Im Zeitspiegel 5b
Einige hier enthaltene Stichworte (in Auswahl)
Traueranzeigen, St. Konradsblatt, To Verdener (Worlds Apart)," Biblische Wahrheiten - antisemitische Unwahrheiten", Bankenstützung, Pax Europa, Dieter Obele, Gerd Wunderlich, Spanien, "Im Westen nichts Neues", "Deutsche Friedensgesellschaft", Erwin Eckert, Ludendorff, Spillane, Piratenpartei, Prohibition, "Augsburger Poszeitung", Heilsarmee, Jürgen Fliege, Fakire, Brandstifter,
Sagrotan
Sagrotan
Im Zeitspiegel
"Mit Sagrotan ins Himmelreich Gottes" titelte Anita Kugler ihren
Artikel in der Tageszeitung (taz) vom 1. 7. 1991.
Inspirierend für diese Überschrift war offenbar, dass bei Taufen von
Zeugen Jehovas (zumindest der in Berlin des Jahres 1991), das
Taufwasser mit dem Desinfektionsmittel Sagrotan versetzt ist.
Bei einem Kongressbesuch befragt sie auch den damaligen Berliner
Pressesprecher der Zeugen zu deren Endzeiterwartungen.
Die erhaltene Antwort darauf las sich dann so:
"Noch zu meinen Lebzeiten", sagt der Berliner Pressesprecher der Zeugen Jehovas, Peter Meyer, und er ist (im Jahre 1991) sechsundsechzig. ..."
. +
Die Zeitung fragte bei dem Absender des Zeugnisbriefes nach und bekam
folgende Antwort:
"Wir haben es nur gut gemeint, ... Werbung für eine Religionsgemeinschaft
wolle sie nicht machen"
Zeugen Jehovas sind geschulte Lügner.
Genau das wollte ich in meinem heutigen
Posting zitieren und auch ähnlich kommentieren.
Ergänzen möchte ich es noch mit folgender Geschichte aus dem Jahrbuch
der Zeugen Jehovas 2011 mit dem Bericht über das Dienstjahr 2010
S.65/66:
"KENNEN SIE EINE SIGNORA NADIA?"
Nadia ist in einer Versammlung im
Norden von Italien im
Pionierdienst. Im September 2009 hatte sie einen Mann an der
Sprechanlage, der sie sofort unterbrach und ihr sagte, dass seine Frau vor
Kurzem gestorben war und er kein Gespräch wünscht. Am nächsten Sonntag ging
Nadia wieder hin, um ihm ihr Beileid auszusprechen. Auch wollte sie ihm durch
den Gedanken Mut machen, dass die Toten gemäß der Bibel wieder leben werden.
Doch der Mann reagierte genauso wie beim ersten Mal. Nachmittags im
Wachtturm-Studium ging es unter anderem um eine Schwester, die einem
Trauernden einen Brief geschrieben hatte. Sofort fiel Nadia der Mann an der
Sprechanlage ein. Also schrieb sie
ihm ein Kondolenzbrief, gespickt mit einigen
Einzelheiten über die Auferstehung. Zwei Tage später steckte sie ihn in
seinen Briefkasten. ... Jetzt studiert er nicht nur die Bibel, sondern besucht
auch schon die Zusammenkünfte.
Der erwähnte Bericht über die "Schwester,
die einem Trauernden einen Brief geschrieben hatte", den Nadia "Nachmittags im
Wachtturm-Studium" hörte, findet sich im WT vom 15.Juli 2009 mit den
Studienartikel für September:
Eine Pionierin in den Vereinigten
Staaten schreibt an Angehörige von
Verstorbenen, um sie zu trösten. Einer der Empfänger antwortete ihr:
"Zunächst war ich ziemlich überrascht, dass sich jemand die Mühe macht, einem
völlig Fremden zu schreiben, um ihm
in schwierigen Zeiten beizustehen. Daraus kann ich nur schließen, dass Sie
Ihren Nächsten und den Gott, der uns auf unserem Lebensweg leitet, sehr lieben
müssen."
"Wir haben es nur gut gemeint" hieß es im
Zeitungsartikel. Die Frage ist, mit wem sie es gut meinten. Mit sich selbst,
da die Zeit für das Briefeschreiben auf dem monatlich abzugebenen
Predigtdienstberichtzettel angeben werden kann und man nicht von Haus-zu-Haus
gehen muß, sondern bequem daheim sitzt?
Und von wegen keine Werbung für eine Religionsgemeinschaft machen wollen.
Warum liegen dann "zwei Flyer der Wachtturm-Gesellschaft bei"?
"Eine Auseinandersetzung mit den Zeugen Jehovas ist unfruchtbar und ist mit diesen Zeilen auch nicht beabsichtigt."
Da mag man ihm ja auch zustimmen.
Er sieht sein Anliegen also gemäß eigener Aussage darin, "die katholische
Bevölkerung auf die Verlogenheit dieser Hetzschrift und auf die Unhaltbarkeit
ihrer Behauptungen aufmerksam zu machen."
Den "Tiefgang" den er da bei seiner Widerlegung entwickelt, mag dann das
folgende Zitat von ihm verdeutlichen:
"So wird die katholische Kirche beschuldigt,
an den beiden letzten Weltkriegen mitschuldig und mitverantwortlich zu
sein, weil es unter den katholischen Bevölkerungsanteil keine
Militärdienstverweigerer gebe. ...
Schon die Apostel forderten, der staatlichen Obrigkeit gehorsam zu sein,
und niemals haben sie zur Verweigerung der Wehrpflicht aufgefordert.
Wie kommen die Zeugen Jehovas dazu, die Lehre der Apostel ins Gegenteil
umzubiegen und sich damit auf die Bibel zu berufen?"
Nun mag sich Herr Benz in der Tat keine leichte Aufgabe gestellt haben. Und
das jenes Thema Wehrdienst, auch ohne Herrn Benz ein diffiziles ist, bedarf
wohl keiner weiteren Erläuterung.
Herr Benz mag zudem im Jahre 1961 auch noch keine Kenntnis von der Schweizer
Wehrdiensterklärung der WTG aus dem Jahre 1943 gehabt haben.
Er mag zudem auch keine Kenntnis von jenem "Wachtturm"-Artikel aus dem Jahre
1951 haben,
"Warum Jehovas Zeugen keine Pazifisten sind".
Hätte er diese Kenntnis hätte er dann vielleicht auch darüber reflektiert,
dass auch die Zeugen lehren, sie würden dann kämpfen "wenn Jehova es
befiehlt".
Ergo käme es auf den Befehlshaber an, und der Herr Hitler war da sicherlich
einer, den seitens der Zeugen als nicht befugt angesehen wurde.
Es wurde ja bereits eingeräumt. Es ist ein diffiziles Thema, dass da dieser
Herr Benz in seiner "Widerlegung" mit eingebaut hat.
Und da er ja gemäß eigener Aussage, nur Katholiken mit seiner Argumentation
erreichen will, kann es ja sein, dass die damit "hochzufrieden" sind.
Wer sich indes nicht zu den Katholiken zählt, wird diese "Hochzufriedenheit"
vielleicht etwas anders werten!
In einem anderen katholischen Blatt, dem "Oberrheinischen Pastoralblatt" (1961
S. 340f.) lobt ein dort berichtender Vikar, namens Heinrich Lerch, den
zitierten Artikel aus dem "St. Konradsblatt" als eine "lesenswerte Antwort".
Das man das vielleicht auch etwas anders sehen kann, wurde ja bereits
angemerkt.
Herr Lerch hält sich dann auch nicht weiter mit den Ausführungen seines
Kollegen aus dem St. Konradsblatt auf, sondern setzt eigene, davon abweichende
Akzente.
Insbesondere sichtet er da mal die dem Bereich internes Schrifttum
zuzuordnende WTG-Broschüre mit dem Titel "In Frieden und Einheit predigen und
lehren".
Nicht das er die nun in allen Facetten referiert. Aber man muss ihm schon
zugestehen, wesentliche Aspekte hat er erfasst.
So zitiert er daraus etwa den Passus:
"Eltern können ihre Kinder in den Felddienst nehmen, doch wenn sie kein Interesse haben, sondern einfach mitgehen, weil sie müssen, sollte man sie nicht als Verkündiger melden."
Das ist zwar ein kurzer Passus, gleichwohl von Inhaltsschwerer Art.
Das mitgehen müssen, bei nicht volljährigen Kindern, stellt die WTG also nicht
grundsätzlich in Abrede, animiert eher faktisch dazu.
Das wiederum kann man durchaus als eine Form der Kindesmisshandlung werten!
Und seinen Bericht lässt Herr Lerch dann mit der zustimmbaren Aussage
ausklingen (S. 368f.)
"Der in vielfacher Hinsicht interessante
Einblick in die Dienstanweisung "In Frieden und Einheit predigen und
lehren" läßt erkennen, daß die allerorts festgestellte Aufsässigkeit und
unbelehrbare Gehässigkeit der "Zeugen Jehovas" auf einen unglaublichen
Gewissenszwang zur Proselytenmacherei von seiten des Hauptquartiers der
Gesellschaft zurückgeht.
Hinter der biblischen Fassade der "Suche nach anderen Schafen und des
Predigens nach dem Vorbild Jesu und seiner Jünger" erhebt sich eine
skrupellose, kalt berechnende Propaganda-Maschinerie, eine der ärgsten
Verzerrungen des wahren Christentums."
Auch das vermeintliche böse Internet kommt in einer Szene mit vor.
Übrigens auch – später dann noch – die WTG-typischen Inquisitionstribunale, mittelalterlichen Hexentribunalen vergleichbar, für die der ernste Gesichtsausdruck in diesem Bild charakteristisch ist.
Gesucht wurde eine von Euphorie getränkte "heile Welt".
Bekommen wurde eine maximale Zitronenauspress-Organisation. Wer
diesen Spielregeln zu entsprechen vermag, mag "über die Runden
kommen". Wehe jedoch, auf diesem Weg liegt ein "kleines Steinchen" das
ein Stolpern verursacht. Jenes "Stolpern" kann dann die Dimensionen
eines Sturzes von einem hohen Felsen in die Tiefe annehmen.
Das indes, interessiert die "Zitronenauspresser" Made in USA, an dem
ja die "Welt genesen soll" - am allerwenigsten …
Und heute gehört uns die USA – und morgen die ganze Welt, es sei denn
es gibt vorher mal ein Atombombenverrat, wie dies die Geschichte des
Konfliktes USA – Sowjetunion auch zu berichten vermag. Dann können
vielleicht auch die USA-Götter mal ins Stolpern kommen.
Ob unsereins jenen Zeitpunkt noch erleben darf, mag dahingestellt
sein. Er wird kommen – hoffentlich!
"Wir haben noch ungefähr 160.000 Flugblätter "Biblische Wahrheiten und antisemitische Unwahrheiten" vorrätig. Wir geben diese, solange der Vorrat reicht, noch unentgeltlich an Versammlungen ab, die sie natürlich nur dort verteilen möchten, wo der Antisemitismus seine unwahren Behauptungen verbreitet. Wir wollen niemand zum Kampfe herausfordern, aber wo die Wahrheit mit Füßen getreten wird, ist es unsere Aufgabe, diesem entgegenzutreten. Wenn also irgendwo die Antisemiten mit der unwahren Behauptung, dass wir durch jüdisches Geld unterstützt werden usw. auftreten, kann man diese Blätter verteilen."
Also dass mit der extra Anforderung jener überzähligen Flugblätter scheint
dann wohl nicht so recht was gewesen zu sein, wofür dann ja auch deren
Beilegung zur Februar-Ausgabe 1922 des WT zu sprechen scheint.
Auch Friedrich Loofs, dem gemäß seinem Buch jenes Flugblatt auch zur Kenntnis
gelangte, kommentierte zeitgenössisch dazu:
"Herrschaft in Palästina wird diese Zeit
bringen ("Schriftstudien" III, 227-285). Die
IVEB hat sich durch die hohe Wertung der alttestamentlichen Überwinder und
durch die Verheißung der Wiederherstellung der jüdischen Herrschaft in
Palästina (vgl. auch Wachtturm 1921, S. 3 - 11) scharfe und z. T. geradezu
verleumderische Angriffe von antisemitischer Seite zugezogen. Mir liegt
ein (undatiertes) Flugblatt vor, das sie herausgegeben hat. "Biblische
Wahrheiten und antisemitische Unwahrheiten".
Also auch Loofs (als relativ einsamer Rufer in kirchlichen Kreisen), war
von der Argumentation der Antisemiten nicht sonderlich angetan, wofür dann
auch seine Wertung von "geradezu verleumderischen Angriffen" spricht.
In dem in Rede stehenden Flugblatt der WTG konnte man unter anderem lesen:
"Antisemitische Kreise, allen voran der
"Hammer, suchen in unaufrichtigerweise die Bestrebungen der Vereinigung
ernster Bibelforschern als jüdische Propaganda zu verdächtigen.
Um der Wahrheit willen, und um gutes Werk, von der Liebe ernster Jünger
Jesu getrieben, zu reinigen von der Verleumdung ein listiges Werk
berechnender Weltherrschaftsspekulanten zu sein, erklären wir hiermit
folgendes:
Wir haben bis jetzt zu den von Herrn Fritsch, Herrn August Fetz und
anderen veröffentlichten, die Bibelforscher verleumdenden Unwahrheiten
geschwiegen, weil es uns erstens zu unfein war, uns mit Verbreiten von
Unwahrheit einzulassen, und weil zweitens der Herr Jesus selbst verfolgt,
seinen Jüngern vorhersagt, dass auch sie verfolgt würden.
Wenn wir heute schreiben, schreiben wir um der Ehre Gottes und seines
Werkes willen:
Antisemitische Unwahrheit ist es, wenn behauptet wird, Bibelforscher
lehrten:
1. die Juden würden die Weltherrschaft ausüben, indes der Messias wohl
Rothschild, Rufus Isaak oder Walter Rathenau sein würde.
2. dass die wahre Kirche allein aus den Juden sei;
3. nur die sich zum Talmud Bekehrenden und die, welche sich beschneiden
lassen, wurden im Reiche Gottes Bürgerrechte haben.
4. Antisemitische Unwahrhaftigkeit behauptet: "Öffentliche Vertreter der
Sache sind zwar Christen, es ist aber anzunehmen, dass jüdische Geldgeber
dahinterstehen."
- Wahrheit ist, dass deutsche Männer und Frauen vom Arbeiter bis zum
Beamten und Kaufmann d. h. Angehörige aller Stände, ihr über ihre
Lebensbedürfnisse reichendes Geld nicht nur für teure Zigarren,
Theaterbilletts und so weiter verbrauchen, sondern hergeben zur
Verbreitung der Wahrheit, dass Gottes Königreich nahe ist.
5. Antisemitischer Unwahrheit ist, was der "Hammer" 420, "Nornen" Nr. 133
und August Fetz in seiner Verleumdungsschrift schreiben, dass Pastor
Russell ein jüdischer Kaufmann gewesen sei.
- Wahrheit ist dass er sowohl als auch seine Eltern Christen waren.
6. Grenzenlose Unaufrichtigkeit und Unwahrhaftigkeit bezeugt es, wenn
genannter Herr August Fetz schreibt, daß das jüdische Bankhaus Hirsch in
New York die ganze I.V.E.B mit reichen Geldmitteln versorge.
- Wahrheit ist, dass dies alles vom ersten bis zum letzten Buchstaben
erfunden und unwahr ist.
Jede christliche Zeitschrift die sich mit dem Inhalt der Bibel befasst,
wird auch das schreiben, was die Bibel über das Volk Israel sagt. Wer die
Literatur der V.E.B. im Zusammenhang liest, wird darin auch gar nichts
finden, was gerechterweise als Judenpropaganda
bezeichnet werden könnte
Die eben genannten Blätter aber reißen da, wo sie aus unseren Schriften
zitieren, die Sätze aus den Zusammenhang heraus, um sie für ihre
verleumderischen Zwecke brauchbar zu machen und so ernste, eifrige
Christen zu verdächtigen, deren einzige Mission darin besteht,
die Wahrheit zu predigen allen, die hören wollen.
Christen, seit auf der Hut, glaubt nicht den Einflüsterungen
antisemitischer Kreise, dass in der Bibel von zwei Göttern die Rede sei.
Gebt acht auf diejenigen, welche euch ernste, wichtige Teile der Bibel,
als nur von einen profitsüchtigen Gott der Juden zurecht gemacht, aus der
Hand reißen wollen. Sie wagen es, die Heilige Schrift zu zerstückeln, und
die Hände zu legen an die Offenbarung des
Schöpfers seines Geschöpfen gegenüber."
Nun kommt man nicht umhin, zur Motivation der Antisemiten einzuschätzen.
Die von der WTG bemühte Erklärung für ihren Philosemitismus als aus Geist und
Buchstaben der Bibel entsprungen, ging den Antisemiten am Allerwertesten
vorbei.
Deren Motivation war doch der verpatzte "Siegfrieden" im ersten Weltkrieg, der
in ihrer Lesart nur für das deutsche Volk möglich sein sollte.
Es wurde nichts aus den Träumen der Alldeutschen, und ihres "Wurmfortsatzes",
eben auch der Antisemiten.
Auf der Suche nach Sündenböcken wurden sie ja schon alsbald fündig. Sie waren
sich auch nicht zu schade dabei von der Catholica deren Freimaurerhetze zu
klauen, und modifiziert, in allen Jaultönen unters Volk zu bringen.
"Ein" Sündenbock reichte aber nicht aus für die verhinderten
Siegfrieden-Nachtrauerer.
Die neu auf den Markt befindliche Bibelforscher-Religion, eben auch mit ihrer
starken Philosemitischen Komponente, erschien da als geeignet, mit in das Heer
der Sündenböcke eingereiht zu werden.
Zumal die Bibelforscherreligion, vornehmlich soziale Unterklassenschichten
ansprach.
Die wurden noch von anderen Kreisen angesprochen.
Wer etwa keine relevante religiöse Sozialisation mehr hatte, soziologisch aber
den "Unterschichten" zugehörig war, der blickte etwa mit verklärtem Blick gen
Osten, in Richtung Sowjetunion.
Einen sozialen Ausgleich zu befördern, war indes auch im Programm der
Antisemiten nicht vorgesehen.
In ihrer bodenlosen Vereinfachung wurden dann halt von ihnen kommunistisch
orientierte Kreise und eben auch die Bibelforscher, in einen Topf geworfen. Zu
unrecht, wie im Prinzip schon Friedrich Loofs rekapitulierte.
Das also ist die Gemengelage, die es gilt, dabei keineswegs aus den Augen zu
verlieren.
Nun wäre es wohl zuviel an Optimismus, wenn man hoffen sollte, die Antisemiten
hätten sich durch die Bibelforscher-Antwort auf ihre Hetzereien "beeindrucken"
lassen.
Das sie eben lernunfähig waren (und ihre nachgeborenen Jünger nicht selten
noch heute sind. Namentlich und im besonderen auch die
Verschwörungstheoretiker vielerlei Couleur, welche in Sonderheit "die"
heutigen (symbolischen) Antisemiten sind), kann man auch einem Votum aus ihrer
Zeitschrift "Hammer (Jahrgang 1921 S. 195f.) entnehmen, welches nachfolgend
noch kommentarlos zitiert sei.:
"Der Verein ernster Bibelforscher verbreitet
neuerdings einen Flugzettel mit der Überschrift "Biblische Wahrheiten und
antisemitische Unwahrheiten". Darin wird bestritten, daß der genannte
Verein von jüdischem Gelde unterhalten werde.
Wenn der Verein ein reines Gewissen hat, so soll er öffentlich die
Personen nennen, die ihm die Millionen für seine gewaltige Weltpropaganda
zur Verfügung stellen. Solange das nicht geschieht, bleiben wir der
Überzeugung, daß die Gelder von jener Seite kommen, die allein den Nutzen
von der Tätigkeit des Bibelforschervereins hat, das ist das Judentum. Der
Verein treibt nichts Anderes als Juden-Verherrlichung und Vorbereitung der
jüdischen Weltherrschaft. Er benutzt dabei geschickt den Aberglauben
beschränkter Menschen, die sich aus Mangel an Geist sich an den Buchstaben
alten jüdischen Wahnglaubens klammern. Wenn ein unbedeutendes Völkchen vor
Jahrtausenden in seine Chronik schrieb, daß ihm einst die Weltherrschaft
zugedacht sei, so sind das nicht "Worte Gottes" sondern aus Hab- und
Herrschsucht entsprossene Worte des Größenwahnes. Und dieser aus
Selbstvergötterung erwachsene Größenwahn, gepaart mit Unsittlichkeit und
Menschenhaß, ist es, der das unersättliche Judenvolk immer wieder von
seiner erschlichenen Höhe herabgestürzt hat - und auch diesmal wieder
herab stürzen wird. Und mit ihm werden die Schwachsinnigen stürzen, die
sich von diesem Aberglauben verblenden ließen. Die Weltherrschaft der
Nichtswürdigkeit und des Mammons, wie sie das Judentum plant, wird nicht
zustande kommen - trotz des inbrünstigen Werbens der gut bezahlten
"ernsten Bibelforscher".
Die ernsten Natur- und Wahrheitsforscher werden den Plan zu Falle bringen.
Die wahre Kirche ist im Kommen; sie steht schon vor der Tür."
Nachbemerkung. Was der "Hammer" da als "wahre Kirche" definiert, entpuppte
sich dann in der Praxis als "Deutschglauben" (nicht zu verwechseln mit den
"Deutschen Christen" zu Nazizeiten.)
Die "Deutschen Christen" wollten das Christentum nazistisch transformieren.
Die "Deutschgläubigen" indes wähnten (zusätzlich) auch allerlei Anleihen bei
ausgesprochen heidnischen Ursprungs vornehmen zu können.
Religion wollten sie zwar auch sein, aber eben die Marke Eigenbau, Marke "heldisch".
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=03&day=07a1&year=1931&month=08&project=3&anzahl=4
Siehe auch:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,105632,106740#msg-106740
15. Juli 2011 00:02
Man vergleiche auch die Meldung in der "Freiburger Zeitung" vom 9. 8. 1931
unter der Überschrift:
"Bankenschließungen in den USA".
In ihr auch die Detailangabe:
"Im vorigen Jahr (also 1930) sind (dort) 345 Banken mit 800 Mill. Dollar
Aktiven zusammengebrochen."
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=09r1&year=1931&month=08&project=3&anzahl=4
ZEUGEN JEHOVAS
Zu: "Diskobesuche und Geburtstage sind tabu. Die 16-jährige Jennifer kann
den Regeln der Zeugen Jehovas dennoch nur Gutes abgewinnen" von Marlies
Emmerich (24. Juli):
In dem Beitrag kommt deutlich die verschrobene Gedankenwelt der Zeugen
Jehovas zum Ausdruck. Gewohnt an die autoritäre Führung durch eine
selbstherrliche "Leitende Körperschaft" haben die meisten Zeugen Jehovas
massive Schwierigkeiten, ihren eigenen Verstand zu gebrauchen. Diskussion
- Wesenselement einer freien Gesellschaft - ist bei den Zeugen geradezu
ein Schimpfwort. Tröstlich ist aber, dass sich immer weniger Menschen
durch diese totalitäre Sekte verführen lassen. Auch der Missionseifer der
Zeugen Jehovas erlahmt spürbar, denn seit Jahren geht die Zahl der Stunden
zurück, die die Zeugen durchschnittlich im so genannten "Predigdienst"
verbringen. Kein Wunder, dass die Führung inzwischen schon fast
flehentlich auf Kongressen und in Publikationen vor den "Verlockungen der
Welt" warnt. Erwähnt werden sollte auch, dass es sich bei dem im Artikel
erwähnten Uwe Langhals nicht um einen "normalen" Zeugen Jehovas handelt,
sondern, dass er ein führendes Mitglied des "Informationsdienstes" der
Zeugen Jehovas ist, einer Abteilung, die seit einigen Jahren versucht, die
Medien zu einer positiven Berichterstattung zu bewegen. Dass die "Berliner
Zeitung" hier kritische Distanz wahrt, verdient Lob.
Dieter Obele, Hamburg
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2000/0727/leserbriefe/0007/index.html
Siehe auch:
Geschoent
Obele Erziehungsmethoden
Mysnip.72091
Drahbeck
"Berliner Zeitung" ... Ausgabe vom 27. Juli 2000 ...
... Gewohnt an die autoritäre Führung durch eine selbstherrliche "Leitende Körperschaft" haben die meisten Zeugen Jehovas massive Schwierigkeiten, ihren eigenen Verstand zu gebrauchen. ...
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2000/0727/leserbriefe/0007/index.html
Folge doch der idealen
Führung Christi
Wer sich auf menschliche Führungsfiguren verlässt, wird oft
enttäuscht. ...
Wer Christi Führung anerkennt, vertraut sich der Leitung seiner "Brüder" an.
Wo stehen wir da?
Ein guter Gradmesser, um das herauszufinden, ist die Frage, wie wir auf die
zeitgerechten biblischen Ratschläge in den Publikationen reagieren. ... Das
uns diese viele gute geistige Speise wirklich kostbar ist, zeigt sich daran,
dass wir uns alle Mühe geben, nichts davon auszulassen.
Natürlich werden bestimmte Punkte öfter wiederholt. Wie reagieren wir dann?
Zum Beispiel hält die Bibel Christen dazu an, "nur im Herrn" zu heiraten
(1.Kor. 7:39). Dieses Thema wurde im Laufe der letzten hundert Jahre immer
wieder im Wachtturm angesprochen. ...
Eine andere Möglichkeit, mit den Brüdern Christi zusammenzuarbeiten, ist
daher: uns über Verfeinerungen im Verständnis der Bibel, die der "treue und
verständige Sklave" veröffentlicht, zu freuen und dafür aufgeschlossen zu sein
(...).
Was ist noch ein Indiz dafür, dass wir uns der Leitung der Brüder Christi
anvertrauen? Unsere Zusammenarbeit mit den Ältesten. Der Apostel Paulus
appellierte an Christen, auf die zu hören, die unter
ihnen "die Führung übernehmen" und sich ihnen vertrauensvoll unterzuordnen.
...
Geht es um das Thema "Gute Führung", sieht es in der Welt traurig aus. Doch
wir haben es gut, denn wir folgen der liebevollen Führung Christi!
So die Aufforderung im WT vom 15.MAI 2011
S.26/27. Nachfolgend zwei Beispiele die zeigen, wozu die Befolgung dieser
führt.
Drahbeck ... Satz auf Seite 103 in
Pentons Buch
"Eine ältere Zeugin aus Kalifornien sagte dazu: "Wenn im 'Wachtturm' stehen würde, der Mond sei aus grünem Käse gemacht, so würde ich das glauben."
Raymond Franz Der Gewissenskonflikt S.324:
... Vorfall während einer Ältestenbesprechung anläßlich eines Kreiskongresses in Alabama. Bezirksaufseher Bart Thompson hielt ein Buch der Gesellschaft mit einem grünem Einband hoch und sagte: "Wenn die Gesellschaft mir sagen würde, dieses Buch sei nicht grün, sondern schwarz, dann würde ich sagen: ,Also, ich hätte glatt schwören können, es sei grün; aber wenn die Gesellschaft sagt, es ist schwarz, dann ist es schwarz!' " Ähnliche Vergleiche haben auch andere Beauftragte der Gesellschaft angestellt
Statt um Menschenrechte und Religionsfreiheit geht es ... in Wirklichkeit meist nur um die eigene Freiheit.
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0728/medien/0006/index.html
"Die Welt macht es uns nicht leicht, Diener
Gottes zu sein", sagt (ein ZJ-Sprecher). In großen Städten wie Dresden
hätten mittlerweile fast alle Häuser Sprechanlagen. "Die Leute öffnen in
80 Prozent der Fälle nicht einmal die Tür."
Bezüglich der ZJ KdöR-Ambitionen und den vier Bundesländern, welche diesen
Status bisher nicht gewähren liest man:
"Als Munition dienen Berichte über Todesfälle nach verweigerten Bluttransfusionen und der Umstand, dass Jehovas Zeugen nicht wählen gehen."
Ach ja, wer es nicht wusste, der wird in diesem Artikel seitens der Zeugen Jehovas auch darüber belehrt:
"In medizinischen Notfällen wiederum seien Kochsalz-Lösungen und Sauerstoff-Beatmung ausreichend."
Da lügen sich diese Milchmädchen-Logiker, aber prächtigst in die eigene
Tasche!
www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/TOP-THEMA/Leben-auf-Abstand-artikel7717015.php
Siehe auch:
www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/TOP-THEMA/Wer-Kritik-aeuszert-wird-Probleme-bekommen-artikel7716778.php
www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/TOP-THEMA/Geschichte-und-Glaube-artikel7717012.php
http://www.sekten-sachsen.de/landkarte-zj.htm
Im Zeitspiegel
Wenn es ums Geld geht ...
Die Kirchenlobby, einschließlich ihrer Erfüllungs-Vollstrecker in den
Regierungsparteien, hat da wohl ein Loch im ansonsten eng gestrickten Netz
entdeckt.
Das Loch betrifft die Kirchensteuern.
Selbige soll ja nicht bloß für reguläre Einkommen kassiert werden, sondern auch
für Erspartes, wofür dann die entsprechenden Banken zuständig seien.
Offensichtlich kommt da wohl ein staatliches Sümmchen zusammen.
Die Rede ist von 113 Millionen Euro welche die Banken da im Jahre 2009, den
Kirchensteuern kassierenden Kirchen so vermittelten.
Aber o weh befanden die Kassierer der Kirchen.
Da gibt es ja noch ein Schlupfloch.
Der Bankkunde hat zu erklären, dass er Kirchensteuerpflichtig sei.
Macht er das nicht, was dann ...
Was ein zünftiger Überwachungsstaat ist, der sorgt auch für solche Fälle vor.
"Gläsern" , also durchsichtig, ist der Bürger für den Überwachungsstaat ohnehin
schon.
Jetzt sollen also besagte Banken, nebst den Finanzämtern, welche das "Geschäft"
schon länger betreiben, generell verpflichtet werden, alle ihre Kunden, gläsern
zu durchleuchten. Sie sollen nunmehr verpflichtet werden, ohne die Meinung ihrer
Kunden dazu zu befragen, die gläsernen Durchleuchtungsinstrumentarien des
Staates, generell zu nutzen, damit auch nicht ein einziger Kunde, etwa in Sachen
Kirchensteuern schummeln könne.
Bislang hatten die Banken ja auch einen gewissen Teil von Kunden, welche die
Frage ob sie denn Kirchensteuerpflichtig seien, abschlägig beschieden.
Stellvertretend mag da jene Meldung aus dem Bereich der katholischen Kirche
genannt werden, sie habe:
"1,04 Prozent und insgesamt 258.331 Mitglieder weniger als noch 2009. Die Zahl
der Kirchenaustritte stieg 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 47 Prozent. Erstmals
gab es mehr Austritte als Taufen."
http://hpd.de/node/11778
Auch dieser Kundenkreis, soll nunmehr, von Amts wegen, generell in Sachen
Kirchensteuern durchleuchtet werden. Und wehe dem, bei dem sich ergeben sollte,
sein Kirchenaustritt etwa, erfüllt ja nicht ganz genau die vorgeschriebenen
juristischen Regularien. Der wird erst mal gnadenlos mit abkassiert.
Und ob er dann dieses Abkassieren für spätere Zeiten dann noch vermeiden kann,
steht wohl in den Sternen.
Jedenfalls ist es dann sein Problem, dem gläsernen Überwachungsstaat zu
beweisen.
Ich habe ja nichts mit Religion am Hut.
Dann kann es ihm nämlich passieren, dass er belehrt wird.
Das haben Sie aber nicht in juristisch einwandfreier Form dokumentiert.
Und bevor Sie diesen Beweis nicht in der geforderten Form angetreten haben, wird
erst mal weiter abkassiert.
Und rückwirkende Erstattungen, können Sie sich ohnehin schon mal aus dem Kopf
schlagen.
Die Sache wird wohl eher lautlos über die Bühne gehen, wie so etliches anderes
in diesem, Überwachungsstaat.
Der Knackpunkt ist allenfalls der.
Der Finanzämter behalten für sich, für den Verwaltungsaufwand, einen gewissen
Prozentsatz der Kirchensteuer ein. Und die Kirchen sagen auch dazu "Ja und
Amen", im Bewusstsein. Müssen sie in eigener alleiniger Regie, die Kirchensteuer
eintreiben, ohne staatliche Hilfe, wird es für sie finanziell teuer. Da "gönnen"
sie ihrem Kompagnon Staat schon mal ein gewisses Mitkassieren.
Im Bewusstsein, was sie in diesem Falle dem Staat "zahlen", holen sie ja aus
anderen staatlichen Finanztöpfen, ein vielfaches mehr, wieder heraus.
Der Knackpunkt ist aber nun wohl der.
Die Banken sollen den Kirchen diese Dienstleistung kostenfrei erbringen. Also
nicht wie die Finanzämter, einen gewissen Anteil davon für sich einbehalten
können.
Mal schauen wie diese Mullahstaat-Posse wohl so weiter geht.
Für Optimismus im Sinne des Bürgers, besteht da wohl wenig Anlass.
www.jesus.de/index.php?id=885&tx_ttnews[tt_news]=179019&cHash=c2800bff18
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=14b3&year=1931&month=08&project=3&anzahl=4
Man vergleiche thematisch auch:
Mysnip.87163
„Ich halte es etwa für bedenklich, wenn der
EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider völlig unkritisch damit umgeht,
dass der ehemalige Fernsehpfarrer Jürgen Fliege einen Esoterik-Kongress
organisiert, nur weil Fliege ein alter Freund von Schneider ist."
(Thomas Gandow)
www.svz.de/nachrichten/lokales/prignitz/artikeldetails/article/208/die-sekten-haben-sich-ausgebreitet.html
Man vergleiche auch die seinerzeitige Meldung:
Exemplarisch wurde das auch deutlich, als der Berliner Sektenpfarrer Gandow,
der eine Tagung organisieren wollte, welche sich kritisch mit dem Thema
Steinerei und Waldorf auseinandersetzen wollte, prompt von einer in der
kirchlichen Hierarchie über ihn stehenden Pröpstin zurückgepfiffen wurde. Und
Gandow konnte nur und musste "kuschen".
Eine Meldung der "Berliner Zeitung" vom 2. 2. 2006
Zitat:
Sektenbeauftragter streitet mit Anthroposophen
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0202/berlin/0056/index.html
Zitat aus diesem Artikel:
Zitat:
"Gandow selbst sieht sich "beim Bischof angeschwärzt ..."
Man vergleiche dazu auch, dass der vormalige Berliner CDU-Bürgermeister
Eberhard Diepgen, in vorgenannter Gandow-Kontroverse, diesem in den Rücken
fiel
www.tagesspiegel.de/berlin/eberhard-diepgen-verteidigt-waldorfschulen/680630.html
Siehe auch:
www.themen-der-zeit.de/content/Waldorfschule_unchristlich.47.0.html
www.antimanifest.de/ararwald.htm
www.equisetum.de/rudolf-steiner/archiv/0602/msg00299.html
Schon da zeigte sich:
Dummheitsverkäufer schützen sich gegenseitig. Peinlich, wenn selbst
allerhöchste Kirchenvertreter zu diesen Schutztruppen gehören.
Nun mag man im Falle Waldorf einwenden.
Deren Schulsystem arbeitet aber ohne Schulnotensystem, was dann für manche
Eltern der Köder ist.
Indes der Gründer Rudolf Steiner wird auch dort keineswegs verleugnet.
Und Steiner ist vielleicht für den Bereich der 1920er Jahre "der"
bedeutendste Esoteriker hierzulande gewesen.
Titel eines seiner programmatischen Bücher: "Wie erlangt man Erkenntnis der
höheren Welten".
Ein Kant würde den Titel wohl mit dem Satz kommentieren:
Indem man den gesunden Menschenverstand an der Garderobe abgibt
Weitere Detailzitate in
Zeitspiegel 5
27. Februar 2011 01:33
Im Zeitspiegel: Ein Gott für die Züchtigen
"Hat die katholische Kirche überhaupt etwas aus dem Missbrauchsskandal gelernt"
Und der so Angesprochene weis darauf nur zu antworten: "Ich kann Ihnen nur sagen, was ich gelernt habe."
Vielmehr konnte er auch wohl nicht sagen, angesichts des Umstandes, wie er
sich auch belehren lassen musste, dass konservative Wortführer wie der Kölner
Kardinal Meissner, keinesfalls wohlwollend zu dem vom Interviewten
losgetretenen Disput stehen.
Bezüglich seiner eigenen Erfahrungen weiter befragt, äußert der Interviewte
weiter:
"Zur Beruhigung sagte ich mir, es sei ja nur ein Einzelfall. Nachträglich weiß ich es besser."
Weiter in jenem Interview;
"Ein Weihbischof hielt kürzlich anlässlich einer Kircheneinweihung eine Predigt, in der er über die deutsche Presse lamentierte: "Wir haben doch nun alles gemacht, selbst eine Entschädigung, jetzt sind sie immer noch nicht zufrieden." Dieses Gejammer wird stärker ..."
Ergo das Motto gewisser Kirchenoberen:
Deckeln, deckeln und nochmals deckeln. Nur wenn es halt wirklich nicht mehr
anders geht, könne davon abgegangen werden.
"SPIEGEL: Werden Sie von Katholiken
beschimpft?
Mertes: Ja, mit Hass-Mails und Briefen. Im Kern ist es immer der Vorwurf
der Illoyalität, des Spaltens der Kirche."
Es mag genug zitiert sein aus jenem Artikel. Wer will, kann ihn ja jetzt
mal selber lesen.
Eine unausgesprochene Frage bleibt allerdings noch im Raume stehen.
Sind die beschriebenen Umstände, wohl nur auf die katholische Kirche
beschränkt?
Es wäre wohl zuviel unverdienter Optimismus, wollte man das bejahen!
www.spiegel.de/spiegel/print/d-79652691.html
„Sofern man nícht überhaupt alle Völkerbunds- und Verständigungspolitik grundsätzlich ablehnt".
Genau das aber ist offenbar die Intention des Artikelschreibers und der ihm
eine Tribüne bietenden "Freiburger Zeitung".
1931 hatte auch der im Artikel attackierte Fritz Küster, offenbar vom
opportunistischen taktieren der SPD-Führung "die Nase voll". Bis dahin
SPD-Mitglied, trat er in jenem Jahre aus der SPD aus, und der im Herbst 1931
gegründeten SAPD bei.
Übrigens auch der unter dem Namen Willy Brandt später noch bekannt gewordene
Politiker, ist ihr damals gleichfalls beigetreten.
Es waren nicht wenige - keineswegs "nur" die erklärten Nazis, welche immer
noch den verpatzten "Siegfrieden" nachtrauerten, welche ihrer Meinung nach für
das deutsche "Herrenvolk" die einzigst mögliche Option des ersten Weltkrieges
hätte sein können.
Da der namhafteteste Einpeitscher diesbezüglich, der Weltkriegsgeneral
Ludendorff mit seiner zeitgenössischen Forderung nicht durchkam, die deutsche
Armee durch Zusatzarmeen von "Flintenweibern" aufzustocken, war das für ihn
die billige, zu billige Entlastungsthese nach Weltkriegsende, die Heimatfront
habe der kämpfenden Front einen Dolchstoß in den Rücken verpasst.
Kombiniert das ganze dann noch mit Judenhetze.
Etwa der tendenziösen Zitierung durch Ludendorff, nach Kriegsende, vor einem
Untersuchungsausschuss des Deutschen Reichstages.
Da griff er wie, nicht versäumt wurde hinzufügen, den "Juden", Walter Rathenau
namentlich an, dieweil der in seiner Publizistik zu Weltkriegsbeginn mal die
sinngemäße Bemerkung hatte mit einfließen lassen:
Wenn der deutsche Kaiser mit seinen Paladinen dereinst mal als Sieger durch
das Brandenburger Tor stolzieren würde, dann hätte die Weltgeschichte wohl
ihren Sinn verloren.
Ludendorff ließ vorsätzlich außer Betracht, wie und in welchen Kontext jene
Aussage entstanden war, nämlich zu Kriegsbeginn, als Ausdruck des
Nichtbejubelns des Umstandes, dass Deutschland nun in den Krieg eingetreten
sei.
Damit wurde den rechtsnationalen Heißspornen, nach Kriegsende, dann "der"
Buhmann "auf silbernem Tablett" serviert. Die Tragik im Falle Rathenau bestand
dann darin, dass einige Heißsporne dann noch einen Mordanschlag gegen selbigen
planten und durchführten.
Der Hetzartikel hat zwar mit diesem Kontext der genannten Dolchstoßlegende
keinen formalen, wohl aber einen auch inneren Kontext!
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=23a1&year=1931&month=09&project=3&anzahl=4
http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Küster
Die Entlassung
Ludendorffs aus seiner amtlichen Funktion, durch den deutschen
Kaiser am 26. 10. 1918 ist Ausdruck dieser Divergenzen in der deutschen
Führungsspitze.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=28a&year=1918&month=10&project=3&anzahl=4
Weniger bis nicht in den zeitgenössischen Pressenotizen dazu angesprochen.
Ludendorffs abenteuerlichen Pläne zur Ausweitung des Kriegsgeschehens, gingen
selbst anderen - auch Hardlinern - zu weit.
Indem sich nach diesem Datum ohnehin die Geschehnisse überschlugen, war das
später für den "Hitler des ersten Weltkrieges", eben jenem Herrn Ludendorff,
der gekünstelt herangezogene Vorwand, sich selbst die Unschuldsglorie
umzuhängen.
Dazu gehört dann auch zusätzlich das suchen und finden von "Sündenböcken",
angefangen von den Juden, über vermeintlich "künstliche Juden" (Freimaurer)
bis in etwas späteren Zeiten dann auch noch die Bibelforscher in dieses Raster
mit eingepasst wurden.
Zurückkehrend zur Ausgangsnotiz, die "Deutsche Friedensgesellschaft"
betreffend.
Selbst die damalige SPD (die Nazis und verwandte Kreise werden es wohlgefällig
registriert haben), fühlt sich ihrerseits bemüßigt, besagter "Deutschen
Friedensgesellschaft" einen "SPD-Dolchstoß in den Rücken" zu verpassen, wie
einer Meldung desgleichen Blattes vom 24. 9. 1931 entnehmbar ist.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=24a1&year=1931&month=09&project=3&anzahl=4
Da ist man wohl nicht mehr weit entfernt, von jenem Umstand, wie die
Konkordate mit der katholischen Kirche auf der parlamentarischen Tagesordnung
waren.
Nur die KPD und die NSDAP zugleich, stimmten gegen sie. Nicht aber der
SPD-Verein, der zu besagten Konkordaten nur "Ja und Amen" zu sagen wusste,
nebst den übrigen damaligen parlamentarischen Parteien.
Katholischerseits beschwerte sich der Domdekan Anton Scharnagl in seiner
Schrift:
"Die nationalsozialistische Weltanschauung
Separat-Abdruck aus "Klerusblatt" 1931 Nr. 9, 11, 12 und 132" über diesen
Umstand.
Als Quellenbeleg dafür nennt Scharnagl:
"Preussischer. Landtag, 1. Juli 1929, Stenogr. Bericht S. 7610"
Oder als dann 1932 ein Verkehrsarbeiterstreik in Berlin ausgerufen wurde, der
wiederum die traute Gemeinsamkeit von KPD und NSDAP "bewundern" lies.
Da hatte der SDP-Verein zwar seine Finger nicht mit im Spiel. Im
Konkordatsfall indes, sehr wohl!
Was den SPD-Dolchstoß in den Rücken der "Deutschen Friedensgesellschaft"
anbelangt, so kann man flankierend dazu noch einen Artikel der "Freiburger
Zeitung" vom 25. 9. 1931 betrachten.
Selbiger verwendet zwar eine vollmundige Artikel-Schlagzeile, wenn er titelt:
"Die Spaltung der SPD vollzogen ..." Das nimmt dann wohl, obwohl so im Detail
nicht ausgeführt, auf die Gründung der SDAP im Herbst 1931 bezug.
Zu dieser Titelschlagzeile muss man dann wohl auch in Betracht ziehen.
Die "Freiburger Zeitung" gehörte mit Sicherheit nicht zu den Sympathisanten
linksgerichteter Strömungen, eher zum gegenteiligen Spektrum. Aus dieser
Motivation heraus kann sie sich dann im Fall der Fälle, eine gewisse Häme auch
nicht versagen.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=25b1&year=1931&month=09&project=3&anzahl=4
Zur Tendenz der "Freiburger Zeitung" vergleiche man auch deren Ausgabe vom 27.
9. 1931, mit einem im Sinne der Alldeutschen verklärenden Artikel, über die
Geschehnisse der Waffenstillstandsverhandlungen, am Ende des ersten
Weltkrieges.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=06&day=27r3&year=1931&month=09&project=3&anzahl=8
Mit welcher Brechstangenrabiatgewalt da "argumentiert" wurde, verdeutlich auch
der Fall des Zentumspolitkers
Matthias Erzberger , welche die Waffenstillstandsvereinbarung
unterzeichnete.
Eine apologetische Schrift der Ludendorferianer von einem gewissen Heinz
Kunzendorf (etwa 1930 erschienen), stilisiert darin Erzberger zum "Jesuiten"
hoch. Auch wenn selbiger zwar einer katholischen Partei angehörte, ist indes
die Unterstellung er sei gleichzeitig "Jesuit" durch nichts belegt.
So wie man es da mit der Wahrheit nicht so genau nahm, so auch auf anderen
Vergleichsfeldern.
Und was den tendenziösen Artikel der "Freiburger Zeitung" über die
Unterzeichnung der Waffenstillstandsvereinbarung durch Erzberger anbelangt,
ist es auch bezeichnend, dass man es nicht mit einer Zeile für erwähnenswert
erachtete (im Jahre 1931), mit zu erwähnen, das just Erzberger dann im Jahre
1921 von nationalistischen Heißspornen, kaltblütig ermordet wurde.
In seiner Nummer 10/1961 (S. 95) kam der „Spiegel" auch auf den
amerikanischen Kriminalschriftsteller Mike Spillane zu sprechen, und attestiert
seinen Sujets ein außergewöhnliches Maß an Brutalität.
Darüber könnte man vielleicht zur „Tagesordnung" übergehen, gäbe es da nicht
noch den Aspekt, dass Herr Spillane sich den Zeugen Jehovas zugehörig weis
http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=43160008&aref=image035/0545/cqsp196110095-P2P-095.pdf&thumb=false
Im Jahre 1963 brachte der „Spiegel" gar noch die Meldung, man habe registriert,
anläßlich eines Zeugen Jehovas Kongreses 1963 in München, habe er sich dort als
„Quartiermacher" betätigt.
Siehe auch:
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,427259,00.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-47822247.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45143564.html
Sowie
Spillane
Offener Brief an Herrn Kauder
http://www.djv-brandenburg.de/cms/nachrichten/2011_09_30_Offener_Brief_Kauder.php
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=03&day=16a1&year=1931&month=10&project=3&anzahl=4
Zwar war im Jahre 1931 der faschistische Putsch in Spanien noch nicht
Realität.
Gleichwohl gibt es ja im Vorfeld immer gewisse Beobachtungen zu registrieren,
welche dann noch zu genanntem Ergebnis führten.
Eine weitere Meldung der "Freiburger Zeitung" berichtet über einen solchen
Aspekt.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=16b1&year=1931&month=10&project=3&anzahl=4
Zum Thema Weltwirtschaftskrise, siehe auch ein nicht zu übersehendes Inserat
in der "Freiburger Zeitung" vom 19. 10. 1931
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=19a1&year=1931&month=10&project=3&anzahl=4
Wenig verwunderlich, weisen die Juden den höchsten Ausbildungsstand aller religiösen Gemeinschaften in der Schweiz auf: 43 Prozent verfügen über eine tertiäre Ausbildung, also einen Hochschulabschluss – verglichen mit 19 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Dann vergleiche man mal als Kontrast dazu. Die Zeugen Jehovas.
http://www.beobachter.ch/familie/sozialfragen/artikel/religion-teil-4_wo-der-tag-am-abend-beginnt/
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=05b2&year=1931&month=11&project=3&anzahl=4
Nun steht es ja Abstinenzler-Apostel frei, für sich persönlich solch einen
Lebensstil zu praktizieren.
Hinnehmbar wären auch noch Aufklärungskampagnen, über die Gefahren des
Alkoholmißbrauches.
Hier aber zu Zeiten der Prohition wurde in den USA ein Terror entfaltet,
ebenbürtig den schlimmsten Diktaturen.
Da soll also der Zweck "alle Mittel heiligen"?
Und namentlich kirchliche Kreise waren es doch, welche diese
Prohibitions-Gesetzgebung erst in Fahrt brachten, und sich gar noch was darauf
einbildeten.
God's own country
"Behördliche Maßnahmen gegen die "Ernsten Bibelforscher" in ihrer Nummer 274/1931
:"Eine besonders rege Tätigkeit entfalten in
letzter Zeit die "Ernsten Bibelforscher".
Ganze Trupps, die sogar mit Kraftwagen ankommen, durchziehen die
Ortschaften, um ihre religionsfeindlichen, die Geistlichkeit beider
Konfessionen in den Schmutz ziehenden ... Schriften und Flugblätter an den
Mann zu bringen.
Bis jetzt eingeleitete Strafverfahren hatten in der Regel keinen Erfolg,
weil nicht nachgewiesen werden konnte, daß die Verbreiter dieser Schriften
vom Bibelhaus Magdeburg für ihre Tätigkeit eine Entlohnung erhalten.
Diese "Ernsten Bibelforscher" arbeiten den Gottlosenverbänden direkt in
die Hände.
Von nun an ist eine Handhabe gegeben, diesen Schriftenvertrieb zu
unterbinden.
Die Polizeidirektion München hat mit Verfügung vom 18. 11. 1931,
unabhängig von der Einleitung und Durchführung von Strafverfahren, die
Beschlagnahme und Einziehung sämtlicher Druckschriften für das ganze
Gebiet des Freistaates Bayern angeordnet ...
Beim Auftauchen dieser Schriftenverbreiter wolle man umgehend die
zuständige Gendarmerie oder Polizei benachrichtigen, damit zur
Beschlagnahme geschritten werden kann."
Wohlwollend berichtend, unter Bezugnahme auf die zitierte "Augsburger
Postzeitung", nimmt auch das katholische "Klerusblatt" Ausgabe vom 23. 12.
1931 diesen Bericht auf.
In der Ausgabe vom 23. 11. 1931 des "Bayerisches Polizeiblatt" gab es denn
noch eine lange Liste an Aufzählungen der zeitgenössischen WTG-Titel. Kaum ein
Buch oder Broschüre (damaliger WTG-Produktion), das da nicht namentlich mit
aufgeführt wurde.
Auffällig aber, das "Goldene Zeitalter" etwa, findet sich nicht in dieser
Auflistung.
Das wiederum war dann für die WTG-Strategen das "gesuchte Loch" in der
vermeintlich wetterfesten bayerischen Anordnung, wie sich noch herausstellen
sollte.
Auch nicht aufgeführt, etwa die "Schriftstudien" von Russell. Die aber hatten
auch dergestalt keine Bedeutung mehr, als sie von der WTG selbst auch nicht
mehr vertrieben wurden.
Das war also eine Maßnahme, regional bezogen auf Bayern.
In Preussen etwa (mit dem WTG-Sitz in Magdeburg) ging indes deren Tätigkeit
unvermindert (vorerst) weiter.
Zwar gab es Nachfolger beim Verbot von WTG-Schrifttum, etwa in Baden.
Dort aber gelang es der WTG mittels höchstrichterlicher Urteile, dass dann
wieder rückgängig machen zu lassen.
In Bayern indes, gelang ihr das nicht.
Obwohl namentlich die Unterstellung, die einzelnen Bibelforscher hätten durch
den Vertrieb der WTG-Schriften, einen wirtschaftlichen Vorteil, nicht hieb-
und stichfest ist. Da haben katholische Kreise ganz offensichtlich, von sich
selber, auch auf andere geschlossen.
Begünstigend für dieses Fehlurteil mag weiterhin der Umstand sein, dass schon
1929 in derselben "Augsburger Postzeitung" der katholische Sektenexperte
Konrad Algermissen, einen Artikel über die Bibelforscher publizierte.
In ihm listet er unter anderem die von der WTG publizierten Propagandazahlen
über die Menge des verbreiteten WTG-Schrifttums mit auf.
Ergo die Milchmädchenrechnung jener katholischen Kreise. Da müsse doch auch
für die Verbreiter jenes Schrifttums einiges an finanziellem Gewinn abfallen.
Wörtliches Zitat namentlich im "Klerusblatt" (nicht aber in der "Augsburger
Postzeitung":
"Es dürfte jedoch kein Zweifel darüber bestehen, dass diese Leute von dem Erlös des Verkaufs dieser Schriften leben".
Die Herren Kleriker konnten sich offenbar überhaupt nicht vorstellen, dass
ihre eigenen Geschäftsmaximen, andernorts so (noch nicht) gegeben sind.
Das genau das eben nicht der Fall war und ist, konnte die WTG im Falle Baden
sich dann auch noch gerichtlich bestätigen lassen. Sicherlich hätte die WTG
diesen Präzedenzfall auch gerne in Bayern dann nochmals wiederholt. Vielleicht
hat auch blos das bald herannahende Nazireich, mangels genügend Zeit dafür,
dass dann verhindert.
Zu Algermissen sich auch (Serie "Im Zeitspiegel"):
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,19691,21056#msg-21056
29. Januar 2009 06:55
Was den für die WTG günstigen Entscheid des Badischen Verwaltungsgerichtshofs
anbelangt, wurde kommentiert auf ihn eingegangen in
Forumsarchiv 277
Dort unterm Datum: 25. September 2008 15:13
Mag man desweiteren die gewählte Behauptung, es würde "den Gottlosenverbänden
in die Hände gearbeitet haben", als überzogen, und als Ausdruck der religiösen
Konkurrenz werten, die nunmehr zurückschlug, kommt man dennoch nicht umhin zu
werten, dass die aggressive Markeeting-Strategie der WTG, wesentlich zu dieser
Zuspitzung beitrug.
Der Frust der WTG kam dann auch in einem zeitgenössischen WTG-Flugblatt mit
dem Titel
"An alle Menschen!"
zum Ausdruck, mit der darin auch enthaltenen Aussage:
"Warum gab der Herr Bayerische Innenminister in Geheimerlassen an die Verwaltungsbehörden Anweisungen heraus, wie man versuchen solle, die Tätigkeit der Bibelforscher zu unterbinden? Wir haben auf einem Wege, den wir hier nicht zu erörtern brauchen, von diesen internen Verfügungen Kenntnis bekommen ..."
Anti-Bibelforscher-Bestrebungen auf Behördenebene in Bayern, lassen sich
bereits seit 1925 nachweisen.
Vielleicht war genanntes Flugblatt für dieser Behörden, dann das i-Tüpfelchen,
um zu sagen.
Jetzt erst recht nicht. Das Verbot bleibt.
Weit davon entfernt, gemäss den Aussagen der Bibel ein stilles und ruhiges
Leben zu führen, hatte damit die WTG auf deutschem Boden, erstmals im
nennenswertem Umfang "ihren Meister gefunden."
Selbstredend setzte die WTG vielerlei Hebel in Bewegung, um die nun
eingetretene Situation rückgängig zu machen.
Dennoch ist festzustellen, in Bayern gelang ihr das bis 1933 nicht mehr.
Und ab 1933 herrschte in Gesamt-Deutschland, bezüglich der Zeugen Jehovas,
ohnehin ein anderes Koordinatensystem.
http://books.google.de/books?id=dYVWgHsYxJkC&pg=PA263&lpg=PA263&dq=18+november+jehovas&source=bl&ots=hubRwUiWXu&sig=udSIZqLB77hlL3cKdN4Oy9_Y83Y&hl=de&ei=QWXDTv2HI5DIsgbR-qzxCw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=8&ved=0CFUQ6AEwBw#v=onepage&q=18%20november%20jehovas&f=false
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=23a1&year=1931&month=11&project=3&anzahl=4
Nun mag man vielleicht Naserümpfend sagen: Teufelsinsel - was soll es? Die
sind sicherlich nicht der "Nabel der Welt."
Dann sei doch mal ein Blick in die Kirchengeschichte getan.
Die "Herrnhuter" eine Freikirche, hierzulande numerisch weniger bedeutend (was
analog sicherlich auch auf die Heilsarmee zutrifft).
Besagte "Herrnhuter" machten in ihrer Blütezeit (die sicherlich der
Vergangenheit angehört) auch durch spektakuläre Missionsunternehmungen von
sich reden (spektakulär zumindest für damalige Zeitgenossen).
Da war einmal ihre 1732 bei den Negersklaven Westindiens begonnene Mission.
Die waren dort aber von Hause aus nicht ansässig, sondern kamen von
Deutschland nach dorthin.
Im gleichen "Zeitfernster" liegt auch die Herrnhuter Mission bei den Eskimos
im Jahre 1733 an der Grönländischen Küste.
Nun mag bei letzterem die Versuchung vorhanden sein, das zynische Bonmot zu
bemühen:
Na ja, vielleicht wollten sie den Eskimos Kühlschränke verkaufen. Ein Blick in
die Technikgeschichte indes kann belehren, dass dies kaum stimmig sein kann.
Egal ob bei den Missionierten den nun ein "Bedarf" dafür Bestand oder nicht,
mühten sie sich zumindest "Bedarf" zu erzeugen.
Die Zitierung des Beispiels der Heilsarmee sei allerdings nicht in dem Sinne
verstanden, als würde die generell "bejubelt". Auch da kann man einiges
anders, durchaus kritisch sehen.
Stellvertretend dazu noch ein Zitat aus Ernst Kalb (Hrsg.) "Kirchen und Sekten
der Gegenwart" (1. Aufl. 1905);
"Was will die Heilsarmee? ... Nötige sie
hereinzukommen, heißt es den Massen gegenüber. Da muß man die
Sentimentalität aufgeben und auch in religiösen Dingen praktisch werden.
Auch in der Religion sind einfach die Geschäftsgrundsätze anzuwenden: Was
Erfolg verspricht, ist angebracht, einerlei ob's kirchlichen Gewohnheit
entspricht oder nicht. Wenn das Lärmen und Trommeln und das militärische
Treiben die Masse anzieht, warum soll man es nicht anwenden?
Der General (Booth) hat übrigens noch einen andern Grund für die Anwendung
militärischer Formen.
Er ist en angesagter Feind alles irgendwie demokratischen Kirchentums.
Daher komme die Unbrauchbarkeit der meisten Kirchen, weil da die Schafe
bei der Wahl der Hirten mitzureden haben. So hat er ein absolutistisches
monarchisches Regiment eingeführt.
Kein Papst und kein Jesuitengeneral hat eine so unbeschränkte Herrschaft,
wie General Booth. Er ernennt sämtliche Offiziere nach eigenem Gutdünken,
wobei die leitenden Stellen stets mit Gliedern der Familie Booth besetzt
werden, er verfügt über das Vermögen der Armee, über Heiraten,
Versetzungen, Entlassungen - eine Macht, die fast einzig dasteht in der
Kirchengeschichte."
Leo Colze notiert in seiner gleichfalls 1905 erschienenen Studie mit dem Titel: "Die Heilsarmee und ihre soziale Arbeit"
"Die Heilsarmee ist heute zum Teil nichts
anderes als ein riesiges geschäftliches Institut. Ein Rundgang durch das
internationale Hauptquartier in der Queen Viktoria Street zu London gibt
uns darüber Aufklärung. Wir erhalten die Gewissheit, dass die Leiter der
Armee nicht nur hervorragende Seelenkenner, sondern auch enorm umsichtige
Geschäftsleute sein müssen. Der riesige Gebäudekomplex bietet den Ressorts
der Gesamtverwaltung der Armee Platz, aber beherbergt auch noch folgende
von ihren Anstalten:
1) Die Lebensversicherungsgesellschaft
2) Eine Feuerversicherung
Nach einer Bilanz des Verwaltungsberichtes für das Geschäftsjahr 1901/1902
betrugen die Einnahmen dieser beiden geschäftlichen Institute:
2291880 Mark bei einem Reingewinn von 538840 Mark, während
3) Die Bank mit ihren 20 auf alle Bezirke Londons verteilten Filialen
einen Umsatz von drei Millionen verzeichnen konnte, dem ferner viertausend
anvertraute Depots zur Seite stehen.
Beide Institute, die Versicherungsgesellschaften und das Bankhaus
beschäftigen an zweihundert Beamte, von denen weitaus der grösste Teil
Angehörige der Armee sind. Der gesamte Betrieb wird natürlich von
besonders designierten Offizieren überwacht und geleitet. -
Aus dem Verlage und dem Buchhandel wird ebenfalls ein beträchtlicher
Gewinn erzielt.
Es erscheinen in eigenem Verlage 58 Zeitschriften bei einer Gesamtauflage
von 1000000 pro Woche. Ausser diesen Anstalten hat die Armee noch
zahlreiche Fabriken. Alle Gebrauchsgegenstände z. B. werden in eigenen
Werkstätten hergestellt, die mit eigenen Arbeitskräften besetzt sind.
Docks an der Themse, Dampfsägewerke, Dampftischlereien, Möbel- und
Polsterwarenfabriken u. a. m. gehören zu diesem Ressort."
Der bereits genannte Ernst Kalb, arbeitet den Manchesterkapitalistischen Charakter der Heilsarmee, auch noch mit nachfolgendem Zitat heraus:
"In einer Schrift: Hinter den Kulissen der H.
A.", herausgegeben von einem Verein ehemaliger H. A. Offiziere, wird gegen
die Armeeleitung u. A. der Vorwurf der Unbarmherzigkeit gegen kranke
Offiziere erhoben.
Bedenklich ist jedenfalls in der "Frage und Antwort über die H. A. von
General B." der Satz:
"Manchmal ist es vollkommen richtig, aus den Reihen auszutreten, z. B.
a) wenn der Gesundheitszustand der Arbeit nicht angemessen erscheint;
b) wenn der Gatte oder die Gattin des Offiziers in der Gesundheit gänzlich
herunter sind" ...
(Heißt's da nicht: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann
gehen).
Darum seien von den 450 Offizieren nur ca 30 länger als 10 Jahre und 50 -
60 länger als 5 Jahre im Dienst der H. A.
Den 450 Offizieren stehen mindestens 1500 Exoffiziere gegenüber.
Da fühlt man sich, abgesehen von einigen Abweichungen im Detail, sogleich
auch an die ebenfalls Manchesterkapitalistischen Zeugen Jehovas erinnert.
Was beide Gruppen (wenn auch mehr indirekt) eint, ist das aufbauen
Potemkinscher Fassaden.
Von außen schön anzusehen. Ein Blick hinter die Fassade indes, offenbart
Erschreckendes!
Am Rande vermerkt.
Eine Programmschrift von Booth, im Bestand der Berliner Staatsbibliothek,
zeichnete sich schon vor einigen Jahren, wo ich sie dort mal eingesehen hatte,
durch massiven Papierzerfall aus.
Dieser an sich traurige Umstand hatte zur Folge, dass es sie jetzt auch in
einer Online-Variante gibt.
Aber auch das darf gesagt werden. Deutsche Bibliotheken "verschlafen"
weiterhin die Zukunft, und überlassen Google weiterhin den Vortritt.
Vereinzelt zu registrierende "Schwalben", künden somit keineswegs von "einem
Sommer".
http://www.zvdd.de/dms/load/met/?PPN=PPN658119079
Siehe unter anderem auch:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,25328,25329#msg-25329
10. April 2009 06:30
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,19691,19691#msg-19691
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,6782,6875#msg-6875
"Dazu der Eindruck, Segen sei käuflich. Darum
dreht sich das Disziplinarverfahren. ...
Warum soll ein Schamane so viel schlimmer sein als der katholische
Priester, der mit heiligem Öl zur Krankensalbung kommt?" Die Kirchen
hätten bloß Angst, selbst ins Visier der Cabertas dieser Welt geraten.
„Dass eine fromme Praxis segensreich wirkt oder hilfreich ist, mag von
Verbraucherschützern bestritten werden, aber nicht von einer Kirche, die
an die Kraft ihrer Gebete und Rituale glaubt."
www.fr-online.de/panorama/juergen-fliege-zu-gast-beim-tv-pfarrer,1472782,11181500.html