Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Rutherfords "Begünstigtes Volk"

"Böse Zungen" drängt sich zu diesem Titelbild einer 1934 erschienenen Rutherford-Broschüre nur ein Kommentar auf: Religiöser Kitsch.

Da sieht man also in "strahlende Gesichter" jener, die da Rutherfords Schriften anpreisen. Von dem tatsächlichen Alltag, der mühseligen Klinkenputzertätigkeit um selbige los zu werden, keine Spur. Dies wäre mehr das formale. Wichtiger dürfte schon sein, was da inhaltlich offeriert wurde. Es war ein Sammelsurium von sieben Themen. Keines sonderlich herausragend. Im allgemeinen wäre es doch wohl eher angezeigt, das ganze in Zeitschriftenartikel zu "verkaufen". Von einer Broschüre erwartet man doch eher, dass sie nur mehr oder weniger ein Thema behandelt. Fehlanzeige.

Dennoch ist diese Broschüre durchaus in der Form "beachtlich", was sie m einleitenden Beitrag zum Thema Juden verkündet. Es lag noch gar nicht so lange zurück, dass hatte auch jener Rutherford die Juden einst hochgelobt, als Gottes "Begünstigtes Volk". Das war nun inzwischen Schnee von gestern geworden. "Böse Zungen" sagen auch dazu als Kommentar. Auch eine "Morgengabe" an die antisemitischen Nazis! Und So findet man in jener 1934 erschienenen Broschüre im Anhang, wo die einzelnen WTG-Länderbüros aufgelistet sind, immer noch mit die Angabe:

"Deutschland, Fuchsberg 4/5, Magdeburg". Als wenn es eben in jenem Deutschland nicht eine auch für die Zeugen Jehovas bedrückende Entwicklung gegeben hätte. Aber offensichtlich ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Rutherford-Schrift, immer noch das "Prinzip Hoffnung" aktuell gewesen!

Jene, man kann es schon so sagen, antisemitischen Ausfälle in dieser Rutherford-Broschüre, wurden nicht ohne Grund noch mit sechs weiteren Themen die keinesfalls im direkten Zusammenhang zum ersten Thema standen, "ergänzt". Der "Zeugen Jehovas"-Leser, der den neuen antisemitischen Kurs von Rutherford erst mal verdauen musste, sollte nicht zu tief ins "Grübeln" hineingeraten. Folgerichtig wurde, nachdem er die erste "Kröte" geschluckt hatte, sein Sinn auf andere unverfänglichere Dinge umgelenkt. Nachstehend einige Auszüge aus genannter Schrift:

Nicht jeder, der vorgibt Jude zu sein und der hebräisch spricht, ist nach der Schrift ein Jude. Ein Mensch mag von Abraham abstammen, ja vom Stamme Jude selbst, und dabei doch kein wahrer Jude sein. Bevor jemand im biblischen Sinne ein Jude ist, muß er den Glauben Abrahams bekunden, Jehova preisen und seinen Dienste ergeben sein.

Es ist oft gesagt worden, daß alle, die die Segnungen des Königreiches unter Christus erhalten möchten, Juden werden müssen. Die Schrift unterstützt diese Schlußfolgerung nicht, sondern zeigt im Gegenteil, daß der Maßstab ein durchaus anderer sein wird. Durch die verkehrte Anwendung der Schrift ist man zu falschen Schlüssen gekommen. (S. 4)

Die heute als "jüdisch" bezeichnete Nation der Erde ist ein Handelsvolk. In ihr finden sich einige der reichsten, habsüchtigsten Leute, die die Welt je gesehen hat. Gewisse Leiter des Großgeschäfts werden Juden genannt. Viele davon sind eingebildet, hochmütig und äußerst selbstsüchtig. Sie haben wenig oder gar keinen Glauben an Gottes Wort und glauben überhaupt nicht, daß Jesus Christus der Herr und Erlöser der Menschheit ist. Es liegt kein Grund vor, und ist auch nicht schriftgemäß, anzunehmen, daß der Herr dieses Volk besonders auszeichnet, indem er ihm die ersten Segnungen seines Königreiches zuteil werden läßt. Im Gegenteil, die Schrift zeigt, daß das heute als Juden bekannte Volk mehr Mühe haben wird, sich der Herrschaft Christi anzupassen, als andere Völker. (S. 5)

Weil man den Menschen gesagt hat, daß sie, um Leben zu erlangen, Juden werden müssen, haben sich viele geweigert, auf die Wahrheiten der Schrift zu hören. Sie haben den selbstsüchtigen Geschäftssinn der sogenannten "Juden" erkannt und wünschen keineswegs zu dieser Klasse zu gehören. (S. 6)

Wenn wir aber verstehen, daß der Name "Jude" oder "Judäer" Lobpreis und Dienst für Gott bedingt, so erscheint die Sache ganz anders.

Dadurch daß die jüdische Nation ihren Bund mit Gott verwarf und Christus Jesus kreuzigte, hatte sie ihren Untergang verdient. (Hervorhebung von mir. M. G.) (S. 7)

Dies war als das "neue Licht", dass die WTG auch im Jahre 1934 verkünden ließ, wo besagte Juden bereits in Hitlerdeutschland massiv entrechtet wurden!

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