine Verzeihung gebe. Genau dies möchte Satan dich folgern lassen. Die Tatsache, daß du in deinem Innern betrübt und beunruhigt bist, ist ein Beweis an sich, daß du nicht zu weit gegangen bist. Ermatte nie, dich demütig und ernst an Gott zu wenden und Vergebung, Reinigung und Hilfe von ihm zu empfangen. Geh zu ihm, wie ein Kind zu seinem Vater geht, wenn es in Schwierigkeit ist, ungeachtet, wie oft es wegen derselben Schwachheit gehen muß, und Jehova wird dir gnädig die Hilfe zukommen lassen, weil er dir unverdiente Güte erweist; und wenn du aufrichtig bist, wird er dir das Bewußtsein eines gereinigten Gewissens schenken."

Was natürlich mit einschließt das der einzige Weg zu Gott über die Wachtturm Gesellschaft führt

Punkt zwei: Disziplinierung der Gedanken – Zur Einflussgewinnung auf die Gedanken.

Erwachet 1988 8. 3. S. 20 Wie kann ich die Masturbation bekämpfen?
Der Kampf gegen die Masturbation wird in unserer Gedankenwelt ausgetragen. Daher empfiehlt die Bibel: „Stellt euch ganz und gar auf dieses Ziel ein" (1. Petrus 1:13, Hoffnung für alle).
Es ist allerdings nicht einfach, schlechte Gedanken von sich zu weisen, besonders wenn man nachts allein ist. Ein 17jähriger Jugendlicher erklärte, welche Schritte er unternimmt: „Als erstes versuche ich, das ‚Thema zu wechseln', um von den erregenden Gedanken loszukommen. Zu wissen, daß der Drang nachlassen wird, erleichtert dies." Das „Thema zu wechseln" kann aber mehr als geistige Anstrengungen erfordern. Eine junge Frau fügte hinzu: „Am besten, man steht auf und beschäftigt sich mit irgend etwas, oder man ißt eine Kleinigkeit, damit man auf andere Gedanken kommt." Zwinge dich dazu, 'weiterhin Dinge zu erwägen, die von ernsthaftem Interesse sind, gerecht, keusch, liebenswert, worüber gut gesprochen wird, eine Tugend oder etwas Lobenswertes' (Philipper 4:8).
Andere Christen, denen es schwerfiel, mit der Masturbation zu brechen, gaben zu, daß ihr nachlassendes persönliches Studium des Wortes Gottes ein Grund war.
Vielen war es eine große Hilfe, Beistand bei einem Ältesten der Christenversammlung zu suchen. Frauen, denen es unangenehm wäre, ein solches Problem mit einem Mann zu besprechen, haben es hilfreich gefunden, sich einer reifen Christin anzuvertrauen (Titus 2:3, 4).

Und drittens Vakuum soll erzeugt werden – und dann durch Predigdienst wieder aufgefüllt werden.

Erwachet 1988 8. 3. S. 21-22 Wie kann ich die Masturbation bekämpfen?
„Reichlich beschäftigt im Werk des Herrn" zu sein, indem man zum Beispiel andere über die Bibel belehrt, ist ebenfalls eine Hilfe (1. Korinther 15:58). Dazu sagte eine Frau, die von der Masturbation loskam: „Etwas, was mir jetzt wirklich hilft, dieser Gewohnheit nicht wieder zu verfallen, ist die Möglichkeit, als Vollzeitverkündiger mein ganzes Denken und alle meine Energie darauf zu richten, anderen zu helfen, ein gutes Verhältnis zu Gott zu erlangen."

Masturbation ist so normal und notwendig wie Essen, Trinken, Schlafen oder Luftholen.
Genauso gut kann man ein Kind auffordern, es muss aufhören zu trinken.

Das es möglich ist durch die Bibel eine ganz normales völlig belangloses Verhalten durch die hier von der Wachtturm Gesellschaft angewandte Argumentationskette zu verteufeln möchte ich nachfolgend Demonstrieren:

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Gott verurteilt Linksrührer!

„Ich frage mich, ob das Auflösen des Zuckers gegen den Uhrzeigersinn in Gottes Augen verkehrt ist. Wird dies sich auf meine körperliche und/oder geistige Gesundheit auswirken und, falls ich Kaffee trinke, auf mein Ernährung?" (Melissa, 15 Jahre).

DIESE Gedanken beschäftigen viele Jugendliche. Warum? Umrühren in der Kaffeetasse gegen den Uhrzeigersinn ist weit verbreitet. Wie verlautet, haben etwa 97 Prozent der Männer und 90 Prozent der Frauen im Alter von 21 Jahren bereits Linksgerührt. Außerdem hat man das Linksrühren für die verschiedensten Leiden verantwortlich gemacht — von Warzen und geröteten Augenlidern bis hin zu Epilepsie und Geisteskrankheiten.

Forscher des 20. Jahrhunderts stellen keine solchen alarmierenden Behauptungen mehr auf. Ja Ärzte glauben heute, dass Linksrühren keine Ernährungsschäden hervorruft. Die Forscher Dr. Dr. Schusselich und Aberwitz aus Spatzenhausen sagten außerdem: „Es gibt keinen gesicherten Beweis dafür, dass Linksrühren, ungeachtet der Häufigkeit, zu Geisteskrankheiten führt."

Dennoch, es gibt schädliche Auswirkungen!

Und viele christliche Jugendliche sind wegen dieser Handlungsweise zu Recht beunruhigt. „Wenn ich [dem Verlangen] nachgab, hatte ich das Gefühl, Jehova Gott zu enttäuschen", schrieb eine Jugendliche. „Ich war manchmal sehr deprimiert."
Der flüchtige Genuss des Linksrührens ist wie Alkohol für den Alkoholiker, der trinkt, um seine Nerven zu beruhigen.
Hüten wir uns also vor dem Linksrühren denn es kann Süchtig machen.

Viel wichtiger noch als der Ernährungstechnische Schaden ist aber vielmehr unser Geistiger Schaden den wir dabei nehmen können.

Was sagt die Bibel?

Warum kann gesagt werden das das lösen des Zuckers durch rühren in einer Kaffeetasse in die linke Richtung gegen den Willen Gottes ist.

Das man etwas in Gottes Augen reines zu unreinren umrühren kann zeigt schon Jesaja 52:11 . . .rührt nichts Unreines an;. . .
Links gerührter Kaffee ist in Gottes Augen etwas Verabscheuungswürdiges.

Die Bibel warnt uns wiederholt vor den bösen Aufrührern die sogar vor Mord nicht zurückschrecken!
(Markus 15:7) Zu der Zeit lag einer, Barabbas genannt, in Fesseln bei den Aufrührern, die bei ihrem Aufstand einen Mord begangen hatten.

Selbst Wissenschaftler müssen heute bestätigen das beinahe alle die vor 1900 geboren wurden und ihren Kaffee linksherum gerührt haben heute verstorben sind.
Waren nicht die meisten die während der Kriege der Menschheit eines unnatürlichen Todes gestorben sind Linksrührer?
Und das mit dem Segen der Geistlichkeit!

Dies käme dem Götzendienst gleich.
So wie die Baalsanbeter fortgesetzt um den Altar herum hinkten, den sie gemacht hatten. . . (1. Könige 18:26)

Von Gott auf rechte weise gerührt macht tapfer!
(1. Samuel 10:26-27) . . .und die tapferen Männer, denen Gott das Herz gerührt hatte, gingen dann mit ihm. Was die nichtsnutzigen Männer betrifft, sie sprachen: „Wie wird dieser uns retten?" Somit verachteten sie ihn, und sie brachten ihm keine Gabe.. . .
Wer aber nicht von Gott recht gerührt wurde ist ein nichtsnutz.

Zweifellos ist unser Gott ein Gott der von uns fordert unseren Kaffee rechts zu rühren.
(Maleachi 2:17) . . .‚Wo ist der Gott des Rechts?' . . .
Des Rechts und nicht des Links.

Aber die bösen werden verdrehte Dinge reden.
(Habakuk 1:4) . . .Denn der Böse umgibt den Gerechten, darum kommt das Recht verdreht hervor.
(Jeremia 3:21) . . .Denn sie haben ihren Weg verdreht; sie haben Jehova, ihren Gott, vergessen.
(Sprüche 19:3) . . .Die Torheit eines Erdenmenschen ist es, die seinen Weg verdreht, und so ergrimmt sein Herz selbst gegen Jehova.

Sogar unsere größten Feinde handelten heimlich nach dem Motto:
Solang die rot-weiß-schwarze Fahne weht werden unsere Schrauben rechts gedreht!
Aber diese heuchelei wird ihnen nichts nützen denn so wie sie verdreht ihren Zucker lösen wird Gott ihnen vergelten.
(Psalm 18:26) . . .gegenüber dem Verkehrten wirst du dich verdreht erzeigen;
In der Fußnote heißt es dazu:
(Rbi8 Psalm 18:26) „Verdreht", wie ein Ringer, gemäß der Bedeutung des hebr. Wurzelverbs. Aber wenn wir auch oft straucheln Gott hat uns Hilfe verheißen wenn er in Micha 3:8 verspricht. . .Und andererseits bin ich selbst mit Kraft erfüllt worden, mit dem Geist Jehovas und des Rechts. . .

Erschreckend viele sind an einer Überdosis Koffein gestorben, leiden unter Verschluckten Zuckerwürfeln oder mussten sich Operativ Kaffeelöffel aus dem Magen entfernen lassen.
Und das alles nur weil sie sich nicht an den Göttlichen Rat gehalten haben sich vor dem lösen des Zuckers gegen den Uhrzeigersinn zu bewahren.
Hüten wir uns also vor dem verderblichen Einfluss des Linksrühren!
Gott ist deine Art Zucker zu lösen nicht gleichgültig!
(Matthäus 16:19) . . .und was immer du auf der Erde lösen magst, wird das sein, was in den Himmeln gelöst ist. . .

Erinnern wir uns noch?
Wo standen die Cherube in der Vision Hesekiels? Etwa links wie böse Aufrührer behaupten?
(Hesekiel 10:3-4) . . .Und die Chrube standen rechts vom Haus, als der Mann eintrat, und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof. Und die Herrlichkeit Jehovas begann sich von den Chruben zu der Schwelle des Hauses hin zu erheben, und das Haus wurde allmählich mit der Wolke erfüllt, und der Vorhof selbst war voll von dem Glanz der Herrlichkeit Jehovas.

Gott wird denen beistehen die den rechten Geist an den Tag legen „den Geist des Rechts".
(Jesaja 28:6) . . .wie ein Geist des Rechts . . .

Er bewahrt uns vor den Pfaden der Linksrührer und wird uns auf unseren rechten Pfaden führen.
(Jesaja 40:14) . . .oder wer belehrt ihn über den Pfad des Rechts oder lehrt ihn Erkenntnis. . .
(Sprüche 2:8) . . .dadurch, daß die Pfade des Rechts eingehalten werden,. . .
(Sprüche 8:20) Auf dem Pfad der Gerechtigkeit wandle ich, mitten auf den Pfaden des Rechts,

Linksrühren führt auch zu einer verderblichen Einstellung.
(2. Korinther 11:3) . . .Ich fürchte aber, daß etwa so, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, euer Sinn verdorben werde, hinweg von der Aufrichtigkeit und der keuschen Reinheit, die dem Christus gebühren.
Aber dies erfordert das wir noch härter an uns Arbeiten.
Wir sind von dem Sprücheschreiber gewarnt worden wenn es in Sprüche Kapitel 17:23 heißt:
Ein Böser wird sogar eine Bestechung aus dem Busen nehmen, um die Pfade des Rechts zu beugen.

Ja in den letzten Tagen werden Spötter mit ihrem Spott kommen. Das bemühen unserer weltweiten Bruderschaft das rechte rühren des Kaffees hochzuhalten in einer Welt voller Böser die unreinen linksgerührten Kaffee verschlingen.
(Sprüche 19:28) . . .Ein nichtsnutziger Zeuge spottet des Rechts, und der Mund böser Menschen, er verschlingt, was schädlich ist.

Aber gerade die gewaltsame Verfolgung derer die Rechtsrühren an die erste stelle in ihrem Leben setzen wurde Prophezeit.
(Prediger 5:8) . . .irgendwelche Bedrückung des Minderbemittelten und den gewaltsamen Entzug des Rechts. . .

Uns verwundert allerdings nicht das die geistig Hungerleidende Welt das Bittere der linksgerührten Kaffees nicht schmeckt.
(Sprüche 27:7) . . .einer hungrigen Seele ist alles Bittere süß.
Wer seinen Zucker gegen den Uhrzeigersinn löst ist hoffnungslos verloren, gänzlich ohne eine Hoffnung Auferweckt zu werden.

Es ist also an der Zeit zu handeln.
(Hiob 33:27) . . .,Ich habe gesündigt; und was gerade ist, habe ich verdreht,. . .
(Hiob 34:12) Ja in der Tat, Gott selbst handelt nicht böse, Und der Allmächtige selbst verdreht das Recht nicht.

Wenn Gott sogar die Fesseln von Königen löst wird er dann nicht auch dafür sorgen können unsere Zucker lös Probleme zu lösen?
(Hiob 12:18) . . .Die Fesseln von Königen löst er wirklich,. . .

Nachfolgend noch ein Leserbrief zu diesem Artikel:
Geschrieben von Jakobs Onko aus Kolumbien:

Vielen Dank für den Artikel über das rechte lösen von Zucker [8. September 1987]. Bisher habe ich geglaubt, daß man durch beide arten des Umrühren bloß Zucker löst, aber aufgrund des Artikels sehe ich ein, daß dem nicht so ist. Ich bin zuversichtlich, daß ich, nachdem ich nun den Artikel gelesen habe, diese schlechte Gewohnheit überwinden und so 2. Korinther 7:1 beachten werde.
(2. Korinther 7:1) . . .Da wir also diese Verheißungen haben, Geliebte, so laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen.
Nochmals vielen Dank!

Nachfolgend also der vollständige Text aus dem Buch Fragen Junger Leute Praktische Antworten
Seite 198-211.
Gespickt mit Bibeltexten findet sich kein einziger der tatsächlich auf Masturbation anzuwenden ist.
Mein Nonsensthema „Kaffeerühren" war hier dagegen geradezu bestens Biblisch belegt.

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Kapitel 25
Masturbation — Wie schwerwiegend?
„Ich frage mich, ob Masturbation in Gottes Augen verkehrt ist. Wird sie sich auf meine körperliche und/oder geistige Gesundheit auswirken und, falls ich heirate, auf mein Eheleben?" (Melissa, 15 Jahre).
DIESE Gedanken beschäftigen viele Jugendliche. Warum? Masturbation ist weit verbreitet. Wie verlautet, haben etwa 97 Prozent der Männer und 90 Prozent der Frauen im Alter von 21 Jahren bereits masturbiert. Außerdem hat man die Masturbation für die verschiedensten Leiden verantwortlich gemacht — von Warzen und geröteten Augenlidern bis hin zu Epilepsie und Geisteskrankheiten.
Forscher des 20. Jahrhunderts stellen keine solchen alarmierenden Behauptungen mehr auf. Ja Ärzte glauben heute, daß Masturbation keine körperlichen Schäden hervorruft. Die Forscher William Masters und Virginia Johnson sagten außerdem: „Es gibt keinen gesicherten Beweis dafür, daß Masturbation, ungeachtet der Häufigkeit, zu Geisteskrankheiten führt." Dennoch, es gibt schädliche Auswirkungen! Und viele christliche Jugendliche sind wegen dieser Handlungsweise zu Recht beunruhigt. „Wenn ich [dem Verlangen] nachgab, hatte ich das Gefühl, Jehova Gott zu enttäuschen", schrieb eine Jugendliche. „Ich war manchmal sehr deprimiert."
Doch was ist Masturbation? Wie schwerwiegend ist sie? Und warum fällt es so vielen Jugendlichen schwer, damit aufzuhören?
Warum Jugendliche dafür anfällig sind
Wer masturbiert, reizt sich bewußt selbst, um eine sexuelle Erregung zu erreichen. In der Blüte der Jugend wird das sexuelle Verlangen sehr stark. Hochwirksame Hormone, die sich auf die Fortpflanzungsorgane auswirken, werden ausgeschüttet. Der Jugendliche wird sich bewußt, daß diese Organe Lustgefühle hervorrufen können. Manchmal kann ein Jugendlicher geschlechtlich erregt werden, selbst ohne an etwas Sexuelles gedacht zu haben.
Bei Jungen können sich Spannungen aufgrund von Sorgen, Ängsten oder Enttäuschungen auf ihr empfindliches Nervensystem auswirken und sie geschlechtlich erregen. Umgekehrt kann eine Anhäufung von Samenflüssigkeit bewirken, daß der Junge sexuell erregt aufwacht, oder zu einer Pollution, einem nächtlichen Samenerguß, führen, der gewöhnlich von einem erotischen Traum begleitet ist. Ähnlich mögen sich Mädchen manchmal ungewollt geschlechtlich erregt fühlen. Viele haben kurz vor oder nach der Menstruation ein erhöhtes geschlechtliches Verlangen.
Solche Erregungen sind eine ganz normale Reaktion des jugendlichen Körpers, über die man sich keine Gedanken zu machen braucht. Sie haben, selbst wenn sie sehr heftig sind, nichts mit Masturbation zu tun, da sie im Grunde unfreiwillig sind. Während du älter wirst, werden diese Empfindungen schwächer werden.
Neugier und der Reiz des Neuen veranlassen jedoch viele dazu, ihre Geschlechtsorgane bewußt zu reizen oder an ihnen herumzuspielen.
Was dem Verlangen Nahrung gibt
Die Bibel spricht zum Beispiel von einem jungen Mann, der einer unmoralischen Frau begegnet. Sie küßt ihn und sagt: „Komm doch, . . . laß uns doch einander mit Liebkosungen erfreuen." Was geschieht dann? „Ganz plötzlich geht er ihr nach wie ein Stier, der sogar zur Schlachtung kommt" (Sprüche 7:7-22). Offensichtlich wurde die Leidenschaft dieses jungen Mannes nicht einfach durch seine Hormone erregt, sondern durch das, was er sah und hörte.
In diesem Zusammenhang gesteht ein junger Mann: „Mein ganzes Problem mit der Masturbation lag nur an dem, womit ich mich beschäftigte. Ich sah mir Fernsehsendungen an, in denen Unsittlichkeit vorkam, und schaute mir im Kabelfernsehen einige Male Sendungen mit Nacktszenen an. Solche Szenen hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck. Sie kamen mir wiederholt in den Sinn und gaben meinem Verlangen die nötige Nahrung."
Ja, oft ist das, was man liest, sich ansieht und sich anhört, worüber man spricht oder nachdenkt, der Auslöser. Eine 25jährige Frau gibt zu: „Es schien mir einfach unmöglich, damit aufzuhören. Allerdings las ich Liebesromane, was zu dem Problem beitrug."
Ein „Beruhigungsmittel"
Die Erfahrung dieser jungen Frau offenbart den zweifellos entscheidendsten Grund dafür, warum es so schwer ist, mit der Gewohnheit zu brechen. Sie sagt: „Gewöhnlich masturbierte ich, um mich von Druck, Anspannung oder Ängstlichkeit zu befreien. Der flüchtige Genuß war wie Alkohol für den Alkoholiker, der trinkt, um seine Nerven zu beruhigen."
Die Forscher Suzanne und Irving Sarnoff schreiben: „Für einige kann die Masturbation zu einer Gewohnheit werden, der sie sich zuwenden, um Trost zu finden, wenn sie abgewiesen wurden oder sich vor etwas fürchten. Andere hingegen tun dies nur dann, wenn sie schlimmen emotionellen Belastungen ausgesetzt sind." Wieder andere nehmen offensichtlich in ähnlicher Weise dazu Zuflucht, wenn sie aufgeregt, deprimiert oder einsam sind oder unter großen Belastungen stehen; es wird zu einem „Beruhigungsmittel", das ihre Sorgen vertreibt.
Was sagt die Bibel?
Ein Jugendlicher fragte: „Ist Masturbation eine unverzeihliche Sünde?" In der Bibel wird Masturbation überhaupt nicht erwähnt. In biblischen Zeiten war die Masturbation in der griechischsprachigen Welt üblich, und es gab verschiedene griechische Wörter dafür. Doch nicht einer dieser Begriffe kommt in der Bibel vor.
Ist Masturbation harmlos, da sie in der Bibel nicht direkt verurteilt wird? Ganz und gar nicht! Auch wenn Masturbation nicht mit schweren Sünden wie Hurerei auf eine Stufe zu stellen ist, so ist sie doch mit Sicherheit eine unreine Gewohnheit (Epheser 4:19). Die Grundsätze des Wortes Gottes zeigen, daß es „dir zum Nutzen" ist, dieser unreinen Gewohnheit entschieden zu widerstehen (Jesaja 48:17).
Erregung 'sexueller Gelüste'
„Ertötet daher die Glieder eures Leibes", fordert die Bibel, „in bezug auf . . . sexuelle Gelüste" (Kolosser 3:5). Der Ausdruck „sexuelle Gelüste" bezieht sich nicht auf normale sexuelle Gefühle, sondern auf unkontrollierte Leidenschaft. Diese „sexuellen Gelüste" können zu schwerer Unsittlichkeit führen, wie sie Paulus in Römer 1:26, 27 beschreibt.
Aber werden durch Masturbation diese Begierden nicht „ertötet"? Nein, im Gegenteil. Ein Jugendlicher gestand: „Wenn man masturbiert, verweilt man in Gedanken bei falschen Begierden, und dadurch wird das Verlangen danach gesteigert." Oft wird das Lustempfinden durch unsittliche Phantasien erhöht (Matthäus 5:27, 28). Wenn sich dann eine Gelegenheit bietet, kann man sich leicht in Unsittlichkeit verstricken. Das erlebte ein Jugendlicher. Er erklärt: „Ich hatte gedacht, ich könne durch Masturbation über meinen Frust hinwegkommen, ohne Gefahr zu laufen, mich mit einem Mädchen einzulassen. Aber ich entwickelte das übermächtige Verlangen, es doch zu tun." Er beging Hurerei. Es überrascht nicht, daß gemäß einer landesweiten Studie die meisten masturbierenden Jugendlichen auch Hurerei begehen. Sie übertreffen an Zahl diejenigen, die masturbieren und noch keinen Geschlechtsverkehr gehabt haben, um 50 Prozent.
Verdorbene Ansichten und Gefühle
Masturbation führt auch zu einer verderblichen Einstellung. (Vergleiche 2. Korinther 11:3.) Man vertieft sich dabei in die eigenen körperlichen Empfindungen — ganz und gar auf sich selbst konzentriert. Sex wird von Liebe getrennt und zu einem Reflex degradiert, der Spannungen abbaut. Doch Gott beabsichtigte, daß das sexuelle Verlangen durch Geschlechtsverkehr befriedigt wird — als Ausdruck der Liebe zwischen einem Mann und seiner Frau (Sprüche 5:15-19).
Jemand, der masturbiert, kann dazu neigen, das andere Geschlecht nur als Sexobjekte zu betrachten — als Instrument für sexuelle Befriedigung. Eine durch Masturbation verursachte verkehrte Einstellung kann daher den „Geist", die vorherrschende Geisteshaltung, beflecken. In einigen Fällen bleiben die durch Masturbation verursachten Probleme auch noch nach der Heirat bestehen. Mit gutem Grund fordert uns Gottes Wort auf: „Laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes" (2. Korinther 7:1).
Eine ausgeglichene Ansicht über Schuldgefühle
Viele Jugendliche geben ab und zu dem Verlangen nach, obwohl sie die Gewohnheit schon größtenteils überwunden haben. Glücklicherweise ist Gott sehr barmherzig. „Denn du, o Jehova, bist gut und zum Vergeben bereit", schrieb der Psalmist (Psalm 86:5). Wenn ein Christ dem Drang nachgibt, verurteilt ihn oft sein eigenes Herz. Doch die Bibel sagt, daß „Gott größer ist als unser Herz und alles weiß" (1. Johannes 3:20). Gott sieht nicht nur unsere Sünden. Sein großes Wissen ermöglicht es ihm, unser ernstliches Flehen um Vergebung voller Mitgefühl zu erhören. Ein junges Mädchen schrieb: „Ich fühlte mich in gewissem Maße schuldig; aber ich weiß, daß Jehova ein liebevoller Gott ist, daß er in mein Herz sehen kann und alle meine Bemühungen und Absichten kennt, und das bewahrt mich davor, allzu deprimiert zu sein, wenn ich manchmal versage." Wenn du gegen das Verlangen zu masturbieren ankämpfst, ist es unwahrscheinlich, daß du die schwere Sünde der Hurerei begehst.
In der Wachtturm-Ausgabe vom 15. Oktober 1959 heißt es: „Wir [mögen] finden, daß wir selbst zufolge einer schlechten Gewohnheit, die sich tiefer, als wir dachten, in unser früheres Lebensmuster eingefressen hatte, oftmals straucheln und fallen. . . . Verzweifle nicht! Folgere nicht, du habest die Sünde begangen, für die es keine Verzeihung gebe. Genau dies möchte Satan dich folgern lassen. Die Tatsache, daß du in deinem Innern betrübt und beunruhigt bist, ist ein Beweis an sich, daß du nicht zu weit gegangen bist. Ermatte nie, dich demütig und ernst an Gott zu wenden, um Vergebung, Reinigung und Hilfe von ihm zu empfangen. Geh zu ihm, wie ein Kind zu seinem Vater geht, wenn es in Schwierigkeit ist, ungeachtet, wie oft es wegen derselben Schwachheit gehen muß, und Jehova wird dir gnädig die Hilfe zukommen lassen, weil er dir unverdiente Güte erweist; und wenn du aufrichtig bist, wird er dir das Bewußtsein eines gereinigten Gewissens schenken."
Wie kann man dieses „gereinigte Gewissen" erlangen?
[Fußnote]
Gott brachte Onan zu Tode, weil er „seinen Samen zur Erde verschwendete". Hierbei ging es jedoch um unterbrochenen Geschlechtsverkehr, nicht um Masturbation. Onan mußte sterben, weil er aus selbstsüchtigen Gründen nicht die Schwagerehe vollzog und somit seinem verstorbenen Bruder die Nachkommenschaft vorenthalten wollte (1. Mose 38:1-10). Wie steht es mit dem in 3. Mose 15:16-18 erwähnten „Samenerguß"? Das bezieht sich offensichtlich nicht auf Masturbation, sondern auf einen nächtlichen Samenerguß oder auf eheliche Beziehungen.
Fragen zur Besprechung
• Was ist Masturbation, und welche falschen Auffassungen darüber sind heute weit verbreitet?
• Warum verspüren Jugendliche oft ein sehr starkes sexuelles Verlangen? Glaubst du, daß das etwas Verkehrtes ist?
• Wodurch kann das Verlangen zu masturbieren genährt werden?
• Ist Masturbation für Jugendliche irgendwie schädlich?
• Wie schwerwiegend ist deiner Meinung nach die Sünde der Masturbation? Wie betrachtet Jehova einen Jugendlichen, der zwar dagegen ankämpft, aber immer noch Probleme damit hat?
[Herausgestellter Text auf Seite 200]
Einige fühlen den Drang zu masturbieren, wenn sie unter Druck oder Spannung stehen, einsam oder deprimiert sind
[Herausgestellter Text auf Seite 202]
„Mein ganzes Problem mit der Masturbation lag nur an dem, womit ich mich beschäftigte"
[Herausgestellter Text auf Seite 204]
„Wenn ich [dem Verlangen] nachgab, hatte ich das Gefühl, Jehova Gott zu enttäuschen"
[Bild auf Seite 198]
Masturbation kann zwar starke Schuldgefühle hervorrufen, doch wenn man aufrichtig um Vergebung betet und sich anstrengt, mit dieser Gewohnheit zu brechen, kann man ein gutes Gewissen erlangen
[Bild auf Seite 203]
Erotische Filme, Bücher und Fernsehsendungen geben häufig dem Verlangen Nahrung

Kapitel 26
Masturbation — Wie kann ich das Verlangen bekämpfen?
„ES IST eine sehr starke Sucht", sagt ein junger Mann, der über 15 Jahre gegen das Masturbieren ankämpfte. „Es kann wie jede Droge und jedes alkoholische Getränk süchtig machen."
Der Apostel Paulus ließ jedoch nicht zu, daß er von seinen Begierden beherrscht wurde. Im Gegenteil, er schrieb: „Ich zerschlage meinen Leib [die fleischlichen Begierden] und mache ihn zum Sklaven" (1. Korinther 9:27). Er war hart gegen sich selbst. Ein solches Bemühen ermöglicht es jedem, von der Masturbation loszukommen.
„Haltet euren Sinn bereit"
Viele masturbieren, um sich von Spannungen und Unruhe zu befreien. Das ist allerdings eine kindische Art und Weise, auf Probleme zu reagieren. (Vergleiche 1. Korinther 13:11.) Besser ist es, mit „Denkvermögen" das Problem selbst anzupacken (Sprüche 1:4). Wenn dich Probleme, Enttäuschungen und Ärger zu überwältigen scheinen, 'wirf all deine Sorge auf [Gott]' (1. Petrus 5:6, 7).
Angenommen, du siehst oder hörst zufällig etwas sexuell Erregendes, was solltest du tun? Die Bibel rät: „Haltet euren Sinn bereit; übt Selbstbeherrschung" (1. Petrus 1:13, New International Version). Strenge dich an, die unmoralischen Gedanken zu vertreiben. Dann wird die Erregung bald zurückgehen.
Es ist allerdings nicht einfach, schlechte Gedanken zu vertreiben, besonders wenn man nachts allein ist. Eine junge Frau rät: „Am besten, man steht auf und beschäftigt sich mit irgend etwas oder man ißt eine Kleinigkeit, damit man auf andere Gedanken kommt." Ja, zwinge dich, an etwas zu denken, was 'von ernsthaftem Interesse, gerecht, keusch und liebenswert ist, worüber gut gesprochen wird' (Philipper 4:8).
Wenn du Schwierigkeiten hast einzuschlafen, so versuche den treuen König David nachzuahmen, der sagte: „Wenn ich deiner gedacht habe auf meinem Lager, sinne ich über dich nach während der Nachtwachen" (Psalm 63:6). Der Bann wird oft dadurch gebrochen, daß man sich zwingt, über Gott und seine Eigenschaften nachzusinnen. Es ist auch hilfreich, stets daran zu denken, wie Gott diese unreine Gewohnheit betrachtet (Psalm 97:10).
Vorbeugende Maßnahmen ergreifen
„Klug ist der, der das Unglück gesehen hat und sich dann verbirgt, die Unerfahrenen aber sind weitergegangen und müssen die Strafe erleiden", schrieb der inspirierte weise Mann (Sprüche 22:3). Auch du kannst „klug" sein, indem du vorausschauend denkst. Wenn du beispielsweise merkst, daß bestimmte Tätigkeiten, enge Kleidungsstücke oder gewisse Nahrungsmittel bei dir die sexuelle Erregung fördern, dann meide sie unbedingt. Alkohol kann die Hemmschwelle herabsetzen und die Selbstbeherrschung erschweren. Meide Lesestoff, Kinofilme und Fernsehprogramme mit sinnlichen Themen wie die Pest. „Laß meine Augen an dem vorübergehen, was zu sehen wertlos ist", betete der Psalmist (Psalm 119:37).
Vorbeugende Maßnahmen können auch für die Zeiten getroffen werden, in denen du besonders anfällig bist. Mädchen könnten zu gewissen Zeiten des Monats ein stärkeres geschlechtliches Verlangen haben. Oder man fühlt sich verletzt oder ist deprimiert. „Hast du dich entmutigt gezeigt am Tag der Bedrängnis? Deine Kraft wird karg sein", heißt es warnend in Sprüche 24:10. Vermeide es daher dann, längere Zeit allein zu sein. Plane, etwas Positives zu tun, etwas, was dich geistig fordert. Dann haben deine Gedanken wenig Gelegenheit, zu unsittlichen Dingen zu „wandern".
Eine geistige Offensive
Ein 27jähriger, der seit seinem 12. Lebensjahr gegen jene Gewohnheit gekämpft hatte, war schließlich siegreich. „Das lag daran, daß ich in die Offensive ging", erklärt er. „Jeden Tag, ohne Ausnahme, las ich mindestens zwei Kapitel in der Bibel." Das hat er über drei Jahre lang ohne Unterbrechung getan. Ein anderer Christ rät: „Lies, bevor du schlafen gehst, etwas, was mit deinem Glauben zu tun hat. Abends sollten sich die letzten Gedanken um solche Themen drehen. Zu dieser Zeit ist auch das Gebet sehr, sehr hilfreich."
„Reichlich beschäftigt im Werk des Herrn" zu sein, indem man zum Beispiel andere über die Bibel belehrt, ist ebenfalls nützlich (1. Korinther 15:58). Dazu sagt eine Frau, die von der Masturbation loskam: „Eines der Dinge, die mich vor einem Rückfall bewahren, ist, daß ich als Vollzeitverkündiger mein ganzes Denken und all meine Energie darauf richte, anderen dabei behilflich zu sein, ein gutes Verhältnis zu Gott zu erlangen."
In inbrünstigen Gebeten kannst du Gott um die „Kraft, die über das Normale hinausgeht", bitten (2. Korinther 4:7). „Vor ihm [Gott] schüttet euer Herz aus" (Psalm 62:8). Eine junge Christin erklärt: „Das Gebet gibt einem sofort Kraft. Zu beten, wenn einen das Verlangen überkommt, ist eine wirkliche Hilfe." Zeige Gott den ganzen Tag über — vom Aufstehen bis zum Schlafengehen — deine Entschlossenheit, und flehe um seinen stärkenden Geist (Lukas 11:13).
Hilfe von anderen
Falls deine persönlichen Anstrengungen erfolglos bleiben, sprich mit jemandem, der dir helfen kann, zum Beispiel mit deinem Vater oder deiner Mutter oder einem christlichen Ältesten. Junge Christinnen könnten sich einer reifen Christin anvertrauen (Titus 2:3-5). Ein junger Mann war am Verzweifeln. „Eines Abends sprach ich mit meinem Vater unter vier Augen darüber", berichtet er. „Ich mußte meine ganze Kraft zusammennehmen, um es ihm zu erzählen. Ich weinte dabei und schämte mich sehr. Aber ich werde nie vergessen, was er mir sagte. Mit einem beruhigenden Lächeln sagte er: ‚Ich bin sehr stolz auf dich.' Er wußte, welche Überwindung es mich gekostet hatte. Nichts hätte mir mehr Mut geben und meinen Entschluß mehr stärken können.
Zuerst zeigte mein Vater mir Schriftstellen, die mir vor Augen führten, daß ich nicht ‚zu weit gegangen' war, und dann solche, die mir die Tragweite der falschen Handlungsweise völlig bewußt machten. Er riet mir, ich solle mich bemühen, eine gewisse Zeit ‚frei' zu bleiben, und dann würden wir wieder darüber sprechen. Auch sagte er mir, daß ich mich durch einen Rückfall nicht entmutigen lassen, sondern einfach versuchen sollte, das nächste Mal für eine längere Zeit standhaft zu sein." Jetzt, nachdem dieser junge Mann das Problem völlig überwunden hat, erklärt er: „Der größte Nutzen bestand darin, zu wissen, daß jemand mein Problem kannte und mir half."
Mit einem Rückfall fertig werden
Ein Jugendlicher erlitt einen Rückfall, nachdem er hart gegen seine Gewohnheit angekämpft hatte. Er gab zu: „Es war wie eine drückende Last. Ich fühlte mich sehr unwürdig und folgerte: ‚Ich bin zu weit gegangen. Warum sollte ich noch hart gegen mich sein, wenn ich doch Jehovas Gunst sowieso nicht mehr habe?' " Ein Rückfall bedeutet jedoch nicht, daß der Kampf verloren ist. Ein 19jähriges Mädchen erinnert sich: „Anfangs geschah es fast jeden Abend, aber dann stützte ich mich mehr auf Jehova. Seinem Geist ist es zu verdanken, daß es nur noch ungefähr sechsmal im Jahr zu einem Rückfall kommt. Ich fühle mich danach sehr schlecht. Doch dafür bin ich um so stärker, wenn ich das nächste Mal in Versuchung komme." Schritt für Schritt ist sie so dabei, ihren Kampf zu gewinnen.
Kommt es zu einem Rückfall, analysiere, was dazu geführt hat. Ein Mädchen erklärt: „Ich überlege, was ich gelesen oder woran ich gedacht habe. Fast immer kann ich den Grund für meinen Ausrutscher herausfinden. So kann ich die falsche Handlungsweise korrigieren."
Die Belohnung für einen harten Kampf
Ein junger Mann, der die Masturbation besiegte, sagt: „Seit ich das Problem überwunden habe, habe ich ein reines Gewissen vor Jehova, und das ist etwas, was ich gegen nichts eintauschen würde."
Ja, ein gutes Gewissen, ein gestärktes Selbstbewußtsein, größere moralische Kraft und ein engeres Verhältnis zu Gott sind die Belohnung für einen harten Kampf gegen die Masturbation. Eine junge Frau, die die Masturbation schließlich überwand, betont: „Glaubt mir, der Sieg über diese Gewohnheit ist jede Anstrengung wert."
Fragen zur Besprechung
• Warum ist es gefährlich, bei erotischen Gedanken zu verweilen? Was kann ein Jugendlicher tun, um an etwas anderes zu denken?
• Wie kann ein Jugendlicher der Versuchung zu masturbieren vorbeugen?
• Wieso ist eine geistige Offensive hilfreich?
• Welche Rolle spielt das Gebet beim Überwinden dieser Gewohnheit?
• Warum ist es eine Hilfe, sich jemandem anzuvertrauen, wenn man auf diesem Gebiet Probleme hat?
[Kasten/Bild auf Seite 208, 209]
Pornographie — suchterzeugend und gefährlich!
„Pornographie ist überall; man geht die Straße entlang und sieht sie offen am Zeitungsstand", sagte der 19jährige Ronald. „Einige unserer Lehrer brachten Pornohefte mit in die Schule und lasen sie am Lehrertisch, während sie auf die nächste Stunde warteten." Ja, viele Leute jeglicher Altersstufe, Herkunft und Bildung sind begierige Leser pornographischer Schriften. Ein Jugendlicher namens Mark sagt: „Es war für mich immer erregend, Pornohefte zu lesen und mir die Fotos anzusehen . . . Ich wartete immer gespannt auf jede neue Ausgabe, denn bei einer, die ich schon kannte, erlebte ich nicht mehr dieselbe Gefühlsaufwallung. Es wird zur Gewohnheit." Eine gute Gewohnheit?
Die überwältigende Botschaft der Pornographie lautet: „Sex ist nur für die eigene Befriedigung da." Vergewaltigungen und Sadismus spielen oft eine herausragende Rolle. Viele Pornokonsumenten stellen bald fest, daß die „gemäßigteren" Formen ihre erregende Wirkung verloren haben, und wollen daher noch Obszöneres sehen. Ernest van den Haag, Lehrbeauftragter an der Staatsuniversität von New York, sagt: „Pornographie lädt uns ein, andere lediglich als Fleischstück zu betrachten, als Objekt der Ausbeutung um unserer eigenen Lustgefühle willen."
Pornographie vermittelt eine verdrehte, den Sex vergötternde Einstellung, die oft Eheprobleme verursacht. Eine junge Frau sagt: „Durch Pornographie angeregt, wollte ich mit meinem Mann die dort dargestellten abnormen Dinge tun. Das führte zu ständigen Frustrationen und zur sexuellen Enttäuschung." 1981 wurden mehrere hundert Frauen befragt, wie es sich auf ihre Beziehung ausgewirkt hat, daß ihr Partner sich mit Pornographie beschäftigte. Nahezu die Hälfte berichtete, daß dadurch schwerwiegende Probleme entstanden seien. Es wurden dadurch sogar Ehen zerstört und Verlobungen aufgelöst. Eine Frau klagte: „Aufgrund des Bedürfnisses und Verlangens [meines Mannes] nach Befriedigung durch Pornographie muß ich annehmen, daß ich ihm nicht gut genug bin . . . Ich wünschte um alles in der Welt, ich wäre eine Frau, die ihn zufriedenstellen könnte, aber er bevorzugt Plastik und Papier, und sein Bedürfnis hat einen Teil von mir zerstört. . . . Pornographie ist . . . Anti-Liebe . . . Sie ist häßlich, grausam und zerstörerisch."
Am besorgniserregendsten für christliche Jugendliche ist jedoch, daß Pornographie ihrem Bemühen, in Gottes Augen rein zu sein, direkt entgegenwirkt (2. Korinther 6:17 bis 7:1). Wie die Bibel zeigt, hatten einige in alter Zeit „wegen der Gefühllosigkeit ihres Herzens . . . jedes sittliche Gefühl verloren" und „sich einem zügellosen Wandel hingegeben, um mit Gier jede Art Unreinheit zu verüben" (Epheser 4:18, 19). Möchtest du so verdorben werden? Denke daran: Schon wenn du dich gelegentlich mit Pornographie beschäftigst, kann dein Gewissen abstumpfen. Sie hat bei einigen jungen Christen zur Masturbation und sogar zur geschlechtlichen Unmoral geführt. Das beste ist daher, Pornographie unter allen Umständen zu meiden.
„Häufig ist pornographisches Material direkt in meiner Blickrichtung", sagt Darryl. „Daher sehe ich es notgedrungen auf den ersten Blick; aber ich muß ja nicht ein zweites Mal hinsehen." Ja, weigere dich, dorthin zu sehen, wo es öffentlich dargeboten wird, und weigere dich, wenn dich Mitschüler dazu verleiten wollen, so etwas anzusehen. Die 18jährige Karen schlußfolgerte: „Für mich als unvollkommenen Menschen ist es schwierig genug, an keusche und lobenswerte Dinge zu denken. Würde mir das nicht noch schwerer fallen, wenn ich mich mit Pornographie beschäftigte?"
[Bild auf Seite 206]
„Das Gebet gibt einem sofort Kraft. Zu beten, wenn einen das Verlangen überkommt, ist eine wirkliche Hilfe."
Geschrieben von Persea am 17. Januar 2006 23:54:07:

Als Antwort auf: Wundenschlagen in die Psyche eines Kindes - Gott verurteilt Linksrührer! geschrieben von Persea am 17. Januar 2006 20:13:30:

Ich möchte Ihnen und ich möchte mir es ersparen das Buch „Mache deine Jugend zu einem Erfolg" aus dem Jahre 1976 komplett zu zitieren.

Es ist genauso dumm und schädlich abgefasst wie das vorher Zitierte Buch „Fragen Junger Leute".

Ich belasse es bei einem Zitat der Vollständigkeit halber:
Seite 42 Abschnitt 19:

Richtige Hygiene erfordert, daß man die Geschlechtsorgane in einem gewissen Maße anfaßt, und man könnte meinen, dies wäre eine Versuchung, sie zu mißbrauchen. Aber wenn man dabei den richtigen Beweggrund hat — mit dem Ziel, sexuelle Spannungen zu vermeiden —, stellt man wahrscheinlich sogar fest, daß eine solche Pflege eher hilft, eine gesunde Ansicht über diese Organe zu haben. Man erkennt, daß sie nie dazu dienen sollten, über den Menschen Gewalt zu bekommen und sein ganzes Leben zu beherrschen.

Körperreinigung - eine Versuchung diesen zu missbrauchen?

Der Artikelschreiber gehört übers Knie gelegt und Ohrfeigt.

Gerade in seiner Entwicklung bekommt ein Jugendlicher eine Wunde in seiner Psyche zugefügt die ihn möglicherweise Lebenslang beeinflusst.
Wem soll der Jugendliche nun vertrauen?
Wer legt fest was gut und was böse ist?

Wer dann den Fehler macht vor den Ältesten nicht zu Lügen verliert seine Dienstvorrechte oder wird nicht getauft:

Sie Fragen sich wann ein Ältester dies mitbekommen kann?

1. Sebstbezichtigung:

WT 15.Dezember 1973 Seite 762:
Einigen fällt es sehr schwer, diese Gewohnheit plötzlich aufzugeben. Wenn sie daher gelegentlich rückfällig werden — gewöhnlich in einem Zustand des Halbbewußtseins während des Schlafes —, entwickelt sich bei ihnen ein großes Schuldgefühl, und sie meinen, der Barmherzigkeit Jehovas nicht mehr würdig zu sein. Deshalb ist es nicht nur nützlich, sondern oft auch ratsam, bei einem christlichen Ältesten Hilfe und Ermunterung zu suchen. Ein Mädchen, das dieses Problem hat, möchte sich vielleicht gern an einen Ältesten … um Hilfe wenden. — Tit. 2:2-4.

2. Bewerbung um ein Dienstvorrecht

Frage bei der Bewerbung um den allgemeinen Pionierdienst:
Frage 5h: Hast Du gegenwärtig einen guten Ruf in sittlicher Hinsicht und gute sittliche Gewohnheiten?

WT 15.Dezember 1973 Seite 762:
Eine weitere treibende Kraft, die einem hilft, mit der Gewohnheit zu brechen, kann der Wunsch sein, der Christenversammlung in größerem Umfang zu dienen. Wenn ein Mann nach einem solchen Vorrecht „strebt", sollte er beachten, daß „Selbstbeherrschung" eines der Erfordernisse für einen christlichen Ältesten ist. (1. Tim. 3:1; Tit. 1:8) Würde ein Mann, der regelmäßig und gewohnheitsmäßig masturbiert, diesen Maßstäben entsprechen? Zwar braucht sich jemand, der bereits eine solche Stellung einnimmt und vorübergehend mit diesem Problem zu tun hat, aber den Kampf aufnimmt und Sieger bleibt, nicht ungeeignet fühlen. Aber jemand, der gewohnheitsmäßig Masturbation betreibt und dem es an Selbstbeherrschung mangelt, steht in Gefahr, noch schwerwiegenderen Fehlern zu erliegen. Er ist wohl kaum in der Lage, ein 'Vorbild für die Herde' zu sein. (1. Petr. 5:2, 3) Der Wunsch, Gott und seinen Brüdern auf liebevolle Weise zu dienen, kann also mit dazu beitragen, von der Gewohnheit der Selbstbefleckung loszukommen.

3. Tauffragen

Organisiert Jehovas willen tun 2005:
Frage 21. Was sagt die Bibel über Hurerei, wozu Ehebruch, gleichgeschlechtliche Beziehungen und andere verwerfliche sexuelle Handlungen gehören?
Nun sind die Werke des Fleisches offenbar, und sie sind: Hurerei, Unreinheit, zügelloser Wandel ... und dergleichen Dinge. ... die, die solche Dinge treiben, [werden] Gottes Königreich nicht erben (Gal. 5:19-21).
Was? Wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Königreich Gottes nicht erben werden? Lasst euch nicht irreführen. Weder Hurer noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer, die bei männlichen Personen liegen ... werden Gottes Königreich erben (1. Kor. 6:9, 10).
Gott [übergab] sie schändlichen sexuellen Gelüsten, denn sowohl ihre weiblichen Personen vertauschten den natürlichen Gebrauch von sich selbst mit dem widernatürlichen; und desgleichen verließen auch die männlichen Personen den natürlichen Gebrauch der weiblichen Person und entbrannten in ihrer Wollust zueinander, Männliche mit Männlichen, indem sie unzüchtige Dinge trieben und an sich selbst die volle Vergeltung empfingen, die ihnen für ihre Verirrung gebührte (Rom. 1:26, 27).
Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt, denn Gott wird Hurer und Ehebrecher richten (Heb. 13:4).
Weitere Bibelstellen: Mär. 7:20-23; Eph. 5:5; 1. Pet. 4:3; Offb. 21:8.

Antwortet ein Kind beispielsweise gegenüber den zwei Ältesten bei der „Prüfung" der Tauffragen auf die Frage „Masturbierst Du?" mit Ja wird das Kind vorerst nicht zur Taufe zugelassen.

Eltern sollten ihr Kind niemals zu den Tauffragen mit zwei Ältesten alleine lassen.

Meine Kinder habe ich vor den Tauffragen vorbereitet wie auf eine mündliche Prüfung in einer Klausur.
Ich habe dann meine Kinder mit den möglichen Fragen konfrontiert wie:

Schaut ihr Bonanza (Gewaltverherrlichend)?
Schaut ihr Pipi Langstrumpf (Rebellion)?
Lest ihr Micky Mouse Bücher (Verherrlichung von Okkultismus und sprechende Tiere)?
Masturbiert ihr?

Einerseits damit sie nicht mit solchen Fragen überrascht werden und andererseits um die klare Antwort „nein so etwas machen wir nicht" zu Üben.

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Die Wachtturm Gesellschaft verschweigt nicht das 97% der männlichen Personen Masturbieren.
Trotzdem wird der Unsinn aufrechterhalten das Selbstbefriedigung zu Homosexualität führt.
Selbstverständlich genauso wie Väter die gefühlsbetont sind und Mütter die sich nicht von ihren Söhnen (regelkonform) terrorisieren lassen:

WT 1970 1. 9. S. 537-539 Hüte dich vor der Gefahr der Homosexualität
DIE AUFGABE DER ELTERN
Heute stehen viele auf dem Standpunkt, daß die Homosexualität eines jungen Mannes wahrscheinlich auf das Verhalten von Vater und Mutter zurückzuführen sei. Fachleute sind der Meinung, daß die Eltern den Grund dazu legen würden, noch bevor das Kind sechs Jahre alt sei. So schreibt Dr. Irving Bieber, eine international bekannte Autorität auf diesem Gebiet: „Eine besondere elterliche Konstellation — ein gleichgültiger Vater und eine dominierende Mutter — bildet eine vorzügliche Voraussetzung dafür, daß der Sohn homosexuell wird." Ferner schreibt er: „Ich glaube nicht, daß sich der Sohn eines Mannes, der seine Frau und seinen Sohn liebt und der die Männlichkeit seines Sohnes fördert, zu einem Homophilen entwickelt."
Außerdem schreibt Dr. Bieber: „Offenbar haben es die Väter völlig in der Hand, zu verhindern, daß ihre Söhne homosexuell werden." Richtig erzogene Knaben fürchten das weibliche Geschlecht nicht.
Somit gilt für die Homosexualität das gleiche Rezept wie für so viele andere Probleme des Lebens: „Vorbeugen ist besser als heilen." Ein Vater sollte am Leben seines Sohnes Anteil nehmen und ihm helfen, eine starke männliche Persönlichkeit zu entwickeln. Wie kann er das tun? Vor allem dadurch, daß er ihm ein gutes Beispiel gibt. Der Apostel Paulus schreibt diesbezüglich: „Bleibt wach, steht fest im Glauben, benehmt euch wie Männer, werdet kraftvoll." (1. Kor. 16:13) Etwas vom Wichtigsten ist die Selbstbeherrschung.

Eine starke männliche Persönlichkeit ist nicht reizbar, sondern ausgeglichen, nicht gefühlsbetont, sondern vernünftig und darauf bedacht, seine Angehörigen zu schützen.

Ein Vater sollte seinem Sohn auch einschärfen, daß das weibliche Geschlecht zu achten und zu respektieren ist; er kann seinen Worten Nachdruck verleihen, indem er sich seiner Frau gegenüber entsprechend verhält.
Eine Mutter sollte den Mann als ihr Haupt respektieren und sich davor hüten, ihr Kind mit allen Mitteln an sich binden zu wollen oder dominierend zu sein, denn dadurch könnte sie ihre Söhne dem weiblichen Geschlecht entfremden.
Auch können Vater und Mutter ihre Kinder ausdrücklich vor den Gefahren der Homosexualität warnen. Diese Gefahren zu kennen ist ein Schutz. Wenn Väter und Mütter versäumen, ihre Söhne über die Homosexualität aufzuklären und sie davor zu warnen, mögen sie Homosexuellen ins Garn gehen.
DIE AUFGABE DES EINZELNEN
Während die Eltern eine gewisse Aufgabe zu erfüllen haben, obliegen aber auch dem einzelnen gewisse Pflichten. Jeder Jugendliche muß vor der Gefahr der Homosexualität auf der Hut sein. Man darf den Geschlechtstrieb oder das sexuelle Verlangen sowie die Gefahren, die in dieser Verbindung auf den Menschen lauern, nicht unterschätzen. Wenn ein Mensch Gott nicht fürchtet oder die Liebe zum Rechttun nicht hat, die hemmend wirken würde, mag er versuchen, sich durch perverse Handlungen geschlechtliche Befriedigung zu verschaffen. Je mehr eine sinnliche Person gegen das, was normal und recht ist, verstößt, desto mehr scheint sie das Perverse zu locken. (1. Mose 8:21; Jer. 17:9, 10) Diese Tendenz ist nicht nur bei Homosexuellen vorhanden, doch sie erklärt unter anderem, warum so viele Sklaven dieses widernatürlichen sexuellen Verhaltens sind.
Zweifellos verabscheuen die meisten Jugendlichen die Homosexualität, sollte jedoch einer bei sich eine gewisse Neigung oder Neugierde in dieser Richtung beobachten, muß er ihr entschlossen widerstehen und den Rat des Apostels Paulus befolgen: „Verabscheut das Böse." — Röm. 12:9.
Jugendliche tun gut daran, Handlungen zu verabscheuen, durch die man auf die Bahn der Homosexualität getrieben wird. Darüber schreibt Dr. D. J. West: „Küssen, Liebkosen, engen körperlichen Kontakt und wechselseitige Masturbation sind übliche Formen des Liebesspiels, durch die männliche und weibliche Homosexuelle ihr Geschlechtsleben beginnen."
Es ist daher von Nutzen, wenn man erkennt, daß Selbsterotisierung oder Masturbation kein unschuldiger Zeitvertreib ist, sondern eine Handlung, die zu homosexuellem Tun führen kann. Wieso? Weil Selbstbefriedigung die wechselseitige Masturbation, eine Form der Homosexualität, erleichtern und sie verlockender erscheinen lassen mag. Es ist ein großer Schutz für einen Jugendlichen, wenn er aufrichtig gegen die Selbstbefriedigung ankämpft.
Man kann sich auch vor der Gefahr der Homosexualität schützen, wenn man darüber nachdenkt, welche psychische Belastung sie bedeutet und wie widernatürlich sie ist. Daß die gleichgeschlechtliche Liebe selbstsüchtig ist und den Menschen verhärtet, zeigt sich in der Art und Weise, wie Homosexuelle Fremde belästigen, Knaben verführen und in Gefängnissen andere vergewaltigen. Es ist erwiesen, daß das perverse sexuelle Verlangen weit schwieriger zu beherrschen ist als das normale.

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Was jetzt noch fehlt, ist ein Blick in die Vergangenheit.

Normalerweise ist dies, ein belustigender Aspekt unter dem Motto:
„Was? diesen Unsinn haben wir geglaubt?".

In diesem Fall kommt es nicht zu diesem Unterhaltungswert.
Aus einem traurigen Grund – dieser Unsinn ist aktueller Lehrstandart.
Ich gehe davon aus, dass einem das „wohlige Gruseln" schon bei den aktuellen Artikeln vergangen ist.

Nachfolgend also der Artikel Fragen von Lesern 15.Oktober 1959 Seite 637:

• Von Zeit zu Zeit gehen Briefe ein von Personen, die wissen möchten, welchen Standpunkt der Christ der Masturbation gegenüber einnimmt.
Eltern stellen Fragen über Ratschläge, die ihnen von Ärzten für ihre Kinder erteilt werden und die besagen, es sei nichts Unrechtes an dieser Gepflogenheit.
Junge Leute fragen, ob Psychologen recht haben, wenn sie sie mit der Begründung entschuldigen, das werde allgemein getan.
Ehefrauen fragen, welche Haltung sie gegenüber ungläubigen Ehemännern einnehmen sollen, die Selbstbefriedigung treiben, wie auch gegenüber dem Rat, den man ihnen gibt, zu dieser Gepflogenheit Zuflucht zu nehmen, wenn sich ihre geschlechtlichen Beziehungen mit ihren Ehemännern nicht als völlig befriedigend erweisen.
Typisch für die moderne medizinische und psychologische Ansicht sind folgende zwei Zitate: „Die medizinische und psychologische Wissenschaft haben bisher ohne jeden Zweifel bewiesen, daß die geschlechtliche Selbstbefriedigung selbst einem nicht schadet.
Schaden kann sie aber, wenn Angst und Furcht dieserhalb zu intensiv werden."
(Parents' Magazine [Elternzeitschrift], Januar 1959)

„Viele Ärzte glauben heute, daß übertriebene Behauptungen hinsichtlich der Schäden, die Masturbation anrichten soll, mehr geschadet haben . . . als dieser Brauch selbst."
— Encyclopcdia Americana, Band 14, Seite 592, Auflage 1956.

Stimmt das oben Erwähnte mit der Bibel überein?
Nein.
Es ist nur wieder ein neues Beispiel von weltlicher Weisheit, welche „Torheit bei Gott" ist.
Da sie ,das Wort Jehovas verworfen haben, welche Weisheit könnten sie haben'?
Dagegen können wir uns mit vollem Vertrauen auf den Standpunkt der Bibel stellen, denn niemand kennt das Herz des Menschen besser als ihr Autor, und sein Standpunkt in der Sache stützt sich auf die Voraussetzung, daß ,das Herz arglistig ist, mehr als alles, und verderbt; wer mag es
kennen?
Ich, Jehova, erforsche das Herz und prüfe die Nieren [die tiefsten Gemütsbewegungen, A'VK], und zwar um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Handlungen.' — Jer. 17:9, 10.
Bevor wir das Zeugnis der Bibel über das Thema Masturbation, das heißt der geschlechtlichen Selbstbefriedigung, betrachten, mag es gut sein, mit der falschen Anwendung eines Bibeltextes aufzuräumen, den viele in dieser Verbindung erwähnt haben.
Juda befahl seinem Sohn Onan, mit der Frau seines Bruders eine Leviratsehe (Schwagerehe) einzugehen.
Onan wurde von Jehova wegen seiner Bosheit getötet.
„Da aber Onan wußte, daß der Same nicht sein eigen sein sollte, so geschah es, wenn er zu dem Weibe seines Bruders einging, daß er ihn verderbte zur Erde, um seinem Bruder keinen Samen zu geben.
Und es war übel in den Augen Jehovas, was er tat; und er tötete auch ihn."
Hier handelte es sich offensichtlich nicht um Selbstbefriedigung-, sondern um eine Weigerung, dem Gesetz der Schwagerehe zu entsprechen, durch dessen Befolgung der Name seines Bruders nicht ausgestorben wäre.
Onan wurde getötet, und zwar nicht wegen Selbstbefriedigung, sondern weil er seiner Pflicht gegenüber der Frau seines Bruders nicht nachgekommen war. — 1. Mose 38:8-10.
Um das Problem der Masturbation richtig zu verstehen, ist es gut, die Voraussetzungen dazu zu kennen.
Jehova Gott hat den beiden Geschlechtern eine starke Anziehungskraft verliehen.
Diese ist so stark gewesen, daß sich das Menschengeschlecht trotz der vielen Probleme und Beschwerden, die eine Ehe und die Erziehung von Kindern mit sich bringen, weiterhin fortgepflanzt hat.
Der vollkommene Mann und die vollkommene Frau beherrschten ihre geschlechtlichen Wünsche völlig.
Das geht aus der Tatsache hervor, daß Adam und Eva, solange sie im Garten Eden weilten, keine Geschlechtsbeziehungen hatten.
Der Wunsch zur Betätigung ihrer Fortpflanzungsfähigkeit war nicht so stark, daß sie nicht warten konnten.
Im Gegenteil, sie mußten über ihre anderen Pflichten vieles lernen, über die Betreuung des Gartens, die Ausübung der Herrschaft über die Tiere und mußten besonders mit ihrem Schöpfer bekannt werden, wenn er sie „zur Tageszeit der Brise" besuchte.
Daß dies der Fall gewesen sein muß, zeigt sich aus der Tatsache, daß, falls Adam und Eva in Eden schon Beziehungen gehabt hätten, Eva bestimmt vor dem Sündenfall schwanger gewesen wäre, und so wäre Kain nicht in Sünde empfangen worden, während uns doch versichert wird, daß zufolge der Übertretung Adams alle Menschen Sünder geworden sind. — 1. Mose 3:8, NW; Rom. 5:12.
Weil unsere Ureltern der Selbstsucht erlegen waren, haben sie ihren Nachkommen „die Neigung des menschlichen Herzens", das ,von Jugend an böse ist', übermittelt.
Vollkommene Selbstbeherrschung war nicht mehr möglich, und besonders nicht diejenige mit Bezug auf den Paarungsinstinkt.
Das Problem ist in unseren Tagen noch viel schwieriger geworden, wegen des Nachdrucks, den selbstsüchtige Männer und Frauen auf den Sex-Appeal legen, indem man sich seiner bei der Propaganda für alle möglichen Produkte wie auch beim Angebot von Dingen zur Unterhaltung bedient. — 1. Mose 8:21, NW.
Der menschliche Organismus ist so beschaffen, daß in ihm Spannungen in Verbindung mit sexuellen Wünschen entstehen.
Eine der normalen Arten, wie sich der männliche Körper entspannt, besteht in dem nächtlichen Samenerguß.
Darauf wird in 5. Mose 23:10, 11 Bezug genommen, wo gezeigt wird, daß deswegen ein Mann nach dem Zeremonialgesetz bis zum Abend als unrein betrachtet wurde.
Ohne Zweifel hatte diese Auffassung der Dinge auf einen Juden einen heilsamen Einfluß, da ein solcher Erguß zu einer Unannehmlichkeit führte, während man ihn sonst, wenn er gewöhnlich mit einem erotischen Traume verbunden ist, als etwas Angenehmes willkommen geheißen hätte.
Als Gott den Menschen erschuf, war es natürlich nicht sein Vorhaben, ihn bloß einen schönen Traum haben zu lassen, sondern das Menschengeschlecht sollte durch den geschlechtlichen Verkehr vermehrt werden.
Da Gott den Menschen mit dieser Fähigkeit ausgestattet hat, besitzt Er das Recht, ihren Gebrauch näher zu umschreiben, und besitzt auch die Weisheit, um dartun zu können, was für den Menschen am besten ist.
Seinem Worte gemäß darf man sich nur mit einer einzigen Person vom anderen Geschlecht, nämlich dem nach biblischer Vorschrift angetrauten Gatten, dem Geschlechtsverkehr hingeben.
Alle geschlechtlichen Beziehungen zwischen Unverheirateten werden als Hurerei verurteilt, und Geschlechtsbeziehungen zwischen Verheirateten mit Personen, die nicht ihre Ehepartner sind, als Ehebruch.
Die Strafe für dieses oder jenes besteht für Gott hingegebene Christen in dem Entzug der Gemeinschaft der Versammlung oder zumindest in einer Bewährungsfrist, wenn eine von Herzen kommende Reue vorhanden ist.
Wie aber steht es mit ledigen Personen, die aus diesem oder jenem Grunde ihre Entspannung nicht auf die angenehme Weise im ehrenhaften Ehebett finden können? (Heb. 13:4)
Zu den vielen, die sich in dieser Lage befinden, gehören Personen, die noch zu jung sind, um heiraten zu können, oder die aus finanziellen Gründen nicht heiraten können, ferner die Verlassenen, die unbiblisch Geschiedenen, die Witwen und Witwer, überdies Personen, deren Ehepartner sich zur See, in Krankenhäusern oder in Nervenheilanstalten befinden.

Wie kann das Problem all dieser gelöst werden?

Vielleicht durch geschlechtliche Selbstbefriedigung?

Indem jemand mit seinen Geschlechtsorganen spielt oder seine Gedanken bei geschlechtlichem Vergnügen weilen läßt, um durch etwas Erleichterung zu empfangen, was auch als „Orgasmus" bekannt ist?

Nicht für Christen!

Freilich sind sich moderne Ärzte und Psychologen sozusagen einig, daß Selbstbefriedigung, wenn mäßig betrieben, körperlich wenig oder überhaupt nichts schade.

Als Christen gilt aber unser Interesse nicht in erster Linie der physischen, sondern der moralischen und geistlichen Betrachtungsweise.

Selbstbefriedigung, die nicht als etwas Unreines erkannt wird, gegen das man ankämpfen soll, kann leicht zu Unsitten, wie Hurerei, Ehebruch, Sodomie und lesbische Liebe, führen, ganz davon zu schweigen, daß jemand dadurch seinen Ehepartner der Dinge beraubt, die ihm zustehen. — Jak. 1:14, 15.

Wir sollten deshalb nicht überrascht sein zu finden, daß Gottes Wort die geschlechtliche Selbstbefriedigung verurteilt und daß die biblischen Grundsätze sie von der Hand weisen, auch wenn sie nirgends in der Bibel ausdrücklich erwähnt wird.
Man beachte die vielen Hinweise:
Sie ist bestimmt in der „Unreinigkeit" 'inbegriffen, die in 2. Korinther 12:21 und Galater 5:19 (NW) erwähnt wird, ferner in den Worten von Kolosser 3:5 (NW) über „Unreinigkeit" und „sexuelle Gelüste", in den Äußerungen, durch die Paulus dem Timotheus Rat erteilte über „die der Jugend eigenen Begierden" und über die „begierigen sexuellen Gelüste, wie sie auch jene Nationen haben, die Gott nicht kennen". (2. Tim. 2:22; 1. Thess. 4:5, NW)
Selbstbefriedigung ist ferner eingeschlossen in den Worten des Petrus über „losen Wandel, Lüste", „die Verderbtheit, die in der Welt ist durch die Lust" und „die Begierden des Fleisches". (1. Pet. 4:3; 2. Pet. 1:4; 2:18, NW)
Der Jünger Jakobus warnt uns vor geschlechtlicher Selbstbefriedigung, wenn er von „sinnlichem Vergnügen" spricht, wie auch der Apostel Johannes, wenn er „die Begierde des Fleisches" erwähnt, die 'zu dieser alten, bösen Welt gehört, welche wegen ihrer Schlechtigkeit bald enden soll.
Die Worte des Apostels Paulus: „Da sie jedes sittliche Empfinden verloren hatten, gaben sie sich einem zügellosen Wandel hin, um in ihrer Gier unreine Dinge aller Art zu , treiben", schließen bestimmt die Selbstbefriedigung ein, denn diese ist eine Unreinigkeit, verbunden mit Gier. — Jak. 4: l; 1. Joh. 2:16; Eph. 4:19, NW.
Beachte auch Jesu Worte in Matthäus 5:27, 28, NW:
„Ihr hörtet, daß gesagt wurde: ,Du sollst nicht Ehebruch begehen.'
Aber ich sage euch, daß jeder, der andauernd ein Weib anblickt, so daß er in Leidenschaft zu ihr entbrennt, in seinem Herzen schon mit ihr Ehebruch begangen hat."

Da die Selbstbefriedigung fast immer mit Gedanken von dieser Art verbunden ist, ist verständlich, daß Jesu Worte sie sehr verurteilen.
Auch beachte man den hohen sittlichen Maßstab, den Gottes Sohn aufstellte.
Welche Torheit wäre es daher, von Menschen, die unter dem Einfluß des „Gottes dieses Systems der Dinge", unter Satan, dem Teufel, stehen, Belehrung hinsichtlich der sittlichen Maßstäbe zu erwarten! — 2. Kor. 4:4, NW.

Wenn man somit einer Person wegen Masturbation oder geschlechtlicher Selbstbefriedigung (weil sie von geheimer Art ist und sich mehr auf das private Verhältnis mit Jehova beschränkt) die Gemeinschaft der Christenversammlung auch nicht entzieht, so wird der Christ dennoch darauf hinwirken, mit dieser Unsitte aufzuräumen.

Sie zu überwinden muß im Sinn beginnen.
Wir müssen entschieden Stellung dagegen nehmen.
Wir müssen in unserem Sinn einsehen, daß dies Jehova mißfällt, weil es in seinen Augen unrein ist, und daß es, selbst wenn es uns körperliche Lust bereiten sollte, uns entschieden daran hindert, Jehova unsere ausschließliche Ergebenheit zu zollen.
Denken wir daran: Wir müssen nicht nur Gerechtigkeit lieben, sondern müssen auch das Böse hassen, und Bosheit schließt alles ein, was unrein ist.
Wenn wir die geschlechtliche Selbstbefriedigung als ein Zeichen von Schwäche, Kinderei und Unreife und als eine versklavende Untugend ansehen, wird uns dies helfen, sie uns abzugewöhnen. —2. Mose 20:5; 3. Mose 19:2; ps. 45:7.

Damit wir dieses Laster überwinden können, müssen wir entschlossene Anstrengungen machen, ,unseren Sinn auf das gerichtet zu halten, was droben ist', auf Dinge, die geistig auferbauend und stärkend sind.

In Zeiten der Anfechtung wende dich im Gebet an Jehova.

Verbrauche die überflüssige Kraft durch eine gesunde körperliche Betätigung und das richtige Studium. Denke über neugelernte Wahrheiten nach, über Pläne zur Tätigkeit im Predigtdienste, über die nächste Ansprache oder Demonstration, die dir aufgetragen worden ist.

Wir sollten nachsinnen über die Güte Jehovas und die Segnungen, die er in seiner neuen Welt für uns bereithält. (Siehe „Rechte Wünsche pflegen", Wachtturm vom 1. September 1957, Seite 532—538.)

Lerne den Rat des Apostels Paulus, wie er in Philipper 4:8 (NW) erscheint, auswendig und suche ihn zu befolgen:
„Schließlich, Brüder, was irgend wahr, was irgend von ernstem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt: diese Dinge betrachtet weiterhin."

Wir können uns die Aufgabe des Abgewöhnens erleichtern, wenn wir uns vor Umständen hüten, die uns zu Fall bringen könnten, und ihnen, wenn es überhaupt möglich ist, aus dem Wege gehen.
Auf jeden Fall halte dich von sexuellen Theaterspielen und solchen Filmen fern.
Sei wählerisch bei den Fernsehprogrammen, die du dir ansiehst.
Lies niemals pornographische Schriften.
Meide das „Schmusen" und besonders das „Tätscheln" wie die Pest!
Was das Tanzen betrifft, hängt dies von der Art des Tanzens ab, von der Person, mit der du tanzt, wie auch von dir selbst.
Ein Tanz kann ein Mittel zu gesunder Entspannung sein, kann sich für dich aber auch als das Schlimmste erweisen.
Wie der Apostel Paulus zeigt, üben Sportler vorübergehend große Selbstbeherrschung, um eine vergängliche Krone zu erringen.
Wenn wir Selbstbeherrschung im Essen, Trinken, Reden, Lesen und in allen anderen Dingen des Lebens üben, so hilft uns das, auch in geschlechtlichen Dingen Selbstbeherrschung zu üben.
Das Umgekehrte stimmt auch:
In dem Maße, wie wir Fortschritte machen im Beherrschen unserer Geschlechtstriebe, in dem Maße fällt es uns leichter, auch in anderen Dingen Selbstbeherrschung zu üben.
In diesem Zusammenhang dürfte begründeterweise bemerkt werden, daß Liebe zur Bequemlichkeit, der Genuß einer reichen Kost und alkoholischer Getränke dazu führen können, sexuelle Begierden zu stärken.
Unter dem Titel „Anaphrodisaics [Geschlechtslust hemmende Mittel]" heißt es in The Encyclopaedia Britan-nica (Ausgabe 1946):
„Reiche Kost und Gewürze und besonders berauschende Getränke zu meiden ist wichtig." — 1. Kor. 9:24-27.

Es mag sein, daß die Überwindung des Triebes zur Selbstbefriedigung ein sehr beunruhigendes Problem darstellt.
Wenn dies der Fall ist, sollten Personen, die am Heiraten nicht durch biblische Verpflichtungen verhindert werden, den Rat des Apostels Paulus beherzigen:
„Wenn es ihnen aber an Selbstbeherrschung mangelt, so laßt sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten als von Leidenschaft entflammt zu sein."
Die weiteren Worte des Paulus sind hier ebenfalls am Platze:
„Doch wenn jemand denkt, er benehme sich ungeziemend gegenüber seiner Jungfräulichkeit, weil sie die Blüte der Jugend überschritten hat — und es sollte auf diese Weise geschehen —, so tue er, was er will; er sündigt nicht. Laßt sie heiraten." — 1. Kor. 7:9, 36, NW.

Allerdings stellt der biblische Standpunkt jene, die ihr Problem nicht auf diese Weise lösen können, vor eine schwierige Aufgabe.
Mögen aber alle solche daran denken, daß es nicht leicht ist, die Lauterkeit zu bewahren.
Unsere Brüder hinter dem Eisernen Vorhang haben ihre besonderen Prüfungen zu ertragen; jene, die sich in günstigeren Verhältnissen befinden, müssen einem Druck von anderer Art standhalten.
Wem immer es scheinen will, daß er nur langsam Fortschritte macht, der erinnere sich, daß es sich lohnt, im Kampfe durchzuhalten.

Solange du einen guten Kampf gegen die Selbstbefriedigung kämpfst, wird dir wahrscheinlich auch nicht die Gemeinschaft wegen Ehebruchs oder Hurerei entzogen werden müssen.

Zu deinem Tröste beachte folgendes, das dem Wachtturm vom 15. April 1954, Seite 251, entnommen ist:
„[Es] ergibt sich aber bisweilen ein weiteres Problem, wenn wir finden, daß wir selbst zufolge einer schlechten Gewohnheit, die sich tiefer, als wir dachten, in unser früheres Lebensmuster eingefressen hatte, oftmals straucheln und fallen.
Dann sind wir geneigt, uns sehr entmutigt und ganz unwürdig zu fühlen, die kostbaren Königreichsinteressen weiter zu verwalten, und ungeeignet, die reine Botschaft der Wahrheit zu reden.
Was solltest du tun, wenn du dich in einem so unglücklichen Zustande befindest?
Verzweifle nicht!
Folgere nicht, du habest die Sünde begangen, für die es keine Verzeihung gebe.
Genau dies möchte Satan dich folgern lassen.
Die Tatsache, daß du in deinem Innern betrübt und beunruhigt bist, ist ein Beweis an sich, daß du nicht zu weit gegangen bist.
Ermatte nie, dich demütig und ernst an Gott zu wenden, um Vergebung, Reinigung und Hilfe von ihm zu empfangen.
Geh zu ihm, wie ein Kind zu seinem Vater geht, wenn es in Schwierigkeit ist, ungeachtet, wie oft es wegen derselben Schwachheit gehen muß, und Jehova wird dir gnädig die Hilfe zukommen lassen, weil er dir unverdiente Güte erweist; und wenn du aufrichtig bist, wird er dir das Bewußtsein eines gereinigten Gewissens schenken."

Weltlichweisen Menschen, die nicht an Gott und die Bibel glauben, mag es unangenehm sein, die geschlechtliche Selbstbefriedigung zu verurteilen, und sie mögen weiterhin behaupten, daß diese Gewohnheit nichts schade.
Gott hingegebene Christen jedoch werden gern den Standpunkt der Schrift einnehmen und deshalb danach streben, heilig zu sein, so wie Jehova Gott heilig ist.

Geschrieben von Persea am 18. Januar 2006 00:11:03:

Als Antwort auf: Wundenschlagen in die Psyche eines Kindes - bers Knie gelegt und Ohrfeigt geschrieben von Persea am 17. Januar 2006 23:54:07:

Ich habe angefangen mit einem Gespräch zwischen Vater und Sohn – ich möchte damit enden.

Die Wachtturm Gesellschaft wird nicht müde zu betonen dass ein schlechtes Gewissen in Verbindung mit Masturbation zu Schäden führen kann.

Doch der Verursacher dieses schlechten Gewissens ist sie selber.
Sie kommt ihrer Pflicht nicht nach, für ihre Schutzbefohlenen, die in ihren jungen Jahren noch nicht in der Lage sind zu beurteilen, wem sie nun Vertrauen können, in Verantwortlicherweise zu sorgen.

Sie scheut auch nicht davor zurück alle – ALLE – Ärzte, Psychologen, Pädagogen und vor allem die eigenen Eltern der Kinder als böse und verantwortungslos darzustellen wenn sie das einzig Richtige tun.

Das Kind vor dem Schaden eines Schlechten Gewissens zu bewahren.

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Erwachet 1969 3.März Seite 5

KOMM, wir gehen heute zu Fuß nach Hause", sagte der Vater des fünfzehnjährigen Andreas.

„Gut, ich brauche sowieso etwas Bewegung."

„Auch mir wird das Gehen guttun, da wir ja zwei Stunden gesessen haben. Aber es war eine sehr lehrreiche Diskussion."

„Ja, sie umfaßte sehr viel. Sozusagen jedermanns Probleme wurden behandelt — die der Jugend und die der älteren Menschen — niemand wurde übergangen."

„Es ist gut, daß dir das aufgefallen ist, Andreas Das ist auch der Grund, warum es für jeden so wichtig ist, die Zusammenkünfte, der Versammlung zu besuchen. Fandest du einiges schwer verständlich?"

„Ja, einiges war mir nicht ganz klar; ich habe jedoch gemerkt, daß es größtenteils um gute christliche Grundsätze ging."

„ Ich fragte mich, ob du wohl den Bibeltext verstanden habest, der zitiert wurde. Ich meine den Text aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer. Erinnerst du dich, daß gesagt wurde, Gott habe gewisse Personen schändlichen sexuellen Gelüsten überlassen?"

„Ja. Ging es dabei nicht um verheiratete Personen, die sich von ihrem Ehegefährten abwenden und anderswo sexuelle Befriedigung suchen?"

„Das wurde in der Diskussion erwähnt. Aber es wurden doch die Worte des Apostels zitiert: ,Die männlichen Personen ... entbrannten in ihrer Wollust zueinander.' [Rom. l :26, 27] Da ist die Rede von Männern und sogar Knaben, die die Befriedigung geschlechtlicher Lüste bei gleichgeschlechtlichen Personen suchen. Aber wie es bei allem ist, so entwickelt sich auch dieses Verhalten aus kleinen Anfängen — man schenkt den Geschlechtsorganen in der Regel zu große Aufmerksamkeit. Ich erinnere mich, daß es in meiner Schulzeit Jungen gab, die die üble Gewohnheit hatten, mit ihren Geschlechtsorganen zu spielen."

„Das habe ich tatsächlich bei einigen meiner Schulkameraden auch schon beobachtet. Sie behaupten, das nur spaßeshalber zu tun und dadurch niemanden zu schädigen."

„Das sagen sie, aber kennen sie denn die gerechten Grundsätze Gottes?"

„Vermutlich nicht. Doch warum verhalten sie sich so?"

„Es kann sein, daß sie Umgang mit älteren Jungen gehabt haben, die ihr Denken vergiftet und sie zu dem Glauben verleitet haben, diese sexuelle Herumspielerei sei unterhaltsam.
Aber es kann auch sein, daß sie Eltern haben, die keine guten Erzieher sind und ihre Kinder nicht richtig betreuen."

„Wie meinst du das?"

„Nun, dieses Versagen zeigt sich in verschiedener Weise. Manche Mütter achten nicht sonderlich darauf, daß die Kleidung ihrer Jungen luftig ist, denn sie wissen nicht, wie es sich auf das Leben eines Jungen auswirken kann, wenn er Kleidung trägt, die unten herum eng ist. Es ist so, wie ein Arzt sagte: ,Durch eine Unterhose, die so eng anliegt, daß das Geschlechtsteil dauernd am Verschluß scheuert, wird die Aufmerksamkeit so sehr darauf gelenkt', daß es dem Kind zur Gewohnheit wird, sich daran zu schaffen zu machen. Hat es sich das einmal angewöhnt, dann ist es schwierig, es sich wieder abzugewöhnen."

„Aber was hast du gemeint, als du vorhin Gottes Grundsätze erwähntest?"

„Ich dachte daran, daß Gott Mann und Frau mit verschiedenen Geschlechtsorganen geschaffen und bestimmt hat, daß sie, wenn sie dazu berechtigt sind, Geschlechtsbeziehungen miteinander haben. Es entspricht nicht Gottes Vorhaben, wenn sich der Mensch von seinem Geschlechtstrieb beherrschen läßt, sondern es sollte umgekehrt sein, der Mensch sollte seinen Trieb beherrschen. Man braucht nicht besonders intelligent zu sein, um zu erkennen, daß das Denken auf das Körperliche, Materialistische gelenkt wird, wenn man mit den Geschlechtsorganen herumspielt und ihnen ungebührende Aufmerksamkeit schenkt; unsere Gedanken sollten sich jedoch nicht nur um das Körperliche drehen."

„Ist es denn wirklich möglich, Herr seiner Gedanken zu sein?"

„Im großen ganzen ja, denn das Denken wird von dem beeinflußt, worüber man spricht und was man anschaut oder liest. Wenn man schmutzige Schriften liest, in denen der Sex ungebührlich verherrlicht wird, und wenn man sich unsittliche Filme anschaut, prägen sich einem schlechte Gedanken ein, und diese gehen einem dann immer und immer wieder durch den Sinn; dieser Vorgang, der dem Abspielen einer Schallplatte gleichkommt, läuft auch im Unbewußten ab."

„Du meinst also, ein Mensch denke manchmal etwas Schlechtes, ohne daß er das eigentlich wolle, weil er etwas Schlechtes gelesen oder im Fernsehen gesehen habe?"

„Ja, genau das meine ich, und man kann es sich angewöhnen, seinem Denken eine falsche Richtung zu geben. Die normale Geschlechtsreifung ist selbstverständlich etwas Natürliches, sie geht ohne unser Zutun vor sich. Gelegentlich mag sich ein Knabe dieser Entwicklung bewußt werden, zum Beispiel wenn ihm nachts, wenn der Körper vollständig entspannt ist, spontan der Samen abgeht."

„Aber ich habe gemeint, das geschehe nur als Folge eines Traumes."

„Nicht unbedingt. Pollution ist in der Regel lediglich ein Zeichen der normalen Entwicklung vom Knaben zum Manne. Aber es gibt Menschen, die zufolge eines schlechten Beispiels oder von Unwissenheit glauben, sie -könnten die normale Entwicklung beschleunigen, indem sie sich selbst befriedigen, das heißt, sie bewirken durch Herumspielen an ihrem Geschlechtsteil, daß es zu einem Samenerguß kommt. Es gibt zwar Ärzte, die behaupten, diese Gewohnheit wirke sich nicht schädlich auf den Körper aus, doch dürfen wir nicht vergessen, daß das Gemüt und das geistige Wohl — Dinge, die viele Ärzte ignorieren — weit wichtiger sind als die körperliche Gesundheit."

„Stimmt es, daß durch diese Gewohnheit ein Jugendlicher die geistige Gesundheit einbüßen kann?"

„Nicht unbedingt, aber diese üble Gewohnheit könnte bewirken, daß er das seelische Gleichgewicht und die Selbstbeherrschung verliert. Durch diese Gewohnheit wird die Aufmerksamkeit auf den Körper und dessen, Begierden gelenkt, auch bringt sie einen auf unsaubere und unanständige Gedanken, und das kann zur bestimmten Zeit zu unrechten Handlungen führen — zu Homosexualität, Hurerei usw. Ein Arzt schrieb: ,Diese Gewohnheit mag sich im späteren Leben schädlich auswirken, weil die geschlechtliche Reizbarkeit gesteigert und dadurch die Voraussetzung zur Unsittlichkeit geschaffen wird.' Du siehst also, warum es wichtig ist, alles zu tun, diese Handlungen zu lassen, bevor sie zur Gewohnheit geworden sind."

„Wie können denn diejenigen unter meinen Schulkameraden, die sich solche Handlungen angewöhnt haben, mit dieser Gewohnheit brechen?"

„Für Personen, die Jehova Gott nicht kennen und ihm nicht dienen, kann das recht schwierig sein. Weißt du, Andreas, wir haben den Vorteil, mit einer reinen christlichen Organisation verbunden zu sein, und können vorzüglichen Bibelstudien im Königreichssaal — wie zum Beispiel heute — beiwohnen. Wer Gott kennenlernt und sich davor fürchtet,
ihm zu mißfallen, kann sich als erstes immer wieder in Erinnerung rufen, daß Gott den Menschen mit Geschlechtsorganen ausgestattet hat, damit dieser sie zu einem ehrenhaften Zweck gebrauche. Man mißbraucht Gottes Gabe, wenn man Geschlechtsverkehr pflegt, zu dem man nicht berechtigt ist, oder wenn man die Geschlechtsorgane in einer widernatürlichen Weise gebraucht. Wer Gott anbetet, ist bestrebt, so zu handeln, daß er nicht von Gott verurteilt wird, sondern sein Wohlgefallen findet."

„Ich sehe ein, daß das ein triftiger Grund ist, nie mit solchen Handlungen zu beginnen."

„Richtig. Und es gibt noch anderes, was man berücksichtigen sollte. Junge Menschen sollten luftige Kleidung tragen, keine eng anliegende, die scheuert. Auch sollte man Gespräche und Lesestoff sowie Filme und Fernsehprogramme meiden, die zweideutig und aufreizend sind. Es mag sogar notwendig werden, den Umgang mit Jugendlichen abzubrechen, die schmutzige Reden führen und unanständig handeln."

„Ich bin so froh, zu einer Christenversammlung zu gehören, in der man das, was Gott in seinem Wort sagt, wertschätzt und erforscht. Wir haben den rechten Umgang, und wenn wir uns vergnügen wollen, können wir das in einer sauberen Weise im Kreise Gleichgesinnter tun."

„Aber selbst dann muß man sich dagegen wehren, die Auffassung weltlichgesinnter Personen zu übernehmen. Ich denke da zum Beispiel an Liebeleien. Viele weltlichgesinnte Jugendliche, die die christlichen Verhaltensregeln nicht kennengelernt haben, gehen mit einem Mädchen, nicht in der Absicht, es zu heiraten, sondern um zu sehen, ob es sich zu sexuellen Herumspielereien oder zur Befriedigung geschlechtlicher Lust hergibt. Sie finden es interessant, Erlebnisse mit verschiedenen Mädchen zu haben. Kannst du sehen, wie gefährlich das ist?"

„Ja, auch einige meiner Schulkameraden brüsten sich damit, mit diesem oder jenem Mädchen Geschlechtsverkehr gehabt zu haben."

„Das ist kein Grund, sich zu brüsten. Jungen und Mädchen, die das getan haben, haben sich gegenseitig entwürdigt und ihr Leben schlecht begonnen. Wie können sie sich zu einem Menschen entwickeln, dem ein Ehepartner trauen kann? In einem Alter, in dem besonderer Nachdruck darauf gelegt werden sollte, geistiges Gleichgewicht zu erlangen, streben sie nach einer unnatürlichen Entwicklung rein körperlicher Fähigkeiten. Sie zäumen sozusagen das Pferd beim Schwanz auf. Wird der Geist zuerst entwickelt, wie es auch sein sollte, dann vermag er den Geschlechtstrieb und alle anderen körperlichen Tätigkeiten zu beherrschen."

„Es muß furchtbar sein, wenn ein Mensch von seinen eigenen Trieben versklavt wird. Kann man noch etwas tun, was es einem erleichtern würde, den Geschlechtstrieb zu beherrschen?"

„Ja, es gilt noch mehr zu berücksichtigen. Fleischkost oder bestimmte Getränke können eine triebaufreizende Wirkung haben. Es ist daher vernünftig, darin maßzuhalten. Auch kommt es nicht nur darauf an, was man ißt und trinkt, sondern es kommt auch darauf an, wann man das tut. Ein kräftiger Imbiß mag angebracht sein, wenn man eine anstrengende Tätigkeit vor sich hat. Aber du verstehst bestimmt, wie töricht es ist, abends, kurz vor dem Schlafengehen, noch viel zu essen oder etwas Anregendes zu trinken."

„Das ist wahrscheinlich der Grund, warum du immer darauf achtest, was wir vor dem Schlafengehen noch essen."

„Das ist einer der Gründe. Findest du nicht, es sei ein guter Grund?"

„Jetzt, da ich ihn kenne, muß ich dir beipflichten. Aber ich habe mich oft gefragt, warum du mir manchmal nicht erlaubst, eine gewisse Speise zu essen, obschon ich hungrig bin und sie für mein Leben gern esse."

„Nun, ich bemühe mich, alles zu berücksichtigen. Schließlich bin ich, solange du noch nicht auf eigenen Füßen stehst, für dein Wohl verantwortlich und muß daher auch solche Dinge überwachen."

„Nach meinen Beobachtungen in anderen Familien zu urteilen, gibt es viele Jungen, die von ihren Eltern nicht so beaufsichtigt werden. Sie können zum Beispiel zu jeder Tagesund Nachtzeit aus dem Kühlschrank nehmen, was ihnen beliebt. Sie dürfen auch jedes Fernsehprogramm ansehen und schlüpfrige Bücher und Zeitschriften lesen."

„Aber die Eltern dieser Kinder sind keine Gott hingegebenen Christen, daher wissen sie nicht, was Gott in bezug auf Reinheit und Selbstbeherrschung fordert. Selbst wenn diese Eltern in die Kirche gehen, muß das eine oder andere auf sie zutreffen: Entweder wird ihnen gesagt, was die Bibel in bezug auf Sittlichkeit fordert, aber sie schenken dieser Belehrung keine Beachtung, oder sie werden in diesen Dingen nicht unterwiesen. In jedem Fall hat es gleiche Folgen: Sie sind nicht fähig, ihre Kinder so zu erziehen, daß sie gottgefällig handeln. Vergiß nicht, daß die Bibel sagt: ,Erziehe den Knaben seinem Wege gemäß.'"

„Und weiter wird dort gesagt: ,Er wird nicht davon weichen, auch wenn er alt wird.'" — Spr. 22:6.

„Es ist gut, daß du dich daran erinnerst. Es gibt noch einen Bibeltext, den du, wenn wir nach Hause kommen, nachschlagen und dann auswendig lernen solltest. Es ist 2. Petrus 1:5, 6; er zeigt, was erforderlich ist, bevor man Selbstbeherrschung üben kann, wozu auch die Selbstbeherrschung in bezug auf den rechten und unrechten Gebrauch der Geschlechtsorgane gehört. Denkst du daran, diese Stelle nachzuschlagen?"

„Ich werde mich bemühen. Es war doch 2. Petrus 1:5, 6?"

„Richtig; so, und jetzt sind wir auch schon zu Hause angelangt. Ich bin froh, daß wir uns über diese Dinge unterhalten konnten. Wenn andere dabei sind, kann man das nicht so gut. Fühle dich immer frei, zu mir zu kommen, wenn du irgendwelche Probleme hast, damit wir uns darüber unterhalten können."

„Vielen Dank. Weißt du, Vater, ich bin froh, daß ich mich immer an dich wenden kann; du kannst auch immer eine befriedigende Antwort geben."

„Das ist so, weil wir die Bibel haben; sie ist der Quell dieser Antworten. Es gibt eigentlich kein Problem unter den Menschen, das nicht mit Hilfe der Bibel und durch das Anwenden ihrer edlen Grundsätze gelöst werden könnte. Für alle, die mit dem Problem, der Selbstbefriedigung zu kämpfen haben» enthält sie zum Beispiel folgenden Rat des Apostels Paulus: ,Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schändliche Begierde und Habsucht, welche Götzendienst ist.' [Kol. 3:5] Möchtest du noch mehr darüber wissen, dann lies doch einmal den vorzüglichen Artikel, der im Wachtturm vom 15. Oktober 1959 über diese Frage erschien. Wir haben diese Ausgabe auch in unserer Bibliothek."

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Im Namen aller Kinder, Jugendlichen und Eltern - den Generationen die die Wachtturm Gesellschaft seid nunmehr über 50 Jahren in dieser Sache belügt:

Schämt euch!

Ihr solltet euch was Schämen!

Geschrieben von Drahbeck am 16. Januar 2006 15:28:38:

Als Antwort auf: Re: Frage an Herr Drahbeck geschrieben von Drahbeck am 16. Januar 2006 10:09:53:

Vielleicht mal ein Zitat aus der von Twisselmann herausgegebenen Zeitschrift „Brücke zum Menschen", dass vielleicht im weiteren Sinne durchaus zum Thema passt. Twisselmann versteht sich bekanntlich als einer, der wieder eine kirchliche Bindung eingegangen und dabei „seinen Weg" gemacht hat. In einem diesbezüglichen Themenheft (Nr. 109-110 (1992) Beitrag von Reinhold Ruthe) liest man unter anderem:

„Drei Beispiele, drei ekklesiogene Neurosen: Das krankhaft übersteigerte Gewissen, die Zwangsneurose und die sexuelle Fehlentwicklung. Besonders fromme Menschen, die eine überstrenge, pseu do christliche Erziehung erfahren haben, werden davon heimgesucht. Böse Zungen sprechen von "Pietismus-Neurosen". ... Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten.

Besonders überfromme, überstrenge und übermoralische Christen rufen bei sensiblen und empfindsamen Kindern und Heranwachsenden verzerrte Glaubensvorstellungen hervor. ... Ein falsch verstandener und praktizierter Glaube kann seelische Störungen (Neurosen) hervorrufen. Ich halte den Begriff "ekklesiogene Neurosen" daher für falsch, denn die Ekklesia, auf deutsch: die Kirche Jesu Christi, ist nicht die Ursache für seelische Störungen. Dennoch ist unbestreitbar: Es gibt ungezählte Christen, die seelisch krank sind, die an sich, an der Kirche und im Glauben leiden und durch eine mißverstandene christliche Verkündigung und Sozialisation psychisch aus dem Gleichgewicht geworfen wurden.

Es war der Berliner Frauenarzt E. Schätzing, der 1955 zum ersten Mal den Begriff "ekklesiogene Neurose" (also eine durch die Kirche verursachte seelische Störung) formulierte und die Kirche entsprechend beschuldigte. In erster Linie verstand Schätzing unter ekklesiogenen Neurosen Sexualneurosen, wie er sie in seiner Praxis zu Gesicht bekam und die er der Kirche in Folge einer pharisäerhaften Verkündigung zur Last legte. Auch viele Selbstmorde seien die unabweisbaren Folgen einer "puritanischen Brutalität". Schätzing steht mit seinen Vorwürfen nicht allein.

Der evangelische Theologe und Therapeut Klaus Thomas, Leiter der Ärztlichen Lebensmüden-Beratung in Berlin, schlägt ähnlich harte Töne an. Seine Anschuldigungen sind bedrückend:
"Unter den bisher 22.000 Patienten der Ärztlichen Lebensmüden-Betreuung Berlin sehen wir rund 7000 Neurotiker, davon rund 3000 ekklesiogen Erkrankte; das entspricht rund 43 Prozent."
Bei den 3000 ekklesiogen Erkrankten hätten 2970 Symptome zur Sprache gebracht, die "Onanieskrupel, Homosexualität, Perversionen, Frigidität und Impotenz" beinhalteten.
Bei den Ratsuchenden handele es sich vorwiegend um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Kirche und Freikirche. Sexuelle Schwierigkeiten seien demnach die häufigsten Probleme von Christen. Wir Christen müssen uns diesen Anschuldigungen stellen und fragen, wo heute unsere Verkündigung pharisäerhafte Züge aufweist, wo heute kindliche Gewissen unangemessen belastet und verwirrt werden und junge Menschen in neurotische Fehlverhaltensweisen verfallen."

Geschrieben von gert  am 16. Januar 2006 16:30:14:

Als Antwort auf: Re: Diskussionsbeitrag geschrieben von Drahbeck am 16. Januar 2006 15:28:38:

Man sollte ganz mit dem Begriffen MORAL, und moralisierenden Soll-Sätzen und Dogmen ganz aufhören, und stadtdessen, aufklären WAS und worin einen sexuelle Fehlentwickung tatsächlich besteht. Ausschweifungen kann man auch auch als ernergetische Entgleisungen werten, die den Körper/ Seele schwächen, und auf Dauer krank machen. Das hat aber nichts, und nochmal mal nichts mit Moral zu tun, sondern diese Einstellung zur Sexualtiät gleicht einer vernuftbetonten Haltung, die man auch durch Überzeugen/ Aufklären erreichen kann. Ohne den Probanden mit GE-Und Verboten zu umstellen.--- Eine echte/sinnvolle Sexualaufklärung gibt es meiner Meinung nach überhaupt nicht. Der ganze psycholgische und seelische Kanon wird nicht berücksichtigt. Ebenso nicht, daß ein Mensch durch falsche Sexualpraktik mit der Zeit seelisch verhärted oder Geilheit mit Liebe verwechselt. Das sind zwei verschiedene Dinge.

Geschrieben von Oregana  am 17. Januar 2006 23:04:18:

Als Antwort auf: Re: Diskussionsbeitrag geschrieben von gert am 16. Januar 2006 16:30:14:

Hallo Gert,

deinem Beitrag will ich mich sehr anschließen.
Gute Nacht, Oregana

Geschrieben von iii am 13. Januar 2006 10:00:40:

Als Kind zeigten Sie einen ausgeprägten Hang zur Religion und nun im Erwachsenenalter haben Sie damit nichts mehr am Hut? Eine häufig zu beobachtende Entwicklung, deren Ursache Laura B. Koenig, Psychologin an der Psychologischen Abteilung der Universität Minnesota, herausfinden wollte.
Die Studie ist in der neuesten Ausgabe des "Journal of Personality" veröffentlicht. Welche Faktoren bestimmen religiöse Einstellungen? Sind es Umweltfaktoren oder die Gene, die entscheidend sind? Zu diesem Zweck wurden 165 eineiige und 104 zweieiige männliche erwachsene Zwillinge befragt. Sie gaben Auskunft über den Stellenwert, den die Religion in ihrem Leben spielt. Dabei sollten die Probanden die Häufigkeit, mit der sie beispielsweise religiöse Bücher lasen, angeben oder beantworten, ob religiöse Dinge ihren Alltag bestimmen. Sie berichteten auch über die religiöse Einstellungen der Eltern, der eigenen während der Kindheit, und der des Bruders. Es stellte sich heraus, dass Gene im Erwachsenenalter eine größere Rolle spielen als während der Kindheit. Letztere erschien stärker durch Umweltfaktoren geprägt zu sein. Fazit: Religiöse Gewohnheiten und Einstellungenen der Familie wirken auf die Religiösität des Kindes. Gene allerdings bestimmen, ob wir auch als Erwachsene noch religiös sind.

Geschrieben von Drahbeck am 13. Januar 2006 10:44:11:

Als Antwort auf: Religiosität geschrieben von iii am 13. Januar 2006 10:00:40:

Dieser These würde ich mich so nicht anschliessen.
Was ist den "Religion"? Unter anderem auch der Versuch einer Welterklärung.
Marx würde auch noch sagen "der Seufzer der bedrängten Kreatur".
Gibt es denn überhaupt Menschen, welche ohne eine irgendwie geartete Form der "Welterklärung" (die nicht zwangsläufig mit der Anbetung eines höheren Wesens identisch sein muss) auskommen?

Im durchaus noch aktuellen "Evolutionsstreit" Lönnig kontra Kutschera, hat auch Kutschera eine Form der "Welterklärung" parat (sie mag falsch oder richtig sein).
Erziehung spielt - unstrittig - eine wesentliche Rolle. Ihre Vorformungen wirken nach; können sich verstärken oder auch abschwächen. Allein solch biologische Elemente wie Gene zum Non plus ultra zu erklären, verkennt, den Menschen als soziales Wesen.

Diese Befriedigung sozialer Bedürfnisse (oder vermeintliche Befriedigung) kann auf vielerlei Weise geschehen. Eine weitverbreitete eben auch die Religion. Aber auch etwas flapsig formuliert, Entspannung in einem Konzert, auf dem Tanzboden oder ähnliches, mag für Andere etwas "anders gestrickte" denkbar sein. Maßgeblich wirken da sicherlich Umwelteinflüsse mit.

Geschrieben von D. am 16. Januar 2006 16:20:41:

Eine amerikanische Fernsehserie sorgt in den USA für Wirbel, weil sie nach Meinung zahlreicher Zuschauer den christlichen Glauben lächerlich macht. Der Sender NBC strahlt seit Anfang Januar "The Book of Daniel" aus und nennt die Serie über einen tablettensüchtigen Pastor "herausfordernd" und "mutig".

Reverend Daniel Webster (gespielt von Aidan Quinn) ist Pfarrer einer Episkopalkirche im US-Bundesstaat New York. Der Zuschauer lernt einen Christen kennen, der  "sein Leben und vor allem seine Familie nur mit einer Menge Kodein-Tabletten erträgt". Einer seiner Söhne ist an Leukämie gestorben, seine 16-jährige Tochter handelt mit Drogen, und auch die beiden anderen Kinder sind kein Mustervorbild. Der Älteste ist schwul, seine Ehefrau hat Alzheimer und trinkt zu viel Alkohol, und sein Vater geht mit Daniels Chefin fremd.

Stoff für eine beißend-satirische Komödie über ein christliches Umfeld. Entsprechend harsch fiel die Kritik aus christlichen Kreisen aus. Die F.A.Z. schrieb in ihrer Ausgabe vom Montag: "In einem Land, in dem 45 Prozent der Einwohner einer Umfrage zufolge die Genesis wörtlich nehmen, in dem die christliche Rechte zu einer politischen Macht geworden ist und in dem eine Reihe von Schulbezirken für die Ergänzung der Evolutionstheorie im Biologieunterricht mit der quasi-religiösen Theorie vom 'intelligenten Design' kämpfen, mündet die öffentliche Debatte von Religion reflexartig in emotionale Attacken. So auch hier."

Zuschauer protestierten in Leserbriefen an Tageszeitungen und im Internet bereits vor ihrer Premiere heftig gegen die Serie. Die "American Family Association" (AFA), die sich für die Werte der Bibel und die Familie einsetzt, rief zum Boykott der Serie auf. Zudem kündigte sie an, Konzerne, die im Umfeld der Serie werben, öffentlich anzuprangern. Ein Werbekunde ist bereits abgesprungen.

"Dies scheint eine weitere Serie zu sein, die sich die Verfolgung des christlichen Glaubens zum Ziel gesetzt hat", schreibt der Forschungsdirektor der Gruppe, Ed Vitagliano, auf der AFA- Webseite. Der Gründer, Don Wildmon, sieht in dem NBC-Stück die "antichristlichen Tendenzen in den obersten Etagen des Senders" reflektiert. Hier werde ein "drogensüchtiger Priester mit Martini-abhängiger Frau" karikiert.

Jesus selbst tritt in der Serie mehrmals auf. Der von Garrett Dillahunt gespielte Messias komme laut F.A.Z. als "sanfter Besserwisser", "Hippie" mit weißer Kutte oder schlicht als "Nervensäge" daher. Er redet der Hauptfigur gut zu und sagt Sachen wie: "Das Leben ist hart, Daniel, für jeden - deshalb wartet an seinem Ende eine so schöne Belohung."

In fünf Kleinstädten in Texas, Missouri, Arkansas und Indiana weigerten sich die lokalen NBC-Stationen, die Serie auszustrahlen.

Dabei ist laut F.A.Z. einer der drei Produzenten der Serie, John Tinker, selbst ein "wiedergeborener Christ". Tinker sagte gegenüber der "Los Angeles Times": "Es ist ein Segen, was ich von Nicht-Christen lerne. Es ist schön, an unsere gemeinsam Menschlichkeit erinnert zu werden." Der Autor der Serie wurde inspiriert durch die Familie seines langjährigen Lebenspartners und bezeichnet sich selbst als "katholischen Rekonvaleszenten".

13 Folgen von "The Book of Daniel" werden von NBC jeden Freitagabend ausgestrahlt. Der Sender versprach in der Vorankündigung: "Wir sind sicher, sobald das Publikum dieses hochwertige Drama selbst gesehen hat, wird es die durchdacht provokante Betrachtung einer amerikanischen Familie anerkennen." Bei der Premiere am 6. Januar interessierte der Pilotfilm nur neun Millionen Zuschauer.
Geschrieben von HW am 17. Januar 2006 18:10:03:

"Homo floresiensis" war nur gut einen Meter groß und lebte vor 18.000 Jahren

Die Gattung Mensch hat Zuwachs bekommen: Wissenschaftler haben auf der indonesischen Insel Flores ein Skelett eines nur gut einen Meter großen Menschen gefunden. Das Exemplar der Spezies "Homo floresiensis" lebte vor 18.000 Jahren und ist das bisher kleinste bekannte Mitglied der Gattung Homo, zu der auch Homo erectus und Homo sapiens zählen. Peter Brown von der Universität in Armidale (Australien) und seine Kollegen berichten über den Fund im Fachmagazin Nature (Bd. 431, 28. 10., S. 1055).

Bei dem frühmenschlichen Skelett handelt es sich wahrscheinlich um die Überreste einer erwachsenen Frau. Dennoch war sie nur etwa einen Meter groß mit einem Kopf von der Größe einer Pampelmuse. Die Forscher konnten den Fund keiner bekannten menschlichen Spezies zuordnen, sondern benannten die menschliche Lebensform nach ihrem Fundort "Homo floresiensis". Am Fundort stießen Wissenschaftler noch auf weitere Überreste von kleinen Frühmenschen, die wahrscheinlich bis vor etwa 12.000 Jahren gelebt haben. Es handele sich daher nicht um eine Missbildung einer bekannten Art.

Der "Homo floresiensis" gilt als der kleinste bekannte Vertreter der Menschenfamilie und hatte auch das kleinste Gehirn. Dennoch sollten seine Fähigkeiten nicht unterschätzt werden, so die Forscher, da er wahrscheinlich Steinwerkzeuge herstellte und die Insel auf Wasserwegen erreichte. Die Frühmenschen sind laut Brown vermutlich Nachfahren des Homo erectus. Ihre geringe Körpergröße ist möglicherweise eine Anpassung an die begrenzten Ressourcen einer Insel, erklären die Forscher. Von anderen kleinen Inseln seien solche Zwergversionen von Säugetieren schon bekannt. Die Gattung des Homo war somit sehr viel anpassungsfähiger als bisher angenommen. Der Fund könnte daher auch darauf hindeuten, dass es noch weitere bislang unbekannte Unterarten des Homo gab, erklären die Wissenschafter.

Bis zu seinem Aussterben lebten Homo floresiensis und Homo sapiens für Zehntausendende von Jahren zeitgleich in der Region. Es gibt allerdings noch keine Beweise, ob es jemals zu einem Kontakt der beiden Menschenarten gekommen ist. Der Fund des Homo floresiensis gilt auch als ein weiteres Indiz für die These, dass der Homo sapiens sich in Afrika entwickelt hat.----______
Wer erschuf nach der Noahflut die Pygmäen?

HW

Geschrieben von HW am 17. Januar 2006 18:17:18:

Als Antwort auf: Jehova ist nicht allwissend, WTG schon lange nicht geschrieben von HW am 17. Januar 2006 18:10:03:

ANTHROPOLOGIE

Neue Belege für die Existenz von "Hobbits"

Hobbits? Phantasiewesen aus Romanen und Filmen - bis Mike Morwood vor zwei Jahren auf einer indonesischen Insel das Skelett einer Zwergenfrau entdeckte. Eine neue Menschenart oder ein Einzelfall? Nun legt Morwood neue Beweise vor: Die "Hobbits" gab es wirklich.

Geschrieben von Drahbeck am 19. Januar 2006 16:12:24:

Als Antwort auf: Re: Vorschläge zum Veranstalten einer ordentlichen Demonstration geschrieben von LP am 19. Januar 2006 15:17:31:

"Singe wem Gesang gegeben" sagt der Volksmund, um ein anderes Beispiel zu bemühen. Fängt da einer an zu "singen" dem eben kein Gesang gegeben, gehen bei anderen eher die Schnürsenkel der Schuhe auf, als dass sie einem "Katzenkonzert" Beifall zollten.

Einige da offerierten "Vorschläge" erinnern einen an Stichworte wie "französische Fremdenlegion". Ist man schon so weit zur Artikulierung eigener Interessen Söldner zu benötigen? Abgesehen von der völligen Unrealistik die sich in solchen Gedankengängen offenbart.

Es wurde das Beispiel Maischberger-Sendung angeführt. Kein ernstzunehmender Kommentator hat die doch kritisiert (die DZV und Co die sie kritisiert haben) sind mit Sicherheit nicht ernst zu nehmen.

Akzeptiere ich eine gut gelungene Fernsehsendung; so nehme ich mir auch die Freiheit eben nicht gut gelungene Fernsehsendungen als solche zu bezeichnen. Stichwort Auftritt des Herrn Günther Pape als "Fernsehstar" in einer anderen, etwas weiter zurückliegenden Sendung. Gegen seine inhaltlichen Aussagen die er da vortrug, hätte ich nichts wesentlich einzuwenden. Einzuwenden wäre da lediglich die "Optik" (und die ist bekanntermaßen für Fernsehsendungen wichtig). Kommentar siehe oben:
Singe wem Gesang gegeben.

Oder ein Beispiel aus dem Berliner Raum im Sender "Offener Kanal" mit den seinerzeitigen Sendungen des Herrn Siegfried Quaiser, seines Zeichens zwar EX-ZJ; in Personalunion zugleich Sektierer Marke Eigenbau nicht gerade der "angenehmsten" Art. Von seiner pointierten "Rechtslästigkeit" in einigen seiner Sendungen, die für ihn zugleich auch das Aus beim OKB bedeuteten, erst gar nicht zu reden.

Es kommt also nicht bloß darauf an "etwas zu tun". Es kommt auch darauf an: Was getan wird!

Geschrieben von Drahbeck am 18. Januar 2006 12:08:58:

Als Antwort auf: Teste einmal Infolink geschrieben von Gecko am 18. Januar 2006 11:38:48: Um es vorab zu sagen. Ich werde niemand daran hindern, so er denn "demonstrieren" möchte. Ich habe es mir schon jahrelang nicht mehr angetan ZJ-Kongresse zu besuchen; und werde es diesbezüglich auch weiterhin so halten. Der letzte diesbezügliche Kongress war der in Berlin (West) (Olympiastadion) kurz nach dem DDR-Mauerfall. Auch da beschränkte sich mein Interesse im wesentlichen auf die jeweils aktuellen WTG-Veröffentlichungen. Also den "ganzen Tag" dort anwesend zu sein, habe ich mir schon damals nicht angetan.

Erinnerlich ist mir da noch das schroffe Verhalten eines jener, der da einen Literaturtisch verwaltete. Es war gerade so eine Grenzsituation zwischen Ende einer Pause und Beginn des nächsten Programmpunktes. Fast sekundengenau nach Beginn des letzteren lehnte er es ab, auf mein Anliegen, einige der ausliegenden Sachen erhalten zu wollen, einzugehen. Ihn betont schroffer Weise machte er seinen Laden dicht. Mit wem er es zu tun hatte, konnte er schon daraus entnehmen, dass ich keine Kongressplakette trug; was bei den Zeugen ansonsten usus ist. Also diesem Außenstehenden zeigte er die betont kalte Schulter.

Also musste ich notgedrungen den nächsten (dem letzten von dem Tage) Programmpunkt über mich ergehen lassen. Nach Veranstaltungsende standen (vor dem Stadium) einige Kritiker rum. Da konnte man "interessante" Eindrücke gewinnen. Eine standen da mit Plakaten behängt, still und stumm wie die Ölgötzen. Andere versuchten ihre selbstfabrizierten Flugblätter (Marke Caro Billig, sowohl in Inhalt als auch Aufmachung) an den Mann respektive Frau zu bringen. Allzuviel sind sie davon wohl nicht losgeworden.

Versetze ich mich da in die Lage der aktiven Zeugen, würde ich die eben geschilderten Protagonisten eher in die Rubrik "lächerlich" einordnen. Diese Einordnung nimmt wohl auch WTG-Anwalt P. vor, rekaptituliert man die seinerzeit veröffentlichten Fotos über die letzte angesprochene "Demonstration" vor dem WTG-Anwesen (und seinen höhnischen Gesichtsausdruck dabei) zur Kenntnis.

Es steht jedem frei es mit Don Quichott zu halten. Ich hingegen halte es lieber damit Schläge darauf hin zu orientieren, eben keine Luftschläge zu sein. Nicht im Sinne kurzfristiger Ergebniserwartung. Das sicherlich nicht. Aber jeder hat nun mal nur begrenzte Ressourcen. Die dann noch für Sachen zu verzetteln, die ohnehin nichts bringen.

Nun ja, mag es jeder machen, wie er beliebt.

Geschrieben von Herr Bert am 18. Januar 2006 17:21:34:

Als Antwort auf: Re: Thema Demonstration geschrieben von Drahbeck am 18. Januar 2006 12:08:58:

Auf dem letzten Kongress, stand an dem kalten Sonntagmorgen, ein Mann in der an ihn vorbei hastenden Menschenmenge.
Ein alter zerknautschter Rucksack am Rücken, Karierte Jacke, Karierte Mütze.
Er versuchte irgend welche kleinen Handzettel zu verteilen.

Ich hät' ihm am liebsten die Hand gschüttelt
Hät ihm auf't Schulter geklopft
Hät' ihm am liebsten gsagt:
„geh Alter!, gehma auf an Bier"

Ich wolt' ihm sag'n:

„mein Gott! Du glaubst ja gar'net wie Recht du hast.
Du glaubst ja gar'net wie sehr ich dich versteh'n kann"

„Komm gib ma an Zettel
Sag ma was'd aufm Herzn hast"

- ... -

Ich bin an ihm vorbeigehastet.
Mit meiner riesigen schweren Kühltasche, den zwei vollen Versammlungstaschen, den 2 Schirmen, einem Teddybär und einer Decke unterm Arm.

Nein - ich habe auch kein Zettel genommen.

Wisst ihr – ich habe zwei Kinder...

Geschrieben von daneben am 18. Januar 2006 17:29:41:

Als Antwort auf: Re: Thema Demonstration geschrieben von Herr Bert am 18. Januar 2006 17:21:34:

schade,

ein Beispiel für einen der trottelt.

Ein Trottel?

Trot|tel, der; -s, - (ugs. für einfältiger Mensch, Dummkopf)

Hat er doch wesentliche Informationen verpasst die sein Leben gravierend verändern könnten.

Schade, aber einem Trottel ist nciht zu helfen.

Geschrieben von Drahbeck am 18. Januar 2006 17:38:44:

Als Antwort auf: Re: Thema Demonstration geschrieben von daneben am 18. Januar 2006 17:29:41:

daneben ist meines Erachtens auch der Ton dieses Kommentares von "daneben" alias ... allias ... Morgen gibt es in diesem Forum auch einen Kongreßbericht; den Bericht von Barbara Wass, von der ja schon einiges zitiert wurde und noch weiter zitiert wird.
Wer (freiwillig) einen ZJ-Kongress als ZJ besucht, der ist doch in der Regel (das ist ja auch der Sinn solcher Veranstaltungen) halbeuphorisiert, wenn nicht gar ganz euphorisiert.

Und da stehen da ein paar Zettelverteiler vor dem Tor. Die könnten sich ebenso als Toilettenpapier-Anpreiser betätigen. Ihr Erfolg wäre wohl ähnlich.

Geschrieben von Herr Bert am 18. Januar 2006 18:45:51:

Als Antwort auf: Re: Thema Demonstration geschrieben von Drahbeck am 18. Januar 2006 17:38:44:

Ja "daneben" hat Recht – es war falsch vorbei zu gehen.
Nicht weil mir Informationen verloren gegangen wären.
Sondern weil ich zu feige war dem Mann mit der Mütze zu sagen:

„Mensch mach weiter - es lohnt sich – ich finde es toll was du machst."

Ich wollte allen, die sich hier (in Wirklichkeit ja für mich) einsetzen, danke sagen.

Macht weiter so.

Ihr seht nur das hämische Grinsen – und manche glauben wirklich damit Gott einen Gefallen zu tun – (ich will ja keine Namen nennen. „Nicht wahr Herr Pickel?").

Aber hinter den Fenstern in Selters stehen sie, die die an euch vorbei hasten ohne euch eines Blickes zu würdigen zu dürfen.
Sie stehen hinter ihrem zugezogenen Häkelvorhängen und drücken euch die Daumen.

Haltet durch – es lohnt sich.

Ohne Silentlamps wäre ein solch fortschrittlicher Artikel in Bezug auf Kindesmissbrauch nie in dem Buch „Von dem gossen Lehrer lernen" abgedruckt worden.

So wie die meisten die an euch morgens vor dem Kongressprogramm vorbeihetzen, um noch einen leidlich vernünftigen (zusammenhängenden) Sitzplatz zu ergattern (auf den man nun versucht den Rest des Tages halbwegs unverbogen zu verbringen), sich denken, man sollte sich dazustellen.
Man sollte den Mann mit der Mütze fragen ob er einem nicht ein Päckchen Zettel geben könnte.

Statt dessen lässt man sich lieber kurz vor Programmbeginn von einem Ordner (liebevoll) von dem halbwegs vertretbaren Sitzplatz wieder verjagen.
„Lieber Bruder du weißt doch - deine Kühltasche – hier – die Fluchtwege..."
„Aber natürlich Bruder Ordner.
Die ganze Familie findet das toll das du dich so liebevoll für uns einsetzt Bruder Ordner.
Wir setzen und dann doch besser da unten hin.
Da wird es zwar gleich Regnen.
Aber was machen schon ein par tropfen.
Wir sind ja nicht aus Zucker..."
Geschrieben von A. L,..  am 18. Januar 2006 15:23:15:

Als Antwort auf: Re: Thema Demonstration geschrieben von Drahbeck am 18. Januar 2006 12:08:58:

>>Es steht jedem frei es mit Don Quichott zu halten. Ich hingegen halte es lieber damit Schläge darauf hin zu orientieren, eben keine Luftschläge zu sein.

Das sehe ich nicht so......es waren schon einige ZJ's genervt - denn 2 Tage nach der Demo bin ich von 2 ZJ's gewürgt und verprügelt worden! Wenn das keine Reaktion war!!

Geschrieben von Drahbeck am 18. Januar 2006 15:31:47:

Als Antwort auf: Re: Thema Demonstration geschrieben von A. L... am 18. Januar 2006 15:23:15:

Eine Reaktion, die einigen Rechtsanwälten (mutmaßlicherweise) Honorar verschafft hat.
Eine Reaktion die nicht nur auf Seiten der ZJ Nerven gekostet hat (mutmaßlicherweise).
Eine Reaktion die unterm Strich der WTG als Organisation nicht wirklich weh getan; dem Einzelnen aber wohl doch.
Die WTG-Hörigen sehen sich dabei doch wohl eher in drr Rolle der "verfolgten Unschuld" (ob zu "recht" oder nicht ist eine ganz andere Frage).
Wer denn glaubt der WTG auf dem Wege über die Gerichtssäle wirklich beikommen zu können, unterliegt (aus meiner Sicht) einem Trugschluß.

Geschrieben von Hektor am 18. Januar 2006 22:56:01:

Als Antwort auf: Re: Thema Demonstration geschrieben von Drahbeck am 18. Januar 2006 15:31:47:

... und darum bietet sich eben eine Demonstration an.

Über Gerichtssäle ist der Org sicherlich nicht beizukommen.

Aber über die Öffentlichkeit.

Die Öffentlichkeit müssen Jehovas Zeugen doch scheuen wie der Teufel das Weihwasser!

Nur schlimm, dass die Welt so vergesslich ist.

Gerade hatten wir Maischberger.

Und?

Was war da?

Jehovas Zeugen in der Öffentlichkeit!

Und was ist passiert?

Da wurden einige ganz, ganz unruhig.

Und auch jetz, so erscheint es mir, sind innerhalb weniger Stunden auch schon wieder einige ganz, ganz unruhig geworden.

Jede Demonstration lohnt sich.

Das zeigt die geschichte der Menschheit.

Jedesmal wenn jemand in der Öffentlichkeit auftrat, hat er auch etwas bewegt. Natürlich waren da auch Revolutionäre dabei, welche die es waren und welche denen man dies nachsagte. Aber das ist egal.

Natürlich gab es auch in der DDR diverse Leute die mit dem System unzufrieden oder sonstwie im Klinch lagen. Bestimmt haben auch einige dieser Leute die Montagsdemonstrationen belächelt und für unwirksam gehalten. Ja sie womöglich sogar innerlich verurteilt. Doch was wäre ohne diese Montags-Demonstrationen psssiert?

Die Öffentlichkeit müssen Jehovas Zeugen doch scheuen wie der Teufel das Weihwasser!

Aber einmal ganz andersherum gedacht: Was hat es gebracht, dass W. bei Maischberger war? JZ existieren immer noch. Also hätte er es sein lassen können. Und doch ist er gegangen. Es war auch richtig.

Was hat dieses Forum bewirkt? JZ existieren immer noch. Also hätte man es sein lassen können. Und doch ist wird aufrecht erhalten. Es ist auch richtig.

Und es richtig zu demonstrieren. Und Demonstranten sind keine Gimpels. Keine Gimpels, die mit Traktaten vor einem Stadion stehen. Doch ich weiß, wenn nur ein Protzest-Traktateverteiler vor dem Stadion steht, ist die ganze Ordner-Riege und die JZ-Leute von der Sicherheit in heller Aufregung. Selbst ein Traktate-Verteiler ist gefährlich. Darum wird auch gleich das sattsam bekannte Klischee hier in das Forum gesetzt. Lächerliche Schreiberlinge. Nur zu leicht zu duchschauen.

Echte Gimpels sind von Jehovas Zeugen eingefangen. Religion ist ein Gimpelfang - Jehovas Zeugen sind der größte Gimpelfang!

Merke:
Eine Demonstration kommt zu Jehovas Zeugen ohne dass sie etwas dagegen machen können.
Die öffentliche Wirkung einer Demonstration wird im wesentlichen durch die Medien erzeugt.
Medien sind in diesem Fall die 'Presse' und jede andere Berichterstattung - auch die Berichterestattung im Internet z.B. in Foren.
Nur wenn Demonstriert wird kann eine Berichterstattung erfolgen. Ohne Demonstration keine Berichterstattung. Ohne Demonstration keine Öffentlichkeit.

Ohne Öffentlichkeit können Jehovas Zeugen unkontrolliert handeln.

Jede Öffentlichkeit kontrolliert das Handeln von Personen, Parteien, Firmen, Institutionen und solchen Organisationen wie Jehovas Zeugen.

Ob die das wollen oder nicht.

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