Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Hugo Efferoth

Der Stadtplan von 50968 Köln, verzeichnet auch eine Hugo-Efferoth-Str.

Aus dem Internet kann man weiter eruieren, dass Efferoth Redakteur der sozialdemokratischen Zeitung "Rheinischen Zeitung", zusammen mit seinem Chefredakteur Wilhelm Sollmann, von der SA der Nazis im Jahre 1933 verschleppt und in deren Gauzentrale Mozartstrasse schlimmsten Mißhandlungen ausgesetzt wurde. Auch im Falle Efferoth bestätigte sich die These Hitlers in einer Regierungserklärung, dass er es ablehne personalpolitische Liaisons mit freidenkerischen Personen einzugehen, dass er statt dessen den Kirchen den Vorzug gebe.

Und die Kirchen klatschten Beifall, als sie dass im März 1933 vernahmen. Meinten sie doch nun endlich "Morgenluft" zu wittern, nachdem ihnen das Freidenkertum in den Jahren zuvor so zu schaffen gemacht hatte.

Und ohne Zweifel, Efferoth war einer seiner namhaftesten Repräsentanten zu damaliger Zeit.

Sein Buch "Ketzerbibel" (der Titel spricht ja schon für sich) lag den Kirchen "schwer im Magen." Eine zweite, heute relativ seltene Publikation Efferoth's gilt es noch zu nennen. Sein 1923 in Dresden erschienenes Büchlein: "Himmel Fimmel. Eine Studie zur Sektenseuche der Gegenwart". Gedruckt mit den damals vielfach verbreiteten alten Schrifttypen, die eine Einscannung heutzutage verunmöglichen. Es bleibt also nur der Weg des Abschreibens.

Sicherlich sind etliche Ausführungen von Efferoth als zeitbedingt zu bewerten. Das steht außer Frage. Dennoch liest man seine Schrift auch heute noch mit Interesse; zumal er auch auf die Bibelforscher darin mit eingeht.

Nachstehend einige Auszüge daraus:

Sein Vorwort leitet ein (S. 5, 6):

Der Zusammenbruch, den die Weltwirtschaft durch den vierjährigen Massenmord der "zivilisierten" Nationen erlitten hat, ist begleitet von einem Zusammenbruch auch des geistigen Überbaues der Gesellschaft. … Aber der geistige Zusammenbruch ist da, und wie es mit der bisherigen politischen und wirtschaftlichen "Ruhe und Ordnung" im November 1918 wenigstens in Deutschland und dem früheren Österreich vorbei war, lockerte sich auch die bis dahin bestehende kirchliche Ruhe und Ordnung bis in ihre Fundamente …

Auch die ungeordnete, noch völlig religiös befangene Oppositionsbewegung der politisch und geistig noch indifferenten Bevölkerungsschichten schoß in oft so bizarren und grotesken Sektengründungen und Sektenbildungen derart in die Höhe und Breite, und zwar gerade unter der Parole: "Wider die Kirche, die uns so schmählich während des Krieges verraten hat", daß heute sämtliche Amtspfaffen ob der in Massen davonlaufenden Schäflein verzweifelt die Hände ringen.

… Vorbesprechungen … ergaben Einmütigkeit darüber, daß aus politisch-sozialistischen Gründen diese jetzt grassierende Sektenseuche nicht weniger scharf durch Aufklärung und Belehrung zu bekämpfen ist, als das letzten Endes zu gleichen reaktionären Zwecken ausgenutzte Kirchentum … so bekämpft er auch diese ungeheuerliche geistige Verelendung im Sektenwesen mit derselben Schärfe, auch dann, wenn er weiß, daß er damit eine Opposition gegen die Kirche trifft. Denn solche Opposition, solches Rebellentum der Massendummheit kann ihm nie und nimmer auf seinem Dornenweg zum Licht und zur Freiheit nützen und frommen.

Sein erstes Kapitel überschreibt er: "Sekten der Vergangenheit. Kulturbilder aus den mittelalterlichen Städten". Daraus die nachfolgenden Auszüge:

(Daraus) geht mit trauriger Klarheit hervor, wie immer nur aus dem fauligen Boden einer durch Katastrophen zerrütteten menschlichen Gemeinschaft, sei es wie jetzt nach dem Krieg, sei es wie früher nach Pest und Cholera, solche Bewegungen erwachsen können, die, wie unsere biblischen oder unbiblischen Sekten der Gegenwart, die Fahne des als Prinzip anerkannten Unsinns und Stumpfsinns vor Hunderttausenden von fanatischen Gläubigen dahertragen können.

Sekten gab es und gibt es nicht erst seit Deutschlands "größter Zeit". Immer wenn irgendwo in der Geschichte ganze Bevölkerungsschichten und -klassen durch Verschiebungen in der Wirtschaftsweise, politische Bedrückungen, Höherhängen des Brotkorbes von einer Herrenklasse in Elend und Not gestoßen waren, entstanden sie und vermochten oft einer ganzen Epoche von vielen Jahren ihr Gepräge aufzudrücken. (S. 8)

Es entstanden, immer wieder aufs neue ausbrechend, allen Verfolgungen zum Trotz, die mittelalterlichen Sekten. Bereits um das Jahr 1000 stellen in weiten Bezirken Deutschlands die Chroniken die Verbreitung einer geradezu epidemisch werdenden Verzücktensekte fest. Durch Tag und Nacht fortgesetzten Gottesdienst, durch unaufhörliches Fasten, Beten, Messehören und Psalmensingen, religiöse Betätigungen, deren sich gerade die Ärmsten in dem Wahne bedienten, so aus ihrem Elend herauszukommen, entstand im allzu starken Verbrauch der Nervenkraft eine Massenüberreizung, von der ganze Pfarrsprengel überfallen wurden. Die Schwärmer gefielen sich im Tragen stachlichter Kleidung und schnöder Vernachlässigung des Leibes. (S. 10)

1349 bis 1350 wütete die Pest in Europa so schrecklich, daß damals rund 25 Millionen Menschen, fast ein Viertel bis ein Drittel aller damaligen Europäer, umkamen. Dieser "schwarze Tod", durch Karawanen vielleicht aus Ostasien nach dem Orient eingeschleppt und von dort durch venetianische Schiffer nach Sizilien hinübergetragen, äußerte sich in hochgradigem Fieber und starkem Kräfteverfall, so daß das Ende gewöhnlich schon am dritten Tage eintrat; es war eine Krankheitserscheinung von der Art des Milzbrandes und des Hungertyphus zugleich. Diese entsetzliche Katastrophe löste auch eine der fanatischsten Sektenbewegungen aus, die wir überhaupt kennen, die der Flagelanten- oder Geißlerbewegung. Ganze Dörfer, ganze Provinzen in Frankreich wie in Deutschland wurden von ihr angesteckt. (S. 11)

Das offizielle Christentum verfolgte selbstverständlich alle diese "Schwarmgeister", die gegen seinen heilig gesprochenen und mit Weihwasser besprengten Klingelbeutel zu revoltieren wagten, also gerade dieses kämpfende Proletariat des Mittelalters, mit Feuer und Schwert. Nächstenliebe war bekanntlich nie, trotz des Jesuswortes, die stärkste Seite der Pfaffen und ihrer Anhänger. Ob es sich nun um die Waldenser und Albigenser, die sogenannten "Armen von Lyon", oder die Käsebröter in Nordholland (so genannt nach ihrem Banner, das ein Käsebrot als Symbol ihrer Armut aufgemalt trug), ob es sich um die Patarener in Italien, die "Lumpensammler" oder die Wiedertäufer in Norddeutschland oder um irgendeine andere Sekte handelte, Pardon wurde wenigstens von seiten der kirchlichen Ordnungsbestie in keinem Falle gegeben. Der Vater der französischen Revolution, Voltaire, stellte fest, daß die heilige Inquisition gegen die Ketzer in den Jahrhunderten ihrer Wirksamkeit mehr Menschenleben gefordert hat als alle Kriege in diesem Zeitraum zusammengenommen.

Die kirchlichen Kreise leisteten sich bei diesen Ketzer- und Sektenverfolgungen das Menschenmögliche an widerlicher Heuchelei und blutrünstiger Frömmelei. So sprach der Papstlegat, dem die Bekämpfung der Albigenser übertragen war, das geradezu herrliche, geschichtlich verbürgte Wort: "Mordet, schlagt sie alle tot; Gott wird die seinen schon erkennen!" Der Gottesmann meinte also, man solle nur ja keinen auslassen von dem Blutbad, wenn auch nur der geringste Verdacht der Sektierei bestände; für den Fall, daß er doch unschuldig sei, werde ihn der liebe Gott schon mit dem Himmel belohnen. (S. 13)

Im weiteren geht Efferoth dann auf die Details bezüglich des Täuferreiches zu Münster ein; auf eine russische Sekten, wie die Skopzen. Dann zu Amerika überleitend bespricht er auch den Fall der Quäker. Dazu nachfolgendes Zitat:

Erst sehr viel später, als die Quäker schon eine öffentliche Macht geworden waren, traten zu ihnen auch Leute aus der Herrenklasse über, der Gelehrte Barclay und vor allem der Staatsmann William Penn. In ihrer Weigerung, Eide zu schwören, sich also an jenem "Advokatismus" zu beteiligen, der der Gewinn- und Eigentumssicherung in der kapitalistischen Gesellschaft vor Gericht dient und wobei immer der im Vorteil ist, der nicht die ehrlichste, sondern die gerissenste Aussage macht, in ihrer Weigerung ferner, Militärdienste zu tun, die immer nur den herrschenden Klassen als Mittel zum Zweck dienen, verrät sich deutlich der proletarisch-revolutionäre Grundgedanke dieser religiösen Kuriosität. Aber heute darf man die Quäker ruhig als Leute ansprechen, die sich im allgemeinen längst mit dieser ach so schnöden Welt der Gewinnsucht ausgesöhnt und mit ihr ein Abkommen auf gegenseitige wohlwollende Neutralität geschlossen haben. Es wäre interessant, festzustellen, ob wirklich auch jeder Quäker die Eidesleistung vor einem amerikanischen Gericht verweigert oder ob sich wirklich keiner unter den amerikanischen Truppen an der Verdunfront befunden hat. Eine solche Feststellung würde wohl ziemlich negativ für die Sekte ausfallen. Dem unbenommen bleibt natürlich, daß sehr viele Quäker sich auch heute noch in menschlich sympathischster Weise den Traditionen ihrer Bewegung verpflichtet fühlen, die einmal aus der proletarischen Selbsthilfe heraus entstand und auch in der Tat meist im kleinen Finger mehr menschliches Empfinden - wir sagen nicht christliches - haben, als so ein waschechter pensionsberechtigter Staatskirchendiener von heute oder gestern im ganzen Korpus. Was die Quäker am hungernden Europa nach dem Weltkrieg getan haben, reicht gewiß nicht aus, um auch nur einen winzigen Bruchteil unserer hungernden Großstadtjugend satt, unsere rachitische Schuljugend gesund zu machen; aber den Willen zur opferfreudigen Hilfe, wie sie die Quäker schnell und ohne Ehrenkomitees und fürstliche Protektorate organisierten, wird jeder anerkennen müssen. (S. 32)

Zu den Baptisten und Methodisten übergehend, auch dazu einige Zitate:

Das Wesen der baptistischen Religionsauffassung besteht in der Ablehnung der Kindertaufe; nur der Erwachsene wird - und dabei berufen sich die Baptisten, sicherlich völlig mit Recht, auf das Neue Testament - von ihnen getauft, und zwar erst dann, wenn er "an Jesus gläubig geworden" ist. Das ist eine gut bürgerlich-demokratische Auffassung, die durchaus parallel mit den politischen und kulturellen Anschauungen geht, die den bürgerlichen Amerikaner beherrschen. In der Kindertaufe manifestiert sich im Grunde ein krasser religiöser Feudalismus und Absolutismus, wenn dieser Ausdruck hier erlaubt ist. Wie im Feudalstaat und im absoluten Staatswesen des ancien regime die Menschen von vornherein in ganz bestimmte Untertanenrubriken gepreßt werden, so stempelt man in den alten Kirchen in derselben absolutistischen Weise auch schon die Kinder christlich ab, ohne danach zu fragen, ob der künftig Erwachsene sich mit dieser seiner Abstempelung auch einverstanden erklärt hätte. So gesehen sieht in der Tat die Erwachsenentaufe der Baptisten aus wie eine Art Aufhebung einer religiösen Leibeigenschaft; es liegt darin das ganze politisch-demokratische Bekenntnis des bourgeoisen Amerikaners, der von russischen Baronen und preußischen Freiherren, Adelsprivilegien und Ständeordnung … von vornherein verschont blieb. (S. 34)

Daß es sich bei diesen Sekten wahrhaftig um gar nichts mehr Revolutionäres, Urchristliches, sondern um eine dem modern-demokratischen Geschmack besser mundende Marke des protestantischen Kirchenglaubens handelt, zeigt am besten das Benehmen dieser frommen Leute während des Krieges, auf das sie sogar noch stolz sind. Genau so wie es der protestantische oder katholische Christ, gedrillt durch die Staatsreligion, fertig brachte, seinen Christenglauben mit jenem scheußlichsten Kulturverbrechen zu vermengen, das ja von einer gewissen Sorte von Menschen in allen Ländern angezettelt oder doch herbeigesehnt wurde, hielten es die Baptisten. Willigere Rekruten, gehorsamere Begleitmannschaften bei den großen Sklavenkarawanen Ludendorffs aus Lille und Zertritt nach den rheinischen Industriezentren hätte Wilhelm von Hohenzollern gar nicht finden können. Um die Soldaten "bei Stimmung zu halten" wurden nach ihren eigenen Angaben 190 000 "gute Kameraden" (ihre Soldaten-Missionszeitschrift), 12 455 Neue Testamente, zirka 18 000 Evangelien, 570 000 Traktate und Flugblätter verbreitet. "Aber nicht nur Blättchen verteilen", - so schreibt der ihnen zumindest geistesverwandte Oskar Büttner, dem ein Missionsdirektor ein von christlichen Phrasen triefendes Vorwort zu seinem "Die Freikirchen in Deutschland" gestiftet hat -, "können die Baptisten, s o n d e r n a u c h D r e i n h a u e n (wörtlich!). Gegen 8 000 ihrer Mitglieder zogen ins Feld und wer die "Wahrheitszeugen" aus den Kriegsmonaten nachprüft, findet da nicht nur eine Liste über solche Baptistensöhne, die auf dem Felde der Ehre blieben, sondern auch solcher, die für Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz beehrt wurden. Und die Zahl der letzteren ist groß. (S. 35)

Aber das Schönste ist, daß ausgerechnet diese Frömmsten aller Frommen, die Sektenschwarmgeister, die in der großen Zeit so wilde Kriegsindianertänze aufführten, heute mit dem an der Menschheit verübten Mord, den sie selbst über alle Maßen gepriesen haben, bei allen vergeßlichen und unkritischen Proletariern, bei den Kriegerwitwen und Kriegswaisen herumkrebsen gehen, pharisäische Tränen über das entstandene Elend vergießen und diesen ärmsten der armen Kriegsopfer einreden, daß Trost für alle ihre Leiden nur derselbe Gott spenden könne, der - nach ihrer früheren Meinung - ein so zuverlässiger deutscher Generalstabschef war. Gerade diese Massensekten unterscheiden sich also in nichts von den rein kirchlichen Formen der Volksausplünderung und Volksirreführung. Wenn der Baptist J. S. L. am 6. März 1915 in einem der baptistischen Traktätchen, im "Wahrheitszeugen", schrieb: "Wir sind eine geschlossene Beterschar, auf die sich unser Kaiser verlassen kann", so hat der Mann durchaus recht. Weitere Beweise für die politische Gefahr, die hinsichtlich einer gesunden Fortentwicklung der Gesellschaft und der endlichen Befreiung des mühselig schaffenden Volkes die Sekten in sich bergen, brauchen nach diesem wohl kaum noch zusammengetragen werden.

Nicht weniger bourgeois und staatserhaltend sind die "Methodisten", die noch nicht einmal irgendwelche eigene Lehrmeinungen über Bibel und Christentum vertreten, sondern sich lediglich durch die besondere Methodik, mit der sie sich christlich betätigen, auszeichnen wollen. Sie betrachten die echte Frömmigkeit gewissermaßen als ein schwer zu erlernendes Handwerk, dem man nur durch die Kenntnisse von soundso viel Kunstgriffen und "Vorteilen", die man eben "weghaben" muß, gerecht werden kann. (S. 37)

Buchdruckereibesitzer müssen blaß vor Neid werden, wenn sie von den Riesenauflagen methodistischer Traktätchen hören, die inhaltlich so ungefähr das Menschenmögliche an religiöser Seichbalderei bieten. … Aber nicht nur in der Liebe sind die Methodisten "völlig", sondern viel mehr noch in der Reklame für ihre Sache nach echt amerikanischem Muster. Man muß wissen, daß die Heilsarmee, die von dem Methodistenprediger "General" Booth gegründet wurde, nichts weiter als eine mittlerweile selbständig gewordene Filiale dieser Riesensekte ist. (S. 38, 39)

Die Methodisten mit ihrem sehr plastischen Jenseitsaberglauben auf der einen Seite mußten ganz selbstverständlich auf der anderen Seite jedem Obrigkeits- und Junkerstaat, in dem von seiten der Regierungsmänner nur dessen Zweck klar genug erkannt wurde, als die allerwillkommensten Helfershelfer erscheinen. Mögen diese loyalen Sekten auch manchmal von der subalternen Bureaukratie, die der offiziellen, staatsbeamteten Geistlichkeit aus Gründen der Kollegalität recht willfährig sein mochte, scheel angeguckt worden sein, einer, der ein so zielbewußter und nüchtern-brutaler Vorkämpfer des neuzeitlichen Zuchthaus- und Kasernenstaates war, Otto von Bismarck, hatte nicht umsonst Duzbrüderschaft gerade mit den Methodisten und ihrer deutschen Filiale, der "Gemeinschaftskirche", geschlossen. Einer ihrer Prediger, E. Riemenschneider, bekennt es freimütig: "Wenn wir oft von den unteren preußischen Beamten verfolgt uns an Bismarck wandten, befahl er immer sogleich, die Verfolgung einzustellen." Der Vater des Sozialistengesetzes, der Fälscher der Emser Depesche, der Mann, der Völkerschicksale nicht anders als durch Blut und Eisen entschieden sehen wollte, der Abgott aller Scharfmacher und Industrieherrgötter von Essen bis nach Kattowitz wußte, warum!

Diese Leute mit dem verzückten Blick nur nach den Wolken waren die idealsten Untertanen, die sich das preußische Dreiklassensystem denken konnte; was kümmerte sie die Erde und was genierte es sie, wenn sich die herrschenden Rüben- und Industrieritter aus der Haut des Proletariats Riemen schnitten, da ja doch das Himmelreich winkte … Viel besser als der offizielle Staatspastor, der nun einmal nur noch halbe oder Zweifünftelgläubige um sich zu scharen wußte, erfüllten die methodistischen Erweckungsprediger mit ihren glaubenseifrigen Anhängern jenen politischen Zweck der Niederhaltung und ungestörten Auspowerung des "elenden steuerzahlenden Pöbels". beweise gefällig? …Am Kaisers Geburtstag 1915 gab das methodistische Hauptorgan "Der Evangelist" folgenden Schleim von sich: "Ist es uns nicht, als müßten wir uns an diesem Tage ganz besonders um ihn, den von seinem Volke so viel geliebten und von unseren Gegnern so viel geschmähten Monarchen scharen, ihm dankbar die Hand drücken und ihm versichern, daß die böswilligen Verleumdungen unserer Gegner nicht heranreichen an dieses Heldenbild eines weisen, frommen und starken Fürsten, der mit aller Kraft seiner Seele einsteht für das Wohl seines Volkes und der mit ihm bestehen oder untergehen will? Ja, wir wissen, daß viele betende Hände unablässig für ihn zu Gott erhoben sind, damit er bei der übergroßen Aufgabe unserer Tage nicht unterliege, sondern mit des Höchsten Hilfe unser schwer geprüftes Volk einer herrlichen Zukunft entgegenführe. Darum Heil unserem Kaiser!" …

Die Methodisten sind ureigentlich die Begründer des modernsten Sektenwesens. Solche Bekehrungsmethoden, mit denen heute die Masse wie mit Knüppeln und Schmiedehämmern bearbeitet wird, stammen eigentlich von ihnen. Sie haben zuerst die Rotationsmaschinen auf die Seelen losgelassen, aus denen nun in der Folge im Auftrag der verschiedensten Sekten, die es ihnen gleichtun wollen, ganze Berge von kostenfreien Traktätchen ausgespien werden. Die Methodisten unter anderem sind die Erfinder jener christlichen Plakatkunst, die mit Kino-Titeln die Massen in die Versammlungen lockt. Die amerikanische Geschäftspraxis "Die Masse muß es bringen" und "Inseriere so lange und so laut, bis die Menschen entweder verrückt werden oder kaufen" ist hier zum apostolischen Prinzip erhoben. (S. 45-47)

Als nächstes widmet Efferoth den Adventisten sein Augenmerk. Wie man unschwer erraten kann, kommen auch sie nicht besonders "gut weg". Nach einem analogen Blick auf die Mormonen sind als nächstes die Bibelforscher "dran

Ihre auf sie bezogenen Aussagen, nachstehend als Faksimile (S. 51-55); ergänzt durch eine weitere auf sie bezügliche Passage (S. 73):

)

 

 

 

Zu Efferoth kann man auch noch vergleichen: "Geschichte der ZJ" S. 389, 390

Atheist oder Deist

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