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Vier einleitende Reformationen

vor den Gefahren, die sich daraus ergeben könnten, wenn die königliche Nachfolge in Ungewißheit bliebe. König Heinrichs nächster Schritt war der, eine Anklage gegen die Geistlichkeit vorzubringen, die er beschuldigte, die althergebrachten Gesetze, die von Überschreitung der Kirchengewalt und Eingriffen in die Rechte der Krone von seiten der katholischen Kirche handeln, übertreten zu haben, indem sie sich der Autorität der päpstlichen Legaten unterworfen hätten (obgleich er selbst die Ernennung von Wolsey [englischer Staatsmann und Kandidat] zum beisitzenden Legaten bestätigt hatte). Die Geistlichkeit der Provinz Canterbury wurde mit einer Geldbuße von 100 000 Pfund Sterling belegt und gezwungen, den König als ihren einzigen Beschützer und alleinigen Oberherrn zu erklären und anzuerkennen und, soweit es nach dem Gesetze Christi erlaubt sei, zum Oberhaupt der Kirche und der Geistlichkeit.
"Im folgenden Jahre, 1532, unterbreitete ein unterwürfiges Parlament dem König eine Petition (die vorher von des Königs eigenen Ratgebern sorgfältigst ausgearbeitet war), zwölf Anklagen gegen die Bischöfe enthaltend. Zur Beseitigung dieser Mißstände wandte sich das Parlament an den König, von dem in der Petition gesagt wurde: "in welchem und bei welchem die alleinige und einzige Abhilfe, Reformation und Rettung absolut ruht und verbleibt." - Diese Anklagen wurden von der Geistlichkeit beantwortet, aber die Antwort paßte dem König nicht, und so geschah am 15.Mai 1532 folgendes - (Fortsetzung genannter Petition): "Des Königs allergehorsamste Untertanen, tägliche Sprecher und Fürbeter der Geistlichkeit von England, in Anbetracht seiner Güte und seines inbrünstigen christlichen Eifers und seiner Gelehrsamkeit, die weit über diejenige aller anderen Könige, von denen sie je gehört haben, hinausgeht, verpflichtet sich, niemals eine Versammlung einzuberufen und sich so zu versammeln, außer auf Geheiß des Königs, und keine Verfassung oder Gesetzeserlasse zu beschließen und zu verkündigen, ausgenommen sie sind dazu durch königliche Zustimmung und Autorität ermächtigt." (Dann ließ sich König Heinrich von seiner Gemahlin Katharina scheiden und heiratete Anna Boleyn, und die englische Reformation war offiziell begonnen.) Der König hatte jetzt die althergebrachten Gesetze seines Reiches zu seiner Zufriedenheit geklärt und konnte sich nun daran machen, solche Teile der Besitztümer der Kirche, die er zur Aufrechterhaltung der Religion für überflüssig hielt, an sich zu nehmen. [Am 30.Juli 1540 wurden drei lutherische Geistliche verbrannt und drei römische Katholiken enthauptet; die letzteren, weil sie des Königs geistige Oberhoheit ableugneten. Des Königs sehnlichster Wunsch, daß keine

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