Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

1989 Teil II

CV 240 - 245

CV 240

Im Gegensatz zu der überwiegenden Zahl der anderen CV-Ausgaben, firmiert diese als „Sonderausgabe" (auch mit doppeltem Druckinhalt. Anstatt der sonst üblichen 8 Druckseiten; diesmal 16).

Ein mit „H.P." gezeichneter Artikel in dieser Ausgabe, der da ein rosorotes Licht über den Willy Müller zu zaubern versucht, erscheint zumindest mir mehr als fragwürdig - um nicht zu sagen „aus den Fingern gesogen".

Müller verstarb Anfang 1973. In dieser Zeit habe ich jedenfalls nie einen „H.P." kennen gelernt. Wenn es den doch gegeben haben sollte, hat er jedenfalls bis zu diesem Zeitpunkt die Rolle eines „Nulkommanichts" gespielt, der jetzt aber im Jahre 1989, die Klaviatur der großen Laudatio anschlägt.

Hochstaplerisch - anders ist das kaum bezeichenbar - auch der Beitrag von P(ape) in dieser Ausgabe, der da selbst die Herren Balzereit, Binkele, Sadlack, für das CV-Unternehmen mit vereinnahmen will. Nun gerieten genannte zwar auch in Opposition zur WTG. Das wiederum ist keineswegs „identisch" mit einem „Mitmachen" bei dem CV-Projekt.


SONDERAUSGABE

30 JAHRE

CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 240 GERA JULI 1989

"DIESE SCHRIFT BESTEHT HÖCHSTENS 2 JAHRE, LÄNGER LÄSST JEHOVA DAS NICHT ZU!"

'"CV'? DENEN WIRD BALD DER ATEM AUSGEHEN. DIESE PFLANZE WIRD DER HERR BALD VERDORREN LASSEN. SIE WIRD BALD VERSCHWUNDEN SEIN, SO DASS JEDER SEHEN KANN, MIT WEM DER HERR IST."


Liebe Brüder und Schwestern! Diese Meinungen vertrat anfangs der Leiter des Ostbüros Wiesbaden Willy Pohl. Bald stellte sich jedoch heraus, daß sie - wie auch andere Vorhersagen der Wachtturm - Gesellschaft - nicht zutrafen.
Bruder Willy Müller, Gruppendiener von Gera, Ronneburg und Schmölln, ließ sich nicht beirren. Im Sinne seines ersten Schreibens, dem "OFFENEN BRIEF" an die Wachtturm - Gesellschaft anläßlich der WTG-Bezirksversammlung im Juli 1959 in Westberlin, trat er weiter für die "reine Anbetung innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas" ein.
Angriffe auf seine Person konnten ihn nicht schrecken. Er sei "ein Rebell gleich der Rotte Korah ... eine Kreatur, die die Organisation beschmutzt".

Noch im Oktober 1965, als seine Zeitschrift in gedruckter Aufmachung erstmals unter dem Namen "Christliche Verantwortung" herauskam, wurde er in einem internen WTG-Schreiben als "Mensch der Vernichtung" beschimpft.
Trotz allem fielen seine Bemühungen auf fruchtbaren Boden. Gleichgesinnte Brüder und Schwestern unterstützten ihn nach Kräften. Als Bruder Willy Müller am 8.1.1973 in seinem 80. Lebensjahr starb, wußte er sein Vermächtnis in guten Händen.
Die Zeitschrift "Christliche Verantwortung" profilierte sich zu einem wirksamen MENETEKEL für die Organisation der Zeugen Jehovas (siehe Daniel 5:26,27). Geliebt und gehaßt, heimlich auf der Toilette gelesen oder furchtlos in der Versammlung diskutiert, hat dieses Blatt die Zeugen über 30 Jahre lang begleitet.
Und es wird weiter existieren!
ZUR ERKENNTNIS DES EINEN, ZUR WARNUNG DES ANDEREN! - UND SO BEGANN ES ...

IM NAMEN REINER GOTTESANBETUNG
An die Wachtturm-Gesellschaft!
Wir sind mehr oder minder langjährige Verkündiger und Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft. Als Diener haben wir besondere Verantwortlichkeiten in der Theokratischen Organisation inne.
In dieser Zeit erhöhter politischer Spannungen dieser Systeme der Dinge lenken wir die besondere Aufmerksamkeit aller Glieder der Theokratischen Organisation, aller sich versammelnden Verkündiger, auf folgende grundsätzliche Erklärungen und Ziele der Wachtturm-Gesellschaft, als der verantwortlichen Dienerin aller "Jehovas Zeugen".

Aus den Satzungen;
„Sie wurde zu dem Zweck gegründet, die moralische und geistige Fortbildung von Männern und Frauen und die Verbreitung biblischer Wahrheiten in verschiedenen Sprachen zu fördern durch die Veröffentlichung von Abhandlungen, Flugschriften, Zeitschriften und anderen religiösen Schriften, sowie durch die Anwendung aller gesetzlichen Mittel, welche ihr ordnungsgemäß konstituierter Direktoren-Ausschuß zu obenerwähnten Zwecken und zur religiösen Missionstätigkeit für geeignet hält.":

Der Wachtturm - sein Zweck:
"... Das erhebt sie über nationale, politische und Rassenpropaganda und Vorurteile und macht sie frei von selbstsüchtiger Voreingenommenheit." Erwachet - ihre Mission:
„ ... von jeder Zensur frei und von selbstsüchtigen Interessen unbeeinflußt, ... Sie ist nicht durch politische Bestrebungen oder Verpflichtungen gebunden."

Information an alle Verkündiger
vom 25.2.1950:
"... in allen nationalen und auch parteipolitischen Streitigkeiten bewahren Jehovas Zeugen völlige Neutralität ...
Sie nehmen weder für noch gegen eine Nation, Partei oder Richtung Stellung ..."
Auf Grund unserer persönlichen Verantwortung gemäß 1. Joh. 4:1 vor Jehova und vor unserem eigenen Gewissen, registrieren wir mit wachsender Besorgnis die Tatsache, daß die Wachtturm-Gesellschaft die erklärten Positionen der ausschließlichen religiösen und politisch neutralen Verkündigung verlassen hat.
Obwohl wir selbst unter der Herrschaft der Kommunisten große Entbehrungen tragen, lehnen wir es ab, uns auf das Gebiet politischer Betätigung und Propaganda zu begeben, wie es die Wachtturm-Gesellschaft mit folgenden Beispielen laufend tut:

Sie schreibt über die Kommunisten und betitelt sie als:
- "Rote Faschisten",
- "Brutale Herren des Volksparadieses",
- "Rücksichtslose Mörder",
- "Sklavenhalter",
- "die eine verderbte Nation aufbauen",
- daß "der kommunistische Block auf Welteroberung abzielt, wenn nicht durch Täuschung, Infiltration und Umsturz, dann durch die entsetzliche Gewalt des Atomkrieges."
("Was hat die Religion der Menschheit gebracht?", Wachtturm 1956/57, Broschüre, Weltbesiegung nahe)

Entspricht eine solche antikommunistische, politische Propaganda dem Grundsatz für Christen in Titus 3:1,2:
"niemanden zu lästern, nicht streitsüchtig zu sein, gelinde, Sanftmut erweisend gegen alle Menschen"?
Entspricht das den erklärten Grundsätzen politischer Neutralität, weder für noch gegen eine Nation, Partei oder Richtung Stellung zu nehmen? Nein, im Gegenteil.
Diente folgende Anweisung des ehemaligen Zweigdieners, Erich Frost, aus dem Jahre 1947 dazu, ein stilles und ruhiges Leben in aller Gottergebenheit führen zu können? In dieser Anweisung, die von Frost unterschrieben ist, heißt es:
" ... Außerdem gilt es, plötzliche Vorkommnisse, politische Aufstände, Wahlen, ... Auseinandersetzungen, Revolutionen, Katastrophen, Flugzeuge und Fliegerei, ... festzuhalten ..."
"... überlege, welchen großen Wert gute Berichte aus unserem Lande haben ..."

Im Oktober 1958 verlangte die Gesellschaft wieder das Sammeln von Adressen von Staatsmännern und anderen Personen des öffentlichen Lebens. Wir fragen;
Was hat das sammeln von Informationen über das Flugwesen und anderen gesellschaftlichen Ereignissen, die Stimmung der Bevölkerung, Anschriften politischer Personen, mit der Verkündigung selbst zu tun? ... Hat die Gesellschaft da irgendwelche Verpflichtungen? -
Unsere aufrichtige Sorge gilt der reinen Gottesanbetung, rein auch von der Politik dieser Welt und ihrer Methoden.

Wir verlangen darum:
Ihr verantwortlichen Diener und Vertreter der Gesellschaft, nehmt Stellung zu der im Widerspruch zur erklärten Neutralität stehenden politischen Propaganda in der Wachtturmliteratur. Im Interesse Tausender Verkündiger in der DDR, die in sorgenvoller Unruhe über diese unbiblischen politischen Verwicklungen sind, weil sie sich keinem Kampf gegen politische Systeme geweiht traben, sondern einem religiösen Werk politischer Neutralität und Gottesanbetung, verlangen wir, die hier aufgeworfenen Fragen öffentlich zur Aussprache zu stellen und klar zu beantworten.

Für reine Anbetung innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas.
Im gemeinsamen Bemühen, unseren Reichtum an guten Werken zu offenbaren, grüßen wir herzlich
Euer Bruder
im Auftrag vieler Brüder und Schwestern - Willy Müller
Gera, Juli 1959

WILLY MÜLLER
CV zu begründen, es war und ist Bruder Willy Müllers Verdienst. Nur wenige Schwestern und Brüder wissen noch aus direktem Erleben, wie kompliziert und beschwerlich die Wege zur CV Nummer l waren, der ersten, gedruckten Ausgabe.
Willys Energie, sein Willen und seine Kraft haben mit Jehovas Schutz und Hilfe die Existenz der weltweit einzigen Monatsperiodika zur christlich verantwortlichen Unterrichtung von WTG-Zeugen begründet.
Schon die nun so langjährige erfolgreiche Existenz der CV, ihrer Studiengruppe, Arbeitskreise, Mitverbundene, mögliche Übersicht zum Gesamtwerk, haben viel Nachdenken im Bereich der Zeugen veranlaßt.
Es sind nicht nur die vielen aufmerksamen und realistischeren Zeugen, die nach den Gründen für das Erreichen des doch recht beträchtlichen CV-"Alters" fragen.

Vielen ist erinnerlich, was zu CV auf so manchem Kongreß, insbesondere der 60er Jahre, prophezeit wurde.
Danach wußten seinerzeit z. B. die Brüder Pohl und Franke, daß Jehova CV nur zwei Jahre gewähren lassen würde. Aber kein CV-Mitverbundener hatte jemals Respekt vor WTG-Rechenexempeln. Diese Verantwortlichen haben sich bei viel wesentlicheren Dingen ganz einfach verrechnet. Sie "machen ihre Rechnungen eben ohne Gott, ohne Jehova".
Dieser Ausdruck von Willy Müller ist mir sehr gegenwärtig geblieben. Eine wesentliche Denkhaltung unseres Bruders kam damit zum Ausdruck, sie wurde Handlungsmaxime für Schrift und Wort von CV. Nichts ist ohne Jehovas Wille möglich.
Hieraus schlußfolgerten wir zudem über die Jahre unser Existenzrecht. Wenn Jehova CV nicht mag, wenn er sie ablehnen würde, dann und nur dann gäbe es sie nicht.

Die WTG ist auch heute etwas Zweites und für die CV-Mitverbundenen nicht maßgebend. Es ist eine geübte WTG-Unart, ständig über das hinaus zu reden, "was geschrieben steht". Willy Müller sagte mir einmal, daß die WTG förmlich davon lebe.
Ich war seinerzeit ein blutjunger Zeuge Jehovas und hatte über Jahre mit solch Formulierungen zu kämpfen, wollte ich das "alles prüfen" und dabei das Gute nur und ausschließlich in der WTG sehen. Dabei wurde mir natürlich zunehmend klarer, daß die WTG verantwortungslos mit der Schrift umgeht. Für Bruder Willy war es beschämend, daß eine Organisation dies tut und es war für ihn noch schlimmer, einstmals ein doch mit Verantwortung verbundenes Dienstamt in der Organisation innegehabt zu haben, schmerzlich empfand er, daß er immer im Brustton tiefster Überzeugung WTG-Lehren als biblisch begründete Tatsache offenbarte.

Einen Teil des von ihm somit angerichteten Schadens in den Köpfen vieler Zeugen Jehovas glaubte er mit CV und seinem Wirken dafür begleichen zu können.
Viele Jahre nach seinem Tod sind ihm viele ehemalige Zeugen Jehovas dankbar und wohl noch mehr, die durch CV betreut, vor dem Schritt aus der WTG stehen.
Mir imponierte sein Fleiß und seine Beharrlichkeit. Wie oft saß er bis tief in die Nacht und mußte förmlich im Archiv zwischen den Büchern gesucht werden. Es tat ihm sichtlich gut, all seine Kraft von Jehova geleitet auszuschöpfen, um irregeleiteten WTG-Zeugen auf den rechten Weg zu helfen und solchen, die es geschafft hatten, Stärkung zu geben.

Oft saß er mit Autoren zusammen und suchte nach Wegen, um die Wahrheit klar und deutlich auszudrücken, verständlich und annehmbar für alle Leser.
Er leitete die Arbeit von Redaktion und Versand, er empfing Besucher und besuchte selbst. Er freute sich mit Schwestern und Brüdern und litt mit ihnen. Es war ihm somit vergönnt, mit CV zu leben und mit CV zu erleben noch das alles mit seines Herzens Tiefe, mit der ganzen Wärme seiner christlichen Liebe. Solcherart Umgang mit ihnen war vielen Zeugen nicht vertraut und sie erwarteten diesen von Bruder Willy Müller nicht von vornherein. Als junger CV-Mitverbundener habe ich mich an ihm aufgerichtet, seine Hilfe gesucht und ihm meine Hilfe gegeben. Er hat sie angenommen. Willy lebt in meiner Erinnerung. -h.p.-

INHALTSVERZEICHNIS DER SONDERAUSGABE
30 Jahre "Christliche Verantwortung"
Im Namen reiner Gottesanbetung
Willy Müller, Begründer der CV
Wir die "Christliche Verantwortung
... Ratgeber in großer Zahl
Aus unserer Arbeit
Jeder willkommen
30 Jahre Aufklärungsarbeit für CV
10 Jahre mit CV
Prüfet in unseren CV-Archiven
Warum arbeite ich mit der CV
Älteste, seid auf der Hut!
Wir raten, Gott mehr zu gehorchen
Schuldig oder mitschuldig
Hirten und Herren
Die Belastung der Frau unter der WTG
Begegnungen auf der Straße
mit Onkel Herrmann
mit Schwester Rosi
Anderen helfen heißt sich helfen
Warum "Christliche Verantwortung"?
Das "eine" und das andere Evangelium
Ein Dankeschön an alle
WTG - "Drehtür" für Millionen
ZJ fragen CV: "Wohin gehen?"
Eine ausgestreckte Hand

WIR - DIE "CHRISTLICHE VERANTWORTUNG"
Warum und für wen tun wir das?
Sehr oft schon wurden uns diese Fragen gestellt. Ja, warum tun wir das.
Wir könnten hier großartige Antworten geben, nach WTG-Art. Da wären wir die edelsten, die einzigsten, die sich im Besitz der "Wahrheit" befinden. - Sind wir das?
Nein, wir sind einfache, christliche Menschen mit allen Fehlern und Schwächen. Unseren Brüdern und Schwestern, die sich noch unter dem Wachtturm befinden, wollen wir helfen, den Mißbrauch zu erkennen, den die WTG mit ihrem Glauben treibt. Wir wollen sie davor bewahren, willenlose Sklaven dieser Organisation zu werden.

30 Jahre verfolgen wir nun schon, wie diese Organisation bedenkenlos ihre Lehren immer wieder verändert, durch ihr "helleres Licht". Wie sie alles und alle verteufelt. Wie sie gnadenlos mit den Zeugen umspringt, die sich, nicht bedingungslos der Wachtturmgesellschaft unterwerfen. Wir erarbeiten uns christliche Standpunkte zu den Veröffentlichungen der WTG und veröffentlichen sie in unserer Zeitschrift. Wir fahren in Städte und Gemeinden, um mit den Menschen zu sprechen, die in geistige Not geraten sind, die von uns Hilfe erbitten oder auch nur einen Rat. Wir fahren in Krankenhäuser und Nervenkliniken, um mit den Menschen zu sprechen, die durch die Methoden der WTG in körperliche und seelische Bedrängnis geraten sind. Die Angst haben, sich an ihre "Ältesten" zu wenden, weil sie dort kein Verständnis finden, sondern Ermahnungen und Strafen, bis hin zum Gemeinschaftsentzug.

Wir beantworten viele Telefongespräche und Briefe aus dem In- und Ausland, die um Hilfe oder Auskunft bitten. Unsere Brüder und Schwestern, die nie zuvor einen Artikel geschrieben haben, setzen sich immer wieder hin und versuchen die gewonnenen Erkenntnisse in ihren Artikeln weiter zu vermitteln. - Für sie ist es Schwerstarbeit, denn keiner von ihnen ist journalistisch vorgebildet. - Viele Stunden ihrer Freizeit wenden sie dafür auf. Ohne Anspruch auf eine Belohnung. Alle zusammen aber wissen wir eines ganz bestimmt, daß wir noch viel lernen müssen, um uns noch besser verständlich zu machen. Wir wissen aber auch, daß Gott uns die Kraft geben wird, weiter unser Werk zu verrichten.
Henry Werner

„GUT ABER STEHT'S, WENN RATGEBER IN GROSSER ZAHL DA SIND"
(Sprüche 11:14)
Es war 1959, als unser Bruder Willy Müller von Gera aus mit offenen Briefen an die Wachtturmgesellschaft mit der christlich begründeten Forderung "Für reine Anbetung innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft" das CV-Werk begründete. Die WTG selbst sorgte mit ihrer haltlosen Erkenntnisrechthaberei dafür, daß aus dieser herangereiften inneren Opposition gegen die damaligen WTG-Irrwege und Falschprophetien das wurde, was CV heute ist: Ein "MENETEKEL".
Ohne Übertreibung läßt sich sagen, daß CV in diesen 30 Jahren ein Hilfsmittel geworden und im deutschen Sprachraum in dieser Hinsicht einmalig ist.

CV WIRD VON VIELEN GETRAGEN
Wenn wir auf die CV-Gründerjahre zurückschauen, so ließen sich viele Personen aufzählen, die diesem Werk als Mitbegründer, Förderer, Berater und Unterstützer aktiv dienten. Dafür stehen die Namen wie: Alfred Diener und Alfred Zimmer aus Dresden, Otto Wansky aus Freital, der das Werk von Paul Balzereit, ehemaliger WTG-Zweigdiener, fortsetzte. Ferner die Brüder Otto und Emil Sadlack, Conrad C. Binkele der ehemalige Leiter des zentraleuropäischen WTG-Büros in der Schweiz ... Sie alle und viele andere hatten in ihrer Zeit und nach ihrer Erkenntnis das mögliche getan.

Natürlich sind gar manche treue Helfer inzwischen gestorben. Der Kreis der aktiven Ratgeber ist aber noch größer geworden. Eine große Schar von Mitverbundenen hilft uns, unsere materielle Basis abzusichern. Der CV-Einfluß, durch unsere Brüder in die WTG hinein, ist so stark, daß die Organisation zu den schärfsten Abwehrmethoden greifen muß, wie das im WT vom 15. 3.1986 (Seite 20) zum Ausdruck kommt:
"Sei daher in deinem Herzen fest entschlossen, niemals mit dem Gift in Berührung zu kommen, das Abtrünnige dir anbieten wollen."
Es dürfe "kein Raum frei bleiben, in den Gedanken der Abtrünnigkeit eindringen können". Und:
"Wir werden 'dem Teufel nicht Raum geben' und nicht den Wunsch haben, uns anderswo umzusehen."

Ohnmächtig, CV vor ihrer ZJ-Anhängerschaft sachlich entgegentreten zu können, greift die WTG mit "Abtrünnige", "Teufel" und "Gift" zu den schärfsten Mitteln der Abschreckung, des psychologischen Terrors... Mitherausgeber an der Seite von Willy Müller wurden u. a. Eduard Tork, Neumühle, Matthias Bermes, Trier, der dort auch selbst über die WTG aufklärte, und Kurt Görlich, ehemals Verantwortlicher für die WTG in Magdeburg/Stadtfeld.
Ein biblischer Berater wurde auch Johannes Hummel, Prediger der Freien Christlichen Gemeinde in St. Gangloff.
Für die Forschungsarbeiten die WTG betreffend wurde Diplomhistoriker Dieter Pape aus Thale ständiger Mitarbeiter. Aus einer Zeugen-Familie in der dritten Generation, durch KZ-Haft der Eltern als Kind schon Opfer des Feschismus.
In fruchtbarem Austausch stand Brd. Willy Müller auch mit dem WTG-Kritiker Rudolf Körner in Rostock.
Unermüdliche Helfer bei der praktischen Bewältigung der nicht einfachen Aufgaben waren u.a. Liddi Trommer und Gertrud Hörn aus Schmölln.
Über alles dies hinaus schöpft CV auch aus vielen Quellen weltweit. Es könnten hier über 50 internationale Verbindungen und Beziehungen aufgezählt werden, von den USA, Kanada, England, Australien, Afrika, Frankreich, Schweiz, BRD, Dänemark bis Polen und Sowjetunion, um einige Länder zu nennen. Auch hier werden viele Mittel zur Verfügung gestellt, kostenlos, in gegenseitiger Hilfe .

DIE WEITERE ENTWICKLUNG
Sechs Jahre, bis 1965 dauerte es, ehe die "Müller-Briefe" in eine Zeitschrift umgewandelt werden konnten.
Langsam und stetig entstand ein beträchtlicher Korrespondenz- und Autorenkreis, ein Kreis von Mitverbundenen, Förderern und Helfern. Es wurden Beziehungen auch zu anderen christlichen Kreisen und Institutionen aufgenommen. Es seien u.a. Genannt:
- Konfessionskundliche Forschungsstelle des Evangelischen Bundes der ev. Kirchen in der DDR,
- Theologische Sektion der Luther-Universität Halle-Wittenberg, Professor Dr. Helmut Obst,
- Dr. Reinhold Pietz, Berlin,
- der christliche Weißenseer Arbeitskreis, Prof. Hanfried Müller.

Nachdem Willy Müller wegen Krankheit und Alter den Stab aus der Hand legen mußte - er starb am 8.1.1973 im 80. Lebensjahr - übernahm Wolfgang Daum, Gera, die CV-Herausgabe. Seit dieser 1980 aus gesundheitlichen Gründen ausschied, ist bis heute Henry Werner, Gera, CV-Herausgeber.
Es wären noch viele Namen zu nennen, aber angesichts des Psychoterrors und der sog. "theokratischen Kriegslist" der WTG müssen persönliche und familiäre Rücksichten genommen werden. -

Im Geiste Gottes und Christi, wie ihn die Schrift vermittelt, wuchs CV heraus aus dem mühsamen Beginnen von "unten", mit der begrenzten Erfahrung "vor Ort" und ständig begleitet vom vernichtenden Haß der WTG. Deren Führung das damit erscheinende "MENETEKEL" längst begriffen hat.
-P.-

ZU DEN CV-BERATUNGEN IST JEDER WILLKOMMEN
Immer im Frühjahr und Herbst treffen sich die Mitverbundenen der CV-Studiengruppe zu einer Beratung, die in der Regel im CV-Büro Berlin stattfindet. Jeder, der an dieser Arbeit interessiert ist, kann ebenfalls, auch als Gast, teilnehmen. Er muß sich an die CV-Büros in Gera oder Berlin wenden und bekommt dann eine Einladung mit entsprechenden Beratungsunterlagen, oder man kommt als Gast eines CV-Verbundenen mit.
Natürlich kommen nicht immer alle Mitverbundenen zusammen. Es trifft sich, wer sich zum gegebenen Termin freimachen kann, so daß die Arbeit immer kontinuierlich fortgesetzt werden kann.

DIE HERBSTBERATUNGEN
Diese Beratungen sind immer den gerade abgehaltenen WTG-Sommer-Kongressen gewidmet -, wie sie international als sog. Bezirkskongresse der Zeugen Jehovas von der WTG veranstaltet werden, um die Marschrichtung für ein weiteres Jahr zu bestimmen. Die CV-Beratung gibt hier sozusagen die notwendige Antwort, solange diese WTG-Öffentlichkeitsarbeit betrieben wird.
Die WTG nimmt die CV-Antworten bitter ernst. Sie hat ihre Beauftragten, die schnellstens berichten müssen, was da von CV kommt.

IN CHRISTLICHER VERANTWORTUNG
Die Beratungen beginnen mit einer auferbauenden Bibelbetrachtung, einer christlichen Besinnung, ausgerichtet auf das persönliche christliche Leben und Wirken der Teilnehmer. Es dienen Brüder mit langjährigen Erfahrungen. Immer wieder so innere Kraft zu schöpfen, ist uns unverzichtbar.
FREIE DISKUSSIONEN
Wie immer auf CV-Beratungen, kommt es zu jedem auf die Tagesordnung gesetzten Thema zu freien Diskussionen. Jedem ist das Für und Wider freigestellt. Manches bleibt gegensätzlich oder kontrovers im Raum stehen oder bis zum nächsten Mal, weil noch keine Antwort erarbeitet werden konnte. Manches dient erst dem Anstoß zum weiteren Überprüfen und Bedenken.

Wer an einer CV-Beratung teilnimmt, wird merken, wie da zwischen der WTG und ihren Zeugen Jehovas unterschieden wird. Es wird immer wieder geradegerückt, wo den ZJ als Menschen oder in ihrem Christseinwollen Unrecht widerfährt. Die "Strenge des Gerichts" trifft in erster Linie die "Lehrer" nach Jakobus 3:1, die WTG also.
Das Problem entsteht allein, wenn man sich auf Gedeih und Verderb mit der WTG identifiziert, anstatt mit dem, was tatsächlich geschrieben steht. (1. Korinther 4:6) - Es hätte am Ende keinen Zweck, nicht offen zu sein, die Unterscheidung zwischen WTG und ZJ vermeiden zu wollen, sie verdecken zu wollen. Ein Zeuge Jehovas merkt sehr bald, wohin CV zielt. Und er soll es auch. Aber wie einer auch heute noch auf die WTG hört und schwört, er kann auf einer CV-Beratung frei reden, wenn er frei ist, auch die Gegenrede, die Antwort anzuhören.

So nimmt jeder freimütig wie er kann an unseren Beratungen teil, um zu sagen, was und wie er es auf dem Herzen hat. Selbst bei den gemeinsamen Mahlzeiten vormittags, mittags und nachmittags ist solch Freimut der Rede. Jede "Gabe" ist gefragt, jedes "Talent" soll "wuchern", wo es darum geht, in christlicher Verantwortung zu helfen.
Wir haben es vielfach erlebt, wie sie dankbar aufatmeten. Und wir selbst können dem gerecht werden, was die Schrift von dem um die Sache Wissenden verlangt!
(Sprüche 24;11,12, Menge)
Eure CV-Geschwister

30 JAHRE AUFKLÄRUNGSARBEIT FÜR JEHOVAS ZEUGEN
30 JAHRE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
"WER NUN WEISS, GUTES ZU TUN, UND TUT ES NICHT, DEM IST ES SÜNDE." (Jakobus 4:17)
Es gehört sehr viel Überzeugungskraft und Beweismaterial dazu, um Falsches richtigzustellen. Haß abbauen zu helfen und Wissenswertes dem Leser zugänglich zu machen. Wir, die Verantwortlichen und Mitverbundenen der Studiengruppe "Christliche Verantwortung", bemühen uns nun schon 30 Jahre lang, diese Arbeit durchzuführen.
Aus christlicher Verantwortung heraus haben wir als ehemalige und leidgeprüfte Zeugen Jehovas und andere Betroffene alles Erdenkliche getan, um unseren Glaubensbrüdern wahrheitsgetreu mit Beweismaterial die Augen zu öffnen. Die Augen zu öffnen über eine Körperschaft, die sich als "Heilige" ausgibt und sich "Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas" nennt.

Ja, wir hielten es sogar für notwendig, auf schwerwiegende Fehler in der gesamten Organisation hinzuweisen. Alles, was wir aufklärend in diesen 30 Jahren taten, kann man unmöglich in diesem Artikel unterbringen. Auch nicht in einer Monatsausgabe, dennoch werden wir uns bemühen, auf das Wichtigste kurz einzugehen.

EIN KURZER EINBLICK
Im Zeitraum von 30 Jahren, das heißt von 1959-1989, bemühten wir uns mit Hilfe der Literatur der Wachtturmgesellschaft nachzuweisen, daß die Leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas ein Werkzeug des Teufels ist.
Diese Körperschaft maßt sich sogar an, Gottes Stellvertreter auf Erden zu sein. Sie maßt sich außerdem an, Gottes Geist zu besitzen, um wahrheitsgetreu die Bibel auslegen zu können.
Die Wahrheit jedoch ist, so haben wir es nachweisen können, daß diese Leitende Körperschaft der von Jesus vorausgesagte falsche Prophet ist. Die Beweise dafür wurden sorgfältig zusammengetragen und in Sonderausgaben veröffentlicht.

Weiter berichteten wir in all den Jahren mehrmals darüber, wie gemein ausartend diese falsche Prophetenklasse werden kann, wenn man als Zeuge Jehovas sich gegen ihr falsches Prophezeien zu äußern wagt. - Erschütternde Erlebnisberichte wurden mehrmals in CV veröffentlicht.

WORÜBER BERICHTETEN WIR AUSSERDEM NOCH?
Diese Körperschaftsklasse wurde von uns auch als ein gefährliches Machtinstrument in der Hand des US-Finanzkapitals bloßgestellt.
Wir wiesen mit Dokumenten nach, wie raffiniert diese Körperschaft den Glauben dazu benutzt, um Jehovas Zeugen soweit zu beeinflussen, daß sie auch den Kampf gegen den Kommunismus mitmachten. Wir legten besonders den Zeugen Jehovas in unserem Lande beweiskräftig vor Augen, worauf sie sich hier eingelassen haben. Wir appellierten an den gesunden Menschenverstand und erinnerten daran, daß das nicht christlich ist und nicht zum Evangelium gehört.

Einen breiten Raum räumten wir in unserer Zeitschrift den Vorgängen in der Organisation der Zeugen Jehovas ein. Berichte über die Wachtturmgesellschaft, Unruhen, Gemeinschaftsentzüge und Dienerabsetzungen sowie Austrittserklärungen war gefragter Lesestoff.
Auch Leserfragen wurden gewissenhaft beantwortet. Aber auch über Skandale, Geldschmuggel und Wirtschaftsvergehen wurde ausführlich berichtet.

All das tun wir, um Jehovas Zeugen zu erinnern, daß die Wachtturmscheinheiligkeit irgendwann an's Tageslicht kommt.
Was noch zu erinnern wäre, sind die Artikel nach 1975. Als 1975 das von der Leitenden Körperschaft vorausgesagte Weltende nicht eintraf, häuften sich die Massenaustritte aus der Organisation, wovon wir laufend berichteten. Wir berichteten auch über Tragödien, die sich besonders im Zeitraum von 1975-1980 in der Weltzentrale und in der Organisation abspielten.

UND NUN KOMMT EIN NEUER HÖHEPUNKT
Ab 1981 wurde vorwiegend über die schlimmste Aufruhrwelle seit Bestehen der Organisation berichtet. Bewährte Mitarbeiter in der Weltzentrale gingen in den Aufstand und wurden entlassen, unter anderem auch der Neffe des Präsidenten der Wachtturmgesellschaft, Raymond Victor Franz. Wer mehr über diese Vorgänge erfahren möchte, der kann in den Besitz eines Buches kommen, das wir ihm gerne vermitteln. Soweit eine kleine Übersicht aus dem Berichtszeitraum von 1959-1989.
-W.W.-

10 JAHRE MIT CV
"... DENN JEDER, DER SICH SELBST ERHÖHT, WIRD ERNIEDRIGT WERDEN; WER ABER SICH SELBST ERNIEDRIGT, WIRD ERHÖHT WERDEN." (Lukas 18:9-14)
... aber schon viel früher begann ich von alleine die Wachtturmliteratur etwas kritischer zu studieren.
Es waren die Jahre nach 1975, die bei mir - und sicher auch bei vielen anderen Zeugen Jehovas - ein langsames Erwachen einleiteten. Dabei spielte die Enttäuschung über das nichtgekommene Ende dieser Welt im Herbst 1975 eigentlich die geringste Rolle, so genau und selbstsicher waren die Aussagen der WTG zum Jahre 1975 ja ohnehin nicht, um sich darauf verlassen zu können, ganz im Gegensatz zu 1914, welches Oahr immer noch eine Schlüsselstellung in der ganzen Endzeitlehre der Wachtturmgesellschaft innehat. Aber ihre Aggressivität gegenüber gewissen politischen Entwicklungen in der Welt machten mich langsam stutzig. Was geht es eigentlich die, die Wachttürme schreiben wollen, an, was in bestimmten Ländern der Erde politisch geschieht, z.B. die Befreiungsbewegungen zur nationalen Unabhängigkeit, daß sie dazu ihre Kommentare machen, und das keineswegs so neutral, wie es im Wachtturm stets behauptet wird. So las ich z. B. in WT-Studienartikeln jener Jahre, daß die Sandinisten in Nikaragua gottlose Rebellen sind und die Guerillas in einem afrikanischen Land, gewöhnlich Dörfer überfallen, junge Mädchen rauben und sie dann vergewaltigen. Wenn so was in Tageszeitungen stünde, hätte ich mich nicht gewundert - aber im Wachtturm? Und dazu noch in Artikeln, die pflichtgemäß zum studieren vorgesehen waren, das war mir doch ein bißchen zuviel. Ich sprach mit anderen reifen Brüdern, Ältesten darüber und brachte meine Bedenken über das zum Ausdruck. Es wäre nicht klug, meinte ich, so was im Wachtturm zu schreiben, es wird sich doch früher oder später bestimmt negativ auf uns zurückschlagen, und es kann dann sein, daß wir verfolgt werden, nicht weil wir das Evangelium Gottes predigen, sondern unsere Nase in Angelegenheiten der Welt hineinstecken, wo es nicht unsere Aufgabe ist, darüber zu urteilen oder dazu öffentlich so Stellung zu nehmen, wie der Wachtturm es tut. Aber leider traf ich auf kein Verständnis für meine Bedenken.

Zwar gaben einige zu, daß es für uns, die wir noch immer unter Verbot stehen, bestimmt besser wäre, wenn so was nicht drin stünde, aber die Gesellschaft wird schon wissen, wozu sie so was druckt.
Ich schlug vor, daß wir uns gemeinsam gegen solche Äußerungen im Wachtturm wehren und an's Zweigbüro schreiben sollten, daß man doch mehr darauf achten möchte, daß Artikel, die uns schaden könnten, im Wachtturm nicht geschrieben werden. Aber das war wieder für die anderen, meinen Glaubensbrüdern, mit denen ich sprach, zuviel zugemutet. Soviel Courage, mal gegen die eigene Gesellschaft den Mund aufzutun, besaß keiner. Im Gegenteil, ich mußte bald vor dem Rechtskomitee Rede und Antwort stehen wegen dem, was ich gesagt hatte und im Handumdrehen war auch der Kreisdiener bei mir. Nun, auch seine massiven Drohungen schüchterten mich nicht ein.

Ich weiß nun nicht, wie es kam, aber nicht lange danach bekam ich wieder CV in's Haus geschickt. CV war mir nicht unbekannt. Schon in den sechziger Jahren bekam ich ab und zu CV zugeschickt. Aber weil ich zur damaligen Zeit noch nicht in Konflikt mit der Wachtturmgesellschaft war, beachtete ich zu wenig, wovon die "Christliche Verantwortung" schrieb. Mein Glaube an die Gesellschaft war eben, wie gesagt, damals noch ungetrübt, was ich heute selbst nicht verstehen kann, denn der Wachtturm hatte sich doch eigentlich in seinem Geist auch im Laufe der Zeit ja gar nicht geändert! Es interessierte mich nun, doch mal die kennenzulernen, die für CV Artikel schreiben und fuhr deshalb einmal nach Berlin zu deren Tagung. Es war im Herbst 1982.

Ich war keineswegs enttäuscht! Traf ich doch Glaubensleidensgenossen, die verblüffend ähnlich dachten wie ich. Jeder hatte auch schon seine persönlichen Erfahrungen mit der Gesellschaft, die mir zwar noch weitgehendst fehlten, aber man prophezeite mir, daß ich sie nun bald auch machen werde. Ich hatte all das Gute, was die Zeugen Jehovas-Gesellschaft auch an sich hat, noch nicht aus den Augen verloren, aber auch das Böse begann ich allmählich deutlicher zu sehen. Und tatsächlich - es begann auch mich zu treffen. Meinen Rausschmiß aus der Organisation vermochte ich nun nicht mehr zu verhindern.

Die Begründung von den Ältesten vor der Versammlung war erlogen, denn wenn sie ehrlich gewesen wären, hätten sie sagen müssen, daß man mich wegen meiner Ehrlichkeit und Wahrheitsliebe nicht brauchen kann.
Wenn es mir auch anfangs etwas leid tat, so bedaure ich es heute nicht mehr. Meine Wachttürme lese ich trotzdem fleißig weiter, aber mehr nebenbei, um zu wissen, was drin steht; habe inzwischen auch eine Menge anderer Bücher über Glaube und über die Bibel gelesen, und ich muß sagen, daß ich in den letzten zehn Jahren meiner Wachtturmuntreue mehr gelernt habe als in den dreißig Jahren meiner Treue.
Natürlich bietet CV zum Wachtturm keine Alternative; auch kann man CV mit dem Wachtturm keinesfalls vergleichen.
Der Wachtturm beansprucht und behauptet göttlich gelenkt zu sein - CV ist nur ein Werk von Menschen.
Aber ich glaube hier trifft das Gleichnis Jesu vom Pharisäer und dem Zöllner aus Lukas 18:9-14 zu.
-J.M.-

Liebe Brüder und Schwestern!
Immer wieder findet Ihr in unseren Artikeln Hinweise auf die Literatur der Wachtturmgesellschaft. Um prüfen zu können, ob die zitierten Textstellen mit den WTG-Originalen übereinstimmen, braucht man ein gutes Archiv. Da nur wenige von Euch das haben, bieten wir Euch gerne an selbst nachzuschauen und zu prüfen, ob die CV-Veröffentlichungen der Wahrheit entsprechen. Unsere CV-Archive stehen da zu Eurer Verfügung.
Wenn bei Euch der Wunsch vorhanden ist, schreibt an das CV-Büro Gera oder Berlin. Auch telefonisch besteht die Möglichkeit, eine Terminvereinbarung zu treffen. Es ist für uns selbstverständlich, daß alle Anfragen und Besuche vertraulich behandelt werden. - Habt Mut!
Eure Studiengruppe „Christliche Verantwortung"

WARUM ARBEITE ICH MIT DER CV
"PRÜFT DIE GEISTER, OB SIE AUS GOTT SIND; DENN VIELE FALSCHE PROPHETEN SIND IN DIE WELT AUSGEGANGEN." (l. Johannes 4:1)
Seit mehr als 100 Jahren hat die WTG eine Menge raffinierter Praktiken entwickelt, um gläubige Menschen zu täuschen. Viele Menschen, die Zeugen Jehovas sind, merken erst zu spät wie sie durch ein geschicktes System des "Menschenfischens" in das Netz der WTG geraten sind und finden kaum noch einen Weg, um sich dem allseitigen Einfluß dieser Organisation wieder entziehen zu können. Auch gibt es viele arglose Menschen, die gerade von der WTG umgarnt und eingefangen werden und jetzt noch nicht sehen können, was dahinter steckt.

So gibt es genug Menschen, die Leid, Entsagung und Erniedrigung von der WTG erdulden müssen, die aber ehrlichen Herzens und Gewissens sind. Diesen Christen die Augen zu öffnen, die Wege, die sie gehen können, aufzuzeigen, sie von ihrer Ohnmacht gegenüber einer Organisation, der einzelne Menschenschicksale gleichgültig sind, zu befreien und ihnen zu helfen, sich nicht mehr einsam und unverstanden zu fühlen, das habe ich mir zur Aufgabe gemacht.
Auch ich gehörte einmal zu diesen Menschen, die der Irrlehre und Täuschung durch die WTG ausgesetzt waren. Erst in einem längere Jahre dauernden Lernprozeß wurde mir dank CV bewußt, auf welchem irreführenden Weg ich mich als Zeuge Jehovas, Studienleiter und Dienstamtgehilfe befand. Gerade durch diese Aufgaben, die mir als Dienstamtgehilfe, Studienleiter, zeitweise auch im Pionierdienst stehend, oblagen, stieß ich immer mehr auf Widersprüche und Ungereimtheiten gemäß dem, was die WTG sagte und ihren tatsächlichen Handlungen.

So fiel es mir immer leichter, die Zeugen besser zu verstehen, die nicht so unbedingt konform gingen mit der Lehr- und Handlungsweise der Organisation.
Gerade der Spruch in 5. Mose 18:22 mag dafür als gewonnene Erkenntnis stehen:
"Wisse: Wenn das, was ein Prophet im Namen Gottes verkündet, nicht eintrifft und nicht in Erfüllung geht, so ist das ein Wort, was der Herr nicht geredet hat, in Vermessenheit hat der Prophet es ausgesprochen. Du brauchst vor ihm nicht bange zu sein."

So zog ich schließlich Konsequenzen daraus, trat aus der WTG aus und wurde kurz danach Mitarbeiter von CV. Das tat ich nicht etwa aus Selbstzweck oder aus irgendwelchen Rachegelüsten den WTG-Oberen gegenüber, nein, sondern um Menschen helfen zu können, die dringend der Hilfe bedürfen, ihnen aufzuzeigen, welcher Heuchelei eines falschen Propheten sie obliegen, denen Mut zuzusprechen, die als Zeugen Jehovas seit einiger Zeit gewissermaßen auf dem Zaun sitzen und noch mit einer Entscheidung zögern. Außerdem drängt es mich dazu, das, was ich als Zeuge Jehovas seit einiger Zeit mit "eingerissen" hatte, wiedergutzumachen.

Wie vielen Menschen kann man doch helfen zu erkennen, daß das, was sie unter der Obhut der Wachtturmgesellschaft tun und tun müssen, letztlich nutzlos und schädlich für sie selbst und andere ist. Wieviel andere nützlichere Lebenswege gibt es doch, in denen man nicht ständig in Angst und Bevormundung leben muß, auch sogar dann, wenn es kein ausgesprochen christlicher Lebensweg ist, wie zum Beispiel eine Tätigkeit im gesellschaftlichen, oder sozialen Bereich, oder auf sportlichem Gebiet. Denen aber, die sich weiterhin eine Form von Glauben erhalten wollen, sei gesagt, daß sie in jeder anderen in unserem Staat existierenden Glaubensgemeinschaft besser aufgehoben sind als in der WTG. Sollten sie einmal zufolge von Alter oder Krankheit wirklich der Hilfe bedürfen, wird man ihnen dort tätig helfen und nicht beiseite schieben, wenn sie nicht mehr die erforderlichen Predigtzahlen erbringen können.

So werde ich wie alle CV-Mitarbeiter weiterhin daran arbeiten Menschen zu helfen, nicht mehr bedingungslos einer Organisation zu folgen, die am einzelnen Menschenschicksal nicht interessiert ist, sondern ihnen Hoffnung zu machen, daß es nie zu spät ist, einen falschen Weg aufzugeben.
-R.S.W.-

INFORMATIONEN FÜR ÄLTESTE:
ÄLTESTE, SEID AUF DER HUT!
Wir, als eure ehemaligen Mitverbundenen und Älteste der Organisation der Zeugen Jehovas, weisen auch nochmals darauf hin, daß auf Beschluß der Leitenden Körperschaft alle Wachtturmausgaben ab 1966 -1976 eingezogen werden. Was hat das zu bedeuten? Eingeweihte Brüder sagen:
"Diese Jahrgänge werden überarbeitet und erscheinen dann in neuem Licht."
Älteste, seid also auf der Hut und prüft als Verantwortliche, die die Schafe des Herrn zu betreuen haben, was diese geistige Speise wert ist.

Wir erinnern euch frühzeitig daran, ehe es erneut in den Versammlungen zu Unruhen kommt. Geht gesunden Sinnes an die bevorstehenden Aufgaben. Denkt daran, daß die euch anvertrauten Schafe endlich einen Anspruch auf gesunde geistige Speise haben. Ihr als Älteste glaubt bestimmt fest daran, Hüter der Herde Gottes zu sein, laßt euch nicht durch Gedankenlosigkeit davon ablenken.

ES IST JETZT AN DER ZEIT ZU HANDELN
Die Zeit der Leichtgläubigkeit sollte nun endlich vorbei sein. Über ein Jahrhundert hat sich die Mehrzahl der Brüder und Schwestern mit den Bibelfalschauslegungen abfinden müssen, um mit der Organisation weiter verbunden zu bleiben. Nun aber ist es an der Zeit, als Älteste gegen neue Falschauslegungen etwas zu tun. Schon wieder haben die Gesalbten der Leitenden Körperschaft die Überarbeitung der gesamten Offenbarung Johannes zugelassen und bedenkenlos in Buchform in eure Hände gegeben. Was war denn eigentlich falsch in den bereits Jahrzehnte alten Auslegungen, soll das immer gedankenlos so weitergehen? Fragen wir uns doch endlich einmal, gibt es unter den Gesalbten in der Leitenden Körperschaft überhaupt noch geistig gesunde Bibelausleger? Und wenn es solche Gesalbten in der Organisation jemals gab, warum sind ihnen soviel schwerwiegende Auslegefehler unterlaufen?
-W.W.-

WIR RATEN, GOTT MEHR ZU GEHORCHEN
Älteste, seid ihr euch darüber im klaren, daß ihr am Scheideweg angelangt seid? Neue Bibelausleger treten an die Stelle der Gesalbten und dann bilden die fähigsten Ältesten aus der Klasse der "anderen Schafe" das Herausgeber-Komitee. Sollten in den nächsten Jahren alle betagten Gesalbten gestorben sein, so werden keine gesalbten Glieder mehr da sein, die die Leitende Körperschaft vertreten. Dann werden Älteste aus den "anderen Schafen" die Leitung übernehmen müssen. Dann wird die gesamte Organisation vollkommen neu umdenken müssen. Dann seid ihr dran und werdet für alles Neue gerade stehen müssen. Was wird dann aus dem Abendmahl? Wer wird es sich dann anmaßen, der treue und verständige Sklave zu sein? Und wer wird dann behaupten können, mit dem Geist Gottes gesalbt zu sein? Dann werden Zweifel über Zweifel euch beunruhigen. Deshalb geben wir euch frühzeitig den Rat: "Legt schon jetzt großen Wert darauf, die Schafe des Herrn darauf vorzubereiten."

SCHWER WIRD ES FÜR EUCH SEIN
Ja, ihr Ältesten, wenn das eintritt, werdet ihr es wirklich schwer haben. Wir als CV-Studiengruppe sind der Meinung, daß ihr als Organisation zusammenbleiben solltet, um gemeinsam mit den Schafen Gott weiter dienen zu können. Etwas müßt ihr als Älteste allerdings in Zukunft aus eurem Sinn vertreiben, nämlich, daß ihr alles besser wißt. Denkt schon heute darüber nach, was zukünftig für die Schafe des Herrn an geistige Speise vorbereitet werden sollte. Denkt über die Fehler der Vergangenheit nach und fragt euch als Älteste untereinander, ob es ratsam ist, die Schafe weiterhin dazu zu zwingen an alles zu glauben, was die Leitende Körperschaft in Brooklyn euch und den Schafen zu glauben vorschreibt.
-W.W.-

SCHULDIG ODER MITSCHULDIG
Um den Sinn dieses Artikels leichter verstehen zu können, lassen wir erst einmal Gesalbte zu Wort kommen. Gesalbte, die Krisensituationen in der Organisation miterlebt haben und als Gesalbte geistig dazu in der Lage sein müßten, sich einen Standpunkt zu bilden, sie sagen:
"Wenn Gottes Knechte gegen falsche Methoden oder Lehren oder angemaßte Autorität auftraten, so geschah das nicht aus eitler Oppositionslust oder aus der Sucht zu verleumden, sondern aus heißer Liebe zum Herrn, dessen Güter ihnen über alles gingen. Das Bloßstellen falscher Lehren ist unter Umständen eine unumgängliche Pflicht, und wir würden uns einer Unterlassungssünde schuldig machen, wenn wir schweigen würden, während das Übel unter Gottes Volk wütet."

VERSETZT EUCH NUN IN FOLGENDE LAGE
Jemand aus euren Versammlungen maßt es sich an, zu wissen, daß im Jahre 2001 die Welt untergehen wird. Er behauptet sogar "er habe überzeugende Beweise dafür", wie würdet ihr als Älteste darauf reagieren? Ja, er geht noch einen Schritt weiter und veröffentlicht seine Forschungsergebnisse. Viele Verkündiger in Stadt und Land lesen nun diese Schriften und glauben es auch. Die Zeit rückt näher, das Jahr 2001 ist da, es vergeht ohne welterschütternde Ereignisse, Auch die Jahre 2002 und 2003 vergehen. Nun, liebe Älteste, wie würdet ihr mit so einem Versammlungsangehörigen verfahren? Würdet ihr ihm die Gemeinschaft entziehen, denn er könnte ja neue Spekulationen unter die Verkündiger verbreiten?

WAS ABER - WENN
Was aber, wenn dieser Versammlungsangehörige: Russell, Rutherford, Knorr, Franz oder Henschel heißen würde? Würdet ihr ihnen ebenfalls mißtrauen und die Verkündiger davor warnen? Würdet ihr euch schützend vor die Herde Gottes stellen und Mitentscheiden, ob dieser Lesestoff wirklich vollständig den Schafen angeboten werden sollte? Denkt daran, Hoffnung machen ist ein freudiges Ereignis, aber enttäuscht zu werden ist ein Stich in's Herz, und das kann schwere Folgen haben. Unsere Archivberichte zeigen eindeutig, daß solche Enttäuschungen, wie sie Jehovas Zeugen erlebt haben, sehr lange wirksam bleiben können.

Älteste, stellt euch zukünftig die Frage:
Inwieweit seid ihr mitschuldig daran gewesen, daß die Schafe des Herrn in der Vergangenheit soviel erdulden mußten, weil ihre Hoffnungen zu einer Enttäuschung wurde? Fragt euch: Warum haben wir wie Sklavenhalter die Schafe dazu gezwungen, alles zu glauben, was vom angeblichen "treuen und verständigen Sklaven" kam?
-W.W.-

HIRTEN UND HERREN IM WANDEL DER ZEIT
"... SIE HERRSCHEN ÜBER DIE HERDE, STATT VORBILDER ZU SEIN." (1. Petrus 5:3)
Vor mehr als einem Menschenalter, zur Zeit des Begründers der "Internationalen Bibelforschervereinigung" Charles Russell, der sich selbst den Titel "Pastor" (Hirte) zugelegt hatte, dachte noch niemand an die "anderen Schafe". Alle ernsten Bibelforscher glaubten sich zu himmlischer Gemeinschaft mit Jesus berufen. Selbstverständlich nahm auch jeder beim Gedächtnismahl vom Brot und Wein. Auch waren alle von der besonderen persönlichen Berufung Pastor Russells zum "treuen und klugen Knecht" überzeugt, wie Überlebende aus jener Zeit noch wußten, schon damals erwarteten sie Harmagedon und die Übernahme der Leitung auf Erden durch die "treuen Überwinder" der Vorchristlichen Zeit, die "Fürsten", deren Auferstehung man noch Anfang der zwanziger Jahre erwartete. Sogar ein Haus wurde ihnen schon eingerichtet, das "Beth Sarim" (Haus der Fürsten).

Die Verwaltung der örtlichen Versammlungsangelegenheiten oblag damals "Dienern", die von den Versammlungsmitgliedern gewählt wurden.
Pastor Russell starb, die Erwartungen erfüllten sich nicht. Neues Oberhaupt der inzwischen etablierten juristischen Organisation wurde Joseph Rutherford, der sich den Titel "Richter" zulegte, um sich mit den Führern Israels aus der Zeit vor den Königen zu identifizieren. Er mußte nun die Wachtturm-Organisation den neuen Umständen anpassen. Unter anderem war die Zahl von 144000 "Gesalbten" kumulativ längst überschritten, viele waren schon nicht mehr am Leben. So wurde 1933 die "Jonadab-Klasse" mit irdischer Hoffnung proklamiert. Immer öfter wurden Dienstämter mit solchen "anderen Schafen" besetzt, auch auf höherer Ebene, oft sogar, obwohl noch ältere "Gesalbte" zur Verfügung standen. Noch im "Organisationsbuch" von 1972 wird im Kapitel 2 ausdrücklich gesagt, daß der "treue und verständige Sklave" durch die Gesalbten gebildet wird. Nach heutigen Vorstellungen ist dies jedoch die "Gesellschaft", genauer die "Leitende Körperschaft", oder im Klartext das Direktorium der Watchtower Bible and Tract-Society of New York Inc., wobei unwichtig geworden ist, ob ein Mitglied desselben "Gesalbter" oder "anderes Schaf" ist.

Die Besetzung von Dienstämtern erfolgt schon lange nicht mehr durch Wahl, sondern durch Ernennung durch die Zweigbüros der WTG, die sich nicht einmal an die möglichen Empfehlungen von den Versammlungen gebunden fühlt. Kriterium für die Auswahl ist in erster Linie die absolute Hörigkeit des Kandidaten gegenüber den jeweils gültigen Wachtturm-Normen. Echte christliche Liebe und langjährige Erfahrungen in der Wachtturmgeschichte sind eher hinderlich, da beide leicht zu Zweifeln führen, so kommt es, daß oft menschlich und im Glauben Gereifte, die viele Jahre ihres Lebens der WTG geopfert haben, durch neue, unerfahrene Eiferer verdrängt werden, nur weil letztere der WTG kritiklos ergeben sind. Wie oft schon saßen solche zu Gericht über Menschen, denen sie eigentlich nicht das Wasser reichen können. Sie herrschen über die Herde, statt Vorbilder zu sein.
(1. Petrus 5:3)

Sie gleichen nicht dem guten Hirten, der von sich sagt; "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig." Eher den Pharisäern, wie sie Jesus gemäß Matthäus 23 beschrieb.
Es wird wenig Zeugen Jehovas geben, die nach einiger Zeit der Zugehörigkeit zu einer Versammlung nicht schon schmerzliche Erfahrungen mit den eiskalt gerechten Aufsehern mit dem korrekt sitzenden Schlips gemacht haben. Besonders wenn jemand in Not ist, erfährt er, daß die WTG keine Wohlfahrtseinrichtung ist, sondern eine "Organisation zum Predigen des Königreiches und zum Jüngermachen". Auch die neuzeitlichen Kongresse zeigen es: Gehorsam, Disziplin und eine erdrückende Last unaufhörlichen Dienens und Opferns wird den Schafen aufgebürdet. Die christliche Liebe aber bleibt auf der Strecke. An diesen Früchten ist zu erkennen: Gute Hirten sind die Führer und Aufseher der Wachtturm-Ge-sellschaft sicher nicht.
-E.K.-

FRAUEN UNTER DER WACHTTURMGESELLSCHAFT
"WEHE EUCH, ...WEIL IHR DEN MENSCHEN LASTEN AUFLADET, DIE SCHWER ZU TRAGEN SIND".
(Lukas 11:46 NW)
Liebe Schwestern!
Da ich mir schon oft Gedanken gemacht habe, welche Rolle die Frau in der WTG spielt, graste ich in deren Literatur und wurde auch sofort fündig. Im Erwachet vom 8.8.1982, mit der Titelseite "Die Frau im 20. Jahrhundert - ihre Probleme, ihre Perspektiven", widmete die Gesellschaft der Frau mehrere Artikel auf insgesamt 16 Seiten. Es wurden die Probleme der Menschen in den weniger entwickelten Ländern deutlich gemacht, und vor allem das harte Leben der Frauen.

Im nächsten Artikel wurden die Frauen in den wohlhabenden Ländern beleuchtet, wie sie Beruf und Mutterschaft miteinander in Einklang bringen. Von sexuellen Belästigungen wird berichtet, denen die Frauen an ihrem Arbeitsplatz durch ihre männlichen Kollegen ausgesetzt sind, aber auch die Schwierigkeit, Hausarbeit und Kinderbetreuung unter einen 'Hut' zu bringen, wird nicht ausgelassen.
Dann wird die Frage gestellt, ob und wie die Probleme zu lösen wären, und als Antwort folgen sofort passende Beispiele und ein Lebensbericht.
Doch hierüber habe ich meine eigenen Gedanken, die kurz zu schildern wären.
In unserer heutigen Zeit ist die Frau zwangsläufig berufstätig, zum einen hat sie gegenwärtig Berufschancen, wie sie für Frauen zuvor nie bestanden. Zum anderen trägt sie durch ihren Verdienst zur Aufbesserung des Familienetats bei, und zu guter Letzt ist auch sie persönlich finanziell abgesichert bei einem etwaigen Schadensfall.

Natürlich hat alles seinen Preis -, und das ist in diesem Fall die Zeit, die genau eingeteilt werden muß. Die Hausarbeit wird ja nicht weniger, fällt sie doch kontinuierlich an, ebenso fordern auch die Kinder weiterhin ihr Recht. Da kann es schon mal ein wenig enge werden in puncto Zeit.
So soll es im wesentlichen bei einer 'Normalfamilie' aussehen:
Am 22.10.88 wurde in Erwachet eine Zeitstudie veröffentlicht, die einer in Easten (Pennsylvanien/USA) erscheinenden Zeitung, "The Express", entnommen war. Dort war zu lesen, daß "ein Ehepaar durchschnittlich nur vier Minuten am Tag Gespräche führt, die über Oberflächlichkeiten hinausgehen; nur 30 Sekunden am Tag spricht ein berufstätiges Ehepaar mit den Kindern."
Wenn sogenannte 'weltliche Ehepaare' schon so schlecht abschneiden, wäre es doch interessant, eine Zeitstudie für Zeugen Jehovas zu erstellen - sie kämen dabei sicher noch schlechter weg!

Allein die Literaturflut, die jeden Monat über sie hereinbricht. Sie soll nicht nur gelesen, sondern vielmehr studiert werden. Bei der Fülle des Materials und der Nebenbeschäftigung, die ja bei einer Hausfrau und Mutter nicht ausbleibt, ist es aber kaum möglich - sicher auch nicht erwünscht -, daß alles tiefgründig betrachtet wird. Die Widersprüche würden nur allzuleicht offenbar!
Der Besuch der fünf wöchentlichen Zusammenkünfte wird von jedem Zeugen Jehovas erwartet, dabei soll er stets gut darauf vorbereitet sein. Weiter wird von ihm erwartet, daß er sich regelmäßig am Predigtdienst beteiligt. Ob es nun der Zeitschriftendienst ist, Erstarbeit von Tür zu Tür, Rückbesuche oder Heimbibelstudien, alles bedarf der Vorbereitung.

Ein schlecht oder gar nicht vorbereiteter Verkündiger gleicht einem Fleischer, der mit einem stumpfen Messer arbeitet. Und alles kostet Zeit, Zeit, die einer Zeugenfamilie dann an anderer Stelle wieder fehlt. Was bleibt da noch für die so nötige Kommunikation in der Familie?
Haben sich die Verantwortlichen in der WTG jemals die Frage vorgelegt: Wie meistert das eine Frau neben ihren täglichen Pflichten, wie Saubermachen, die Wäsche, einkaufen, kochen, einwecken usw.? Dazu kommen die Kinder mit ihren Sorgen und Wünschen, die ein offenes Ohr verlangen, ihnen bei ihren Hausaufgaben für die Schule helfen und vieles andere mehr. - Alles das liegt auf den Schultern einer Frau!

Ist sie dann noch berufstätig und vielleicht gar Alleinerzieher, dann müssen hier Abstriche gemacht werden, denn ein Tag hat nun mal nur 24 Stunden.
Die Frage ist nur, wo streichen? Hier sind Konflikte vorprogrammiert, denn entscheidet sie zugunsten der Familie, dann geht das nur zu Lasten des Predigtdienstes und der Zusammenkünfte, Das hieße aber - nach dem ihr eingeimpften Bibelverständnis - ihr Leben und das ihrer Kinder ernsthaft zu gefährden, ist es doch, nach Aussage der Bibel (?), untrennbar mit der Wachtturm-Gesellschaft verknüpft.
Wie sehr recht scheint doch "The Guardian", London, zu haben:
"Man könnte ohne weiteres sagen, daß die Frauen heute unfreier sind als vor 40 Jahren" - und ich finde, ganz besonders unter der WTG!
-B.I.H.-

BEGEGNUNG: AUF DER STRASSE
Trotz des Menschengewimmels sehe ich sie schon von weitem. Eine nicht mehr ganz junge Frau mit ihrer vielleicht sechs Jahre alten Tochter. Beide tragen sie Kleider, dem Alter und der Tageszeit nach zu lang und zu dunkel. Etwas Fremdländisches geht von ihnen aus. Irgendwie passen sie nicht in das Straßenbild. Hand in Hand kommen sie mir entgegen. Nun erkennt mich die Frau. Deutlich beobachte ich ihr Erschrecken. Mit leicht zusammengekniffenen Augen, den Blick geradeaus gerichtet, zieht die Mutter im Vorbeigehen das Mädchen unwillkürlich (oder ist das Absicht?) an sich heran. Hat sie davor Angst, daß ich ihr das Kind entreißen könnte? Ich bleibe stehen und muß mich einfach umblicken. Hastig eilen die beiden weiter, bestrebt, in dem Menschenstrom einer Feierabend-Großstadt unterzutauchen.
Noch immer sehe ich das kleine Mädchen vor mir: blondschöpfig mit seitlich abstehenden Zopfstummeln und einer niedlichen Stupsnase, die von einem pausbäckigen Gesicht umrahmt wird. Nicht vergessen kann ich ihre großen runden, braunen Augen, die - nachdem die Mutter einige Worte an sie gerichtet hatte - mich mit einer Mischung aus Furcht, Neugierde und Mitleid anblickten. -
-G.R.-

BEGEGNUNG: MIT "ONKEL HERRMANN"
Ein Sonntagnachmittag im Herbst. Gemeinsam sitzen wir in unserer kleinen Wohnstube im dritten Stock eines alten Mietshauses um den großen, ovalen Tisch. Mutter hat selbstgebackenen Pflaumenkuchen und Malzkaffee serviert. Den Malzkaffee mag ich nicht. Widerwillig schlürfte ich ihn aus meiner emaillierten Blechtasse. Gegen Brause, weiß ich, hätte Vater was gehabt, "Sie sei schädlich für den Magen." Naja, dann muß eben der Pflaumenkuchen dran glauben. Als ich angestrengt am Überlegen war, wie ich ohne Aufsehen zu einem vierten Stück kommen könnte, hörte ich hastige, schwere Schritte auf der steilen und knarrenden Holztreppe. Schon klopft es an der Wohnzimmertür, Ohne auf ein "Herein" zu warten, steht "Onkel Herrmann" in der Stube. Leider übersieht er diesmal meinen eintrainierten Diener, auf den er sonst solch großen Wert legt. In dem niedrigen Zimmer reicht er fast bis an die Decke. Und einen Schlips trägt er auch, Vater fast nie, Vater und Mutter sagen, daß er ein "geistiger Polizist" sei.

Ich muß in die Küche. "Onkel Herrmann" will es so. Eigentlich ist es mir ganz recht. Jetzt kann er wenigstens keine Fragen stellen, die ich nicht beantworten kann. Beim letzten Mal wollte er wissen, wie die drei Männer im Feuerofen hießen. Ich wußte es nicht. Daraufhin rügte er meine Eltern. "Ein sechsjähriger muß solche einfachen Antworten geben können, ihr belehrt eure Kinder zu wenig." Danach mußte ich die Namen auswendig lernen: Schadrach, Meschach und Abednego. Vater hat sehr viel Geduld ...
"Onkel Herrmann" scheint heute besonders böse zu sein. Ohne an der Tür zu lauschen, verstehe ich: Vater kann den fälligen Verkündiger-Monatsbericht nicht abgeben. "Ihr habt Jehovas Botschaft nicht verbreitet. Und das in einer Zeit, wo wir täglich mit Harmagedon rechnen müssen. Damit seid ihr nicht wert, Jehovas Zeugen genannt zu werden." Ich erschrecke. Heißt das nun, daß wir von Jehova vernichtet werden?

Ich möchte doch so gern in dem verheißenen Paradies ewig leben und mit den Löwen und Elefanten spielen, wie dies auf einem Bild in dem Buch "Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies" zu sehen ist. Was mit der bösen Welt in Harmagedon geschieht, haben mir Vati und Mutti auch gezeigt: Brennende und einstürzende Häuser; Personen, die sich gegenseitig töten; Männer, Frauen, Kinder und Autos, die in eine Erdspalte fallen. Solche Zeichnungen findet man ebenfalls in diesem Buch. Und alles ist gut zu erkennen, "Onkel Herrmann" hat mir erzählt, daß unsere liebe Organisation die schönen Bilder gerade für die Kinder gemalt hätte.

Ein Krachen und Poltern reißt mich aus meinen Gedanken. Nichts kann mich mehr in der Küche halten. Ich renne aus der Wohnung, Im Hausflur sehe ich die Bescherung. "Onkel Herrmann" ist die steile Treppe hinuntergefallen, stöhnend und wimmernd liegt er in der unteren Etage. Krampfhaft umklammert seine Hand eine herausgerissene Treppensprosse. Mutti scheucht mich wieder in die Wohnstube. Ich höre nur noch, wie der Krankenwagen kommt und "Onkel Herrmann" abtransportiert wird. Lange kommen wir nicht zur Ruhe. Aus den Gesprächen meiner Eltern kann ich mir ein Bild vom Unfallhergang machen. Erbost über das Fehlen des Monatsberichtes hatte "Onkel Herrmann" unsere Wohnung grußlos verlassen. Rückwärts gehend und dabei wild gestikulierend zeigte er Vater, der ihn anstandshalber zur Treppe begleitete, die möglichen Folgen dieses Versäumnisses auf. Dabei verfehlte er den ersten Treppenabsatz. Meinem Vater hatte er keine Chance gelassen, ihn rechtzeitig zu warnen.

Der damalige Versammlungsaufseher, Bruder Herrmann, besuchte uns nie wieder. Zwar war er mit einem Bein- und mehreren Rippenbrüchen noch recht glimpflich davongekommen. Jedenfalls stand er zwei Monate später wieder im Predigtdienst. Bis zu seinem Tode konnte er meinen Eltern nicht verzeihen, daß sie der staatlichen Versicherung wahrheitsgetreu zu Protokoll gegeben hatten: zum Zeitpunkt des Unfallgeschehens war die Treppe durch das einfallende Tageslicht ausreichend beleuchtet.
Somit konnte Bruder Herrmann nicht die erhoffte Versicherungssumme kassieren. Seiner Meinung nach wäre in diesem Fall eine "theokratische Kriegslist" angebracht gewesen ...
-G.R.-

BEGEGNUNG: MIT "SCHWESTER ROSI"
Zusammen mit meinen Eltern schlief ich als Kind in einem kleinen nicht heizbaren Zimmer, welches von der Wohnstube durch den Hausflur getrennt lag. Dicke, prachtvolle Eisblumen blühten im Winter am Fenster, während ich mich eiligst in mein klammes Federbett einwickelte. Ein idealer Lagerraum für Äpfel und Birnen, die wir in unserem Garten im Herbst ernteten.
Vorsichtig in Stiegen verpackt waren sie verführerisch anzusehen und verbreiteten einen aromatischen Geruch. Irgendwie erschien mir die Kälte durch den intensiven Duft des Obstes gemildert.

Zu meinem Kummer waren meine Eltern immer darauf bedacht, zuerst das schadhafte Obst zu verbrauchen. Und so gnatschte ich pfundweise die schrumpligen und ausgeschnittenen Falläpfel.
Aber auch andere hatten ihre Vorliebe für die Früchte unseres Gartens entdeckt. Im Herbst und im Winter konnten wir uns niemals über ausbleibenden Besuch beklagen. Brüder und Schwestern, die sich sonst das ganze Jahr über nicht sehen ließen, erinnerten sich nun wieder an uns. Ich war nicht etwa geizig. Aber es ärgerte mich schon, wenn sie zufrieden mit prallen Beuteln und Netzen voll erstklassiger Äpfel nach Hause gingen. Meine Eltern waren darin unerbittlich: Den Geschwistern könne man nur einwandfreies Obst anbieten, und offensichtlich wußten jene es auch zu schätzen, denn wir konnten uns vor ihren berechnenden Freundlichkeiten kaum noch retten.

Besonders arg trieb es "Schwester Rosi". Zugegeben, sie war schon ein bemitleidenswertes Geschöpf. Von kleinauf zuckerkrank, hatte sie mit ihren knapp dreißig Jahren mehrere schwere Operationen an diversen Organen hinter sich. Ihre Gebrechen konnten sie aber nicht davon abhalten, etwa dreimal wöchentlich mit zwei bis drei ausgesucht großen Taschen bei uns zu erscheinen. Prompt wurden sie dann auch von meinen Eltern zu ihrer Zufriedenheit gefüllt. Noch heute ist es mir ein Rätsel, wie diese kranke und schwächliche Person den jeweils halben Zentner Obst nach Hause transportieren konnte.

Gegen Jahresende wurden zwangsläufig die Äpfel unansehlicher und dann war der Zeitpunkt gekommen, daß Rosi ihre Mutter mitbrachte. Schwester Eleonore war eine kleine und dickliche Frau, der jede Freude im Gesicht fehlte. Dieser Eindruck wurde durch die fast fehlenden Augenbrauen und das am Hinterkopf streng zusammengeknotete spärliche Haar noch verstärkt. Ihre in der Jugend vielleicht noch vorhandene menschliche Wärme hatte ihr herrschsüchtiger Mann - ein gefürchteter Versammlungsaufseher - total abgetötet. Psychisch bestand sie nur noch aus Predigtdienst, Haushalt und Etikette. Umständlich begann sie alsbald, den mitgebrachten Lohn für die zentnerschweren Apfeltaschen und -beutel auszupacken. Dieser bestand stets aus "Westsachen" wie sie nie vergaß, zu betonen. Und zum Vorschein kamen Röcke, Kleider und Hosen, die, nachdemsie in "Westdeutschland" und danach eine erkleckliche Zeit auch in der "Ostzone" ihrem Zweck gedient hatten, uns beglücken sollten. Eifersüchtig wachte Schwester Eleonore nun darüber, daß von uns jedes Kleidungsstück gebührend bestaunt wurde. Mit hundertfachem Dank und weiteren vier Taschen voller Äpfel ausgestattet, verließen die beiden Schwestern unsere Wohnung. Uns war klar, daß wir sie im Herbst des nächsten Jahres wiedersehen würden ...
-G.R.-

ANDEREN HELFEN HEISST SICH SELBST HELFEN
Ein Bruder beantwortet Fragen einer Schwester
Liebe Schwester!
Ganz besonders freut mich, daß Du die "CV gelesen hast. Ich kann mir ganz gut vorstellen, wie Du auf dies und jenes abwehrend manchmal vielleicht neugierig und sehr oft auch mit Ablehnung reagiert hast. Wir haben uns anfangs ja auch schwer getan mit dieser Schrift. Das ist auch nicht unnatürlich, wenn man bedenkt, daß in dieser Schrift viele Lehren der WTG, die für uns den gleichen Stellenwert hatten wie die Bibel, plötzlich in Frage gestellt werden. Dabei haben die Schreiber der einzelnen Artikel nichts anderes getan, als alles zusammenzutragen, was die Organisation in den etwas über 100 Jahren ihres Bestehens als "von Gott empfangenes Licht" bisher verkündigt hat. Dazu zählt auch ihre Endzeiterfüllung von Daniel 11 über den König des Nordens. ("Die Harfe Gottes")

Du fragst wegen des Jahres 1799, dieses Datum stammt aus der Feder der WTG und wurde mit dem König des Nordens in Verbindung gebracht. Wir lesen:
"1799 bezeichnet nach den eigenen Worten des Propheten den Beginn der Zeit des Endes." ("Die Harfe Gottes", S. 215f)
Zu jener Zeit war es Großbritannien, später dann der Hitler-Faschismus und jetzt - nach dem Buch "Dein Wille geschehe" - die Sowjetunion. Von dem Unsinn, den die Gesellschaft in dem Buch "Die neue Welt" (S. 339f, 347 ff) schreibt, gar nicht zu reden! Kann man angesichts solcher Fehlleistungen wirklich noch reinen Gewissens Andersgläubige verdammen? Und das nur deshalb, weil sie gewisse biblische Prophezeiungen anders sehen und interpretieren? Die WTG aber schlägt sich stolz an die Brust und verkündet lautstark aller Welt, daß "der große Urheber aller wahren Prophezeiungen jetzt den forschenden Sinn erleuchtet", oder auch, daß "Jehova die Schleusen des Himmels öffnet, um seinem Volk ein Verständnis über diese wunderbaren Prophezeiungen zu geben"!

Wie heißt es gleich im 3. Gebot (gemäß der rev. NW von 1985)?
"Du sollst den Namen Jehovas, deines Gottes, nicht in unwürdiger Weise gebrauchen, denn Jehova wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen in unwürdiger Weise gebraucht." (2. Mose 20:7) ... Ja, es stimmt, die WTG und ihre sogenannte "geistige Speise" werden scharf unter die Lupe genommen. Aber wundert Dich das? Sagt nicht der Volksmund: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen?

Noch wesentlicher aber scheint mir Jesu Rat aus der Bergpredigt, Matthäus 7:1-5 !! Würden die verantwortlichen Aufseher in der Organisation dies beachten und zur Richtschnur ihres Handelns machen, dann hätten sie gar keine Zeit mehr, sich um die ungelegten Eier anderer Christen und ihrer Gemeinschaften zu kümmern. Auch wollen wir nicht vergessen, daß er - der Christus - es ist, dem Gott das Gericht über die Menschen übertragen hat, von einer WTG steht da nichts. (Johannes 5:22)

Du fragst, was die CV-Brüder glauben und lehren. Nun, das ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn dazu müßte ich jeden einzeln beschreiben.
Der Bruder, der für CV verantwortlich zeichnet, ist evangelischer Christ, einige andere auch (Kirche und Freikirchliche Gemeinden).
Von anderen weiß ich, daß sie sich weiterhin Zeugen Jehovas nennen - zum Teil sogar noch mit Versammlungen verbunden sind.
Wieder andere - und dazu zähle auch ich - sind mehr für eine Rückbesinnung auf die Bibel.
Eine Organisation ehemaliger Zeugen Jehovas gibt es nicht bei uns. Wir sind lediglich eine Gruppe von Brüdern und Schwestern, die mithelfen möchten, Licht in den undurchdringlichen Dschungel falscher und sich allzuoft widersprechender Lehren der WTG zu bringen. Damit helfen wir nicht nur den Brüdern, die die WTG bereits verlassen haben, sondern auch den Brüdern, die noch mit den Versammlungen verbunden sind und das auch weiterhin möchten. Wir wollen die Zeugen nicht aus der Organisation herausbrechen, wozu auch, denn Licht und Schatten ist überall. Was wir möchten ist, daß sie ihre persönliche Verantwortung vor Gott und Christus erkennen und nicht mehr blindlings ihren blinden Führern nachlaufen, wohin die Reise auch geht. -

Nachdem ich mein bisher Geschriebenes noch mal überlesen habe, komme ich zu dem Schluß, daß, wer mich nicht kennt, glauben muß, ich sei wirklich ein "Abtrünniger" - auch wieder so ein Modewort der WTG - und zudem ein fanatischer Gegner der Organisation der Zeugen Jehovas.
Weißt Du, ich habe unter den Brüdern, die ich durch CV kennengelernt habe, einige, denen ich mich besonders verbunden fühle. Das Besondere daran ist, meine Hinneigung zu ihnen ist nicht einseitig, sondern es fließt auch wieder zu mir zurück. Nur zwei Sätze aus einem Brief dieser Brüder:

"Denn im Herzen fühle ich mich noch immer mehr zu den treuen Zeugen Jehovas hingezogen, als zu den Abtrünnigen, ich glaube, daß das auch bei dir so ist". Ja, es ist wahr, ich fühle mich noch immer hingezogen zu meinen einfachen Brüdern und Schwestern unter den Zeugen, aber zurück unter all die Zwänge des selbsternannten Sklaven kriegen mich keine 10 Pferde! Wie andächtig habe ich oft Jesu Worte gesprochen: "Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen." (Johannes 8:31,32)

Ich denke nicht ungern an jene Zeit zurück, wohl wissend, daß ich der Gesellschaft viel zu verdanken habe, und trotzdem verbleibt mir immer ein bitterer Nachgeschmack. Denn heute erkenne ich, daß wir durch oft mehr als fragwürdige Lehren der WTG nicht nur einmal vom Wort Jesu abgewichen sind. Und schaust Du Dich unter den Geschwistern um, dann entsteht oft genug der Eindruck, daß viele eher in der WTG ihren geistigen Führer sehen, statt in der Person des "Guten Hirten" Jesu Christi.
Wie oft habe ich es erlebt, daß Brüder, wenn sie über ein biblisches Thema stritten, dann ihren vermeintlichen Trumpf ausspielten und sagten:
"Aber im Wachtturm steht es!"
Sollten wir als Christen nicht dem Beispiel Jesu und seiner Apostel folgen? Sie verwiesen stets auf die Schrift, wenn sie sagten: "Es steht geschrieben"!!!

Nein, heute fühle ich mich wirklich frei als Christ, auch angesichts der Tatsache, daß ich unvollkommen und daher Fehlern und der Sünde unterworfen bin.
Ich bin frei, das Wort unseres gütigen "Vaters" in seinem Frieden zu lesen, ohne daß der erhobene Zeigefinger eines Dritten, der mir gebieterisch sagt, wie dies oder jenes verstanden und weitergegeben werden muß.

Ja, ich bin frei, das Wort an andere zu richten, wenn mich mein Herz dazu drängt; und nicht, weil ich meine "Monatsschuld" noch nicht erfüllt habe und die Schelte der Altesten fürchte, die die Gaben ewigen Lebens zu einem bloßen Verdienst herabgewürdigt haben! (Epheser 2:8,9)
Zu dieser Freiheit hat Christus alle Menschen berufen und es liegt an jedem einzelnen, sich diese Freiheit zu bewahren! (Galater 5:1)
Dein Bruder R. l. H.

WARUM "CHRISTLICHE VERANTWORTUNG"?
"WENN IHR IN MEINEM WORT BLEIBT ..." (Johannes 8:31,32)
Wir waren in Boltenhagen zur Kur. Dort lasen wir im Speisesaal unsere CV. Ein Ehepaar setzte sich zu uns und sagte:
"Die 'Christliche Verantwortung' kennen wir, die habe ich heimlich bei meinem Sohn gelesen. Lesen sie das Blatt nur so, oder haben sie damit zu tun?"
Wir sind CV-Autoren, also Mitgestalter.
Das Ehepaar sagte, sie würden gerne über CV einige Fragen stellen.
Fragen sie, war unsere Antwort.
Sie sagten dann:
"Unser Sohn ist ein Zeuge Jehovas. Das macht uns viele sorgen. Denn er ist nun fast nicht mehr unser Sohn, sondern ein Fremder. Das bedrückt uns sehr. Wir hätten gerne gewußt, was bedeutet CV?"
Das sagt es doch schon "Verantwortung", alle Mitarbeiter fühlen sich verantwortlich für unsere Zeitschrift.
Frage: "Wofür verantwortlich?"
Sie müssen wissen, daß alle Mitarbeiter längere oder kürzere Zeit Zeugen Jehovas waren. Wir haben von ehemals leitenden Dienern, bis zum einfachen Zeugen alles bei uns. Auch engagierte Christen helfen uns unsere Aufgaben zu lösen.
Die meisten der ehemaligen Zeugen Jehovas haben von sich aus die Organisation verlassen, weil ihnen so nach und nach die Erkenntnis kam, daß es nicht die Wahrheit ist, was da an geistiger Nahrung geboten wurde. Von da an wurde kritisch geprüft. So stellte sich heraus, daß die WT-Leitung nicht nach der Bibel lehrte, sondern nur das brachte, was in ihr Konzept paßte. Die Wachtturmgesellschaft sagt, alle Abtrünnigen wären Satan anheimgefallen. Wir sagen, alle CV-Mithelfer sind treue Christen geblieben.
Frage: "Ja, aber wofür fühlen sie sich nun verantwortlich?"
Da wir wissen, was den Zeugen an geistiger Nahrung geboten wird, wollen wir durch CV mithelfen, viele Dinge beim richtigen Namen zu nennen. Auch durch Beispiele die Geschwister zum Nachdenken zu bewegen. Wir wissen ja, daß ein überzeugter Zeuge Jehovas kaum ansprechbar ist. Er ist nicht mehr er selbst, sondern nur noch ein Befehlsempfänger.
Fast alle Zeugen Jehovas erhalten die CV monatlich. Wir wollen damit erreichen, daß die Geschwister zum Prüfen und zum Nachdenken angeregt werden, so daß sie die rosarote Brille beiseite legen.
Wenn von Geschehnissen aus ihren Versamlungen berichtet wird, so haben sie ja mehr oder weniger alles gesehen oder miterlebt. Das aber gibt ihnen Grund, besonders gut nachzudenken. So hat die CV schon viele Zeugen wieder zurückgeholt. Frage: "Wenn sie dort Autor sind, wieviel verdienen sie?"
Wir mußten lachen.
"Warum lachen sie, es ist doch so, nichts gibt es umsonst, alles hat seinen Preis."
Das stimmt im allgemeinen, sagten wir. Aber bei uns gilt der Grundsatz, wir tun alles freiwillig. Geld erhalten wir nicht für unsere Arbeit.
Die "Christliche Verantwortung" trägt sich nur durch spenden. Ja, auch Spenden aus den Reihen der Zeugen Jehovas.
Frage: "Wie lange gibt es die CV-Schrift?"
Das ist eine gute Frage, in diesem Jahr werden es 30 Jahre. Angefangen hat diese Schrift ein Zeuge Jehovas, Bruder Willy Müller in Gera. Er verfaßte Briefe an die WTG-Leitung in Wiesbaden. Er wies auf Fehler hin, die man dringend korrigieren sollte. Eine offizielle Antwort bekam er nie. Die WTG reagierte auf ihre Weise.
So nach und nach schlössen sich viele ehemalige Zeugen Jehovas ihm an und sie fingen an zu schreiben. Nun haben wir einen hohen Anteil von Brüdern, die für die "Christliche Verantwortung" schreiben. Unsere Schrift ist mittlerweile in vielen Ländern bekannt und wir arbeiten mit ehemaligen Zeugen in diesen Ländern zusammen.
Nun noch eine Frage: "Unser Sohn behauptet, nur die Zeugen Jehovas sagen in allen Dingen die Wahrheit. Es ist so, als hätten sie die Wahrheit gepachtet!"
Betrachten wir doch einmal, ob die ZJ die Wahrheit sagen:
Sie behaupten, sie seien die einzigen Menschen, die in Harmagedon überleben werden.
Woher wissen sie das?
Sie haben sich den Namen "Zeugen Jehovas" gegeben.

Wie rechtfertigen sie diesen Namen?
Bei den Zeugen wird Jesu als Handlanger oder Gottes Hilfsarbeiter hingestellt. Einen Herr Jesu gibt es für sie nicht.
Wer sich die Mühe macht und die Bibel der Zeugen mit einer allgemeinen Bibel vergleicht, muß feststellen, daß Sätze und Worte verändert wurden. Alles wurde so gebogen, wie es die WTG für sich braucht.
Ja, ganze Abschnitte der Bibel haben einen ganz anderen Sinn erhalten.
So etwas wird nun als Wahrheit verkündet!
Da weisen sie mal ihren Sohn darauf hin. Denn das sind handfeste Beweise.
Unsere "Christliche Verantwortung" haben wir diesem Ehepaar überlassen.
-E.B.T.-

DAS "EINE" UND DAS ANDERE EVANGELIUM
"DENN SO SEHR HAT GOTT DIE WELT GELIEBT, DASS ER SEINEN EINGEBORENEN SOHN GAB, DAMIT JEDER, DER AN IHN GLAUBT, NICHT VERLOREN GEHE, SONDERN EWIGES LEBEN HABE,"
(Johannes 3:16)
Mit etwa 20 Jahren hatte ich das erste Mal Berührung mit den damals noch Bibelforscher genannten ZJ. Was ich dabei empfand, durch Hören und Bibellesen, hatte noch was mit einer guten Botschaft zu tun. Aber als ich etwas später anfing, das Gehörte und Gelesene auch auf mich zu beziehen und anzuwenden, bekam ich gleich einen Schuß vor den Bug des Evangeliumschiffes der WTG. So wie ich das sähe, sei das nicht zu verstehen, die Zahl der 144 000 sei schon voll, ich könnte nur die Jonadabklasse erreichen. Meine Enttäuschung war natürlich sehr groß, ich kam mir wie ein Dieb vor, der sich was aneignen wolle, was ihm gar nicht gehört noch zusteht. Deshalb sagte ich, bei mir geht es nicht um 144 000 oder sonst was, sondern ich glaube an die Bibel als Gottes Wort, und das verheißt uns ewiges Leben. Alles andere ist erst mal nebensächlich. -

Aber dann kam ja bald das Verbot und der 2. Weltkrieg, und etwa 10 Jahre später nahm die alte Evangelium-Geschichte einen neuen, größeren Umfang an.

DIE NEUE WELT! DAS THEMA MIT ZUGKRAFT
Nach dem katastrophalen Ausgang des 2. Weltkrieges sehnten sich natürlich viele Menschen nach einer besseren Welt. Und die Zeugen Jehovas hatten sie in vielerlei Farben anzupreisen. Man wagte sogar zu bezweifeln, daß Jesus in Johannes 3:16 nicht die alte, sondern die neue, gerechte Welt gemeint hätte, für die er sein Leben gelassen hätte. Obwohl geschrieben steht, daß er für Sünder und nicht für Gerechte gestorben sei. Es gab eine Anzahl von solchen Behauptungen und Argumenten, die aber alle einer biblischen Prüfung nicht standhielten.

DAS ENDE DER ALTEN WELT
Die von Jesus angekündigten „Zeiten der Heiden" Lukas 21:24 gingen 1914, nach einer komplizierten biblischen Berechnung, zu Ende. Die Zustände und Ereignisse auf der Erde seit dieser Zeit sind der beste Beweis dafür, und die damalige Generation sollte das Ende miterleben. Aber auch den Beginn der gerechten neuen Welt, denn Jesus Christus sei 1914, für uns zwar unsichtbar, aber nach allen Anzeichen, im Himmel als König inthronisiert worden, und regiert seit dieser Zeit! Rund 80 Jahre sind seit dieser Behauptung vergangen, die Generation von damals so gut wie ausgestorben. Es beweist doch nur, daß solche Behauptungen von Menschen stammen und nicht von Gott. Es ist ein anderes Evangelium, das keines ist.

EINE NEUE OBRIGKEIT
Zu einer unsichtbaren Regierung im Himmel paßt doch keine sichtbare, unvollkommene, menschliche Obrigkeit. Obwohl vollkommen gegen die biblischen Anordnungen gerichtet (Römer 13:1-5), lehrt und gebietet man; "Unsere Obrigkeiten sind nicht menschliche Regierungen, sondern Jehova Gott und Jesus Christus."
20 Jahre lang lehrte man diesen Unsinn nicht nur, sondern er wurde auch so praktiziert, für viele Brüder und Schwestern zum Nachteil, weil es große Schwierigkeiten und zum Teil lange Haftstrafen zur Folge hatte. - In den 1960er Jahren wurde diese Ansicht zwar als nicht mehr zutreffend erklärt, aber immer noch mit der Einschränkung Der Obrigkeit sei nur bedingt zu gehorchen.

NEUE WELT GESELLSCHAFT
Da man schon zu der Ansicht neigte, etwas anderes und besseres zu sein, als die übrige Menschheit, ja die allein wahre und christliche Religion zu besitzen, die für die neue Welt lebt und wirkt, war der Name NWG verständlich, wenn auch anmaßend. Kein Wunder, daß man auch bald anfing, sich eine eigene Bibelübersetzung zu schaffen; natürlich heißt sie "Neue-Welt"-Übersetzung (NW). - Ohne bissige Kritik kann man aber sagen, daß sie für Laien wenig Vorteile hat. Einmal verwendet sie in ihren Begriffen ein befremdendes, geschraubtes Deutsch, das der eigenen Evangeliumlehre der WTG zuträglich ist, und vor allem den Namen Jehova bis ins NT hinein gebraucht, was man als Bibelfälschung bezeichnen könnte. Doch für die WTG ist der Name Jehova eine sehr wichtige Angelegenheit in ihrem Evangelium. So lügt man den eigenen Anhängern einfach vor, daß Jesus, als er seine Jünger beten lehrte: "Vater, der du bist im Himmel, dein Name werde geheiligt." der Name Jehova gemeint sei! - Jesus hat in diesem Gebet aber nicht Jehova, sondern Vater gesagt. Er hat niemals Jehova gesagt, auch seine Jünger und Apostel nicht. Wenn dieser Name so wichtig wäre, wie von der WTG behauptet, dann wäre er bestimmt nicht verlorengegangen, eine Unterstellung, die man sonst dem allmächtigen Träger dieses Namens und Jesus Christus anlasten müßte. Aber in allen Worten Jesu geht es nicht um einen Eigennamen des Vaters, sondern um den guten Ruf, der zum Ruhm und zur Ehre, Gottes des Vaters, gefordert wird.

WÜRDIG OPER UNWÜRDIG?
Nach dieser Regel heißt das, bei der Abendmahlfeier der Zeugen Jehovas, gehörst du zum Überrest der 144 000, so bist du würdig, die Symbole zu nehmen. Gehörst du nur zur großen Volksmenge, dann bist du nicht würdig, sie zu nehmen. Das ist die Auslegung der Bibelstelle l. Kor. 11;27 von der WTG Was aber veranlaßte den Apostel Paulus, von Unwürdigkeit zu schreiben? Er schrieb doch überhaupt nichts von Überrest und großer Volksmenge, sondern vom unwürdigen Lebenswandel und Verhalten einzelner, die eine Schande für die Christen-Versammlung bedeuteten. Aber das kann man, trotz einiger Außenseiter, doch von der großen Volksmenge nicht behaupten. Sie ist ja 400mal größer an Zahl und leitet die WTG beinahe allein, da doch die meisten der rund 8000 Überrestglieder altersmäßig überfordert würden.

Wie kann man da nur von unwürdig sprechen, wenn doch solchen Brüdern und Schwestern hohe Dienstämter und Verantwortung anvertraut werden. Und nicht nur das. Die Unwürdigen sind sehr gut für alle wichtigen Aufgaben der WTG, zum Beispiel Herstellung und Verbreitung der vielseitigen Literatur. Verkündigung des unbiblischen Evangeliums, ohne Kritik und Widerspruch, was aber viele Felddienststunden, Heimbibelstudien und die vielen Zusammenkünfte nach sich zieht. Die Unwürdigen sehen es aber nicht ein, daß sie mißbraucht werden, als Komiteemitglied z. B. jemand auszuschließen, da sind sie würdig; auch Verfolgung, Haft und Tod, ja alle Erschwernisse und Schwierigkeiten erleiden.
Dafür dürfen sie zuschauen, wenn die vom Herrn befohlenen für alle Christen geltenden Symbole für ein paar Männer und Frauen gereicht werden. Ein Mahl .aber, bei dem fast 98 % der Anwesenden nichts genießt, hat diese Bezeichnung nicht verdient.

MENSCHENLEHRE ÜBER DAS WORT GOTTES GESTELLT
Die einzige Erklärung für die großen Fehler der WTG liegen in der Mißachtung der heiligen Schrift. Besonders aber der Worte Jesu und der Apostel, die uns immer Ratgeber und Wegweiser sind und bleiben, Dann werden nicht solche Fehler vorkommen, wie gelehrt wird, daß die 144 000 Unsterblichkeit erhalten, und die übrigen Menschen nur ewiges Leben haben werden.

Unsterblichkeit ist ja nur ein anderer Begriff für ewiges Leben, und Jesus hat nur ewiges Leben verheißen. (Joh. 3:16) sein Jünger Johannes hat das in seinen Briefen geschrieben:
1. Joh. 2:25; "Und dies ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben."
1. Joh; 5:11-13; „Und dies ist das Zeugnis, daß Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben, wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wißt, daß ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt."
-E.B.-

Liebe Brüder und Schwestern!
Da zu einer christlichen Haltung auch Dankbarkeit gehört, Danksagung für alle Hilfe und Unterstützung, Förderung und Beratung, soll das auch hier zum Ausdruck kommen. Dies betrifft in erster Linie die geistige Hilfe aller Art, um das CV-Werk in seinem christlichen Inhalt, in seiner christlichen Aussage im Hinblick auf die WTG immer zutreffender und gründlicher zu gestalten.

Neben unseren WTG-versierten Schwestern und Brüdern, die letztlich alles in der Hand haben, sei auch alle Hilfe gewürdigt, die von anderen Christen kam und kommt, evangelischen, katholischen, freikirchlichen und anderen, sei sie geistig oder materiell, ohne jede dogmatische und intolerante Bedingung gegeben.
Auch die zuständigen obrigkeitlichen Behörden müssen wir hier benennen, das Staatssekretariat für Kirchenfragen und das Ministerium für Kultur, die alles tun, was man ihnen berechtigterweise antragen bzw. abverlangen kann, und das in völliger Respektierung der religiösen, christlichen Eigenständigkeit des CV-Werkes.
-CVR-

DIE WTG - "DREHTÜR" FÜR MILLIONEN
ZAHLEN SPRECHEN BÄNDE
In seinen Enthüllungen über die Wachtturmgesellschaft nennt Raymond Franz für den Zeitraum von 1970 - 1979 die Zahl von 768304 Personen, die die WTG-Organisation wieder verlassen haben. Das wären jährlich etwa 77 000.
Er kam angesichts dieser Feststellung zu dem Schluß, daß man es hier mit einer "Drehtür"-Situation der WTG zu tun hat:
Vorne rein und hinten wieder raus.
Wir wollen uns in diesem 110. WT-Jahr 1989 einmal eine Übersicht verschaffen, wie es um die WTG steht, wie viele Menschen sie schon "durchgedreht" hat.
Soweit uns die Zahlen bei der Geheimhalterei der WTG zugänglich sind, kommen wir zu einer ungeheuerlichen Feststellung, sie hat im Laufe ihrer sog. Endzeit mehr Menschen hinten wieder ausgestoßen, als sie 1988 an Verkündigern beisammen hat! -
Die Dunkelziffer der "Durchgedrehten" liegt natürlich sehr viel höher, haben wir doch immer nur bestimmte Zwischen-Einblicke in die 110 Jahre ihres Einsammelns und Wiederausstoßes. Ehe wir zu einer Wertung dieser "Drehtür"-Situation kommen, wollen wir uns die Zahlen ansehen.

DER STAND DER DINGE HEUTE
Zeitraum Weggang/Ausschluß; Situation
1917-19 3313 „1914"
1925-26 1156 „1925"
1926-28 71898 (Diff.) „1925"
1947-73 300000 (etwa) „1939/45"
- 1979 768304 „1975"
1986 37426

Das ergibt einen Weggang oder Ausschluß nur seit 1917 etwa von l 182 099 Personen! Allein schon das veranschaulicht, wie die WTG mit einem ungeheuerlichen "Menschenverschleiß" arbeitet.
Die WTG-Taufzahlen (lt. Jahrbücher 1968 -1988) ergeben ein noch schlimmeres Bild:
Taufen in der Zeit von 1968-1988:
3 506 696 Personen
Verkündiger-Stand, Jahrbuch 1989;
3 430 962 Personen
Das heißt, abgesehen von etwa l % Toten pro Jahr, die WT-Organisation ist wirklich eine "Drehtür"! Was bis 1968 drin war, ist 1988 alles "durchgedreht". "Wie gewonnen, so zerronnen".

HÖRT AUF, EUCH AN DIE BRUST ZU SCHLAGEN!
Wie registriert die WTG doch überall triumphierend die Kirchenaustritte! Wie wird da mit dem Finger auf andere gezeigt! Was woanders auch passiert, es ist vergleichsweise harmlos gegenüber dem, was unter der WTG geschieht! Man kann sagen, daß die 3,4 Millionen, die die WTG heute beisammen hat, im wesentlichen die sind, die seit 1968 "gejagt und gefischt" worden sind! Die ungezählten Millionen zuvor seit über 100 Jahren nach 1879, als die WTG begann, die seit 1920 "nicht mehr sterben" sollten, sind "vergangen"!

Gearbeitet wird mit denen, die drin hängen bleiben bzw. mit denen, die sich gerade immer im "Durchgang" befinden. Vergleichsweise übertroffen wird die Organisation nur von solchen Gemeinschaften oder "Sekten", die der Zeitgeist immer kurzfristig hochtreibt, um sie alsbald wieder fast total abtreten zu lassen.
Daß dies der WTG bisher nicht widerfahren ist, liegt mehr oder weniger daran, daß sich die WTG mit ihrer Endzeitlegende so auf das Auf und Ab des weltweiten Krisengeschehens eingestellt hat, Generation um Generation seit sie angetreten ist, daß sie immer zeitweilig bestimmten Kreisen Betroffener einen gewissen Halt bietet. -
Wir sagen in CV mit absoluter Sicherheit voraus, daß die 3 430 962 Verkündiger, die die WTG 1988/89 beisammen hat, spätestens auf ihrem Sterbebett von der WTG durch ihrer "Drehtür" ebenfalls durchgedreht worden sind, um genauso zu "vergehen", wie die Millionen zuvor in der 110jährigen WTG-Ge-schichte "vergehen" mußten!
-D.P.-

ZEUGEN JEHOVAS FRAGEN CV: WOHIN SOLLEN WIR GEHEN?
Weil viele die WTG wieder verlassen, wird diese Frage immer wieder gestellt. Einsichtig wird die CV-Antwort jedoch nur, wenn man den Organisationsglauben innerlich auch wirklich überwunden hat. Schon in vielen CV-Beiträgen wurde umrissen, wie die Zukunft nach Überwindung des WTG-Glaubens für das weitere Christsein aussieht.

Hat jemand die WTG hinter sich gelassen, so droht ihm keine Vernichtung zusammen mit allen Andersglaubenden und Andersdenkenden, wie das barbarische Feindbild der WTG besagt. Gott und Christus sind keine Massenmörder an Milliarden Unschuldiger und Unwissender vom Säugling bis zum Greis. Es gibt keine Endzeit gemäß WT. Nimm dir die Zeit, das alles an Hand von CV und anderen Schriften nachzuprüfen. so hat dann jeder hinreichend Zeit, gründlich zu erwägen, wie er die Zukunft fortan gestalten möchte.
Kann man in CV nun konkret empfehlen, wohin man gehen sollte?

Eigentlich tut das CV schon immer; zu Jesus als Herrn gehen bzw. bei ihm bleiben, wie diese Frage in der Schrift doch beantwortet ist und so beim Herrn sein und bleiben kann man selbst alleinstehend.
Die gestellte Frage zielt jedoch auf etwas anderes. Es geht um eine neue förmliche Gemeinschaftsbindung. Also zur evangelischen Kirche? zur katholischen Kirche? Zu einer evangelischen Freikirche? zur Gemeinschaft der Mormonen? Der Neuapostolischen? Der Adventisten? Der Mennoniten? Man könnte noch mehr aufzählen, die alle auf unterschiedlicher Weise Christus nachfolgen.

In CV kann keine andere christliche Kirche oder Gemeinschaft besonders empfohlen werden. Dies unanfechtbar oder wenigsten hinreichend zu tun, können diese Kirchen und Gemeinschaften selbst nur am besten. Was da jemand näher kennenlernen möchte, muß er bei diesen Kirchen und Gemeinschaften selbst hören und lesen. CV kann hier niemanden bevormunden, niemandem das selbständige Prüfen der Dinge abnehmen. Alle anderen christlichen Kirchen und Gemeinden sind von selbst hinreichend zugänglich, wo man nur will. Was in CV dazu gesagt werden sollte, ist dies: IN ALLEN CHRISTLICHEN KIRCHEN UND GEMEINSCHAFTEN IST ECHTES CHRISTSEIN MÖGLICH!

Das kann aber nur jeder selbst entscheiden gemäß den "geistigen Gaben", über die er verfügt. Natürlich steht es jedem CV-Mitverbundenen frei, persönlich eine christliche Kirche oder Gemeinschaft zu empfehlen, auch selbst anzugehören, wenn sie die entsprechende Gemeinschaft bietet.
Das muß so anerkannt werden, weil, wie gesagt, auch eine verschiedene Nachfolge Jesu laut Markus 9:38-41 möglich ist.
-CVR-

EINE AUSGESTRECKTE HAND
Liebe Brüder und Schwestern!
Unsere Studiengruppe CV ist ein freiwilliger Arbeitskreis, eine Gruppe miteinander Verbundener, von der WTG durch ihre Verantwortungslosigkeit vor Gott und Menschen selbst auf den Plan gerufen. (Was man sät, muß man ernten. Galater 6;7) Solange die WTG derartig verantwortungslos ist, werden sich Betroffene so oder so in christlicher Verantwortung zusammenfinden, um etwas dagegen zu tun. Dieser Aufstand des Gewissens hat längst internationales Ausmaß, ein Netzwerk, in dem man sich gegenseitig immer weiter hilft, von der WTG mit Argusaugen verfolgt.
CV will keinerlei neue Kirche oder Religionsgemeinschaft schaffen, denn Christsein ist überall möglich, da schwerer und da leichter.
Die CV-Gemeinschaft soll eine Station sein, eine ausgestreckte Hand, für jeden Betroffenen, um sich nach dem Irrgang in den WTG-Falschlehren, wieder im Leben und unter den Mitmenschen und Mitchristen zurechtzufinden.
Wer sich berufen und in der Lage fühlt, dabei mitzuhelfen, ist, so wie er kann und möchte, herzlich willkommen. Jedes Prüfen dauert seine Zeit. Auch anhand von CV.
Nach und nach ergibt sich jedoch mit Sicherheit der Ausweg - ein verändertes, aber nunmehr sinnvolles Leben. Ergreift diese ausgestreckte Hand!

- "Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner -
DDR 6500 Gera, Straße der Republik 46; Jahresabonnement: 2,- M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

A 358/89 V 7 1 1297 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 241
Man kennt die „Argumentation" auch andernorts. Die da aus WTG-Bilddarstellungen in Kaffeesatzmanier, „erschreckliche" Dinge herauslesen wollen. Ein besonders beliebtes Objekt dazu ist offenbar das WTG-"Offenbarungs"-Buch.
Nun hat in dieser CV-Ausgabe diese „Welle" selbige auch erreicht.
Dazu wird aus dem „Offenbarungs"-Buch (S. 52) ein Bildausriß vorgestellt.

Bedingt durch die technischen Optionen der CV nur in Schwarz-weiss. Für diese Scann-Aufbereitung, mag denn jener Bildausriß durch das farbige Original ersetzt werden. Es tut mir aber leid sagen zu müssen. Sowohl bei der Schwarz-weiss-Variante, als auch bei der farbigen Variante, fällt mir zu dieser (auch) CV-Argumentation nur der eine Satz ein:
„Wenn es nichts mehr auszulegen gibt - wird halt etwas untergelegt"!
Offenbar haben es einige Leute nötig (von ihrem fragwürdigen Bildungslevel her), sich auf solche Stellvertreterkriege zu stürzen.
Wenn denn die Kritik an der WTG-Religion sich an solchen Punkten „entscheiden" sollte, dann wäre es wohl besser für die diesbezüglichen Protagonisten, sie verblieben in den WTG-Gefilden (so denn möglich). Denn sie benötigen weiterhin einen Blindenhund der sie führt.
Zitat:
„Ist dies die Kralle des Teufels?"
Wirklich erstaunlich! Da wissen also diese Kaffeesatzleser wie eine „Kralle des Teufels" auszusehen habe ...
Noch „besser" aber wird es, nimmt man dem Umstand zur Kenntnis. Das ist ja gar kein Eigenbericht der CV; sondern eine Flugschrift, die von ihr zitiert wird. Und siehe da, sie nennt sogar am Artikelende den zugehörigen Verfassernamen:
„Auszugsweise, stark gekürzt von Ludwig Neidhart, Seelze".
O ho sage ich dazu nur. Herr Neidhart ist ja nicht ganz unbekannt. Jedenfalls ist er definitiv der katholischen Kirche zuzuordnen.
Nun ja. Da haben sich dann die passenden Kaffeesatzleser gesucht und gefunden!


30 JAHRE
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR., DDR

Nr. 241 GERA AUGUST 1989

UNHEIMLICHES UND DÄMONISCHES
Bilder des "Offenbarungsbuches"
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT l und 2/1989
DIE KLEINEN WERDEN GEHENKT. . . .
Die WTG über Fehler und Unfehlbarkeit
ZJ UND DAS VATERUNSER
Eine Betrachtung
HAST DU DAS GEWUSST?
Austreten kannst du nicht, ...
AUS DER WELT DER ZEUGEN
Neue Richtlinien für "Aussteiger"

WER IST DER TREUE UND KLUGE KNECHT?
Matthäus 24:45-47; Lukas 12:42-44
AN ALLE FREUNDE DER WAHRHEIT!
Als Jesus Christus seinen Jüngern die Frage vorlegte: "Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, um ihnen die Speise zu geben zur rechten Zeit", verlieh er damit keinem Menschen das Recht, durch das Austeilen geistiger Nahrung sich selbst in diese Stellung zu setzen. Wie könnte sich auch jemand einen "klugen Knecht" nennen, ohne das besondere Kennzeichen an sich zu tragen, welches die Knechte des Herrn Jesu vor 1900 Jahren vor anderen herausstellte? Dieses Zeichen der Einsetzung über die Hausgenossen des Glaubens waren außergewöhnliche geistige Fähigkeiten, "indem Gott außerdem mitzeugte, sowohl durch Zeichen als durch Wunder und mancherlei Wunderwerke und Austeilen des Heiligen Geistes nach seinem Willen". (Hebr. 2:4)

War damals die Verleihung außergewöhnlicher Geistesgaben notwendig, um jene zu kennzeichnen, die als Diener Christi ausgesandt waren, wieviel mehr sind heute solche Merkmale der Erwählung zum Dienste des Herrn erforderlich, ja, wann sollte es notwendiger gewesen sein, als in unserer Zeit, da eine große Uneinigkeit in Glaubensdingen besteht, wie nie zuvor.
Möchte doch jetzt niemand versuchen, die Notwendigkeit solch geistiger Gaben mit der Erklärung abzulehnen, daß Wundergaben nur zur Kindheit der christlichen Versammlung gehörten, heute aber infolge der Reife der Erkenntnis nicht mehr benötigt werden. Zu einer derartigen Behauptung gehört jedoch eine biblische Begründung, welche bis jetzt nicht in überzeugender Weise gegeben wurde. Das Fehlen von Wunderkräften heute mit l. Kor. 13:8 zu erklären, erweist sich bei genauer Betrachtung dieses Textes als unrichtig. Jener Vers und Begleittext zeigen deutlich, daß alles, was der Vollendung in Christus vorausgeht, Stückwerk ist und daher zur bestimmten Zeit weggetan wird, seien es nun Prophezeiungen, Sprachen oder Erkenntnisse. Paulus sagte?
"Denn unser Erkennen ist Stückwerk, und unser Reden ist Eingebung, ist Stückwerk. Wenn aber das Vollkommene kommen wird, dann wird das Stückwerk abgetan werden."
(1. Korinther 13:9,10, Zürch. Bibel) Mit dem, was Paulus das VOLLKOMMENE nennt, ist nicht etwa eine vollständige Erkenntnis in biblischen Dingen gemeint, sondern das Versammeltwerden der Auserwählten zu Christus hin, wenn sie in der Vollkommenheit des himmlischen Reiches aufgenommen werden. Das Erkennen der ihnen verheißenen Herrlichkeit war selbst für Paulus trotz seiner überragenden Offenbarungen nur so undeutlich, wie der Blick durch halb durchsichtiges Fensterglas. (Beachte Fußnote 1. Kor. 13:12, Elbf. Bibel.)
Wenn aber zur Zeit der Vereinigung mit Christus "das Vollkommene kommen wird", dann werden alle Treuen die Herrlichkeit ihres Herrn in seinem Reiche "von Angesicht zu Angesicht" schauen. Paulus sagte;
"Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich völlig erkennen, wie ich völlig erkannt worden bin." (1. Kor. 13:12)
Somit ist "das Vollkommene" die Erfüllung dessen, was die Erwählten zuvor in Vision gesehen und in prophetischen Reden geäußert haben, es ist ihre Vollendung in himmlischer Herrlichkeit. Offenbarung 10:7 sagt, daß zu diesem Zeitpunkte, wenn der 7. Engel posaunt und das Reich Christi beginnt, dann "das Geheimnis Gottes vollendet sei, wie er seinen Knechten, den Propheten, verkündigt hat". Mit dem Erscheinen des "Vollkommenen", der Herrlichkeit des Reiches Christi, sind die Wundergaben des Geistes nicht mehr erforderlich und werden dann als Stückwerk (zeitweiliger Ersatz) weggetan, somit ist gewiß, daß Wunderwirkungen des Geistes dem Kommen Christi vorausgehen werden. Bis zu diesem Ereignis sollten besondere Gaben des Geistes bei denen vorhanden sein, die der Herr zu dieser hohen Stellung ruft. Lange Zeit sind diese Wunderwerke des Geistes nicht mehr beobachtet worden, doch sollte uns dies um so mehr in unserem Glauben bestärken, daß Gott seiner Verheißung getreu in den letzten Tagen aufs neue ungewöhnliche Kräfte wirksam werden läßt, die in unserem modernen Zeitalter selbst von gläubigen Menschen für unmöglich gehalten werden.

(Joel 2:28-31; Apostelgeschichte 2:17-20) Möchten wir demütig genug sein und ehrlich bekennen, daß wir hinsichtlich vieler biblischer Aussprüche noch vor Rätseln stehen und mit unserem Wissen heute bei weitem nicht an die Erkenntnisse der Apostel und Propheten heranreichen, welche durch direkte Offenbarungen in himmlische Dinge Einblick erhielten. (Apg. 7:55,56; 8;10,11; 2. Kor. 12:2-4; Offb. 4:1)
Da heute niemand diese außergewöhnliche Befähigung durch den Heiligen Geist besitzt, wie er im l. Jahrhundert zur Leitung der christlichen Versammlung gegeben wurde, können wir auch nicht annehmen, daß heute schon eine Klasse des treuen und klugen Knechtes durch seinen Herrn Jesus Christus eingesetzt worden ist. Jene, die sich selbst dazu ernannten, haben sich oft widersprochen, ihre gewonnene Erkenntnis wieder abändern müssen. Was man einst als biblische Wahrheit gepredigt hatte, war man gezwungen später als einen Irrtum zuzugeben. Solche Fehlbotschaften waren möglich, weil sie menschlichen und nicht göttlichen Ursprungs waren. "Nicht ein Mensch ist Gott, daß er lüge, noch ein Menschensohn, daß er bereue. Sollte er gesprochen haben und es nicht tun und geredet haben und es nicht aufrechterhalten?" (4. Mose 23:19)
Euer Bruder
Willy Müller

UNHEIMLICHES UND DÄMONISCHES
Die Bilder des neuen "Offenbarungsbuches"
Des öfteren hört man in den letzten Jahren, daß bei Jehovas Zeugen hier und dort die Bilder in den Wachtturm-Schriften für Beunruhigung sorgten. Man entdeckte nämlich in einigen Bildern (an Stellen, wo man es nicht erwartete) geschickt eingearbeitete dämonische oder gespensterhafte Objekte (vor allem Köpfe). Diese Objekte waren meist so dezent eingemalt, daß man sie auf den ersten Blick nicht sah; manchmal konnte man sie nur sehen, wenn man das Bild auf den Kopf stellte oder von der Seite in einem bestimmten Blickwinkel betrachtete. - Womöglich Zufall? - ...

Jedenfalls wurde aufgrund solcher Bilder vermutet, daß die Wachtturm-Gesellschaft als Zeichner Spiritisten beschäftigt!
Immer wieder lösten solche Beobachtungen Angst und Bestürzung aus. Viele Zeugen Jehovas schrieben an die Wachtturm-Gesellschaft. Sie erhielten die Antwort, alles sei nur Zufall oder Einbildung. Tatsächlich kann in einigen Fällen die Einbildung schuld sein, wenn man solche "Gespenster" sieht. Daher muß man mit Recht vor unvorsichtigen und leichtfertigen Behauptungen warnen. Mich hat jedoch das neue "Offenbarungsbuch" restlos überzeugt, daß das Unbehagen berechtigt war. Denn dieses neue Buch scheint voll von spiritistisch-dämonischer Kunst zu sein und es dürfte in dieser Hinsicht alle früheren Wachtturm-Publikationen übertreffen. Ich weise auf folgende Punkte hin, und empfehle jedem Besitzer des Buches, sich die Bilder anzusehen und das Gesagte nachzuprüfen.

1. GEWALTTÄTIGER ZEUGE JEHOVAS mit TEUFELSKRALLE Seite 52
. . . man sehe man sich einmal näher die Hände der keulenschwingenden Zeugen Jehovas an und vergleiche sie! Der Zeuge, der links neben Jesus steht, hat eine Hand, die vollkommen anders aussieht als die anderen Hände im Bild: sie ist doppelt so groß, hat eine gräßliche graue Farbe und gleicht - einer Kralle! „Ist dies die Kralle des Teufels?" -

2. OFFENBARUNGS-ENGEL
mit einem DÄMONENKOPF in der Hand Seite 159
... man sieht den Riesenengel, der dem Johannes die prophetische Buchrolle überreicht (gemäß Offb. 10:8-11). Aus der geöffneten rechten Hand des Engels schaut nun ganz klar ein häßlicher Kopf heraus (man sieht dies, ohne das Buch zu drehen!). Offensichtlich gibt also nicht der Engel dem Johannes das Buch, sondern der rätselhafte Besitzer des koboldhaften Kopfes. Ist es der Teufel, der sich hier buchstäblich ins Fäustchen lacht?

Weitere Bilder;
Seite 78: Die "vier Wesen vor dem Throne Gottes" ... Besonders sei darauf hingewiesen, daß das vierte Wesen der Offenbarung (der "fliegende Adler") hier anscheinend ein Uhu ist (Nachtvogel, Symbol der dämonischen Mächte).
Seite 86: Betrachte die 7 Feuerfackeln!

Seite 206; Die ockerbleichen Engel haben schuppenartige Raubvogelflügel!
Seite 213; Schmutzige Farben um JESUS.
Seite 277; Hochzeit im Himmel. Organisation der Zeugen Jehovas wird als Frau dargestellt. - Anbetung der Organisation?

Betrachte weiter die Bilder der Seiten 163 und 219 sowie 128 und 214. Die Seiten 145 und 151 sowie die Seiten 57, 69, 70 und 180-181.
Folgende Schriftworte mögen dem Bilderspuk nun ein Ende setzen - Worte des Lebens, die weder durch tödliche Gerichtsbotschaften noch durch Alptraum-Bilder außer Kraft gesetzt werden können. (Joh. 12:47; Lk. 19;10; Joh. 10;10; l .Joh. 4:8-9)
So spricht der Herr;
"Ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt rette."
"Denn der Menschensohn ist gekommen, um das Verlorene zu suchen und zu retten."
"Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben."
"Gott ist die Liebe. Darin ist die Liebe Gottes unter uns erschienen, daß Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben." Auszugsweise, stark gekürzt von Ludwig Neidhart, Seelze.

CV-Anmerkung studiert nicht nur die Texte, sondern genauso intensiv die WTG-Bilder! Die komplette Schrift (4 Seiten) sind wir gerne bereit zu vermitteln.

EDLER GESINNT SEIN
und prüfen apg 17:11
Der Wachtturm
"Ihr Schall Ist zur ganzen Erde ausgegangen"
WT 1/1989
IHR SCHALL IST ZUR GANZEN ERDE AUSGEGANGEN UND IHRE REDEN BIS ZU DEN ÄUSSERSTEN ENDEN DER BEWOHNTEN ERDE.
Ja, so ist es in der Tat, der "Schall der WTG" ist bis zu den äußersten Enden der Erde ausgegangen. Das zeigt wieder einmal eindrucksvoll die vier Seiten lange Tabelle auf den Seiten 4-7. Dort kann wie jedes Jahr über eine Zunahme der WTG-Verkündiger berichtet werden, ausgenommen einige kleinere Länder wie Azoren, Bermudas, Brunei usw., wo insgesamt aber ein für die WTG nicht erheblicher Rückgang zu verzeichnen ist. Auch ist in diesem Jahr wieder zu erkennen, daß die japanischen Verkündiger (pro Kopf gerechnet) wieder fleißiger waren als die Verkündiger in der übrigen Welt, was in der Mentalität der Japaner begründet sein mag. Alles in allem ein eindrucksvolles Zahlenspiel, aber wohlgemerkt nur für den der WTG wohlwollenden Leser. Jemand aber, der die WTG seit Jahrzehnten kennt und der die Möglichkeit hat, hinter die Kulissen zu sehen, der auch über die unrühmliche WTG-Geschichte informiert ist, der wird sich andere, notwendigere Fragen stellen.

Die über Zuwachs in allen möglichen Dingen berichtende Tabelle ist die eine Seite. Die andere Seite aber ist, daß die WTG wohlweislich alles das, was sie an unschönen mit Christsein nicht gleichzusetzenden Dingen fabriziert hat, absolut verschweigt, sonst müßte die WTG wohl, wenn sie es ehrlich meinen würde, die Tabelle um einige Punkte erweitern. So zum Beispiel, wie groß die Anzahl der Leute war, die der WTG in den letzten 40 Jahren den Rücken kehrten. Aber darüber veröffentlicht sie keine zahlen! Seit 1948 waren es runde 2 Millionen!!! Das würde den "Bericht" doch wohl in ein anderes Licht rücken, oder?
Außerdem könnte es einige bisher arglose Menschen ja zum Nachdenken, anregen und sie könnten unangenehme Fragen stellen: "Warum kehrten der WTG so viele Menschen den Rücken?" Oder: "Waren das alles nur böse und verderbte Menschen, oder hatten sie andere Gründe?"

Diese Fragen einmal unvoreingenommen aufzuarbeiten und die wirklichen Tatsachen darüber bekanntzumachen, das wäre die WTG den einfachen Verkündigern mehr als schuldig.
Statistiken könnte man auch über andere Dinge führen, wie zum Beispiel wieviel Zeugen Jehovas verübten Selbstmord, und warum taten sie dies? Wie wir wissen, sind Selbstmorde unter Zeugen Jehovas nicht gerade seltene Ausnahmen. Sie taten das bestimmt nicht, weil die von der WTG verbreitete Meinung wirklich "die gute Botschaft" ist. Da spielen wohl andere Dinge eine erhebliche Rolle. Zurr, Beispiel das, was die WTG in sozialer Hinsicht für ihre Verkündiger tut oder besser gesagt nicht tut. Denn auch das ist für diesen Wachtturm bezeichnend, nicht mit einem Wort berichtet die WTG darüber, was sie für das persönliche Wohlergehen der einzelnen tut und in welcher Form sie an den Menschen, nicht nur an Zahlen, interessiert war.

Auffällig ist dagegen - es zieht sich wie ein roter Faden durch diesen Wachtturm -, daß die WTG ständig betont, an Menschen interessiert zu sein, die für höhere Predigtdienstzahlen sorgen. Das ist der WTG also wichtiger als der einzelne Mensch, denn sonst gibt es ja keine neuen Erfolgszahlen mehr. Gerade im sozialen, menschlichen Bereich sollte die WTG sich einmal ein Beispiel an der, von ihr so verdammten und "heuchlerischen Kirchen" nehmen, denn die errichten Altenheime, Krankenhäuser usw., um bedürftigen Menschen wirklich zu helfen, ohne nach "Predigtdienstzahlen" zu fragen.
-R.S.W.-

BIST DU FÜR NEUE GEDANKEN AUFGESCHLOSSEN?
WT 2/1989

Gehen wir doch einmal etwas näher auf das Beispiel der Beröer ein. Wissen die Schreiber des Wachtturms, auf was sie sich einlassen, wenn sie die Einstellung der Beröer in ihrer Zeitschrift so lobend hervorheben und sogar als nachahmenswert empfehlen? - Wir lesen:
"Wir tun gut, die Beröer nachzuahmen, die 'täglich in den Schriften sorgfältig forschten, ob sich diese (von Paulus gelehrten) Dinge so verhielten'" (S. 6).
Diese - von Paulus gelehrten - Dinge sind zu einem festen Bestandteil der Bibel geworden, sie bedürfen keiner kritischen Überprüfung. Was mir hier wesentlich scheint, ist folgendes:
Wer in unseren Tagen die Gläubigen in Beröa so lobend erwähnt, der muß auch bereit sein, den Hörern seiner biblischen Unterweisung zu gestatten, anhand der Schrift deren Richtigkeit sorgfältig und unabhängig zu überprüfen!
Sind die Schreiber des Wachtturms und jene, in deren Auftrag sie das tun, auch "so edel gesinnt", wie der Apostel Paulus?

WAS HINDERT DICH, GETAUFT ZU WERDEN? UND WIESO WIR DURCH DIE TAUFTE GERETTET WERDEN KÖNNEN
„Bevor jemand getauft wird, muß er genaue Erkenntnis erwerben ..." (S. 12)
Auf Seite 15 stellt man dann mit Erstaunen fest, daß das wohl doch nicht so ernst gemeint war, heißt es doch im Absatz 24:
"Nicht ein Kopf, der mit Antworten gefüllt ist, sondern ein Herz, das von Liebe erfüllt ist, treibt einen an, sich Gott hinzugeben und sich taufen zu lassen."
Bevor wir lange rätseln, fragen wir doch den Herrn, indem wir seinen, an die Jünger ergangenen Auftrag (Matthäus 28,19.20) untersuchen. Wir stellen drei Hauptpunkte fest;

1. "Geht ... hin, und macht Jünger", was soviel heißt, wie, sucht euch Schüler oder Lernende, denn genau das ist die Bedeutung des Wortes "Jünger".
2. "tauft sie ...,"
3. "und lehret sie, alles zu halten, was ich ... geboten habe."
Von einer genauen Erkenntnis, als Voraussetzung für die Taufe, hat Jesus in diesem Zusammenhang nicht gesprochen. Vielmehr ging es zunächst darum, durch das Predigen der guten Botschaft über den Christus und das durch ihn gekommene Heil, in den Menschen den Glauben zu wecken. Fiel der Same ihrer Predigt auf guten Boden, dann wurden diese Menschen dem Christus zugeführt, warum sie also nicht taufen?

Auf Seite 12, Absatz 15 ist zu lesen:
„Nicht die Taufe, sondern das vergossene Blut Jesu und das 'Anrufen seines Namens' ermöglichen Vergebung." (1. Korinther 1,2) Für Zeugen Jehovas sicher nicht uninteressant, gilt ihnen doch noch immer die Hinwendung im Gebet zu Jesus als Götzendienst.
Die Tauffragen (S. 13) zeigen einmal mehr, wohin die Reise in Wahrheit geht, - in die "Organisation"! Jesu Worte:
"Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen",
ist heute nur noch Kulisse in ihrem "Endzeit-Theater". So stellte der WT 22/88 auf Seite 17 dann auch eindeutig fest, daß jeder Zeuge Jehovas, der einen Predigtdienstbericht abgibt, damit seiner Bereitschaft Ausdruck verleiht, sich der theokratischen Organisation unterzuordnen, das ist aber in Wirklichkeit nichts anderes, als die Bereitschaft jedes Zeugen Jehovas, sich unter das "Joch" der WTG zu beugen!
Jesu Ruf: "Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir ..." (Matthäus 11,28-30), verhallt bei den Zeugen ungehört - leider!

Unter der Überschrift: "Die Voraussetzungen für die Taufe erfüllen" beruft sich die WTG auf "gewisse Namenchristen", die in der nachapostolischen Zeit der Ansicht waren, "daß Personen, die zur Taufe erschienen, strenge Anforderungen erfüllen müßten." Diese Anforderungen werden dann aus "nichtbiblischen Schriften" zitiert.
(Seite 17, Absatz 8)
"Jehovas Zeugen richten sich zwar nicht nach unbiblischen Schriften ..., doch führen Älteste mit Personen, die sich taufen lassen möchten, Besprechungen durch."
Dabei bedienen sie sich des WTG-Buches: "Organisiert, unseren Dienst durchzuführen". Hier wurde in einem Anhang von fast 50 Seiten alles zusammengetragen, was ein künftiger Zeuge Jehovas schon vor seiner Taufe alles wissen und verstehen sollte.
Zählt man in Brooklyn gar schon die eigenen biblischen Hilfsmittel zu den biblischen Schriften?
Noch eine Frage drängt sich auf:
Wird hier nicht mit zweierlei Maß gemessen? - (Sprüche 20,10!)
-R.I.H.-

JESUS SPRICHT ZU IHM: ICH BIN DER WEG, DIE WAHRHEIT UND DAS LEBEN; NIEMAND KOMMT ZUM VATER DENN DURCH MICH.
(Johannes 14,5)

DIE WTG ÜBER FEHLER UND UNFEHLBARKEIT
Die Kleinen werden gehenkt, die Großen läßt man laufen, ist ein bekanntes geflügeltes Wort, das sich schon furchtbar bewahrheitet hat.
Es war die 85. Klasse der Wachtturm-Bibelschule Gilead in Brooklyn, Abschlußfeier am 11. September 1988 im WTG-Kongreßsaal in Jersey City. Der 95jährige WTG-Präsident F. W. Franz, sonst der Hauptredner für solche Graduierungsfeiern, war nur noch in der Lage, "ein inbrünstiges abschließendes Gebet zu sprechen, das alle tief berührte" (WT 1.12.88, S. 23). Die Redneraufführung kann bedeuten, daß nunmehr A. D. Schroeder der "mächtige Mann" ist.

Das heißeste Eisen behandelte indessen der Schulunterweiser 0. D. Redford. Sein Thema lautete "Gebt eure Fehler zu", natürlich nicht an die WTG-Führung gerichtet, sondern an die Absolventen, die man nun ausschließlich in Länder der 3. Welt aussendet. J. D. Redford:
"Unsere Fehler nicht zugeben zu wollen wäre so, als ob wir für uns Unfehlbarkeit beanspruchten. Niemand kann sich die Achtung anderer erwerben, wenn er behauptet, er sei im Recht, obwohl ihm ein offenkundiger Fehler vor Augen geführt wird. Wie kann man jemandem vertrauen, von dem man aus Erfahrung weiß, daß er sogar auf Kosten der Wahrheit den Anschein wahren will, im Recht zu sein? Fehler zuzugeben fördert in uns Charakterstärke und Selbstachtung. Es nicht zu tun ist hingegen feige und schwächt uns in moralischer Hinsicht." - So könnten die Absolventen gut mit anderen auskommen.
 Natürlich ist das ein sehr guter Rat, den
man den Kleinen hier erteilt, die da die Last der Verkündigung draußen tragen sollen. Und die Sanktionen der WTG folgen ihnen alsbald, wenn sie das mißachten.

Doch wie steht es mit den Großen, mit der WTG-Führung selbst? Sollte sich J. D. Redford nicht herumdrehen und das auch an die Adresse der Leitenden Körperschaft bzw. hauptverantwortlichen WTG-Führung richten? Man stelle sich das vor! - Die 110jährige WT-Geschichte" ist voll von Fehlern in den Voraussagungen von Erfüllungen, Daten, Endzeitterminen, voll von falschen Prophezeiungen also. Dennoch wird hartnäckig bestritten, ein falscher Prophet zu sein, wie oft die Fehler auch vor Augen geführt wurden und werden. Immer weiter wird so auf Kosten der Wahrheit der Anschein erweckt, im Recht zu sein.

Man wundere sich also nicht, wenn diejenigen, die sich ihre eigene Urteilsfähigkeit bewahren möchten, angesichts solch langjähriger Erfahrungen unter der WTG, gehen. Sie gehen, um nicht ihre Charakterstärke, Selbstachtung und moralische Integrität zu verlieren, um sich nicht als feige zu fühlen.

Die auf dem Klassenfoto lächelnden Gileadabsolventen sind noch jung und daher sehr WTG-unerfahren. Sicher werden wir nur per Zufall erfahren können, wie viele von ihnen, oder wer von ihnen, eines Tages ebenfalls ernüchtert geht. Vielleicht sind es die beiden Brüder G. und U. Grischkewitz? Allen empfehlen wir, unbedingt das Buch des Neffen ihres Präsidenten, R. Franz "Krise des Gewissens" zu lesen. Wie keiner zuvor bestätigt er, daß die Großen in der WTG-Führung nicht angetastet werden dürfen, was sie auch für Fehler und Falschheiten begehen:

Für das, was sie sich in der Leitenden Körperschaft leisten, würde jeder andere aus der Organisation unweigerlich ausgeschlossen und dem "zweiten Tod" überliefert! Aber soll nicht "das Gericht anfangen beim Hause Gottes"?
Wende 5. Mose 18:20-22 auf die WTG und ihre 110jährige Geschichte an und du wirst finden, wie es um deine Charakterstärke, Selbstachtung und Moral steht und welche Achtung du von anderen erwarten kannst!
-D.P.-

BIST DU DIR KLAR, WAS DIE WTG VON DIR ERWARTET?
Liebe Brüder und Schwestern!
Im Wachtturm vom 1. April 1986, Leserfrage, liest sich das so:

"Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten."

Zwei Fragen zum Selbstbeantworten:
1. Gibt es neben den "wahren Lehren" der Bibel noch andere - unwahre Lehren?
2. Was sind das für "Glaubensinhalte", die da neben den Lehren der Bibel erwähnt werden und doch mit diesen zusammen zu einen Paket verschnürt werden?
Auch für die Wachtturmgesellschaft gilt noch immer Offenbarung 22:18,19!
Oder habt ihr das gelesen, vielleicht auch mal darüber nachgedacht?

Ich zitiere wieder wörtlich:
"Der folgende Gedanke mag dich überraschen. In erster Linie haben viele religiöse Führer den Zwecken des Teufels gedient. Inwiefern? Nun, sie haben ihre Macht mißbraucht, indem sie die Menschen mit falschen Lehren versklavten." (WT vom 15.8.1986, Seite 4)
Und das schreibt ausgerechnet die WTG angesichts des unübersehbaren Scherbenhaufens ihrer mehr als 100jährigen Falschprophetie. Der Apostel Paulus spricht über Menschen, die sich solcher Praktiken bedienen, ein vernichtendes Urteil. (Römer 2:1,2)

Sagt mal, merkt das keiner bei euch? Seid ihr alle schon so manipuliert, daß ihr nur noch die Fehler anderer seht?
Eure Bibel muß doch stöhnen, wenn ihr sie im Felddienst oder bei den Zusammenkünften derart mißbraucht, um Gedanken oder gar ganze Lehrgebilde zu stützen, die unser Gott und unser Herr Jesus "SO" nicht gelehrt haben! ! !
-R.I.H.-

JEHOVAS ZEUGEN UND DAS VATERUNSER
Treffsicher beschreibt der Leitartikel in CV 12/88 die "Heidenangst", die Sektierer davor haben, irgendeine Vorschrift zu verletzen. Diese Furcht beschränkt sich, wie bei den JZ, nicht allein auf solche Dinge wie Weihnachtsmann, Kerzen, Stollen oder auf das Feiern von Geburtstagen, um nur einiges zu nennen. Das Mißtrauen erstreckt sich sogar auf Aussagen der Bibel, und macht auch vor dem Anfänger und Vollender des Glaubens, dem Herrn Jesus Christus, nicht halt.

Wie wäre sonst die offensichtliche Scheu vor dem Gebrauch des Vater-unser-Gebetes in den Versammlungen zu erklären? Allein der Umstand, daß das Gebet in den Kirchen verwendet wird, läßt es für die Zeugen allem Anschein nach zu etwas Verdächtigem werden. Man mag die Kirchen nicht, man mag ihre Lehren nicht. So entsteht zwangsläufig das Problem: wie soll man sich zum Namen Jesu und zum Gebet, das ER uns beten lehrte, verhalten? Aus ähnlichen Erwägungen heraus lehnte man in der WTG früher den Begriff "Religion", für die eigene Form der Anbetung ab. Später unterschied man dann zwischen "wahrer" und "falscher" Religion.
Die in den Augen der geschulten ZJ "babylonische" Kirche aber verwendet den Namen Jesu, sie betet in jedem Gottesdienst das "Gebet, das der Herr uns beten lehrte". Aber, weder der Name Jesus, noch das Vaterunser lassen sich aus der Bibel entfernen. Diese aber wird von JZ anerkannt, und sei es nur als Mittel, um damit die eigenen Ansichten zu befördern.

So wurde der Name Jesus natürlich nicht abgeschafft, aber mehr und mehr von der Bezeichnung "Jehova" in den Hintergrund gedrängt. Obwohl Jehova (Jahwe) streng genommen gar kein Name ist. Dieser "Name" ist vielmehr eine Umschreibung dafür, daß Gott keinen Namen hat, mit dem man Ihn "fassen" könnte. Die Alten sagten, "hast du den Namen, hast du die Sache". Gott aber ist nicht zu "fassen", wäre das der Fall, wäre ER nicht Gott! Das an Ihm Faßbare aber tritt uns in Jesum Christum entgegen.
Das Vaterunser wurde, um aus dem Dilemma herauszukommen, von der WTG zum "Mustergebet" erklärt, denn an ihm könne man erkennen, worum zu beten recht sei. Mit dieser Erklärung wurde das Gebet selbst nicht verworfen, doch zugleich wurde der Freiraum geschaffen, der es ermöglicht, die eigenen Lehren im Namen Jesu vortragen zu können. Denn, obwohl man sich in Wachtturmkreisen dem Vaterunser gegenüber sehr reserviert verhält, kommt man doch im geeigneten Moment immer wieder darauf zurück, vor allem, um den "Kirchenchristen" zu beweisen, daß das Reich Gottes, um das wir beten, eine irdische Einrichtung sein wird, bzw, daß das WT-spezifische "irdische Paradies" ein wesentlicher Bestandteil dieses Gottesreiches sein würde. Bei der Verkündigung der WT-Botschaft werden die Zuhörer gern darauf aufmerksam gemacht, daß sie in der Kirche doch auch beten würden, "dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden". Die Erfüllung dieser Bitte aber sei die Aufrichtung des irdischen Paradieses, wie es Jehovas Zeugen schon so lange verkündigten. Dieses Paradies auf Erden sei dann Gottes Antwort auf die Bitten, die so lange schon an ihn im Gebet gerichtet würden. Bis das aber vollends geschehen würde, sind es JZ selbst, die durch ihr, ihnen von Gott aufgetragenes Werk, seinen Willen auf der Erde tun, indem sie alle die einsammeln, die ewig unter Gottes Königreich auf Erden zu leben wünschten. So entsteht der Eindruck, als wäre die Erhörung des Gebetes zu einem nicht bekannten, zukünftigem Zeitpunkt, ein plötzlich eintretendes Ereignis, derart, als würde ein dunkler Raum durch Einschalten des Lichtes von einem Augenblick zum andern in Helligkeit getaucht.

So wäre das Gebet nur der Ausdruck des Einverständnisses des Beters mit dem zu erwartendem göttlichen Vorgehen. JZ aber wären die autorisierten Interpreten des noch künftigen göttlichen Handelns.
Der Wille Gottes aber ist, daß ALLEN Menschen geholfen werde. Sein Wille ist Liebe und Heiligkeit als Ausdruck Seines Wesens. Sein Wille, Seine Liebe und Seine Heiligkeit aber sind immer wirksam, wenn ich bete, dann öffne ich mich dem Willen Gottes, Seiner Liebe und Seiner Heiligkeit!
"Mein Vater wirkt fortwährend", sagte Jesus von Gott. Seit der Herr am Kreuz die Worte sprach "es ist vollbracht", wirkt Gottes Reich, ist es gegenwärtig in der Person Oesu, der "derselbe (ist) gestern, heute und in Ewigkeit." In dem Maße, wie sich ein Mensch dem Reiche Gottes gegenüber zu öffnen bereit ist, ist es für diesen Menschen auch gekommen, so geschieht Gottes Willen fortwährend auf der Erde, bis er in Vollendung im Himmel geschieht. Dieses Gebet wird nicht in der Finsternis gesprochen, in der Hoffnung darauf, daß irgendwann einmal Licht werden würde, sondern im Wissen darum, daß das Licht in der Welt ist, und daß seit Jesu Tod und Auferstehung jeder dieses Lichtes und der Segnungen Seines Reiches teilhaftig werden kann.

Das Reich kommt nicht, weil wir darum bitten. Es kommt ohne unser Zutun, weil Gott es ist, der es will, unser Bitten aber ist Zeichen unseres Offenseins für Gott und Sein Reich. Durch die Wirkung, die es auf uns hat, "kommt" es zu uns! Es wird uns in seinen Wirkungen wahrnehmbar, wir verspüren als einzelne seine Kraft!
Alle Beter aller Zeiten, seit Jesus in die Welt gekommen ist, hätten ja vergeblich gebetet, wenn die Ansicht der ZJ zuträfe, daß Gottes Reich in "unseren Tagen" aufgerichtet würde, selbst Hunderttausende von ZJ, die inzwischen verstorben sind, hätten vergeblich gebetet und gehofft, denn sie alle erhofften es im Vertrauen auf die WT-Lehre in "Ihren Tagen"., zu "ihrer Zeit", Vergeblich hätten auch Millionen Hungernder die zentrale Bitte des Herrngebetes, "unser täglich Brot gib uns heute" ausgesprochen, wenn es sich dabei um buchstäbliche Sättigung mit buchstäblicher Nahrung handeln würde. In Wahrheit bitten wir um das Brot des Lebens selbst, um den Leib des Herrn.

Jesus lehrte beten im Hinblick auf Sein sicheres Wissen um Erhörung und Erfüllung, nicht mit dem Gedanken an Vertröstung.
Er wußte, daß niemand, der glaubt, enttäuscht werden würde. ER wußte, daß es Gottes Wille ist, die Betenden zu erhören, wenn sie sich im Namen Jesu nähern. Vorzüglich zur Verdrehung geeignet fanden die WT-Verantwortlichen die letzte Bitte im Vaterunser "und erlöse uns vom Bösen". Dieser Passus wird von JZ gewöhnlich so interpretiert, daß Gott sie, die - guten - Zeugen, von der bösen Welt Satans befreien würde, indem ER diese Welt in "Harmagedon" vernichte! "Vernichten" ist bei JZ, wie seinerzeit bei den Nazis, eine gern und oft gebrauchte Vokabel.

Doch so, wie Schatten untrennbar zum Licht gehören, ist das Böse die Kehrseite, die Alternative des Guten. Mit der sehr guten Schöpfung Gottes entstand auch, die Möglichkeit, Böses zu tun. Diese Möglichkeit liegt beständig "auf der Lauer". Daß das Böse in der Welt Wirklichkeit wurde, schildert die Bibel als das Auftreten Satans.
Worum bitten wir denn nun wirklich, wenn wir um Erlösung vom Bösen beten? Doch darum, daß das permanent als Möglichkeit vorhandene Böse auf uns, die wir Christi Nachfolger sein wollen, keinen Reiz mehr ausüben möge, so wie es auf Ihn keinen Reiz ausübte. Daß wir in Ihm, in dessen Namen wir beten und bitten, frei werden mögen von dem Drang, es zu erproben, daß es uns nicht mehr locke und verführe. Die Freiheit beginnt mit dem Wunsche, frei zu werden. Böse aber ist für einen Christenmenschen alles, was dem guten und heiligen Willen Gottes entgegensteht. Wer begonnen hat, mit Christus gegen das, was böse ist, anzukämpfen, bei dem hat das Reich Gottes auch zu herrschen begonnen. Es ist zu ihm "gekommen", es bestimmt fortan sein Leben. Auch in bezug auf die siebente Bitte gilt: Wenn Jesus uns um die im Vaterunser genannten Dinge beten lehrte, dann darum, weil ER die Menschen liebt und weiß, daß kein Betender je leer ausgehen würde.

Jeder, der betet, kann den Segen des Reiches Gottes verspüren, auch ehe es im Vollsinne des Wortes "kommt". Es wird in allen denen wirksam, die reinen Herzens sind, die das Gebet des Herrn, das eine köstliche Verheißung ist, beten, sie gehen ein in dieses Reich, schritt für Schritt, denn was Jesus uns hinterließ, ist nicht Vertröstung auf eine ferne Zukunft, sondern Verheißung und Gewißheit für die Gegenwart. -
-H.G.-

HAST DU DAS GEWUSST?
.AUSTRETEN KANNST DU NICHT - DU BIST JA AUCH NICHT EINGETRETEN'
Diese Auskunft erhielten schon manche Zeugen Jehovas, als sie ihren Austritt zu erklären versuchten (nicht aus der Kirche, sondern nur aus der "theokratischen Organisation"). Denn der von dem angehenden Z.J. geforderte Kirchenaustritt verläuft völlig reibungslos; das Verfahren ist ja geregelt. Auch der Anschluß an die Z.J. ist bis in die kleinsten Einzelheiten geordnet. Doch alles, was dann kommt, bleibt im Nebel. Wie groß die Rechtsunsicherheit ist, bemerkt ein zeuge zumeist jedoch erst dann, wenn er aus der "theokratischen Organisation" austreten will und die in unserer Überschrift genannte Antwort bekommt (so o.a.). Vorher denkt der einzelne darüber auch kaum nach. Er hat ja, wie es in einem Brief heißt, "sich Gott hingegeben, um ihm zu dienen. Er glaubt ja, die Wahrheit und den Weg gefunden zu haben", was interessiert ihn da die Rechtslage als Glied der "theokratischen Organisation"? Daher müssen wir einschränkend sagen;

Austrittswillige in Schwierigkeiten
Solche Zeugen Jehovas "berichten uns in ihren Zuschriften, wie bedrohlich sie diese Rechtsunsicherheit empfinden, wie empörend die ihnen erteilte Auskunft - einen Austritt gibt es nicht! Eine Zeugin aus Nürnberg schildert es uns so:
"Allmählich beginnen wir zu verzweifeln in Anbetracht solcher Winkelzüge. Was soll man auf diese abgefeimten Spitzfindigkeiten antworten? Uns kommt die Sache wie ein schlechter Witz vor. Man sei ja kein Mitglied und könne daher nicht austreten (so wurde uns geschrieben). Trotzdem untersteht man dem imaginären 'treuen Sklaven' (der leitenden Körperschaft an der Spitze) und kann nach Belieben von den Wachtturm-Inquisitoren ausgeschlossen werden". Ein Ausgeschlossenwerden also ist möglich; ein freiwilliger Austritt nicht! Doch nicht allein das ist es, was die Zeugin aus Nürnberg so verzweifelt machte. Vielmehr schockiert sie die ironisch anmutende Antwort, die ihr die "Brüder" vom deutschen Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft erteilt hatten auf ihr Begehren, ihr zu bescheinigen, daß sie aus dem "Verein" Jehovas Zeugen ausgetreten sei.

"Wir können unseren Unterlagen nicht entnehmen, daß Du bei uns als Mitglied geführt wirst."
Hier stellt sich die Frage: Wer ist denn Mitglied der Wachtturm-Gesellschaft?
Das allerdings "stimmt": Wer sich den Z.J. anschließt, wird damit nicht Mitglied der Watch Tower Bible & Tract Society. Das ist auch nie so gewesen. Wer aber konnte denn bei ihr Mitglied werden?
Antwort: Die zum Aktienkapital dieses Unternehmens beigetragen haben!

Ich zitiere aus dem Wachtturm von 1945, Seite 12, Absatz 7:
"Im Dezember 1884 wurde gemäß den Gesetzen des Staates Pennsylvanien, USA, die Korporation gegründet und gesetzlich eingetragen, die damals 'Zion's Watch Tower Tract Society' hieß, später aber, nach 1896 'Watch Tower Bible and Tract Society' genannt wurde ...
Diese gesetzliche Korporation oder 'Gesellschaft' schloß als Mitglieder nicht alle ein, die zum wahrhaft geweihten Volke Jehovas gehörten ...
Weshalb nicht? Weil sie bis dahin durch freiwillige Beiträge von Menschen guten Willens unterstützt wurde, und Personen, die einen gewissen Beitrag beisteuerten, erhielten, gemäß Gesetz und Statuten, die Mitgliedschaft in der Gemeinschaft sowie entsprechende Stimmrechte in bezug auf die Wahl ihrer Direktoren und Beamten."

In Absatz 8 sagt es diese Wachtturm-Ausgabe noch einmal mit aller wünschenswerten Klarheit:
"Aus den Bestimmungen der Gründungsurkunde der Gemeinschaft geht hervor, daß die Mitgliedschaft in der leitenden Körperschaft von den Beiträgen an die legale Gesellschaft abhängig war."

Später, so fügt der Wachtturm hinzu, "konnte dies unter seinem erwählten Volk nicht so bleiben".
Er weist dann auf eine gewisse beherrschende Stellung des ersten Präsidenten, C. T. Russell, hin, die nach der Regel von 1. Kor. 12, 18 nicht sein dürfe. Und dann fährt der Wachtturm fort:

"Da aber die Gründungsurkunde der Gesellschaft 'Stimm-Anteilscheine' vorsah, die an Personen ausgegeben werden sollten, welche für das Werk der Gesellschaft Geld beigesteuert hatten, trug dies dazu bei, diesen theokratischen Grundsatz (gemeint ist l. Kor. 12, 18) mit Bezug auf die leitende Körperschaft zu verdunkeln ..." (WT 1945, Seite 13, Absatz 8)
Leider verrät der Wachtturm bis auf diesen Tag nicht, was sich denn inzwischen an dieser Verfahrensweise geändert hat.

Gibt es jetzt über den Kreis derer hinaus, die zum Aktienkapital dieser Gesellschaft beigetragen haben und also Mitgliedschaft und "Stimmanteilscheine" erlangten (siehe Anhang, die Redaktion), weitere Mitglieder in dieser Gesellschaft? (Engl. "Inc." - So der Zusatz zum Namen der Gesellschaft, Abkürzung von "incorporated", was dem Sinn nach im Deutschen als "eingetragene Körperschaft" wiedergegeben werden könnte.) Da der Wachtturm seit der hier zitierten Ausgabe von 1945 über die Art und Weise, wie man Mitglied der Watch Tower Bible & Tract Society werden könne, meines Wissens nichts mehr verlauten ließ, bleibt das ganze Gebiet für die einzelnen Zeugen Jehovas völlig im dunkeln. Dies erklärt dann auch, warum zeugen, die sich von ihrer Organisation trennen möchten, an "die Gesellschaft", schreiben, denn mit ihr assoziieren sie alles, was sie von der "leitenden Körperschaft" dem "treuen und verständigen Sklaven", dem "Mitteilungs- und Verbindungskanal Jehovas" usw. in tausend Vorträgen gehört bzw. im Wachtturm und in den Z.J.-Büchern gelesen haben, auch wenn der Wachtturm heutzutage sagt, daß "die Gesellschaft" nur das "gesetzliche Werkzeug" sei, dessen sich die "leitende Körperschaft", der "Sklave" oder der "Kanal Jehovas" bediene ...

Noch verwirrender muß es einem kleinen "Versammlungsverkündiger" (so die offizielle Sprachregelung) erscheinen, wenn er. feststellt, daß es im Lauf der 100jährigen Watchtower-Geschichte zur Gründung von drei Körperschaften gekommen ist:

1. die erwähnte "Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania" mit Sitz in Brooklyn, N. Y.
- Eigentümerin des gesamten Besitzes der Wachtturm-Organisation•
2. "Waten Tower Bible and Tract Society of New York, Inc." -
für den Bereich der USA zuständige Verwaltungsorganisation.
3. "International Bible Students Association" -
zuständig u.a. für die Verwaltung des Watch Tower-Grundbesitzes in England.

Nach dem Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1983 haben - im Unterschied zu früheren Jahren - alle drei Körperschaften eine gemeinsame Adresse:
25. Columbia Heights, Brooklyn, New York 11201, USA.

Vergleicht man die Namen der ihren Leitungsgremien angehörenden Personen, so fällt auf, daß es sich fast ausschließlich um die gleichen Persönlichkeiten handelt. Wenn von der Wachtturm-Gesellschaft die Rede ist, wird man vor allem an die erste der genannten Gesellschaften denken müssen; die anderen Gründungen erfolgten aus Zweckmäßigkeitsgründen.
H.-J. T.

Anmerkung
Weitere Erklärungen in dem WTG-Buch "Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben", Seite 48 und 49.
ANHANG
Veränderung der Satzungen der WTG von vor 1962. Magdeburg - Wiesbaden am 21.4.1962.

AKTUELLES IN KÜRZE
BESCHÄMEND FÜR ALLE UNTER DER WTG
Zum ersten Mal wurden Mitarbeiter eines kirchlichen Werkes aus der DDR zur Beteiligung an einem Dorfprojekt nach Afrika entsandt. Ein Team der Gossner-Mission in der DDR ist nach Sambia gegangen, um bei der Verbesserung der Lebensbedingungen im Gebiet von Nalianda mitzuwirken. Es gab dort bisher weder Elektrizität noch Trinkwasserversorgung. Ernährung, hygienische und medizinische Betreuung und Bildung sind nicht ausreichend entwickelt.

In ihrer Broschüre "ZJ IM ZWANZIGSTEN JAHRHUNDERT" (1978) machte die WTG ihre ZJ mit der Proklamation unmöglich, daß sie nicht beizutragen hätten, die "Verhältnisse zu verbessern". Wäre es nach dem jüngsten falschen WTG-Termin für ihr "Paradies" 1975 nicht höchste Zeit, sich durch echte soziale Mithilfe endlich glaubhaft zu machen? Nein, die ZJ sollen weiter in dieser Frage Amok laufen, immer mit dem Kopf gegen die Wand. Wem allein dient das wohl? Denkt nach!
Jesus lebte mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter, Elenden und Ausgeraubten real zu helfen, ohne nach dem Glauben zu fragen. -

TSE-TSE-FLIEGE STICHT DIE WTG!
Vier afrikanische Staaten, Simbabwe, Malawi, Mocambique und Sambia, wollen gemeinsam gegen die todbringende Tse-Tse-Fliege vorgehen. Gegenwärtig bedroht das Insekt in Afrika noch 35 Millionen Menschen und 25 Millionen Rinder auf einer Fläche von etwa 10 Millionen Quadratkilometern.
Die Tse-Tse-Fliege überträgt bekanntlich die tödliche Schlafkrankheit. Eine erfolgreiche Bekämpfung erfordert die Zusammenarbeit aller betroffenen Staaten.

Der Kampf gegen die Stechfliege soll zum kooperativen Anliegen aller Mitgliedstaaten der Organisation der Afrikanischen Einheit (OAU) werden.
Nun die WTG. Bekanntlich sollen gemäß ihrer Endzeitlegende alle Staaten und Regierungen seit 1914 ihre Macht an Christus im Himmel abtreten, wenn sie nicht vernichtet werden wollen. Man stelle sich das praktisch vor. Das geht doch gar nicht! Hält die WTG ihre ZJ für staatsbürgerliche Naivlinge? Würde Christus z.B. die erforderliche Tse-Tse-Fliegenbekämpfung in Afrika übernehmen? Er müßte es, wollten die Regierungen die WTG ernst nehmen. -
-CVN-

AUS DER WELT DER ZEUGEN
NEUE RICHTLINIEN FÜR "AUSSTEIGER"
... Ein freiwilliger Bruch mit der Organisation ist nach den neuesten Richtlinien jetzt endlich möglich. Der Wachtturm vom 15. Oktober 1986 beantwortet auf Seite 31 eine Leserfrage so:
Wenn ein Zeuge Jehovas sich von seiner Organisation lossagt und sich einer anderen Gemeinschaft anschließt - und die "Hilfe" der Ältesten von diesem "streunenden Schaf" (so wörtlich) nicht angenommen wird -, dann soll "in der Versammlung lediglich bekanntgegeben werden, daß er die Gemeinschaft verlassen hat und daher kein Zeuge Jehovas mehr ist. Er hat sich von einer 'bestehenden Bindung' losgesagt. Es ist nicht notwendig, daß ein formaler Gemeinschaftsentzug durchgeführt wird."

ER WOLLTE KEINEN KÄSE MEHR HERSTELLEN
"Da ich ledig, jung und kräftig war, fühlte ich mich durch meine Arbeit in der Käserei am Ort zu sehr eingeschränkt. Ich arbeitete sechs Tage in der Woche für einen geringen Lohn und konnte nur einen Tag in der Woche dafür verwenden, Jehova ein wenig zu dienen, von dem ich ewiges Leben erwartete. Warum sollte ich mich weiterhin mit der Herstellung von Käse beschäftigen, wenn ich doch kostbare Wahrheiten besaß, die Leben retten konnten? Mein Wunsch war es, Vollzeitdiener zu werden ...(P. J. Wentzel/WT 1.7.1986)

Natürlich wurde er Vollzeitdiener! Nun, alle Arten von Käse sind bekanntlich ebenfalls ein hochwertvolles Lebensmittel und für die Ernährung unentbehrlich. Warum Käse herstellen, wenn man die WT-Wahrheit hat, ist also nicht nur eine unmögliche Begründung, sondern auch eine verächtliche. Auch die Zeugen wollen ja Käse essen. Man kann vernünftigerweise nicht Käse gegen die WTG-Wahrheiten setzen, ohne sich lächerlich zu machen.

- "Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner -
DDR 6500 Gera, Straße der Republik 46; Jahresabonnement; 2.— M; Versand auch kostenlos Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

A 412/89 V 7 1 1559 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgabe
CV 42
In dieser Ausgabe begegnet man wieder einem der sogenannten „Müller-Briefe", aus der Vor-CV-Zeit (welche ja erst ab 1965 gedruckt erschien).
Stünde nicht der Name Müller darunter, konnte man meinen, ein Papagei referiert Twisselmanns theologische Thesen aus seinem 1961 zuerst erschienenen Buch. Davor aber auch schon in Kleinschrifttum verbreitet.
Der Vergleich „Pagagei" erscheint mir so unpassend nicht.
Denn die geistige Kapazität etlicher aus dem ZJ-Milieu erschöpft sich im Pagageihaftem Wiederkäuen. Sei's was die WTG sagt. Sei es fallweise auch andere Quellen.

30 JAHRE
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR., DDR

Nr. 242 GERA SEPTEMBER 1989

AUF VERLORENEM POSTEN
WTG-Jahresbericht 1988
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT 3 und 4/1989
....DIE HIRTEN SEIN WOLLTEN
(Johannes 10:l2,13)
DER BLUTKULT
Wirkung und Hintergrund
DER MANN, DAS HAUPT DER FRAU
Hat sich etwas geändert?
EIN LUTHERWORT
- Zum Nachdenken

JEHOVAS ZEUGEN UND DAS EVANGELIUM DER BIBEL
WELCHES IST DAS EVANGELIUM DER ZEUGEN JEHOVAS?
Der Wacht türm hebt immer wieder hervor, daß das Evangelium der Zeugen Jehovas die "Gute Botschaft vom 1914 aufgerichteten Königreich" ist.
Wir lesen z. B. im WT vom 15.12.1954/757:
"Auf der ganzen Erde predigen ... Jehovas Zeugen diese gute Botschaft vom (1914) aufgerichteten Königreich... Sie ist die einzige gute Botschaft..."

Jedoch war das Evangelium der apostolischen Urgemeinde das Wort von dem für die Erlösung der sündigen Welt gekreuzigten Jesus Christus wie Paulus verkündet im l. Korinther 1 ;23: "Wir aber predigen Christum als gekreuzigt, den Juden ein Ärgernis und den Nationen eine, Torheit." (Vergleiche 5, Mose 30: 12-14 mit Römer 10, 8 und 9.)
"Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden,- ist es Gottes Kraft." (Elberfelder Bibel)

Aus diesen Bibelstellen ist zu erkennen, daß auch heute noch das Evangelium der Apostel die einzige frohe Botschaft derer sein muß, die am ursprünglichen Christentum festhalten.
Die Apostel lehrten nicht, daß im Jahre 1914 das Königreich aufgerichtet werde und dies als Evangelium oder "Frohe Botschaft" um diese Zeit verkündet werden solle, im Gegenteil: Die Apostel warnen vor jedem anderen Evangelium in Galater l:8:
"Aber wenn auch wir oder wenn ein Engel aus dem Himmel auch etwas als Evangelium verkündigte, außer dem, was wir euch als Evangelium verkündigt haben, er sei verflucht."
Im Vers 10:
"Denn suche ich jetzt Menschen zufriedenzustellen oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht"
(lies von Vers 8-12 zum Verständnis).
Kann man da noch behaupten, die "einzige gute Botschaft" der Zeugen Jehovas vom "1914 aufgerichteten Königreich" sei "ursprüngliches Christentum"?
Nein, die WTG geht über das hinaus, was geschrieben steht. (l. Korinther 4;6)

WIRD DAS REICH .GOTTES ERST IN UNSEREM ZEITALTER GEPREDIGT?
Der WT vom 1.2.1957/75 schreibt:
"Dann sagte Jesus das Werk seiner Nachfolger voraus, das sie dann - also in unserer Zeit - tun würden... Und diese gute Botschaft vom Königreich wird (nach dem ersten Weltkrieg) gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde..."
Jesu Auftrag in Matth. 24;14 zur Verkündigung des Evangeliums vom Reich wird jedoch nicht erst „seit dem ersten Weltkrieg" erfüllt.
Hören wir die Worte unseres Herrn selbst:
"Das Gesetz und die Propheten waren bis auf Johannes: von da an (!) wird das Evangelium des Reiches Gottes verkündigt..."
(Lukas 16:l6)
Weil das Evangelium von der Erlösung durch Christus zugleich ein Ruf Gottes ist "zu seinem Reich" (l. Thessl. 2:12) und eine Ankündigung der Oberherrschaft Christi in seinem Reich (Dan. 2:44, Jes. 9;6,7), bezeichnete Jeeus selbst "das Evangelium vom
Reich". Mithin hat die Verkündigung des "aufgerichteten Königreiches" nach dem ersten Weltkrieg durch die WT-Zeugen gar nichts mit Jesu Auftrag (Matth. 24:14 und Luk. 16;16) zu tun.

IST DIE BOTSCHAFT VOM KOMMENDEN REICH HEUTE UNZEITGEMÄSS?
Das apostolische Evangelium vom Reiche Gottes kündigt das zukünftige Gottesreich an. Jesus lehrte seine Jünger zu beten: "Dein Reich komme." (Matth. 6:10) Dieses Gebet gilt nach wie vor. Das Evangelium der WTG verkündet dagegen ein gegenwärtiges Gottesreich, das seit 1914 da sein soll. Das urchristliche Evangelium vom kommenden Reich wurde als "alt und unzeitgemäß" abgetan.
Im WT vom 15, April 1958, Seite 239, wird verkündet:
"Somit war vom Jahre 1914 an die gute Botschaft eines kommenden Reiches Gottes alt und unzeitgemäß geworden. Die Botschaft muß fortan die Botschaft eines gekommenen Königreiches Gottes sein. Es muß die Botschaft eines bereits geborenen Reiches Gottes sein, das in den Himmeln aufgerichtet und inmitten aller seiner Feinde im Himmel und auf Erden in Tätigkeit ist."
Was sind das für eigenartige Christen, die das Evangelium des ursprünglichen Christentum als "alt und unzeitgemäß" verwerfen. Kann die Leitung der WTG von ihrem Evangelium wie Paulus sagen:
"Denn ich habe es weder von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch Offenbarung Jesu Christi."
(Galater 1:12)?
Wie will die WTG ihr Evangelium rechtfertigen?

DIE WACHTTURM-GESELLSCHAFT MITTLER ZWISCHEN GOTT UND MENSCHEN?
Der "gesalbte Überrest" in der WTG beansprucht, der von Gott eingesetzte "Mitteilungs- und Verbindungskanal" zu sein.
Hierzu erklärt der WT vom 15.8.1957:
"Jehova hat einen ganz bestimmten Mitteilungskanal geschaffen, durch den er mit seinem Volk verkehrt..." (Mit den ZJ.)
Wenn dies zutrifft, so ist dieser Kanal, der Mittler zwischen Gott und den Menschen. Das Wort Gottes sagt aber ganz unmißverständlich (l. Tim. 2:5,6).
"Denn Gott ist einer, und ein Mittler zwischen Gott und Menschen .der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld für alle ..."

Das ursprüngliche Christentum kennt überhaupt keinen "Mitteilungs- und Verbindungskanal". Dieser Kanal ist von der Zeugenleitung frei erfunden, besonders zu dem Zweck, in dieser angemaßten Rolle ihre Anhänger; in immer größere Abhängigkeit und Furcht zu bringen.
Der WT ruft: "Dem Kanal folgen wie der Stimme Gottes!" - Wörtlich heißt es im WT vom 15.8.1957, Seite 498:

"Laßt uns nun den Mitteilungskanal unmißverständlich erkennen, dessen sich Jehova in unseren Tagen bedient, damit wir in seiner Gunst bleiben mögen. ... Besonders seit dem Jahre 1919 hat er die kollektive Körperschaft des gesalbten Überrestes über all die sichtbaren Interessen des Königreiches gesetzt ...Es ist höchst wichtig, daß wir diese Tatsache verstehen und den Anweisungen des Sklaven so folgen wie wir der Stimme Gottes folgen würden, weil es Gottes Vorkehrung ist."
Die Gegenwart der Gesalbten, die den WT-Kanal bilden, ist für Jehovas Zeugen gleichbedeutend mit der Gegenwart Gottes. Hören wir die WT-Stimme vom 15.1.1957/58:

"Jehova Gott wohnt bei euch, weil seine Gesalbten sein sichtbarer Tempel sind!" Deshalb sollen die Anhänger der "Gesalbten" ihnen auch so gehorchen, wie sie Gott gehorchen würden.
Die Apostel des ursprünglichen Christentums würden sicherlich solchen Vertretern hypermodernen Christentums mit Jes. 42:8 antworten:
"Ich bin Jehova, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern." Jehova teilt seine Macht nicht mit diesem Kanal! Gibt nicht auch die übermäßige "Selbstempfehlung" dieser „Gesalbten" sehr zu denken? Jesus warnt in Joh. 5:31 mit den Worten: "Wenn ich von mir selbst zeuge so ist mein Zeugnis nicht wahr."
Auch die Apostel betonen, daß sie sich nicht selbst empfehlen.
(2. Korinther 3:1;5:12)

WAR DIE ERSTE AUFERSTEHUNG IM JAHRE 1918?
Die WTG behauptet: Jesu Kommen war 1914, die Auferstehung der im Herrn Entschlafenen war 1918, und die, Entrückung der lebenden Gemeinde geschehe nach und nach, und zwar durch das natürliche Ableben ihrer Glieder.
Die Bibel sagt aber im 1. Thessl. 4:l5-17, daß "die Entschlafenen mit der lebend angetroffenen Gemeinde 'zugleich' entrückt werden, wenn der Herr kommt".
Ist die im Jahre 1914 lebende Gemeinde im Jahre 1914 oder 1918 entrückt worden?
Selbst die WTG gibt zu, daß die Gemeinde noch auf .Erden ist. Dann ist aber auch die Auferstehung der in Christo Entschlafenen nicht gewesen und steht mithin auch die Wiederkunft Jesu noch bevor!!
Die "gesalbten WT-Schreiber" sollten das Wort Gottes ernster nehmen und dem Urquell der christlichen Lehre mehr Glauben schenken.
Euer Bruder
Willy Müller

AUF VERLORENEM POSTEN
Der WTG-Jahresbericht 1988 beweist es!
Die WTG läßt nun schon seit 1879, also 110 Jahre lang; ihre Botschaft verkündigen. In diesem 110. Jahr 1989 sind aber immer hoch so viele Menschen zu erreichen, und jedes; Jahr werden Millionen hinzugeboren, daß man sich nur wundern kann, wie man der WTG glauben kann, sie betreibe eine für heute vorausgesagte Endzeitverkündigung, begrenzt auf diese Generation seit 1914. Zuvor hatte sie ihre Endzeit bereits 1799 beginnen lassen.
(„Die Harfe Gottes")

Wir, wollen nur einige Länder nennen, "die die Unmöglichkeit zeigen, daß die WTG je solche, Voraussagen :erfüllea könnte =, wenn es sie gäbe, weil es unmöglich ist, alle Menschen zu erreichen.
Laut Bericht über das „Dienstjahr 1988" ist das Verhältnis eines (1) Verkündigers zur Anzahl der Einwohner wie folgt:
Auf einen (1) Verkündiger kommen in
Algerien - 534 091 Einwohner
Bangladesh - 3 455 484
Guinea-Bissau - 77 500
Indien - 99 048
Komoren - 330 000
Libyen - 279 807
Mali - 121 212
Marokko - 393 548
Nepal - 349 780
Niger - 72 204
Pakistan - 374 532
Thailand - 51 245
Tunesien - 158 333
Türkei - 62 201

In der von der WTG noch vorgesehenen Endzeit (1914), nun ausgedehnt auf ein Menschenalter, bleiben nur noch einige wenige Jahre. (Psalm 90:10)
Es ist unmöglich, daß ein Verkündiger in der nur noch "verbleibenden" Zeit die Menschen erreichen kann, die da laut WTG-Bericht auf ihn kommen, es sei denn, er ist ein Naivling.
Man kann sogar sagen, daß die absolute Mehrheit der Menschen auf Erden von der WTG überhaupt noch nicht erreicht worden ist. Allein China mit l Milliarde Menschen wäre für die WTG ein hoffnungsloses Unternehmen.

Es sollte uns nicht wundern, wenn die WTG künftig ihre Vergleiche Verkündiger zu Einwohnerzahl wegläßt, wie sie schon vieles weggelassen hat, was ihre Unglaubwürdigkeit offenbarte.
Wer diese Vergleiche durchdenkt und das in Beziehung zur nur möglichen WTG-Endzeit setzt, muß erkennen, wie man unter der WTG auf verlorenem Posten steht, mit einem geglaubten Auftrag, der niemals erfüllt werden kann.
-D.P.-

Der Wachtturm
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
APG 17:11
GOTTES GABE DER SCHÖNHEIT
Wachtturm 3/1989
Auf dem Titelbild werden besonders schöne Frauen verschiedener Rassen gezeigt.
Was will die WTG damit erreichen?
Nun, schöne Frauen wirken immer anziehend, nicht nur auf die Männer. So soll sich also jeder durch diesen Wachtturm angezogen fühlen, ihn kaufen und lesen.

WAHRE SCHÖNHEIT, DU KANNST SIE ENTWICKELN
Hier wird beschrieben, wie man durch Einhaltung von christlichen Grundsätzen diese wahre Schönheit erreichen kann. Dazu werden folgende Bibelstellen angeführt:
Galater 5 : 22, 23
Die Früchte des Geistes an den Tag legen.
Kolosser 3:8-l0
Anziehen der neuen Persönlichkeit:
Nun aber kommt es, was dem unvoreingenomenen Leser eingetrichtert werden soll.
Auf Seite 6 lesen wir:

"Jehovas Zeugen helfen immer gern bei diesem Bemühen."
Das würde also bedeuten, daß die WTG im Besitz der wahren Erkenntnis wäre und es innerhalb der Organisation der Zeugen Jehovas Schlechtigkeiten jeder Art nicht gibt. Nun, dem ist beileibe nicht so, denn auch in der WTG-Organisation gibt es alle Arten von Verbrechen und Boshaftigkeiten, wie Lüge, Ehebruch, Diebstahl, Verleumdung; Menschen, die durch harte Behandlung in den Selbstmord getrieben werden, zerrüttete Ehen und Familien, Bestechung usw. Das aber verschweigt die WTG wohlweislich und stellt sich hin und schlägt sich an die Brust: Seht, wie sauber wir sind!
So schieben sie dem Staat alle ihre Probleme in die Schuhe und zeigen dann noch mit den Fingern auf ihn, wenn er Polizei und Justiz unterhalten muß. Die WTG bringt nicht wahre Weisheit, Frieden und Glück, sondern soziale Irreführung und Unfrieden und erzieht ihre Anhänger zum Haß und zur Frustation gegenüber dem Staat und Andersdenkenden

WIRST DU NUTZEN ZIEHEN AUS GOTTES BÜNDNISSEN?
"Durch dich werden alle Nationen gesegnet werden. Somit werden alle, die am Glauben festhalten, zusammen mit dem glaubenden Abraham gesegnet,
(Galater 3:8,9)
Nun, wie wahr ist doch dieser Bibelspruch, denn er gilt für alle Christen auf der Welt, nicht nur für die, die der WTG nachfolgen, wie uns in diesem Artikel weisgemacht werden soll.

Sehen wir uns doch nur einmal an, was Offenbarung 7 :9-l sagt. Dort heißt es, alle Christen aus den Nationen sind diejenigen, die in weißen Kleidern vor dem Throne Gottes stehen und ihm dienen. Mit Menschen aus den Nationen, die Christus annahmen, begann mit der Berufung von Cornelius zum Christentum eine glückliche Zeit, wie in Apg. Kapitel 10 nachzulesen ist.
Aber es gilt folgendes:
Nur der ist ein Christ, der den heiligen Geist auch annimmt, denn allesamt sind auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes getauft. (Matth. 28:19)
Damit haben sie auch Christus als Erlöser angenommen. (Galater 3:27)
"Denn ihr alle, die ihr in Christus getauft seid, habt Christus angezogen."
So ergibt sich schließlich, daß ein getaufter Christ, gleich welcher Herkunft, auch ein aktiver Teilnehmer am Abendmahl sein muß. Wie aber soll ein Zeuge Jehovas, der beim Abendmahl, auf das ja in diesem Artikel hingewiesen wird, ein aktiver Bekenner zu Christus sein, wenn er Brot und Wein welterreicht und so Christi Leib und Blut ablehnt? Man bedenke, daß Jesus darauf hinwies, daß das Teilhaben an seinem Leib und Blut der einzige weg zum Leben ist. (Johannes 6:53-56)

Wollt IHR, liebe Zeugen, weiterhin EUER ewiges Leben verschenken? Ergreift es und laßt es EUCH nicht durch die WTG wieder nehmen, wie heißt es doch in Apg. 5:29:
"MAN MUSS GOTT MEHR GEHORCHEN ALS DEN MENSCHEN."
-R.S.W.-

GERECHTIGKEIT FÜR ALLE
Wird es das je geben?
Wachtturm Nr. 4/1989
Es lohnt sich, diesen Wachtturm sehr aufmerksam zu studieren. Hat ein ZJ die letzte Seite zugeschlagen, ist er bestimmt etwas klüger geworden. Besonders auf S. 29, Fragen von Lesern, werden Zeugen Jehovas belehrt, daß sie von nun an Ausgeschlossene wieder zu grüßen haben und mit ihnen wieder sprechen dürfen; bislang drohte jedem selbst der Ausschluß, wenn er das tat, Was wird man jetzt bloß mit denen machen, die noch im alten Licht wandeln wollen?, frag ich mich. Sicher wird darüber noch der Wachtturm schreiben; was in der Bibel steht, ist ja nicht so wichtig.

Ausgeschlossene "anerkannte Mitverbundene" - so eine Benennung kommt zwar in der Bibel nicht, aber es ist so eine Neuerung der WTG - sollen von dem "geänderten Standpunkt", der im Wachtturm-Artikel (WT 22/88) veröffentlicht wurde, freundlich auf diesen Wachtturm aufmerksam gemacht werden. Da kann man nur sagen: Hoffentlich, wollen die noch den Wachtturm lesen und ziehen, nicht die Bibel direkt vor.

Wie wichtig sich die Wachtturmgesellschaft selbst sieht, zeigt sich S. 22-24. In der Tat - sie hat was zu bieten! Sogar blaue Bomben liefert sie! Kann es sich auch leisten, ihre Zusammenkunftstätten, d. h. Königreichssäle, direkt neben katholischen Kirchen zu bauen - sehr zum Ärger dar Geistlichen und in ein Fenster ein aufgeschlagenes Buch - aber nicht die Bibel - zu legen, und jeden Tag wird eine Seite weitergeblättert. Einfälle hat sie!, da kann man nur staunen. Wie wärs, wenn in einem Fenster der Kirche ; gleiches geschehen würde und z. B. ein aufgeschlagenes Büchlein gegen die WTG lege?

Bin gespannt, wo sich mehr neugierige Leser sammeln würden.
Einen besonderen Leckerbissen liefert S, 21 unter der Überschrift: "Abartiger Unterrieht. Das ist eine Nachricht mit : tieferer Bedeutung! Hoffentlich bekommt keiner sexuelle Gelüste, wenn er das liest! Das ist bestimmt nicht die Absicht der Gesellschaft.
Daß Bürgermeister Edward Koch aus New York sich auch schon mehr auf die Seite der Neuen Welt der Wachtturmgesellschaft geschlagen hat, ist auch eine phantastische Neuigkeit auf dieser Seite. Zeugen Jehovas aus New York sollten - so meine ich - nun doch dafür sorgen, indem sie sich an Wahlen beteiligen, daß er die nächsten Wahlen wieder gewinnt, einen besseren Bürgermeister würden sie sonst nicht bekommen.

Nun kommt etwas sehr Interessantes: Seite 18-20 behandelt daß Thema: "Läßt du stets nur deine Meinung gelten?". Bei gut erzogenen Zeugen Jehovas gibt es so etwas nicht! Unmöglich, daß sie wegen homosexueller Ältesten gespalten wären! Dafür sorgt eine „zentrale Lehrkörperschaft" auch so eine unbiblische Bezeichnung - daß so was nicht passiert. Sie gibt eindeutige Anweisungen, die anstelle persönlicher Ansichten treten, wie zur Zeit der ersten Christen. Bloß frag ich mich, wessen Ansichten lehrte denn der Wachtturm als es hieß, mit Abtrünnigen - ganz gleich, ob getauft oder ungetauft, ob Eltern oder Kinder - weder zu sprechen, zu essen oder sie zu grüßen? Jetzt hat ja der Wachtturm seinen Standpunkt geändert. Wir können es vermeiden, Fehler zu begehen, wenn wir die Entscheidungen und Anweisungen der Versammlung Gottes befolgen, heißt es so schön - aber ich bin total verwirrt: Wie kommt es, daß der Wachtturm selbst Fehler macht, hat Gott denn gar nichts mehr zu sagen?

Wo bleibt bloß die Gerechtigkeit?
Gerade darüber wollte ja dieser Wachtturm mit dem vielversprechenden Titel "Gerechtigkeit für alle - Wird es das je geben?" Auskunft geben. Doch wie weit darf man überhaupt Erwartungen an eine befriedigende Beantwortung, ob es je Gerechtigkeit geben wird, stellen? schon allein die Vorstellung von Gerechtigkeit ist doch sehr subjektiv. Es gibt doch sogar Menschen, die sogar mit der Gerechtigkeit Gottes nicht zufrieden sind und wie sie sie sehen, für sich in Anspruch genommen, sogar mit Recht.

Aber wenn jemand, z. B. auch die Wachtturmgesellschaft von Gerechtigkeit soviel redet und recht gut in vielem gerechter handeln könnte und es trotzdem nicht tut, weil es weniger einbringt als ungerecht zu sein, ist es geradezu grotesk. Es ist eine alt bekannte Tatsache, daß wer Macht hat, auch immer recht haben, wird; selbst wenn er nicht im Recht ist. Da macht die WTG leider auch keine Ausnahme. Oder ist es etwa gerecht, wenn die WTG zu Kritik an anderen schnell bereit ist, aber an sich selbst keine duldet? Viele Ausschlüsse sind doch gerade deswegen erfolgt, weil sich mancher Bruder zur Kritik an unrechtmäßigen Praktiken der Gesellschaft gewissensmäßig gezwungen sah!

Und Zeugen Jehovas jemandem zu empfehlen, wenn er Beweise für das Ende dieses "ungerechten Systems" kennenlernen will, wie auf S. 13 zu lesen ist, ist soviel wie einem Süchtigen zu fragen, warum das, wonach er ein so unstillbares Verlangen hat, so gut ist. Denn in der Tat: Die Wachtturmgesellschaft und mit ihr alle Zeugen Jehovas sind ja schon förmlich süchtig nach Beweisen für ein nahes Ende dieser Welt; kein Wunder, wenn sie oft nicht mehr klarsehen. In diesem Wachtturm ist es wohl wieder so geschehen. Ob man dafür immer Verständnis aufbringen muß?
-J.M.-

FÜR DEN, DER SICH ÜBER ANDERE CHRISTLICHE KIRCHEN .UND GEMEINSCHAFTEN ORIENTIEREN MÖCHTE:
Evangelische Zeitschriften
Die Kirche, Glaube und Heimat, Potsdamer Kirche, Frohe Botschaft, Standpunkt.
Katholische Zeitschriften:
St. Hedwigsblatt, Tag des Herrn, Begegnung,
Andere Gemeinschaften
Wort und Werk (ev. freikirchlich/bapt.) Friedensglocke (ev. Methodistisch)
Glaube :und Dienst (fr. ev. Gemeinde) Adventgemeinde (Gmd. Bl. d. Siebenten-Tags-Adventisten)
Stimme der Orthodoxie (russ. Orthodox)
Die kirchlichen Zeitschriften sind in der Regel von den betreffenden Kirchen und Gemeinden zu beziehen oder auszuleihen.

30 JAHRE CV 1959 - 1989
MIETLINGE, DIE HIRTEN SEIN WOLLTEN (JOH. 10:12,13)
"ALLES NUN, WAS IHR WOLLT, DASS EUCH DIE MENSCHEN TUN; SOLLEN, DAS TUT IHR IHNEN AUCH! DENN DARIN BESTEHT DAS GESETZ UND DIE PROPHETEN.- (Matthäus 7:12)
Diese Worte von Jesus sollten für alle Christen Maßstab und Richtschnur im Umgang mit anderen Menschen sein. Wer es auch sei, ob arm oder reich, angesehen oder weniger beachtet, in hoher oder niedriger Stellung, alle haben ein Anrecht auf diese Behandlung. Es ist keine leichte Aufgabe, die ein Christ zu erfüllen hat, aber was uns leicht fällt ist ja auch kaum der Rede wert, es zu erwähnen. Was unter Schwierigkeiten vollbracht wird, kann man wohl als ein Opfer bezeichnen, das von einem Christen erwartet wird.

AUCH DIE WTG HÄLT OPFERBEREITSCHAFT FÜR NÖTIG
Das wird auch jeder bestätigen, der jemals in ihren Diensten stand. Doch werden die geforderten Opfer in erster :Linie für die Interessen der WTG benötigt, wie Propaganda-Verkündigung, Literatur-Bücher und Zeitschriften abzusetzen, dazu die zahlreichen Zusammenkünfte besuchen. Aber auch durch die Fehler der Organisation werden große Opfer für alle Beteiligten nötig sein. Was macht man da am besten? Man läßt die anderen die Opfer bringen! Im Notfall opfert man eben auch mal die anderen! Denn Märtyrer sind eine gute Propaganda, sie beleben das Geschäft! Und viele Zeugen Jehovas waren bereit, Opfer zu bringen, für Gott und Christus! Ich war es auch! - Daß die Opfer für die Fehler der WTG gebracht wurden, sahen wir erst viel später ein.

WAS WAR GESCHEHEN UND WARUM?
Die politische Lage erforderte für die Sicherheit des Landes nach 1945, eine andere Regelung durch Gesetze und Bestimmungen, denen auch die Zeugen Jehovas unterworfen waren, wie: die Kirchen und alle Religionsgemeinschaften. Doch die WTG saß auf einem hohen Roß. Durch ihren Widerstand gegen Hitler-Deutschland hochmütig geworden und blind, sahen die sich selbst nur als Sieger, und waren nicht bereit, Verträge und Bestimmungen zu unterschreiben, die ihre Tätigkeit und Sicherheit als Glaubensgemeinschaft gewährleisten würde. Die WTG erkannte die Regierung nicht als Obrigkeit an, sie unterzeichnete nicht und setzten sich nach Westdeutschland ab. Die Zeugen Jehovas in unserem Land enttäuscht und verbittert vor einem Scherbenhäufen zurücklassend.

FALSCHE LEHREN UND FALSCHE LEHRER!
Kaum zu glauben, so sagt man sich und fragt man sich! Wenn man überlegt, unter welchen Lehren damals verkündigt wurde! Es sind Irrlehren mit dem Hang zur Utopie. Wie auch schon 40 Jahre früher, war Jesus Christus nun 1914 unsichtbar auf den Thron erhoben, und regiert als König im Himmel. Herrscher und Regenten sind den Heiden-Nationen gleich und nicht unsere Obrigkeiten, denen wir gehorchen müssen, sondern unsere Obrigkeiten sind Jehova-Gott und Jesus Christus!

Die in Römer 13;l-10 für alle Christen geltenden Richtlinien in bezug auf die Obrigkeit, waren jahrzehntelang ohne Gültigkeit für die Zeugen Jehovas. Die WTG, der kluge und treue Knecht, waren die einzigen Vertreter Gottes auf der Erde, eine Gottesorganisation, die sich vieles anmaßte, und Gewalt ausübte gegen die Widersprechenden.

ES GAB GRÜNDE UND NOTWENDIGKEITEN ZU WIDERSPRECHEN
Denn es gab eine ganze Anzahl unbiblischer Lehren, wie die Endzeitberechnung, die Abendmahlfeier mit Überrest und Symbolenkult, die Verwendung des Namens "Jehova", der niemals so in der Bibel stand wurde auch ins Neue Testament eingesetzt. Das gesamte Verhalten der WTG mit Literatur- und Devisenschmuggel, dazu die Thematik in WT und Erwachet, mit beleidigenden Parolen und Äußerungen gegen den Kommunismus und ihre Regierungen, wirkten, sich nur nachteilig für die Zeugen Jehovas aus.
Welch ein kluger und treuer Knecht" kann man da nur sagen. Er tat immer das Gegenteil von dem, was Jesus geraten und getan hat. (Lukas 6:31-35).

DAS GROSSE DILEMMA
Es gab genügend Stimmen gegen den unbiblischen Kurs der WTG, aber man hörte nicht auf sie. Während man anfänglich noch mit Ausschluß jede Diskussion im Keime erstickt. Warum? Weil sich die leitende, Körperschaft darüber im klaren war, dabei den kürzeren zu ziehen. Sie fürchtete sich demütigen zu müssen und ihren Nimbus, sprich "Heiligenschein" zu verlieren.
Demut: ist eine von Christen; geforderte Eigenschaft, d. h. auf jeden Vorteil, jede Ehre, jeden Lohn zugunsten der Wahrheit, verzichten zu können. Doch das war noch nie eine Stärk«, der WTG, denn dazu gehört Liebe, große Liebe zur Wahrheit, biblische Wahrheit im Sinne Gottes und Jesu Christi. Sie drückt sich dadurch aus, daß wir christliche Verantwortung bekunden, ohne etwas dafür zu erwarten.
Die WTG maßt sich an, allein das Hirtenamt zu besitzen, doch bisher hat sie sich hur als Mietling, erwiesen.
-E.A.B.-

DER BLUTKULT - WIRKUNG UND HINTERGRUND
Daß schon so viel über den Transfusions-Horror der WTG geschrieben wurde, beweist sowohl die mangelnde Überzeugungskraft der Wachtturmargumente als auch die Folgenschwere dieses Psychoterrors.
Über die abwegige Auslegung der einschlägigen Bibelstellen durch den WT brauchen wir hier nicht nochmals zu streiten: Unter den Bibelkundigen aller Konfessionen man keinen finden, der das Verbot des Blutes als Nahrungsmittel für auch auf Transfusionen anwendbar hielte. Sogar die Klassiker der Wachtturmlehren, Russell und Rutherford kamen nicht auf solche Gedanken. Selbst unter den heutigen Zeugen Jehovas sind sehr viele, denen die Blut-Lehre der WTG durchaus nicht einleuchtet, die nur in der Hoffnung dazu schweigen, daß ihnen eine Konfrontation mit der Entscheidung auf Leben oder Tod erspart bleibt. Mit Sicherheit haben auch die Schreiber der bewußten Schriftstellen nicht im entferntesten an Transfusionen gedacht, denn damals kannte noch niemand dergleichen.

An ihrer Wortwahl ist zu erkennen, daß sie allein an die Verwendung des Blutes als Nahrungsmittel dachten, nur daran.
Die Sinnbildlichkeit des Blutes für die Heiligkeit des Lebens zur Begründung eines Verbotes für Lebensrettung durch Blutspende heranzuziehen, ist ein grotesker Widerspruch in sich.
Bei so schwachbrüstiger theologischer Begründung der Wachtturm-Blutlehre wird erklärlich, warum in allen WT-Schriften weit mehr auf medizinischen Horror als auf religiöse Überlegungen gebaut wird. Für eine medizinische Beurteilung sind aber die WT-Schreiber nicht kompetent. Außerdem ist es auch schäbig, einerseits die „fälschlich sogenannte Wissenschaft" verächtlich zu machen, wenn sie (wie meistens) nicht zur WT-Lehre paßt, andererseits jede brauchbare Äußerung von Gelehrten als Beweis zu frisieren. Neben hochgespielten Fakten handelt es sich dabei vor allem um eine planmäßige Verekelung.

Ein typisches Beispiel ist der Bericht im ERWACHET Nr. 20/87, Seite 17 über die 12jährige Lisa aus Kanada, die am 17.11.85 durch Transfusionsverweigerung an Leukämie starb, sie sagte: „Mir wurde übel bei dem Gedanken, daß ich das Blut von jemand anders erhielt, weil immer die Gefahr besteht, Aids oder Hepatitis oder eine andere Infektion zu bekommen, und alles, was ich in dieser Nacht tat, war, immer und immer wieder auf dieses Blut zu starren."
Nicht religiöse Überzeugung, sondern suggerierte Angst und Ekel sind Mittel zum Zweck! Worin dieser Zweck besteht, beantwortet der WT 15.8.88, Seite 27 selbst:

"- Welches sind vier auffallende Unterschiede zwischen wahren Christen und Namenschristen?
Wahre Christen enthalten sich des Blutes (Apg. 15:28,29). Sie halten sich an einen hohen Sittenmaßstab (l .Kor. 6:9,10). Wahre Christen verhalten sich in bezug auf Politik und in den vielen nationalen Auseinandersetzungen neutral (Joh. 17:16).
Jesu Nachfolger ahmen im Familienleben sein Beispiel nach (Eph. 5:21-25)." Das allererste Merkmal ist also "die Enthaltung vom Blut"! Die danach angeführten Merkmale haben schließlich auch andere Christen. Also nur, um ihre Sonderstellung zu beweisen, kalkuliert die WTG kaltschnäuzig einen sinnlosen Opfertod jungen Lebens ein! (Die Greise in Brooklyn werden selbst wohl keine Blutspende mehr brauchen.) Jesus war allerdings der Meinung:

"Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, daß ihr einander liebt." (Johannes 13:35)
Nach dem Willen des WT hätte er sagen müssen: "... daß ihr vor allem jede Bluttransfusion verweigert." Vielleicht sollte man die nächste Ausgabe der NW-Bibel dahingehend korrigieren? Liebe Brüder und Schwestern!
Laßt Euch nicht mit den unerträglichen Lasten der Pharisäer in Brooklyn beladen! Nach dem Für und Wider der Blutspende befragt die Ärzte. Als wahre Christen aber erweist Euch nach den Merkmalen Jesu und nicht nach denen der Besserwisser der WTG!
-E.K.-

DER MANN, DAS HAUPT DER FRAU
Hat sich an der Lebensweise der Menschen in unserem Jahrhundert gegenüber der Zeit, die die Bibel beschreibt, etwas geändert?
Sehr viel, wenn wir an Fortschritt, Technik und auch Umwelt denken. Wie sieht es aber mit der Verhaltensweise des Menschen gegenüber einem Schwächeren aus? Kann unsere Zeit eich rühmen, viel besser zu sein als z. B. zu Jesu Zeiten? Die Medien sprechen eine andere Sprache.
Wie ist die Haltung der Christen? Wie meistern sie ihr Verhältnis zu Schwächeren und ganz besonders zu dem schwachen Geschlecht; der Frau?

Jesus, das Vorbild aller Christen, betonte nicht ständig, daß er das Haupt des Mannes sei. Nein, das hatte er nicht nötig. Im Gegenteil, denn in Matth. 11:29 sagte er:
"Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig."

Ein richtiger Mann muß nicht ständig auf sich aufmerksam machen, daß er der Herr im Haus ist. Das tun doch nur Männchen. Ein Ehemann braucht nicht gleich um sein Image fürchten, wenn er einmal großzügig über .einen Fehler seiner Frau hinwegsieht. Eine verständnisvolle Frau wird es wohl zu schätzen wissen. Sie weiß aber auch, daß Männer ausnahmslos unvollkommene Geschöpfe sind.
Warum glauben Männer so oft, nur ihre Meinung wäre die richtige und nur sie könnten recht haben? Dabei würde es ihnen nicht schlecht stehen, zuzugeben, wenn sie sich geirrt haben. Sie wären glaubwürdiger.

Da das Zusammenleben der Menschen oft mit Schwierigkeiten verbunden ist, rüstet die WTG ihre Schäfchen für alle Lebensbereiche aus. Ein von ihr herausgebrachtes Buch; "Das Familienleben glücklich gestalten" machte mich neugierig. Hierin scheint wirklich der Schlüssel zur Lösung zu liegen. Alle Probleme der Ehe werden angesprochen. Würde alles, was in diesem Buch steht, von den Zeugen wirklich befolgt, müßten sie die besten Ehen der Welt führen. Da aber dem nicht so ist, sei mir eine kleine Kostprobe gewährt, was die WTG den Herren der Schöpfung im Umgang mit den Frauen rät.

Auf Seite 42 lesen wir:
"Einige Frauen verurteilen den sogenannten männlichen Chauvinismus, das heißt, die selbstherrliche und übertriebene Ansicht, die einige Männer über ihre Stellung im Verhältnis zu Frauen haben. Wir möchten aber von Anfang an klarstellen. daß die Lehren der Bibel keinen männlichen Chauvinismus fördern. Die Bibel hebt die Tatsache hervor, daß nicht nur die Frau, sondern auch der Mann einem Haupt untersteht." (1. Korinther 11:3)

Weiter auf Seite 51:
"Die Frau wurde als 'Gehilfin' des Mannes erschaffen, als sein 'Gegenstück' 1. Mose 2:18. Doch wenn die Aufsicht übertrieben wird, wenn man der Frau die Möglichkeit nimmt, Eigeninitiative zu entwickeln und ihre Fähigkeiten zu entfalten, verliert sie die Freude und es können Haßgefühle aufkommen."

Diesen letzten Satz kann ich nicht einfach im Raum stehen lassen. Ist es nicht gerade die WTG, die den Mann in eine dominierende Rolle gedrückt hat und die Frau in der Gesellschaft der Zeugen Jehovas so gut wie kein Mitspracherecht hat? Demzufolge nahmen viele Brüder das Wort H A U P T allzu wörtlich. Dafür sprechen viele Beispiele.

Gleich weiter auf derselben Seite:
"Du wirst die Loyalität deiner Frau gewinnen, wenn du gütig und dankbar bist und sie wissen läßt, daß du sie brauchst, wenn du sie ehrst, wenn ihr als Team zusammenarbeitet und wenn du 'wir' und 'unser' sagst und nicht 'ich', 'du' oder 'mein' und 'dein'. Läßt du deine Frau wirklich wissen, wie sehr du sie schätzt und auf sie angewiesen bist?"

Nun, liebe Brüder, das sind Worte vom treuen und verständigen Sklaven. Vor lauter Eifer, für den Herrn andere Schafe einzusammeln, wird oft die treusorgende Gattin vergessen. Irgendwie paßt doch da etwas nicht zusammen.
Wenden wir uns aber noch einmal dem Buch zu, denn die Ratschläge sind noch nicht erschöpft. Auf Seite 52 wird festgestellt:
"Aufgrund der Veranlagung etwas gefühlvoller zu sein und aufgrund des starken Interesses an Menschen, spricht die Frau oft mehr als der Mann. Und sie braucht jemand, der auf sie eingeht. Hierin versagen viele Ehemänner. Sprichst du mit deiner Frau? Nicht nur über deine Arbeit, sondern auch über die ihre?"

Auf Seite 54 wird gefragt:
"Mache ich es meiner Frau leicht, mich als Haupt zu respektieren? Liebe ich sie wie mich selbst? Bitte ich sie um ihre Meinung und berücksichtige ich ihre Wünsche, bevor ich eine Entscheidung in bezug auf die Familie treffe? Erkenne ich ihr Ehre zu als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen? Es wird dir nicht gelingen, ein vollkommener Ehemann zu sein."

Die vollkommene Ehefrau gibt es allerdings auch nicht; doch wenn sich beide Partner bemühen, Jesu goldene Regel:
"Alles was ihr wollt, daß euch die Menschen tun sollen, das tut ihnen auch!" ... zur Grundlage ihrer Ehe zu machen, wird sie bestimmt mit Erfolg gekrönt sein.
-B.I.H.-

EIN LUTHERWORT - ZUM NACHDENKEN
Luther in seiner Vorrede zu seinen deutschen Schriften im Jahre 1539:
"Gern hätte ich's gesehen, daß meine Bücher allesamt wären dahinten geblieben und untergegangen".
Er wisse, wohin es geführt habe, große Bibliotheken zu sammeln. Damit werde die Zeit für das Studium der Schrift versäumt und die reine Erkenntnis des göttlichen Wortes schließlich verloren, bis die Bibel "unter der Bank im Staube vergessen ist"

Das ist genau auch unter der WTG mit ihren vielen Büchern über die Bibel eingetreten! Echtes Bibelforschen nach Apg. 17:11 ist spätestens mit der Namensgebung "Jehovas Zeugen" durch WTG-Präsident J. F. Rutherford 1931 unter der WTG abgeschafft. Allein in Brooklyn wird noch für die ZJ "geforscht", die das dann lediglich noch zu kolportieren haben, in Millionen Büchern und anderen Schriften, wie bekannt. Allein die Bücher und Schriften der WTG sind noch maßgebend. Nicht glaubst du an die Bibel, sondern glaubst du an die Organisation, ist die für die ZJ heute über Leben und Tod entscheidende Frage. Im Grunde braucht man unter der WTG als ZJ überhäuft keine Bibel mehr. Ob man darin nachschlägt oder nicht, an der WTG-Aussage über die Bibel kann man damit nicht das geringste ändern. Man kann in der Tat die Bibel "unter der (WTG)-Bank im Staube vergessen". Es ist so, daß man unter der WTG ihre Bücher und Schriften in der Hand hat und die Bibel nur daneben oder darunter, hin und wieder zum Nachschlagen oder auch nicht. Nicht hat da die Bibel den WT im, Griff, sondern der WT hat die Bibel im Griff. Mit Sicherheit würde die gesamte WTG-Organisation über kurz oder lang zerfallen und zusammenbrechen, nähme man allen ihren ZJ die WTG-Literatur, die WTG-Bücher weg und ließe sie wirklich allein mit der Bibel.
-CVR-

HAST DU DAS GEWUSST?
WAS IST DIE BIBEL?
Die Bibel ist eine Sammlung von 68 verschiedenartigen Einzelschriften (Griech.: biblin - "die Bücher").
Glaubende Menschen berichten von Erfahrungen, die sie im Laufe der Geschichte mit Gott machten. Was sie als Gottes Handeln und Gottes Willen erkannt haben. Gott benutzte die Schreiber, um uns durch sie anzureden. Insofern ist die Bibel "Wort Gottes". Das läßt sich nicht beweisen, nur probieren, so spricht Jesus:

"Ich habe mein Wissen nicht aus mir selbst. Ich habe es von Gott, der mich gesandt hat. Wer bereit ist Gott zu gehorchen, wird merken, ob meine Lehre von Gott ist oder ob ich meine eigenen Gedanken vortrage."
Die Verfasser des Neuen Testamentes rücken Jesus Christus in den Mittelpunkt. Sein Leben hat ihnen gezeigt, wie ein Mensch aussieht, den Gott in jeder Hinsicht ernst nimmt. An seinem Sterben und Auferstehen vom Tod haben sie erkannt, wie Gott mit dem Ungehorsam und der Schuld der Menschen fertig wird, und wie er in ihrem Leben eine neue Hoffnung und ein klares Ziel gibt. So gibt uns die Bibel Auskunft über den Plan, den Gott mit uns Menschen hat und zeigt uns den Weg dazu.

WAS IST DIE BIBEL NICHT?
Die Bibel redet vom Glauben. Sie ist kein Geschichtsbuch oder naturwissenschaftliches Werk und kann deshalb auch nicht gegen solche ausgespielt werden.
Wozu BRAUCHE ICH DIE BIBEL?
Jesus hat zu recht behauptet, daß der Mensch von Brot allein nicht leben kann, sondern zu einem Leben, das diesen Namen wirklich verdient Gottes Wort braucht (Matthäus 4,4). Deshalb:

Willst Du etwas wissen über geschichtliche Ereignisse?
Frage ein Lehrbuch der Geschichte!
Willst Du etwas wissen über Gott und Dich selbst? - Frage die Bibel!
Suchst Du nach dem Sinn und Ziel Deines Lebens? - Frage die Bibel!
Brauchst du einen Kompaß für Dein Leben? -
Lies die Bibel!
Das Reden Gottes in der Bibel erkennt nur der, der sich auf ihre Aussagen einläßt und sie befolgt. Wer sich von ihr zum Glauben rufen läßt, zum völligen Vertrauen auf Gott, der macht überraschende Erfahrungen mit ihm. Er wird feststellen, daß die Bibel ein einzigartiges Buch ist. Sie wird auch für ihn zum Buch der Bücher werden, zum Buch des Lebens ...
-H.M.-

AKTUELLES IN KÜRZE
RAYMOND FRANZ
WEITER IM INTERNATIONALEN GESPRÄCH In der polnischen christlichen Zeitschrift DUCH CZASOW 8-9/1988 erscheint diesmal ein Dialog über das Buch "Krise des Gewissens" von Raymond Franz. Dieser Dialog ist überschrieben; "Ein Buch, das die Kulissen hochzieht". Der Dialog, ist übernommen von Good News Unlimited, März 1988, Roy Gee, USA. Die Thematik lautet: "Der Kampf zwischen Loyalität gegenüber Gott und gegenüber einer Religion".

Wie bekannt, hatte Raymond Franz sein Buch 1983 veröffentlicht durch viele Kommentare den CV-Lesern inzwischen sehr bekannt. Es ist außer Zweifel, dieses Buch ist der bisherige Höhepunkt der Enthüllungen aus dem WTG-"Heiligtum" selbst. Es ist gleichsam ein unauslöschliches Menetekel für die WTG selbst, ein Kronzeugnis gegen sie für alle Zeit. Viele ZJ mögen nach wie vor den Kopf in den Sand stecken gegenüber allem, was über die WTG kritisch veröffentlicht würde und wird, oder nach dem Grundsatz gehen, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Dann müssen sie eben als die 3. oder 4. Generation schon am Ende ihres Lebens enttäuscht und desillusioniert wie die anderen vor ihnen "vergehen", sie können aber nicht erwarten, daß ihnen die anderen Menschen öder Mitmenschen angesichts dieses Sachverhaltes folgen. U. a. auch deshalb ist Raymond Franz auch für CV ein nicht mehr wegzudenkendes Thema. -

ZUM NACHDENKEN ÜBER DIE WTG-MORAL
Da wurde im Mai 1988 vom Stadtgericht in Berlin ein Telefonmörder verurteilt, der per Telefon Beleidigungen ausstieß und Kinder nötigte, Tötungen zu begehen. Das Oberste Gericht der DDR verschärfte im Juli 1988 die verhängte Strafe von 13 Jahren auf 15 Jahre Freiheitsentzug, im Urteil des Senats des Obersten Gerichts wird u. a. festgestellt: "Die Tötungsversuche waren weitgehend beendet. Nur glückliche Umstände verhinderten das Allerschlimmste.

Die Arglosigkeit der Kinder und ihre Furcht, daß den Eltern bei Nichtbefolgen der Anweisungen Böses geschieht, wurde vom Täter auf gemeinste Art und Weise ausgenutzt," (ND 12.7.88)
Als ich diesen Gerichtsbericht las, mußte ich zwangsläufig an die Methoden der WTG denken, über die Kinder die Eltern zu nötigen, WTG-hörig zu werden.

Wird doch den Kindern mit entsprechenden WTG-Kinderbüchern beigebracht, daß den Eltern Böses geschieht und sie als Kinder auch nicht am Leben bleiben, wenn die Eltern nicht machen, was die WTG sagt. Auch hier benutzt die WTG die Arglosigkeit und Kritikunfähigkeit der Kinder, die WTG-Vernichtungslehren zu verbreiten.
Natürlich erscheint das alles ein bißchen weit hergeholt. Aber warum kommt man auf die WTG-Vernichtungslehre, wenn man von solchen Vorkommnissen liest? Ist es nicht eine glatte seelische Erpressung, wenn du anderen verkündigen mußt, wenn sie nicht machen, was die WTG sagt, werden sie vernichtet? Da könnte man doch das bekannte Sprichwort abgewandelt zitieren: Willst du nicht unser Bruder sein, dann schlägt dir Gott (in Harmagedon) den Schädel ein. Ist das etwa nicht so? wenn die WTG das Recht beansprucht, ihre Ansichten über die Vernichtung anderer, bloß weil sie anders denken und glauben, zu veröffentlichen, dann hat man doch wohl das Recht zu sagen, wie man das moralisch sieht!
Ein CV-Leser aus Berlin

AUS DER WELT DER ZEUGEN
ALS ZEUGE JEHOVAS WILL ER EHRLICH LEBEN
Als Erwin K. (31) von der Kripo zum ersten Verhör geholt wurde, ging es erstmal nur um einen Diebstehl. Dann wurden es immer mehr, schließlich waren es 16 - und das war noch nicht alles ...
In seinem Prozeß gestand der Seemann über 200 Straftaten!
Er hatte in vier Jahren 100 Taschendiebstähle und 100 Einbrüche begangen Tresore geknackt. Die Kripo konnte nicht mal alle Tatorte wiederfinden.

Der Richter verurteilte ihn erstmal zu 18 Monaten, Gefängnis, der Staatsanwalt schrieb eine neue Anklage für die große Serie. Gestern saß der Seriendieb wieder auf der Anklagebank. Mit seltsam entrücktem Lächeln, als wäre er nicht von dieser Welt Warum hat der Seemann plötzlich Verbrechen gestanden, die ihm die Kripo nie nachgewiesen hätte?
"Ich möchte endlich ehrlich leben können. Ich bin Zeuge Jehovas geworden, will ein neues Leben ohne Straftaten beginnen. Ich glaube an die Bibel. Wenn ich nicht alles offenbart hätte, könnte ich nicht mehr leben" - so begründete der Einbrecher seine Beichte.
Richter Klaus-Ulrich Tempke:
„Ihr Fall ist einmalig in der Hamburger Justizgeschichte. Daß einer aus Religiosität Straftaten zugibt, die man ihm nie hätte nachweisen können ..."
Der Richter wollte das Strafverfahren einstellen, aber der Staatsanwalt war dagegen. Deshalb bildete das Gericht eine Gesamtstrafe von zwei Jahren.
Der Angeklagte nahm das Urteil sofort an. Jürgen Wohldorf, BILD, 14.4.1989

"Christliche Verantwortung" Herausgeber Henry Werner -
DDR 6500 Gera, Straße der Republik 46; Jahresabonnement: 2,— M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

A 413/89 V l 1639 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 243
In geschraubten Worten, mehr vernebelnd, denn als „erklärend", muss die CV in dieser Ausgabe - faktisch - ihre in der Nr. 238 verbreitete Falschmeldung, bezüglich des WTG-Funktionärs Kelsey nunmehr zurücknehmen. Es ist immer problematisch, wenn nicht bestätigte Gerüchte sofort auf den Markt geworfen werden. Und zwischen Wunschdenken und Realität, klafft halt manchmal eine nicht geringe Kluft!


 30 JAHRE
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 243 GERA OKTOBER 1989

WIE STEHT ES UM R. E. KELSEY?
Weitere Informationen
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT 5 und 6/1989
CHRISTEN UND DER NEUE BUND
... Was zählt vor Gott?
"BLUTTRANSFUSION"?
Leserfragen an die WTG
40 JAHRE DDR
Die Zeugen Jehovas in unserem Land
HAST DU DAS GEWUSST?
Wie kann ich mich von der WTG trennen?

BEWEIST DER AUFBAU DER ORGANISATION DER ZEUGEN JEHOVAS, DASS SIE EINE GÖTTLICHE ORGANISATION IST?
Jehovas zeugen sind zur Durchführung ihrer Aufgaben entsprechend organisiert. Sie bedienen sich dabei einiger Körperschaften. ... Die "Prediger-Organisation der Zeugen Jehovas" ist keine Körperschaft, sie unterstehen in allen Dingen den 3 Körperschaften oder der WTG. Jedes der 3 Körperschaften hat ein eigenes Vorstandsdirektorium, eigene Buchführung und tätigt eigene Aufzeichnungen. Aller Besitz gehört der WTG, auch die Gilead-Schule mit Farm und die Besitzungen auf Staten Island.

Alle eingehenden Gelder der Zeugen Jehovas sind an die WTG zu überweisen und werden von dort verwaltet und verteilt. Jehovas Zeugen haben weder Besitz noch Vermögen.
Von Zeit zu Zeit wird es nötig, daß sich das Direktorium der 3 Körperschaften versammelt, um Wahlen durchzuführen oder neue Richtlinien zu beschließen. Wie kommt das Direktorium zustande? Durch Wahl nach Mehrheitsverhältnis, wie in demokratischen Organisationen. Wahlberechtigt sind bestimmte Mitglieder der 3 Körperschaften und auch wählbar. Die Satzungen der Wachtturm-Gesellschaft besagen: "Daß der Präsident auf Lebenszeit gewählt wird. Präsident Knorr wurde 1942 auf Lebenszeit gewählt, ist dies biblisch? Es taucht dabei die Frage auf:

"Ist der gewählte Präsident so unfehlbar, daß bei ihm ein Versagen unmöglich ist? Kann jemand vorher wissen, daß er bis zum Lebensende treu bleibt und in den kommenden Drangsalen ausharrt?" Matth. 24:13. Der Präsident gibt die Richtung für Vorgehen und Verhalten an. Die 3 Körperschaften unter Vorsitz des Präsidenten bilden die gesetzliche Vertretung der Predigtorganisation der Zeugen Jehova. Sie erstellen die Satzungen und organisieren den Predigtdienst .
Eine wichtige Satzung davon lautet: "Aber sie (die Zeugen) müssen sich den Gesetzen der verschiedenen Länder anpassen ..."

Die gesetzlichen Vertreter treten nur dort auf, wo sie gesetzlich anerkannt sind. In Verbotsländern ziehen sie sich sofort zurück. Trotzdem wird erwartet, daß die Zeugen ihr Predigtwerk uneingeschränkt fortsetzen. Dies muß auf eigene Verantwortung geschehen, da die gesetzliche Vertretung nicht mehr im Lande ist. Warum anderen eine Last auflegen, die man selbst nicht tragen will? Matth. 23:4. Weiter sagt sein Wort: "Einer trage des anderen Lasten und also erfüllet das Gesetz des Christus, welches das der Nächstenliebe ist." (Gal. 6:2; Jak. 2:8; Rö. 13:8) Dieses Gebot der Nächstenliebe lehrt uns, selbst das Leben für die Brüder niederzulegen. (1. Joh. 3:16; Joh. 13:35) Warum sich also furchtvoll zurückziehen? Wiederum ermahnt Gottes Wort: "Kinder laßt uns nicht lieben mit Worten, noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit", und "Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus... Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe." (1. Joh. 3:18; 4:18).

Liebe Brüder, leider ist der Raum zu beschränkt, um Euch alles zu unterbreiten, doch dürftet Ihr aus dem wenigen ersehen,daß man wohl kaum von einer göttlichen Organisation sprechen kann, deren oberste Leitung von Gott eingesetzt und von Jesus Christus geführt wird. Es geht bei der Einsetzung rein menschlich zu, d.h. nach menschlicher Ordnung, wie in anderen religiösen Organisationen auch. Es ist nichts Außergewöhnliches vorhanden, was ihre Behauptung stützen könnte.
Wie steht es aber mit der "Theokratisehen Herrschaft"? Nach Darstellung der Leitung begann die theokratische Herrschaft in der Organisation im Jahre 1938 (l) Wieso? Folgende Veröffentlichung möge es erklären:

"Als die Bewegung wuchs, wurde sie mehr und mehr organisationsbewußt und immer weniger persönlichkeitsbewußt. Deshalb stellte die Londoner Gemeinschaft der Zeugen Jehova im Jahre 1938 die revolutionierende (wörtlich) Forderung an das Hauptquartier: Daß sie wünsche, daß die Leitung ihrer Gruppen von der Gesellschaft ernannt würden. Bis dahin waren die lokalen Funktionäre (wörtlich) oder Wahlältesten auf demokratischem Wege durch Abstimmung innerhalb der Gemeinschaft gewählt worden. Jetzt lautet die Frage: 'Wenn das Königreich da ist und wir unter der Herrschaft des Königreiches stehen, leitet dann der Herr unsere Gemeinschaft? Oder leiten wir sie? Ist das Königreich eine Theokratie oder Gottesherrschaft? Wirkt das Königreich von unten nach oben? Oder von oben nach unten?' Die Zeugen fühlten, daß dies ein gottgewolltes Werk war. Es sollte ein Volk auf die herankommende Herrschaft des Königreiches vorbereiten .. . So vertrauten sie zuversichtlich darauf, daß die Gesellschaft die Organisation des Herrn war. Sie war nur durch Menschenhand (!) entstandene Körperschaften, sie waren aufgebaut worden, um den Forderungen des bürgerlichen Staates zu genügen. Da aber Jehovas Segen auf dieser Einrichtung ruhte, warum sollte dann die Gesellschaft nicht auch die lokalen Zeugenkongregationen überwachen? (!) Die Londoner Gemeinschaft lehnte die demokratische Herrschaft ab, sie wünschte ein theokratisches Vorgehen, indem die Gesellschaft die lokalen Funktionäre oder Diener ernenne und wollte diesen Akt als einen Akt der 'theokratischen Regierung' anerkennen."

Präsident, Direktorium und alle Kongregationen waren einverstanden. Die Organisationszentrale ernannte die Funktionäre in allen Kongregationen rund um die Welt.
Jetzt heißt es wörtlich: "Die theokratische Herrschaft hatte begonnen."
Liebe Geschwister, wir hoffen, Euch mit dieser Unterbreitung gedient zu haben, ihr habt gehört, wieso die theokratische Herrschaft 1938 in der Organisation begann.

Leider hat man aber vergessen, dies biblisch zu beweisen, wohl weil man diesen Beweis nicht erbringen kann. Trotzdem propagiert man dies weiter, aber jedem sollte es wohl jetzt verständlich sein, daß diese Ausführungen der Leitung mit Theokratie nicht das geringste zu tun haben. Die Leitung ist und bleibt eine von Menschen gewählte und hat mit göttlicher Herrschaft nichts zu tun. Sie gibt es auch zu.
Nicht um etwas verächtlich zu machen oder zu verunglimpfen, wie es böse Zungen behaupten, unterbreiten wir Euch dies, sondern um Euch zu helfen. Reife Geschwister besitzen gemäß der Bibel Unterscheidungsvermögen und wissen Gottes Wort recht zu handhaben, so unterscheidet auch Ihr mit gesundem Sinn, und bemüht Euch, in allen Dingen ein gutes Gewissen vor Gott und Menschen zu haben.
Wir grüßen alle mit Psalm 119:165. Im Namen vieler Geschwister - Willy Müller -

WIE STEHT ES UM RICHARD E. KELSEY?
In CV 238 und 239 wurde gemäß Mitteilung aus WTG-Kreisen in der BRD informiert, daß einem hohen Mitarbeiter des WTG-Zweigbüros in Selters die Gemeinschaft entzogen wurde. Genannt wurde Richard E. Kelsey, der zweithöchste dortige Leiter (2. Vors. der WTG, lt. e. V.)

Inzwischen konnte mit ihm darüber gesprochen werden.
Das demokratisch unkontrollierbare Regime der WTG macht es zunächst immer schwierig, genaue Auskünfte in kritischen Fragen zu bekommen. So wird z. B. seit dem WTG-Jahrbuch 1965 keine WTG-Sonderdienerliste mehr veröffentlicht, über den Tod von WTG-Präsident Knorr am 8.6.1977 informierte die WTG tatsächlich "mit gemischten Gefühlen" (!) erst Monate später im WT vom 1.9.1977. Seit den Kongressen 1987 sind die Kongreßredner von den Programmen verschwunden. Schließlich wurde das Mitglied der Leitenden Körperschaft, Raymond Franz, nur auf "UMWEGEN" ausgeschlossen, um das Gesicht nicht zu verlieren, wie man in seinen Enthüllungen in "Krise des Gewissens" nachlesen kann.

Natürlich nahm CV die Mitteilung über den Ausschluß von Richard Kelsey mit Vorbehalt auf, mit der Bemerkung, "wenn Richard E. Kelsey nun ausgeschlossen wurde, wie uns mitgeteilt wird, dann...", um zunächst einen ersten kurzen Überblick zu geben, in welchen Problemen er in seiner hohen Funktion tatsächlich steckt, die ihn ehrlicherweise veranlassen müßten, der WTG ebenfalls den Rücken zu kehren. Es war klar, daß mit diesen CV-Veröffentlichungen eine beträchtliche Zahl von Anfragen in Selters eingehen würden, wozu in CV auch direkt aufgefordert worden war. So geschah es auch.

Es kam zu verschiedenen Gesprächen mit Richard Kelsey selbst. Soweit darüber berichtet wurde, ergibt sich folgendes. Auf die CV-lnformation angesprochen erwiderte er, er sei nicht ausgeschlossen worden. Natürlich habe er große Probleme, mit dem, was Raymond Franz mit seinem Buch aus Brooklyn enthüllt. Das bedrückt ihn sehr. Auf die CV-Veröffentlichungen werde er nicht reagieren. Er verurteilte CV nicht äußerte aber ein gewisses Bedauern darüber, womit er sich über CV als gut informiert erwies.

Natürlich ist man bei CV nicht böse darüber, wenn es um R. E. Kelsey nicht ganz so steht, wie uns zunächst mitgeteilt wurde. Es wäre sogar sehr gut, wenn er sich noch eine Zeitlang den WTG-Betrieb von innen ansehen würde, kritisch nunmehr, wie Ray Franz vor ihm.
Hinzu kommt, daß man oft zunächst schwerlich klar genug unterscheiden kann auf Grund seiner Äußerungen, ob jemand Gemeinschaftsentzug hat, ausgeschlossen ist, selbst weggegangen, isoliert ist, zurückgezogen. - Raymond Franz hat gezeigt, wie kompliziert und schwierig es in hoher WTG-Stellung ist, wenn jemand die Dinge zu durchschauen beginnt. Alles das müssen
wir den Brüdern zugute halten, die uns über die Vorgänge in der WTG-Führung berichteten. Auf Jeden Fall wird die WTG gezwungen, sich immer mehr kontrollieren zu lassen, sie dürfen sich dort nicht wundern angesichts ihres "theokratisch " verkappten Geheim-Regimes, wenn sie dabei ins Zwielicht geraten. - Wo Rauch aufsteigt, muß doch was brennen oder glimmen. Wenn Richard Kelsey ehrlich ist, dann kann er sich den Erkenntnissen von Raymond Franz, die ihm zu schaffen machen, auf die Dauer nicht entziehen. Möglicherweise hat er sich da und dort in diesem Sinne geäußert, so daß man ihn schon für ausgeschlossen hielt.

CV wird fortfahren, auf die Vorgänge in der WTG-Führung hinzuweisen, wie sie uns bekannt werden.
Über kurz oder lang werden sich die Dinge immer klären. Kelsey ist US-Amerikaner wie Franz. Vielleicht befindet er sich, ebenfalls schon auf seinem "UMWEG", damit man in Selters nicht das Gesicht verliert?
- Vielleicht können wir dann auch ein Buch von Richard Kelsey erwarten? - Vielleicht steht er schon mit Raymond, Franz in Verbindung? - Wer weiß das?
Die "theokratische Kriegslist läßt sich auch umdrehen! Und Kelsey ist einer ihrer besten Kenner!
-CVN-

Der Wachtturm
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
APG 17:11
Wer ist ein DIENER GOTTES?
WACHTTURM NR. 5/1989
Es geht uns bei den WT-Überprüfungen immer wieder darum, nachzuweisen, daß die WTG mit ihrem WT nicht von Gott, kein „Kanal Gottes" ist, dem man gehorsam und unkritisch folgen muß, sondern bloßes Menschenwerk, an dem sich immer wieder bestätigt: "Durch glatte Worte und schmeichelhafte Reden verführen sie die Herzen der Arglosen" (Römer 16:18).

"WORAN SIND WAHRE DIENER GOTTES ZU ERKENNEN? -
FRAGT DER WACHTTURM
Das negative Beispiel eines kath. Priesters in Spanien muß herhalten, um sogleich mit dem Finger auf andere zu zeigen. - Man könnte mit der WT-Obrigkeits-Irrlehre von 1929 bis 1962 kontern oder mit dem Alkoholismus des ehemaligen WTG-Vizepräsidenten Hayden Cooper, Covington.

"WER IST WIRKLICH l EIN DIENER GOTTES?"
SO FRAGT DER WACHTTURM WEITER
Wieder wird eingangs mit dem Finger auf fragwürdiges katholisches Verhalten gezeigt, diesmal auf kath. Soldaten, für und gegen Hitler. Die ZJ hätten überall den Militärdienst verweigert. Hier nur soviel: Das stimmt zu der Zeit von C. T. Russell und auch für die Schweiz nicht. So auch hier "glatte Worte", im übrigen haben die Mennoniten schon vor Jahrhunderten Militärdienst verweigert.

Also auch kein WTG-Zeugen-Vorrecht.
Was "Glauben an die Bibel" betrifft, so herrscht doch in Wirklichkeit der Glaube an WTG und WT vor: Jeder darf doch nur so der Bibel glauben, wie der WT es auslegt und bestimmt!
"... und die Moral"?
Es gibt keine „sexuellen Verfehlungen", die es nicht auch unter den ZJ gibt, aber mit dem Unterschied, daß man sie dann "der Welt" zuschiebt und sich an die Brust schlägt, wie "rein" man sei.

Und „wahre Lehren" hat die WTG zuerst bei sich selbst nachzuweisen, wenn sie da andere „jagt und fischt".
"Armen, Kranken und Betagten helfen", heißt es auch. Hier wird in Wahrheit purer Gruppenegoismus gepredigt!
Die Armen, Kranken und Betagten außerhalb der WT-Organisation können am Straßenrand verkommen! „Nicht helfen, die Zustände zu verbessern", ist das wahre Gesicht der WTG!

STUDIENARTIKEL; „RECHT UND GERECHTIGKEIT KENNZEICHNET ALLE WEGE GOTTES."
In Wahrheit geht es um den Weg, den die WTG da geht und führt. Man wird unruhig. Schließlich ist auch die 1914-Generation bis auf ein paar Uralte tot, vergangen.
„Vergessen wir nicht, daß der Mensch nicht so erschaffen wurde, daß er unabhängig von seinem Schöpfer handeln sollte", wird warnend gesagt. Im Klartext: Wer sich gegen die WTG erhebt, wird als Rebell gegen Gott vernichtet, er hat sich Satan, dem Teufel und seinen Komplizen, den Dämonen unterstellt".
Die eiserne Faust im WT-Samthandschuh, schön hinter Jeremia 10:23 verborgen.

"BALD GERECHTIGKEIT FÜR ALLE NATIONEN"
Merkt man es wirklich nicht mehr? „Allen Nationen unausweichliche Vernichtung!" ist doch die WTG-Verkündigung für alle Nationen. - So ist das nicht gemeint?
Um so schlimmer, wenn man was sagt, was man nicht meint!
Die verpackte Bemerkung (Abs. 21), daß es sich nur um „eine anscheinende Verzögerung" handele, offenbart, daß dieser Artikel nur eine weitere Hinhalteabsicht verfolgt, um den nach Psalm 90:10 bevorstehenden Zusammenbruch auch der 1914-Endzeit nicht zum Bewußtsein kommen zu lassen. Was in diesem Artikel auch sonst gesagt wird, heraus kommt praktisch nur „treues Handeln" im WT-Sinne (Abs. 2l).
-D.P.-

Du kannst kostbare Schätze finden
WACHTTURM NR. 6/1989
STUDIENARTIKEL:
"ERLANGE VON JEHOVA EINSICHT"
In den Abschnitten 1-4 wird gesagt, daß ein Mensch nur von Jehova Einsicht erhalten kann. Einsicht, die es ihm ermöglicht, in der rechten Art und Weise zu handeln und sein Leben in die richtige Bahn zu lenken.
Nun ist gegen so eine Absicht nichts einzuwenden, aber tut die WTG auch tatsächlich das, was sie versucht anderen weiszumachen? Wir werden sehen. Es wird insbesondere betont, daß es wichtig ist, sich vom "treuen und verständigen Sklaven", leiten zu lassen und die Veröffentlichungen der Sklavenklasse fleißig zu studieren (S. 14, Abschnitt 12).

Wo bilden denn heute noch die ca. 9000 Symbolteilnehmer die "Sklavenklasse", die die geistige Speise zum Verständnis der Bibel ausgibt? Die Wirklichkeit sieht doch ganz anders aus. Den Wachtturm und andere WTG-Schriften verfassen doch nur andere Personen, die im Hintergrund gehalten werden und die für die Öffentlichkeit absolut anonym bleiben. Diejenigen, die eigentlich die "Sklavenklasse", den Überrest darstellen, werden doch überhaupt nicht nach geistiger Speise gefragt, denn auch sie müssen geistig gesehen von dem leben, was anonyme Leute in Brooklyn produzieren! Sie haben noch nicht einmal eine beratende Funktion bei der Abfassung von WTG-Schriften. Die Überrest- und Sklavenklasse wird doch nur zur Verschleierung des wirklichen Sachverhaltes vorgeschoben, wenn nämlich die WTG im ureigensten Interesse durch beauftragte Leute "neues Licht" machen läßt. Oder wie man es auch immer nennen mag. Die Verfasser der WTG-Schriften fühlen sich nämlich nicht von einem Gott, bzw. Jehova in die Pflicht genommen, ganz einfach deshalb, weil sie zuallererst den WTG-lnteressen dienen müssen. Und die bestehen darin, die einfachen Zeugen nicht zum Nachdenken kommen zu lassen und sie bestmöglichst in Unterwürfigkeit auf der Jagd nach neuen Erfolgszahlen für die WTG beschäftigt zu halten, so kann man mit Fug und Recht sagen, daß der im Abschnitt 21 angeführte Satz "Die Worte seines Mundes sind fortwährend Schändlichkeit und Trug" in erster Linie auf die WTG anzuwenden ist, da sie die Menschen bewußt in voller Absicht täuscht.

"EINSICHT. DIE VON JEHOVA STAMMT".
Statt sich selbst zu überprüfen, verlegt die WTG sich wieder einmal darauf, mit Fingern auf Andersgläubige zu zeigen. (Seite 18, Abschnitt 3)
Statt gegen christliche Kirchen zu polemisieren, sollte die WTG sich lieber ein Beispiel an ihnen nehmen, ganz besonders in Sachen der tätigen Nächstenliebe, oder hat die WTG vielleicht schon ein Krankenhaus, ein Altersheim oder ähnliches errichtet, um bedürftigen Menschen zu helfen? Bisher ist dergleichen nicht bekannt. Derartige Arbeiten überläßt man dem Staat oder den Kirchen und beschimpft diese dann auch noch dafür!

Meint die WTG etwa, daß so eine Handlungsweise der richtigen Einsicht entspricht, die von Jehova stammt?
Jedermann, der unvoreingenommen diese Tatsachen prüft, wird zu der Einsicht gelangen, daß die WTG nicht die richtige Einsicht von Jehova hat, sondern nur ihre eigenen egoistischen und zutiefst menschenfeindlichen Ziele verfolgt.
—R.S.W.—

CHRISTEN UND DER NEUE BUND
Alter Bund - Neuer Bund - Was zählt vor Gott?
WER MIT GOTT IM NEUEN BUND STEHT, DER IST KEIN FEIND GOTTES, WER ABER IM ALTEN BUND VERHARRT, DER BLEIBT EIN FEIND GOTTES UND AUCH ALLER MENSCHEN. (1. Thess. 2,14-16; Phil. 3,1-9)
Als Jesus vor nunmehr knapp 2000 Jahren zu predigen begann, da fand er eine gespaltene Nation vor. Auf der einen Seite die Pharisäer und Schriftgelehrten, die eifersüchtig darüber wachten, daß das ihnen durch Mose gegebene Gesetz und die Überlieferungen der Väter peinlichst genau befolgt würden. Und auf der anderen Seite das einfache Volk, das unter der Last, besonders, aber unter der Last der Überlieferungen stöhnte.

Im Matthäus-Evangelium, im I5. Kap., wird uns anhand eines Disputs zwischen Jesus und den Schriftgelehrten und Pharisäern deutlich vor Augen geführt, wie weit sich gerade jene, die sich gern als die Hüter des Gesetzes in Szene setzten, in Wirklichkeit doch vom Gesetz Gottes schon entfernt hatten. Als sie zu Jesus sagten:

"WARUM ÜBERTRETEN DEINE JÜNGER DIE ÜBERLIEFERUNGEN DER ÄLTESTEN? DENN SIE WASCHEN IHRE HÄNDE NICHT, WENN SIE BROT ESSEN."
Antwortete ihnen Jesus:
"WARUM ÜBERTRETET IHR DAS GEBOT GOTTES UM EURER ÜBERLIEFERUNGEN WILLEN?" Und nachdem er sie der Übertretung des Gebots 'Vater und Mutter zu ehren' überführt hatte, fügte er hinzu:
",IHR HABT DAS GEBOT GOTTES UNGÜLTIG GEMACHT UM EURER ÜBERLIEFERUNGEN WILLEN."
Halten wir hier fest: Wenn auch der Apostel Paulus in seinen Briefen wiederholt davon spricht, daß er den (Gläubigen getreulich das überlieferte, was er vom Herrn empfangen hatte, so spricht Jesus doch hier ganz eindeutig von menschlichen Vorschriften, die über den Rahmen des Gesetzes hinaus das Leben bis ins einzelne regelten und einengten.

Sich auf die Schrift berufend schloß er die Auseinandersetzung mit den Worten:
"TREFFLICH HAT JESAJA ÜBER EUCH GEWEISSAGT, INDEM ER SPRICHT: DIESES VOLK EHRT MICH MIT DEN LIPPEN, ABER IHR HERZ IST WEIT ENTFERNT VON MIR. VERGEBLICH ABER VEREHREN SIE MICH, INDEM SIE ALS LEHREN MENSCHENGEBOTE LEHREN." (Matthäus 15,1-9)
Wen wundert es da, daß es gerade Menschen aus den unteren und unterdrückten Schichten waren, die sich dem Herrn zuwandten und ihm nachfolgten?
Er sprach so ganz anders, ihn verstanden sie, und sie spürten, er versteht auch uns, und so vertrauten sie ihm. Einen gläubigen Christen auf die Bergpredigt aufmerksam zu machen, hieße gleichsam 'Eulen nach Athen tragen', doch eine Frage sei erlaubt. Wie wirkungsvoll war diese Predigt unseres Herrn im Urteil seiner Zuhörer? Matthäus hat dieses Urteil der Menschen jener Zeit für uns aufbewahrt.

Wir lesen:
"DA ERSTAUNTEN DIE VOLKSMENGEN SEHR ÜBER SEINE LEHRE; DENN ER LEHRTE SIE WIE EINER, DER VOLLMACHT HAT, UND NICHT WIE IHRE SCHRIFTGELEHRTEN." (Matthäus 7,28.29)
Wir sehen, mit dem Auftreten Jesu änderte sich so einiges im Bewußtsein der Menschen; die Schriftgelehrten kamen im Urteil des Volkes nicht mehr so gut weg. Es entstand auf Seiten der Hohenpriester und Schriftgelehrten eine gewisse Rivalität und sie sahen in Jesus eine Gefahr, der es zu begegnen galt. Der Evangelist Lukas berichtet
uns (Kapitel 20,20):
„SIE BEOBACHTETEN IHN UND SANDTEN AUFLAUERER AUS, DIE SICH STELLTEN, ALS OB SIE FROMM WÄREN, UM IHN IN DER REDE ZU FANGEN, DAMIT SIE IHN DER OBRIGKEIT UND DER MACHT DES STATTHALTERS ÜBERLIEFERN KÖNNTEN."
Dabei war Jesus gar nicht daran gelegen, das durch Mose gegebene Gesetz willkürlich außer Kraft zu setzen. Einigen unter dem Volk, das ihm zuhörte, die mit diesem Gedanken vielleicht gespielt haben mögen, sagte er:

„MEINT NICHT, DASS ICH GEKOMMEN SEI, DAS GESETZ ODER DIE PROPHETEN AUFZULÖSEN; ICH BIN NICHT GEKOMMEN, AUFZULÖSEN, SONDERN ZU ERFÜLLEN."
(Matthäus 5,17)
Und er erfüllte das Gesetz. Mehr noch, er selbst war die Erfüllung des Gesetzes! Hören wir zur Bestätigung das Wort des Ap. Paulus an die Christengemeinde in Rom:

"CHRISTUS IST DES GESETZES ENDE, JEDEM GLAUBENDEN ZUR GERECHTIGKEIT."
(Römer 10,4)
In der Fußnote der Rev. Elb. 1986 heißt es noch, "oder Ziel".
Das Gesetz war mit Christus also zu seinem Ziel gekommen, es hatte seinen Zweck erfüllt und bedurfte keiner gewaltsamen Auflösung.
Wir erleben es immer wieder, ganz gleich, ob im gesellschaftlichen oder im privaten Bereich des Lebens; alles, was neu ist, hat es zunächst schwer, sich durchzusetzen. Und je weiter etwas von unserem gewohnten Denkschema abweicht, um so hartnäckiger widersetzen wir uns erst einmal. Erinnern wir uns doch einmal, wie schwer wir uns taten, die alten, untauglichen Denkschablonen dar Wachtturm-Gesellschaft abzulegen, sie uns gewissermaßen aus Herzen und sinnen zu reißen.

Und seien wir einmal ehrlich, bricht nicht noch hin und wieder, im Umgang mit unseren Brüdern, der Wachtturm-Richtgeist hinter unseren Worten hervor? Das, liebe Brüder und Schwestern, sind die faulen Früchte jener menschlichen Überlieferungen oder Vorschriften, von denen unser Herr sprach, die über das geschriebene Wort hinaus, das Leben der Gläubigen bis ins einzelne regeln und einengen und so jede christliche Freiheit unterdrücken.
Ich meine, mit dem persönlichen Erleben im Ringen um christliche Freiheit sollten wir wohl verstehen, was in den Köpfen der Menschen jener Tage vor sich ging, als sie, erzogen in jahrhundertealter Tradition, sich plötzlich so gänzlich Neuem gegenüber sahen. Es waren ja in erster Linie die Obersten unter den Juden sowie jene, die unter ihrem Einfluß standen, die sich dem Neuen, das mit Jesus gekommen war, widersetzten und dagegen ankämpften.

Da sie sich stolz auf Abraham, als ihren Vater, beriefen, Jesus ihnen aber entgegenhielt:
"WENN IHR ABRAHAMS KINDER WÄRET, SO WÜRDET IHR DIE WERKE ABRAHAMS TUN."
(Johannes 8,39)
Wir sollten uns der kleinen Mühe unterziehen und einen Ausflug in die Geschichte unternehmen, um den .Mann zu besuchen, von dem Jakobus schreibt;
„ABRAHAM ABER GLAUBTE GOTT, UND ES WURDE IHM ZUR GERECHTIGKEIT GERECHNET, UND ER WURDE EIN FREUND GOTTES GENANNT."
(Jakobus 2,23; 1. Mose 15,6; 2. Chro. 20,7)
Dieser Abraham, richtiger zunächst Abram, kam, wie wir heute sagen würden, aus gesicherten Verhältnissen. Und doch verließ er auf Geheiß Gottes sein Vaterhaus und seine Verwandtschaft, um in eine ferne, unbekannte Zukunft zu reisen, allein im Vertrauen auf Gottes Schutz und Führung. Selbst im hohen Alter noch kinderlos, verhieß ihm Gott eine zahlreiche Nachkommenschaft - und Abraham glaubte.

Jahre später, Abram war inzwischen 99 Jahre, änderte Gott seinen Namen in Abraham, sollte er doch der Vater einer Menge von Nationen werden. Wörtlich heißt es dann in 1. Mose 17,7:
„UND ICH WERDE MEINEN BUND AUFRICHTEN ZWISCHEN MIR UND DIR UND DEINEN NACHKOMMEN NACH DIR DURCH ALLE IHRE GENERATIONEN ZU EINEM EWIGEN BUND, UM DIR GOTT ZU SEIN UND DEINEN NACHKOMMEN NACH DIR."

Noch einmal verheißt ihm Gott, seinen Samen überaus zahlreich zu machen, "wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist", weil er nicht zögerte, als Gottes Aufforderung an ihn erging, seinen einzigen Sohn ihm als ein Brandopfer darzubringen. Anschließend dann die Zusicherung:
"UND IN DEINEM SAMEN WERDEN SICH SEGNEN ALLE NATIONEN DER ERDE DAFÜR, DASS DU MEINER STIMME GEHORCHT HAST."
(1. Mose 22,15-18)
Und Gott stand zu seinem Wort, seinem Bund mit Abraham, wenn es zuweilen auch schien, als hätte Gott den Abraham und seine Nachkommen längst vergessen. Wie zuvor angekündigt (l. Mose 15,13) mußten sie in einem fremden Land, das ihnen nicht gehörte, Frondienste verrichten und sie schrien zu Gott. Der biblische Bericht sagt:
"DA HÖRTE GOTT IHR ÄCHZEN, UND GOTT DACHTE AN SEINEN BUND MIT ABRAHAM, ISAAK UND JAKOB. UND GOTT SAH NACH DEN SÖHNEN ISRAEL, UND GOTT KÜMMERTE SICH UM SIE."
(2. Mose 2,23-25)
-R.I.H.-
(Fortsetzung in der nächsten CV.)

UND IMMER WIEDER "BLUTTRANSFUSION"
SIND JEHOVAS ZEUGEN MIT DER VERWENDUNG VON AUTOLOGEM BLUT (mit einer Autotransfusion) EINVERSTANDEN, DAS HEISST DAMIT, DASS IHNEN BLUT ENTNOMMEN, DIESES GELAGERT UND IHNEN SPÄTER WIEDER ZUGEFÜHRT WIRD? (WT, vom 1.3.1989, Seite 30f)

Als erstes fällt auf, daß der Artikel in einem sehr suggestiven Ton gehalten ist. Der Autor bzw. die WTG-Leitung sagen nicht "Wir meinen" oder "die Bibel sagt", sondern Formulierungen wie "Jehovas Zeugen sind ..." manipulieren einen WT-Anhänger dahingehend, daß er nicht mehr daselbst die Bibel fragt, ob sie wirklich das sagt, was der WT da behauptet, sondern ja und amen sagen muß, wenn er nicht als schlechter Zeuge Jehovas dastehen will.

Des weiteren ist die souveräne Art mit der die WTG Bibelstellen aus dem Zusammenhang reißt wieder einmal deutlich. So wird auf Gal. 6,5 "Denn jeder wird seine eigene Last tragen". (NW-Übersetzung) hingewiesen, nachdem erklärt worden ist, daß jeder ZJ nach seinem eigenen Gewissen entscheiden muß, ob sein Blut, das durch eine Herz-Lungen-Maschine geleitet wird, noch zu seinem Kreislauf gehört oder nicht. Daß Paulus in Gal. 6,5 nicht vom Blut spricht und nicht einmal im entferntesten daran denkt, wird schon beim einfachen Zitat deutlich und der Zusammenhang in Kapitel 6 des Galaterbriefes bestärkt das nur noch. Für mich zeigt ein solches Umgehen mit der Bibel, daß die WTG keinerlei Ehrfurcht vor Gott, Jesus Christus und der Bibel hat, denn sonst würde sie die Bibel nicht so verdrehen.

Das führt mich zu einem Widerspruch, den der Artikel in sich selbst enthält: Erst wird erklärt, daß auf keinen Fall das Blut des Patienten, das in der Klinik gelagert wurde, ihm wieder zugeführt werden darf, denn "solches Blut (ist) kein Bestandteil des Betreffenden mehr ..." Mit anderen Worten: Was außerhalb des Menschen ist, darf ihm nicht mehr zugeführt werden. Aber im nächsten Abschnitt wird das Blut, das außerhalb des Menschen durch eine Herz-Lungen-Maschine geleitet wird, als dem Menschen noch zugehörig gerechnet.

Also: entweder ist das Blut außerhalb des Menschen noch sein eigenes, oder es ist es nicht, wie das an den Haaren herbeigezogene Gebot für erlegte Tiere zu Nahrungszwecken deutlich machen soll. Alles andere ist in sich widersprüchlich.
Natürlich nimmt die Bibel zur Frage der Bluttransfusion überhaupt nicht Stellung.
Das wird sogar zugegeben. Denn in dem Artikel heißt es: "Selbstverständlich wußte man zur Zeit der Niederschrift der Bibel nichts von Bluttransfusion oder von irgendeiner anderen medizinischen Verwendung des Blutes. "Das heißt doch nichts anderes, als daß die Bibel auch kein Verbot von Bluttransfusion kennt, denn auch die wieder einmal fälschlich angeführte Stelle Apg. 15,28-1-29 sagt nichts anderes, als daß der Genuß von Blut untersagt wurde. Und da es sich hier um einen Beschluß der Apostel handelt und nicht um eine Prophetie, können sie auch die ganze Tragweite ihrer Aussage erfassen! Das läßt aber keine Möglichkeit offen, daraus ein Verbot v. Bluttransfusion zu machen und zeigt wieder einmal den Bibelmißbrauch der WTG. Nach Off. 22,18 steht die WTG damit unter dem Gericht Gottes, und ich kann nur für jeden ihrer linientreuen Anhänger hoffen und beten, daß sie die Wahrheit über diese sogenannte Neue-Welt-Gesellschaft erkennen!

Allen Lesern dieser Stellungnahme wünsche ich, daß sie die Bibel lesen im Vertrauen auf ihren Herrn und Heiland Jesus Christus, der versprochen hat, sie (und auch mich) in alle Wahrheit zu leiten, und daß sie sich nicht auf den Sauerteig der Pharisäer und Schriftgelehrten verlassen.
Richard Ristow

EIN KLEINER REISEBERICHT
CHRISTUS AM KREUZ UND AM PFAHL
Die alte prunkvolle Katherinen-Kirche in Gdansk wird täglich von vielen Menschen - gläubigen Katholiken, aber auch nur Kunstinteressierten und Neugierigen - besucht. Beeindruckt von dem ehrfurchtseinflößendem Bau und den wertvollen Kunstwerken verlassen die meisten das Gebäude. Mich hat ein Bild besonders nachdenklich gemacht. Neben einer ganzen Reihe Darstellungen von Jesu Opfertod am Kreuz findet man ein Gemälde, das ihn am Pfahl zeigt. Die katholische Kirche lehrt aber, daß Jesus gekreuzigt wurde, und dann dieses Bild? Man hat hier wohl etwas ganz Entscheidendes getan: Es wird Wert auf die Hauptsache und nicht auf die Nebensächlichkeit gelegt. Wichtig für uns Christen, ja für alle Menschen, ist doch, daß Jesus Christus sein vollkommenes menschliches Leben als Lösegeld für uns alle gab, damit wir das ewige Leben erlangen können. Aus dieser Tatsache dürfen wir doch Kraft und Hoffnung schöpfen, spielt es dabei wirklich eine so große Rolle, ob er am Kreuz oder Pfahl starb? An unserer Erlösung ändert das nichts. Selbst den Einwand, daß das Kreuz in alten Zeiten ein Symbol heidnischer Anbetungen und abergläubischer Vorstellungen war, kann ich hier nicht gelten lassen, denn gestaltete und bemalte Pfähle sind auch Gegenstände der Kulthandlungen mancher Naturvölker.

Nur mit Unbehagen kann ich mich deshalb an die absolutistische Bevormundung der WTG in allen Glaubensfragen erinnern und achte die Toleranz der katholischen Verantwortlichen der Katherinen-Kirche um so mehr.
Machen wir es deshalb so wie sie und lenken unsere ganze Aufmerksamkeit und vor allem unsere Dankbarkeit auf die Hauptsache, auf den Opfertod Christi, und lassen wir uns nicht durch das weniger Wichtige ablenken. -

NICHT IN DIE FALLE DER ÜBERHEBLICHKEIT TAPPEN (I)
Mark Twain erzählt, wie der Knabe Tom seiner Tante eine Geschichte von einer Havarie auf einem Mississippi-Dampfer auftischt. Das geht so:
Tom; "Ach, das Festfahren war gar nicht die Hauptsache ..., aber es ist ein Kessel explodiert".
Tante; "Du lieber Gott, es ist doch hoffentlich niemand dabei verletzt worden?"
Tom: "Nein, bloß ein Nigger ist getötet worden".
Tante; "Das ist ja ein wahres Glück, es werden so oft Menschen dabei verletzt!"

Dieser erdachten Tante hat Twain die ganz konkrete Redeweise von durchaus wirklichen Personen in den Mund gelegt, die in ihrem Dünkel und Hochmut nur sich selbst gelten lassen. Diese "Tante" spiegelt auch das Denken vieler ZJ wider. Wie oft schon wurde, wenn über Katastrophen berichtet wird, erwähnt, daß zwar viele Menschen dabei umgekommen wären, daß aber von den Brüdern niemand zu Schaden gekommen sei. Alles, was den Menschen widerfahren kann, hat, wenn es einem Zeugen geschieht, einen viel höheren Stellenwert. Der Abschlußkommentar zu den Ereignissen in der Welt lautet dann sinngemäß so:

"Und es wird noch viel schlimmer kommen. Wartet nur ab, ihr werdet es schon sehen!"
Das sagt man oft so recht genüßlich, doch hängt bei manch einem ZJ der Haussegen schon schief, wenn er mal irgendeine nicht lebensnotwendige Kleinigkeit nicht zu kaufen bekommt.
Der Menschenliebe Gottes wird ein sektiererischer Haß entgegengestellt. Die WTG, die Gott gern als einen Rachegott darstellt, hält sich selbst für den "Spitzenreiter"
in der Erkenntnis, doch ist sie geistlich gesprochen, auf einer kindlichen Stufe stehengeblieben.

Entgegen den Tatsachen behauptet die WTG, daß die Bibel aus einem Guß sei. Dieser demagogische Trick gibt den Meinungsmachern in Brooklyn die Möglichkeit, Gott in unseren Tagen so darzustellen, wie man ihn mit den Augen einer längst vergangenen Zeit, der Zeit vor dem Kommen Jesu als Mensch, gesehen hat. Aus dieser Sicht heraus baut die Gesellschaft das Überlegenheitsdenken auf, mit dem sie ihre Anhänger an sich bindet. So braucht es niemanden zu verwundern, daß es zur Denkweise vieler Zeugen gehört, über Nichtangehörige ihrer Gemeinschaft mit mitleidiger Geringschätzung zu sprechen. Wie man denkt, so ist man!

Heilige Männer Gottes schrieben und redeten von Gott in der Weise ihrer Zeit, aber, und das war das Besondere, sie stellten Ihn immer an die erste Stelle. In ihrem Gottesbild spiegelte sich ihr Weltverständnis,
Ein Beispiel, wie menschliche Erfahrung in das Gottesbild hineinprojiziert wurde, finden wir in der "Schöpfungsgeschichte", Sie besagt u. a., daß Gott Sonne, Mond und Sterne dazu geschaffen hätte, damit der Mensch mit ihrer Hilfe imstande sei, die Zeit zu messen.
In Wahrheit haben Menschen schon lange vor der Niederschrift des Pentateuchs die Zeit auf diese Weise gemessen. Indem die Schreiber alles, selbst menschliche Verhaltensweisen, auf Gott zurückführten, "unterstellten" sie Gott in frommer Absicht, ER habe die Himmelskörper geschaffen, damit sich Menschen in der oben erwähnten Weise ihrer bedienen könnten. Viel wichtiger als diese Folgerung ist das, was zwischen den Zeilen steht: nämlich die Entgötterung der Himmelskörper! Sie, die in der heidnischen Mythologie die Rolle von Göttern spielten, wurden zu bloßen "Lampen" degradiert, die von dem einen, wahren Gott GESCHAFFEN worden waren.
Wir aber, die wir in der Endzeit, der Zeit nach dem Kommen Christi als Mensch, leben, brauchen nicht mehr über Gott zu spekulieren, denn in Christo hat ER Sich den Menschen offenbart, -
-H.G.-

40 JAHRE DDR UND DIE ZEUGEN JEHOVAS
"MEINE HERREN, SIE MEINEN WOHL l JAHR!"
So sprach der WTG-Bezirksdiener Ost, Friedrich Adler, 1951 vor dem Obersten Gericht der DDR.
Seine gehegten Erwartungen; die DDR bestehe nur noch l Jahr, haben sich nicht erfüllt. Bruder Adler, geb, 1898, der die WTG-Endzeit-Irrlehre allen Ernstes vor dem Obersten Gericht vertrat, mußte enttäuscht und von der WTG getäuscht "vergehen".
Ja, auch 40 Jahre DDR haben die WTG-Endzeit-lrrlehre als überholt und haltlos ad absurdum geführt.

Liebe Brüder und Schwestern!
In den vergangenen 40 Jahren unseres Staates habt natürlich auch ihr als Zeugen Jehovas Euren Anteil geleistet. Zuerst habt ihr Euch gegen ihn gestellt, Euch dann abseits gehalten und dann Euch langsam eingefügt.
Heute, kann man sagen, leistet ihr in unterschiedlichsten Berufen, Stellungen und Funktionen Euren vollen Anteil an der Arbeit, aber leider noch nicht Euren vollen Anteil an allen Pflichten als Bürger unseres Landes.
Ihr habt 40 Jahre die Entwicklung mitgetragen, Ihr habt aber auch 40 Jahre lang alle Vorteile, die Euch dieser Staat geboten hat, in Anspruch genommen. - ob verdient oder unverdient, möget Ihr selbst einschätzen.

Unser Wunsch ist es, daß Euch "Jehova" in den nächsten Jahren so viel "helles Licht" geben möge, daß Ihr auch den restlichen Weg in die Gemeinschaft der Bürger unseres Landes finden möget.
Wir Brüder und Schwestern der CV werden Euch auch dabei immer hilfreich zur Seite stehen, -CVR-

HAST DU DAS GEWUSST?
WIE KANN ICH MICH VON DER WTG TRENNEN?
Nach jahrzehntelangen Erfahrungen mit der Ausschlußpraxis der Zeugen Jehovas gebe ich allen Austrittswilligen folgende Ratschläge:
1. Teile Deinen Wunsch, die Organisation der Zeugen Jehovas zu verlassen, schriftlich mit, und zwar der örtlichen "Versammlung", der Du bisher angehörst.
Der - eingeschriebene - Brief ist am besten zu richten an den aufsichtführenden Ältesten der Versammlung.
2. Als Christ kannst Du diesen Schritt unter Hinweis auf Aussagen der Heiligen Schrift und nachgewiesene Fakten begründen, niemals jedoch mir Vermutungen, vagen Behauptungen oder mit bloßen Anklagen.
3. Bringe deutlich zum Ausdruck, daß Du freiwillig aus der Organisation ausscheiden willst und auch erwartest, daß die Freiwilligkeit Deines Entschlusses auch im Antwortschreiben der Versammlung ausdrücklich Erwähnung findet, (sonst erfolgt möglicherweise ein "Gemeinschaftsentzug" mit der sehr dehnbaren Begründung: "... wegen Verletzung biblischer Grundsätze wurde dem / der ... die Gemeinschaft des Volkes Gottes entzogen.")
Du dürftest aus eigenen Beobachtungen wissen, wie bald ein mit solchen Begründungen Ausgeschlossener auf jede nur mögliche Art und Weise in der Folgezeit verdächtigt und diffamiert werden kann.
4. Verlange deshalb auf Dein Schreiben stets eine schriftliche Antwort.
5. Fertige von aller Korrespondenz einen Durchschlag an bzw. eine Fotokopie und hebe sie gut auf, um Dich nötigenfalls gegen Rufmord schützen und unwahren Behauptungen entgegentreten zu können.
6. Verwende bei Deinem Briefwechsel Begriffe, die seitens der ZJ unanfechtbar sind. Sprich also nicht vom "Austritt" (Du hast ja in der Tat nie Deinen "Eintritt" erklärt).
Sprich nicht von "Mitgliedschaft" (Du wurdest ja nie Mitglied).
Sage nicht, Du möchtest aus der Wachtturm-Gesellschaft aussteigen (ihr gehörst Du ja nicht an).
Weil Du aber - und sei es noch so fest - mit der Ortsversammlung der .Zeugen Jehovas verbunden bist, kannst „Du diese Verbindung lösen", "aus dieser Gemeinschaft ausscheiden". Du kannst sagen:
"Ich möchte nicht mehr dazugehören".
Auf diese Weise können wir zwar die prinzipielle Rechtsunsicherheit der ZJ nicht aufheben (das zu tun ist - dringendste - Aufgabe der Wachtturm-Gesellschaft), wohl aber die negativen Folgen dieser Sachlage für den einzelnen vermindern. Übrigens: in jüngerer Zeit haben die Versammlungen der ZJ in einigen wenigen Fällen Brüder und Schwestern, die sich freiwillig von ihr lösen wollten, gehen lassen - auch ohne "Gemeinschaftsentzug". Das ist gegenüber der bisherigen Praxis ein Novum.
Wenn Austrittswillige die hier aufgeführten Ratschläge beachten, kann aus Sonderfällen eine gute Regel werden. Das würde auch das "Klima" zwischen den ZJ und "ihren" aus freien Stücken Davongelaufenen erträglicher machen.
Denn daß den freiwillig Ausscheidenden der diffamierende "Gemeinschaftsentzug" angehängt wird, ist vom religiösen, vom menschlichen, wie auch vom Rechtsstandpunkt her eine unerhörte Zumutung.
H.-J.T.

AKTUELLES IN KÜRZE
AUSSCHLUSS VON RAYMOND FRANZ BESTÄTIGT
Da Zweifel ausgestreut werden, ob Raymond Victor Franz, der Verfasser des Buches "Krise des Gewissens", in dem die WTG-Führung als Menschenwerk enthüllt wird, ein Mitglied der leitenden Körperschaft der WTG war, folgt hier der Text, den die WTG im BRD-Königreichsdienst Nr. 9 vom September 1980 veröffentlichen ließ:

"Hiermit geben wir bekannt, daß Raymond Victor Franz seit dem 22. Mai 1980 kein Glied der leitenden Körperschaft oder der Brooklyner Bethelfamilie mehr ist."
Im WT vom 1.4. 1979, S. 11 wurde Raymond Franz letztmalig anläßlich der Einweihung eines neuen Zweigbürogebäudes in Frankreich als ein "Glied der leitenden Körperschaft" öffentlich ausgewiesen. -

IMMER WIEDER DONNERNDER APPLAUS Wie man im WT vom l. 8.88, S.23 lesen kann, gab es "donnernden Applaus"., als WTG-Präsident F. W. Franz vor der 84. Klasse von Gilead eingestand, daß die WTG die Welt irregeführt habe, als sie einst den Zweiten Weltkrieg als Harmagedon deutete.

Zuvor las man im WT vom 1.5. 88, S. 23 von einem anderen "donnernden Applaus", als WTG-Präsident J. F. Rutherford 1931 den damaligen Bibelforschern den unchristlichen Namen "Zeugen Jehovas" auferlegte.
Offenbar ist die Inszenierung von "donnerndem Applaus", eine wirksame Methode, den gesunden Sinn auszuschalten und Ungereimtheiten schlucken zu lassen.
-CVN-

AUS DER WELT DER ZEUGEN
EIN GEISTIGES PARADIES?
Da gab es in einer Versammlung folgenden Vorfall. Der alte Vater, evangelischen christlichen Glaubens, starb. Seine Lieblingstochter, inzwischen zum WT-Glauben gekommen, erklärte der Familie, sie könne an der Beerdigung durch einen evangelischen Pfarrer nicht teilnehmen, da Oesus gesagt habe, "laß die Toten ihre Toten begraben", und ihr Vater sei ein Toter der Toten im WTG-Sinne. So blieb sie der Beerdigung in Schockierung der ganzen Familie fern. Riß und Zwietracht in der Familie waren fortan perfekt. Eine Blüte der bekannten antikirchlichen WTG-Hetze.

In einer anderen Versammlung tritt ein Sohn seinem Vater entgegen und erklärt, er könne ihn nicht mehr Vater nennen bzw. mit Vater anreden, weil Jesus gesagt habe, auf Erden "soll niemand Vater heißen". Auch hier war der Konflikt perfekt. Eine Folge der bekannten WT-Methode, Bibelverse aus ihrem Zusammenhang zu reißen und heute dies und morgen das Gegenteil davon als biblisch zu erklären.
In ihrem Buch "Weltweite Sicherheit ..." von 1986, S. 169/Abs. 19 hat die WTG keine Probleme, Gott "gleichsam zum himmlischen 'Großvater', zu erklären. Warum dann nicht auch zum himmlischen Urgroßvater usw.? Wie ernst sind diese "Bibelforscher" da in Brooklyn? Kann man mit Gott alles mögliche machen?

WEDER REBELLION, NOCH BESCHWERDEN i
"Zugegeben", auch Ehemänner, Eltern und Älteste irren sich manchmal. (Römer 3:23) Wirkt es sich jedoch positiv aus, wenn auf wohlgemeinten Rat mit Rebellion, Beschwerden oder Widerstand reagiert wird? Wieviel besser ist es doch, an dem uns von Gott zugewiesenen Platz zu bleiben und den Frieden zu suchen!" (WT 15.8.1988, S. 19) Gegen Irrtum keine Beschwerde und keinen Widerstand? Keine Auflehnung? Eine Frau, ein Kind, ein Bruder, eine Schwester erkennen, wie sie einen Irrweg gewiesen bekommen - die da Anweisungen geben, können sich ja irren - dann haben sie diesen Weg zu gehen, in die Irre, ins Verderben, in die Katastrophe gar vielleicht? Unvollkommenen, irrenden Menschen kann man solche Weisungsbefugnisse nicht geben. Das ist die nackte Diktatur im Namen Gottes. Für das Jahr 1986 wurden von diesen Ältesten 37 426 Gemeinschaftsentzüge vollzogen (WT 18/1987), wobei man wohlweislich die Anzahl derer verschweigt, die wegen Rebellion, Beschwerden oder Widerstand gegen Irrlehren ausgeschlossen wurden. Man erwähnt nur "Unsittlichkeit" und rückt sie damit an deren Seite. Eine Infamie ohnegleichen. Und alle Ältesten machen das unkritisch mit! Was für ein "geistiges Paradies". Immer mehr betrachten den WT genauer, nicht bloß nach der Kindergarten-Methode der vorgeschriebenen Fragen!
-CVN-

- "Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner -
DDR 6500 Gera, Straße der Republik 46; Jahresabonnement: 2.— M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952: Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

A 461/89 V 7 1 1666 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

CV 244

Über ein Konfessionskundliches Begegnungsseminar, diesmal mit Beteiligung von WTG-Funktionären, der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg, berichtet auch diese CV-Ausgabe. (Als Zitierung aus dem "Materialdienst" der EZW). In ihm auch die Sätze: "Selbst den aufmerksam zuhörenden Studenten wurde zum Teil erst nachträglich in der kritischen Reflexion ganz deutlich, welch harte Glaubensposition hier mit freundlicher Miene vorgetragen wurde; und sie fragten sich: Wie sollen jene meist einfacheren Menschen dies erkennen, die von den eifrigen Zeugen in ihren Wohnungen besucht und belehrt werden? ... Was auf die Heidelberger Studenten besonders stark wirkte, war das völlig geschlossene Glaubenssystem, aus dem heraus argumentiert wurde. Das hatte die Folge, daß die Antworten meist an den Fragen vorbeigingen                                                                                                                                   

30 JAHRE
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 244 GERA NOVEMBER 1989

DAS WAR VOR 20 JAHREN
Gehört das auch zum Evangelium?
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT 7 und 8/1989
CHRISTEN UND DER NEUE BUND (II)
... Was zählt vor Gott?
EINE BEGEGNUNG
Im Theologischen Seminar
HAST DU DAS GEWUSST?
Es gibt eine "ZJ Heiratspost"
AUS DER WELT DER ZEUGEN
"Jubel unter Gottes Volk"

"SELBSTERNENNUNGEN"
Ein Brief an die Wachtturmgesellschaft
Liebe Brüder!
Des öfteren bezeichnet ihr Euch in Euren Schriften als "der treue und kluge Knecht" nach Matth. 24:44 und Luk. 12:42. Ihr bezeichnet Euch durch Euch selbst als den "treuen und klugen Knecht", erbringt aber keinerlei biblischen Beweis dafür, daß Ihr es tatsächlich seid.

Aus diesem Grunde möchten wir mit diesem Schreiben Euch und den Geschwistern unsere Auffassung auf Grund ernsten Bibelstudiums unterbreiten. Absichtlich haben wir im beigefügten Schreiben Eure Behauptungen in den verschiedenen Schriften, bezüglich der Behauptung die WTG sei der "treue und kluge Knecht", nicht angeführt, da die biblische Begründung fehlt und Menschenmeinungen allein immer Irrtum sind. Wenn Ihr aber wünscht, daß wir Eure darin veröffentlichten Meinungen unterbreiten, so holen wir es gern nach. Ihr selbst kennt ja die Veröffentlichungen in all den Jahren in Euren Schriften, wo behauptet wird, daß Euch der Herr Christus Jesus schon jetzt über "seine ganze Habe" gesetzt hat. Ja, Ihr behauptet sogar, daß sonst "niemand in der ganzen Welt für diese "Habe" eingesetzt worden ist. Wo bleibt aber der biblische Beweis dafür? Weshalb solch irreführende Lehren verbreiten, die sehr hinken bei näherer Betrachtung. Ihr behauptet weiter in Euren Veröffentlichungen, daß nur der Überrest den Geist Gottes besitzt und sie, diese Gesalbten haben die Führung in der WTG. Hier entsteht die Frage: Wer hat sie an die Leitung gesetzt? Sind diese nicht durch das Direktorium der 3 Körperschaften gewählt worden?

Ihr behauptet weiter, diese halten sich fern von der Welt, doch liebe Brüder im Glauben, lehren und zeigen die Tatsachen nicht das Gegenteil? Weshalb die Behauptung, daß der, welcher nicht in der Organisation der Zeugen Jehovas ist, den Geist Gottes nicht empfangen kann? Einmal behauptet Ihr, nur die Gesalbten haben diesen Geist, aber es kann auch der den Geist erhalten, der zur WTG übertritt. Ihr widersprecht Euch doch selbst!
Eine weitere Frage: Wie kann jemand sagen er habe den Geist Gottes? Denken wir an die 1. Christen. Die Apg. übermittelt uns viele damals geschehene Zeichen und Wunder. Dies war nur möglich durch den Geist Gottes. Gleichzeitig war es der Beweis dafür, daß sie von Jehova Gott dazu berufen und auserwählt waren, sie wirkten in der Autorität Gottes, das Evangelium der Wahrheit zu verkünden.

Liebe Brüder im Glauben, die Frage kann wohl mit Recht gestellt werden: Wer von den leitenden, gesalbten Führern kann von sich behaupten, er besitze den Geist Gottes? Wenn wir in der Schrift betrachten, mit welch ungewöhnlicher Kraft die Apostel das Zeugnis über Jesu Christi ablegten, wobei große Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschahen, so sollten wir uns doch ernstlich fragen, welche Kräfte die Gesalbten oder andere heute von Gott besitzen, um daraus beauftragt zu sein, das Evangelium der Wahrheit in der Autorität Gottes zu verkündigen. Niemals reichen diese Taten an die Gott verherrlichenden Werke des ersten Jahrhunderts heran.

Diese Feststellung sollte doch eigentlich jeden bewegen, in freimütigem Bekennen unserer Unfähigkeit zu bezeugen, daß niemand heute die Gaben des Geistes von damals besitzt. Aber es ist unmöglich ohne diesen Geist in die Geheimnisse des Wortes Gottes völlig einzudringen. Wenn die Leitung der WTG wirklich diesen Geist besitzen sollte, weshalb die vielen Fehlprophezeiungen?
Der Geist Gottes irrt sich nie. (Rö. 3:4)

Die ersten Christen erkannten durch den Geist Gottes viel mehr als wir heute durch Aufzeichnungen der Schrift erkennen dürfen, durch die Gnade Gottes. Sie sehen und hörten Dinge, die heute unserem Sinn verschlossen bleiben. (1. Kor. 12: 2-4; Apg: 7:55,56; Offb. 10:4)
Besitzt doch vielleicht jemand von Euch solche außergewöhnlichen Fähigkeiten des Geistes Gottes? Vielleicht die Schreiber Eurer Literatur? Welche Beweise dafür kann ein Gesalbter oder sonst jemand von Euch anführen, mit dem Geiste Gottes gesalbt zu sein? Nur auf Grund der Hoffnung der Heiligen Schrift? Oder besitzt er eine persönliche Zusage von Gott durch die Eingabe des Geistes? Kennt er die treibende Kraft des Geistes, hat er unter Inspiration gestanden? Das heißt, hat er Gedanken aufgezeichnet, die nicht seinem Wissen entsprungen sind? Weiß er selbst völlig, was sich unter der Bezeichnung HEILIGER GEIST verbirgt? Welche Antwort kann er geben?

Wenn Ihr zu Eurer Entschuldigung anführt, daß der Geist heute anders wirkt als damals, so steht aber geschrieben, daß es bei Gott keine Veränderung gibt. Jak. 1:17.
Eurer weiteren Entschuldigung: "Es ist nur vernünftig anzunehmen, daß er auch heute auf Christen einwirkt", fehlt jeder biblische Beweis. Entgegen steht dem: Kol. 2:4; 1. Kor. 2:4; 1. Petr. 2:2.
Bedenkt: Wer und was durch den Geist gelehrt ist, wird niemals durch eigene menschliche Anstrengung hervorgebracht, sondern der Geist lehrt mit einer solch gewaltigen unwiderstehlichen Kraft und Überzeugung, daß daraus die göttliche Beauftragung erkannt wird. (Matth. 7:29; Luk. 4:32; Joh. 7:46; Apg. 4:13, 33; 6:10)

Eure Behauptung, auf die Durchführung des Werkes der weltweiten Organisation der neuzeitlichen Zeugen Jehovas wirkt der Geist heute ähnlich, ist biblisch untragbar, entweder wirkt der Geist, wenn er da ist, oder er wirkt nicht, dann ist er nicht vorhanden. Weshalb widersprecht Ihr Euch immer selber? Nur wer die Zugehörigkeit zu der Organisation der Zeugen Jehovas besitzt, kann den Geist Gottes erhalten schreibt Ihr, jedoch jetzt mit der Einschränkung ÄHNLICH! Was heißt ähnlich? Gott ist ewig, bei ihm gibts keine Veränderung. (Ps. 119:152; 45.7; Jak. 1:17)

Möchte dieses Schreiben Euch zur Anregung dienen. Es soll anregen, sich besser und gründlicher mit dem Worte Gottes zu befassen, um der Wahrheit die Ehre zu geben.
Möge der Gott des Friedens mit Euch sein und Euch gute Einsicht und Weisheit und Verstehen in allen Dingen schenken.
Es grüßt Euch, die Jehova und den Brüdern in Liebe dienen möchten
Bruder Willy Müller

DAS WAR VOR 20 JAHREN
Gehört das auch zum Evangelium?

ZITAT NR. 1
"Wenn du ein junger Mensch bist, so mußt du dir auch über die Tatsache im klaren sein, daß du in diesem gegenwärtigen System der Dinge nie alt werden wirst. Wieso nicht? - Weil alle Beweise in Erfüllung biblischer Prophezeiungen anzeigen, daß dieses verderbte System in einigen, wenigen Jahren enden soll."

ZITAT NR. 2
"Als junger Mensch wirst du daher nie das Ende einer Laufbahn erreichen, die dir dieses System bietet; Wenn du zum Beispiel zur Mittelschule gehst und eine Hochschulbildung in Erwägung ziehst, so bedeutet das Wenigstens vier, vielleicht auch fünf, sechs oder acht weitere Jahre bis zum Abschluß in einem besonderen Fach.
Aber wo wird sich dieses System der Dinge dann befinden? Es wird auf seinem Weg zu seinem Ende weit vorangeschritten sein, wenn es nicht sogar schon verschwunden sein wird."

Liebe Brüder und Schwestern!
Diese beiden Zitate stammen nicht von eifrigen Zeugen Jehovas, die solche Zitate bedenkenlos weitererzählen, wenn es so wörtlich in ihren Lehrzeitschriften steht: Diese Zitate stammen direkt aus der Weltzentrale der Zeugen Jehovas, von der leitenden Körperschaft aus Brooklyn, USA.
Nachzulesen "Erwachet" 22. 8. 69, S. 15/16.

20 JAHRE DANACH!
Wir schreiben das Jahr 1989. Seit 1969 sind 20 Jahre vergangen, was ist inzwischen geschehen? Nichts hat sich so erfüllt wie es Jehovas Zeugen glaubten und der Welt weismachen wollten. Hätten all die jungen Menschen, die damals ein Hochschulstudium aufgenommen hatten, auf Jehovas Zeugen gehört, dann wäre eine katastrophale Lage entstanden. Alle jungen Studenten hätten nämlich das Hochschulstudium aufgegeben, und der Nachwuchs wäre in Frage gestellt worden.
Glücklicherweise, kann man nur sagen, behielten die jungen Studenten den Kopf oben und studierten weiter. Heute, 20 Jahre danach, sind diese jungen Studenten bereits hochqualifizierte Doktoren, Ingenieure, Meister bzw. Spezialisten für irgendeine Fachrichtung. Heute widmen sie sich den kompliziertesten Aufgaben, wovon man 1969 erst die Anfänge erkannte.

Heute macht sich die leitende Körperschaft die Forschungsergebnisse und Forschungsprodukte zu eigen und nimmt sogar diese Studenten aus der Vergangenheit als Berater in Anspruch, weil sie ohne diese hochqualifizierten Hochschulabsolventen überhaupt nicht einmal die elektronisch gesteuerten Druckmaschinen in Betrieb setzen könnte.
So sieht die Wirklichkeit aus. Jehovas Zeugen sollten bei ihrer Missionsarbeit stets daran denken, daß alles, was sie bedenkenlos an den Türen erzählen, für sie auch zum Verhängnis werden kann.
-GBJP-

Liebe Brüder und Schwestern!
Unseren ganz herzlichen Dank allen, die durch ihre Spenden uns geholfen haben, unser Werk zu verrichten
Im Auftrag aller CV-Mitstreiter
Henry Werner

Der Wachtturm EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
EIN GEHEIMNIS
wer ist
Babylon die Grosse?
Wachtturm Nr. 7/1989
Die WTG hat keine Hemmungen, gleich im ersten Artikel in der ersten Zeile den ins Visier genommenen Gegner gnaden- und rücksichtslos in den moralischen Schmutz zu treten, so liest man u.a. folgendes:
"berüchtigte Prostituierte, nackt gemacht, ihr Fleisch verschlingt, Mutter der Huren, Leiterin des Bordells, verführerische Hure, bereitwillig ins Bett der Hure gestiegen ..." (S. 3 und 4) Jeder aufrichtige Katholik kann sich hier berechtigterweise empören. Man hat den Eindruck, daß diese WT-Schreiber sich nicht genug tun können, sich in solchen schlüpfrigen Anprangerungen zu ergehen. Man stelle sich die fragenden Kinder bei einem solchen WT-Familienstudium vor!

DIE BISHERIGE FRAGLICHE WT-AUSLEGUNG
In den 110 Jahren seiner Weltpolitischen Auslegung der Offenbarung hat der WT inzwischen schon die vierte Falschprophetie in die Welt setzen müssen:
"Das vollendete Geheimnis" 1917, "Licht" I, II 1930, "Babylon die Große ist gefallen", "Dann ist das Geheimnis Gottes vollendet" 1963 und 1969 und "Die Offenbarung, ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!" 1988. War die besondere Huren-Thematik ursprünglich "überwaltet durch den Herrn" (Vorwort 1917, dt. 1925 S. 9) allein auf das Papsttum gemünzt, so ist nunmehr außerhalb des WTG-Bereiches alles einbezogen.

RÖM.-KATH. KIRCHE WIRKLICH GEMEINT? Was konkret die HURE betrifft, so muß die WTG 1917 zugeben, daß die sieben Berge, auf denen das Weib sitzt, die "Siebenhügelstadt" Rom ist. Woraus zu sehen ist, daß mit dem Weib die damaligen römischen kaiserlichen Herrscher "über die Könige auf Erden", über das römische Weltreich, gemeint sind.
Aus den sieben Bergen gleich sieben Königen oder Herrschern modelt die WTG 1917 jedoch zunächst "sieben Regierungsformen des Heiligen Römischen Reiches" von 753 v. Chr. bis ca. 1918 n. Chr. (a.a.O. S.359f). Mit "Licht" II von 1930 wird auch das wieder verworfen und umgemodelt in die sieben Weltreiche Rom, Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Großbritannien (S. 103). Letzteres wird 1963 weiterumgemodelt in Anglo-Amerika (S. 592). Auf Grund der Wortgleichheiten wird bei all diesem aus römische Regierung (Rom) einfach römische (katholische) Kirche (Rom) gemacht.

WAS WILL DIE WTG WIRKLICH?

Auffällig kommen die sozialistischen Länder heute in diesen WT-Deutungen ziemlich "gut" weg.
Als die "drei hauptsächlichsten Elemente Satans" benennt der WT nur das Dollargroßkapital, die Hitlerpolitik und das vatikanische Papsttum. Die "katholische Geheimorganisation Opus Dei, die gegenwärtig die Gunst des Papstes genießt", wird als "völlig dem Antikommunismus und der rechtsgerichteten Politik verschrieben" dargestellt (S.6). Kennt die WTG sich so gut in Geheimdiensten aus?

Will die WTG sagen, sie stehe bezüglich Religion doch auch auf seiten der sozialistischen Länder in deren angeblichem Kampf gegen Religion? Und, die WTG kämpfe doch auch gegen Religion als "Hure Babylon" sogar, was den sozialistischen Ländern doch nützlich erscheinen müßte? Will die WTG so in diesen Ländern wieder "zu Stuhle" kommen? Während durch entsprechende Mißverständnisse im Westen ruhig Angriffe auf ihre Anhängerschaft kommen mögen? Könnte sie dann doch auch dort mal wieder von "Verfolgung" reden. -D.P.-

Babylon Die Grosse spielt die HURE
Wachttürm Nr. 8/1989
'Die falsche Religion spielt die Hure, diese berüchtigte Hure, diese verrufene Frauensperson' usw. in dieser Art!
Schon die ersten Seiten dieses Wachtturms bedienen uns mit solchen Sätzen - und dazu bunte Bilder, worauf u.a. eine auffallend schöne Frau abgebildet ist. Dies alles soll wohl diesem WT einen reißenden Absatz garantieren! Da wird wohl so mancher einem Zeugen Jehovas im Straßendienst diesen WT schon abkaufen. Aber ob er dann beim Lesen auch auf seine Kosten kommen und die 50 Pfennig, die er ausgegeben hat, nicht bedauern wird, ist eine andere Sache.

Zeugen Jehovas sollen aber diesen WT studieren, und das gründlich sogar! Also tat ich es auch, fast zweimal sogar, um gründlich zu sein. Nahm aber sicherheitshalber auch die Bibel zur Hand und habe mir aus der Offenbarung des Johannes etwas mehr durchgelesen als nur die Bibelzitate, die angegeben waren. Nein, solche massiven Äußerungen gegen Religionen wie im WT fand ich in ihr nicht. Die Bibel hat mich nicht enttäuscht, aber der Wachtturm! Wollen denn die Wachtturmschreiber wirklich nicht endlich aufhören, die Bibel zu verdrehen und die geschichtlichen Tatsachen zu entstellen?

Zu eigenen Gunsten steht auf Seite 6, daß in den 1870er Jahren Jehova seinen Boten sandte, um biblischen Wahrheiten Geltung zu verschaffen und nächste Seite steht, daß Babylon die Große sie dafür wegen erfundener Volksverhetzung ins Gefängnis beförderte, anstatt dem himmlischen Königreiche zuzujubeln! Mag das alles verstehen wer da will und glauben wieviel Wahres an allem ist, aber ich kenne aus persönlichem Erleben mehr von der WTG und ihrer Vergangenheit, als die heutige, gesamte WTG-Literatur anführt, und habe ein anderes Bild von allem.

Weiter, auf S. 9 bietet dieser WT ein Bild von fetten Schweinen zum Betrachten. Einem Fleischer könnte das Bild wohl schon gefallen, aber wozu soll es im Wachtturm gut sein? Geschmacklos wie die WTG biblische Vergleiche gebraucht. Aber es ist eine altbekannte Methode der Wachtturmgesellschaft, andere, die ihr nicht so ganz passen, vorher im Dreck zu wälzen und dann erst dem Publikum zu präsentieren. Auf S. 13 fällt wieder die Behauptung auf, daß die Geistlichen Babylons der Großen Hunderte von Millionen Menschen in den Religionsorganisationen der großen Hure gefangen halten! Also kaum zu glauben! Aber daß die WTG selbst an den Brüsten dieser großen, schönen und doch als abscheulich bezeichneten Hure saugt, steht natürlich nicht drin, und doch ist es wahr - wie es kein Geringerer als ein leitendes Mitglied in der WTG sich selbst so ausdrückte. (R. Franz bezeugt es in seinem Buch "Krise des Gewissens".) Übrigens haben es auch andere ZJ schon längst festgestellt. Die Wachttürme, besonders ab 1. Januar d. J., strotzen nur so von Ungereimtheiten und Verdrehungen, und das wird wohl bis Ende des Jahres so anhalten, denn die Hurenserien haben ja erst begonnen - wir sind erst bei Nummer 8.

Und die Resolution erst, die auf S. 18,19 abgedruckt ist! Wir, wir, wir, heißt es nur so, verabscheuen, verabscheuen, verabscheuen! Siebenmal! Wenn sich doch ZJ bloß erst selbst an die Nase fassen wollten, dann würden sie sich hoffentlich schämen, andere da anzurühren! Denn wie sie mit ihren eigenen Brüdern umgehen, wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt, ist auch verabscheuungswürdig; da dürfen Kinder nicht mal ihre eigenen Eltern grüßen, wenn sie ausgeschlossen wurden, statt solche Resolutionen abzufassen, sollte die WTG lieber mal Stellung nehmen zur eigenen Verlogenheit und offen sagen, warum ihr so viele wieder den Rücken kehren. Es ist eine Unverschämtheit, über andere herzufallen, sich selbst aber zu vergessen. Auch ist nicht jeder ZJ ein Unschuldsengel, auch dann nicht, wenn er für seinen Glauben ins Gefängnis kommt. Die Kinder der Großen Hure sind oft besser, denn sie sagen wenigstens, 'Gott sei mir Sünder gnädig', ZJ sagen es nicht.
-J.M.-

CHRISTEN UND DER NEUE BUND (II)
Alter Bund - Neuer Bund - Was zählt vor Gott?
Mose wurde von Gott mit Vollmacht ausgestattet und nach Ägypten gesandt, um vom Pharao zu fordern, dieses Volk ziehen zu lassen, damit es Gott in der Wüste dienen könne. Nach hartem Widerstand gab der Pharao das Volk frei und es wurde von Mose durch das Rote Meer in die Wüste, an den Berg Sinai geführt. Hier sprach Gott durch den Mund Moses zu dem Volk:

"Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan und wie ich euch auf Adlersflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe. Und nun, wenn ihr willig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr aus allen Völkern mein Eigentum sein; ... und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine Heilige Nation sein." (2. Mo. 19,4-6)

Schon der Hinweis, willig auf Gottes Stimme zu hören und den Bund zu halten, zeigt, hier gab es nichts zum "0-Tarif". Hier war vielmehr jeder einzelne im Volk gefordert, denn dieser Bund glich mehr einem Vertrag mit Rechten und Pflichten für beide Seiten. Und die Grundlage dieses Vertrages war gewissermaßen der Dekalog, obwohl die Liste der Gebote und Vorschriften, die es für die Priester und das Volk zu beachten galt, weit umfassender war, so blieb es dann auch nicht aus, daß sie sich sehr schnell in den Maschen dieses (Gesetzes)-Bundes verfingen und den Bund brachen.

Liest man Gottes Worte zum Propheten Jeremia (Kap.11), dann offenbart sich die ganze Geschichte Israels als eine Kette fortgesetzter Bundesbrüche.
Wenn Gott sein Volk auch nicht an seinen Missetaten zugrundegehen ließ, sondern das ihnen zugedachte Unheil immer wieder in Strafe wandelte, um sie auf den Weg der Reue und Buße zu führen; ja, wenn es überhaupt mit diesem Volk weitergehen sollte, dann war er selbst gerufen einen neuen Anfang zu setzen. Durch den Propheten Jeremia teilte Gott seinen Beschluß mit, indem er einen neuen Bund verheißt. (Jeremia 31,31-34)

Dieser neue Bund war so ganz anders, als der am Sinai mit ihren Vätern geschlossene Bund. Jener glich eher einem Vertrag, dieser aber ist ein ungeschuldeter Gnadenakt Gottes. Und ruhte jener erste Bund auf der Verpflichtung der beiden Bundespartner, so ruht der neue Bund einzig auf der an die Patriarchen ergangenen Verheißung. Drei Merkmale sind es, die diesen neuen Bund besonders vor jenem ersten Bund auszeichnen:

1. Im alten Bund wurden die Forderungen Gottes sozusagen von außen an die Menschen herangetragen, durch Gebote und Satzungen. Unter dem neuen Bund wird das Gesetz in die Herzen und Sinne der Menschen geschrieben und wird so zu ihrem inneren Besitz und unlösbar mit ihrem Wesen, ihrer Natur, verbunden. Der Gehorsam diesem Bund gegenüber wird nun nicht mehr erzwungen, sondern wird, da von Herzen bejaht und aus freiem Entschluß geleistet, zum Bürgen, daß die von Gott gewollte neue Ordnung verwirklicht wird.
2. Der neue Bund trägt das Zeichen der unmittelbaren Gotteserkenntnis. Die unter diesem neuen Bund mit unserem Herrn eins sind, werden

EINE PERSÖNLICHE GLAUBENSERFAHRUNG,
EINE PERSÖNLICHE HEILSGEWISSHEIT,
EINE PERSÖNLICHE GOTTESERKENNTNIS haben.

3. Was den neuen Bund jedoch besonders auszeichnet, ist die Sündenvergebung. Gott wird den ganzen Reichtum seiner Gnade offenbaren, indem er die Sünden der Menschen aus seinem Gedächtnis tilgt und damit sein Verhältnis zu ihnen auf eine völlig neue und bessere Grundlage stellt.
Mit diesen Gedanken im Sinn können wir auch verstehen, wenn der Schreiber des Hebräer-Briefes von unserem Herrn Jesus sagt, daß er
"Mittler eines besseren Bundes ist, der aufgrund besserer Verheißungen gestiftet worden ist, denn wenn jener erste Bund tadellos wäre, so wäre kein Raum für einen zweiten gesucht worden."

Und er kommt, nachdem er die Ankündigung des neuen Bundes durch den Propheten Jeremia ausführlich zitiert, zu dem Schluß; "Indem er von einem neuen Bund spricht, hat er den ersten für veraltet erklärt; was aber alt ist und sich überlebt hat, ist dem verschwinden nahe." (Hebräer 8,6-13)
Machen wir aber nicht den Fehler, mit dem Begriff "alter Bund" die ganze hebräische Schrift, das alte Testament, gleichzusetzen. In diesem alten Testament ist von vielen Bünden die Rede, so auch vom Bund Gottes mit dem treuen Abraham. Dieser Bund hat sich keineswegs überlebt, vielmehr bildet er, aufgrund der ihm innewohnenden Verheißung, die Grundlage für den neuen Bund. Der Apostel Paulus, der in seinem Brief an die Galater ähnliche Überlegungen anstellt, erklärt unmißverständlich:

"Brüder, ich rede nach Menschenweise: selbst bei eines Menschen rechtskräftig bestätigtem Testament hebt niemand es auf oder fügt etwas hinzu. Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft (wörtlich: und seinem Samen). ... Dies aber sage ich: Einen vorher von Gott bestätigten Bund macht das 430 Jahre später entstandene Gesetz nicht ungültig, so daß die Verheißung unwirksam geworden wäre." (Galater 3,15-17)

Einige Verse zuvor zeigt der Apostel, daß Abrahams Glaube ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde, und er kommt zu dem Schluß;
"Erkennet daraus: Die aus Glauben sind, diese sind Abrahams Söhne" und das, wie der folgende Vers zeigt, ungeachtet der Tatsache, ob sie Juden sind oder Menschen aus den Nationen. Diesen Gedanken noch einmal unterstreichend schließt er mit den Worten ab:

"Folglich werden die, die aus Glauben sind, mit dem gläubigen Abraham gesegnet." (Galater 3,6-9)
Wer aber glaubt, auch weiterhin dem Gesetz verpflichtet zu sein, dem bescheinigt der Apostel, daß er unter einem Fluch steht. Er schreibt:
"Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun." (Vers 10) Jakobus, der Bruder des Herrn, bestätigt diesen Gedanken:

"Wer das ganze Gesetz hält, aber in einem strauchelt, ist aller (Gebote) schuldig geworden", er ist also zum "Gesetzesübertreter" geworden", (Jakobus 2,10.11)
Die Frage drängt sich auf:

"WAS SOLL NUN DAS GESETZ?"
Paulus antwortet:
"Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt, bis der Nachkomme (oder Same) käme, dem die Verheißung galt." (Galater 3,19; Römer 3,20b) Und einige Verse weiter:

"Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister auf Christus hin geworden, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Zuchtmeister; denn ihr alle seid Söhne Gottes durch den Glauben an Christus Jesus." (Galater 3,24-26)
Die christlichen Schreiber der Bibel zeigen also ganz eindeutig, daß die Ära des Gesetzes ihren Abschluß gefunden hatte. Das Gesetz hatte seinem Zweck gedient und war mit Christus zu seinem Ziel gelangt, in den Jahren, als Jesus auf Erden wirkte, tat er viele Zeichen und Wunder, die ihn als von Gott legitimiert und mit Vollmacht ausgestattet auswiesen.

In einer Auseinandersetzung mit den Juden sagte er:
"Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht; wenn ich sie aber tue, so glaubt den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubt, damit ihr erkennt und glaubt, daß der Vater in mir ist und ich in ihm." (Johannes 10,37.38)
Sie aber nahmen es nicht zur Kenntnis, wollten es wohl auch nicht, denn, dieser Mann aus Galiläa entsprach so gar nicht ihrem Ideal vom verheißenen Messias. Für sie war der Messias-Begriff gleichbedeutend mit der nationalen Erlösung ihres Volkes. (Lukas 24,21) -R.I.H.
Fortsetzung und Schluß in CV 245/89.

NICHT IN DIE FALLE DER ÜBERHEBLICHKEIT TAPPEN (II)
Am Verhalten Jesu können wir ablesen, daß Gott kein Rachegott ist, der "brüllen wird aus Zion", obwohl seine Stimme, die die Stimme der Liebe ist, überall vernommen werden wird. Mit Gott als ihrem Vertreter ist die Liebe allmächtig und kann nicht beiseite geschoben werden.

Anstatt Rache zu nehmen, trägt Gott bis zur letzten Konsequenz die volle Verantwortung für Seine Schöpfung. ER war es, der den Menschen schuf, ER war es, der ihm den freien Willen gab. Indem der Mensch die ihm gegebenen Möglichkeiten zum Guten UND zum Bösen nutzen kann und auch nutzt, schuf Gott, gewissermaßen, das Gute und das Böse, so, wie ER mit dem Licht auch den Schatten machte.
Wird die WTG jemals darauf hinweisen, daß Gott seine Welt, Seine schuldig gewordene Welt, so sehr liebte, daß ER Sich in Jesus als menschgewordener Gott für alle Schuld der Menschen ans Kreuz schlagen ließ!? Nicht nur, um das Lösegeld zu erbringen, sondern darum, weil ER die Schuld Seiner Menschenkinder als die Seine ansieht, um alle Schuld von uns zu nehmen, so hat sich Gott gewissermaßen die akademische Schuld aufgeladen, und den Menschen außerdem verheißen, ihnen die persönliche Schuld zu vergeben, wenn sie im Namen Jesu darum bitten. Auch wenn ihre Sünden rot wären wie Blut, weiß wie Wolle sollten sie werden ...

So groß ist seine Liebe, daß ER Sein Leben für seine Freunde, Seine Schafe, ließ. ER nahm unsere Sünden mit an Sein Kreuz. ER löscht nicht den glimmenden Docht, bricht nicht das schwankende Rohr, sondern tut das Äußerste, daß ein Mensch, gemäß dem "vor Erschaffung der Welt" gefaßten Entschluß, leben kann. Wenn nur das Rohr noch nicht geknickt und abgestorben ist, wenn nur der Funke noch nicht verloschen ist, so kann und so will Gott das Rohr wieder aufrichten und den Funken wieder zur lebendigen Flamme entfachen. Aber niemand wird von Gott dazu gezwungen, Ihn zu lieben und sich von ihm retten zu lassen. Wer aber voller Betroffenheit erkennt, daß er vor Gott ein Sünder ist, erkennt auch, daß er diesem Zustand gegenüber nicht gleichgültig bleiben kann, daß er sein Wohlgefallen suchen muß. Er muß zur Mitte des Lebens, zu Gott, finden. Weil Gott alle schuld - Verantwortung – auf sich nahm, kann jeder Mensch von der ihm neu geschenkten Freiheit Gebrauch machen. (Jes. 42:3)

Gott wurde in Jesum Mensch, ER kam herab in die Welt der Menschen. ER ließ Sich kreuzigen! Strafe, Rache, Vergeltung, das sind Begriffe, die einer menschlichen Rechtsauffassung und den menschlichen Mitteln entsprechen. Es sind nicht die Rechtsmittel Gottes, auch würden sie unendlich weit hinter Seinen Möglichkeiten zurückbleiben. Was an den diesbezüglichen biblischen Aussagen das Eigentliche ist, ist der Grundgedanke, daß Gott auf jeden Fall gerechte Verhältnisse schaffen wird. Aber: ER wird es mit seinen Mitteln tun, und nicht gemäß den armseligen Vorstellungen, die ein Mensch über Gottes Tun haben kann. In Gottes mächtiger Hand ist auch das sanfteste Mittel mächtig genug! Gott bietet das Leben an und ER zieht Seine Hand niemals zurück. "Strafen" kann sich ein Mensch nur selbst, wenn er das liebevolle Angebot des himmlischen Vaters ablehnt. Gottes Liebe ist absolut und sie wird nicht von der Einstellung deren beeinflußt, denen sie zugedacht ist. Wir können sie ablehnen, aber wir können sie nicht mindern. Von seiner Seite ist Gottes Liebe unbegrenzt, wir allein richten Schranken auf. (Jesaja 53; Römer 8:38,39) Wir haben nur eine Möglichkeit, mit unserem menschlichen Wahrnehmungsvermögen Gott zu sehen: indem wir Jesum anschauen und in Ihm, dem wahren Menschen, auch den wahren Gott sehen und erkennen. Tun wir das, dann können wir voller Freude in Ihm nicht den Rachegott, sondern den Gott der Liebe sehen.

Wir haben nicht das Recht, dem Gericht Gottes vorzugreifen und unsere Mitmenschen so zu betrachten, als wären sie samt und sonders schon verloren, sondern uns obliegt die Pflicht, sie zuerst als von Gott Geliebte zu sehen. Was sonst will uns denn Jesus mit seinem Gleichnis von jenem Sklaven, dem eine große Schuld vergeben wurde, der aber selbst nicht vergab, sagen? Matth. 18:23-35. Was will ER sagen, wenn ER vom Unkraut und dem Weizen spricht, die miteinander bis zur Ernte wachsen sollen? (Matth. 13:24-30)

Gottes Liebe neu zu betrachten und unsere eigene Position mit Bescheidenheit zu sehen, könnte uns helfen, die Gleichnisse Jesu mit neuem, tieferen Verständnis gewinnbringend zu lesen. Wir würden uns selbst als die Betroffenen sehen und nicht als solche, die über allem stehen.
-H .G.-

EINE BEGEGNUNG IM THEOLOGISCHEN SEMINAR
An der Universität Heidelberg findet seit 1976 in jedem Sommersemester ein konfessionskundliches Begegnungsseminar statt. Die Theologiestudenten können hierbei Vertreter der verschiedenen christlichen und auch außerchristlichen Gruppierungen kennenlernen, können ihnen ihre Fragen stellen und im Gegenüber zu dem ihnen begegnenden Glauben ihre eigene Glaubensposition klären.

In diesem Jahr begann die Folge der Begegnungen mit den Zeugen Jehovas - ein etwas gewagtes Unternehmen, da gerade hier die innere Befangenheit auf beiden Seiten groß ist: Nicht nur weil die Glaubensunterschiede gravierend sind; es stehen vielmehr harte Vorwürfe im Raum, die gegeneinander erhoben werden, - und nun soll plötzlich ein dialogisches Gespräch im akademischen Rahmen geführt werden!

Als Vertreter der "Wachtturm-Gesellschaft" waren zwei Zeugen Jehovas gekommen, die schon mehrere Jahrzehnte lang vollzeitig im Reisedienst stehen, sie besuchen die zahlreichen Ortsversammlungen im Land und übermitteln die Wachtturm-Lehre auch nach außen. Zwar hatten sie noch kaum eine Begegnung im Universitätsbereich gehabt, doch waren sie schon öfter in höheren Gymnasialklassen gewesen, wo es dann zuweilen "sehr turbulent" zuging, wie sie berichteten.

Die Heidelberger Begegnung war insofern geglückt, als die Studenten die Ambivalenz von persönlicher Gläubigkeit der Zeugen Jehovas und ihrem Glaubensinhalt ganz unmittelbar erleben konnten. Der liebenswüdige weißhaarige Herr, der als Gesprächsführer vom Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft in Selters/Taunus gekommen war, entsprach in keiner Weise der Klischeevorstellung von einem doktrinären und aggressiven ZJ-Funktionär. Ruhig und im guten Kontakt zu den Studenten trug er seine Dinge vor und vermittelte einen gefestigten, unangefochtenen Glauben. Von neuem bestätigte sich auch die Erfahrung, daß Jehovas Zeugen klar und gerade heraus das sagen, was sie glauben. Auch war beachtlich, wie präzise die Sprecher auf das ihnen gestellte Thema "Das Menschenbild im Zusammenhang mit der Lehre der Zeugen Jehovas" eingingen und jeden Punkt mit Hilfe einer dicken Heiligen Schrift biblisch belegten. Selbst den aufmerksam zuhörenden Studenten wurde zum Teil erst nachträglich in der kritischen Reflexion ganz deutlich, welch harte Glaubensposition hier mit freundlicher Miene vorgetragen wurde; und sie fragten sich: Wie sollen jene meist einfacheren Menschen dies erkennen, die von den eifrigen Zeugen in ihren Wohnungen besucht und belehrt werden? Was auf die Heidelberger Studenten besonders stark wirkte, war das völlig geschlossene Glaubenssystem, aus dem heraus argumentiert wurde. Das hatte die Folge, daß die Antworten meist an den Fragen vorbeigingen. Aufs Ganze gesehen blieb der Eindruck zurück, daß selbst so erfahrene und sichere Interpreten der Wachtturmlehre, wie es die Gäste in Heidelberg waren, gänzlich dialogunfähig sind - wenn "Dialog" als ein gemeinsamer, beide Seiten verbindender Prozeß der Wahrheitsfindung verstanden wird. Wenn die heutigen Theologiestudenten vielleicht mehr denn je nach der lebendigen Wahrheit fragen, die im biblischen Zeugnis vermittelt wird, dann muß ihnen ein derart in sich stimmiges System von Wahrheiten als die Gefangensetzung des biblischen Evangeliums erscheinen. Und der Umgang mit der Schrift als Belegsammlung für die eigenen Lehrpunkte, was aufs erste so perfektioniert und beeindruckend wirkt, wurde von ihnen als der Bibel gänzlich unangemessen bewertet - ein Urteil, welches wiederum den Zeugen Jehovas von ihrem Standpunkt der Rechtgläubigkeit aus ganz unverständlich war. "Ständig auf die rechte Glaubenslinie gebracht, ist es ja gar nicht möglich, selbständig zu fragen und frei nach Antworten zu suchen, um dann von der Gültigkeit und Tiefe biblischer Aussagen überzeugt zu werden", sagte ein Student und offenbarte damit seine eigene Glaubenserfahrung. Wo ist hier die "Freiheit eines Christenmenschen"?

Natürlich propagieren auch die Zeugen Jehovas die Toleranz; ein jeder darf glauben, was er will, wurde versichert; niemand werde zu irgend etwas gezwungen. Aber doch ist nach ihrer Meinung keiner, der etwas anderes glaubt, "in der Wahrheit"; und wer die "rechte Anbetung" nicht übt, der geht verloren. Das Bild ist holzschnittartig in harten Kontrasten gezeichnet: entweder ist man ein "Diener Jehovas" oder man steht unter der Herrschaft Satans in "diesem bösen System der Dinge". Für die Missionare der Wachtturm-Gesellschaft, ist der Nicht-Zeuge kein ernstzunehmender Glaubender und damit Partner und auch kein freier und eigenständiger Mensch, sondern allein Missionsobjekt. Das tangiert unmittelbar das Menschenbild. Wo das eigene Verständnis ganz selbstverständlich für die biblische Wahrheit ausgegeben wird, die eigene Zielsetzung mit dem Willen Gottes einfach gleichgesetzt wird, da wird eine subtile Form von Herrschaft ausgeübt, und der Mensch wird zum Untergebenen, der zu Gehorsam und Leistung verpflichtet ist, der eingepaßt werden muß.

"Dies ist ein Glaubenssystem - der Mensch gerät dabei außer Blick", lautete das abschließende Urteil nach dieser Begegnung mit Vertretern der zweitgrößten Sondergemeinschaft in der Bundesrepublik. Wobei man sich jedoch bewußt wurde, daß es sich hierbei um den Prototyp einer bestimmten religiösen Grundhaltung handelt, einer Haltung, die mehr oder minder scharf ausgeprägt in vielen Glaubensgemeinschaften anzutreffen ist. Dieser "Ordnungstyp" von Religion ist Ausdruck eines Versicherungsstrebens, geboren aus Angst vor der Freiheit und Kreativität des Geistes und der ständig neuen Herausforderung durch Gott.

In diesem Zusammenhang wurde auch die Erinnerung an dunkle Abschnitte in der Geschichte der Kirche wach, die auch immer wieder der Versuchung erlegen ist, den Glauben zu reglementieren und damit Herrschaft über die Seelen auszuüben. (MD der EZW, 6/1989) rei

HAST DU DAS GEWUSST?
ES GIBT EINE "ZJ HEIRATSPOST"
JEHOVA HAT DIE EHE FÜR DEN MANN UND DIE FRAU GESCHAFFEN.
EIN JEDER KANN IN DER EHE ECHTE FREUDE UND ECHTES GLÜCK FINDEN.
DER EHEBUND IST GUT, WENN BEIDE PARTNER BESTÄNDIG GEBEN UND NEHMEN, IN STETER LIEBE EINANDER UMSORGEN UND EIN JEDER FÜR DEN ANDEREN PARTNER IN TREUER LIEBE DA IST.

Liebe Ehesuchende!
Wer der "ZJ Heiratspost" seine Aufmerksamkeit schenkt - ist in der Regel auch immer an einer guten, theokratischen Ehe, d. h., auch wirklich an einer 'ehelichen Verbindung' echt interessiert.
Es ist ja. eine bekannte Tatsache, um so ausführlicher man seinen Ehewunsch, sich selbst und auch die 'erwünschten' Eigenschaften des ersehnten Ehepartners, zur Darstellung bringt - je eher ist der Erfolg gegeben, auch den theokratischen Ehepartner seiner Vorstellungen von wirklich aufrichtig echter Treue und einem harmonischen Eheglück, in gegenseitiger Liebe und häuslicher Geborgenheit, schneller zu finden.

Die weithin, in Deutschland und in vielen europäischen Ländern, beliebte "ZJ Heiratspost" bietet auch ihnen die gute Möglichkeit, die entsprechenden Verbindungen zu anderen theokratischen Ehesuchenden aufzunehmen! - Und beachtenswert ist auch, daß alle Leistungen, der "ZJ Heiratspost" zu einem garantiert wirklich sehr günstigen Pauschalpreis geboten werden.

Das ganz Besondere an den in so großer Zahl veröffentlichten Ehewünschen vieler Zeuginnen und Zeugen Jehovas (und auch von immer mehr theokratisch 'echt ' Interessierten) in der bekannten "ZJ Heiratspost" ist, daß diese alle, durch die Einmaligkeit der 'besonderen' Möglichkeit "bester Ausführlichkeit" - eine ganz vorzügliche 'Aussagekraft' erlangen können. Ein 'Foto' kann hierzu ebenfalls bestens beitragen. Je 'ausführlicher' sie schreiben und um so ehrlicher Ihre persönlichen Angaben sind, je eher ist auch Ihnen die Möglichkeit eines baldigen Erfolges ihres Wunsches gegeben. - Nur Ehrlichkeit und Offenheit kann auch Ihnen bald das ersehnte Glück einer theokratischen Ehe bringen!...

EINSAMKEIT MUSS NICHT SEIN!
Auch Sie können bald, durch die weithin bekannte und so beliebte "ZJ Heiratspost" (nicht zuletzt auch durch die weite Verbreitung 'in vielen europäischen Ländern' bedingt), Freude und ein echtes, theokratisches Eheglück finden.
Wenn sie heiraten möchten und einen theokratischen Ehepartner suchen, dann senden Sie mir doch bitte recht bald Ihre diesbezüglichen Wünsche. - Es ist mir wirklich ein 'echtes' Herzensanliegen - wenn ich Ihnen helfen darf, in einer theokratischen Ehe recht glücklich zu werden.
Ein neueres Foto (möglichst in schwarzweiß, Paßbild oder Bildausschnitt) kann eine Erfolgsaussicht Ihres Ehewunsches noch ganz besonders steigern! - Auch kann es zu Ihrem Vorteil sein, den Ehewunsch-Fragebogen recht 'ausführlich' zu beantworten. Damit können Sie, 'ohne jede Extra-Kosten', das mögliche Interesse an ihrem Ehewunsch noch weiter vermehren; weil dieser Fragebogen für eine evtl. von Ihnen gewünschte Erstellung Ihres Ehewunsches durch mich - und als mögliche Ergänzung Ihres eigenen Textes, sehr hilfreich sein kann.

WARUM LÄNGER WARTEN?
Warten Sie nicht länger auf den Zufall einer Begegnung - sondern nehmen Sie Ihre Hoffnung auf ein schönes, theokratisches Eheglück, doch einmal selbst "fest in beide Hände" - und vertrauen auch sie 'ihren Ehewunsch' der wirklich sehr beachtenswerten und weitverbreiteten "ZJ Heiratspost" an. Es wäre doch wirklich wunderschön, wenn - 'der gute Mittler für theokratische Ehen' - die "ZJ Heiratspost", dann schon bald ein liebes Echo, ja vielleicht sogar bereits die Erfüllung auch all Ihrer Wünsche bringen könnte. Von Herzen kommend, wünsche ich Ihnen, daß Sie recht bald Ihre Einsamkeit beenden können und auch in einer nur guten, theokratischen Ehe glücklich werden.
Wünsche Ihnen, ganz herzlichst, 'Jehovas reichen Segen' und bin mit theokratischen Grüßen freundlichst Ihr ... (Mehr darüber in der nächsten CV-Ausgabe.)

CV-Anmerkung
Es ist nicht bekannt, ob diese ZJ-Heiratsvermittlung von der WTG offiziell anerkannt wird oder ob sie der Initiator ist.

AKTUELLES IN KÜRZE
GROSSER STREIT UM FANATISMUS
Da ist unter den WT-Zeugen ein so großer Streit darüber ausgebrochen, ob sie unterm WT Fanatiker sind, daß der WT vom 15. Juli 1989 mit einem Artikel auf den Plan treten mußte, um die Gemüter wieder zu beruhigen. Ein Hauptkennzeichen des Fanatismus sei gewesen, "in fremde Länder zu ziehen, um alle, die die christliche Taufe ablehnten, zu martern, zu vergewaltigen oder niederzumetzeln". Das wahre Christentum könne keine Fanatiker hervorbringen. Was der WT aber dabei geschickt umging, war, daß eine solche Niedermetzelung aller, die die christliche Taufe (lt. WT) ablehnen, im WT-Harmagedon stattfinden soll, woran sich die WT-Zeugen vom Himmel her, soweit sie dann schon oben sind, beteiligen würden. Ist das kein Glaubensfanatismus? Gibt es eine schlimmere Intoleranz? Ist das WT-Harmagedon nicht wie ein riesiger Scheiterhaufen für alle Andersglaubenden und Andersdenkenden? Und wer das für rechtens hält, ist kein Fanatiker?

Der religiös begründete Mord oder Massenmord an "Säuglingen, Frauen, Jungfrauen und Greisen" im WT-Harmagedon ist kein Fanatismus derer, die das ausdenken und predigen? Wenn unvollkommene Menschen behaupten, allein "in der Wahrheit" zu sein, dann werden sie zu Fanatikern: ist es am Ende nicht so unterm WT, "willst du nicht unsere Schwester, unser Bruder sein, dann schlägt man dir in Harmagedon den Schädel ein"? -
Ja, so ist es! Oder nicht? -

FÄLSCHUNGEN IM WACHTTURM
Ein jüngstes Beispiel dafür, wie die WTG für ihre Zeugen und die Öffentlichkeit ihre eigene Geschichte frisiert bzw. direkt fälscht, ist ein Foto von einer WTG-ZJ-Plakat-Demonstration im Jahre 1938, offensichtlich aus den USA. Auf einem herumgetragenen Plakat lautet der Text: "Religion is a snare and a racket", zu deutsch: "Religion ist eine Schlinge und ein Gimpelfang". Unter dem Foto liest man dazu;

"Im Jahre 1938 prangerten Jehovas Zeugen die falsche Religion öffentlich an".
(WT 1.4.1988, Seite 16, dt.)
Die Wahrheit ist, daß 1938 nicht "die falsche Religion", sondern alle Religion oder Religion überhaupt als Schlinge und Gimpelfang angeprangert wurde, wie das Plakat selbst beweist, daß also Foto und Untertext nicht übereinstimmen, die Sache heute also eine WTG-Geschichtsfälschung darstellt. Die WTG ließ damals nämlich öffentlich verkündigen, daß sie und ihre Zeugen mit Religion überhaupt nichts zu ton haben. Den Beweis liefert auch das heute verworfene WTG-Lehrbuch von 1945/50 "Theokratische Hilfe für Königreichsverkündiger", wo es auf S. 303 "theokratisch" also "von Gott" heißt: "Religion1 ist jedes Tun, das Jehovas Willen widerspricht". -

AUS DER WELT DER ZEUGEN
KOMME, WAS DA WOLLE - AUF UNABSEHBARE ZEIT
Ein WTG-Missionar", wie die WTG ihn haben will, Eric Britten aus Coventry, England!
Lachend stellt er sich im WT (1.8.85) vor. Wenn man seinen Schlachtruf "KOMME, WAS DA WOLLE!" liest, denkt man unwillkürlich an alte, bedenkenlose Haudegen oder Draufgänger, Fremdenlegionäre, die nichts erschüttert und erschreckt, die nicht nach ihrem Leben fragen, wenn es um ihren Lohn geht. Er geht von England nach Portugal, wo er illegal arbeitet, dann nach Brasilien, dann wieder zurück nach England, dann wieder nach Brasilien "an den Amazonas". Was die WTG in den Jahrzehnten seines Dienstes auch gepredigt haben wollte, er tat es, ob es stimmte oder nicht, fragte er nicht. Ja, so will die WTG es haben. Zum Schluß zitiert er Psalm 100:5 "... auf unabsehbare Zeit". Ja, solche bedenkenlosen und nichtfragenden Haudegen braucht man, wenn man Generation um Generation immer weiter verschieben muß. -

JUBEL UNTER GOTTES VOLK
"... Aus Mexiko kommt folgender Bericht:
Überall im Land sprudeln die Verkündiger geradezu über vor Begeisterung, und das ganze Land scheint Feuer und Flamme für die Wahrheit zu sein. Die Brüder gehen in der Wahrheit auf, ja, ihr Leben ist völlig darauf ausgerichtet. Ganze Familien kommen in die Wahrheit."
(WT 1.1.1987, S. 4)

Dieser Bericht ist ein Musterbeispiel für die Unsachlichkeit, Überspanntheit, Phantasterei, Irrealität, Euphorie und geistige Hochstapelei, in die von der WTG geführt wird, was sich ihr hingibt. Man verliert den Sinn für die Wirklichkeit. Kein "ganzes Land" war und ist je "Feuer und Flamme" für die WTG-Lehren gewesen, und auch Mexiko ist das nicht. Die die Last der Verkündigung von Haus zu Haus zu tragen haben, wissen dies doch, oder sollten es wissen. Und was "Feuer und Flamme für die Wahrheit" betrifft, dies noch: Sachlich wäre, wenn man sagen würde, ... für das, was die WTG als Wahrheit verkündigen läßt, und zwar heute. Denn die Liste der Halbwahrheiten, Unwahrheiten, Irrtümer und Lügen in der 110jährigen WTG-Verkündigung ist inzwischen Legion, schließlich gibt es, das kommt dazu, auch Wahrheit außerhalb der WT-Organisation, es ist ja nicht jedermann außerhalb nur in der Lüge. Wir sehen an dem zitierten WT-Bericht wieder, was für ein unsachlicher Taumel da erzeugt wird, um darin zu wandeln, in was für einem Zustand muß man sein, um das ohne Widerspruch zu schlucken? -

- "Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner -
DDR 6500 Gera, Straße der Republik 46; Jahresabonnement: 2.— M; Versand auch kostenlos

Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

A 414 V 7 1 2115 N2

Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 245
Wiederholung macht eine unbewiesene Behauptung auch nicht besser. Das auch Zeugen Jehovas - in Vergangenheit und Gegenwart - im Polizeidienst tätig sind, ist bekannt und lässt sich auch an Einzelfällen verifizieren. Allenfalls mag man das eher der Rubrik "Ausnahmefälle" aber nicht die Regel, zuordnen.
Jedoch ist zwischen einem Polizeibeamten, und einem Mitarbeiter des Bundesamt für Verfassungsschutz, durchaus ein deutlich qualitativer Unterschied.
Hören es gewisse Kreise auch nicht gern, auch der Verfassungsschutz lässt sich mit Institutionen wie CIA, Stasi, Gestapo, KGB usw. vergleichen Unterschiede bestehen bei den dort Bedientesten allenfalls in den Vorgaben ihrer Dienstherren.
Und jene Unterschiede können in der Tat beträchtlich, sehr beträchtlich sein.
Weniger beträchtlich hingegen die Unterschiede bei den verwandten "Technologien" solcher "Firmen".

Nun behauptet die CV in dieser Ausgabe erneut aus einer Teilversammlung in Stuttgart sei bekannt geworden, dort gäbe es 1967 bis zu 7 Zeugen Jehovas als Mitarbeiter des Verfassungsschutzes.
Angesichts der Schwere solchen Vorhaltes muss darauf bestanden werden, dass Beweise dafür unabdingbar sind. Sie werden selbstredend von der CV nicht erbracht. Damit macht sie sich erneut der Verbreitung von "Entenmeldungen" schuldig!
Schon in der CV 41 vom Juli 1972 wurde jene Entenmeldung verbreitet. Ebenfalls ohne Beweise.


30 JAHRE
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

Nr. 245 GERA DEZEMBER 1989

EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN
Wir prüfen die WT 9 und 10/1989
CHRISTEN UND DER NEUE BUND (III)
...Was zählt vor Gott?
WTG-KONGRESSE 1989
Was gesagt werden muß
WTG-"HUREN"-VERKÜNDIGUNG
Verleumdungen bröckeln
"JEHOVAS ZEUGEN"
Polizei und Verfassungsschutz
ALLE JAHRE WIEDER
Die WTG und das Weihnachtsfest

DIE ZEIT IST HERBEIGEKOMMEN
40 Jahre DDR - Was bedeutet das für die Zeugen Jehovas?
Jubiläen sind auch immer Besinnungszeit. Als im Jahre 1984 die Wachtturm-Gesellschaft, die Führungsorganisation der Gemeinschaft der "Zeugen Jehovas", 100 Jahre alt wurde, war das der Fall. Bald begeht die Menschheit das Jubiläum 2000 Jahre Christentum. Und als die USA 1976 ihren 200. Jahrestag begingen, schrieb die WTG-Zeitschrift "Erwachet" vom 8.11.1976:
"200 Jahre USA. Haben sich die Hoffnungen ihrer Gründer erfüllt?"
Sicherlich kann man von der WTG keinen besonderen Beitrag zu 40 Jahre DDR erwarten, hatte sie doch diesem Staat seinerzeit alles andere als 40 Jahre prophezeit. Spätestens 1975 sollte dann aber das Tausendjahrreich beginnen und auch die DDR vernichtet sein. Das wären für sie dann nur 26 Jahre gewesen. So ist es schon an der Zeit, das Jubiläum 40 Jahre DDR zum Anlaß zu nehmen und zu fragen, was das heute nun für die WTG und ihre Zeugen wohl bedeutet. Solche Besinnung ist auch deswegen angebracht, weil der deutsche WTG-Zweig mit Zentrum in Selters/BRD als das Hauptbollwerk der WTG für ganz Europa gilt. Allein daß die DDR alle Untergangsprophetien der WTG überlebt hat, ist eigentlich schon hinreichend Beweis, wie haltlos und unglaubwürdig die ganze WTG-Endzeitverkündigung ist. Indes wollen wir 40 Jahre DDR zum Anlaß nehmen, von daher zu untersuchen, wie es um das bestellt ist, was die WTG grundsätzlich zur Frage Gesellschaft, Staat, Regierung und Christen zu bieten hatte und hat. Ist das letztlich doch auch eine der Existenzfragen für ihre Zeugen Jehovas als Christen und Staatsbürger und Gemeinschaft.

Zwar lehrt die WTG seit 1962/63 wieder, die Regierungen seien "für Christen "Obrigkeit von Gott" 1t. Römer 13, und damit sei seitens der WTG doch alles in Ordnung. Nein, es ist auch seit 1962/63 grundsätzlich nicht in Ordnung gekommen vor Gott und Menschen, was die WTG in puncto Gesellschaft, Staat und Regierung betreibt.
Zu 1962/63;
1929 wurde die WTG-Irrlehre aufgestellt, die politische Landesregierung sei für Christen keine verbindliche "Obrigkeit von Gott", was eine Generation später 1962/63 wieder als "Licht von Gott" ausgelöscht wurde.
Schließlich ist unser Thema auch unter dem Gesichtspunkt an der Zeit, wie es mit den Zeugen im Lande nun weitergehen könnte. Auch in der WTG-Führung fragt man sich das. Es geht also um notwendige Schlußfolgerungen für die Zukunft in diesen Dingen in christlicher Verantwortung« WTG - STEINE STATT BROT

Leider müssen wir bei ganz elementaren Fragen des gesellschaftlichen Lebens beginnen. WTG-bedingt, wie wir sehen werden.
- Geht durch die aus Schutt und Asche wieder aufgebauten Städte und Dörfer unseres Landes. Blickt auf die Industrie und Landwirtschaft, wo unsere Existenzmittel erarbeitet werden. Denkt nach über die soziale Sicherheit, in der alle leben können und ihr tägliches Brot verdienen, um das Jesus beten lehrte.
Alles und noch viel mehr, für alle gewährleistet, gäbe es in unserem Lande nicht, wenn die Menschen alle auf die WTG-Endzeitverkündigung gehört und sie angenommen hätten. Die gesamte heutige WTG-Endzeitverkündigung mißachtet die fundamentalsten sozialen Lebensrechte des Menschen und damit schlechthin Menschenrechte. Die WTG bietet allen Menschen Steine statt Brot. 40 Jahre DDR sind demgegenüber 4O Oahre Arbeit für "unser täglich Brot".

SCHAUT DEN TATSACHEN INS AUGE!
Als die DDR 1949 anfing, lautete der politische Bibelmißbrauch angesichts .des unumgänglichen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und staatlichen Neuaufbaus aus den Kriegsverwüstungen so:
"Wo der Herr nicht baut, vergeblich arbeiten die Bauleute", Psalm 127:1.
Dieses wurde der DDR-Regierung in einer Resolution, 1949 von dem WTG-Kongreß in Westberlin, ins Gesicht geschleudert, (WT 1.4.1950, dt. Seite 110)
Auch mit 1962/63 hatte sich diese aufbaufeindliche Grundhaltung nicht geändert:
"Wer seine Kräfte darauf konzentriert, in einer Welt, die Gott wegen ihrer Bosheit vernichten wird, etwas aufzubauen, wird bitter enttäuscht werden."
(WT 15.9. l963, dt. Seite 561)
Im Jahre 1978 dokumentierte die WTG diese destruktive Grundhaltung mit ihrer Broschüre "Jehovas Zeugen im zwanzigsten Jahrhundert". (S. 29) mit der Anleitung zum Handeln, daß sich "die Zeugen nicht an Politik beteiligen und auf diese Weise helfen, die Zustände zu verbessern."
'87 wurde in diesem Zusammenhang speziell gegen das "soziale Evangelium", vorgegangen (WT 15. L. 1987), gegen das soziale Engagement aller anderen Christen und Kirchen. All dem liegt seit der WTG-"Obrigkeits"-Irrlehre von 1929 bis heute das gesellschaftsfeindliche und destruktive WTG-Dogma zugrunde, wer sich an Demokratie, an Wahlen "obrigkeitlicher Personen" beteilige, finde "Gottes Mißbilligung", mache sich zum "Feinde Gottes" und komme "dadurch zur Vernichtung in Betracht." (WT l. 1.1957, dt. Seite 8)

JA, STEINE STATT BROT!
Wir lägen heute noch in den wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Trümmern des zweiten Weltkrieges, ohne Gesetz, ohne Staat, ohne Regierung, es wäre keine neue Ordnung geschaffen worden, die DDR hätte überhaupt nicht gegründet werden können, wenn alle Menschen im Lande damals auf die WTG und ihre "Botschaft", gehört, sie angenommen hätten.
Die gesamte Gesellschaftsordnung der DDR würde heute automatisch zusammenbrechen, würde die Bevölkerung jetzt auf die WTG hören. Denn niemand dürfte dann länger irgendeine sozial- oder gesellschaftspolitische, "obrigkeitliche" Verantwortung übernehmen. Alle müßten vielmehr alles niederlegen. Begreift ihr Zeugen denn nicht, daß die Annahme der gesellschaftspolitischen Bedingungen der WTG die Anarchie oder das Faustrecht im Lande bedeuten würde? Die Auflösung?
Einige Zeugen haben geantwortet, die Mehrheit der Menschen nehme die WTG-Verkündigung ja sowieso nicht an. Es könne dazu also gar nicht kommen. Diesen Arglosen muß gesagt werden, daß es bei der Beurteilung dieser Sache nicht darum geht, ob das jemand annehmen will oder nicht, sondern ob diese "Botschaft" für alle annehmbar ist! Denn eine Lehre, die allen angeboten wird, muß für alle annehmbar sein, sonst reicht man in der Tat Steine statt Brot.

DER MENSCH LEBT ZUERST VOM BROT
Wie die 40 Jahre Aufau in der DDR aufweisen, 'arbeiteten die Bauleute' entgegen dem WTG-Bibelmißbrauch nicht 'vergeblich'. Die Zurückweisung und Mißachtung der WTG-Predigten konnte allen Essen und Trinken, Arbeit und Wohnung usw. gewährleisten, wie es die 40 Jahre hindurch geschah und weiter geschehen wird. Man mag es als Christ gern hören - oder nicht; es ist einfache Tatsache, daß die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können. Das ist grundsätzlich in Übereinstimmung mit Jesus, wenn er sagte, "der Mensch lebt nicht vom Brot allein ...", also zuerst vom Brot, Verhungert, weil ohne Brot, könnte er weder glauben noch beten.

Erinnert sei hier, was der WT vom l. Sept. 1956, S. 559-63 aus dem engl. Gesetzeswerk "Bouviers Law Dictionary" anerkennen mußte, die Gesellschafts- und Sozialordnung des Menschen betreffend, so auch für unser Land zu zitieren;
"Das Bedürfnis, welches der Mensch hat, in Geselligkeit zu leben, ist eines der Urgesetze der Natur, von denen sich unsere Rechte und Pflichten herleiten, und die Existenz einer Gesellschaft hängt von der Bedingung ab, die Rechte aller Menschen zu respektierend, und "wo solche sozialen Interessen auf gesunde Weise gefördert werden, bringen sie Freude und Zufriedenheit. Nur Verbrecher und geistig Unzurechnungsfähige werden von der Verbindung mit der menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen." Wahrlich, eine Lektion in Sozialkunde für die Wachtturm-Gesellschaft!

Fragt euch; Respektiert, anerkennt und fördert die WTG die sozialen Interessen und Rechte aller Menschen? Sie tut das Gegenteil! Sie schlägt, wie dargelegt, mit ihrer Endzeitpredigt genau das allen Menschen aus der Hand! Und ihr macht das mit? Ihr sollt zwar all£ sozialen Leistungen und Errungenschaften des Landes für euch einfordern und nutzen, was euch natürlich zusteht. Aber die sie euch und allen anderen gewährleisten, verteufelt ihr deswegen als vernichtungswürdig! Und wen ihr gewinnt, den macht ihr ebenfalls zum sozialen und gesellschaftlichen Aussteiger und schließt ihn insoweit "von der Verbindung mit der menschlichen Gesellschaft aus". Das muß wie ein Bumerang auf euer Haupt zurückkommenl Denn der Mensch lebt zuerst vom Brot, und erst danach kann alles andere kommen.
So richtete sich die WTG mit ihren Zeugen damals selbst im WT als zumindest sozial "unzurechnungsfähig", wenn sie verkündigen läßt, "die Zustände nicht verbessern zu helfen".

"WO GOTT NICHT BAUT..." ?
Gott baute nach 1945 keine Städte wieder auf, keine Fabriken, keine Wirtschaft und keine Landesverwaltung. Es war absoluter politischer Mißbrauch der Bibel, die Worte Salomos aus der Zeit des alten Israel, des alten Bundes, "wo Gott nicht baut ...", Psalm 127;1, gegen das unerläßliche Aufbauwerk in der DDR zu schleudern! Es war und ist immer die Aufgabe des Menschen selbst, überall und zu allen Zeiten, die materiellen, sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen für sein Leben auf Erden zu schaffen, zu erarbeiten und zu gewährleisten, wie das von Anfang an in 1. Mose 1;28 und 9;7 gültig für alle Menschen bis heute niedergelegt ist.

So hat die WTG ihre Zeugen vor 40 Jahren in Mißbrauch ihres Glaubens in eine völlig schriftwidrige Konfrontation mit der DDR geführt. 40 Jahre Aufbau, wie unvollkommen, schwierig und unzulänglich da und dort auch, bedeuten somit, daß die Zeugen allen anderen Mitmenschen im Lande eigentlich dankbar dafür sein müßten, daß sie nicht auf die aufbaufeindliche WTG-Verkündigung gehört haben, sondern sie zurückwiesen. Daß sie statt dessen alle nötige soziale, gesellschaftliche und "obrigkeitliche" Verantwortung auf sich nahmen, gegen diese WTG-Störtätigkeit, um den unerläßlichen Aufbau des Landes zu vollbringen, mit allen, Christen wie Nichtchristen. Letztlich auch für die Zeugen Jehovas selbst mit, weil auch sie ohne Brot nichts können.

WIE KANN ES NUN WEITERGEHEN?
Wer wie die WTG gegen eine Verbesserung der Zustände kämpft, kann nur allgemeine und grundsätzliche Abweisung erwarten, wohl auch die nächsten 40 Jahre. Ablehnung und Widerstand von allen im Lande, die sich der allen gemeinsamen sozialen Bedürfnisse und dessen, was das erfordert, bewußt sind. Wenn man die dargelegten Dinge bedenkt, so ergibt sich, daß sich die Zeugen vor allem im sozialen Denken und Handeln besinnen müssen, was zwangsläufig bedeutet, die bisherigen fraglichen WTG-Dogmen über Bord zu werfen. Die ganze WTG-Endzeitlehre ist zu revidieren, wo sie den dargelegten aufbau- und gesellschaftsfeindlichen Charakter aufweist. Es ist im Grunde das "andere Evangelium" der WTG von einem 1914 schon "gekommenen Reich" anstatt des allein biblischen immer noch zukünftigen oder "kommenden" Reiches.
(Matthäus 6:10; Galater 1:6-9)

Grundsätzlich geht es also hier darum, als Christ die Selbstverantwortung der Menschen und damit ihre Herrschaft in materieller, sozialer, gesellschaftlicher und "obrigkeitlicher" Hinsicht endlich real anzuerkennen, anstatt sie unter den Christen insbesondere zu bekämpfen.
Das heißt für die Zeugen, Rückkehr zur Anerkennung der Herrschaft der Menschen oder des Volkes über seine ihm von Gott überlassenen irdischen Angelegenheiten.
(1. Mose 1:28, 9:7; Römer 13:1-7; 1. Petrus 2:13; 1. Timotheus 2:1,2; Titus 3:1,2)
Für die DDR hieße das nun nach 40 Jahren wenigstens ja zur Volksherrschaft, zur Demokratie im Lande, seitens der Zeugen. Könnte man das letztlich euch der WTG abverlangen? Wird sie das mit ihrem neuen Endzeitkollaps von 1994 tun? Darauf kann natürlich niemand warten, selbst bis dahin kann man nicht von Steinen leben.
-Dieter Pape-

Der Wachtturm
EDLER GESINNT SEIN UND PRÜFEN APG 17:11
BABYLON DIE GROSSE
IHRE VERURTEILUNG
WACHTTURM NR. 9/1989
NEBENARTIKEL: Babylon die Große ist gefallen und gerichtet
Dieser Artikel ist es wert, einiges gerade zurücken, wes die WTG dort über die sogenannte "falsche Religion" verbreitet. Natürlich ist nicht alles gutzuheißen, was in den letzten Jahrhunderten von einigen irregeleiteten religiösen Fanatikern "verzapft" wurde. Zu nennen wären da z. B. Hexenverbrennungen im Mittelalter, religiöse Kreuzzüge, durch die Zehntausende unschuldiger Menschen ihr Leben verloren u. a. m. Aber stellen wir einmal die Frage anders: Welche Rechtfertigung hat gerade die WTG, mit Fingern auf Andersgläubige zu zeigen? Hat sie nicht schon genug Schmutz vor der Tür? wurden im Namen der WTG nicht viele unschuldige Menschen ins Unglück gestürzt durch ihre "Rechtskomitees", die Gemeinschaftsentzug aussprachen, gläubige Menschen dadurch zum "zweiten Tod" verdammten? Kommen auf ihr Konto nicht zahllose Menschen, die durch lieblose Art und Weise in den Selbstmord getrieben wurden? so zum Beispiel ein junger Zeuge aus der BRD, der, weil er eine Zigarette geraucht hatte, vom "Rechtskomitee" ausgeschlossen und dem "zweiten Tod" übergeben wurde! Wo kämen wir da wohl hin, wenn überall in der Welt nach so einem seltsamen Gerechtigkeitsmaßstab verfahren würde?

Nicht zuletzt waren es einige ehemals "führende Köpfe" der WTG, die während der Nazizeit mit der Gestapo zusammenarbeiteten, wie der spätere Zweigdiener in der BRD, Erich Frost, der eine große Zahl von Zeugen Jehovas verriet und sie den Nazis ans Messer lieferte.
Ebenso Konrad Franke, Nachfolger Frost's als BRD-Zweigdiener, der als Belastungszeuge gegen Zeugen Jehovas vor Gericht auftrat, nachdem er zuvor unzählige Zeugen der Gestapo verriet.
Tausende von Zeugen wurden so den Nazis ausgeliefert, in KZ's verschleppt und mußten mit dem Leben bezahlen.
Die Leute, die diese Dinge verschuldet haben, und ihre jetzigen Nachfolger stellen sich heute hin, zeigen mit dem Finger auf Andersgläubige und werfen Christen anderer Religionen vor, gemeinsame Sache mit Politikern verschiedener Länder zu machen.

Nun, da kann man jedem Zeugen Jehovas, der es wirklich ehrlich meint, nur die Bibelstelle aus Jesaja 52:11 ans Herz legen, aber mit Bezug auf die WTG: "Geht aus ihrer Mitte hinaus, haltet euch rein, die ihr die Geräte Jehovas tragt."
Wäre die WTG-Führung von echtem christlichen Geist beseelt und benutzte sie das Predigen christlicher Tugenden nicht nur als Mittel, um ihre Anhängerschaft in Einsatzbereitschaft und Abhängigkeit zu halten, hätte sie sich nach 1945 mit einem umfassenden Schuldgeständnis entschuldigt und sich von den Handlungen des Frost und Franke distanziert und diese nicht noch als Zweigdiener eingesetzt.

STUDIENARTIKEL: Worin die Liebe zu Gott besteht
In Abschnitt 18 und 19 wird erwähnt, daß wahre Christen daran zu erkennen seien, daß sie Liebe unter sich haben.
(Johannes 13:34,35)
Von der WTG kann man dies aber nicht behaupten, wie schon die Betrachtung des vorangegangenen Artikels beweist.
Außerdem wird es nicht wenige Zeugen geben, die nach einiger Zeit der Zugehörigkeit zu einer Versammlung nicht schon schmerzliche Erfahrungen mit der WTG gemacht hätten. Wie erklärt es sich sonst, um nur ein Beispiel zu nennen, daß ältere Zeugen, die nicht mehr regelmäßig über Predigtdienst berichten können, bei Alter und Krankheit alleingelassen werden mit der Begründung, der Staat könne ja für sie sorgen? ist das tätige Liebe unter Christen? sieht so die wahre Religion aus?
Die Bibel sagt dazu: "Wenn jemand erklärt: 'Ich liebe Gott', und er haßt doch seinen Bruder, dann ist er ein Lügner."
(l. Johannes 4:20,21)

Die von der WTG beschimpften "falschen Religionen" aber bauen Altenheime und Krankenhäuser für ihre Mitmenschen, ohne nach Predigtdienst zu fragen oder Geldspenden zur Bedingung zu machen. Das ist doch wohl eher tätige Nächstenliebe, wie Jesus sie von wahren Christen verlangt, oder nicht?
Die WTG aber erdreistet sich wieder einmal diejenigen zu beschimpfen, von denen sie nur lernen könnte wie wirkliche Nächstenliebe und christlicher Glaube auszusehen haben.
-R.S.W.-

BABYLON DIE GROSSE IHRE HINRICHTUNG
WACHTTURM NR. 10/1989
Obwohl das Buchs "Das Familienleben glücklich gestalten", sehr umfassend Pflichten und Rechte des Mannes und auch der Frau verdeutlicht, scheint es der WTG immer wieder am Herzen zu liegen, dieses Thema zum x-ten Male aufzugreifen. Ganz aktuell wird es immer dann, wenn es im Wachtturm erscheint. Es ist dann das sogenannte neueste Licht. Viel Neues gibt es diesmal allerdings nicht, alles ist bekannt, und nur die Formulierung unterscheidet sich von anderen Veröffentlichungen. Es folgt ein Auszug aus dem 1. Studienartikel: "Liebe und Respekt bekunden als Ehemann."

Jesu Beispiel zu folgen ist gut und richtig, auch wenn er nicht verheiratet war. Der Umgang mit seinen Jüngern ist richtungweisend für Ehemänner. Einige Versammlungsälteste hätten sich für die Versammlung so gut wie verbraucht und dabei ihre Familien vernachlässigt, was schmerzliche Folgen hatte. Der Ehemann soll eine Quelle der Erquickung sein. Aber! Gelegentlich versäumt es ein Ehemann, seiner Frau Liebe und Respekt zu erweisen, weil er einfach vergessen hat, daß sie auch seine Glaubensschwester ist, und zwar nicht nur im Königreichssaal, sondern auch zu Hause und anderswo. Wie leicht ist es doch, im Saal höflich und freundlich zu sein und zu Hause schroff und barsch.

So ein Verhalten ist - von meinem Standpunkt aus gesehen - eines Christen unwürdig und noch dazu, wenn er sich Zeuge Jehovas nennt. Da scheint es doch allen Ernstes Älteste zu geben, die ganz vorzügliche Schauspieler sind.
"Liebe und Respekt bekunden als Ehefrau", so der 2. Studienartikel.
Eingeleitet wird dieser Artikel mit der Erschaffung der Frau. Auch hier haben sich keine neuen Erkenntnisse ergeben, das ist alles und überall schon beschrieben worden. Ausführlich geht man darauf ein, was in einem gegnerischen Ehemann vorgeht, und wie die Ältesten am besten und taktvoll mit ihm umgehen sollten. Wie gut, wenn er ein Maler, Schreiner oder Elektriker ist, so kann er sich auch gleich im Königreichssaal nützlich machen und die ganze liebevolle Atmosphäre schnuppern. Natürlich zeigt er jetzt Verständnis, wenn seine Frau 3mal in der Woche zu den Zusammenkünften geht, und er will sie nun auch regelmäßig besuchen und bittet später noch um ein Heimbibelstudium.

So stellt sich die WTG den Idealfall eines gegnerischen Ehemannes vor.
Es folgt ferner ein Rat an König Lemuel von seiner Mutter, verbunden mit dem Hinweis, daß diese Bibelverse es wert sind, sorgfältig gelesen zu werden. Verschiedene Verse werden in Gruppen zusammengefaßt und kommentiert. Bemerkenswert scheint mir der Vers 27, der in der NW-Übersetzung lautet:
"Sie überwacht die Vorgänge ihres Haushalts, und das Brot der Faulheit ißt sie nicht."

Dazu der Kommentar wörtlich:
"Ihr Haus ist sauber und ordentlich, weil sie nicht faul ist (Vers 27). (Die Wohnung eines Christen sollte eine der saubersten in der Umgebung sein.)" Haben sich die Schreiber des Wachtturms schon jemals in die Lage versetzen können, von der eine geplagte Hausfrau ein Liedchen singen kann? Sicher nicht. Die Wohnung soll weit und breit die sauberste sein. Gut. Auf Kosten des Predigtdienstes oder der Zusammenkünfte, oder bleibt die Fülle von Studienmaterial einmal ungelesen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben? Davon kann wohl keine Rede sein. Ganz im Gegenteil, preist doch der Abschn. 20:
"...viele verheiratete und ledige Schwestern, die hervorragende Missionare, Pioniere und Verkündiger sind. Außerdem halten solche gottergebenen Frauen ihr Heim sauber und vernachlässigen ihre Familie nicht."
Wie lange will sich die Wachtturm-Gesellschaft Heuchler heranziehen?
Außerdem könnte man glauben, nur Jehovas Zeugen wären imstande, saubere Menschen zu sein und nur sie allein könnten Ordnung halten. - Das war für mich persönlich das neueste Licht!
-B.I.H.-

CHRISTEN UND DER NEUE BUND (III)
Alter Bund - Neuer Bund - Was zählt vor Gott?
In einer Auseinandersetzung mit den Juden sagte Jesus:
"Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht; wenn ich sie aber tue, so glaubt den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubt, damit ihr erkennt und glaubt, daß der Vater in mir ist und ich in ihm." (Johannes 10,37.38)

Sie aber nahmen es nicht zur Kenntnis, wollten es wohl auch nicht, denn dieser Mann aus Galiläa entsprach so gar nicht ihrem Ideal vom verheißenen Messias. Für sie war der Messias-Begriff gleichbedeutend mit der nationalen Erlösung ihres Volkes (Lukas 24,21).
Es ist eine Tragik im Leben dieses Volkes, daß sie gerade den von sich stießen und zu Tode brachten, der gekommen war, sie von der Last, oder, um es mit den Worten des Apostel Paulus zu sagen, von dem Fluch des Gesetzes zu befreien.
Doch nicht genug damit: Um das Maß ihrer Schuld voll zu machen, richtete sich ihr Haß nun gegen alle, die getreu dem Gebot Jesu hingingen, um als seine Zeugen diese Botschaft der Hoffnung allen Menschen zu verkündigen. Und dies nicht allein in Jerusalem und Judäa, sondern auch in Samaria, ja, bis an das Ende der Erde.
(Apostelgeschichte 1,8)

Über den Apostel Paulus, einst ein Verfolger der Jünger des Herrn, sagte der verherrlichte Christus:
"Dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als Könige und Söhne Israels. Denn ich werde ihm zeigen, wie vieles er für meinen Namen leiden muß." (Apostelgeschichte 9,15, 16)
Damit war der Weg des Apostels vorgezeichnet und er wurde zum Apostel der Nationen (Römer 11,13) und wirkte besonders in Kleinasien und auf dem europäischen Festland, wo er den Grund für viele Versammlungen legte. Und kaum ein anderer der Apostel und Jünger des Herrn, wurde, um der Botschaft willen, von den Juden so hart bedrängt und verfolgt wie er. (2. Korinther 11,16-33)

Doch nicht allein den Verkündigern dieser Botschaft galt der Haß der Juden, sie verfolgten auch jene, die die Botschaft angenommen und an den Herrn gläubig geworden waren, solches widerfuhr auch den Gläubigen in Thessalonich und Paulus bescheinigt ihnen:
"Ihr seid Nachahmer der Gemeinden Gottes geworden, die in Judäa sind in Christus Jesus, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten erlitten habt, wie auch sie von den Juden."
(1. Thessalonicher 2,14)

Der Apostel zeigt aber auch den Quell ihrer Kraft, aus dem sie schöpfen und der Verfolgung widerstehen konnten. Dieser Kraftquell war in der Botschaft selbst begründet, die, obwohl von ihm verkündet, von ihnen dennoch nicht als Menschenwort angenommen wurde, sondern als das, was es in Wahrheit auch ist, als Gottes Wort, (1. Thessalonicher 2,13) Für sie war der Apostel Paulus lediglich der menschliche Bote, durch den sie die Begegnung mit Gott empfingen. Diese innere Haltung der Botschaft gegenüber bewies, mehr als Worte es vermögen, daß sie glaubten, kommt es doch dann im Menschen zum Glauben, wenn er sich dessen bewußt wird, daß Gott es ist, der mit ihm redet.

Ja Brüder, nur wenn wir der festen Gewißheit sind, daß wir durch das Wort vor Gott geführt werden, dann wird auch durch dieses Wort Gott durch seinen Geist in uns wirken und uns zu einer neuen Persönlichkeit umgestalten. Dann sind nicht mehr wir selbst es, die in der Verfolgung standhalten, denn nun kommt unsere Standhaftigkeit von Gott.
Solches Wirken des Geistes Gottes erfuhren nicht allein die Christen in Thessalonich, sondern alle Christen, zu allen Zeiten und an allen Orten, wo die Botschaft Christi verkündigt wurde und der Widerstand gegen sie in Aktion trat.

Der Apostel Paulus erhebt in seinem Brief an die Thessalonicher zwei Vorwürfe gegen die Juden. Zum einen haben sie Jesus und die Propheten getötet - und, was hier besonders schwer wiegt, sie haben in Jesus den Messias getötet! Zum anderen verfolgen sie die Apostel und Jünger Jesu, indem sie sie zu hindern suchen, das Wort zu den Nationen zu reden, damit auch sie errettet werden. Ein solches Handeln aber ist sündhafte Vermessenheit, suchen sie doch in Wahrheit Gottes Heilsplan mit den Menschen, nun auch mit den Menschen aus den Nationen, zu verhindern. Mit solchem Tun können sie Gott nicht gefallen und Paulus erwähnt mit Fug und Recht, daß sie "allen Menschen feindlich sind."

(1. Thessalonicher 2,15.16) Aus dem Verhalten der Juden jener Tage kann man etwas sehr Wesentliches lernen: Ein Mensch kann durchaus in frommer Absicht handeln und sich, wie er meint, für Gottes Sache einsetzen. Doch welchen Nutzen hat er, wenn sich seine fromme Absicht nicht mit Gottes Willen deckt? Gar zu leicht kann dann daraus schwerste Sünde werden. Frömmigkeit darf nicht eigenen Ideen folgen und sich selbst zurechtlegen, was zu tun ist, sie muß einzig nach Gottes Willen fragen!
Und Gottes Wille war und ist noch immer:
"daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen."
(l. Timotheus 2,4)

Das sind eindeutige und klare Worte, denn Gott sucht keine unbefleckte Elite aus Menschen von allen Arten - nein, Gott sucht alle Menschen! Bliebe vielleicht noch zu klären, was unter "Arten von Menschen" verstanden werden soll. Hier kommt es sicher auf den Standpunkt an, bieten sich doch dem gläubigen Christen aus seiner - der christlichen - Sicht, in erster Linie zwei Arten von Menschen:

Da sind einmal jene, die sich selbstherrlich an die Brust schlagen und sagen:
"O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen." Die dann das Sündenregister dieser anderen herunterbeten, um anschließend ihre eigenen wohlfeilen Taten um so besser herauszustreichen. Zum anderen sind es jene Menschen, die, sich ihrer eigenen Schuld und Sündhaftigkeit bewußt, nur noch bitten können:

"0 Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig."
Erinnern wir uns, diesen Sünder pries Jesus, nicht den selbstgerechten Pharisäer (Luk. 18,9-14) und er sagt uns auch warum:
"Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder," (Matthäus 9,9-13)
Nein, bei Gott gibt es kein Elite-Denken, er kennt keine Parteilichkeit, ihm ist jeder, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, angenehm. (Apg. 10,34.35) Wir sehen das im Fall des Apostel Paulus, dem einstigen Verfolger der Versammlung des Herrn. Doch er, der die Herzen der Menschen kennt, führte ihn unserem Herrn Jesus zu, der ihm dann auf der Straße nach Damaskus entgegentrat, indem Jesus sich ihm offenbarte, wurde dem Paulus eine tiefe Befreiung geschenkt und die Berufung zuteil, fortan den Menschen aus den Nationen das Heil zu verkünden. Paulus erkannte darin die Grenzenlosigkeit der göttlichen Erbarmung, für die er nur mit seiner völligen Hingabe in seinem Apostelamt danken konnte.

Es hat schon Gewicht, wenn ein Mann wie der Apostel Paulus, der wie kein anderer der Apostel mit dem Gesetz, den rabbinischen Überlieferungen und ihren Methoden der Bibelauslegung vertraut war, sich so entschieden gegen das Gesetz wandte. Hören wir seine Begründung:
"Was auch immer mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust geachtet; ja wirklich, ich achte auch alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, willen, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck achte, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde - indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist, sondern die durch den Glauben an Christus, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens." (Phil. 3,7-9)

Vertrauen wir also dem Mann, den unser Herr für würdig erachtete, ein Apostel der Nationen zu werden. Folgen wir ihm, wenn er uns in seinen Briefen an die Christenversammlungen die Brücke schlägt von der dem treuen Abraham gegebenen Verheißung bis zu Christus, dem Mittler des neuen Bundes. Da, folgen wir ihm, wenn er uns kraftvoll vor Augen führt, daß der neue Bund die Erfüllung der dem Abraham gemachten Verheißung einleitet; der alte Bund aber, der Gesetzesbund, lediglich hinzugefügt wurde, um das Volk Israel auf den neuen Bund vorzubereiten, sie sollten verstehen lernen, daß durch das Gesetz zwar die Erkenntnis der Sünde kommt, daß aber aus Gesetzeswerken kein Fleisch vor Gott gerechtfertigt wird. (Römer 3,20)

Folgen wir ihm aber auch vertrauensvoll zufolge der ihm vom Herrn verliehenen
Weisheit, wenn er jene warnt, die meinen, heute von einer Position der Überlegenheit her auf das Volk der Juden herabblicken zu können, weil er sie in einem seiner Briefe einmal als "allen Menschen feindlich" gesinnt bezeichnete. Doch lassen wir den Apostel selbst zu Wort kommen;
"Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auserwählung aber Geliebte um der Väter willen. Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar."
(Römer 11,28.29)

Paulus begründet gleich in den anschließenden Versen das soeben Gehörte, und wir tun gut - ein jeder für sich - das Kapitel zu Ende zu lesen und darüber nachzusinnen, denn der Apostel Paulus wußte nur zu gut, wovon er redete bzw. schrieb! Überlassen wir das Gericht besser dem Mann, den Gott selbst dazu bestimmt hat, Richter der Lebenden und der Toten zu sein. (Joh. 5,22; Apg. 10,42)

Ja, hüten wir uns, irgendeinen Menschen - wer immer das auch sei - von der Liebe Gottes und seines Christus abschneiden zu wollen. Möge unser gütiger Gott unsere Schritte vielmehr so lenken, daß auch wir am Ende unseres irdischen Weges sagen können:
"Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir zur Vergeltung geben wird an jenem Tag: nicht allein aber mir, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieben." (2. Timotheus 4,7.8)
-R.I.H.-

WTG-KONGRESSE 1989 "GOTTERGEBENHEIT"
WAS ZUR EINLADUNG GESAGT WERDEN MUSS
Ab Januar 1989 hatte die WTG in ihren Publikationen und Informationen zu diesen Kongressen eingeladen. In verschiedenen "ermunternden" Beiträgen wurde der Besuch gleichsam schmackhaft gemacht, sie gab einen gewissen Einblick in das Programm, damit man unbedingt teilnimmt.

WIE UNMÜNDIGE BEHANDELT
Die allgemeinen Anforderungen, die die WTG an ihre Zeugen richtet, lesen sich z. T. wie Bevormundungen von Kindern.
"ln der Bibel die Bibeltexte mitverfolgen, die die Redner anführen", heißt es da. Doch nach Apg. 17:11 müßte es so sein, daß die Hörer an Hand der Bibel kritisch prüfen, ob die Redner richtig predigen! Auch heißt es:
"Unbedingt alles tun. damit uns wirklich nichts daran hindern wird, an diesem geistigen Festmahl teilzunehmen."
Niemand kann unbedingt alles tun. Jeder kann höchstens das mögliche in einer Sache tun. Was ist das also für eine sinnlose Antreiberei?
Dazu die versteckte Verdächtigung in der Formulierung;
"... damit uns wirklich nichts ..."
Man muß dabei denken, daß man hier unterstellt, nicht ehrlich zu sein!
Es gibt überall Gründe, die eine Teilnahme unmöglich machen können.

DAS ENDE SCHON AM ANFANG
"Mit dorn Entschluß zurückkehren, Gott noch ergebener zu sein", heißt es auch.
Da ist doch unterstellt, mag sei bisher nicht ergeben genug.
Da die WTG nicht gottgleich ist und nicht ins Herz schauen kann, wo allein die Ergebenheit abgelesen werden kann, verfolgen ihre diesbezüglichen Unterstellungen ganz andere Zwecke: Den Eifer für die Organisation zu vermehren".
Jedem wird also schon vorher gesagt, was er im Ergebnis des Kongreßbesuchs zu beweisen hat! Eine bessere "Ergebenheit" als bisher! Er tut bisher nicht genug!
Es ist gar keine Frage, daß man bei solchem Vorwärtsschubsen irgendwann ins Vorwärtsstolpern kommen muß.
Schauen wir uns nun die Richtlinien für die einzelnen Kongreßtage an. Die Tagesinhalte werden demnächst besprochen.

FREITAG, DER ERSTE TAG
"EINEM GOTT DIENEN, DER AUSSCHLIESSLICHE ERGEBENHEIT FORDERT" (2. Mose 20:5)
Damit ist jeder schon am ersten Tag "erschlagen". Und zwar mit dem buchstäblichen mosaischen Gesetz, dem Christen überhaupt nicht unterstehen und damit auch von der WTG nicht unterworfen werden können!
"Ihr steht nicht unter dem Gesetz, sondern unter Gnade", heißt es für Christen in Rö. 6:14. So fängt der Kongreß schon mit einer Fragwürdigkeit, einem Bibelmißbrauch an!
Die WTG weiß natürlich, was sie da warum tut. Sie muß mit Gnadenlosigkeit regieren angesichts der Krise, in der ihre gesamte Endzeitverkündigung ab 1799 heute im Jahre 1989 steckt! Sie darf keine Kritik hochkommen lassen. SAMSTAG, DER ZWEITE TAG

"GOTTERGEBENHEIT BEDEUTET GROSSEN GEWINN"
(l. Timotheus 6:6)
Die Wachtturmgesellschaft:
"Uns mit Gottergebenhäit als unserem Ziel zu üben, gibt uns 'eine Verheißung auf gegenwärtiges ... Leben', nämlich geistige Gesundheit, Zufriedenheit, Glück und ein sinnvolles Leben. Wir erlangen daraus auch die Verheißung auf 'künftiges Leben'. (l. Timotheus 4:7,8)

Daher dient solche Schulung nicht zu unserem materiellen Gewinn. Vielmehr werden wir als Ergebnis mit grundlegenden Dingen zufrieden sein, da wir Jehova dienen." (1. Timotheus 6:6-8)
An die erste Stelle werden also "Gewinne" für das "gegenwärtige Leben" gestellt! Du sollst grundsätzlich damit zufrieden sein, jetzt unter der WTG zu dienen: "... da wir Jehova dienen." Natürlich hast du das ohne "materiellen Gewinn" zu tun.
Das "künftige Leben" läuft da nur noch, unter einer Erlangung der "Verheißung" darauf, nicht mal mehr unter Zusage eines möglichen Erlebens!

SONNTAG, DER DRITTE TAG
"WEISE GOTTLOSIGkEIT ZURÜCK UND LEBE MIT GOTTERGEBENHEIT" (Titus 2:12) Wurde am ersten Tag mit dem mosaischen Gesetz eingeschüchtert, so wurde am letzten Tag mit "Warnungen"! vor dem "Menschen der Gesetzlosigkeit" und vor dem "Abirren" auf das Damoklesschwert über allen WTG-Getreuen verwiesen! Der Öffentlichkeit, aus der man ja Neulinge gewinnen will und muß, wurde zwangsläufig weiter das schon 110 Jahre alte "Befreiung nahe" gepredigt, was jeder auch WTG-ergeben mitzumachen hat.

AKTUELLES IN KÜRZE
WTG-VERLEUMDUNGEN DER KIRCHEN ALS "HURE BABYLON" BRÖCKELN

Im WT vom 15 Juli 1987 wird der englische Bibelübersetzer William Tyndale, 1536 erdrosselt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt, in einer "endgültigen Anerkennung" wieder unter die vorbildlichen Christen eingereiht. Da fragen sich nun viele zunehmend, wie es da um das von der WTG gepflegte antikirchliche Feindbild steht, wonach alle andere Religion und ihre Diener die "Hure Babylon" darstellen. Tyndale habe sogar den Namen Jehova in die englische Bibel eingeführt, seine "endgültige Anerkennung" durch den WT erfolgt mit den Worten: "Tyndale und andere mußten wegen ihrer Arbeit jederzeit mit dem Tod rechnen. Aber dadurch, daß sie die Bibel vielen Menschen zugänglich machten, eröffneten sie ihnen eine wunderbare Aussicht - nicht die Aussicht auf den Tod, sondern auf ewiges Leben." Möglicherweise sind sich die Schreiber solcher WT-Artikel im "Kanal", nicht der Konsequenzen ihrer Worte für die bestehenden kirchenfeindlichen WT-Irrlehren bewußt. Oder ist der Verfasser gar ein "U-Boot" in der Organisation?

WTG-"HUREN"-VERKÜNDIGUNG AD ABSURDUM
Wie im Juli 1989 in der Presse berichtet wurde, tagte der Zentralausschuß des ökumenischen Rates der Kirchen diesmal in der Sowjetunion, in Moskau.
Zur Diskussion standen die drei Bereiche des konziliaren Prozesses soziale Gerechtigkeit, Friedenssicherung und Umweltverantwortung in Vorbereitung der ökumenischen Weltversammlung 1990 in Soul. Es ist klar, daß man dabei nicht auf die erwiesene WTG-Falschprophetie über die Lösung aller sozialen Fragen hören kann, mit der die WTG ihre Zeugen nun schon mehrere Generationen Amok laufen läßt, zugleich wird durch diese Moskauer ÖRK-Tagung auch die bekannte WTG-Verkündigung vom "Sturz der Hure Babylon" vor allem durch die sozialistischen UNO-Mitgliedsländer ad absurdum geführt. Die sich entwickelnde Kirchenpolitik gerade dieser Länder wirft auch diese WTG-Endzeitlehre auf den Müllhaufen der Geschichte.

ZJ, POLIZEI UND VERFASSUNGSSCHUTZ
1968 ENTSCHIED DAS BUNDESVERWALTUNGSGERICHT IN DER BRD, DASS BRUDER ALFRED HEGENBART, WUNSIEDEL, .LANDESPOLIZEIDIREKTION BAYREUTH, ALS POLIZEIVOLLZUGSBSAMTER AUCH ANGEHÖRIGER UND VERKÜNDIGER DER ZEUGEN JEHOVAS SEIN KÖNNE. BRUDER HEGENBART HATTE SEINEN FALL IM EINVERNEHMEN MIT DEM ZWEIGBÜRO IN WIESBADEN BIS VOR DIE HÖCHSTE INSTANZ GEBRACHT. (B-Verw. G. II C 101.64)
Aus einer Teilversammlung in Stuttgart erfuhr CV, daß allein dort 1967 nicht weniger als 7 Zeugen Jehovas als Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz bekannt geworden seien.
IST DAS POLITISCHE NEUTRALITÄT?
-CVN-

ALLE JAHRE WIEDER
kommt das Christuskind ... so der Anfang eines bekannten Weihnachtsliedes.
Einen Zeugen Jehovas über die Bedeutung des Weihnachtsfestes aufklären zu wollen, wäre hier wirklich fehl am Platz, hört er doch ohnehin nur auf das, was ihm die "Mutter", aus Brooklyn in dieser Sache mitzuteilen hat. Und das ist bei weitem nicht wenig, gibt sie sich doch reichlich Mühe ihren Kindern und denen, die es gern werden möchten, klarzumachen, wie verderblich und gefährlich zugleich das Feiern des Weihnachtsfestes ist.

Der Grundtenor all dieser Artikel im WT und Erwachet ist immer gleich negativ. Besonders verwerflich ist, es wird stets verallgemeinert, damit ja niemand auf den Gedanken komut, es könnte vielleicht doch Familien geben, wo es zu Weihnachten friedlich und christlich zugeht. Dementsprechend sind dann auch die stets wiederkehrenden Begriffe und Schlagworte wie: Weihnachten ist zum Geschäft geworden; es fördert Verbrechen, Diebstahl, Alkoholmißbrauch, Ehekrisen, Depressionen, bis hin zum Suizid.

Das falsche Geburtsdatum Jesu; weitschweifige Auslassungen über Ursprung, Kult und Bräuche des Weihnachtsfestes.
Der negative Einfluß auf Kinder; Geschenke und dergleichen mehr.
All das ist Dreh- und Angelpunkt der einzelnen Artikel, die Jahr für Jahr wiederholt, das heißt neu formuliert und frisch aufpoliert, serviert werden. Dem älteren Zeugen zur Erinnerung, dem jüngeren zur Information, was die WTG in den letzten drei Jahrzehnten schon alles über diese Thematik veröffentlicht hat.

Im Wachtturm:
15. 12. 58 Was hat Christus mit dem Christfest zu tun? - Machst du dir Gedanken über Weihnachten?
1. 12. 60 Leserfrage über das Austauschen von Geschenken
1. 8.63 Einiges über die Religion - die falsche und die wahre
1. 6. 66 Heidnische Feiertage im Kalender der Christenheit
15. 12. 68 Warum man es damit genau nehmen sollte
15. 2. 70 Leserfrage, ob Hirten im Dezember noch auf dem Feld sein könnten
15.12.75 Wird Christus dadurch geehrt?
15.12. 76 Das Geben, das wirklich von Wert ist
1. 9. 77 Weihnachten - heidnischen Ursprungs
15. 12. 80 Weihnachten - ein Teil der wahren Anbetung?
15. 12. 84 Weihnachten - ein freudiger Anlaß und keine Gefahr?
15. 12. 86 Weihnachten, eine Zeit der Festlichkeit im Fernen Osten

Im Erwachet!
22. 12. 54 Hat das Weihnachtsfest einen Sinn
22. 2. 55 Weihnachten - kommerziell oder christlich?
8.12.55 Die Weihnachtsfeier in vorchrist1icher Zeit - Wieviel Wahres ist am Weihnachtsglauben?
8. 3. 62 Das vermaterialisierte Weihnachten
8. 12. 62 Was ist falsch am Weihnachtsfest?
8. 2. 63 Dänemark: Weihnachtliche Eßgelage - Spanien: Weihnachtsbäume werden heimisch
22. 2. 63 Bethlehem: Jahrmarktrummel zur Weihnachtszeit
22. 12. 63 Etwas Besseres als Weihnachten 22.12. 65 Die Weihnachtszeit
8. 12. 66 Wann Geben beglückender ist
8. 1. 67 Der Ursprung des Weihnachtsfestes
22. 3. 67 Alter Adventsbrauch: "Das Laufen der Buttmandl" - Millionen Weihnachtsbäume
22.12. 68 Wurde Jesus im Dezember geboren?
22. 12. 70 Weihnachtsmusik
8. 2. 71 Irrtümer können gefährlich sein
22. 9. 71 Die Pinata und ihre Verwendung
8. 12, und 22.12. 71 Welchen Ursprung hat der Tannenbaum? - 20 Millionen Geschenke in einem Monat
8. 4. 73 Gott heißt nicht alles gut, was christlich genannt wird
8. 5. 74 Aktion "Präsentklau"
22.12.74 Was wird Weihnachten für dich bedeuten?
22.12.75 Schenken und es mit Liebe tun
22.12.76 Wurde Jesus in der "Heiligen Nacht" geboren?
22.12.77 Schenken, das glücklich macht
8. 12. 80 Ist der Geist des Weihnachtsfestes ein christlicher Geist? - Wie wirst du Weihnachten verbringen?
22. 12. 82 Ist Weihnachten wirklich ein heidnisches Fest?
8. 12. 86 ist Weihnachten eine Gabe Gottes?

Warum dieses ständig wiederkehrende Trommelfeuer seitens der WTG? Zweifelt sie am Gehorsam ihrer Untergebenen? Muß dies deshalb jedes Jahr aufs neue in deren Herzen eingebrannt werden, damit sie ja nicht vom "rechten Pfad" abweichen?
Warum, mag man sich fragen, diese ermüdend zu lesende Aufstellung der Wachtturm- und Erwachettitel? Hier soll einmal in kompakter Form gezeigt werden, wie intensiv, ja geradezu beschwörend die WTG ihre Leser wirklich ein vom unchristlichen Brauch der Weihnachtsfeier überzeugen will.
Was spricht eigentlich dagegen, des Tages der Geburt Jesu zu gedenken? Ist sie in jener Nacht nicht durch den Engel Gottes den Hirten auf dem Feld als eine Freude verkündet worden, an der das ganze Volk teilhaben wird? Sollte man davon abstehen, weil die Schrift uns nicht das genaue Datum nennt? Das Datum ist hierbei nur von sekundärer Bedeutung, weit wichtiger ist, was der Engel den Hirten verkündet:

"EUCH IST HEUTE EIN RETTER GEBOREN, DER IST CHRISTUS, HERR, IN DAVIDS STADT" (Lukas 2,8-14)
Wenn die Schreiber des Wachtturms glauben betonen zu müssen, daß das Wort Weihnachten in der Bibel nicht vorkommt, so sei daran erinnert, daß das Wort Bluttransfusion, oder das Wort Tabak bzw. Rauchen, ebenfalls nicht in der Bibel zu finden ist. - Wäre es nicht besser, es der Gewissensentscheidung jedes einzelnen zu überlassen, wie er diese Tage gestalten möchte? Der Apostel Paulus schreibt:

"WER BIST DU, DER DU DEN HAUSKNECHT EINES ANDEREN RICHTEST? ER STEHT ODER FÄLLT DEM EIGENEN HERRN," (Römer 14,4)
Es gibt auch keine biblische Vorschrift, wie ein Hochzeitstag abzulaufen hat. Der eine mag es mit viel Aufwand, der andere schlicht und einfach, vielleicht gar ohne Sekt oder Wein. Niemand käme nun auf den Gedanken, hier würde nicht schriftgemäß gefeiert, weil ja zu einer Hochzeit eben Wein gehört, wie das Johannes in seiner Beschreibung der Hochzeit zu Kana erwähnt,
"Es waren aber sechs steinerne Wasserkrüge dort aufgestellt ... wovon jeder zwei oder drei Maß faßte. Jesus spricht zu ihnen: Füllt die Wasserkrüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis obenan,"
(Johannes 2,1-11)

In der Fußnote der Rev. El, heißt es hierzu; "W. 'Metretes', ein Hohlmaß von etwa 39 Liter; die Krüge faßten also etwa 600 Liter." Das ist bestimmt nicht wenig, zumal sie ja Wein hatten, der ihnen lediglich ausgegangen war.
Da lesen wir im Erwachet vom 8. 12. 80 auf Seite 7 folgendes:
"Man denke daran, wieviel zu Weihnachten gegessen, getrunken und gefeiert wird. Wie oft arten Weihnachtspartys in Trinkgelage und Schwelgereien aus, die Zügellosigkeit und Unsittlichkeit begünstigen."

Auch so ein Pauschalurteil, wie es für die WTG typisch ist, aber nur auf eine Minderheit zutrifft. Wer jedoch so leichtfertig urteilt, der unterstellt - wenn auch indirekt - unserem Herrn Jesus, er habe durch sein Wunder bei jener Hochzeit die Zügellosigkeit zumindest begünstigt.
Man sollte endlich aufhören allen Menschen vorschreiben zu wollen, was und wie sie etwas zu tun haben, wenn in der Bibel diesbezüglich keine konkreten Hinweise bestehen. Alles, was über das Geschriebene hinausgeht, ist Menschenwerk und von der Schrift verurteilt. (1. Kor. 4,6)
Ganz gleich wie jeder nun die Festtage genießt, wichtig ist, in Gesundheit - und dies wünschen euch eure Brüder und Schwestern der "Christlichen Verantwortung"!
-B.I.H.-

- "Christliche Verantwortung": Herausgeber Henry Werner -
DDR 6500 Gera, Straße der Republik 46; Jahresabonnement: 2,— M; Versand auch kostenlos
Konto-Nr.: 4564-30-1952; Genossenschaftskasse für Handel und Gewerbe Gera

A 304/89 V 7 1 2193 N 2

Christliche Verantwortung 1990 Teil I

ZurIndexseite