Annotationen zu den Zeugen Jehovas

WTG und Bildung

Es kann einem schon schlecht werden, wenn man sich die berüchtigten Ratschläge der WTG in Sachen Bildung näher ansieht. Es geht ihr um nichts mehr oder weniger als um mittelalterliche Leibeigenschaft. Die Jugend möge doch bitte gefälligst nur ihren berüchtigten Pionierdienst als Lebensziel ins Auge fassen. Da nun nicht jeder dazu in der Lage und willens ist, bewilligt man „großzügig" noch eine „normale" Berufsausbildung. Wenn jemand jedoch die Absicht hat, eine akademische Laufbahn einzuschlagen, dann bekommt er unterschwellig all jene Frustrationen der WTG-Funktionäre serviert, die ihm das madig machen sollen.

Ein berüchtigtes Instrumentarium in dieser Richtung war ihr Kongreßdrama unter dem Titel: „Göttliche Bildung trägt zur Mehrung der Königreichsfrucht bei" (Drama Nr. 12 (Bildung) 1984).

Als Aufhänger wurde darin die Darstellung genutzt, dass ein Ehepaar, bevor es bei den Zeugen Jehovas landete, schon eine akademische Bildung hatte. Sie wollten nun, dass ihr Sohn eine analoge Ausbildung erfahren solle. Lang und breit wird in diesem 50 Minuten-Drama versucht, diese Sachlage zu diskreditieren.

Der Pferdefuß kommt schon in der Einleitung zu diesem Drama zum Ausdruck, in der vom Kongressvorsitzenden, von der Bühne herab verkündet wird:

„In den meisten Ländern wird großer Wert auf eine weltliche Bildung und auf das Erwerben eines akademischen Grades gelegt. Man sieht darin nicht nur eine wesentliche Voraussetzung für beruflichen Erfolg, sondern auch eine Möglichkeit, kulturelle Bildung und gesellschaftliches Ansehen zu erlangen. Wie sollten Christen über das Streben nach einer solch höheren Bildung denken?

In den Publikationen der Gesellschaft war schon viel über dieses Thema zu lesen. Trotzdem besteht auf diesem Gebiet noch Grund zu großer Besorgnis. Einige, die neu in die Wahrheit kommen, haben bereits eine solche Bildung, doch viele unserer jungen Brüder und Schwestern, die heute zur Universität gehen, haben im Glauben Schiffbruch erlitten."

So, nun weis man's. Der WTG-Glaube könnte Schiffbruch erleiden. Wie wahr! Das an diesem Glauben etwas - oder besser - vieles faul ist, darüber gibt man sich keine Rechenschaft. Die böse weltliche Bildung erweist sich als ein Katalysator, der diese Sachlage offenbar macht, Also muss sie verdammt werden. Da sich nicht alle durch ein solches Anathema beeindrucken lassen, kann man eben nur versuchen, zu retten was zu retten ist. Wo man merkt, da ist ein fester Wille, der lässt sich davon nicht abbringen, da macht man gute Miene „zum bösen Spiel".

Wo man sich jedoch die Chance ausrechnet, im Vorfeld doch noch Beeinflussungsdruck ausüben zu können, da wird rigoros die Klaviatur des Druckes eingesetzt. Auch dieses berüchtigte Drama ist ein Mosaiksteinchen in dieser Abfolge.

Als Nutzanwendung wird denn in diesem Drama (S. 27) auch unverblümt erklärt:

„Was können wir also aus diesem Drama lernen? Dass es gefährlich und kostspielig sein kann, nach einer höheren weltlichen Bildung und akademischen Graden zu streben."

Die WTG vergaß dabei lediglich noch hinzuzufügen: Für wen gefährlich?

Gefährlich für den Totalitarismuskonzern Wachtturmgesellschaft!

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