Annotationen zu den Zeugen Jehovas

WAS HATTE DIE WTG FÜR 1925 WIRKLICH GEPREDIGT?

(Entnommen aus CV 61)

Wir zitieren aus der WTG-Broschüre von 1920, "Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben!", Seite 103/104, Ausgabe Brooklyn:

"Wir haben, wie zuvor dargelegt, überzeugende Beweise dafür, daß die alte Ordnung der Dinge, die alte Welt, zu Ende geht und deshalb gänzlich vergehen wird, daß die neue Ordnung hereinbricht, und daß das Jahr 1925 Zeuge der Auferstehung der alttestamentlichen Überwinder und des Beginns eines Wiederaufbaus der zertrümmerten Weltordnung sein wird. Und gestützt auf diese Beweise ergibt sich der vernunftgemäße Schluß, daß Millionen von Menschen, die jetzt auf der Erde leben, im Jahre 1925 noch auf Erden sein werden. Somit müssen wir, gestützt auf die Verheißung, die in dem Worte Gottes niedergelegt sind, zu dem positiven und unanfechtbaren Schluß kommen, daß Millionen jetzt lebender Menschen niemals sterben werden".

In dem Buch "Der Weg zum Paradies", Brooklyn-Bern 1924, hieß es im Kapitel 11:

"Bei fortgeschrittenerem Bibelstudium werdet ihr finden, daß das Jahr 1925 n. Chr. besonders von der Prophetie bezeichnet ist … Wir sollten darum kurz noch 1925, dem letzten vorbildlichen Jubeljahr, die Auferweckung von Abel, Henoch, Noah, Melchisedek, Abraham, Isaak, Jakob, Hiob, Moses, Samuel, David, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel, Johannes dem Täufer und vielen anderen erwarten … Diese werden gewissermaßen auf der Erde den Kern des neuen Königreiches bilden. Eines der ersten Dinge, die geschehen müssen, wird sein, Jerusalem zur Hauptstadt der Welt herzurichten … Wenn Jerusalem die Hauptstadt der Welt sein wird, muß es von dort eine schnelle Verbindung nach allen Richtungen geben … Mittels der drahtlosen Telegraphie und des Radios können jetzt Botschaften um die ganze Erde getragen werden, und bis die Fürsten auferstanden sein werden, werden diese Erfindungen bedeutend vervollkommnet sein … Welch ein Vorrecht haben wir, gerade in dieser Zeit zu leben, und das Ende der alten Ordnung und das Kommen der neuen Weltordnung sehen zu dürfen!"

Als das Jahr 1924 sich dann dem Ende zuneigte, hieß es auf einmal im WT vom 15. Okt. 1924, S. 315:

"Es macht nichts aus, ob dieses Werk um 1925 vollendet ist oder etwas später … Kein Christ, der die Zeit, in welcher wir leben, versteht und wertschätzt, kann jetzt ein ungebührliches Interesse an der Chronologie nehmen … Der Christ muß ausharren … und Ausharren bedeutet, daß er tätig sein muß."

Als das entscheidende Jahr 1925 gekommen und damit die Krise über die Versammlungen hereingebrochen war, hieß es im WT vom 15. 3. 1925, S. 84 ff:

"Hat Gott seinen Vorsatz geändert? . . . Wir finden keine Schriftstelle als Andeutung, daß er es getan hat . . . Was können wir deswegen vernünftigerweise für 1925 und die unmittelbar darauffolgenden Jahre erwarten? . . .

Wenn wir die Sache richtig gedeutet haben, so ist 1926 noch das Jahr für die Segnungen Gottes, die dann beginnen sollen, zu den Nationen zu kommen. Was würde vernünftiger sein als zu erwarten, daß 1925 ein sehr rühriges und tätiges Jahr … sein wird, indem Gott ihre Ordnungen und Stellungen in dem Leibe regeln wird als Vorbereitung für ihr Werk, das genau auf die Zeit mit den Nationen beginnen soll? Es würde deshalb vernünftig scheinen, zu erwarten, daß 1925 ein Jahr schwerer Prüfungen für die einzelnen Glieder sein wird … Ob dies nun die richtige Folgerung ist oder nicht, jedenfalls ist es eine Tatsache, daß es Tausende der Geschwister gibt, die durch feurige Prüfungen hindurchgehen, fast nach allen Richtungen hin … Diese scheinen kürzlich schnell zugenommen zu haben, und jedes Glied des Leibes wird offenbar auf eine persönliche Prüfung gestellt in bezug auf brüderliche Liebe, Glauben, Vertrauen, Gehorsam gegenüber den Geboten Christi, geduldiges Ausharren, und fest für das einzutreten, was wir erlangt haben, und gegen böse geistige Einflüsterungen und Beeinflussungen aller Arten. Es ist ein Kampf bis zum Ende. Wir sehen somit, daß wir guten Grund haben, irgendwelche Offenbarung göttlicher Führung zu erwarten, und einen Beweis, daß wir auf dem rechten Wege sind und das rechte Werk um die rechte Zeit tun …

Es scheint eine Schwäche vieler Bibelforscher zu sein, daß, wenn sie einen zukünftigen Zeitpunkt in der Bibel entdecken, sie sofort so viele Prophezeiungen wie möglich auf dieses Datum konzentrieren.

Das ist die Ursache vieler Sichtungen in der Vergangenheit gewesen … Die Schwierigkeit war die, daß die Geschwister ihrer Einbildungskraft über jede vernünftige Grenze hinaus freien Spielraum gaben, und daß, als ihre phantastischen Gebilde zerplatzten, sie geneigt waren, alles und jedes fortzuwerfen … Wir mögen vernünftigerweise erwarten, daß 1925 ein tätiges Jahr … sein wird, daß aber auch der Widersacher in zunehmendem Maße tätig in seiner Feindschaft ist … Gegenwärtig finden wir kein bestimmtes Datum über 1926 hinaus in der Schrift angezeigt …

Viele von uns mögen während der Jahre 1925 und 1926 heimgerufen werden. Ob wir nun gerufen werden, oder ob Jehova einige von uns hier für ein weiteres Werk lassen wird, was macht das aus?"

Als dann allen klar war, daß 1925 nichts geschieht, hieß es dann im WT vom 1. Okt. 1925 unter der bezeichnenden Überschrift "FLEISS UND INBRUNST":

"Gott ermuntert seine Söhne zum Fleiß und gebietet Fleiß.

Er blickt mit Ungnade auf Lässigkeit … Es ist zu erwarten, daß Satan versuchen wird, dem Sinn einiger Geweihter den Gedanken nahezulegen, daß 1925 doch eigentlich ein Ende des Werkes bringen sollte, und daß es deshalb unnütz für sie sei, noch etwas zu tun … Weil 1925 ungefähr beendet ist und, wie wir glauben, viele Glieder der Kirche noch auf Erden sind, möchten vielleicht einige dazu neigen, lässig mit Bezug auf die Interessen des Königreiches und des Werkes zu werden, das noch zu tun ist. Hierin liegt eine Gefahr … Das Ende des Jahres 1925 ist ungefähr gekommen.

Einige mögen erwartet haben, das Werk dieses Jahr unbedingt vollendet zu sehen … Wenn dem je so ist, liegt dann nicht ein gewisses Maß von Selbstsucht in einem solchen Wunsch und solcher Erwartung?"

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