Im Zeitspiegel (3)
Einige Stichworte in diesem Jahrgang (in
Auswahl)Heilsarmee, Tonfilm, Gotthold Ephraim Lessing, Pape,
„Aus Christlicher Verantwortung", SPK, Konrad Algermissen, „Der Weg"
(Argentinien), Lateranverträge, Karl Zehrer, Bischof Melle, Mussolini, „Vossische Zeitung",
Bruno Göring Freundeskreis, Hugo Stamm, Coughlin, „gutbürgerliche" Filz
zwischen saturiertem Bürgertum und der CDU, „Mission Gottesreich", Weißenberg,
Franz Meffert, Waldbühnenkongress (1949), Günter Wallraff, „Miesbacher
Anzeiger", Gerd Borchers, „Palast der Republik", Iljin, „Zeitschrift für die
gesamte Neurologie und Psychatrie, Originalien", „Hammer", Hugenberg,
Prohibition,
------------------------------------------------------------------------------
Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 09. Januar 2009 05:59
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 11. Januar 2009 07:03
1929 wird in deutschen Lichtspieltheatern der Tonfilm Einzug halten, weis die
„Freiburger Zeitung" vom 11. 1. 1929 zu berichten.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=11b2&year=1929&month=01&project=3&anzahl=4
Das Beispiel eines nachträglich vertonten Stummfilmes, kann man ja
mittlerweile auch im Internet besichtigen.
Siehe dazu auch: .
Parsimony.24139
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 22. Januar 2009 05:27
Dem 200. Geburtstag von Gotthold Ephraim Lessing widmet die
„Freiburger Zeitung" vom 22. 1. 1929 eine Sonderbeilage.
Zu seinen Werken gehört bekanntlich auch der „Nathan der Weise": und in
selbigem findet man ja auch die durchaus beachtliche Aussage:
Lessing, der von sich selbst mal sagte, „Liebhaber der Theologie, aber
nicht der Theologen" zu sein, hat auch Religionsgeschichtlich Bedeutung.
Paul Tillich etwa, rekapitulierte zu ihm:
„Lessing war ein universaler Geist: er
war Dichter, Dramatiker, Philosoph und Theologe, Durch seine Veröffentlichung
der "Fragmente eines Unbekannten" (1774-78), die er angeblich in der
Bibliothek zu Wolfenbüttel, wo er seinerzeit als Bibliothekar arbeitete,
aufgefunden hatte, verursachte er eine der größten Kontroversen in der
Geschichte der protestantischen Theologie.
Diese Fragmente waren Auszüge aus dem Hauptwerk des Aufklärers Hermann Samuel
Reimarus, „Apologie oder Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer. Gottes"
die dieser selbst aus Angst vor der Reaktion seiner Zeitgenossen zu seinen
Lebzeiten nicht hatte drucken lassen."
Generationen später, hat namentlich Albert Schweitzer in seiner
„Geschichte der Leben Jesu-Forschung" auch den Fall Reimarus mit referiert (wo
man bei Bedarf, weiteres entnehmen kann).
Über das von Gotthold Ephraim Lessing herausgegebene Werk von Hermann Samuel
Reimarus (1694-1768) berichtet Schweitzer unter anderem:
'Dann ist aber das Grundproblem der alten
Dogmatik, die Verzögerung der Parusie. Schon Paulus musste sich da an die
Arbeit machen und im II. Thessalonicherbrief alle möglichen und unmöglichen
Gründe finden. warum die Wiederkunft sich hinauszog. Reimarus beleuchtet
mitleidlos die Lage des Apostels, der die Leute hinhalten muss.
Der Autor des II. Petrusbriefes geht schon zielbewusster vor und richtet sich
ein, die Christenheit definitiv mit dem Sophisma von den tausend Jahren die
vor Gott wie ein Tag sind, zu vertrösten, wo doch bei der Verheißung nicht mit
Gottes- sondern Menschenjahren gerechnet wurde.
'Unterdessen haben die Apostel bei der ersten einfältigen Christenheit so viel
damit gewonnen, dass, nachdem einmal die Gläubigen damit eingeschläfert
wurden, und der eigentliche Termin ganz verstrichen war, die folgenden
Christen und Kirchenväter sich durch eitle Hoffnungen bis in alle Ewigkeit
halten konnten'.
Albert Schweitzer fügt noch hinzu:
Reimarus war der erste, der nach achtzehn
Jahrhunderten wieder ahnte was Eschatologie sei. Mag die Lösung bei Reimarus
falsch sein - die Beobachtungen, von denen er ausgeht, sind unfehlbar richtig,
weil die Grundbeobachtung eben historisch ist'.
Schweitzers dortige Ausführungen besitzen auch deshalb Quellenwert, die
weil es zu keiner eigentlichen Neuveröffentlichung der Ausführungen des
Reimarus kam.
So entsprechende Anstrengungen gemacht wurden, etwa von David Friedrich
Strauss, verstand die Theologenzunft, sie wirkungsvoll zu hintertreiben,
worauf etwa Mauthner in seiner „Geschichte des Atheismus" verweist.
Nun mag erschwerend sein, dass Reimarus weitschweifig, sich auf 1400 Seiten
verbreitete, von denen Lessing auch nur einen relevanten Auszug präsentierte.
Man wird sicherlich einzuräumen haben, ein 1400-Seiten Wälzer ist nichts fürs
breite Publikum.
Bedeutsam ist dann Lessing auch durch seinen Vergleich mit einem „garstigen
breiten Graben" geworden, den zu überschreiten schier unmöglich ist, zwischen
„Offenbarungsgläubigen" einerseits und „Rationalisten" andererseits.
Die konventionelle Theologenzunft tut sich daher noch heute, mehr als schwer
mit ihm.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=03&day=22b3&year=1929&month=01&project=3&anzahl=4
Zu seinen theologischen Streitschriften gehört sicherlich auch der Anti.-Goeze
wo er sich gegen die Angriffe gegen seine Reimars-Publikation welche der
Theologenzunft nicht „schmeckte" verteidigt, die es auch Online gibt, auf
http://www.zeno.org/Literatur/W/Inhaltsverzeichnis
Für heutigen „Geschmack" allerdings zu weitscheifend abgefasst.
Bezüglich der „Fragmente eines Ungenannten" siehe auch:
http://home.rhein-zeitung.de/~ahipler/kritik/lessing1.htm
(dort weiterführende Links)
Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fragmentenstreit
http://www.atheisten.at/archiv/REIMARUS.pdf
http://www.philos-website.de/index_g.htm?autoren/reimarus_g.htm~main2
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 25. Januar 2009 19:13
Nachdem die Catholica bereits die rückwärtsgewandten
Lefebvre-Anhänger wieder in ihren Schoß aufgenommen, geht es offenbar in
dieser Kontinuitätslinie weiter.
Der Herr Papst rehabilitiert Holocaust-Leugner
www.sueddeutsche.de/politik/282/455954/text/
www.focus.de/panorama/welt/pabst-benedikt-xvi-exkommunizierung-von-holocaustleugner-juedische-gemeinschaft-empoert_aid_364986.html
...
Uralt geworden und nichts dazu gelernt
Das gilt für den Papst und die Kirche. Wer in der heutigen Zeit solche
Entscheidungen trifft, ist nicht ernst zu nehmen. Leider tun dies zu viele
Menschen, statt auf ihren eigenen Menschenverstand zu vertrauen.
www.salzburg.com/nwas/index.php?article=DText/e1d78$*g3bx2j~i-p34ojc7&img=&text=&mode=§ion=newsletter&channel=nachrichten&sort=
Eine Provokation Benedikts nach der anderen ...
hat sich Joseph Ratzinger den schlimmsten Affront geleistet, der gegen das
jüdische Volk und Israel möglich ist. Dies bestätigen die entsetzten
Reaktionen der jüdischen Gemeinschaft weltweit.
...
Für Juden und Holocaust-Überlebende wäre eine Seligsprechung Pius XII. erneut
eine Provokation.
Ach ja, falls einer nicht weis, wie der Herr Papst Pius XII beliebte sich
bildlich der Öffentlichkeit zu präsentieren (als er eben noch nicht Papst
war): auch dafür gibt es ein „beeindruckendes" Bild.
Siehe auch die skandalöse, von diesem Papst gleichfalls zu verantwortende
Meldung bezüglich Spanien
Parsimony.24501
Re:Die Ewiggestrigen ...
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 30. Januar 2009 09:36
auf der für sie geeigneten Plattform namens Catholica, formieren sich.
www.welt.de/politik/article3114539/Zweiter-Piusbruder-zweifelt-oeffentlich-am-Holocaust.html
Aus dem zwischenzeitlich nicht geringen Meldungsumfang herausgefischt:
elf.scm-digital.net/show.sxp/6816__papst_sitzt__in_der_dementi-falle__.html?sxpnoid=0
elf.scm-digital.net/show.sxp/6932_traditionalistenbischof_muss_holocaust-leugnung_zur_.html?sxpnoid=0
Detailzitat:
„Die Pius-Bruderschaft sei ... römisch-katholisch, sagte der Leiter des
deutschen Distrikts, Pater Franz Schmidberger, der Wochenzeitung »Junge
Freiheit"
A ja, dann haben sich jetzt wohl die rechten Partner gesucht und
gefunden!.
Ein Kommentar in der "Berliner Zeitung" vom 31. 1. 2009
Re:Die Ewiggestrigen ...
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 31. Januar 2009 17:41
Die FAZ notiert in einem Artikel, zu einem der ins Gerede gekommenenen
kirchlichen Holocaustleugner, sein Tätigkeitsfeld liege in Argentinien.
Nicht erwähnen tut jener Artikel etwa die „Odessa", welche nach Ende des
zweiten Weltkrieges, belastete Nazis, mit kirchlich-logistischer
Unterstützung, nicht selten nach Argentinien verhalf.
Der Technokrat des Judenmordes, Eichmann - zur Erinnerung - wurde ja just
auch in Argentinien seinerzeit dingfest gemacht
Obwohl vorgenanntes von der FAZ nicht mit erwähnt wird, enthält dieser
Artikel auch so, einige bemerkenswerte Aussagen. Etwa die:
„Dass sich Lefebvre seinerzeit darum bemühte, in Argentinien eine Bastion
für seine Bewegung aufzubauen, die für traditionalistischen
Priesternachwuchs in seinem Sinn sorgen sollte, hatte vor allem einen
Grund. Er fand in der von 1976 bis 1983 herrschenden Militärdiktatur
großen politischen Rückhalt für sein Projekt
...
Lefebvre konnte in diesem Milieu sein Vorhaben ohne großes Aufsehen und
wohl auch mit Unterstützung anpacken. Die Willfährigkeit der Kirche
gegenüber der Diktatur ging seinerzeit so weit, dass Geistliche öffentlich
die Verfolgung von Regimegegnern rechtfertigten und in den Gottesdiensten
den Führern der Junta die Kommunion spenden. Militärseelsorger „segneten"
von den Sicherheitskräften entführte Personen, bevor sie betäubt und aus
Flugzeugen über dem Río de la Plata oder dem Atlantik abgeworfen wurden."
www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EA6214C1CD7984ADABA7595C205A44241~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Siehe auch:
www.ila-web.de/artikel/ila301/rattenlinie.htm
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 26. Januar 2009 07:00
Springers „Die Welt" wurde am 26. 1. 1999 für den WTG-Apologeten B...,
die Tribüne für eine Attacke hinterhältiger Art.
Man kennt das Kalkül gewisser Kreise zur Genüge, mit nur der Andeutung des
Stichwortes „MfS" so etwas wie Berufsverbote für die in diesen Geruch
gelangenden, zu bewirken. Die WTG und ihr Sprachrohr B..., wollten offenbar
auf demgleichen „Pferd" reiten. Sprachrohr B... attackierte da besonders den
„Familienclan" Pape.
Drei Personen sind da besonders namentlich zu nennen.
Dieter Pape, zu DDR-Zeiten auch in Sachen Zeugen Jehovas inhaftiert. Später
zum dezidierten Kritiker und Spiritus rector, unter anderem der
WTG-kritischen „Christlichen Verantwortung" aufgestiegen. Aber in seiner
gesamten Laufbahn stets auf jenem Territorium lebend, welches politisch eben
das Ostdeutsche war.
Zweitens dessen leiblicher Brüder Günther Pape. Ursprünglich zwar auch im
Ostdeutschen Bereich wohnhaft. Bedingt durch die Zeugen Jehovas Religion
einer dortigen Verhaftung durch Flucht in den Westen ausweichend. Dort
seinen - nicht unumstrittenen - Weg auch innerhalb der katholischen Kirche
machend.
Und drittens der leibliche Sohn des Günther Pape, Klaus-Dieter Pape. Vom
ersten Lebenstage an, auf westlichem Territorium lebend, und dann in das
katholische Milieu mit eingebunden, und dort seinen „Weg" machend.
Die Gemengelage, welche die WTG und ihr Sprachrohr B... daraus gestalteten,
lässt sich am besten mittels eines Kommentares der Zeitschrift „Berliner
Dialog" Nr. 3/4-1999 verdeutlichen. Unter der Überschrift: Sippenhaftung für
Apostaten" führte Thomas Gandow dort dazu aus:
www.religio.de/dialog/399/19_39-40.htm
„Unter der Überschrift: "Kreuzzug als
Familienunternehmen - Bekehrung in der DDR: Wie die Papes über die Zeugen
Jehovas aufklären" veröffentlichte der bekannte, allerdings wegen seines
Eintretens für Psychogruppen und gegen die Enquetekommission des Deutschen
Bundestages inzwischen stark umstrittene Heidelberger Kirchenhistoriker
Gerhard B... in der WELT vom 26. Januar 1999 einen als Buchbesprechung
deklarierten Angriff auf die Jehovas-Zeugen- Kritiker Klaus-Dieter und
Günther Pape.
Anlaß ist die Veröffentlichung des Buches von Klaus Dieter Pape: "Die
Angstmacher. Wer (ver)führt die Zeugen Jehovas", St. Benno, Leipzig. 200 S.
...
Wir dokumentieren und kommentieren Auszüge
aus B...s Artikel und Entgegnungen von Klaus-Dieter Pape aus seinem an die
WELT gerichteten Leserbrief vom 27. Januar 1999. - Red.
Der Kirchengeschichtler B... beginnt seine Buchbesprechung mit einer
familiengeschichtlichen Betrachtung. Dabei entpuppt sich der Heidelberger
Professor nun auch noch als Erbforscher:
Gleich am Anfang seiner Rezension flicht er Überlegungen ein zur seltenen
Möglichkeit der Vererbung des Hangs zum Konvertiteneifer bei Apostaten der
zweiten Generation. Ein vererbungstheoretischer Einstieg für eine
Buchbesprechung ist zwar ein in den letzten 55 Jahren eher ungewöhnlicher
Gedankengang, der aber, kombiniert z.B. mit dem unausgesprochenen, aber
deutlichen Gedanken der Sippenhaftung, durchaus eine gewisse Plausibilität
und absichtsvolle Diffamierungskraft entfalten kann:
"Es ist eine alte, vielfach belegte
Erfahrung, daß manche Konvertiten dazu neigen, sich in besonders negativer
Form über ihre frühere Religion zu äußern. Sehr viel seltener kommt es vor,
daß sich dieser Hang zur Verurteilung des ehemaligen religiösen Weges in die
zweite Apostaten-Generation fortzeugt. Im Fall der Familie Pape hat sich ein
ganzer Clan der Diskreditierung einer Religionsgemeinschaft verschrieben,
wie das neueste Buch 'Die Angstmacher' wieder einmal belegt.
Vater Günther Pape erlebte als Neunjähriger, wie seine Eltern 1936 wegen
illegaler Tätigkeit für die 1933 verbotene Religionsgemeinschaft der Zeugen
Jehovas (ZJ) von der Gestapo verhaftet wurden. Er selbst kam ins
Armen-Kinderheim, dann 1944 zum Reichsarbeitsdienst. 1945 mußte er zur
Wehrmacht und arbeitete dann seit Januar 1946 als hauptamtlicher Mitarbeiter
bei den ZJ. Nachdem seine Religionsgemeinschaft 1950 in der DDR verboten
wurde, floh er in den Westen, sein jüngerer Bruder Dieter blieb.
Am 7. Januar 1957 wurde Pape von dem Schöffengericht Waldshut zu neun
Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Er hatte finanziellen Verpflichtungen
nicht nachkommen können, nachdem er ohne alles Kapital eine Zeitschrift
'Deutsche Wiedervereinigung' gegründet, Büroräume angemietet, Mobiliar
gekauft und drei Angestellte beschäftigt hatte.
Als ihm seine Religionsgemeinschaft wegen des kaufmännischen Abenteuers
Vorhaltungen machte, zeigte sich der verhinderte Zeitungsverleger wenig
einsichtig. Daraufhin wurde er ausgeschlossen."
Dazu Klaus-Dieter Pape:
"Herr B... wirft meinem Vater vor, daß er am 7. Januar 1957 in
Waldshut zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt wurde. Warum hat er
dann nicht erwähnt, daß mein Vater im gleichen Jahr in der nächsten Instanz
von Schuld frei gesprochen wurde? Will Herrr B... unser Staatsrecht auf den
Kopf stellen? Zudem hat nicht mein Vater die 'Deutsche Wiedervereinigung'
gegründet, sondern Wilhelm Hauser, der auch Geschäftsführer war. Ist Herr
B... nun ein bewußter Verleumder, oder läßt er sich vor einen bestimmten
Karren spannen?"
Was den Zeugen nicht erlaubt ist...
Weiter schreibt B...:
"Dieser Vorgang inspirierte ihn zu
eigener schriftstellerischer Tätigkeit. Er verfaßte ein scharfes
Anklage-Buch gegen seine frühere Religionsgemeinschaft mit dem Titel: 'Ich
war Zeuge Jehovas'. Das Buch erschien 1961, erlebte bis 1993 15 Auflagen. In
Papes Kurzbiographie heißt es lakonisch: 'Bruch mit den Zeugen Jehovas
1956/57.' Im Text spricht Pape einmal dunkel von 'innerer Not', 'äußerem
Versagen' und Anklagen durch die ZJ. Die Zeitschriftengründung und den
Prozeß sparte er in seiner Anklageschrift aus.
Ostern 1963 konvertierte er zur katholischen Kirche. Seit Anfang der 70er
Jahre setzte Günther Pape, nunmehr im Dienst der katholischen Kirche, seine
ganze verbissene Energie daran, mit weiteren Büchern, Broschüren und
Vorträgen vor den 'Täuschungen, Irreführungen und Fälschungen' der ZJ zu
warnen. Mit dem gleichen Ziel war Bruder Dieter im östlichen Deutschland
tätig. Beide entfalteten rege grenzüberschreitende Aktivitäten zum Schaden
der ZJ. Laut Urteil des Landgerichts Limburg vom 22. März 1996, das über
eine Klage Günther Papes gegen die ZJ zu befinden hatte, besteht sogar der
dringende Verdacht, daß Günther Pape Material aus dem Westen zur
Veröffentlichung für die DDR-Zeitschrift 'Christliche Verantwortung' (CV)
lieferte.
Den Unterlagen der 'Gauck'-Behörde zufolge wurde die CV vom Ministerium für
Staatssicherheit (MfS) herausgegeben und sollte 'zersetzend' unter den ZJ in
der DDR wirken."
Hierzu wieder Klaus-Dieter Pape:
"Herr B... führt das Urteil des Limburger Landgerichtes vom 22. März
1996 an, um meinen Vater zu verdächtigen, er hätte doch irgend etwas mit dem
Staatssicherheitsdienst der DDR zu tun gehabt. Im Urteil des Limburger
Landgerichtes ist aber etwas anderes zu lesen:
'Die Beklagten (Die Wachtturmgesellschaft in Selters und die
Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Berlin, K-D. Pape) werden
verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung
festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 50.000 DM, ersatzweise Ordnungshaft
bis zu zwei Monaten, zu unterlassen, über den Kläger (Günther Pape, K-D.
Pape) zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst der
ehemaligen DDR zusammengearbeitet.'
Will Herr B.... nun das verbreiten, was den Führern der deutschen
Zeugen Jehovas gerichtlich untersagt ist? Warum?"
fragt Klaus-Dieter Pape.
Wir ergänzen: Anscheinend kennt B.... nicht nur die Möglichkeiten des
deutschen Presse- und Verleumdungsrechts, sondern beherzigt als
Kirchenhistoriker auch den altrömischen Grundsatz semper aliquid haeret...
("Es bleibt schon immer etwas hängen...") statt sich an die ebenfalls
historische Regel zu halten: Quod non licet Iovi, non licet bovi. Frei und
sinngemäß übersetzt: Was dem Zeus (und den Zeugen) nicht erlaubt ist, kann
auch dem Herrn Professor nicht erlaubt sein.
Weh Dir, daß Du ein Neffe bist... B... über den Onkel des Verfassers des von
ihm besprochenen Buches:
"Verantwortlicher Mitarbeiter war
Dieter Pape, vom MfS als 'Inoffizieller Mitarbeiter' (IM) mit dem Decknamen
'Wilhelm' geführt. Neben seiner Tätigkeit für die CV arbeitete Dieter Pape
das Buch seines Bruders Günther Pape 'Ich war Zeuge Jehovas' für eine
DDR-Ausgabe grundlegend um. In dieser DDR-Fassung rechtfertigte Pape das
Verbot der ZJ in der DDR. Das Verbot sei 'auf Grund der provokatorischen
Politik der Wachtturmgesellschaft, auf Grund ihrer antidemokratischen
Wühlarbeit in Verbindung mit anderen ... verbotenen Aktionen' zu Recht
erfolgt. (...)"
Endlich kommt B... zum Autoren des
"besprochenen" Buches: "Günther Papes Sohn, Klaus-Dieter Pape, von Beruf
katholischer Diplom-Theologe und ebenfalls im Dienst der
römisch-katholischen Kirche, ist in die Fußstapfen seines Vaters und Onkels
getreten.
Nach dem Zusammenbruch der DDR hat das Pape-Trio Günther, Dieter und
Klaus-Dieter einen Verein 'Christliche Dienste' gegründet. (...)"
Klaus-Dieter Pape entgegnet:
"Wenn Herr B... sich Mühe gemacht hätte, hätte er erfahren können,
daß mein Onkel Dieter Pape aus unserem Verein ausgetreten ist, nachdem er
uns Ende 1996 seine Vergangenheit mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR
geoffenbart hatte. Aber Wahrheit scheint Herrn B... nicht zu interessieren."
Hämische Verwertung eines
deutsch-deutschen Familiendramas
Vom Rezensenten eines theologisch-apologetischen oder sektenkritischen
Sachbuches kann man zwar erwarten, daß er "bei der Sache" bleibt, nicht
unbedingt aber Einfühlung und Takt bei der Darstellung eines Sekten- und
Familiendramas im geteilten Deutschland. Jedoch ist es wohl schon lange her,
daß in einer deutschen Zeitung in so offener Form intellektuelle
Sippenhaftung gefordert und der gewünschte Maulkorb für den Neffen mit den
Taten des Onkels begründet wurde.
Nicht vererbt, sondern erworben:
Sprachregelung der Kultlobby und Stasi-Methoden
Auch die bei Kultlobbyisten inzwischen wohl vorgeschriebene herabsetzend
gemeinte Bezeichnung von Sektenaussteigern als "Apostaten" darf bei B....
nicht fehlen.
Als gegnerisch empfundenes Engagement kann B... nur mit abwertenden
Beiworten beschreiben. Da ist vom "Pape-Trio" die Rede, ja die drei werden
sogar zu einem ganzen "Clan" Perhorresziert.
Engagement, Broterwerb, Schriftstellerei? - Nein, unser WELT-bekannter
Vielschreiber weiß es selbst anders: Es setzt jemand "seine ganze verbissene
Energie" ein...
Interessant ist, daß Rezensent B... neben seinen scharfen persönlichen
Angriffen auf die Papes kein einziges kritisches Wort zum Inhalt des so
"besprochenen" Buches verliert. Ob man deshalb soweit gehen kann wie
Klaus-Dieter Pape, der aus der fehlenden inhaltlichen Auseinandersetzung
ironisch folgert, da B... "weder an dem Buch meines Vaters noch an meinem
Buch inhaltlich etwas auszusetzen hat, gehe ich davon aus, daß er uns in
unserer Analyse und Darstellung der Zeugen Jehovas und der
Wachtturmgesellschaft zustimmt" muß wohl bezweifelt werden.
Offensichtlich werden unwissenschaftliche Arbeitsmethoden nicht vererbt,
sondern erworben.
Mit seiner mißratenen Buchbesprechung hat B... gegen die von ihm selbst ins
Spiel gebrachte Vererbungslehre wenigstens für einen Teilbereich und für
sich selbst eine andere Deutung für Eifertum und Anwendung fragwürdiger
Methoden nahegelegt. Man muß sich nämlich fragen, ob Gerhard B..., der sich
seinen Namen bei der Dokumentation von Stasi-Machenschaften und
Stasi-Verstrickungen gemacht hat, von den in diesem Zusammenhang studierten,
immer personenbezogenen Methoden der "Bearbeitung" von Gegnern zu sehr
affiziert worden ist.
Mir scheint jedenfalls, sein aktuelles publizistisches Engagement für Sekten
und Psychogruppen zeigt, daß er verlernt hat, was heute zu den Regeln
seriöser wissenschaftlicher Arbeit und Kritik, auch und gerade in einer
Buchbesprechung, gehört: "Go for the ball, not for the man".
Soweit der Text von Thomas Gandow dazu.
Ergänzend sei noch angemerkt.
Gleichfalls noch im Jahre 1999 (aber wohl mehr zum Jahresende),
veröffentlichte Günther Pape eine weiteres Buch:
„Ich klage an. Bilanz einer Tyrannei".
Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, die Initialzündung dazu, auch in
dem vorgenannten B...'schen Angriff zu sehen.
Weiter ist noch zu notieren. Insbesondere in Sachen der mit erwähnten
Zeitschriftengründung, und weiterer Details, gibt es im Internet dazu auch
eine relevante Stellungnahme von Günther Pape selbst, die in diesem Kontext
sehr wohl auch Beachtung verdient.
Parsimony.8294
Ergänzend zum Thema ist auch
Die Studie von Andre Gursky
Da Pape in seinem Buch „Ich klage an", auch auf diese Vorgänge mit eingeht,
sei auch daraus noch der entsprechende Passus zitiert:
„Wie genau dieser "Informationsdienst" arbeitet, wurde mir persönlich im
Januar 1999 bewußt. In der Welt erschien ein Artikel von Prof Dr. Dr.
Gerhard B..., der überschrieben war mit "Kreuzzug als Familienuntemehmen"
und eigentlich als Buchbesprechung angelegt war. Anlaß für diesen Artikel
war die Buchveröffentlichung unseres Sohnes Klaus-Dieter im St. Benno
Verlag, Leipzig "Die Angstmacher, wer (ver)führt die Zeugen Jehovas?"
Statt sachlich das Buch zu besprechen, nutzte B... die Gelegenheit eines
Pauschalangriffs gegen den "Pape-Clan". Durch den Artikel wird unter anderem
der Eindruck erweckt, als wäre ich "Stasi-Informant" gewesen, was sich
angeblich auch durch eine gerichtliche Ermittlung und Urteil bestätigt habe.
Die Wirklichkeit sieht doch ein bißchen anders aus. Anläßlich eines Seminars
der Konrad-Adenauer-Stiftung, Rostock, waren mein Sohn Klaus-Dieter und ich
als Referenten geladen. Die "Wachtturm-Gesellschaft", Selters, vertreten
durch Herrn Günter Künz, und die "Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas"
Berlin, vertreten durch Herrn Willi Pohl, hatten über ihren Anwalt P... in
einem Schreiben an die Konrad-Adenauer-Stiftung, Rostock, behauptet, daß
"die Referenten zum Teil schon mit der Staatssicherheit der DDR gegen
Jehovas Zeugen zusammengearbeitet hätten". Und zudem hätten diese,, sich
wiederholt aggressiv gegen die Zeugen Jehovas geäußert und diese
Glaubensgemeinschaft zum wiederholten Male verunglimpft, dabei haben sie
Falschdarstellungen gegeben, die keinerlei Wahrheitsgehalt haben."
Kopien dieses Schreibens wurden an den damaligen Bundespräsidenten Richard
von Weizsäcker und den Bundeskanzler Helmut Kohl als Schirmherren der
Stiftung und den Stiftungsvorstand geschickt. Falschdarstellungen und
Verunglimpfungen war ich ja mittlerweile gewohnt im Umgang mit der
Wachtturm-Führung.
Allerdings war mit dem Versuch, die "Stasi-Keule" gegen mich zu schwingen
die Grenze des Ertragbaren wirklich überschritten.
Ich klagte wegen dieser Behauptung gegen die Wachtturm-Gesellschaft und die
Religionsgemeinschaft.
Im Gerichtsurteil heißt es: " ... für Recht erkannt:
Die Beklagten werden verurteilt, es bei Meldung eines für jeden Fall der
Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 50 000,- DM,
ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu unterlassen, über den
Kläger zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst der
ehemaligen DDR zusammengearbeitet."
Dieses Urteil wird in dem Artikel von B... nicht mit einer Silbe erwähnt.
B... bringt hingegen Bemerkungen aus Stasi-Akten als Beweise an, die den
Vorwurf oder den Verdacht der Stasi-Mitarbeit beweisen sollten. Er schreibt
nicht, daß dieser Verdacht aus Gerüchten entstand, die ein "Stasi-IM"
aufgrund von Hörensagen zu Papier gebracht hatte und aus der Behauptung
heraus, daß mein Bruder mein Buch "Ich war Zeuge Jehovas" in total
veränderter Form für den DDR-Buchmarkt herausgegeben hatte. Der Verdacht der
Zusammenarbeit mit der Stasi war nicht haltbar, weil er nie stattgefunden
hat.
Interessant ist nun, daß dieser Artikel von Mitarbeitern des
"Wachtturm-Informationsdienstes" benutzt wird, um damit meine Familie und
unsere Veröffentlichungen zu diskreditieren. Mir liegen schriftliche
Berichte aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands vor, die besagen, daß
Mitarbeiter des Informationsdienstes bei Personen vorsprechen und denen
diese Berichte überreichen. Anläßlich eines Vertrages in Dresden meines
Sohnes im Februar 1999 wurde er vom Leiter des regionalen
Informationsdienstes Sachsen, Herrn Jahn, daraufhin angesprochen. Da unsere
Veröffentlichungen sachlich und rechtlich nicht anfechtbar sind, wird
versucht, die Personen zu diffamieren und als unglaubwürdig hinzustellen.
Nachtrag:
Meine Meinung, namentlich zur Fortsetzung der „Christlichen Verantwortung"
(Gera) durch „Aus Christlicher Verantwortung" (Tübingen).
Formaljuristisch und wirtschaftlich handelt es sich um zwei unterschiedliche
Zeitschriften.
Konnte man der „Christlichen Verantwortumg" noch unterstellen (und das ist
auch beweisbar, etwa via des Aktenbestandes vormaliges Staatssekretariat für
Kirchenfragen, jetzt im Bundesarchiv befindlich). Konnte man also der CV
unterstellen, vom DDR-Staat (auch) finanziell ausgehalten zu sein; so kann
man selbiges im Falle „Aus Christlicher Verantwortung" nicht. Für letztere
zeichnete Pape (Junior) allein wirtschaftlich verantwortlich. Sollte es
nebst Abo-Gebühren noch größere Spenden der anrüchiger Art für sie gegeben
haben, hat bis heute, keiner den Beweis dafür angetreten, respektive es auch
gar keiner erst versucht, mangels Aussichtslosigkeit.
Formaljuristisch ist es also völlig in Ordnung, die Unterschiedlichkeit,
beider Blätter zu betonen.
Es gibt allerdings noch eine andere Komponente, die moralische.
Ich will es mal mit meinen zeitgenössischen subjektiven Eindrücken versuchen
zu veranschaulichen.
Von der CV-Versandliste war ich zu DDR-Zeiten schon lange gestrichen worden.
Zwischen dem CV-Projekt und meiner Person herrschte und herrschte, absolute
Funkstille. Den Dieter Pape habe ich zur absoluten Persona non grata für
mich erklärt. Nicht nur in Worten, auch in Taten.
Ich konnte praktisch die CV, nur noch auf dem Wege, in größeren
Zeitabständen zur Deutschen Bücherei Leipzig unternommenen Forschungsreisen,
als „Mitbestellung", in den dortigen Lesesälen einsehen. Wer die Lesesäle in
Leipzig kennt, namentlich den Hauptlesesaal mit seinen antiquierten
Holzstühlen, die wohl dort schon seit den ersten Tagen ihrer Gründung (also
1913) existieren. Die man aber nicht wagt, wohl aus antiquierten
Konservationsgründen (nach dem Motto unter Denkmalschutz stehendes darf
nicht verändert werden), mal durch zeitgemäßeres Gestühl zu ersetzen, kann
vielleicht nach empfinden. Eine 8-Stunden-Sitzung dort erreicht fast den
Status einer physischen Marterung. Das aber nur so nebenbei. Jedenfalls habe
ich dort den Wechsel zu dem Nachfolgeorgan auch zeitgenössisch mitbekommen.
Und meine (damalige) subjektive Meinung war in der Tat die.
Aha, die Stasi lebt also unter neuem Firmenschild fort.
Objektiv ist das keineswegs unterstellbar. Nur pflegen Menschen halt auch
eine subjektive, eher gefühlsmäßige Ebene zu haben.
Ich habe es auch abgelehnt, mich als Bezieher für das Nachfolgeblatt
anzumelden. Twisselmann's „Bruderdienst" („Brücke zum Menschen") beziehe ich
seit das eben auch für Ostdeutsche möglich ist, dieweil der eben nicht
diesen vorgenannten anrüchigen Charakter hat. Im Falle „Aus Christlicher
Verantwortung", habe ich es lieber vorgezogen, die „Leipzig-Tortour" auf
mich zu nehmen, als denn mich als Bezieher auch dort anzumelden.
Die Pape's müssen sich sehr wohl vorhalten lassen, eine anrüchige Linie in
modifizierter Form, fortgesetzt zu haben. Zudem dürfte wohl die
Versandkartei der CV, mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die „Aus Christlicher
Verantwortung" übergegangen sein, die damit schon mal, eine nicht zu
unterschätzende Startgrundlage hatte.
1996 hatte sich dann ja auch das Thema „Aus Christlicher Verantwortung"
erledigt, und ich meine da schon einige Spatzen von den Dächern
herunterträllern gehört zu haben. Wohl nicht ganz freiwillig.
Der Fall erinnert mich sehr wohl an den Fall der SPK („Schweizerische
Presse-Korrespondenz") zu Nazizeiten als Anti-ZJ-Blatt in der Schweiz mal
erschienen.
Habe ich, mangels Belege im wissenschaftlichen Bibliothekswesen, die SPK bis
heute nicht einsehen können, so ist sie mir dennoch ein Begriff, durch ihre
anderweitige Erwähnung, und teilweisen Zitierung.
Gegründet von einem Naziagenten (Boris Toedtli in der Schweiz). Wer diesen
Toedtli als etwas anderes als wie Naziagent bezeichnet, der liegt falsch,
grundlegend falsch!
Schon nach kurzer Zeit sank der Stern des Naziagenten Toedtli dramatisch in
die Tiefe.
Hatte Toedtli noch bei seinem Nazi-Partner Ulrich Fleischhauer um Geld für
den Start des SPK-Projektes gebettelt (aber doch wohl nicht erhalten), trat
in diese Lücke helfend die katholische Kirche.
Für die Catholica gilt seit jeher der Grundsatz der Prinzipienlosigkeit,
wenn es ihr denn nützlich erscheint. Kontakte zum Papstnuntius in der
Schweiz besaß Toedtli ja schon.
Und der Herr Papstnuntius war da sicherlich auch von den von Toedtli
angestrengten Gerichtsverfahren, gegen WTG-Funktionäre, angetan.
Nachdem sich Toedtli also selbst ins politische „Aus" manovriert hatte,
lebte seine SPK aber trotzdem fort. Nunmehr eine „Gesellschaft für Kirche
und Papst", für sie zeichnend.
Auch diese „Gesellschaft" hatte keine Berührungsängste, ein Projekt mit
anrüchigem Hintergrund fortzusetzen.
Wie die Bilder sich doch gleichen!
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 29. Januar 2009 06:55
Am 29. 1. 1929, publizierte der katholische Theologe Konrad Algermissen,
in der „Augsburger Postzeitung" einen „Propagandamethoden und Weltlage der
Bibelforschersekte" überschriebenen Artikel. Algermissen ist im katholischen
Bereich, sicherlich nicht „irgendwer". Dafür spricht unter anderem seine
voluminöse „Konfessionskunde", welche zudem mehrere Auflagen erlebte. Begrenzt
auf die 1920er Jahre, kann man Algermissen, im katholischen Bereich, als den
vielleicht diesbezüglich Sachkundigsten ansprechen. Das wiederum bedeutet
nicht, dass alle seine Thesen „unanfechtbar" wären. Aber man muss ja auch das
jeweilige Umfeld sehen. Und in selbigem katholisch orientierten, war
Algermissen unfraglich „der" damalige Sachkenner.
Ein Zeitungsartikel hat etwas flüchtiges an sich. Er ist „für den Tag",
weniger für die „Ewigkeit" geschrieben. Das gilt auch in diesem Fall.
Gleichwohl mögen als Zeitdokument, seine damaligen Hauptaussagen einmal näher
vorgestellt werden. Unter anderem notierte Algermissen in diesem Artikel:
„Allerdings wird dieser Schriftenvertrieb
der Bibelforscher in den Vereinigten Staaten noch weit übertroffen vom Volke
der Dichter und Denker. In Deutschland wurden 1927 von der Bibelforschersekte
verkauft:
795.473 gebundene Bücher und 2,233,220 Broschüren, das sind insgesamt
3.028,693 selbstständige Schriften. Dazu wurden 7.115.000 Traktate gratis
verteilt.
In den USA (hingegen) 616.870 Bücher, 952.112 Broschüren also insgesamt
1.568.982 selbstständige Schriften.
In Dresden 1914 Abendmahlsteilnehmer der Bibelforscher.
Erst an zweiter Stelle kommt New York mit 1236 (einschließlich 238 Negern)
[Einfügung. Die Neger führt Algermissen deshalb separat auf, weil dies so
schon in den WTG-Quellen der Fall ist].
In den katholischen Ländern Südamerikas
kommt die Sekte nur schwer voran. Nur in zwei Staaten, Brasilien und
Argentinien ist sie mit verschwindend wenigen Mitgliedern vertreten. Brasilien
zählt nur 117 und Argentinien nur 70 Abendmahlsteilnehmer."
In Fortsetzung selbigem, gab es dann noch am 31. 1. 1929 einen zweiten
thematischen Artikel. In selbigem war zu lesen:
„Die verhältnismäßig glänzendsten Erfolge
hat die Bibelforschersekte in den europäischen Ländern gemacht, besonders in
Deutschland. Wir dürfen diese Erfolge zum großen Teil auf die durch Krieg- und
Nachkriegszeit hervorgerufene seelische Not der Bevölkerung dieser Länder
zurückführen. Die tieferen Gründe dürften allerdings in der inneren Zersetzung
und Sehnsucht des heutigen Protestantismus zu suchen sein; denn gerade die
überwiegend protestantischen Länder und Gegenden sind es, in denen die
Bibelforscher ihre meisten Erfolge zu verzeichnen haben.
In keinem Lande ist die Entwicklung der Bibelforscherbewegung unter solchen
Stürmen und Schwierigkeiten vor sich gegangen wie in der Schweiz. Durch die
aufdringliche, oft geradezu unverschämte Agitation der Sekte sehen sich
Regierung und Bevölkerung verschiedentlich zur Anwendung äußerster
Gewaltmittel gezwungen.
Bereits 1924 beschlossen die Kantonsregierungen von Aargau, Luzern, Appenzell
J-Rh, Glarus, Solothurn, St. Gallen und Nidwalden, den Kolporteuren der
Bibelforschersekte keine Hausiererpatente zum Vertriebe ihrer Drucksachen mehr
abzugeben.
Daraufhin richtete die Sekte einen Staatsrechtlichen Rekurs an das
Bundesgericht gegen die Verfügungen der Regierungen von St. Gallen und
Nidwalden, der einstimmig abgewiesen wurde.
1925 sah sich die Polizei von St. Gallen genötigt, das von Verleumdungen
strotzende Hetzblatt der Bibelforscher gegen die Kirche zu beschlagnahmen und
verschiedene Agitatoren der Sekte unter Schloß und Riegel zu setzen.
Dieses entschiedene Vorgehen der Schweizer Behörden hat dort die Bibelforscher
ein wenig zur Vernunft gebracht. Ihre Agitation wurde in neuerer Zeit
gemäßigter und entfaltete sich weniger volksbeunruhigend. Ihre Unverfrorenheit
aber blieb die gleiche.
Kaum waren sie selber aus dem Allergrößten heraus, als sie auch gleich
anfingen, gegen vorgebliche Beleidigungen gerichtliche Prozesse anzustrengen.
Dieselbe Methode führen sie seit einem Jahr auch in Deutschland durch,
teilweise leider mit Erfolg, in dem es ihnen durch geharnischte Schreiben und
Drohungen gelang, Redakteure von kirchlich eingestellten Blättern zur Aufnahme
eines vorgedruckten Widerrufs zu bringen, der geradezu eine Verherrlichung
dieses Zerrbildes des Christentums darstellt.
Man lasse sich bei ähnlichen Gelegenheiten nicht einschüchtern, sondern wende
sich im Zweifelsfall an meine Adresse.
Auch innere Schwierigkeiten hatte die Sekte in der Schweiz zu überstehen.
Unter Führung eines gewißen Webers entstand 1927 eine weitere Spaltung.
Trotzdem wurden durch rege Werbetätigkeit der Mitglieder zahlreiche Bücher
verkauft. Die Dienstwoche des Jahres 1927 brachte allein einen Absatz von
34.450 selbstständigen Schriften, die durch 760 ehrenamtlich tätige Kräfte
verkauft wurden. Die Schweiz zählt in über 20 Gemeinden 1.667
Abendmahlsteilnehmer. In Frankreich kommen die Bibelforscher trotz aller
Anstrengung, kaum voran. Das ist nicht zu verwundern, da es sich um
überwiegend protestantische Länder handelt und die Geschichte der
Bibelforscherbewegung den offensichtlichen Beweis liefert, daß protestantische
Länder und Gegenden den Angriffen dieser Sekte viel leichter erliegen als
katholische.
In den baltischen Randstaaten und Litauen wurde der Bewegung seitens der
Regierung manche Schwierigkeit gemacht. Bezeichnend ist, daß die Bibelforscher
unter den sozialistischen Regierungen durchweg viel ungestörter ihre
Propaganda entfalten konnten. So schreibt der Leiter von Litauen:
„Im ersten Teile des Jahres 1927 hatten wir unter einer sozialdemokratischen
Regierung größere Freiheiten. Doch seit diese durch einen faschistischen
Staatsstreich gestürzt wurde und die Geistlichkeit wieder in Machtstellung
kam, hat der Teufel größere Anstrengungen gemacht die Wahrheit zu
unterdrücken.
- Unter dieser Wahrheit verstehen die Bibelforscher besonders die Leugnung der
Hl. Dreifaltigkeit und des Daseins der Hölle.
Gerade die Leugnung der Hölle lockte in jenen kulturell rückständigen Gebieten
manche in die Bibelforscherversammlungen.
In Lettland wurden auch viele Bücher an die dort zahlreich vertretenen Juden
verkauft.
Die Mitgliederzahl in diesen Randstaaten ist allerdings trotz aller Arbeiten
verschwindend klein, am stärksten in Litauen, wo man 205 Abendmahlsteilnehmer
zählt.
Ganz Italien zählt nur 20 Abendmahlsteilnehmer."
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 01. Februar 2009 02:20
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 03. Februar 2009 08:55
Der Herr Papst war wohl lange nicht mehr in den Schlagzeilen???
Mit seinem „feinen Gespür" für die „rechten" Personalentscheidungen, sorgt er
mal wieder für umgehenden Nachschub.
„ ... Bannfluch gegen die
Harry-Potter-Kinderbücher bekannt, in denen er "Satanismus am Werk" sah. In
den Text seien "lateinische Fluchsprüche" eingebaut, die keiner verstehe, die
aber "im Unterbewusstsein" wirkten.
Naturkatastrophen, wie den Tsunami in Südostasien oder die Flut von New
Orleans, deutet der in Rom promovierte Theologe als göttliche Strafen gegen
eine sittlich verkommene Welt ..."
Das sind dann für die Ewiggestrigen und ihre Schleppenträger, auch in der
Politik, wohl die „geeigneten Welterrettungsthesen" ...
Ein Schelm, wer den denkt solch Unterbelichtete gäbe es „nur" in der Firma des
Herrn Papst ..
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0202/politik/0063/index.html
Und dazu fragt der in gewissen Kreisen wohl mittlerweile nicht unbekannte
Herr Tjaden in einem Text:
„Wären die katholische Kirche und die
Zeugen Jehovas politische Parteien, stünde längst die Frage im Raum, ob die
obersten Katholiken die Wachtturmgesellschaft rechts überholen wollen."
http://pressemitteilung.ws/node/146551
Wie ergeht es einem Holocaust-Leugner, wenn er eben nicht päpstlichen
Schutz hat, statt dessen sich vielleicht auch im Zeugen Jehovas-Umfeld
tummelt? Die Antwort darauf kann man auch an der traurigen Gestalt des
Dietlieb Felderer
ablesen.
Was die Päpstlich-Argentinisch-Italienischen Holocaust-Leugner da zum „besten"
gaben, hat zuvor auch schon besagter Herr Felderer, nicht für ihn folgenlos,
in die Welt posaunt.
Und da ja einer der katholischen Holocaus-Leugner in Argentinien lokalisiert
wurde, erinnert das auch daran, dass es dort auch eine Deutschsprachige
Zeitschrift namens „Der Weg" gab. Nun will dieser Umstand als solches
überhaupt noch nichts besagen. „Spinnt" man den Faden etwas weiter,
registriert man. Just dort gab es 1954 einen Zeugen Jehovas-bezüglichen
Artikel, eines gewissen „Martin Faustus" (Hochstwahrscheinlich ein Pseudonym).
Auch dieser Umstand will (noch) nicht allzu viel besagen.
Etwas mehr indes besagt der Inhalt dieses Artikels, wenn man dort just die
nazistische These fröhlichen Urstand feiern sieht, die ZJ würden die
„Weltherrschaft des Judentums" propagieren. Und das alles, damit es auch
keiner übersieht, extra in Großschrift vom übrigen Text hervorgehoben. Da
kommt man wohl nicht ganz umhin zu konstatieren, da hat es offenbar auch
waschechte Nazis in den Autorenkreis dieser Zeitschrift verschlagen.
Eine Schwalbe macht selten einen Sommer. Höchstwahrscheinlich gab es im
dortigen Umfeld noch ein paar mehr von der Sorte ...
Offenbar wusste dieser Nazi noch mit ein paar anderen Insider-Infos
aufzuwarten. So liest man in dem Artikel (wie gesagt der Artikel stammt aus
dem Jahre 1954).
„Am 7. 10. 1934 hagelte es dann viele
Tausende von Telegrammen..."
Einen Quellennachweis, etwa aus der WTG-Literatur, wird dabei nicht
genannt. Das wiederum verstärkt den Verdacht, besagter Artikelschreiber hatte
wohl im Jahre 1934 das alles persönlich miterlebt.
Wo kann er es erlebt haben. In regulären Nazibehörden, aber auch bei der
Gestapo. Denn just dorthin wurden die gesammelten Vorgänge weitergeleitet, wie
sich aus dem Aktenbestand des Bundesarchivs belegen lässt.
Wie auch immer. Die Unterstellung, im Umfeld dieses „Der Weg" wimmelte es nur
so von Nazis, dürfte sich wohl kaum stichhaltig entkräften lassen. Die sind
dann ja wohl nicht von heute auf Morgen zu eines besseren bekehrt worden. Die
haben doch dort kräftig „weitergemischt" (siehe Eichmann). Und da haben die
kirchlichen Rechtsaußen sicherlich nicht ohne Bedacht ihre Entscheidungen
getroffen, wo sie sich denn so häuslich niederließen.
Das „Der Weg" nazistisch infiltriert war, lässt sich auch anderweitig
beweisen. Blättert man seine Jahrgänge mal durch (bei einigen von ihnen habe
ich das in der Deutschen Bücherei Leipzig getan), wird man dort nicht selten
dem Namen eines Johann von Leers begegnen.
Selbigen Namen frage man dann mal in der Wikipedia ab. Eine von den Nazis
hochgeschätzte Hitlerbiographie, und noch einiges mehr, steht auf seinem
Konto. Unter anderem bejubelt ein weiterer nazistischer Autor mit Namen
Schramm, der selbst den Jonak gegen die "Hutschnur" ging (und das will schon
einiges heißen). Unter anderem bejubelt dieser Herr Schramm in einer
Hetzschrift zu Nazizeiten, über den "jüdischen Ritualmord", just darin diesen
Herrn v. Leers als seinen Doktorvater.
Und auch das wird vermerkt. Dieser v. Leers zeichnete in Argentinien
wesentlich verantwortlich für die Zeitschrift „Der Weg" und ein dort
angeschlossenes Buchprogramm.
Widmet die aktuelle Ausgabe des „Spiegels" dem Herrn Papst gar ihre
Titelseite; mag das zeitgleiche „Focus" da schon wieder mal (nicht unerwartet)
eben nicht mitziehen. Die „Entlastungs-Schlagzeile" selbigen lautet dann auch
prompt „Die deutsche Islamisten-AG".
Nichts gegen auch diese Thematisierung. Ein Heft davor oder danach, wäre für
das Thema auch geeignet. Aber das Schweigen über den Herrn Papst, aus den
Münchener Redaktionstuben, ist schon symptomatisch. Allenfalls das Thema
Zolibät findet auch „Focus" in dieser Ausgabe thematisierenswert. Hierzu
erneut die Feststellung. Ein Heft davor oder danach, wäre auch dafür geeignet,
und die tatsächliche „Focus"-Politik kommt einer Begünstigung der
Ewiggestrigen gleich.
Die „Freiburger Zeitung" vom 3. 2. 1929 meldet in einer „Eigener
Informationsdienst" überschriebenen Meldung (Spalte 2 weiter unten auf der
Zeitungsseite) es gäbe im deutschen Bundesstaat Preußen geheime
Konkordatsverhandlungen zwischen der Regierung und der päpstlichen Vertretung
in Berlin.
Sie wird unter anderem mit der Vokabel „Geheimniskrämerei" bedacht.
Die Meldung als solches ist knapp gehalten.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=03r1&year=1929&month=02&project=3&anzahl=4
Man weis aus anderen Quellen, dass just zu dieser Zeit, der spätere Papst Pius
XII. Nuntius in Berlin war.
Auf eine Bilddokumentation verzichtete ja die „Freiburger Zeitung".
Indes so abwegig erscheint es wohl nicht, dass der spätere Herr Papst schon
damals in diesem bildlich festgehaltenem Aufzug, zu diesen Verhandlungen
vorfuhr.
Sorry, da hatte ich doch einen „Traum". Und in diesem Traum erschien es
mir, dass ein Ranghoher SPD-Abgeordneter, namens
Wolfgang Thierse, es zutíefst bedauert, zu den „Spätgeborenen" zu
gehören. Wir gerne hätte er sich doch damals schon (!) als Schleppenträger der
Catholica betätigt.
Vielleicht muss ich die Anmerkung zu
Thieres dahingehend differenzieren, dass im „Spiegel" Heft 6/2009
(selbiger wählte als Titelblatt die Überschrift „Der Entrückte. Ein deutscher
Papst blamiert die katholische Kirche"). Das just auch dort Thierse mit der
Aussage zitiert wird:, er : „sehe
hinter den Pannen die Einsamkeit eines Kirchenfürsten, der wie ein
Außerirdischer im Raumschiff lebt.":
Die weiteren Ausführungen dieses „Spiegel"-Artikels bescheinigen dem
Papst dann auch, kein ausreichendes Gespür für politische Fragen zu haben, und
infolgedessen eine „Ökumene von rechts" zu favorisieren.
Insofern kann man Thierse nicht eine Affinität zu einer „Ökumene von rechts"
unterstellen. Sicherlich nicht. Unbeschadet dessen unterstelle ich ihm
trotzdem, prinzipieller Schleppenträger der Catholica zu sein, der vielleicht
mit einem Papst anderen Kalibers, etwas „glücklicher" wäre.
Weiter bescheinigt der „Spiegel" diesem Papst im genannten Artikel:
„Der Papst tritt regelmäßig in die
Fettnäpfchen auf der liberalen Seite, nie in die auf der rechten. Dafür gibt
es viele Beispiele ..."
Sorry wohl nicht nur er. Da gäbe es sicherlich noch ein paar mehr, an
die da zu denken wäre!
Im Juni 1929 kamen dann die Verhandlungen mit Preussen zum Abschluss.
Der Artikel vier des Vertrages, sah darin unter anderem eine jährliche
staatliche Dotation für die Kirche von 2,8 Millionen Reichsmark vor. Zuzüglich
weiterer kirchlicher finanzieller Ansprüche, die schon vordem bestanden.
Desweiteren: Garantie der aus Steuerzahlermitteln unterhaltenen katholischen
Fakultäten an den Universitären, sowie dem Versprechen, sollte ein dort
Lehrender, der katholischen Kirche zu unbequem werden, habe sie in solch einem
Konfliktfall das entscheidende Sagen, unbeschadet der finanziellen Aspekte.
Dann konnte die „Freiburger Zeitung" vom 7. 2. 1929 noch eine weitere Meldung
offerieren, auf welche „sicherlich die Welt gewartet" hat.
Selbige war überschrieben „Aus dem Vatikan" und wusste mitzuteilen:
„Am 23. Februar, anläßlich des
Jahrestages der Papstkrönung Pius XI., wird Fürst Merentonio Colanna, Mitglied
des römischen Adels, auf seinem Schlosse einen großen Empfang veranstalten. An
der Feierlichkeit werden die Mitglieder des Heiligen Kollegiums, des
diplomatischen Korps usw. beim Vatikan teilnehmen. Es ist das erstemal seit
1870, daß ein Mitglied des römischen Adels aus diesem Anlaß einen feierlichen
Empfang abhalt."
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=07b1&year=1929&month=02&project=3&anzahl=4
Weil genannte Zeitung nun schon mal in Vatikanischen Gefilden
umherschwirrt, geht es gleich weiter mit der Meldung:
„In Journalistenkreisen wurde heute das
aus absolut zuverlässiger Quelle stammende Gerücht verbreitet, daß zwischen
der italienischen Regierung und dem Vatikan heute eine Vereinbarung zustande
gekommen und paraphiert sei, die die seit dem Jahre 1871 bestehende sogenannte
„römische Frage" endgültig regelt."
Die nächste Meldung in Sachen des Interessenausgleiches zwischen dem
religiösen und dem politischen Faschismus in Italien, gibt es dann schon in
der „Freiburger Zeitung" vom 8. 2. 1929
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=08a1&year=1929&month=02&project=3&anzahl=4
Parsimony.12954
Exkurs:
Gelesen in der Dissertation von Karl Zehrer mit dem Titel „Die Evangelischen
Freikirchen und das 'Dritte Reich'" (S. 408f.)
[Hinweis. Es gibt auch eine Buchausgabe der Zehrer'schen Studie. In selbige
wurde der nachfolgende Passus nicht mit übernommen. Gleichwohl ist es ein
exemplarisches Beispiel, wir denn die Korrumpierung auch kirchlicher Kreise,
so abzulaufen pflegt. Nun noch das angekündigte Zitat]
„Seine Zustimmung zu der beabsichtigten
neuen NS-Kirchenpolitik hat auch der methodistische Superintendent Karl
Kreutzer in einem Schreiben vom 17. Januar 1938 an den Reichskirchenminister
zum Ausdruck gebracht.
Am 17. März 1938 antwortete dann Dr. Lammers (Reichskanzlei) Karl Kreutzers
Gesuch mit folgendem Schreiben:
„Sehr geehrter Herr Superintendent!
Im Auftrag des Führers und Reichskanzlers habe ich ihnen zu Beschaffung einer
neuen Orgel für die Methodistenkirche in Schneidemühl eine Beihilfe in Höhe
von 10.000 Reichsmark bewilligt."
Zur Einordnung dieser Meldung noch der Hinweis.
Einige Zeit vorher (1937) gab es in Oxford (England) eine sogenannte
Weltkirchenkonferenz. Auf ihr sah sich das Naziregime angeprangert, namentlich
im Hinblick auf die sogenannte „Bekennende Kirche" zu Zeiten des
Hitlerregimes.
Auf jener Konferenz trat auch ein Methodistischer Bischof aus Deutschland, Dr.
F. H. Melle, als Redner hervor, der dort das „Hohelied" des ach so
„religionsfreundlichen" Hitlerdeutschland sang. Er widersprach also direkt
allen Anprangerungen Hitlerdeutschlands im Kontext „Bekennende Kirche".
Wie vorstehend gelesen, war diese propagandistische Schützenhilfe, dem
NS-Regime dann noch im Nachhinein, einen Preis wert!
Nichts ist so alt, wie der Ruhm von gestern!
Die WTG-Religion ist zwar die Hauptströmung der Russell-Anhänger im
Deutschsprachigem Raum. Indes es gibt auch „Nebenströme".
Einer selbiger ein Friedrich Bösenberg, einstmals auch WTG-Höriger, später
seinen „eigenen Laden aufmachend".
Bösenberg besitzt besondere Relevanz durch die von ihm herausgegebene
Zeitschrift „Botschafter für den Haushalt des Glaubens".
Schon zu Zeiten der Weimarer Republik erscheinend, nach einer zeitweiligen
Krise (als Folge des Zeugen Jehovas-Verbotes in Hitlerdeutschland),
es dennoch schaffend, sein Blatt weiter herausgeben zu können, bis zu jenem
Zeitpunkt in den 1940er Jahren, wo der große nazistische Rasenmäher, weite
Bereiche der konfessionellen Presse im Zuge der Papiereinsparung, lahmlegte.
Bis dahin jedenfalls, konnte er sein Blatt weiter herausgeben. Und sieht man
sich seine Jahrgänge zu Nazizeiten näher an, kann man wohl sagen.
Er und der genannte Melle, können sich da wohl gegenseitig die Hände reichen.
Zitat aus der Mai/Juni Ausgabe 1935 des „Botschafters für den Haushalt des
Glaubens (S. 78f.):
„Wieder andere haben sich verführen lassen und
hineinhetzen in eine dem Staate und den herrschenden Obrigkeiten feindselige
Stellung. Es fehlte ihnen am göttlichen Geist der Weisheit, der ihnen die
einzig richtige Stellung auch in dieser gerade heute so bedeutungsvollen Frage
hätte zeigen können. So ließen sie sich hineintreiben in eine von Gott nicht
gewollte feindselige Stellung und in eine falsche und unweise Bekundung
derselben, so daß sie heute deswegen in Gefängnissen schmachten müssen,
während ihre Führer und Verführer sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht
haben."
Selbstredend hatte Bösenberg, den Rutherford'schen Obrigkeitsschwenk von 1929,
nicht mit vollzogen.
Aber der ist ja mittlerweile in WTG-KdöR-Zeiten, ohnehin „Schnee von gestern".
Was nach solchem aufgetautem Schnee dann nicht selten zu folgen pflegt. Siehe
vorstehendes!
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 11. Februar 2009 00:47
Im Lateranpalast zu Rom, wurde heute vor achtzig Jahren ein Vertrag
abgeschlossen, von geschichtlicher Dimension. Einen Tag später, am 12. 2,.
1929 ist der „Freiburger Zeitung" der Bericht darüber, ihre Seite eins wert.
In der dabei mit zitierten päpstlichen Verlautbarung
(und einem anschließenden Kommentar) liest man unter anderem die Sätze:
„... Allein im vergangenen Jahrhundert
hat der Papst dreimal sich seiner weltlichen Rechte beraubt gesehen. Zum
erstenmal geschah das in den Zeiten unter Napoleon I., ... der Papst gefangen
nach Fontainebleau gebracht wurde, wo er am 25. Januar 1813 auf seine
weltliche Herrschaft verzichten (musste). ... Inzwischen setzte in ganz
Italien eine Volksbewegung ein, deren Ziel es war, bürgerliche Freiheiten zu
gewinnen ... Diesen liberalen und nationalen Forderungen traten die Päpste ...
mit Strenge entgegen. Die Versuche des Papstes dieser Revolution ...
entgegenzutreten, scheiterten. Als Frau verkleidet mußte Pius IX. in
Begleitung seiner Kardinäle, die auch Frauenkleidung trugen ... flüchten. ...
Unterdessen erdrückten die Österreicher [Habsburgmonarchie] ... die
revolutionäre Bewegung. ... Pius IX. kehrte nach Rom zurück, widerrief seine
früheren liberalen Reformen ... als im Jahre 1870 Napoleon III. bei Sedan
gefangengenommen war, zogen die Italiener in Rom ein. ... Eine Volksabstimmung
kam zustande. ... Rom wurde die Hauptstadt Italiens, der Kirchenstaat hatte
aufgehört zu bestehen. So erlosch die weltliche Macht des Papstes ... Jetzt
wird der Papst wieder zum weltlichen Souverän ...
Zudem müßte man sich bewußt sein, daß dieses kleine Gebiet unendliche
Kunstschätze bewahre und besonders auch den Leib des Heiligen Petrus ...
Unter dem Pontifikat Leos XIII. nahm der Kampf zwischen der Kirche und dem
modernen Italien geradezu erbitterte Formen an ... Italien antwortete mit
antikirchlichen Gesetzen ...
Daher machten besonders bei den Wahlen ... die Katholiken unbeanstandet mit
den konservativen Gruppen gemeinsame Sache, so daß das antikirchliche Regime
durch ein gemäßigteres ersetzt wurde ... Seit der Thronbesteigung des Papstes
Pius XI. ist die Erörterung einer möglichen Aussöhnung nicht wieder verstummt.
... Die kirchenfreundliche Politik Mussolinis der vor allem dem Unterricht
wieder seinen religiösen Charakter zurückgegeben hat, wird eine der
Haupttriebkräfte zur Versöhnung gewesen sein."
[Einfügung. (Nicht von der „Freiburger Zeitung").
Mussolini war zu seinen Journalistenzeiten mal
ein militanter Religionsgegner. Gemäß der Bismarck'schen Maxime, die Religion
müsse vor allem dem Volke, weniger den Begüterten, erhalten werden, schwenkte
er dann in seiner späteren Karriere noch dramatisch um. Primär müssen die
Polarisierungen als Folge des Ausbruchs des ersten Weltkrieges, welche auch
andernorts Pazifisten zu Nationalisten, und im geringerem Umfange auch
umgekehrt machten, auch für die Wandlung des Mussolini als wesentliche Ursache
gesehen werden.
Clara Zetkin etwa notierte zeitgenössisch über Mussolini:
„Statt dessen hat die faschistische Regierung verschiedene alte, schon
beseitigte Konzessionen an den Klerus wieder in Kraft treten lassen. Nachdem
der Religionsunterricht seit fünfzig Jahren abgeschafft war, ist er durch
Mussolini wieder eingeführt worden, und ein Kruzifix muß in jeder Schule
hängen. So sieht der Kampf gegen den Klerus aus."
Was Mussolinis päpstlichen Partner anbelangt, notierte ein seinerzeitiger
sowjetischer Autor (Grigulevic)
„In den Jahren 1929 und 1930 trat er (Pius XI.) international als Vorkämpfer
des "Kreuzzuges" gegen den jungen sowjetischen Staat hervor.
Pius XI. mobilisierte die katholische Kirche zur Unterstützung der Diktatoren
in Italien, Spanien und Portugal, Mussolini, Franco und Salazar; er segnete
auch die faschistische Aggression in Äthiopien und begrüßte des Vorgehen gegen
die Arbeiter und die demokratische Bewegung in Deutschland."
Karlheinz Deschner charakterisiert Mussolini mit der Aussage:
„Mussolini wer Atheist. Schon seine erste, 1904 erschiene Schrift 'Es gibt
keinen Gott' basiert auf der Nichtexistenz Gottes. Er nannte ihn eine
ungeheuerliche Ausgeburt menschlicher Ignoranz ..."
Weiter Deschner:
„Wie der Vatikan in Italien durch Beseitigung der katholischen Partei
Mussolini den Weg zur Diktatur ebnete, so verschaffte er in Deutschland durch
Papen, Kaas und die Auflösung des Zentrums, der ältesten katholischen Partei
Europas, Hitler die unumschränkte Macht. Dafür erwartete man von ihm dasselbe
Entgegenkommen wie von Mussolini ..."
Ende der Einfügung],
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=12r1&year=1929&month=02&project=3&anzahl=4
Am 14. 2. 1929 meldet dann als eine von mehreren Notizen, die „Freiburger
Zeitung" dann noch:
„Rom, 14. Februar.
Bei den Konzerten, die in Rom anläßlich der Unterzeichnung des Abkommens
zwischen Italien und dem Vatikan auf den öffentlichen Plätzen abgehalten
werden, wurde außer dem Königsmarsche auch die päpstliche Hymne gespielt, die
man sonst in Italien selten hört."
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=14b1&year=1929&month=02&project=3&anzahl=4
Man vergleiche zum Thema auch:
Scheinmann
Karlheinz Deschner (Tondatei)
www.20min.ch/news/wissen/story/80-Jahre-Vatikanstaat-31160975
---------------------------
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 27. Februar 2009 01:46
Auf diese Meldung wartete die Welt:
„Der Papst hat wieder seine Eisenbahn"
„Freiburger Zeitung" 27. 2. 1929
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=03&day=27b3&year=1929&month=02&project=3&anzahl=4
Die „wartende Welt", wurde dann ein paar Tage später noch mit weiteren,
ungemein „wichtigen" Nachrichten „beglückt".
„Freiburger Zeitung" 1. 3. 1929.
Etwa der:
Das mit dem Bau einer Garage für die päpstlichen Autos begonnen wurde. Er
besitze deren fünf; weitere fünf seien noch bestellt.
Oder der (nur die Überschrift sei zitiert. Die „reicht" ja schon).
„Zusammenkunft regierender Fürsten mit dem Papste ..."
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=01a1&year=1929&month=03&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 10. März 2009 06:02
Das „Goldene Zeitalter" (Magdeburger Ausgabe)
vom 15. 4. 1929,
begnügte sich bezüglich eines zeitgenössischen Presseberichtes, auf die
lapidare Aussage:
„Die den jüngsten Tag erwarten
Man wirft den Bibelforschern gerne Pessimismus vor. So fand sich dieser Tage
zum Beispiel in der Vossischen Zeitung Nr. 60 ein Artikel, unter obiger
Überschrift
Am Schluss des Absatzes die charakteristischen Worte brachte:
„und mit diesen Pessimismus gegenüber den Staat in seiner heutigen Form bilden
sie letzten Endes doch wieder nur ein Glied in der langen Reihe von
Pessimisten, die Hilfe von anderen erwarten, und die warten, die bis dahin
warten."
Ende der Durchsage dazu im GZ.
Sieht man sich den genannten Artikel indes selber an, kann man sich des
Eindruckes nicht erwehren. Was da das GZ seiner Leserschaft mitteilte, war
eher spartanisch bis nichtssagend. Er wurde schon früher dokumentiert. Und da
er eben auch an einem 10. 3. erschien, sei jetzt nochmals darauf hingewiesen.
Siehe dazu:
Rumänische Episode
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 10. März 2009 08:37
...
Ihre besten Tage haben die fliegenden Yogis von Seelisberg hinter sich ...
www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/SeelisbergYogis-wollen-Hotels-loswerden/story/15868405
...
Arche Noah
www.tagesanzeiger.ch/kultur/kunst/Die-letzten-Autos-fluechten-auf-die-Arche-Noah/story/18090604
Zitat:
Gelesen auf der Plattform für Unbedarfte:
„wir haben schon das nächste Happening in Planung, welches diesmal in
Anlehnung an die Blutdemo 2006 ..."
Damit haben die dortigen Unbedarften und ihre Schleppenträger sich selbst
einmal mehr geoutet.
„Blutdemo" das ist, wer's nicht verfolgt hat, die Lügenstory des vorgeblichen
„Rizwan Modi"
aus einem angeblichen „Bagdad".
Hinweise auf weitere Link's zu diesem Thema auch in:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,15388,15396#msg-15396
Wer diesen Lügner eine Plattform bietet wie Forum Hamburg es ja tut, macht
sich zum Zuhälter.
Nun kann man in der Tat darüber streiten, wer verbrecherischer ist.
Der Täter
Oder die Zuhälter.
Oder besser noch: Beide zusammen!
Einer Meldung zufolge planen atheistische Kreise auch nach einem Vorbild, etwa
in London, atheistische Werbung an Bussen hierzulande anzubringen.
Abgesehen davon, dass sie von mir nicht einen Cent dafür bekommen
werden, stelle ich doch die Frage, wer da in einem eventuell ausgetragenen
„Plakatierungswettbewerb“ den finanziell längerem Atem hat.
Ich sage mal schlicht und einfach:
Vorgenannte bestimmt nicht.
Die Berliner Verkehrbetriebe, die etwa wesentliche Teile ihres Wagenparks für
99 Jahren den Amis „verkauft“ haben, dort wieder „zurückgeleast“,und nun beim
(zu späten Studium des Kleingedruckten) noch feststellen, die Wirtschftskrise
hat auch diesbezügliche Konsequenzen.
Jenes windige Modell sollte vor allem den Amis helfen, gemäß ihrer „Strategie“
etwa im Immobiliensektor.
Ein Dollar Eigenkapital zu haben, den mit 35 Dollar geliehenem Gelde
aufzustocken, und so diese eigenen Schulden dann noch anderen als eigenen
Kredit anzudrehen. Das mag ja ein prima Perpetuuum mobile sein, bis zur
„Stunde der Wahrheit“.
Genannten Verkehrsbetrieben kann es ja nur recht sein, wenn nun ihre Fahrzeuge
von oben bis unten, Vielleicht inklusive der Fenster, mit kommerziell
bezahlten Plakaten zugepflastert werden.
Einer anderen Meldung zufolge, sucht nun eine nicht unbekannte Dame
handeringend Mitglieder für einen Verein unter ihrem Patronat.
Es ist ja nicht auszuschließen, dass sich da welche finden.
Mein Meinungskommentar für den Fall:
Die Dummen werden halt nicht alle.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 11. März 2009 04:36
Ein dubioser Immobiliendeal erhitzt die Gemüter.
Firma Henkel, war dass nicht die, unter anderem mit dem
Waschpulver das da weisser waschen soll, bis es nicht mehr weißer geht ??
?
Besagte Firma (oder wenn nicht dann eben eine Namensähnliche)
hatte da wohl (im strammen CSU-Bayern) aus ihrem Privatbesitz eine Burg zu
verkaufen.
Nicht mehr ganz zeitgemäss jenes Gemäuer und wohl auch etliches
an Investitionen erheischend, soll es wieder halbwegs sinnvoll
nutzbar sein.
Sicherlich hätte - und das sagt man auch - die örtliche Gemeinde jenes
Objekt gerne übernommen und hätte sich auch eine sinnvolle
Nutzung zum Gemeinwohl vorstellen können.
Es kam anders, aus einem ganz schlichten Grund und der hiess Mammon.
In Zeiten klammer Kassen konnte jene Gemeinde einfach nicht mit
einem anderen Bieter mithalten.
Tja und da schwirrt nun die Gerüchteküche.
Der Bieter legt ja einstweilen Wert auf sein Inkognito, möchte seinen
Klarnamen nicht in der Presse
lesen.
Unterhalb dieser Schwelle indes sollen fast alle Spatzen jener Gemeinde es
von den Dächern pfeifen, und dass dazu nicht glaubwürdig dementiert.
Beziehungsweise überhaupt nicht
dementiert.
Wenn auch der neue Mammonstarke Besitzer seinen Namen nicht genannt wissen
will.
Aber dass er den Zeugen Jehovas zugerechnet wird. Diese in der Presse
veröffentlichte Angabe
erscheint ihm wohl nicht
verhindernswert, im Gegensatz zu seinen Erlkönig-Namen.
Kauft ein Zeuge Jehovas solch eine Burg, dann erreicht das wohl
schon den Grad eines Politikums.
Es gab schon andere religiöse Gruppen, es gab auch schon politische
Parteien, die andernorts begehrten gewisse Immobilien zu erwerben.
Manchmal (nicht immer) mussten
sie massiven Widerstand
erfahren.
Ich bin sicher (als Beispiel) währe etwa im konkreten Fall ein Scientologe
der Käufer.
Ein Sturm der Entrüstung, namentlich in
Verfassungsschutzfragen nicht zimperlichen Bayern, würde ihm aus allen
Rohren der Publizistik entgegenschallen. Und ob er dann noch nervenstark
genug wäre, dass alles durchzustehen, wäre wohl nicht unbedingt
„ausgemachte" Sache.
Aber es ist ja nun kein Scientologe der Käufer, sondern eben ein
Rumpelstilzchen-Zeuge Jehovas.
Rumpelstilzchen deshalb, weil letzteres dem vernehmen nach, ja
auch besonders stolz darauf sein soll.
„Oh wie gut dass niemand weiss - dass ich Rumpelstlzchen heiss."
Einigen Anlass zum Nachdenken bietet der zugrunde liegende Pressebericht
sicherlich.
Und Spekulationen über etwaige Strohmänner sind jedenfalls
derzeit, wohl kaum als ausgeräumt zu bewerten.
Ach ja, noch was, lese ich es richtig, ist der Erscheinungsort jenes
Presseorgans Rosenheim.
Es ist wahr (beziehungsweise nicht bewiesen). Der Ort Rosenheim
fand sich auch gekoppelt mit dem Begriff Zeugen Jehovas, schon andernorts in
gewissen Schlagzeilen. Und letztere hörten wohl auf den
Namen „Akzenta".
Wie gesagt, eine Verbindung beider Begriffe ist derzeit nicht gegeben, und
wird auch nicht behauptet.
Aber in der „Mißtrauenskartei" kommt eben auch dieser Begriff
mit vor.
Nicht weniger, aber auch nicht mehr, will ich mit der Einführung auch dieses
Begriffes sagen.
www.pressewoche.de/ro-region.article/102370.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 12. März 2009 05:33
Folgt man einem Artikel der „Die Welt" in Sachen der Autofabrik
Opel, beschuldigt sein Verfasser den US GM-Konzern ein gnadenloser Aussauger
zu sein.
Das läuft dann wohl unter dem Stichwort „Globalisierung"
.
Indes soll es ja wohl noch ein paar mehr Konzerne geben, mit
einer USA-Führungsoligarchie, bei denen der Verdacht ähnlicher Praktiken
besteht.
Auch Konzerne im Bereich der „Religionsundustrie" ...
Der „Die Welt"-Artikel:
www.welt.de/motor/article3357373/Wie-Opel-von-General-Motors-leergesaugt-wird.html
Die Freiburger Zeitung" vom 18. März 1929 meldet:
„Verbindung General Motors - Opel
Abschluss der Verhandlungen"
Weitere Details im Link
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=18a1&year=1929&month=03&project=3&anzahl=4
Auch auf diese Meldung „wartete die Welt"
und zwar folgende:
„Der Papst darf, wie nicht allgemein bekannt sein dürfte, niemals mit
anderen Personen an ein und derselben Tafel speisen."
Kraft der von Herrn Mussolini
zugebilligten Money-Mengen, meinte der Herr Papst aber mal eine Ausnahme von
der Regel machen zu können.
Natürlich standesgemäß.
Also was wäre Standesgemäßer
als ein zünftiges Diplomatenfrühstück?!
So geschehen im Jahre 1929; so gelesen in der „Freiburger Zeitung" vom 18.
3. 1929
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=18b1&year=1929&month=03&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 19. März 2009 04:15
Von Hugo Stamm notiert
... In den nächsten Tagen finden in mehreren Schweizer Städten Vorträge und
Filmvorführungen des Bruno-Gröning-Freundeskreises statt. Meist in
ehrenwerten Hotels oder Sälen. Wer steckt dahinter?
Der Freundeskreis des deutschen Wunderheilers wird von seinen Anhängern als
Heiler von Gottes Gnaden verehrt. Eine Mutter berichtete, ihre Tochter sei
an Brustkrebs erkrankt und habe sich den Bruno-Jüngern
anvertraut. Diese versprachen, den rettenden Heilstrom des 1959 verstorbenen
"Wunderdoktors" zu vermitteln. "Es war furchtbar", erzählte die
Frau: "Meine Tochter musste Fotos von Gröning auf die Brüste
legen und Stanniolkugeln in die Hände nehmen. Die Gröning-Anhänger
behaupteten, meine Tochter empfange nun die Heilkräfte von
Bruno. Um die Energieströme zu verstärken, verharrten die
Gröning-Freunde während des Rituals in meditativer Haltung."
Die Eltern der jungen Frau empfanden das Ritual als okkulten
Hokuspokus. Dramatisch sei vor allem gewesen, dass die Tochter
ärztliche Behandlung verweigert habe. Als sich die Symptome dramatisch
verschärften, wuchs die Angst der jungen Frau. Nun liess sie sich doch noch
von den Angehörigen überreden, ärztliche Hilfe in
Anspruch zu nehmen. Sie wurde operiert und ist seither beschwerdefrei, wie
ihre Mutter erzählte. Vom Gröning -Freundeskreis sagte sie sich los.
Die rund 30 000 Bruno-Anhänger sind weltweit in über 500 Kreisen
zusammengeschlossen, die sich regelmässig treffen, um die Heilströme zu
empfangen. Angehörige berichten, dass sich die Freunde von Bruno
abschotten, einseitig auf den Freundeskreis konzentrieren und
mit unerschütterlichem Glauben an die erlösenden Heilkräfte von Gröning
glauben. Kritische Einwände der Angehörigen werden als Gefahr
für die erhoffte Heilung interpretiert. Anhänger glauben sogar,
dass die bereits erfolgten Heilungen abklingen, wenn die Patienten den
Glauben an die Heilkräfte verlieren oder nicht mehr regelmässig an den
Gruppentreffen teilnehmen. Damit wird die Bindung an die Gruppe
verstärkt.
Gröning übt eine Messiasfunktion aus. In den 50er Jahren lockte er Tausende
Kranke und Behinderte mit dem Versprechen an, "die
Krankheit gehört nicht zum Menschen" und "jeder wird sein eigener Arzt".
Sein Wahlspruch: "Es gibt kein Unheilbar." Der Freundeskreis behauptet, bei
den Massenveranstaltungen Grönings hätten sich oft
biblische Szenen abgespielt: "Blinde konnten wieder sehen und Lahme wieder
gehen."
Wichtige Requisiten bei den „Heilungen" sind Fotos von Bruno
und Stanniolkugeln. Besonders wirksam sollen Kugeln sein, die mit
Haaren und Fingernägeln des verehrten Heilers gefüllt sind. Speziell gefragt
sollen Kugeln sein, die Brunos Sperma enthielten.
Doch Bruno kann in den Augen seiner Anhänger nicht nur Menschen
heilen, sondern auch Tiere und Pflanzen. Ja sogar Apparate aller Art sollen
wieder funktionieren, wie die Erfolgsberichte verkünden. Brunos
Heilstrahlen machen defekte Fernsehgeräte, CD-Spieler und
anderes wieder funktionstüchtig. Und wie das? Ganz einfach: Man legt ein
Bild von Bruno auf das Gerät.
hugostamm.kaywa.ch/allgemeines/index.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 19. März 2009 07:12
Ein angeblich humaner Konzern.
... Recherchen dänischer Ermittler zeigten, dass Millionen in dunklen
Kanälen versickern ...
In Frankreich offiziell als Sekte eingestuft ...
Das Tvind-System sei eine Sekte mit Gehirnwäsche aber
ohne Religion ...
„Kinder würden uns nur am Arbeiten hindern" hatten sie gesagt
[Ach ja, da fällt unsereins noch eine andere Sekte
ein, die es bei ihren Hauptamtlichen ähnlich hält]
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0319/seite3/0001/index.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von: Frau von x
Datum: 19. März 2009 12:47
Zitat:
Drahbeck
Ein angeblich humaner Konzern.
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0319/seite3/0001/index.html
Am Ende hatte er das Gefühl, ausgenutzt und in
eine Organisation hineingezogen zu werden, die sein ganzes Leben kontrollieren
wollte.
Und dann kam es mir wie bei
einer Sekte vor.
Wir verkauften Broschüren ... .
Es wurde Druck aufgebaut, immer mehr zu schaffen.
Humana ist intransparent und unglaubwürdig
Die Chefin ... ist zu einem Gespräch nicht
bereit. ... Die Bezeichnung Sekte weist sie zurück. Aber sie legt nicht offen,
was genau mit dem Geld geschieht, ... .
Obwohl ... umstritten ... gelang es dem ...
Konzern, stetig zu wachsen.
Recherchen dänischer Ermittler zeigten, dass Millionen in dunklen Kanälen
versickern, ... .
... Freiwillige als kostenlose Arbeiter.
Alles wirkte familiär, das beeindruckte mich.
... die Leitung, die liegt ausschließlich beim engeren
Kreis ... .
Die Humana-Leute haben sich uns als eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten
vorgestellt, ... .
Aber irgendwie waren die Leute
alle seltsam. Wie eine Sekte.
Kinder würden uns nur am Arbeiten hindern, ... .
Wir Freiwilligen durften kein Bier trinken, aber sie haben
getrunken.
Von Tvind hatte er schon gehört, ... . Darauf angesprochen, redeten die TG's
von "längst widerlegten Vorwürfen".
Die Ähnlichkeiten sind verblüffend.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 20. März 2009 06:20
„Die Welt vor der schwersten Finanzkrise"
titelt die „Freiburger Zeitung" vom 20. 3. 1929
Mag es auch keine direkte Beziehung zur im Herbst 1929 dann noch
ausgebrochenen
Weltwirtschaftskrise geben.
Ein „Zeichen der Zeit", geflissentlich von denen übersehen, die es eigentlich
anginge, ist jener Artikel sicherlich.
Sein Autor stellt darauf ab, es sei ein gravierender Fehler, vormalige
Feindstaaten, dauerhaft unter der Knute halten zu wollen.
Er hat wohl nicht ganz unrecht.
Noch was, man ersetze (bei allen gegenwärtigen Sorgen) seinen
Begriff „Feindstaaten" durch den heutigen Begriff „Dritte Welt", und man hat
ein weiteres Menetekel, dass vor allem diejenigen nicht wahrhaben wollen, die
darüber klagen, dass die Zahl der „Steueroasen" für
Schwarzgeld immer geringer werden, und ihre politischen Schleppenträger, die
davon in Worten zwar nicht reden, aber möglichst, so lange als möglich,
eine Politik zugunsten der Steuerflüchtlinge und maßlos den Hals
nie voll bekommenden Kreise, betreiben.
Allerdings, dass muss man wohl auch sagen.
Man braucht ja eigentlich schon gar nicht mehr auf die
Dritte Welt hinzuweisen.
Das gibt es ja mittlerweile auch schon in dem Hartz IV-Staat unseligen
Angedenkens, namens Bundesrepublik Deutschland.
Man vergleiche mal nachfolgenden Link und Folgelinks
http://forum.sektenausstieg.net/index.php?topic=14822.msg428725#msg428725
Nachtrag
Im Nichteingeloggtem Zustand bekommt man dort zu lesen:
„Das Thema, dass Du anschauen möchtest, existiert nicht oder ist für Dich
nicht einsehbar."
Ach so ist das. Dann kann ich es mir doch nicht ganz verkneifen
anzumerken.
Wahrlich eine bemerkenswerte Entscheidung der dortigen Mittelstands-Klientel!
Nun mag man vielleicht entgegend sagen. Das gelte generell für jenen Thread,
unabhängig vom Thema. Darüber will ich nicht streiten.
Dennoch bleibe ich bei meinem Urteil, dass sich auch aus anderen Anlässen
speist.
Dann mal ein Detailausriss für diejenigen, die dort nur im Nichteingeloggten
Modus lesen.
Und dann setze man die Politik (vorstehend skizziert) gewisser
Parteien (sicherlich nicht nur „einer") in diesem Lande in den Kontext dazu.
Wer nicht gerade auch zu den oberen „Zehntausend" gehört, oder zum
verhinderten "Möchtegern-auch-Mittelstand sein", oder auch tatsächlichen,
sollte angesichts dessen, eigentlich, sofern er noch essen kann, gar nicht
soviel essen können, wie er denn anschliessend kotzen
müsste.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=20b1&year=1929&month=03&project=3&anzahl=4
Noch ein neuerer Kontrast dazu.
Unter anderem die „Berliner Zeitung" vom 10. 3. 2009
meldet:
„Mit Monaco hat das letzte namhafte Steuerparadies in Europa seinen Widerstand
gegen einen länderübergreifenden Austausch von
Kontodaten aufgegeben. Das Fürstentum erklärte sich am Wochenende bereit, die
Zusammenarbeit im Bereich der Steuerhinterziehung gemäß den internationalen
Kriterien zu verbessern. In Berlin drohen die
Koalitionsverhandlungen über ein Gesetz gegen Steuerhinterziehung indes zu
scheitern."
Und dazu titelt ein weiterer Artikel in dieser Ausgabe:
„Gesetz gegen Steuerhinterziehung vor dem Aus.
SPD-Finanzminister Steinbrück gibt der Union die Schuld".
Und im Artikel selbst auch die Aussage:
„Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin kritisierte, während
international endlich erste bescheidene Erfolge beim Kampf gegen Steueroasen
erzielt würden, zeige die Union ihr wahres Gesicht.
„CDU/CSU halten ihre schützende Hand über hoch vermögende
Steuerflüchtlinge ... sagte Trittin in Berlin".
Eine weitere in etlichen Blättern auffindbare Meldung befindet, ein
Herr Zumwinkel findet es in Ordnung, jetzt 20 Millionen von der
Post als ausgezahlte Pensionsansprüche erhalten zu haben.
Ob Hartz IV-Beglückte gleicher Meinung seien, darüber hüllt
Zumwinkel und CDU/CSU sich in Schweigen.
Zitat „Frankfurter Rundschau"
„Zumwinkel hat vieles getan für seinen freien Fall: Erst
musste er eingestehen, dass er Teile seines Privatvermögens in einer
Liechtensteiner Stiftung versteckt und rund 970 000 Euro Steuern hinterzogen
hatte. Anschließend wunderte sich die Öffentlichkeit
über das milde Urteil: eine Bewährungsstrafe und eine Buße von einer Million
Euro. Nicht schlecht für Zumwinkel, der sich von der Post seine Pension in
Höhe von 20 Millionen Euro auszahlen ließ."
Eine weitere Meldung etwa titelt
„247 Millionen Euro Minus bei der B(erliner)V(erkehrs)G(esellschaft)
US-Geschäfte und hohe Gehaltsansprüche bergen Milliardenrisiko
... Resultieren aus Risiken im Zusammenhang mit Leasing-Geschäften
mit amerikanischen Investoren ... werde keine Lösung durch das Land Berlin
gefunden, werden die Schulden der BVG infolge dieser
Altlasten (weiter) ansteigen (Zahlen werden auch genannt, mögen hier aber
übersprungen werden).
Noch ein Beispiel gefällig? („Berliner Zeitung" vom 18. 3. 2009)
Die Stadt Cottbus in Brandenburg hat da ein Problem. Für den
öffentlichen Personennahverkehr betrieb sie seit jeher vier Straßenbahnlinien.
Damals lag ihre Bevölkerungszahl so um die 100.000 (1989 gar schon mal
130.000) damals. Inzwischen um etwa ein knappes Drittel
eingeschrumpft (warum letzteres eingetreten darüber reflektiert jener Artikel
nicht weiter). Realistische Prognosen sagen nun, der
Schrumpfungsprozess hat keineswegs schon seinen Endstand erreicht. Und weil
das so ist, befördern etliche dieser Straßenbahnen, mehr oder weniger nur „heisse
Luft".
Das wäre der „heissen Luft" an sich egal. Nur eben der Stadt
nicht. Subventionieren muss sie das Verkehrsunternehmen seit eh und je. Nur,
diese Kostenschere wird im Vergleich zu den mageren Einnahmen, immer größer.
Daher gibt es ernsthafte Überlegungen. Weg mit jenen
Straßenbahnen.
Nun jammern die Umweltschützer. Die Anschaffung ersatzweiser Busse für ein
ausgedünntes Verkehrsangebot, sei ja auch nicht billig.
Und zudem seien letztere ja „Luftverpester". Der Streit hat noch kein
Endstadium erreicht, wird es aber sicherlich, eines nicht zu fernen Tages
erreichen.
Die nicht gestellte Frage dabei ist dann ja wohl auch die. Wer
verlässt denn jene Gegend?
Antwort sehr wahrscheinlich überwiegend jüngere Leute.
Warum verlassen sie jene Gegend. Tja, wahrscheinlich weil sich da
wirtschaftlich da schon die Füchse „gegenseitig Gute Nacht
sagen."
Jene Abwanderer werden dann ja irgendwo auch wieder Zuwanderer sein.
Mutmasslich etwa in Bayern und Baden-Würtemberg. Das mag die dortigen
Wirtschaftspolitiker vielleicht (noch) erfreuen.
Aber als „gesund" kann man solcherlei Tendenzen wohl kaum bezeichnen.
Folgt man den an Wahltagen zu beobachtenden Ergebnissen,
stört ja das alles den treudoofen Michel nicht. Und
genannte CDU/CSU wird letzteres eben auch nicht ändern.
Der Michel möge weiter doof bleiben.
Die CDU/CSU stimmt einen Choral dazu an und singt
„Amen"!
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0319/meinung/0030/index.html
www.welt.de/politik/article3407733/Europas-Fuehrung-fuerchtet-soziale-Unruhen.html
„Alldeutscher Verband", ja den gab es in der Tat
im Jahre 1929 noch.
Der wurde zwar wie andere auch noch, vom Nazismus aufgesogen. 1929 war es aber
noch nicht ganz soweit.
Seine geschichtliche Bedeutung liegt vor
allem darin, dass er der massgebliche Kriegstreiber, und Hauptverantwortliche
auf deutscher Seite, für den ersten Weltkrieg war.
Jener Kriegstreiberverband (pardon er nannte
sich ja nur „Alldeutscher Verband") meinte per Zeitungsinserat eine
öffentliche Versammlung einberufen zu sollen.
Inseriert wurde eben auch in der „Freiburger
Zeitung" vom 20. 3. 1929.
Noch bezeichnender das auserkorene Thema:
„Der Bankrott des Völkerbundes".
Nun ist die Situation dergestalt diffizil,
dass rechtsnationalistische Kreise, eben auch dieser Verband, mit zu den
entschiedensten Bibelforscher-Gegner nach dem ersten Weltkrieg gehörten.
Lässt man sich aber die Völkerbund-Hetze
beider genannten Kreise auf der Zunge zergehen, kommt man wohl nicht ganz
umhin, eine beachtliche „Schnittmenge" zu konstatieren.
Wenn es trotzdem nur ein getrenntes
marschieren gab, dann wohl, wie ja auch sonstige Berichte künden, zwei
„Königskinder", nur selten zu einander finden.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=20b1&year=1929&month=03&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 23. März 2009 17:02
Wieder mal ein „Sturm im Wasserglas".
Das „Eingemachte" der Religionsindustrie wird tangiert:
fuenf.scm-digital.net/show.sxp/3684_rheinischer_pr_ses_schneider__tod_jesu_war_kein_s_hn.html?sxpnoid=0
Ein Leser auf der verlinkten Meldung meint,
wenn er nicht bereits aus jener Kirche raus wäre, würde er das jetzt eben auch
aus diesem Anlass tun.
Jene Kreise die Äußerungen der Art einfach
nicht verkraften können (besser nicht wollen), gibt es nicht erst seit
„heute".
Die Etablierung des sogenannten „Sektenwesens" findet letztendlich in solchen
Anlässen ihre Ursache.
Unter Bezugnahme auf zwei, meiner Meinung
nach, relevante Bücher, komme ich meinerseits am 4. und 5. April, nochmals auf
diese Problemlage zurück.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 26. März 2009 06:42
Etwas anders sortiert, als Hugo Stamm es in einem seiner letzten
Blog-Einträge tut:
Rechtsumkehrt, marsch!
Esoterikszene: Sie ist über weite Strecken ganz rechts zu Hause.
Stichworte: Wurzelrassentheorie, Verklärung der germanischen
Götter, die zur Blut-und-Boden-Theorie führt, Rassentheorie mit der
ethnozentrierten Ideologie. In diese Richtung deutet auch der Glaube
an die Arier, an eine höhere Ordnung und die kosmischen Gesetze
usw. Auch die Allianz vieler Esoteriker mit den Neuheiden unterstreicht die
rechtsradikale Haltung.
Katholische Kirche: Sie hat in letzter Zeit wieder demonstriert,
dass sie eine weltfremde, konservative und rechtslastige Politik verfolgt. Die
wachsende Machtfülle des rechtskonservativen Opus Dei im Vatikan spricht für
sich. Der Spruch des aktuellen Papstes zum Islam an der Uni
Regensburg, die Rehabilitierung der rechtsradikalen Pius-Brüder und seine
neusten Aussagen während seiner Afrika-Reise zum Gebrauch von
Kondomen dokumentieren das weltfremde und teilweise fundamentalistische
Gebaren. Allein schon die Wahl des strengen Sittenwächters Ratzingers zum
Papst war ein Signal, dass die katholische Kirche weiter
nach rechts rutscht. Auch die Geschichte zeigt, dass sich die Kirche gern mit
den Mächtigen und oft auch mit Diktatoren solidarisiert hat. Stichwort:
Franco-Regime. Auf der andern Seite werden kritische
Geister wie Hans Küng oder die Befreiungstheologen zurückgebunden oder
ausgegrenzt.
Islam: Die rechtsradikalen und fundamentalistischen Gruppen
gewinnen in islamischen Staaten zunehmend an Einfluss.
Judentum: Die orthodoxen Juden politisieren am äussersten rechten Rand. Die
jüngsten Wahlen in Israel haben den rechtsradikalen Parteien einen
erklecklichen Stimmengewinn gebracht.
Von ihm weiter erwähnt
Scientology
Bhagwan/Osho:
(in der Schweiz) Freikirchen: Die rechtsradikale EDU
(Eidgenössische Demokratische Union) ist ein Sammelbecken von Freikirchlern.
Auch die EVP, ebenfalls von freikirchlich Engagierten getragen, politisiert
ebenfalls am rechten Rand.
hugostamm.kaywa.ch/allgemeines/index.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 27. März 2009 06:53
In einem Zeugen Jehovas bezüglichen Aufsatz der Zeitschrift
„Zeitgeschichte regional. Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern" Heft 1/2003
gibt es auch den lapidaren Verweis:
„Auch der D(emokratische) F(rauenbund)
D(eutschlands) unterstellte in seinem Organ „Die Frau von heute" vom 2. März
1949: „Was kommt von Gott, auch die Atombombe, auch Krieg nach Ansicht der
Sektierer Jehovas Zeugen."'
Ende der dortigen Durchsage.
Eine detaillierte Beschreibung des inkriminierten Artikels gibt der Verfasser
nicht. Es ist auch sehr fraglich, ob er denn, außer dem Überschriften-Lesen,
sich überhaupt je ernsthaft mit ihm auseinander gesetzt hat. Dafür spricht
schon seine Terminierung, die schlichtweg falsch ist.
Genannte Zeitschrift erschien zu der Zeit zweimal monatlich. Abgedruckt ist er
im 2. Märzheft 1949, dass als Nummer 6 beziffert ist. Demzufolge ist seine
Angabe „2. März" eine reine Luftnummer, und zugleich auch Ausdruck, seiner
nicht untypischen Oberflächlichkeit.
Der Artikel brachte sehr wohl zum Ausdruck, wie denn die vermeintliche „Politiklosigkeit"
der Zeugen, auf politisch Denkende Menschen wirkte. Wer denn das ZJ-Verbot in
Ostdeutschland „verstehen" will, muss auch dieses Votum, als eine seiner
Vorläuferstationen mit einbeziehen. Dann reicht es aber keineswegs nur eine
Überschrift zu zitieren. Zur Substanz der Ausführungen indes, in keiner Weise
Stellung zu nehmen.
Auf den fraglichen Artikel wurde schon früher verwiesen.
Siehe dazu
Mit-Erwähnung im 1949er Jahresüberblick
Man vergleiche dazu auch das WTG-Indoktrinierte Verhalten in Sachen Luftschutz
zu Nazizeiten. Keineswegs „nur" in Hitlerdeutschland; auch in England etwa.
Zum Thema Luftschutz
Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 10. April 2009 06:22
Am 10. April 1938 veranstaltete das Naziregime wieder
einmal eine "Volkszählung". Offiziell hatte die aber wohl einen anderen Namen.
Da wurde diese Veranstaltung "Wahlen" genannt.
Wie es so der lauf der Dinge war findet sich besagte "Volkszählung" auch in
einem Passus des "Jahreslagebericht 1938 des Sicherheitshauptamtes" wieder
(Bundesarchiv R 58/1094).Und da jener „Jahreslagebericht" wohl in der Regel nach
Ablauf des entsprechenden Jahres verfasst wurde, mag quasi ein herausragender
Aspekt aus ihm, ein Jahr später, erwähnenswert sein.
Bezüglich des hier besonders interessierenden Aspektes, sei der mal nachstehend
(kommentarlos) zitiert:
"Von der verbotene Sekten
trat lediglich wieder die internationale Bibelforscher Vereinigung IBV merklich
in Erscheinung. Der jedoch durch das energische Vorgehen des Staates ihre
Organisation vollkommen zerschlagen wurde, blieben auch die neuerlichen Aktionen
der IBV ohne größere Wirkung. Die illegale Einfuhr von illegalen Schriften über
die schweizerische und französische Grenze wurde fast völlig unterbunden. Im
ganzen Reich wurden im Jahre 1938 und 700 Bibelforscher in Schutzhaft genommen.
Hierunter befanden sich zahlreiche Personen, die am 10.4. 1938 in aller
Öffentlichkeit die Teilnahme an der Wahl verweigert gegen den Führer gehetzt
hatten. Weiterhin wurden zahlreiche Bibelforscher festgesetzt, die sich
geweigert hatten dem Mobilmachungsbefehl Folge zu leisten und ihrer Wehrpflicht
zu genügen."
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 10. April 2009 06:30
Gelesen in der "Freiburger Zeitung" vom 10. 4. 1929
Bei den deutschen Mitgliedern der Heilsarmee bestand seit jeher
Unzufriedenheit darüber, daß nur etwa 30 Prozent der Einnahmen aus Sammlungen
in Deutschland verblieben, während der Rest der Hauptorganisation in London
zufloß. Man wollte den gesamten Ertrag der deutschen Sammlung für notleidende
Deutsche sicherstellen. Deshalb verließ eine Anzahl Mitglieder vor einigen
Jahren die Hauptorganisation ...
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=10b3&year=1929&month=04&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 11. April 2009 03:28
Ohne Kommentar, oder vielleicht doch mit einem Kommentar, sei nachfolgende
Meldung aus der "Freiburger Zeitung" vom 11. 4. 1929 zitiert.
Der Kommentar besteht in der Feststellung:
Das Sowjetrussische System hat mit der geschilderten Meldung (nicht nur
dieser) überzogen.
Maßlos überzogen. So schafft man Märtyrer!
Nun noch im folgenden unkommentiert die entsprechende Meldung.
Moskau, 11. April
Im Gefolge der heftigen Agitation der organisierten Arbeiterschaft in den
Gewerkschaften gegen alle religiöse wird von der Regierung durch das
Unterrichtskommissariat nun verfügt, daß alle freien Tage in den Volksschulen
an Ostern, Pfingsten, Weihnachten, Methodius- und Cyrillustag usw. (das sind
die beiden Slawenapostel) abgeschafft werden. Es werden freie Tage an Perioden
eingeschoben, in denen sich keine christlichen Feiertage befinden. Die
Gewerkschaften verlangen auch die Unterdrückung der Heiligenbildindustrie,
obwohl von ihr mehrere tausend Personen leben. Das Verlangen wird damit
begründet, daß die Heiligengesichter zum Teil die Züge von Mitgliedern des
früheren Zarenhauses tragen.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=11b1&year=1929&month=04&project=3&anzahl=6
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 11. April 2009 16:28
Ein Schelm wohl, der da Böses denkt?!?
Für seine These präsentiert sich der Herr Erzbischof gleich mal in der
„passenden" Gewandung. Sicherlich ein „leuchtendes" Vorbild.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 13. April 2009 17:33
„Kanonenpastor Mixa". Pardon, so nennt er sich ja nicht. Er
nennt sich ja „nur" Militärbischof Mixa (katholischer Prägung).
Besagter Herr Militärbischof fühlt kraft seiner damit verknüpften
einzukassierenden Steuer-Millionen (vielleicht sogar noch ein paar mehr) sich
zum Rundumschlag berufen.
Was er denn so mitzuteilen hat ist ja aus dem Munde seinesgleichen, nichts
neues.
Die Inquisition sei eine „gute Einrichtung" gewesen meint wohl dieser
„Kanonenpastor"; nur das er es eben so nicht ausspricht.
Dagegen seien die Nazistischen und Kommunistischen Abkupferer selbiger,
selbstredend der Teufel auf Erden.
Nun sind sie das ja auch - partiell - gewesen, was wohl schwerlich zu
bestreiten wäre.
Würde irgendein anderer Würdenträger der Catholica das zum „besten" geben. Nun
man könnte wohl dazu nur sagen.
Es gibt halt nichts neues unter der Sonne.
Aber ausgerechnet ein „Kanonenpastor" macht sich zum diesbezüglichen
Sprachrohr.
Schon bemerkenswert.
Selbstredend hält der sich auch nicht mit solchen Details wie dem Konkordat
zwischen Hitlerdeutschland und seiner „Firma" auf. Wozu auch. Es reicht ihm
und seinesgleichen, können sie noch heute auf dieser Basis den Steuerzahler
melken, einschließlich der Ungläubigen. Letztere möchten sie natürlich noch
etwas mehr melken.
Dazu mussten die aber erst mal wieder in seinem Sinne „gläubig" werden.
Nun soviel Realismus wird er denn wohl auch haben, um zu sehen dass seine
Chancen dabei wohl nicht mehr die allerbesten sind.
Seine simplifizierende These, würden alle fromm (in seiner Lesart) gäbe es das
Paradies auf Erden, hat auch in Vergangenheit und auch in der Zukunft; sich
als zu leicht auf der Waage gewogen erwiesen.
Es ist eine bewusste Irreführung, auch seinesgleichen, alle Übel der
Diktaturen auf den Faktor „Nicht religiös" genug zu plattitüren.
Die Verbrechen der Diktaturen wurden deshalb möglich, weil es ihnen eben
gelang, ihre Form des Totalitarismus durchzusetzen.
Am Kernpunkt des Totalitarismus liegt die eigentliche Scheidelinie.
Und die Nebelvorhänge die da dieser „Kanonenpastor" aufzubauen sich bemüht,
verschleiern das eben - bewusst
www.welt.de/politik/article3544114/Bischof-Mixa-verdammt-die-Unglaeubigen.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 23. April 2009 04:25
Von einer Straßenseite, dieweil dort Verkehrshindernis, zur
anderen Straßenseite, wurde in Chicago (USA) eine Kirche verschoben, worüber
die „Freiburger Zeitung" vom 23. 4. 1929 berichtete
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=23b2&year=1929&month=04&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 25. April 2009 05:48
Gelesen in einem Bericht :
... Diffamierungskampagne, mit der sich die bayerische Staatsregierung die
Deutungshoheit beim Thema Rechtsextremismus sichern wolle.....
Berührungsängste der CSU mit linken Gruppierungen. Von Peter Welnhofer, lange
Jahre Regensburger CSU-Chef, ist der Satz überliefert, dass er sich mit
„diesen Kommunisten" nicht gemeinsam auf den Dachauplatz stellen wolle....
„In Regensburg gibt es offenbar Opfer erster und zweiter Klasse", so Pelanda
vor dem Gedenkstein für die Opfer des Colosseum.
...
Ein würdiges Andenken an die Opfer fehlt in Regensburg bis heute. Der Besitzer
des Colosseum wehrt sich gegen eine Gedenktafel am Gebäude. Die Gedenktafel
steht ohne Bezug zum Colosseum versteckt zwischen Bäumen, Fahrrädern und
Hundedreck. An einer Versetzung arbeitet die Stadt seit Jahren ohne Ergebnis.
...
Wolfgang Waller. Als Zeuge Jehovas weigerte er sich, Adolf Hitler als Führer
anzuerkennen, verweigerte den Hitlergruß. Er starb 1940 im KZ Mauthausen.
...
August Dickmann. Er gilt als erster Kriegsdienstverweigerer und wurde 1939 im
KZ Sachsenhausen hingerichtet....
www.regensburg-digital.de/?p=2747
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 25. April 2009 08:14
Ein Schulkind in Berlin-Buch, das zu den Besten seiner sechsten Klasse gehört,
erklärt im Unterricht allen Ernstes, es sei Zeus, den man ans Kreuz genagelt
habe. Andere Schüler behaupten, nein, Jupiter wäre es gewesen. Und so hangelt
man sich in einer umständlichen Diskussion bis zu einem anderen komischen
Heiligen mit Anfangsbuchstaben J durch, der in der Vergangenheit noch dem
Einfältigsten unter den Europäern als unser Erlöser bekannt war. Das muss
allerdings lange her gewesen sein. Heute haben die Kirchen - zumal in
Brandenburg und Berlin - eine missionarische Informationsaufgabe vor sich, die
der Ostkolonisation unter Albrecht dem Bären ähnelt, der im frühen Mittelalter
Brandenburg christianisierte. Verständlich, dass die Kirchen im
Wahlpflichtfach Religionsunterricht eine Chance sehen, in der vielleicht
ungläubigsten Stadt Deutschlands wieder besser Fuß zu fassen. Aber ist diese
Methode klug?
...
Die Annahme jedoch, ohne Glaube versinke der Mensch in der Unmoral, wie es die
Initiative "Pro Reli" in ihrem Kampf um die Wahlmöglichkeit zwischen Ethik und
Religion suggeriert, ist reichlich anmaßend.
...
An solch denunzierenden Argumenten liegt es, dass man sich bei den
Auseinandersetzungen um Pro Reli statt im Land Berlin wie im Dorf Boscaccio
fühlt, jenem Flecken in der Poebene, in dem sich der kommunistische
Bürgermeister Peppone und der Pfarrer Don Camillo einen erbittert unfairen
Kampf um die Moral im Dorfe lieferten.
...
Wenn die Thesen von der neu erwachenden Religiosität stimmen, warum vertrauen
die Kirchen dann nicht darauf, dass ihre Attraktivität groß genug ist, um die
Suchenden und Neugierigen von sich aus anzuziehen? Warum bemühen die Kirchen
das Gespenst staatlicher Unfreiheit, um aus der unbequemen Lage zu entkommen,
die die Freiwilligkeit des Religionsunterrichts mit sich bringt?
Der Preis, den man für einen höheren schulischen Rang des
Religionsunterrichtes zahlen müsste, ist hoch; er besteht in der Aufgabe des
gemeinsamen Ethikunterrichts. Es ist eine schon symbolisch zutiefst
beunruhigende Vorstellung, dass die gläubigen Kinder einer Klasse beim
Ethikunterricht den gemeinsamen Klassenverband verlassen, die Muslime in ihren
Koranunterricht und die Christen zur Bibelunterweisung gehen.
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0425/feuilleton/0014/index.html
Wenn die Volksinitiative Pro Reli Erfolg hat, dann kostet das
nach Angaben der Bildungsverwaltung zusätzliche Millionen. Denn dann müssten
alle Schüler von der 1. bis mindestens zur 10. Klasse zwischen Ethik- und
Religionsunterricht wählen können. Allein die Einstellung von zusätzlichen
Lehrkräften würde nach Angaben von Bildungsstaatssekretärin Claudia Zinke
jährliche Mehrkosten von vier Millionen Euro verursachen. Hinzu kämen
Einmalkosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro für die Erstellung der staatlichen
Rahmenlehrpläne sowie für die Lehrerfortbildung.
...
Ein besonders Problem stellt im Falle eines Pro-Reli-Erfolges die Ausbildung
von staatlich anerkannten Islamlehrern dar. Denn auch islamische Schüler
hätten dann ein Recht auf Islamkundeunterricht statt Ethik. Es gibt in Berlin
keinen Lehrstuhl für Islamkunde. Zwar gibt es inzwischen in der Berliner
Wissenschaftsverwaltung Pläne, einen solchen Lehrstuhl einzurichten. Doch
dürfte sich dies äußerst schwierig gestalten, da sich die verschiedenen
islamischen Religionsgemeinschaften nicht auf eine Form des islamischen
Bekenntnisunterrichtes einigen können. Zu groß sind die Unterschiede zwischen
Schiiten, Sunniten oder etwa den Aleviten.
...
Zudem hätten theoretisch alle etwa 150 in Berlin zugelassenen Religions- und
Weltanschauungsgemeinschaften ein Recht auf ein Wahlpflichtfach. Derzeit ist
völlig unklar, wer von diesem Recht Gebrauch machen würde. "Was machen die
Buddhisten, die Mormonen, die Hindus in Berlin?", fragt GEW-Sprecher Peter
Sinram.
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0425/berlin/0036/index.html
Im Februar 2005 wurde die damals 23-jährige Berliner Kurdin Hatun Sürücü von
ihrem jüngeren Bruder mit drei Kopfschüssen aus nächster Nähe getötet. Seine
Schwester habe einen unangemessenen, allzu westlich-modernen Lebensstil
geführt, sagte der Bruder später vor Gericht. Ob er im Auftrag der Familie
handelte, ist bis heute unklar. An einigen Berliner Schulen hießen
türkischstämmige Jugendliche die Tat gut.
Diese verstörenden Ereignisse trugen mit dazu bei, dass der rot-rote Senat zum
Schuljahr 2006/07 das für alle Schüler der 7. bis 10. Klasse verbindliche
Schulfach Ethik einführte. An Alltagsfragen orientiert diskutieren Schüler
unterschiedlicher Herkunft gemeinsam darüber, welche Werte positiv sein
könnten für das gesellschaftliche Zusammenleben. Im Ethikunterricht sollen die
Schüler lernen, eigene Überzeugungen zu überdenken, zu argumentieren und
andere Meinungen zu verstehen.
Auch die verschiedenen Weltreligionen werden im Ethikunterricht vorgestellt,
aber nicht permanent behandelt. Religion blieb ein Fach, das zusätzlich und
freiwillig belegt werden muss. ...
Denn anders als in nahezu allen anderen Bundesländern ... ist der
Religionsunterricht in Berlin bisher kein reguläres Schulfach, sondern wird
von den Religionsgemeinschaften ab der 1. Klasse angeboten. Ob das so bleibt,
darüber entscheiden die Berliner beim Volksentscheid am Sonntag.
...
Erst ab 1995 setzte sich die Berliner CDU dann für ein Wahlpflichtfach
Religion oder Ethik/Philosophie ein. Doch der damalige Regierende
Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) konnte dieses Projekt nicht gegen SPD,
PDS und Grüne im Abgeordnetenhaus durchsetzen.
Anfang 2000 bestätigte dann das Bundesverwaltungsgericht, dass die Islamische
Föderation, eine streng islamische Organisation, eine Religionsgemeinschaft
ist und damit in Berlin auf Grund der "Bremer Klausel" Religionsunterricht
anbieten kann.
Da bald die Hälfte aller Berliner Schüler nichtdeutscher Herkunft sein werden,
wurde nun verstärkt über ein gemeinsames Schulfach Werterziehung diskutiert.
Der Mord an Hatun Sürücü war dann mit ausschlaggebend dafür, dass die SPD wie
bereits der Koalitionspartner PDS für ein gemeinsames Fach Ethik eintrat.
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0425/tagesthema/0028/index.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 26. April 2009 19:48
Berlin: „Pro-Reli"
Folgt man ersten Presseberichten, der „Tagesspiegel" etwa notiert:
Anders war es nur ausnahmsweise, in einer Wilmersdorfer Wahllokal in der Nähe
des Ludwigkirchplatzes zum Beispiel. Dort standen die Leute nach dem
Gottesdienst im Wahllokal an. Die höchste Abstimmungsbeteiligung bis 16 Uhr
wird aus Steglitz-Zehlendorf gemeldet (32,0 Prozent), die niedrigste aus
Marzahn-Hellersdorf (17,0 Prozent)."
www.tagesspiegel.de/berlin/Landespolitik-Pro-Reli;art124,2783386
Dann ergibt sich daraus. Die „betuchte" gut-bürgerliche Klientel namentlich
des alten Westberlins, ist die stärkste Stütze für „Pro Reli" in Berlin
gewesen.
Man könnte fast auch sagen, jene Kreise die „Pro Reli" im
besonderen stützten, werden dieses (wie auch in früheren Jahren schon) in
gleicher Weise bei der Bundestagswahl, zugunsten der CDU, wiederholen.
Damit zeigt sich erneut der „gutbürgerliche" Filz zwischen saturiertem
Bürgertum und der CDU.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 27. April 2009 07:35
Meinung:
Einer Notiz der heutigen „Berliner Zeitung" zufolge, soll auch Herr Missfelder
von der CDU ein Votum zum „Pro Reli" Ringen in Berlin abgegeben haben.
Isoliert betrachtet kann man ja gegen seine dabei verwandte Wortwahl nicht
viel einwenden, wenn er sich da verlautbarte:
"Ich bin entsetzt über das Ergebnis, bedaure es zutiefst. Das Ergebnis und die
geringe Wahlbeteiligung sagen sehr viel über Berlin."
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0427/berlin/0073/index.html
Nun ist Herr Missfelder innerhalb der CDU nicht unbedingt für Berliner
Thematiken im besonderen zuständig. Er kann sich dazu auch verlautbaren, muss
es aber nicht.
Offenbar hat er sich für die Variante verlautbaren entschieden.
Und wenn er dabei auch die Vokabel „entsetzt" verwandte, mag dies ja in
gewissen kirchlichen Ohren Balsam für die arg strapazierte Seele sein.
Nur sollten sich die Kirchen auch bewusst sein, wer sich da ihnen auch
„anbiedert".
Im Kontext früherer Verlautbarungen jenes Herrn Missfelder, zu anderen Themen,
steht er im besonderen für die Grundsätze des „Raubtierkapitalismus" oder
„Sozialdarwinismus" (überleben nur des kräftigsten, Humanismus „etwas für's
Museum").
So krass wie ich das jetzt formuliert habe, wird der „hoffnungsvolle"
CDU-Nachwuchsmann Missfelder das ja nicht aussprechen. Dazu ist er halt
Politiker genug, der seine Wortwahl abwägt (manchmal).
Zwischen Worten und Gesinnung indes, kann nicht selten eine beträchtliche
Kluft bestehen.
Sollten die Kirchen also auch jenen Herrn Missfelder als einen der ihrigen
Bündnispartner ansehen (und nichts spricht dagegen), kann man ihnen dazu
eigentlich nur noch „gratulieren".
Ob solcherart von Freunde allerdings den Kirchen wirklich hilfreich sind, dass
mag so mancher (mit Ausnahme des saturierten Bürgertums) etwas anders sehen!
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 28. April 2009 11:15
...
Die Zeugen Jehovas bekommen Platz im Polizeirevier, wo man immer Zeugen
brauchen kann.
...
Die Apostel der Freiheit heutiger Prägung meinen fast immer die negative
Freiheit. Niemand soll sie daran hindern, ihre Meinung frei zu äußern. Niemand
soll sie auch daran hindern dürfen, ihre Macht und die anderen ihnen zur
Verfügung stehenden Mittel dafür einzusetzen, dass sie ihre Meinung
proliferieren können. Es ist die Position der Starken, die Position derer,
denen es besser geht und die deshalb gern davon überzeugt sind, dass die Welt
vermutlich ganz richtig eingerichtet ist. Es ist die Freiheit des Erhaltens,
des Konservierens, eine absolut konservative, im Fall der "Pro Reli"-Wahl
sogar eine reaktionäre Entscheidung
...
Wann ging es den Religionen eigentlich das letzte Mal um den Glauben?
...
blogs.taz.de/reptilienfonds/2009/04/28/jakob_hein_zu_pro_reli_moinahan_und_madras_zwischen_bekennungsethik_und_hinduismus/
Nach dem Scheitern von Pro Reli ...
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 30. April 2009 02:22
Die "Freiburger Zeitung" vom 30. 4. 1929 meldet:
"Während bisher von religiösen Kämpfen in Mexiko nicht die Rede war, meldet
Associated Preß, daß im Staate Jalisco Aufständische unter religiösen Bannern
mit dem Herzen Jesu und der Madonna und dem Schlachtruf "Es lebe
Christus-König!" gegen die Bundestruppen auftreten. Der Kommandant der
letzteren drahtet, er hoffe die Schlacht, die seit zwei Tagen wütet, zu
gewinnen."
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=30b1&year=1929&month=04&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 30. April 2009 12:18
Wer es noch nicht wusste.
Die nach eigenen Angaben (Ende 2008) etwa 3800 Mitglieder umfassende „Partei
Bibeltreuer Christen", will wieder an der Europawahl teilnehmen und hat dazu
auch schon eigens einen Spitzenkandidaten gekürt:
www.news4press.com/1/MeldungDetail.asp?Mitteilungs_ID=404305
Nun liegt weder diese Partei noch ihr Spitzenkandidat auf meiner
„Wellenlänge".
Und das keineswegs „erst" seit diesem Spitzenkandidaten, sondern schon davor.
Siehe unter anderem auch:
Gassmann
Heinzmann
Parsimony.3153
Thematischer Lesestoff zum Weiterlesen unter anderem:
www.mission-gottesreich.de/
Re: "Mission Gottesreich"
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 04. Mai 2009 13:15
Ein Buch nimmt derzeit die Funktion eines „Stichs ins Wespennest" war.
Sein Titel: „Mission Gottesreich". Schon auf dem Titelbild sieht man einen
Geschäftstüchtigen Pfingstprediger abgebildet. Ein Herr Thomas Schirrmacher
ereifert sich, dass sei ja kein aktuelles Bild mehr. Dem mag ja so sein. Nur
es wurde halt ein über Pressedienste seinerzeit publiziertes Foto verwandt.
Und da jener Herr in diesem Buch nicht unbedingt „gut" wegkommt, hatte es
wohl wenig Sinn, hätten die Verfasser just bei jenem den Pfingstlern
zurechnenden Herrn um ein neueres Foto nachgesucht.
Es gibt ja in der Kirchengeschichte zwei Hauptlinien. Die einen orientieren
aufs „Jenseits" (im Falle der Zeugen Jehovas unter dem variierten
Firmenschild „Harmagedon"). Die anderen versuchen es eher mit dem Mitmischen
in der Politik, mit massiver Lobbyistenarbeit.
Und genau jene Kreise, die es da auch mit der Lobbyistenarbeit im besonderen
halten. Stichwort nur eine Partei namens „Partei bibeltreuer Christen"
finden sich im besonderen im „Fadenkreuz" jenes Buches.
Was sind seine Autoren? Von der Ausbildung her Politologen, also keine
Theologen.
Das Theologen nun vieles an der „Suppe der Politologen" nicht schmeckt,
bringt ja auch „wortgewaltig" jener Herr Schirrmacher zu Papier, respektive
auch zu Internet.
www.die-evangelikalen.de/index.php?id=35&tx_ttnews[tt_news]=21&tx_ttnews[backPid]=28&cHash=b7bcecf4ee
www.die-evangelikalen.de/index.php?id=35&tx_ttnews[tt_news]=24&tx_ttnews[backPid]=28&cHash=3b6b7fda3c
Es tut mir leid ich hatte es schon mal früher formuliert. Ich hatte ja mal
eine Demonstration jener Koalition aus pfingstlerischen und evangelikalen
Kreisen im klassischen vormaligen Ostberlin. „Straße unter den Linden"
hautnah miterlebt. Nicht das ich daran interessiert gewesen wäre. Da aber
ein Haus der Berliner Staatsbibliothek eben auch Anrainer der „Straße Unter
den Linden" ist, hatte sich das als nicht gewollter Nebeneffekt so ergeben.
Und erlebt habe ich auch die dabei skandierten Rufe nach politischer Macht
von diesen Kreisen, für Ihresgleichen. Und ein „kalter Schauer rann mir über
den Rücken".
Und meine Gedankenassoziation bei diesem Spektakel war auch die.
Genauso ist Hitlers Machtergreifung Ende Januar 1933 zelebriert wurden.
Die Zielstellungen zwischen beiden Gruppen sind selbstredend konträr.
Der ostentativ zur Schau getragene Machtanspruch beider Gruppen wohl eher
nicht.
Und wenn denn in anderem Kontext den Zeugen Jehovas wieder mal vorgehalten
wurde. Ihr seid ja politische Nichtwähler.
Dann kann ich dazu nur erneut sagen. Von mir aus mögen sie es auch weiterhin
bleiben.
Wohin die Aufgabe solcher Grundsätze denn führt, kann man ja etwa im
„Mullahstaat" bewundern. Und will man nicht ganz soweit schauen, dann eben
auch in den Kreisen die da im Buch „Mission Gottesreich" beschrieben werden.
Deren Autoren mögen etliches oberflächlich abgehandelt haben. Darüber will
auch ich nicht streiten.
Aber sie haben den Finger in eine Wunde gelegt, die es weiter verdient als
solche bewertet zu werden
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 04. Mai 2009 15:23
In einem Posting (andernorts) unter anderem auch den Satzteil gelesen:
„ ... Platz drei hat (CDU-Wahlkampfkandiatenliste, regional in Berlin )
Stefanie Vogelsang ( die sich auch in der Auseinandersetzung mit Zeugen
Jehovas verdient gemacht hat) ..."
So so, über die „Verdienste" kann und will ich mir kein Urteil erlauben.
Zumindest habe ich von diesen "Verdiensten" nichts real greifbares
mitbekommen.
Nun ja, vielleicht habe da andere eine "feinere Antenne", indem sie denn
Wunschdenken für "Verdienste" zu erklären vermögen.
Ich zitiere statt dessen einfach mal (unkommentiert) einen Passus aus der
neuesten „Spiegel"-Ausgabe (Nr. 19/2009), dort S. 46f. Ein bezeichnender Teil
des Untertitels jenes Artikels lautet übrigens:
„Der Berliner CDU missrät alles, zuletzt der Volksentscheid um
Religionsunterricht an den Schulen. Die Partei hat die Bindung an die Stadt
verloren und zerfleischt einen Spitzenpolitiker nach dem anderen."
Nun aber der eigentliche Frau Vogelsang betreffende Passus. Da Iiest man unter
anderem:
„Das System (Schmitt, vormaliger Berliner CDU-Fürst) wirkte fort, auch nach
seinem Absturz. Es hätte die Zeit für Frieden sein können, aber die Berliner
CDU ist nicht so. Sie hat eine ganz eigene Gier nach Abstürzen. Zuletzt hat es
Stefanie Vogelsang getroffen.
Ihr Ende ist wieder so eine kleine, gemeine Geschichte, die so viel erzählt
über ihre Partei. Vogelsang war Kreisvorsitzende in Neukölln, wo Pflüger
seinen Wahlkreis bekam. Sie hat ihn freundlich empfangen und war lange Zeit
loyal. Sie war traurig, als er stürzte, aber es musste ja weitergehen in
Neukölln. Sie führte ihren Kreisverband und stellte sich im Februar 2009 zur
Wiederwahl. Die Partei schien ruhig, kein Gegenkandidat, Vogelsang rechnete
mit den üblichen 70 Prozent Zustimmung.
Erster Wahlgang: 43 Stimmen gegen, 39 für sie. Sie verstand die Welt nicht
mehr. Was war los? Es hatte doch niemand etwas gesagt. Ungläubig stellte sie
sich einem zweiten Wahlgang: Ihr fehlte immer noch eine Stimme.
Inzwischen hatte sie herausgehört, was los war. Sie forderte den Mann, Michael
Büge, von dem sie annimmt, dass er die Fronde gegen sie angeführt hatte, zur
Gegenkandidatur auf. Er gewann mit 44 zu 40 Stimmen. Er wurde neuer
Kreisvorsitzender in Neukölln, ohne es gewagt zu haben, Vogelsang offen
herauszufordern. Es war Meuchelei, die kleinste, mieseste Art, Politik zu
machen, und damit typisch für die Großstadtpartei CDU Berlin. ..."
Nachtrag:
Gelesen in der „Berliner Zeitung" vom 19. 5. 2009 (Zitierung unkommentiert).
Die Neuköllner CDU fordert die Kandidatin für die Bundestagswahl 2009,
Stefanie Vogelsang, auf, von ihrer Kandidatur zurückzutreten. So steht es in
einem Antrag, den die Mitglieder eines außerordentlichen Parteitages am
Sonntag beschlossen haben. Die CDU wirft ihrer früheren Kreisvorsitzenden
Vogelsang vor, sie sei für ein Defizit von 40 000 Euro in der Kreiskasse
verantwortlich. "Um weiteren Schaden von der CDU abzuwenden", solle Vogelsang
nicht kandidieren.
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0519/berlin/0106/index.html
Weitere thematische Presseberichte:
www.tagesspiegel.de/berlin/Landespolitik-Neukoelln-Berliner-CDU;art124,2794737
www.tagesspiegel.de/berlin/Landespolitik-Neukoelln-Berliner-CDU;art124,2800493
www.morgenpost.de/berlin/article1095091/Vogelsang_soll_Bundestagskandidatur_zurueckziehen.html
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0520/berlin/0020/index.html
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0522/berlin/0033/index.html
Datum: 19. Mai 2009 14:34
Der Fall Vogelsang in der Berliner CDU, eskaliert offenbar.
Da „rammt man sich also gegenseitig kräftig die Messer in den Rücken".
Der neue (dortige) CDU-Fürst besteht offenbar darauf, dass seine Vorgängerin
total demontiert wird.
Was „geeigneter" als eine tendenziöse „Untersuchung" einzuleiten.
Ob die indes objektiven Kriterien entspricht? Zumindest (meine) Zweifel
diesbezüglich sind nicht ausgeräumt.
Aber es wäre sicherlich nicht der „erste" Fall in Politik und Religion, wo
neue Machthaber, ihre Vorgänger möglichst „geräuschlos" „entsorgen" wollen.
Das mit dem „geräuschlos" indes, scheint wohl nicht so recht zu klappen! ...
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 14. Mai 2009 04:08
Die „Freiburger Zeitung" vom 14. 5. 1929, berichtet über
eine „Laudatio" des Faschistenhäuptlings Mussolini seinem Coup mit der
Catholica betreffend.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=14a1&year=1929&month=05&project=3&anzahl=4
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=14b1&year=1929&month=05&project=3&anzahl=4
Auch heute wieder
Ein „Wort zum Tage von der WTG"
Re: Im Zeitspiegel
Re: Im Zeitspiegel
„Schon der Knabe muss wenn er zum Fakirberuf
auserkoren wird, eine harte Schule durchmachen."
Diesen und noch ein paar mehr Sätze kann man in einem Artikel über „Indiens
Fakire" der „Freiburger Zeitung" vom 19. 5. 1929 lesen.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=19r6&year=1929&month=05&project=3&anzahl=4
Nun mögen die Details solcher „harten Schule" in der Tat sehr
unterschiedlich sein.
Weniger unterschiedlich dann wohl das „Grundmuster" dem man wohl auch in
anderen Formen der „Religionsindustrie" begegnen kann. Nicht zuletzt auch in
einer, die sich da KdöR benennt.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 08. Juni 2009 04:56
Aussprache über das Preussische Konkordat ...
(am 14. 6. 1929 dann abgeschlossen)
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=08r1&year=1929&month=06&project=3&anzahl=4
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=14b1&year=1929&month=06&project=3&anzahl=4
... Ergebe sich eine Steigerung von 14 auf nunmehr 28 Millionen Mark ..
Und diese faktische Verdopplung der vom doofen, superdoofen
Steuerzahlermichel zu tragenden Kosten, werden in der übrigen Wortwahl jenes
Artikels dann noch schöngeredet.
Und da der Steuerzahlermichel all die Jahre, weiter treudoof geblieben ist,
kann man ja das gleiche „Strickmuster" auch in der Gegenwart zur Anwendung
bringen.
Dem doofen Michel stört es ja offenbar nicht!
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 15. Mai 2009 07:06
„Berliner Zeitung" 15. 5. 2009
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0515/tagesthema/0128/index.html
Offenbar steigert sich diese abschüssige Bahn!
Die kräftig dazu mit beitragen (allerdings, nicht „nur" sie allein), hören
auch auf den Namen Zeugen Jehovas.
Siehe dazu auch:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,26479,27391#msg-27391
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 19. Mai 2009 04:50
„Schon der Knabe muss wenn er zum Fakirberuf auserkoren wird, eine harte
Schule durchmachen."
Diesen und noch ein paar mehr Sätze kann man in einem Artikel über „Indiens
Fakire" der „Freiburger Zeitung" vom 19. 5. 1929 lesen.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=19r6&year=1929&month=05&project=3&anzahl=4
Nun mögen die Details solcher „harten Schule" in der Tat sehr unterschiedlich
sein.
Weniger unterschiedlich dann wohl das „Grundmuster" dem man auch in anderen
Formen der „Religionsindustrie" begegnen kann. Nicht zuletzt auch in einer,
die sich da KdöR benennt.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 19. Mai 2009 14:34
Der Fall Vogelsang in der Berliner CDU, eskaliert offenbar.
Siehe dazu:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,25328,26808#msg-26808
Und dort die neu hinzugefügten Verlinkungen.
Da „rammt man sich also gegenseitig kräftig die Messer in den Rücken".
Der neue (dortige) CDU-Fürst besteht offenbar darauf, dass seine Vorgängerin
total demontiert wird.
Was „geeigneter" als eine tendenziöse „Untersuchung" einzuleiten.
Ob die indes objektiven Kriterien entspricht? Zumindest (meine) Zweifel
diesbezüglich sind nicht ausgeräumt.
Aber es wäre sicherlich nicht der „erste" Fall in Politik und Religion, wo
neue Machthaber, ihre Vorgänger möglichst „geräuschlos" „entsorgen" wollen.
Das mit dem „geräuschlos" indes, scheint wohl nicht so recht zu klappen! ...
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 08. Juni 2009 04:56
Aussprache über das Preussische Konkordat ...
(am 14. 6. 1929 dann abgeschlossen)
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=08r1&year=1929&month=06&project=3&anzahl=4
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=14b1&year=1929&month=06&project=3&anzahl=4
... Ergebe sich eine Steigerung von 14 auf nunmehr 28 Millionen Mark ..
Und diese faktische Verdopplung der vom doofen, superdoofen Steuerzahlermichel
zu tragenden Kosten, werden in der übrigen Wortwahl jenes Artikels dann noch
schöngeredet.
Und da der Steuerzahlermichel all die Jahre, weiter treudoof geblieben ist,
kann man ja das gleiche „Strickmuster" auch in der Gegenwart zur Anwendung
bringen.
Dem doofen Michel stört es ja offenbar nicht!
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 12. Juni 2009 05:50
Fortsetzung der Meldungen
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,25328,26808#msg-26808
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,25328,27749#msg-27749
Es ist zwar nur eine Regionale „Provinzposse", insoweit nicht von
Deutschlandweitem Interesse. Gleichwohl ist zu registrieren. Der Streit im
Berlin-Neukölner Ortsverband der CDU, eskaliert weiter.
Da hatten also einige die auf Platz drei für die Bundestagswahlliste genannter
Partei nominierte Frau Vogelsang, nach Kräften demontiert.
Ihre örtliche Posten in jenem Ortsverband wurde sie schon mal los.
Im Gegensatz zu jenen „Kleinkarierten" aus jenem Ortsverband, sah das die
Gesamt-Berliner Führung etwas anders.
Als Kompromiss wurde offenbar angeboten. Frau Vogelsang solle lediglich den
Ortsverband wechseln.
Das sahen einige im Neukölner Verband indes anders. Sie forderten weiter den
Kopf der von ihnen offenbar nicht geliebten Kandidatin, und das offenbar auf
allen Ebenen.
Haben sie ihr Spiel überreizt? Es scheint so. Jedenfalls scheint die
Gesamt-Berliner CDU-Führung nunmehr zurückzuschlagen.
Wie? Indem sie jene Demontierer der Frau Vogelsang nunmehr Ihrerseits aus
jener Partei rausschmeißen will.
Der gesamte Vorgang ist von der Sache her, eigentlich keiner, der es verdient
auch hier erwähnt zu werden. Gleichwohl ist er exemplarisch für den Umstand.
Das mit der „heilen Welt" ist wohl nichts. Offenbar auch andernorts!
www.tagesspiegel.de/berlin/art270,2820940
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 19. Juni 2009 04:53
Fragwürdige Weltbeglücker
Fallweise auch auf andere - in dem Presse-Meinungsartikel nicht namentlich
genannte - aber sicherlich nicht „unbekannte" Beispiele übertragbar.
Ein Imperialist - Made Hochegoistischer religiöser, nur den eigenen Egoismus
„kultivierender" Jenseitsverkäufer - stößt auf den anderen gleichgestrickten
Egoisten (lediglich vom Kulturkreis her etwas anders akzentuiiert - aber von
der Grundhaltung her genauso hochegoistisch) - und dann macht es beim
aufeinanderprall „Peng". ...
" ... Was für eine bigotte Frechheit, wenn diese Seelenfänger jetzt telegene
Trauertränen herausdrücken. ..."
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0619/meinung/0052/index.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 20. Juni 2009 07:55
"Särge der Freiheit"
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0620/politik/0078/index.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 20. Juni 2009 12:02
„Er liebe doch alle Menschen ..." diese vielzitierte und im Kontext der
Lächerlichkeit preisgegebene Aussage des damaligen Stasministers Mielke.
Wer kennt den Kontext?
Ein Bericht der heutigen „Berliner Zeitung" sucht ihn etwas aufzuhellen.
Folgt man diesem, dann waren die Ansprechpartner, welche dann den Mielke aus
seinem Redekonzept der sogenannten „Volkskammer der DDR" brachten, eben jene
„Abgeordneten".
Unter ihnen auch die danach von Herrn Kohl integrierten „Blockflöten".
Das konnte Herr Mielke so noch nicht wissen (aber vielleicht ahnte er es
schon).
Wie auch immer. Einige der Blockflöten nahmen Anstoß daran, in der generelle
Anrede als „Genossen" mit eingeschlossen zu sein.
Nur war „Genossen" von jeher nicht ihre Selbstbezeichnung. Die lautete nämlich
„Unionsfreunde".
Insofern war ihr „Protest" sachlich berechtigt, was wiederum nichts an dem
Umstand ändert, doch nur Blockflöten gewesen zu sein, das rechte Material dann
halt für den Herrn Kohl (danach). Lediglich, dass nunmehr andere „Flötentöne"
angesagt sind.
Jener Presseartikel arbeitet mit heraus.
Eigentlich waren die Mannen des Herrn Mielke (in den Jahren 1987 - 89) noch
diejenigen, die da den allermeisten Realitätssinn hatten.
Nicht, dass die nun mit „fliegenden Fahnen" zum Herrn Kohl überlaufen wollten,
dass lag ihnen mit Sicherheit fern.
Aber gegenüber den Verknöcherten, jeden Realitätssinn verloren habenden um
Honecker und Co, waren sie eben die (damaligen) „Progressiven".
(Man beachte bitte die Anführungsstriche bei der letzteren Vokabel.
Meines Erachtens ein interessanter Artikel, zum selber lesen mal, durchaus mal
empfohlen!
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0620/194919892009/0004/index.html
Re: Im Zeitspiegel
Datum: 20. Juni 2009 17:13
zum Thema Blockflöten: heute wird in der Freien Presse Chemnitz das neue Buch
von Karl Nolle vorgestellt über eben diese Problematik "Sonate,
Blockflöten,Schallmeien" dort erfolgt ein sehr kritischer Blick auf
Politikerbiografin
besonders in Sachsen
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 20. Juni 2009 17:35
Zitat:
Maxi
zum Thema Blockflöten: heute wird in der Freien Presse Chemnitz das neue
Buch von Karl Nolle vorgestellt über eben diese Problematik "Sonate,
Blockflöten,Schallmeien" dort erfolgt ein sehr kritischer Blick auf
Politikerbiografin
besonders in Sachsen
Thematisch dazu weist Google News unter anderem auch aus:
(Eine Auswahl, keineswegs „alle" Links)
www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/1529890.html
www.bild.de/BILD/regional/leipzig/dpa/2009/06/19/weiter-debatte-um-biografie-von-cdupolitikern.html
www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Sachsen-CDU-SPD;art122,2827895
www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1804144_Tillich-in-Bedraengnis-Schicksalssinfonie-fuer-Blockfloeten.html
www.neues-deutschland.de/artikel/150847.die-axt-im-blockfloeten-orchester.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 27. Juni 2009 04:00
Der verhasste „Versailler Vertrag" im Ausgang des Ersten Weltkrieges;
gleichwohl wenn auch nicht „geliebt", dennoch Gesetzeswerk geworden, bildet
für die „Freiburger Zeitung" vom 27.und auch 28. 6. 1929 den Anlass, eines
umfänglichen Rückblickes dazu.
Wenn die Hitleristen, nur wenige Jehre später in Deutschland politisch
erstarken konnten; und diesbezügliche (nachträgliche) Ursachenforschung
betrieben wird, kommt man nicht umhin als eine der Wurzeln dabei, jenen
Vertrag (mit seinen auch) umfänglichen Reparationskatalog (durch Deutschland
zu erfüllen) dabei mit zu benennen.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=03&day=27b1&year=1929&month=06&project=3&anzahl=4
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=27b1&year=1929&month=06&project=3&anzahl=4
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=28a1&year=1929&month=06&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 30. Juni 2009 06:40
Wer es noch nicht wusste.
Es gab sogar mal einen „Zentralverband der christlichen Tabakarbeiter
Deutschlands".
Nun soll das Verbandswesen ja generell vielgestaltig sein. Ob die
Spezifizierung jenes Verbandes als „christlich" denn das „Ei des Kolumbus"
darstellt.
Darüber kann man vielleicht, unterschiedlicher Meinung sein.
Wie auch immer. Mit stolzgeschewellter Brust, weis die „Freiburger Zeitung"
vom 30. 6. 1929 zu vermelden, das jener „Zentralverband" seinen 9.
Verbandstag, just in Freiburg/Br. abhalten werde.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=30r2&year=1929&month=06&project=3&anzahl=4
Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 07. Juli 2009 06:48
Die „Freiburger Zeitung" vom 7. Juli 1927 meldet, der „Sektenführer
Weißenberg unter dem Verdacht der fahrlässigen Tötung".
Und innerhalb dieser Meldung gibt es auch die Angabe von angeblich 120.000
Anhängern.
Auch die Wikipedia redet für 1934 von rund 100.000 Anhängern.
Wie denn die Fabrizierer solchen Zahlen zu ihnen kommen, ist mir schlichtweg
unerfindlich.
Wahrscheinlich werden da Hund und Katze mitgezählt, und sollte der Hund etwa in
der unglücklichen Lage sein, Flöhe zu haben, dann wohl jeder einzelne Hundefloh
ebenfalls noch.
Für die Gegenwart wird die weitaus realistischere Zahl von 3.000 genannt
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=07r2&year=1929&month=07&project=3&anzahl=4
In einer Notiz las man selbst im „Goldenen Zeitalter" einmal davon. Und zwar in
der Ausgabe vom 15. 8. 1933, die zu der Zeit nur noch in der Schweiz erscheinen
konnte. Dort war unter der Überschrift „Sensationelle Heilungen"zu lesen:
„Der sonderbare Profet Weissenberg, der durch Auflegen von weissem Käse
sensationelle Heilungen" erzielt hat und In der von ihm begründeten christlichen
Siedlung Waldfrieden" bei Glau Gottesdienste abhält, bei denen er zusammen mit
Jesus auf Altarbildern sichtbar wird, hat nach einem Bericht der Täglichen
Rundschau" über Pfingsten einen ungeheuren Zustrom gehabt Zehntausende seien
nach Glau marschiert, vornweg der Kriegerverein Ewiges Leben" mit der Kapelle,
und man habe fünf bis sechs Parallelgottesdienste abhalten müssen. -par
Thematisch kann man unter anderem vergleichen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Johannische_Kirche
Im Zeitspiegel (Dort der Eintrag zum 18. 12. 1927; mehr am Textende)
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 07. Juli 2009 07:07
Ein Kriegspfaffe titelte die „Sonntags-Zeitung" in ihrer
Ausgabe vom 7. 7. 1929.
Nun, wenn schon dieser Name genannt wird, kommt man zumindest an diesem
Ort, nicht darum herum, noch etwas mehr zu diesem katholischen Prälaten Franz
Meffert auszuführen.
Er mag sich zu Zeiten des ersten Weltkrieges nicht gerade mit Ruhm bekleckert
haben. Das trifft dann wohl aber nicht nur für ihn, sondern auch für andere
seiner „Zunft" gleichermaßen zu.
Der Kontext in dem er hier auch interessant ist, besteht darin, dass er im
Jahre 1925 auch ein Buch veröffentlichte mit dem Titel:
"Bibelforscher" und Bibelforschung über das Weltende
Fünf Vorträge über die sog. Ernsten Bibelforscher"
Einleitend kommt er schon mal auf die gleichen thematischen Schriften des
Antisemiten August Fetz zu sprechen. Wenn also seitens der
Bibelforscher/Zeugen Jehovas der Vorwurf erhoben wird, einige kirchliche
Vertreter hätten sich als „in die Schützengräben hineinpredigende" erwiesen;
dann muss man der Fairnes halber einräumen:
Nicht „nur" Kirchenvertreter. Auch Schuldirektoren hatten diesbezüglich eine
nicht zu unterschätzende „Aktie". Einer der sich das Odium berechtigt anheften
darf, auch solch ein „in die Schützengräben hineinpredigender" gewesen zu
sein, ist mit Sicherheit auch der Antisemit August Fetz (im bürgerlichen Beruf
ein Schuldirektor gewesen).
Jenen Anti-Bibelforscher-Schriften des August Fetz, bescheinigt nun Meffert
seinerseits:
„Dass derartiges da und dort eine Anziehungskraft ausübt, hängt zusammen mit
jener zerrütteten Geistesverfassung, in welche der Krieg das deutsche Volk auf
weiten Strecken versetzt hatte. In dieser Geistesverfassung haben wir die
Leute laufen sehen zu den Buden der Spiritisten und Okkultisten, um sich unter
Vorspiegelung des Verkehrs mit den Geistern aus dem Jenseits das Geld aus der
Tasche holen zu lassen, andere liefen zu hysterischen Weibern, um sich dort
die Zukunft und die Vergangenheit weissagen zu lassen, wieder andere verfielen
dem astrologischen Aberglauben und ließen sich das Horoskop der Zukunft
stellen, noch andere sind in ihrem Fieberzustand zum Kommunismus gegangen und
sehen im Sowjetstern den Morgenstern einer neuen glücklichen Weltepoche, des
goldenen Zeitalters, auch andere sehen bereits die apokalyptischen Reiter in
der Luft und hören die Posaunen des Weltgerichts blasen und das Weltgebäude in
allen Fugen krachen.
An das Ende dieser Reihe stellen sich die Ernsten Bibelforscher, die ganz
sicher wissen wollen, dass in kürzester Zeit, spätestens im Jahre 1925, das
1000jährige Reich seinen glanzvollen Einzug in die Menschheit halten werde."
Zu seinen geschichtlichen Repliken gehört dann die Aussage:
„Im 18. Jahrhundert blühte in den Kreisen des deutschen Pietismus der
Chiliasmus. d. h. der Glaube an das baldige Kommen des 1000jährigen Reiches.
Sein Hauptverkündiger in diesen Kreisen war der evangelische Theologe Bengel,
welcher im Jahre 1741 eine Erklärung der Geheimen Offenbarung herausgab, die
vielfach aufgelegt wurde, sogar noch im 19. Jahrhundert (1837).
Jeder Kenner der deutschen Auswanderung nach Amerika weiß, dass gerade aus
diesen Kreisen das große Heer der Auswanderer starken Zuwachs erhielt, - die
Leutchen wollten drüben im Urwald ungestört ihren Ansichten huldigen. - Damals
also ist der 1000jährige Reichsglaube über das Meer nach Amerika gezogen, es
ist also so etwas alte Ware, was jetzt von drüben herübergebracht wird mit
einer neuen Etikette versehen!"
Dann zitiert er aus dem WTG-Schrifftum auch jene Passage, die auch gerne
andere WTG-Kritiker bemühen, worin es heisst:
"Ein Lehrer, der im Widerspruch steht zu dem siebenten Band, wurde im
Widerspruch stehen zu dem Werk der Gesellschaft, außer Harmonie mit der
Gesellschaft sein, und als ein Leiter wurde ein solcher nur Unzufriedenheit
und Schwierigkeiten hervorrufen. ... Daher sollte ein solcher nicht für die
Wahl des Amtes des Ältesten in Frage kommen." (Wachturm 1919 S. 145)
Sich mit dem Umstand auseinandersetzend, dass in der Bibelforscheragitation
auch das Argument mit vorkommt, die Kirche würde ja das Bibellesen untersagen,
meint er dagegen (ob „überzeugend" oder nicht, sei jetzt nicht weiter
erörtert) seine Kirche mit den Worten verteidigen zu sollen:
„Das Verbot der Kirche richtet sich also in diesen Fällen nicht gegen das
Bibellesen an sich, sondern gegen die Bibelübersetzungen dieser
Gesellschaften."
Wieder zum Thema der Endzeittheorien zurückkehrend liest man bei ihm auch:
„Wenn auch das Märlein von der Weltuntergangsangst beim Herannahen des Jahres
1000 eben ein Märlein ist und verschwinden dürfte (vergleiche Beissel, Die
Sage von der allgemeinen Furcht vor der Untergang der Welt beim Ablauf des
Jahres 1000, in "Stimmen aus Maria Lach" Bd. 48 (1895, S. 469-484)
In der ganzen Reihe der "Monumenta Germaniae historica" findet sich unter den
Chronisten auch nicht ein einziger, welcher bei Besprechung des 10. und 11.
Jahrhunderts von jener Furcht redet. Gleiches gilt von der Sammlung Muratoris
für Italien. Und von Bouquets Sammlung für Frankreich. Zahlreiche
Urkundenbücher geben Aktenstücke des 10. und 11 Jahrhunderts. Vergeblich hat
man ihnen nach einer stichhaltigen Beweisstelle für jenen Aberglauben gesucht.
Die ungeheure Mehrzahl redet gleich den Chronisten von dem Jahr 1000 wie von
den Jahren vorher und nachher. ... Die Akten der Konzilien des 10. Jahrhundert
ergeben ebenso wenig Ausbeute für die Vertreter der Sage von jener alle
Tätigkeit lähmenden Furcht. (S. 474 f.)
Damit will er dann wohl seine Kirche entlasten.
Ohne seinen genannten Zeitschriftenaufsatz jetzt selbst zu sichten, scheint
mir seine bemühte „Entlastung" nicht sonderlich aussagekräftig. Dazu gibt es
genügend Belegstellen von anderen Nichtkatholischen Verfassern, die über jene
Zeit schrieben. Mag die Spitze des Papsttums auch so nicht an den damaligen
Endzeiterwartungen beteiligt gewesen sein. Unterhalb dieser Ebene gab es
durchaus diverse Belegstellen dafür.
Zu seinen Zitatstellen gehört dann thematisch auch der als „apokryph"
eingestufte „Barnabasbrief aus dem er wie folgt zitiert:
Barnabasbrief 15,4:
"Gebet acht, Kinder, was es heißt, er vollendete in sechs Tagen. Das heißt,
dass der Herr in 6000 Jahren alles zur Vollendung bringen wird. Denn ein Tag
bedeutet bei ihm 1000 Jahre. Folglich, meine Kinder, wird alles in sechs
Tagen, das heißt in 6000 Jahren vollendet sein. Und er ruhte aus am siebten
Tage. Das heißt: Wenn sein Sohn gekommen sein wird und der Frist das
Ungerechten ein Ende gemacht, die Gottlosen gerichtet, Sonne Mond und Sterne
umgewandelt haben würde, dann wird er in Ehren ruhen am siebenten Tage. ..."
Weiter in Kirchengeschichtlichen Details blätternd liest man bei ihm auch:
„Papias, Bischof von Hierapolis in Phrygien am Anfang des 2. Jahrhunderts.
kann als Schüler des hl. Johannes betrachtet werden. Von ihm erfahren wir aus
den Mitteilungen des Vaters der Kirchengeschichte, des Bischof und Eusebius
(III ,39 11 - 12), dass dieser Anhänger des Chiliasmus gewesen sei, wofür
Eusebius eine "ungeschriebene Überlieferung" haftbar macht, der jener gefolgt
sei, wofür spricht, dass jener sich nicht auf die Geheime Offenbarung des
Johannes beruft, die ihm doch bekannt gewesen ist. Von ihm hat der hl. Irenäus,
der um 130 in Kleinasien geboren war und um 177 Bischof von Lyon in Frankreich
wurde, seine chiliastischen Ausführung übernommen....
Eusebius selbst, der über den Schwachsinn des alten Papias spottet, dass
dieser solche Märlein vorzutragen wage.
Der hl. Justinus, gestorben um 166 als Märtyrer in Rom. In seiner Schrift
"Dialog mit Trypho", einen hellenistischen Juden aus Ephesus, Kapitel 81,
sieht er einer in Bemerkung über die geheime Offenbarung des hl. Johannes in
diesem einen Propheten des 1000jährigen Reiches. Eine Notiz des hl. Hieronymus
will wissen, das Justin sogar eine Erklärung zur Geheimen Offenbarung
geschrieben habe, was indes wenig wahrscheinlich ist.
Man kann sagen: kaum ist der Chiliasmus in die Öffentlichkeit getreten,
erstehen ihm auch schon Gegner. Da ist in Rom der Presbyter Cajus, der unter
Papst Zephrin (198 - 217) dagegen auftritt unter in seinen Antichiliasmus
soweit geht, dass er die Apokalypse überhaupt ablehnt. Cyprian, Origenes
bekämpften Chiliasmus, bis die ganz Großen, ein Hieronymus und Augustinus
(vgl. De Civ Die XX, 7 - 13) mit ihm abrechneten und als den alten Plunder
lächerlicher Fabeln behandelten. Für den Orient kommen der hl. Basilius der
Große und Gregor von Nazianz wie das Konzil von Ephesus (431) in Betracht, wo
er als "Entgleisung und Fabelei des unglücklichen Appollinaris" bezeichnet
wird.
Dies alles meint er mit den Worten interpretieren zu können:
„Was den sog. Bibelforschern erscheint und von ihnen verkündet wird als
biblische Lehre, dass ist in Wirklichkeit jüdischer Messianismus, der von
religiösen auf das politische Gebiet hinüber geglitten ist, so dass sie
eigentlich sich nicht beklagen können, dass diese antisemitische Aktion gegen
sie Sturm lässt (vgl. Fetz, Der große Volks- und Weltbetrug durch die "Ernsten
Bibelforscher"; 4. Aufl., Hamburg Deutsch-völkische Verlagsanstalt), wo am
Schluss triumphierend mitgeteilt wird: "Die Bibelforscher-Zentrale (Paul
Bageseif, Magdeburg) ward, wie wir bei Drucklegung erfahren, mit ihren
Beleidigungsprozeß gegen Herrn Fetz wegen Titel und Inhalt der vorliegenden
Schrift gerichtlich abgewiesen").
[Redaktionelle Anmerkung die falsche Namensschreibung ist so schon bei Fetz
vorhanden. Auch ein Zeichen dafür wie oberflächlich dieser
„Schützengrabenhineinprediger" ist].
Zu den Meffert'schen weiteren Interpretationen gehört auch seine Aussage:
„Zur Illustration und Erläuterung ein ganz modernes Zweiglein solcher ins
Irdische gezogener eschatologischen Hoffnung heranzuziehen, nämlich den
Aberglauben an den sozialdemokratischen "Zukunftsstaat", der ja heute längst
zum alten Eisen geworfen ist.
Darum hat Bebel mit seiner Verheißung vom Zukunftsstaat immer wieder seinen
Gläubigen den demnächstigen Anbruch dieses neuen großen Tages verheißen und
für die allernächste Zeit in Aussicht gestellt. Und wie jener, so sind auch
diese sog. Bibelforscher gezwungen, das Nahen oder den unmittelbar bevorstehen
Anbruch des 1000jährigen Reiches zu versprechen."
Das die Kirche, nicht zuletzt auch die katholische, keinerlei „Antenne" für
das Anliegen der Sozialdemokratie hat (selbige zeitlich etwa zur gleichen Zeit
aufgekommen wie der Russellianismus in den USA), bestätigt er mit dieser
Aussage nur noch einmal.
Der große „Joker" aller Kirchen ist ja das Jenseits, dass alles erst „richten"
soll. Man kann in der Tat darüber streiten, wer unter den Jenseitsverkäufern,
vordere oder hintere Plätze belegt.
Mit Sicherheit darf die Catholica sich „zugute" halten, diesbezüglich mit auf
den vordersten Plätzen zu rangieren!
Exkurs.
Zur weiteren besseren Einschätzung dieses Meffert, seien noch zwei weitere
Quellen zitiert:
Erstens ein Zeitschriftenaufsatz (im Jahre 1910 erschienen) in der damaligen,
dem Freidenkertum zuortbaren Zeitschrift „Das freie Wort". Daselbst (S. 74f.)
kann man nachfolgende Ausführung lesen:
„Anfangs März (1910) hatte der ehemalige katholische Priester, Dr. Schiller,
jetzt Lehrer der freireligiösen Gemeinde in Frankfurt a. M., in dem Ort
Kelkheim a. T. einen Vortrag über seinen Austritt aus der katholischen Kirche
gehalten. Obwohl die überwiegende Anzahl der Ortsinsassen, Zentrumsleute sind
und die Honoratioren dem Vortrag beiwohnten, wurde dieser mit Ruhe und
Interesse entgegengenommen; ein Beweis, daß er in durchaus sachlichen Formen
gehalten war.
Die Patres des Franziskanerklosters waren trotz Einladung nicht erschienen.
Dafür kam am 14. März der bekannte Hetzkaplan Dr. Meffert aus Mönchen-Gladbach.
Als Gegenredner wurde nicht Dr. Schiller, sondern der Vertrauensmann der
Titelgemeinde Höchst, Herr Eckert, ein einfacher, aber geistig äußerst
regsamer Arbeiter, eingeladen.
Dr. Meffert sprach zunächst von etwa acht Uhr bis Mitternacht, so daß
selbstverständlich von einer Diskussion keine Rede mehr sein konnte.
Die anwesenden Bauern wußte er so aufzuhetzen, daß sich Herr Eckert in den
Schutz des Bürgermeisters und des anwesenden Ortsgendarmen begeben mußte, um
vor Tätlichkeiten bewahrt zu werden. Der Bürgermeister mußte gegen Schluss der
Versammlung nachdrücklichst zur Ruhe und Mäßigung auffordern und vor
Gewaltätigkeiten warnen, wobei er auf den ruhigen Verlauf der
Freidenker-Versammlungen hinwies.
Dr. Meffert, diese geistige Blüte des deutschen Zentrums, hatte nämlich direkt
zum Totschlag aufgefordert.
Zwischenrufe und Gegner fertigte er mit Schimpfworten wie: Lump, Flegel,
Schulbub, Schafskopf usw. ab.
Unter anderen Redeblüten sagte er folgendes.
„Mit geistigen Waffen sind diese Leute, die Freidenker, Freimaurer,
Freireligiösen nicht zu bekämpfen. Wenn sie hier mit Lumpen von abgefallenen
Priestern eindringen, müssen sie mit Knüppeln aus dem Ort gehauen werden."
Gegen Eckart, der sich zum Wort gemeldet hatte, äußerte er:
„Ich werfe Sie hinaus, daß Sie die Knochen brechen.
Hier habe ich das Hausrecht."
Als ihm darauf aus der Versammlung das Wort „Toleranz" zugerufen wurde, meinte
Dr. Meffert:
„Ja, lieber Freund, wenn auf Sie ein wild gewordener Bulle losrennt, üben Sie
dann auch Toleranz oder schlagen Sie ihn nicht einfach nieder?
Und wenn Sie ein Floh beißt, üben Sie dann Toleranz, oder - und Dr. Meffert
führte dabei die entsprechende Handbewegung aus - knochen Sie ihn nicht
einfach tot?"
Die blutigen Lorbeeren Torquemados, dessen Seligsprechung soeben prozessiert
wird, scheinen Dr. Meffert nicht ruhen zu lassen."
Dann sei noch auf das 1912 erschienene Buch dieses Meffert mit dem Titel:
„Sozialdemokratie und Religion" verwiesen.
Einleitend erwähnt er den Fall Max Maurenbrecher, einen „Wanderer zwischen den
Welten".
Was er nicht erwähnt, Maurenbrecher in seiner (zeitlich begrenzten)
Sozialdemokratischen Phase, trieb auch das Problem um, dass man etwa in der
Neuzeit auch von Herrn Mynarek kennt.
In seiner „religiösen Phase" konnte er als damaliger Funktionär der
„Religionsindustrie" eben einen Funktionärsposten wahrnehmen.
Nun kam eines Tages die „Erleuchtung" für ihn, mit der „Religionsindustrie"
ist einiges faul.
Nicht so deutlich ausgesprochenes, gleichwohl auch Maurenbrecher beseelendes
Dogma war, es möge auch nach der „religiösen Phase" mit den möglichst gut
dotierten Funktionärsposten weitergehen.
Es ging was Funktionärsposten anbelangt, für ihn eher mäßig bis schlecht
weiter.
Und da war es halt kein allzugroßer Sprung für ihn, dann nochmals von der
Sozialdemokratie ins politisch Rechtskonservative Lager zu wechseln. (1903 in
die Sozialdemokratie eingetreten, 1916 wieder ausgetreten. Und der für ihn
„passende" politische Ersatz war dann auch der „Alldeutsche Verband" (geistig
ein Vorläufer der Hitleristen).
Und da er ja so schon mal die für ihn „passende" politische Heimat gefunden
hatte, war es auch für die Kirche „Ehrensache" ihn perspektivisch noch ein
Pfarramt zuzugestehen. Seine religionskritischen „Jugendsünden" wurden da halt
großzügig übersehen.
Was hier grob skizziert dargestellt, entwickelte sich dann über Jahre
verteilt.
Und auch Meffert registriert, dieser Maurenbrecher beginnt ja allmählich von
seinen Religionskritischen „Jugendsünden" wieder Abstand zu nehmen.
Und solcherart „Reumütige", sollen bekanntermaßen auch in der Catholica gut
gelitten sein.
1912 zur Zeit des Meffert'schen Buches war das alles noch nicht bis zur
letzten Konsquenz erkennbar. Wohl aber die Anfänge.
Dann zitiert Meffert ein Votum der Sozialdemokratischen Zeitung „Vorwärts", wo
einigen sogenannt bürgerlichen „Freidenkern" das Qualitätsmerkmal des
Sektierers attestiert wird.
Wenn also selbst der „Vorwärts" sich mit „Sektierern" in den eigenen Reihen
mal beschäftigte, dann ist es halt auch für Meffert Ehrensache, dieses
gefundene Fressen sich nicht entgehen zu lassen. Und genauso war es dann auch.
Seine Kernthese entwirft Meffert dann etwa auf Seite 23 des genannten Buches,
wenn er dort schreibt:
„Kann ein Katholik, kann ein Christ Sozialdemokrat sein? Dann müssen wir
antworten; Nein und abermals nein!
Denn die Sozialdemokratie führt den Todkrieg gegen Christentum und Kirche, und
wer sich ihr anschließt und sei es auch nur durch Beitritt zu den
sozialdemokratischen Gewerkschaften, der ist mitschuldig und hat mit die
Verantwortung zu tragen für die religionsfeindlichen Arbeiten der
Sozialdemokratie, die nichts anderes anstrebt als Vernichtung und Zerstörung
des Christentums."
Nun konnte sicherlich auch Herr Meffert kein Prophet sein. Wäre er ein solcher
gewesen, hatte er diese Kernthese vielleicht nicht ganz so vollmundig zu
Papier gebracht.
Denn heutzutage fragt sich so mancher, wer wohl zu Recht mehr für sich in
Anspruch nehmen kann, eine verkappte Pfarrerpartei zu sein. In der
diesbezüglichen Hierarchie der Namen von Parteien, die man da benennen könnte,
steht, die heutige SPD, keineswegs auf den „hinteren Plätzen".
Das alles konnte damals, so auch Herr Meffert noch nicht voraussehen. Und
folgerichtig fiel auch sein damaliges Votum aus.
Welche praktischen Konsequenzen er dann daraus abzuleiten pflegte.
Siehe auch den zitierten Bericht aus „Das freie Wort".
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 11. Juli 2009 05:28
Auf den in der Zeitschrift „NS-Rechtsspiegel" am 11. 7. 1939 erschienen
Artikel:
„Bibelforscher vor dem Sondergericht. Religiöse Sonderlinge oder
Staatsfeinde?" wurde schon früher hingewiesen.
Für weiteres siehe:
19392Rechtspiegel
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 24. Juli 2009 05:06
Eine Meldung der „Freiburger Zeitung" vom 24. Juli 1929 titelt und berichtet:
„Nur 500 Staatstheologen für die ganze Türkei"
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=24b1&year=1929&month=07&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 02. August 2009 05:20
Heute, vor nunmehr 60 Jahren fand in der Berliner "Waldbühne"
jener historische Zeugen Jehovas-Kongress unter dem Slogan "Es ist später als
du denkst" statt. Eines seiner Highlights sicherlich auch der Umstand, dass in
selbigen den Kommunisten die "Leviten verlesen" wurde, mittels der
rhetorischen Frage, ob denn selbige nun das beenden wollen, was die Nazis in
Sachen Zeugen Jehovas begonnen hätten.
Von der Führung einer Religionsgemeinschaft muss man erwarten können, die
Tragweite ihrer Verlautbarung im voraus abschätzen zu können. Und jene
Tragweite hieß dann in der Tat perspektivisch - Verbot in Ostdeutschland.
Es soll jetzt hier nicht weiter im Detail das diesbezügliche Für und Wider
erörtert werden.
Es sei lediglich als "Stimmungsbarometer" aus jenen Presseverlautbarungen
zitiert, wie sie just an jenem 2. August 1949 in der Presse vorfindlich waren.
Der 1949er Waldbühnenkongress in der Sicht des "Uraniabuches"
Wer sich an dem Umstand stossen sollte.
Das Uraniabuch vertritt parteiisch die Interessen des Ostens, und zudem sei ja
1949 die Hochzeit des kalten Krieges gewesen.
Der sei daran erinnert.
Auch ein Raymond Franz fand deutlich kritische Worte zum agieren der WTG etwa
in Malawi und Mexiko.
Einer Ikone wie Raymond Franz mögen nun die Ostkritiker alles zugestehen,
dessen Beispiele liegen ja so „schön weit weg von der eigenen Haustür". Da
kann man dann ja „billig schwätzen". Nur im Falle des Ostens, soll das dann
nicht mehr gelten.
Springer-Bild-Zeitung hat ja es gesagt .. Und die ist dann für diese Leute
offenbar gleich das zweite „Evangelium" nach dem vorangegangenen „WTG-Evangelium"
...
So etwa, wie Wallraff das mal dokumentiert hat.
Im Prinzip weisen die Fälle Malawi, Mexiko und Ostdeutschland durchaus
gewisse (relative) Gemeinsamkeiten auf.
Der Berliner "Tagesspiegel" schrieb am 2. 8. 1949:
"Protestversammlung der Zeugen Jehovas
Mehr als 30 000 'Zeugen Jehovas' versammelten sich am Sonntag in der
'Waldbühne', um gegen die Unterdrückung ihrer Organisation in der Ostzone zu
protestieren.
'Wir fürchten die Gewalt der Kommunisten ebenso wenig, wie wir die
Nationalsozialisten gefürchtet haben', sagte Erich Frost der leitende Prediger
der 'Zeugen Jehovas', der wie viele seiner Glaubensfreunde von den
Nationalsozialisten in ein Konzentrationslager gebracht worden war. Die
'Zeugen Jehovas' - die man auch unter dem Namen Ernste Bibelforscher kannte -
hatten es abgelehnt, die Hakenkreuzfahne zu grüßen und am Kriege teilzunehmen.
Die kommunistischen Staatsorgane, so sagte Frost, hätten durch undemokratische
und verfassungswidrige Verbote die Abhaltung von Gottesdiensten behindert, und
sie hätten Versammlungen der Organisation mit Holzknüppeln
auseinandergetrieben. Frost warnte die SED, dass sie ein ähnliches Schicksal
wie die
Nationalsozialisten erleiden könnte.
Mit scharfen Worten protestierte er gegen die Willkürmaßnahmen des
Generaldirektors der ostzonalen Eisenbahn, Kreikemeyer, der bereits
versprochene und bezahlte Sonderzüge zur Berliner Bezirksversammlung der
'Zeugen Jehovas' unmittelbar vor der Abfahrt abgesagt hatte. Die zu Unrecht
kassierten Fahrgelder seien von der Eisenbahndirektion bisher nicht
zurückerstattet worden. Nach Ansicht der Zeugen Jehovas' ist die 'Endzeit der
Welt' angebrochen, die das Reich Gottes einleite.
'Wahlveranstaltungen dieser Welt seien ein Anachronismus.' An der
Veranstaltung nahmen auch russische Gläubige teil. Bereits am Sonnabend hatten
1050 'Zeugen Jehovas', die zum Teil aus der Ostzone gekommen waren, im
Spandauer Stadtbad die Erwachsenentaufe erhalten."
Unterm 2. August berichtete in 'Die Neue Zeitung' in Berlin Hans
Schwab-Fehlisch unter der Überschrift "Sie leben vom Gruseln der anderen".
(Ergänzend wäre noch anzumerken. Die jeweiligen Militärrregierungen nach 1945,
hatten in eigener Regie auch deutsche Tageszeitungen. Im Fall der russischen
SMAD war das die "Tägliche Rundschau"; und im Falle der amerikanischen
Militärregierung eben besagte "Die Neue Zeitung". Man muss es wohl auch so
einschätzen. Die Journalisten der "Neuen Zeitung" hatten, was die Leine ihre
Brotherren an die sie angebunden, sicherlich einen großzügigen Spielraum. Die
"Leine" der Journalisten der "Täglichen Rundschau" hingegen, dürfte im
Gegensatz dazu, extrem kurz gewesen sein. Wie auch immer, besagter Herr
Schwab-Fehlisch schrieb:
"Als am 17. März die Welt untergehen
sollte ...
All das hat nicht nötig gehabt (und hat es auch in Zukunft nicht nötig
gehabt), wer zur Gemeinde der Auserwählten, zu den "Zeugen Jehovas" gehört.
Aber auch sie leben von dem Gruseln der anderen. Und dass nicht nur als
passive Beobachter und nicht nur in vorübergehenden Momenten, sondern als
aktive Wegbereiter, als Prediger der Psychose und in Permanenz. Wie jeder
exklusive Orden, machen sie es sich dabei nicht leicht. Sie verweigern zum
Beispiel den Kriegsdienst in jeder Form. Das hat sie unter den
Nationalsozialisten Tausende von Opfern gekostet und unzählige von ihnen ins
Konzentrationslager gebracht. Das macht sie symphatisch und umgibt sie mit
einem unangreifbaren ethischen Pathos. Das aber tauschen sie gegen diese
Reibereien mit der weltlichen Ordnung ein:
Von dem Untergang der Welt bleiben sie verschont. Das ist immerhin ein
lohendes Ziel.
"Auserkorene Werkzeuge"
"Sie flüchteten vor der Verantwortung, die ihnen der Kampf ums Dasein
auferlegt hatte, in die Märtyrerrolle eines 'Zeugen Jehovas'", schreibt
Margarete Buber-Neumann in ihrem Bericht über das Konzentrationslager
Ravensbrück.
"Sie eiferten in dessen Namen gegen die 'ungläubigen Weltmenschen'. Seit sie
Bibelforscher geworden waren, hatte sich ihre Stellung im Leben mit einem
Schlage gewandelt: aus unterdrückten, dienenden, mit dem Schicksal
unzufriedenen Menschen wurden sie zu 'Auserwählten', erhoben sie sich über die
gesamte Menschheit. Ihr einstiger Groll gegen die ihnen widerfahrenden
Ungerechtigkeiten verwandelten sich in Haß gegen alles, was nicht zu ihrer
Glaubensgemeinschaft gehörte. Jeder einzelne fühlte sich als auserkorenes
Werkzeug des rächenden Gottes Jehovas und schwelgte in der Vorstellung vom
baldigen Sturz der Menschheit in der Verdammnis, von dem nach ihrer Meinung
nur einige tausende Bibelforscher ausgenommen wären.'
Gott ist mit seinem Plan, diese Welt zu vernichten, völlig im Recht, konnte
man von dem Magdeburger Prediger Frost der Zeugen Jehovas am Sonntag in der
Waldbühne lernen. Er hat der Menschheit 2520 Jahre Zeit gegeben, ihre
Angelegenheiten zu ordnen. Wenn er sie nun vernichtet, nicht nur Individuen,
sondern ganze Völker, nachdem er trotz des Aufruhrs gegen ihn Geschlecht um
Geschlecht hat weiterleben lassen, so ist das eigentlich nur recht und billig.
Er wird nicht 'mit sich reden lassen.' Der Beginn der Endzeit hat
unwiderruflich seit 1914 eingesetzt, und an unserem Geschlecht noch wird sie
sich erfüllen. Alle Versuche, die Welt doch noch zu ordnen, der Weltstaat, ein
Weltbund der Nationen, alles, alles ist nichtig. Es steht nicht im Einklang
mit dem Vorhaben Gottes.
Der Unterschied zwischen Diktaturen und Demokratien besteht nur darin, daß die
einen den Zeugen Jehovas Schwierigkeiten in den Weg legen, ja sie verfolgen,
die anderen sie aber wirken lassen. Das aber ist nicht genug, und deshalb ist
eine Teilnahme der Zeugen Jehovas an den Entscheidungen dieser Welt sinnlos
und ausgeschlossen.
Wirklich eine sonderbare Art der Auserwähltheit, die erst die Zerstörung
braucht, ehe sie die Herrschaft antritt. Sie ist totalitär, sie ist
unmenschlich. Sie spekuliert mit der Angst, wie das im Mittelalter üblich war
und wie es heute wieder attraktiv zu werden scheint.
"Es ist später, als du denkst" hat die Veranstaltung geheißen. Dieser
apokalyptische Titel hat Tausende angelockt. Hätte sie doch "und Frieden auf
Erden" geheißen oder doch ähnlich, kein Mensch wäre gekommen außer denen, die
ohnehin wußten, daß dieser Friede nicht ohne die Vernichtung "der anderen" zu
erkaufen ist. Die "Zeugen Jehovas" stehen nicht allein da. Sie haben mehr
Geistesverwandte, als sie vielleicht selbst glauben mögen."
In der gleichen Ausgabe der "Die Neue Zeitung", gab es noch einen zweiten
thematischen Artikel, welcher im nachfolgenden auch noch dokumentiert sei:
"Tagung der Zeugen Jehovas.
Seit Tagen schon stand Berlin im Zeichen der "Zeugen Jehovas". Am Sonntag
hatte die beschworene Weltuntergangsstimmung soviel Menschen in die Waldbühne
gelockt, daß es angesichts solch massiver Lebendigkeit schwer fiel, an das
Ende der Welt zu glauben.
Das gewaltige Rund der Tribünen war nicht nur gefüllt, es quoll auch über alle
Gänge und die umgebende Landschaft.
Fliegende Händler mit Getränken, Zigaretten und den (in Millionenauflage
vertriebenen) Goldschriftbüchern des Dogmas hatten ihr einträgliches Geschäft.
Die Ordner ordneten die Anströmenden mit einem orientierendem Blick als
"Schwestern" und "Gäste". Unklar woran sie sie erkannten.
Ein Wald von aufrüttelnden Schildern säumte die Auffahrtstraße. Im Rund der
Zuschauer hoch aufgepflanzt, die Hinweise auf den Standort der Hergereisten:
Eberswalde, Bautzen, selbst Aue.
Es war ein Treffen der Zeugen Jehovas aus der gesamten Ostzone. 'Es ist später
als du denkst!' stand in weißer Schrift auf dem Rasen unten. 'Es ist später
als du denkst!' hieß das Referat des Redners Frost aus Magdeburg. Jeden Tag
kann nach der Deutung der Bibelforscher die moderne Sinflut, diesmal durch
Feuer, wie es den Zeugen sicher scheint, über die Menschheit kommen. Seit 1914
regiere Jehova der rächende Gott, auf dieser sündigen Welt. Deutliche Zeichen
in Gestalt all der politischen Unruhen und Wirrnisse dem Sehenden aufzeigend.
Darum erkenne jeder Zeuge Jehovas die Unzulänglichkeit aller internationaler
Bemühungen, verachte alle Regierungs- und Parteisysteme, um bereit zu sein für
das Ende und bereit für die eigene belohnende Aussparung aus dem allgemeinen
Desaster. Den genauen Zeitpunkt der Vernichtung wußte allerdings auch der
Redner nicht.
"So wenig, wie sie die Nazis fürchteten, fürchten sie auch die Drangsale der
Ostzone nicht, und mutig konnte der Magdeburger Frost fragen: 'Ist der
Bolschewismus schöner als andere Systeme? Glaubt die SED, dass das, was Hitler
begann, von ihr zum Ziel gebracht werden müsste? Wir fürchten die SED genau so
wenig, wie wir die Nazi gefürchtet haben.'
Er rechnete mit Kreikemeyer ab der schikanös die bestellten Sonderzüge
zurückhielt und nicht einmal die vereinnahmten Fahrgelder herausgab."
Als Kontrast, sei dann noch aus der in Ostberlin erscheinenden "Berliner
Zeitung", ebenfalls die Ausgabe vom 2. 8. 1949, zitiert. Letztere schrieb:
"Falsche Propheten
Die Zeit nach einem verlorenen Kriege ist reich an harmlosen und weniger
harmlosen Narreteien aller Art. Religiöse Sekten sprießen wie Pilze aus dem
Boden. Im allgemeinen sollte man ihnen die Missachtung schenken, die sie
verdienen. Wenn sie aber, wie die 'Zeugen Jehovas', getarnt durch einen
Schwall religiöser Phrasen, eifrig die Geschäfte der Kriegstreiber und der
Feinde der Einheit Deutschlands besorgen, darf es nicht bei dieser Missachtung
bleiben.
Das Oberhaupt der "Zeugen", ein gewisser Frost, behauptete kürzlich, die
"Endzeit der Welt sei angebrochen", womit er offenbar seine Anhänger von der
Teilnahme am Wiederaufbau unserer Heimat abhalten will. Frost hetzte dann in
bekannter Manier gegen die demokratischen Parteien und Institutionen der
Ostzone.
Bei den Wahlen zum Volkskongress und beim Volksbegehren für die Einheit
Deutschlands haben die 'Zeugen Jehovas' durch ihre Wühlereien deutlich genug
gezeigt, dass sie gar nicht beabsichtigten, sich nur als 'Zeugen Jehovas' zu
betätigen. Jehova hat sie bestimmt nicht beauftragt, gegen die Beteiligung am
Volksbegehren und an den Wahlen zum Volkskongress aufzutreten oder die
Durchführung des Zweijahresplanes so sabotieren. Solche konkreten Aufträge
pflegen nicht aus dem himmlischen Jenseits zu kommen, wohl aber aus einem
gewissen Lande jenseits des Atlantik und von einigen seiner Einwohner, deren
oberste Gottheit nicht Jehova, sondern Mammon heißt.
Von diesen Leuten werden die leitenden "Zeugen" jedenfalls nicht schlecht
bezahlt. Sie erhalten so reichliche Zuwendungen, daß sie einen riesigen
Reklameapparat finanzieren, die größten Versammlungsräume mieten und ohne
jedes Eintrittsgeld auskommen können. Die Geldgeber der "Zeugen" bleiben im
Dunkeln. Sie haben allen Grund dazu. Man geht nicht fehl, wenn man sie in den
Kreisen sucht, die das Ostbüro der SPD sowie andere Spionage- und
Sabotagetruppen finanzieren.
Die Mitläufer der "Zeugen" können nicht eindringlich genug davor gewarnt
werden, diesen falschen Propheten nachzulaufen. Den Initiatoren dieses
Schwindelunternehmens sollte man wachsam auf die Finger sehen und man wird
dabei manche überraschende Entdeckung machen."
Zitierung noch eines Presseberichtes, aus der (damaligen) Tageszeitung "Das
Freie Wort" dann am 5. August (Erscheinungstag).
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 05. August 2009 07:04
Quasi als „Ausläufer" gab es in der im Westtteil Berlins
damals erscheinenden Wochenzeitung „Das Freie Wort" am 5. 8. 1949 auch noch
einen Bericht bezüglich des Waldbühnenkongresses der Zeugen Jehovas, über
welchen die Mehrheit der Blätter bereits am 2. 8. 1949 berichtet hatten.
Siehe auch:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,30866,32410#msg-32410
Genanntes „Freie Wort" schrieb:
„Es ist später, als du denkst"
von Alois
Jehovas Zeugen tagten in der Waldbühne.
8 Sonderzüge nicht gestellt.
Die diesjährige Bezirksversammlung der Zeugen Jehovas für die sowjetische
Besatzungszone hat vom 29. bis 31. Juli in der Waldbühne stattgefunden. Der
Transportfrage war rechtzeitig für die vielen Tausende von Teilnehmern
Aufmerksamkeit geschenkt worden. 8 Sonderzüge waren bei den jeweiligen
Eisenbahndirektionen bestellt und zugesichert worden. In Leipzig wurden zwei
Tage vor der Tagung die Fahrkarten für den Sonderzug gegen Zahlung von rund
16.000 Ostmark ausgehändigt. Zehn Stunden später teilte man telefonisch mit,
daß auf Anweisung der Reichsbahndirektion der Sonderzug 'wegen Wagonmangels'
nicht gestellt werden könne. Das Fahrgeld wurde in diesem Fall wie für die
anderen Sonderzüge nicht zurückgezahlt. Insgesamt etwa 100.000,-DM. In
Magdeburg wurde den Zeugen Jehovas erklärt, für die Rückzahlung benötige man
14 Tage. Die gelösten Sonderzugfahrkarten wurden zum größten Teil auch nicht
für normale Fahrten in Zahlung genommen und die Benutzung der D-Züge Jehovas
Zeugen verboten.
Trotzdem sind rund 18.000 Zeugen Jehovas nach Berlin gekommen. Sie waren nicht
alle pünktlich zur Stelle wie vorgesehen. Sie hatten oft große Umwege zu
machen. Es wurde ihnen nicht nur von Herrn Kreikemeyer, sondern auch von
Seiten der Polizei die größten Hindernisse in den Weg gelegt. Die
Polizeistationen am Stadtrand Berlins hatten Anweisung erhalten, alle
Verkehrsmittel, insbesondere LKWs und Omnibusse zu kontrollieren. Die Polizei
hatte den Auftrag bekommen, nicht nur die Personalien der Zeugen Jehovas
festzustellen, sondern auch die Fahrzeugbesitzer und die Dienststellen, die
die Fahrpapiere ausgestellt haben. Alle diese Schikanen haben die Zeugen
Jehovas nicht abhalten können.
Aus dem Erzgebirge waren sie gekommen und von der Ostsee, aus Thüringen und
Frankfurt a. d. Oder, Barth in Pommern und Görlitz, aus den entlegensten
Dörfern und allen Städten der Ostzone.
Für viele war es schon schwer gewesen, das Fahrgeld für den Sonderzug
aufzubringen. Als sie das Fahrgeld dann nicht zurückhielten, haben sie oft ihr
letztes Geld genommen, um nach Berlin zu kommen. Ganze Karwawanen, mit
Mundvorrat, einer Schlafdecke und der Eintrittskarte am Rock, sind am zweiten
Tag der Bezirksversammlung noch eingetroffen. Die Solidarität, in den
nazistischen Kzs erprobt, war so groß, daß auch die fahrgeldlosen Zeugen
Jehovas wieder nach Hause gekommen sind. Die Tagung fand ihre Krönung mit dem
Vortrag „Es ist später als Du denkst".
Und die Kommunisten, die jetzt die Bibelforscher drangsalieren, stellten
erneut unter Beweis, daß sie die Fortführer des Naziregimes unter anderem
Namen sind.
Damit hatten die Zeugen Jehovas ihren politischen Marktwert unter Beweis
gestellt.
"Ein stilles Leben führen" gemäss einer Bibelaussage, war noch nie ihr
Anliegen.
Schrille Thesen, den Osten demaskierend, das war es doch was im Westen
gefragt, gesucht - und wie gelesen - geliefert wurde!
Von der Bibelaussage in 1. Timotheus 2:2, war und ist die WTG-Religion
„Lichtjahre" entfernt!
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 05. August 2009 07:07
Einen Kommentar der „besonderen Art" konnte man in der Ausgabe der taz
(„Die Tageszeitung") vom 5. 8. 1989 registrieren. Man erlebt es ja
verhältnismäßig oft, wenn für eine bestimmte Sorte von Journalisten, aus
aktuellem Anlass (und Zeugen Jehovas-Kongresse mag man ja zu ihrem
Zeitpunkt, dieser Kategorie zuordnen), dass dann ein Gewäsch nicht selten
verdächtig jener Waschmittelreklame ähnlich herauskommt, dass da kündet, ihr
Waschmittel wäscht so weiß, „das es nicht mehr weißer geht".
Das erspart dann jenen Journalisten die Mühe selbständiger Recherche.
Der Berichtsgegenstand ist auch erfreut darüber, und so können denn alle sich
- vermeintlicherweise - in „Friede, Freude, Eierkuchen" sonnen.
Die Journalistischen Berichte, welche vorskizzierten Strickmuster nicht
folgen, sind eher dünn gesät. Aber wenn es schon Leute gibt, wie einige in
zeitweiliger Geschäftsverbindung zur WTG stehende Historiker, die ähnliches
praktizierten. Die es in ihrem Privatleben aber strikt vermeiden, sich den
Zeugen Jehovas „mit Haut und Haaren zu verschreiben", was will man dann halt
also von dieser Sorte Journalisten, viel anderes erwarten?!
Der taz-Kommentar, aus genannter Ausgabe, war da in der Tat eine Ausnahme.
Schon die Überschrift hebt sich von anderem ab, indem sie titelte:
„Leistungsfrohe Endzeit.-Stalinisten".
Und erwähnt wird weiter, man habe auch einige Zitate aus der WTG-Schrift:
„Mache deine Jugend zum Erfolg" entnommen. Zum Beispiel dieses:
„Sollte man auch der Ansicht sein, daß
Masturbation zu einer natürlichen normalen Betätigung des Körpers wird, weil
sie eine allgemein verbreitete Gewohnheit ist? Lügen und Stehlen ist heute
auch üblich."
Weiter las man in diesem Kommentar dann noch die Sätze, respektive
Zitate:
„Viele Tänze, die in den letzten Jahren
aufgekommen sind sind Varianten des Twists. Ihre Tänzer berühren sich nicht,
aber sie bewegen ihre Hüften und Schultern so, daß sie sich oft gegenseitig
sexuell erregen.
Ein Paar, das die Absicht hat zu heiraten kann sein Verhältnis nicht ehrbar
erhalten, wenn es an einsamen Orten oder in der Dunkelheit zusammen ist. (...)
Man kann sich auch auf ehrbare Weise vergnügen, zum Beispiel beim
Schlittschuhlaufen (...)"
Der Inhalt der Verpflegungstüten wird an jedem Kongreßtag nur minimal variiert
- genauso wie das Kongressthema "Gottergebenheit".
Wenn die Auserwählten Jehovas zusammenkommen, wird nicht diskutiert, nicht
gescherzt, da tollen die Kinder nicht herum, Es dominiert stille
Verkniffenheit. Nur Selbstbeherrschung, Schicklichkeit und Stalinistisches
Nachleben der Glaubenssätze aus dem ersten christlichen Jahrhundert führen ins
Reich Gottes, Der ist ein furchtbarer, kein gütiger Übervater. Quasi täglich
müssen die Zeugen mit seinem Harmagedon rechnen, und auch bisher drei
Voraussagen des jüngsten Tages erfüllten sich nicht (1914, 1925, 1975).
Trotzdem beißen jährlich allein in der BRD dreitausend neu auf die
alttestamentarischen Köder an.
Auf der Bühne fordert der Vorsitzer das "Aufmerken" der "treuen Sklaven", doch
die reagieren auf die nun vorgeführten Muster-Zeugen nur mit dumpfen
Pflichtbeifall. Ein Mann und eine Frau werden zu ihrer persönlichen Errettung
durch Jehova interviewt und antworten mit auswendig gelernten Versatzstücken.
Der tiefe Zeugenglaube befreit vom Nachdenken über sich selbst und die Welt.
Das Korsett killt Konflikte, Schließlich ist das Ende nah.
Der Presse-Zeuge erläutert im Reporterzimmer einige Essentials des
fundamentalistischen Lebenswandels:
Jehovas Anhänger wählen nicht ("auch Jesus war politisch neutral"), für sie
stammt höchstens Herr Darwin selbst vom Affen ab, Homos sind ihnen eine
Höllenbrut, die Ablehnung vorehelichen Verkehrs und der Abtreibung versteht
sich von selbst. Auch zu Bluttransfusionen und Wehrdienst sagen die Zeugen
Nein.
Titelstories in "Wachtturm" oder "Erwachet" mit den Themen
Meeresverschmutzung, Wallstreeet sind gespickt mit steinalten
Prophetenslogans, Trotz bibelgerechter Lebensführung muß der einzelne Zeuge
noch etwas mehr tun, um sich einen Platz direkt am Eingang zum Paradies zu
sichern.
ZeugIn muß für die "Watchtower Bibel and Tract Ine," (Umsatz etwa eine
Milliarde), die Weltzentrale der Zeugen in New York, anschaffen gehen. Im
Klartext: deren Druckwerke verkaufen. Die Heftchen und Bücher müssen sie dabei
aber zuerst selbst ankaufen und dann sehen, wie sie sie loswerden.
Knallhartes Leistungsprinzip,
Je mehr Verkauf, desto sicherer das Überleben, Bei soviel gottergebener
Leistung gerät das irdische Leben zur nivellierten Wartezeit."
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 05. August 2009 07:09
Auf das Thema der WTG-Broschüre „Faschismus oder Freiheit" wurde schon an
anderer Stelle eingegangen .
Siehe dazu:
Die WTG Faschismus-Broschüre
Nachstehende Meldung aus dem katholisch orientierten „Das Vaterland"
(Luzern, Schweiz)
vom 5. 8. 1939 wird hier kommentarlos weitergegeben.
Bezüglich eines Kommentars empfiehlt sich der vorgenannte Kommentar.
Genanntes Blatt schreibt:
„Die Bundesanwaltschaft verbietet eine
Bibelforscher-Broschüre.
g. Bern, den 4. August
Die unverschämte Propaganda-Tätigkeit der 'Zeugen Jehovas' mit ihren maßlosen
Angriffen auf die katholische Kirche hat jüngst auch die Bundesanwaltschaft
zum Eingreifen gezwungen;
Wir wir vernehmen, hat sie die neueste Broschüre, die hätte ins Volk geworfen
werden sollen, beschlagnahmt. Das Pamphlet trägt den Titel 'Faschismus oder
Freiheit' und ist die Wiedergabe eines Vortrages, in dem Richter Rutherford
erneut seine wirrsinnigen Gedanken zum besten gibt. Eine Karikatur auf dem
Titelblatt, die 'die Stützen des Werkes Satans' - Stalin, Hitler, Mussolini,
vor allem aber den Papst als Gegner eines Jüngers Jehovas in bekannter Unart
zur Darstellung bringt, kennzeichnet den Geist dieser neuesten Hetz- und
Haßbroschüre. Die darin enthaltenen Beschimpfungen fremder Staatsoberhäupter
werden nur noch übertroffen durch die maßlosen Angriffe auf die katholische
Kirche.
Dies veranlaßte die Bundesanwaltschaft zum Eingreifen. Gestützt auf den
Bundesratsbeschluß betr. Maßnahmen gegen staatsgefährliches
Propaganda-Material und Zifer 2 des Presseartikels hat sie die Beschlagnahme
der Hetzschriften verfügt.
Es ist unsern Erinnerns das erste Mal, daß die eidg. Bundesanwaltschaft gegen
die 'Zeugen Jehovas' einschreitet, deren verleumderische Angriffe auf die
christlichen Religionen im allgemeinen und den Katholizismus im besonderen nun
lange genug geduldet wurden. Daß dem nun Einhalt geboten werden soll, wird
jeder anständig denkende Bürger nur begrüßen. Was der Wacht-Tower-Verlag in
der Allmendstraße 39 in Bern im Zeichen der Kulturwahrung und Kulturwerbung zu
tun hat, ist so noch zweifelhaft genug."
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 08. August 2009 08:27
Ein Kommentar der heutigen "Berliner Zeitung" zu einem Mann
der Zeitgeschichte, dessen Name geborenen Westdeutschen eher weniger sagt.
Geborenen Ostdeutschen dafür um so mehr.
Eine der vielen "Errungenschaften" des Ostdeutschen Regimes, davor schon von
der Sowjetunion praktiziert, nun eben in Ostdeutschland extensiv wiederholt,
bestand darin, dass in gewissen Läden mit reichhaltigem Angebot (jedenfalls
erheblich reichhaltiger als sonstige Geschäfte) gewisse Leute, welche über
Westgeld verfügten, nach Herzenslust einkaufen konnten.
Das der kleine Mann in Ostdeutschland, eher weniger bis gar kein Westgeld zur
Verfügung war halt dem sein Privatpech.
Auch PKW (in Ostdeutschland Mangelware) gab es dort - ohne Wartezeit -
(Ostdeutsche wissen was letztere Aussage bedeutet) zu erstehen (gegen
Westgeld).
So hatte Ostdeutschland beispielsweise eine größere Position von PKW der Marke
Fiat eingekauft, die in vorgenannten Geschäften, zu vorgenannten Bedingungen,
erhältlich waren.
Im Falle der Fiat PKW stellte sich dann aber heraus, es wurden mehr eingekauft
als tatsächlich auf der vorgenannten Schiene absetzbar waren.
Da hatten die Ostdeutschen Macher eine "prima Idee". Die DDR-Stasi benötigte
von jeher Dienst-PKW. Ergo wurde nun zusehends deren PKW-Bestand auf die Marke
Fiat umgestellt. Registrierte man also im Ostdeutschen Straßenbild einem PKW
der Marke Fiat, bestand die höchste Wahrscheinlichkeit zu wissen, da
kutschiert wieder ein Stasiist. Die Privathalter solcher PKW waren eher in der
Minderzahl (aus vorgenannten ökonomischen Zwängen).
Dann gab es ja noch so eine "tolle Ostdeutsche Erfindung". Um deren
Gefängnisse von Zeit zu Zeit etwas an Belegschaft zu reduzieren, wurde da mit
Westdeutschland ein Freikauf-Deal eingefädelt. Zum technischen Prozedere (wie
einschlägigen Büchern entnehmbar ist) gehörte auch. Da führen Busse in den
Gefängnishof ein. Ausgerüstet mit einer speziellen Nummerschildwechselanlage.
Auf Ostdeutschem Gebiet halt mit Ostdeutscher Nummer, kurz vor der Grenze dann
auf westdeutsches Nummernschild umgerüstet.
War so ein Bus mit der vorgesehenen Belegschaft vollgefüllt ging die Reise
los.
Eskortiert von vorne und hinten von PKW. Welcher Marke?
Man ahnt es fast schon. PKW der Marke Fiat.
Die führen so bis hart an die Grenze mit, um dort erst im allerletzten
Augenblick, den Bus ohne weitere Eskorte weiterfahren zu lassen!
Wie es dann mit dem Ostdeutschen Regime zu Ende ging, suchten deren
Funktionäre nach Sündenböcken, die man nun der Volkswut zum Fraße vorwerfen
könne (um so sich selbst zu retten). Offenbar war der Herr, von dem genannter
Zeitungsartikel redet auch dazu auserkoren.
Dieses Ungemach indes ereilte ihn nicht.
Er hatte es verstanden sich im Westen - nicht zuletzt im Franz Josef Bayern,
machtvolle Freunde zu sichern, die ihm aus der Patsche halfen, und nunmehr in
Bayern das fürstliche Leben, weiterhin ungeschoren ermöglichten.
Ergo was lehrt das alles.
Eine Krähe hackt selten (bis nie), der anderen Krähe die Augen aus.
Der Artikel der "Berliner Zeitung":
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0808/194919892009/0059/index.html
Und nicht zu vergessen am Wahltage (zumindest meiner Meinung nach)
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 09. August 2009 04:41
Die „Freiburger Zeitung" vom 12. 8. 1929
vermeldet den Tod von Heinrich Zille (bereits am 9. 8. 29 verstorben)
„Det was sein Milljoh".
Mit dem Zeichenstift brachte er so manches „auf den Punkt".
Steht er zwar in keiner direkten Beziehungslinie zum Thema dieses Forums, soll
gleichwohl er nicht übergangen werden.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=12b2&year=1929&month=08&project=3&anzahl=4
Google hat ja auch eine Bildersuche.
Man gebe mal bei Google Heinrich Zille ein, und klicke den Button „Bilder"
dazu an.
(als Empfehlungstipp)
Passende Musikuntermalung dazu wäre beispielsweise die:
http://www.youtube.com/watch?v=AspH-8gOvFg&hl=de
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 17. August 2009 06:39
In der "Süddeutschen Zeitung" vom 17. 8. 1969 unter der Überschrift:
"Feldddienst gegen den 'Mafia-Boß Satan'"
gelesen:
"Auf der Nürnberger Zeppelinwiese geht
morgen die große Heerschau der Zeugen Jehovas zu Ende.
Angesichts dieses reibungslosen Ablaufs, der kommunale Fachleute geradezu
faszinierte, wirkte es fast grotesk, daß es einem einzigen Mann gelang, ein
wenig Sand in die Supermaschinerie zu streuen. Er hatte sich am Eingang des
Geländes postiert, und die Vorbeiziehenden mit Flugblättern versorgt, in denen
er sich kritisch mit der Lehre der 'Bibelforscher' auseinandersetzt.
Obwohl sonst jederzeit zu Diskussionen bereit, hielten es Ordner der Zeugen
Jehovas für angebracht, den einsamen Demonstranten und seine zwei Begleiter
vor den Gläubigen abzuschirmen.
Trotzdem kam es immer wieder zu heftigen Kontroversen, die nur mit Mühe
geschlichtet werden konnten. Erregte Gläubige warfen dem Demonstranten die
Flugblätter vor die Füße und wandten sich verächtlich mit der Bemerkung ab:
'Das sind die falschen Propheten.'
Aufschluß über das sonderbare Verhalten, das gar nicht in das gewohnte Bild
der Zeugen paßte, gab schließlich einer der Hilfswilligen:
'Das ist keiner von der APO', erklärte er, 'sondern ein abgefallener
Glaubensbruder'"
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 19. August 2009 07:47
"Farmer ohne Maschinen" betitelte die "Berliner Zeitung" vom 19. 8. 2009 ein
Bild.
Auf ihm sah man, auf einer Kuhweide versammelt, ein "würdiges Publikum" in der
Hinteransicht zu bewundern, wie sie da eine Wahlveranstaltung in den USA
lauschten.
Zur "Würde" gehörte dann auch, allesamt Männer (Frauen offenbar bei diesem
Anlass in diesem Kreise unerwünscht).
Nun soll es ja auch heutzutage noch so sein. Mancher der an sich nichts
darstellt. Mit Uniform ist er dann "was".
Etwa zur Nazizeit war diese Spezies auch in diesem Lande besonders "bewunderbar".
Das Wort von den "Goldfasanen" und anderes mehr soll da ja (hinter
vorgehaltener Hand) nicht selten die Runde gemacht haben.
Eine besondere Art von "Lemmingen" kann man dann wohl auch in der vielfältigen
Form der Religionsindustrie bewundern.
Das mit den Uniformen, kann natürlich sehr unterschiedliche Ausprägungen
haben.
Die seinerzeitige "Spiessburger"-Webseite brachte das mal in einem Fragesatz
auf den Punkt.
Woran erkenne man, dass einer Zeuge Jehovas ist.
Nun, wenn er (beispielsweise) seinen Lebensunterhalt als Fensterputzer
verdient. Außerhalb dieser beruflichen Tätigkeit wie ein "Bankdirektor"
gewandet zu sein pflegt.
Da ist er aber dann nicht der einzigste dieser Art.
Da gibt es dann noch ein paar mehr aus seinem Umfeld, die da ähnlich
daherstolzieren.
Letztendlich also auch eine Art von Uniform (mehr der zivileren Art).
So gesehen ist da wohl eine Wahlversammlung, wo das geneigte Publikum allesamt
mit Strohhüten (der gleichen Machart) und Hosenträgern ausgestattet ist,
letztendlich auch eine uniformierte Veranstaltung. Das ist dann der
Religionsgemeinschaft der "Amish People" zuzuordnen.
Unformträger reduziert sich somit nicht nur auf Mitglieder militärischer
Formationen.
Auch die Religionsindustrie hat ähnliches zu bieten.
Man vergleiche thematisch auch:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,5501,5503#msg-5503
Parsimony.23783
Parsimony.23553
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 20. August 2009 02:52
In der Form eines Linkverweises, sei auf einen Artikel der "Berliner Zeitung"
vom 20. August 1999 hingewiesen, welcher die damalige "Standhaft"-Kampagne der
WTG zum Anlass nahm, darüber etwas weiter zu reflektieren.
... So gesehen waren die in der Ausstellung gezeigten Flugblattkampagnen der
Zeugen Jehovas und ihr 1938 erschienenes Buch mit Zeugnissen ehemaliger
KZ-Insassen wohl eine Anklage des "Dritten Reichs", aber kein Aufruf zum
politischen Widerstand. Denn Besserung konnte für sie nur das bald kommende
Gottesreich schaffen. Diese Motive bleiben im Dunkeln, was den Respekt vor den
Leiden nicht schmälern kann. ...
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1999/0820/none/0026/index.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 22. August 2009 10:20
... Der Krieg gegen Polen konnte beginnen ...
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0822/feuilleton/0010/index.html
Man vergleiche auch die zeitgenössische Berichterstattung in der „Freiburger
Zeitung"
Etwa die nachfolgenden Ausgaben:
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=22a&year=1939&month=08&project=3&anzahl=8
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=22b&year=1939&month=08&project=3&anzahl=10
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=23a&year=1939&month=08&project=3&anzahl=6
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=23b&year=1939&month=08&project=3&anzahl=10
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=24a&year=1939&month=08&project=3&anzahl=6
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=24b&year=1939&month=08&project=3&anzahl=8
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 27. August 2009 07:30
Gelesen in der „Freiburger Zeitung" vom 27. 8. 1929;
unter der Überschrift".
„Seit wann ich an Hellseher glaube. Nach eine wahren Begebenheit erzählt von
D. Thorn".
Und das „Highlight des Berichtes liegt dann wohl insbesondere in der
Abschlussbemerkung:
„ ... Und plötzlich, ich traute meinen Ohren nicht, sagte er - der Hellseher -
Gehen Sie nach Hause, denn ich sehe, daß Sie nicht glauben, denn ich bin
Hellseher.
Ich ging - und j e t z t glaube ich auch an Hellseher."
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=27b1&year=1929&month=08&project=3&anzahl=4
Es ist zwar ein thematisch anderer Bericht, gleichfalls in der „Freiburger
Zeitung" vom 27. 8. 1929 unter der Überschrift „Massen-Halluzinationen"
Auch wenn also beide Berichte, unterschiedliches berichten.
Vielleicht gibt es doch einen - unausgesprochenen - geistigen Zusammenhang,
welcher die Grundlage beider Berichte darstellt:
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=27b2&year=1929&month=08&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 09. September 2009 07:27
Die Wandlungen des Herrn Fischer.
Es wäre sicherlich unfair nur auf seine Person abzustellen. Aber was sich da
offenbart.
Ganze Batterien ähnlicher Fälle könnte man bemühen.
Was interessiert diese Herren ihr Gewäsch von gestern, wenn nur heute ihre
Kasse stimmt!
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0909/seite1/0069/index.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 13. September 2009 06:15
"Im Wiederholungsfall - mag es sich selbst nur um die gelegentliche
Einverleibung eines Glases Whisky handeln - wird nicht unter fünf Jahren
Gefängnis erkannt ..."
Gelesen in einem Artikel der "Freiburger Zeitung" vom 13. 9. 1929 über die
US-amerikanische "Errungenschaft" der Prohibtion.
Eines solches Super-Spiessbürger-Milieu ist dann ja wohl typisch für "God's
own Country".
Nun soll besagter Gott ja von unterschiedlichen "Firmen" jeweils für sich
vereinnahmt werden, welche sich untereinander nicht "grün" sind.
So geht es also in der Religionsindustrie "Hüh und Hot" her.
Im Zuge dieses Pluralismus gab es dann auch noch die von Rutherford mit
angeführte "Partei" der Kämpfer gegen die Prohibition.
Wenn also die USA-Spiessburger auch beklagen, dass die Rutherforderianer immer
stärker wurden, dann hätten sie wohl allen Grund sich bei einer etwaigen
Ursachenerforschung, auch mal allerkräftigst an die eigene Nase zu fassen.
Auf solcherlei "Weltverbesserer" "wartete" dann wohl die Welt, die physischen
"Fusel" zwar zu ächten suchte, dafür religiösen Opiumfusel um so mehr zu
verbreiten sucht. Und das keineswegs "nur" innerhalb der Grenzen der USA.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=13b2&year=1929&month=09&project=3&anzahl=4
Eine Notiz aus einer heutigen Radio-Nachrichtensendung:
In den USA gäbe es eine Demonstration gegen Präsident Obama, namentlich seine
Bestrebungen in Sachen Gesundheitspolitik. Die können - so die Kritiker - "zum
Sozialismus führen".
Das muss man sich mal auf der "Zunge zergehen lassen". Wer dort nicht betucht
genug ist, darf im Falle gesundheitlicher Probleme eher verrecken.
Wer genug Money hat, für den gilt das selbstredend nicht.
Was man über diesen Spiessburger-Staat denken soll? "Spiessbürger" ist noch
geschmeichelt.
Super-Super-Spiessbürger!
Re: Gottes eigenes Land?
geschrieben von:
X ~ mysnip
Datum: 13. September 2009 12:59
Zitat:
Drahbeck
... Eine Notiz aus einer heutigen Radio-Nachrichtensendung:
In den USA gäbe es eine Demonstration gegen Präsident Obama, namentlich
seine Bestrebungen in Sachen Gesundheitspolitik. Die können - so die
Kritiker - "zum Sozialismus führen".
Das muss man sich mal auf der "Zunge zergehen lassen". Wer dort nicht
betucht genug ist, darf im Falle gesundheitlicher Probleme eher verrecken.
Wer genug Money hat, für den gilt das selbstredend nicht. ...
Was man über diesen
Spiessburger-Staat denken soll? ...
Besser ich halte mich zurück, sonst fange ich an zu kotzen!
!>!>!>!>!>
http://www.youtube.com/watch?v=Nkn0CmrNPIs
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 20. September 2009 05:33
"Schwache Nerven" mag man der zeitgenössischen Catholica, angesichts eines
Kommentares in der "Freiburger Zeitung" vom 20. 9. 1929 eigentlich nur
bescheinigen.
Selbiger meint titeln zu sollen: "Eine Verhöhnung des Freiburger
Katholikentages".
Stein des Anstosses wohl ein Kommentar welcher mit dem sinnigen Bonmot
beginnt:
"Vorige Woche bin ich in Peking gewesen auf der 86. Generalversammlung der
chinesischen Steckrübenpflanzer"
Und jener Kommentar erschien wohl in einer katholische dominierten (Hinzufügbar
Katholisch-Französich dominierten) Zeitung des Elsaß. Und die deutschen
Katholiken fühlten sich deswegen "wohl auf den Schlips getreten".
Nun mag man ja jenen Vergleich mit den "Steckrübenpflanzern" nicht unbedingt
schön finden.
Aber insbesondere Bemerkenswert der Artikelabschluss. Da wird gefragt, was
wohl der Herr Pacelli (ein späterer Papst) zu diesem Kommentar sagen würde.
Ob er was denn dazu gesagt hat, mag ja dahingestellt sein. Aber die Tendenz
ist nicht zu übersehen. Jener Artikelschreiber möchte diesen "Vorfall" dazu
ausnutzen, die ohnehin latenten Spannungen zwischen Frankreich und Deutschland
zu der Zeit, noch "anzuheizen". Allerdings sollen dann möglichst andere für
ihn die "Kartoffeln aus dem Feuer" holen. Eben auch besagter Herr Pacelli!
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=20b1&year=1929&month=09&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 27. September 2009 04:22
Gelesen in der "Freiburger Zeitung" vom 27. September 1929
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=27b2&year=1929&month=09&project=3&anzahl=4
Noch ein weiterer Artikel, ebenfalls der "Freiburger Zeitung vom 27. September
1929 entnommen.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=27b4&year=1929&month=09&project=3&anzahl=2
Zwar findet man in den Zeitungsmäßig angekündigten Veranstaltungskalender der
"Freiburger Zeitung" auch solche der Rubrik sogenannter kleinerer
Religionsgemeinschaften. Hier als Veranschaulichungsbeispiel ein Detailausriß
aus der "Freiburger Zeitung" vom 28. 9. 1929.
Die WTG-Hörigen "Bibelforscher" sind indes in diesem Blatt weiterhin nicht
mit aufgenommen.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=06&day=28r1&year=1929&month=09&project=3&anzahl=12
Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 04. Oktober 2009 06:22
Am 10. April 1938 veranstaltete das Naziregime wieder einmal eine
"Volkszählung". Offiziell hatte die aber wohl einen anderen Namen. Da wurde
diese Veranstaltung "Wahlen" genannt.
Wie es so der lauf der Dinge war findet sich besagte "Volkszählung" auch in
einem Passus des "Jahreslagebericht 1938 des Sicherheitshauptamtes" wieder
(Bundesarchiv R 58/1094) (welcher dann ja wohl erst 1939 abgefasst wurde).
Bezüglich des hier besonders interessierenden Aspektes, sei der mal nachstehend
(kommentarlos) zitiert:
"Von der verbotene Sekten trat lediglich wieder die internationale Bibelforscher
Vereinigung IBV merklich in Erscheinung. Der jedoch durch das energische
Vorgehen des Staates ihre Organisation vollkommen zerschlagen wurde, blieben
auch die neuerlichen Aktionen der IBV ohne größere Wirkung. Die illegale Einfuhr
von illegalen Schriften über die schweizerische und französische Grenze wurde
fast völlig unterbunden. Im ganzen Reich wurden im Jahre 1938 und 700
Bibelforscher in Schutzhaft genommen. Hierunter befanden sich zahlreiche
Personen, die am 10.4. 1938 in aller Öffentlichkeit die Teilnahme an der Wahl
verweigert gegen den Führer gehetzt hatten. Weiterhin wurden zahlreiche
Bibelforscher festgesetzt, die sich geweigert hatten dem Mobilmachungsbefehl
Folge zu leisten und ihrer Wehrpflicht zu genügen."
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 12. Oktober 2009 15:39
O Gott, "schmeis Hirn vom Himmel"....
Da haben also hochbezahlte Regierungsministerielle in Baden-Württemberg erst
jetzt gerafft (bzw.) zu Papier gebracht, dass die Schlapphüte im Falle Zeugen
Jehovas das verkehrte Instrumentarium sind.
So richtig wie diese Feststellung an sich ist, ist der Umstand dass dazu
hochbezahlte Regierungsministerielle erst von nöten sind, wohl ein
Armutszeugnis.
Namentlich für deren unterbelichtete Auftraggeber!
www.tv-suedbaden.de/default.aspx?ID=3017&showNews=531214
Nun hat man ja das gesuchte Alibi.
Das man auch ohne Schlapphüte in Sachen Zeugen Jehovas was tun könnte, wenn
man den wollte, aber nicht will weil man den eigenen Kirchenfilz nicht
tangieren möchte, steht dann wohl auf einem anderen Blatt.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 19. Oktober 2009 04:34
Eine zwar relativ kleine - dennoch Folgewirkungen habende - Notiz brachte die
Tageszeitung "Miesbacher Anzeiger" in ihrer Ausgabe vom 19. 10. 1919
Sie wurde schon früher dokumentiert. Siehe dazu:
Miesbacher Anzeiger
Ihre besondere Bedeutung ist insbesondere darin zu sehen, dass sie "die"
Proto-Meldung darstellte, um die Bibelforscher/Zeugen Jehovas in die
kommunistische Ecke zu stellen. Namentlich katholische Kreise haben es sich
angelegen sein lassen, dann auf ihr noch nach "allen Regeln der Kunst"
herumzureiten.
Zu nennen wäre da schon der berüchtigte Fritz Schlegel
Selbiger meinte noch Mitte der 1920er Jahre:
"Eine treffliche Beleuchtung dafür liefert folgende Zeitungsnotiz des "Miesbacher
Anzeiger" unterm 19. Oktober 1919, die wörtlich aus Rosenheim berichtet:
"Seit dem Ausbruch der Revolution blüht hier der Weizen der sog. Ernsten
Bibelforscher, die das Volk mit ihren Sprüchen vollends konfus zu machen
versuchen. In den Tagen der Rosenheimer Räterepublik erfreute sich diese
kleine Gesellschaft der besonderen Gunst der Spartakisten, die den Hauptteil
der Versammlungsbesucher stellten und an dem Herunterreißen von Staat und
Kirche helle Freude hatten. Diese Bibelforscherversammlungen wurden zu
regelrechten Verbrüderungskundgebungen zwischen den Adventisten (lies: Ernsten
Bibelforschern) und Bolschewisten. Neuerdings entfalten diese "ernsten"
Bibelforscher ein geradezu gemeingefährliches Treiben. Beide Lokalblätter
lehnten fernerhin die Aufnahme der Versammlungsanzeigen dieser Gruppe ab. In
der letzten Versammlung bei Gillitzer wurde an Unterwühlung und Verhetzung das
Menschenmöglichste geleistet."
Der - in meiner Sicht - gleichfalls berüchtigte katholische
Verschwörungstheoretiker
"Robin de Ruiter" versteigt sich in vorstehender Angelegenheit gar
zu der Aussage:
"Um die Hindernisse zu überwinden, die sich der geplanten anarchistischen
Revolution in den Weg stellen könnten, hatten die Spartakisten Listen mit den
Namen all jener Personen vorbereitet, die sie als Monarchisten verdächtigten.
Aus Unterlagen, die man im September 1918 in den Häusern einiger Spartakisten
fand, ging hervor, daß Massentötungen wie in Rußland geplant waren.
Um aufzuzeigen, wie berechtigt die damaligen Vorwürfe an die Adresse von
Rutherfords Anhängern waren. Handlanger dieser revolutionären Gruppe zu sein,
genügt es, den "Miesbacher Anzeiger" vom 19. Oktober 1919 (Seite 282) zu
zitieren:..."
Wenn das einem de Ruiter "genügt". Mir jedenfalls nicht. Es ist schon ziemlich
gewagt, anarchistische Mordpläne, eins zu eins in Gedankenassoziation, auch
auf die Bibelforscher zu übertragen. Deren Harmagedontheorie, beinhaltet
keineswegs "aktives" Handeln im Sinne der Verschwörungstheoretiker dabei.
Aber von einem Brunnenvergifter wie de Ruiter sinnvolles zu erwarten, wäre
wohl zuviel erwartet.
Auch Pape greift in seinem "Ich klage an", dieses Thema auf. Bei Pape liest
sich dass dann so:
"Wäre das tausendjährige Reich auf Erden aufgerichtet, hätten die für diese
Zeit verheißenen göttlichen Regenten ihre Herrschaft angetreten, dann könnte
der Kommunismus gedeien, dann wäre er wohl die beste Gesellschaftsform,. Aber
auf das warten wir."
Solche Aussagen führten natürlich dazu, daß die Bibelforscher der Verbrüderung
mit den Kommunisten verdächtigt wurden. Der "Miesbacher Anzeiger" vom 19.
Oktober 1919 warnte vor den Bibelforschern:
Seit dem Ausbruch der Revolution blüht hier der Weizen der sog. Ernsten
Bibelforscher, die das Volk mit ihren Sprüchen vollends konfus zu machen
versuchen. In den Tagen der Rosenheimer Räterepublik erfreute sich diese
kleine Gesellschaft der besonderen Gunst der Spartakisten, die den Hauptteil
der Versammlungsbesucher stellten und an dem Herunterreißen von Staat und
Kirche helle Freude hatten.
Der große Propagandaaufwand, den die Wachtturm-Gesellschaft im Hinblick auf
die Durchführung ihrer Massenveranstaltungen, wie z.B. "Millionen jetzt
Lebender werden niemals sterben", und der Vorführung des stundenlangen
"Photodramas der Schöpfung" betrieb, warf die Frage nach den scheinbar
unerschöpflichen Geldquellen der Organisation auf.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 20. Oktober 2009 07:01
Fetischismus - Verehrung bestimmter
Gegenstände im Glauben an übernatürliche Eigenschaften.
So etwa definiert die Wikipdia diesen Begriff.
Bezogen auf Gegenwartsvorgänge, dazu ein Kommentar in der heutigen "Berliner
Zeitung"
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/1020/meinung/0031/index.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 20. Oktober 2009 19:32
Ein Versuch, sich eine kirchliche "Extrawurst" braten zu lassen, ist jetzt
gescheitert:
Eine Berliner Familie ist mit ihrer Klage gegen das Pflichtfach Ethik an
Berliner Schulen vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof gescheitert.
In einer am Dienstag in Straßburg veröffentlichten Entscheidung wies das
Gericht die Beschwerde der evangelischen Familie als unbegründet zurück. Der
verpflichtende Unterricht für alle Schüler der Klassen sieben bis zehn
verstoße nicht gegen die Europäische Menschenrechtskonvention. (Beschwerde-Nr.
45216/07)
Die Familie hatte eine Befreiung ihrer heute 16-jährigen Tochter vom
Ethik-Unterricht gefordert. Zur Begründung hatte sie unter anderem die
staatliche Neutralitätspflicht und die vom Grundgesetz geschützte
Religionsfreiheit angeführt.
Nach Ansicht der Straßburger Richter hindern das Berliner Schulgesetz und der
verpflichtende Ethik-Unterricht die Schülerin nicht daran, zusätzlich den
evangelischen Religionsunterricht zu besuchen. Zudem stellten die Richter
klar, dass das Schulgesetz keine Religion bevorzuge. Die Europäische
Menschenrechtskonvention schütze nicht davor, sich mit anderen
Glaubensrichtungen und Religionen auseinandersetzen zu müssen.
Das Berliner Verwaltungsgericht hatte bereits im August 2006 die Forderung
nach Befreiung vom Ethik-Unterricht abgelehnt und festgestellt, dass der
Pflichtunterricht nicht gegen das Grundgesetz verstößt. Diese Entscheidung
wurde vom Bundesverfassungsgericht im Ergebnis im März 2007 bestätigt.
www.jesus.de/blickpunkt/detailansicht/ansicht/159531berliner-ethik-unterricht-von-europaeischem-gericht-bestaetigt.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 24. Oktober 2009 12:15
Eine Meinung:
...
Schon hier, bei dieser Unehrlichkeit, zeigt sich ein zentrales Problem der
Bürgerlichen. Ihr Wertesystem ist über die Jahre und ganz besonders in letzter
Zeit arg ramponiert, man könnte sogar sagen, verkommen. Oder noch anders
ausgedrückt: Es ist immer weniger der feinsinnige Citoyen und immer mehr der
brutale Bourgeois, der von sich Reden macht. Galten nicht all die
Finanzbankrotteure, aber auch die von Pierers und die Zumwinkels, die
Ackermanns und die Nonnenmachers, als ehrenwerte Mitglieder der bürgerlichen
Klasse?
... Der Irrtum, dass der Räuber kein Bürger sei, beruhe auf dem Irrtum, der
Bürger sei kein Räuber, schrieb Brecht dazu ...
Der Gedanke liegt also nicht so fern, dass die anpassungsfähige CDU-Chefin
sich unter dem Druck und dem Einfluss ihres neuen Koalitionspartners auch
wieder neoliberalisieren könnte.
Denn zu den großen Geheimnissen der Angela Merkel zählt ja, dass man ihre
innere Haltung zu wichtigen Fragen der Politik gar nicht kennt. Man könnte
auch sagen, sie habe eine gewisse milde Prinzipienlosigkeit zu ihrem
Erfolgsprinzip gemacht. ...
Nun hat das Lavieren mit den Schattenhaushalten dieser Koalition ein sehr
schlechtes Medienecho gebracht, bis weit in die ihr eigentlich zugetanen
Blätter.
"Wer so in eine Regierung startet, wird auch später die Kurve nicht mehr
kriegen", kommentierte ein Blatt die schließlich aufgeflogenen Tricks mit den
Neben- und Schattenhaushalten. Und sie hielt der Koalition vor, die Bürger für
so dumm zu halten, dass sie das Spiel mit den Nebelkerzen nicht durchschauten
...
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/1024/dieneueregierung/0003/index.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 27. Oktober 2009 18:58
Frau Margot Käßmann nunmehr als erste Frau an der Spitze der Evangelischen
Kirche in Deutschland, in Amtsnachfolge des Herrn Huber, welcher vordem dieses
Amt innehatte.
Sie setzte sich gegen 21 Konkurrenten mehrheitlich durch.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 03. November 2009 04:27
Über entschleiertte „Uri Geller Tricks" berichtet die „Freiburger Zeitung" vom
3. 11. 1929.
Pardon, von Uri Geller ist in dem Artikel nichts zu lesen, denn den gab es ja
zu der Zeit noch nicht.
Dann eben berichtet jener Artikel über Vorgänger aus jener „Zunft".
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=03r5&year=1929&month=11&project=3&anzahl=9
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
X ~ mysnip
Datum: 27. November 2009 14:51
Freiburger Zeitung 3.11.
1929
,,Vielleicht ist es aber ganz interessant, diesen
Künstlern - und das sind sie schließlich in ihrer Art - einmal in die Karten
zu gucken und den Schleier von ihren Geheimnissen ein wenig zu lüften."
stream-tv.de/sendung/1283011/w-wie-wissen-tricks-und-zauberei
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 05. November 2009 03:41
Im Land der "unbegrenzten Möglichkeiten" gibt es Dummheitsverkäufer vielerlei
Arten, die sich da tummeln.
Eine doch wohl als ausgefallen zu bezeichnende Variante war eine sogenannte "Spiritstische
Ehe".
Wenn auch jener Begriff aus zwei Wörtern besteht, so kann man das Wort "Ehe"
in ihm eigentlich schon wieder vergessen. Bleibt alsso nur das
"Spiritistische" übrig.
Das wiederum mag ja ein schillernder Begriff sein.
Wer indes die Dummheit schon so mit Löffeln gefressen hat, das er sich von
"Geistern" seine Lebensentscheidungen diktieren lässt, der darf sich dann wohl
auch nicht wundern, wenn es diesen "Geistern" vor allem um die finanzielle
Schröpfung geht.
Und da Dummheitsverkauf im Land der "unbegrenzten Möglichkeiten" offenbar ein
heiliges Gut ist, darf man sich dann ja auch nicht mehr darüber wundern, dass
jenes Opfer nach seiner Ernüchterung, keinerlei Recht bekam.
Die "Freiburger Zeitung" vom 5. 11. 1929, berichtete über diesen Fall.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=05b2&year=1929&month=11&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel = 09. 11. 1989 bezügliches
geschrieben von: Gerd
Datum: 09. November 2009 12:21
Zitat:
Drahbeck
Ein Kommentar der heutigen "Berliner Zeitung" zu einem Mann der
Zeitgeschichte, dessen Name geborenen Westdeutschen eher weniger sagt.
Geborenen Ostdeutschen dafür um so mehr.
Eine der vielen "Errungenschaften" des Ostdeutschen Regimes, davor schon von
der Sowjetunion praktiziert, nun eben in Ostdeutschland extensiv wiederholt,
bestand darin, dass in gewissen Läden mit reichhaltigem Angebot (jedenfalls
erheblich reichhaltiger als sonstige Geschäfte) gewisse Leute, welche über
Westgeld verfügten, nach Herzenslust einkaufen konnten.
Das der kleine Mann in Ostdeutschland, eher weniger bis gar kein Westgeld
zur Verfügung war halt dem sein Privatpech.
Auch PKW (in Ostdeutschland Mangelware) gab es dort - ohne Wartezeit -
(Ostdeutsche wissen was letztere Aussage bedeutet) zu erstehen (gegen
Westgeld).
So hatte Ostdeutschland beispielsweise eine größere Position von PKW der
Marke Fiat eingekauft, die in vorgenannten Geschäften, zu vorgenannten
Bedingungen, erhältlich waren.
Im Falle der Fiat PKW stellte sich dann aber heraus, es wurden mehr
eingekauft als tatsächlich auf der vorgenannten Schiene absetzbar waren.
Da hatten die Ostdeutschen Macher eine "prima Idee". Die DDR-Stasi benötigte
von jeher Dienst-PKW. Ergo wurde nun zusehends deren PKW-Bestand auf die
Marke Fiat umgestellt. Registrierte man also im Ostdeutschen Straßenbild
einem PKW der Marke Fiat, bestand die höchste Wahrscheinlichkeit zu wissen,
da kutschiert wieder ein Stasiist. Die Privathalter solcher PKW waren eher
in der Minderzahl (aus vorgenannten ökonomischen Zwängen).
Erinnerungen, vor 20 Jahren und länger
Der Vertreter unserer Gleisbaumaschinenfirma in der DDR war...
Zitat:
...G. Forgber war eine Vertreterfirma; nach dem Bericht ? von Prof.
Gerstenberger war ihr Zweck die "Vermittlung von Geschäften" im Bereich
Textilmaschinenbau, Maschinenbau und Elektronik für Wissenschaft, Forschung
und Entwicklung. Die Firma Forgber spielte im Embargohandel eine Rolle und
beschaffte unter anderem Ausrüstungen für das Ministerium für
Staatssicherheit (MfS) bzw. für dessen Hauptverwaltung Aufklärung.
http://www.ddr-wissen.de/wiki/ddr.pl?G%FCnther_Forgber
Wenn man in einem Arbeiter- und Bauernstaat einen Mann hatte, der kostenlose
Visa verschaffte und man (ich) daher in der ganzen Republik herumfahren konnte,
dann war der Zonen-Grenzübertritt immer sehr einfach, oft ohne jede Kontrolle.
Ich brauchte nur Automarke und Nummer kundtun, den Grenzübergang nennen und die
Uhrzeit - und dann war für mich jede Grenze und Mauer durchlässig. Günter F. -
der auch so einen dicken Fiat fuhr (siehe Bericht oben) - machte es möglich.
Heute am Erinnerungstag suchte ich mein letztes Dienstvisum, für das Jahr 1989:
Heute Abend vor genau 20 Jahren bekam ich einen Anruf meiner Vermieterin aus
Leipzig, sie fragte "Sehen Sie das auch im Fernsehen?"
Klar sah ich es im ZDF - mit Tränen in den Augen...
Muss wieder mal nach Berlin fliegen und sehen wie es jetzt in der Schlegelstraße
aussieht, dort war ich oft im Büro von Günter F., wohnte manchmal im Interhotel
Ecke Friedrichstraße und Unter den Linden, oder gegenüber im Hotel "Metropol",
dort wurden Gespräche abgehört, wie es nach der Wende offenbar wurde. Für
Spionagezwecke hat man im Hotel in einem bestimmten Stockwerk Kameras im
Fernseher installiert und den Westmännern leichte Mädchen ins Zimmer gesandt -
der Film der dann gemacht wurde diente für Spionage-Erpressung...
Das erlebte ich aber nicht - war ja in guten Händen aufgehoben - siehe oben...
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 09. November 2009 15:08
Zitat:
Gerd
Muss wieder mal nach Berlin fliegen und sehen wie es jetzt in der
Schlegelstraße aussieht ...
Die Zeiten ändern sich (oder auch nicht)
Ein Blick auf den Berliner Stadtplan kann belehren:
Besagte Schlegelstraße, ist eine Nebenstrasse der Chausseestr.
Anders formuliert:
Einen "Katzensprung" von der Schlegelstrasse gab es zu Ostzeiten das
"Walter Ulbricht Stadium" (später umbenannt zu Ostzeiten) in "Stadion der
Weltjugend" oder so ähnlich.
Und siehe da, zu Zeiten meiner Berufsausbildung hatte ich selbst mal (ganz
kurzfristig aber nur) einen Arbeitsauftrag dort zu erfüllen.
Schon damals ziemlich marode die Anlage, nachfolgend wohl nicht viel "besser"
geworden.
Es versteht sich für die Sieger der Geschichte, dass ein Name wie "Walter
Ulbricht Stadion", auch wenn es zuletzt ja anders hiess, nicht geduldet wird.
Da hat man ja schliesslich Tradition.
Ein in Ostberlin ebenfalls vorhanden gewesenes Lenindenkmal hat man ja auch
umgehend geschleift.
Honeckers "Lampenladen" genannt "Palast der Republik" ebenfalls.
Eine vormalige "Wilhelm Pieck Strasse" konnte in dieser Konsequenz auch nicht
länger so heißen, denn wie man so beiläufig mit erfuhr, konnte jene Straße ja
den Charakter haben, auch als Protokollstrecke zu dienen, sollte der Herr
Bundeskanzler mal in Berlin sein (sein ständiger Amtssitz war ja damals noch
Bonn).
Und das könne man ja den Herrn Bundeskanzler nicht antun, sollte er durch die
Scheiben seines Dienstwagens schauen, und gar dann jenen unsäglichen Namen
lesen.
Ergo, da es an vorauseilendem Gehorsam in diesem Lande noch nie gemangelt hat,
wurde selbstredend der Stein des Anstoßes umbenannt.
Irgendwie konsequent war man dabei allerdings nicht. Wäre man das nämlich
gewesen hätte man jene Straße ja wieder in Lothringerstr. umbenennen können, wie
sie ja einstmals auch hieß.
Lothringen??? Ist das nun Deutschland??? Oder jetzt Frankreich.
Das war den Umbenennern dann doch wohl zu heikel. Ergo einigte man sich auf
Torstraße.
Ein Tor welcher die Vokabel "Tor" dann noch wörtlich nimmt.
Wie auch immer (mit dem PKW ein Katzensprung) kann man auch von der Torstr. an
vorgenannte Chausseestr., mit vorgenannten Stadion gelangen.
Und da sich jenes beschriebene Viertel in den Jahren nach 1989 zusehends in ein
Yuppieviertel der Neureichen mit Westdeutscher Abstammung gewandelt hat, darf es
vielleicht auch nicht verwundern, dass auch das genannte Stadium der Schleifung
verfiel.
Nicht das man auf jenem Gelände nun eine Brache ließ wie im Falle von "Honeckers
Lampenladen". Das würden die Neureichen westlicher Herkunft sicherlich nicht als
schön empfinden.
Ergo hatte man eine geniale Eingebung. Und wenn auch die Bauarbeiten derzeit
noch nicht vollständig abgeschlossen sind, so ist doch die Zweckbestimmung der
dort neu errichteten Bauten schon eindeutig.
In Pullach bei München soll ja auch eine weltbekannte "Firma" residieren.
Die nun war der Meinung, angesichts der neuen politischen Gegebenheiten, wäre
auch eine nicht zu klein zu bemessende "Zweig"stelle in Berlin angebracht.
Und just jenes vormalige Stadiongelände hat man sich dazu ausgeguckt.
Ich nenne ja nun jetzt keine Namen.
Ich merke einfach mal an.
Sofern der Herr Mielke sich da noch in seinem Grabe umzudrehen vermag, wird er
wohl mit maßlosen Minderwertigkeitskomplexen zu kämpfen haben.
Wie weit es doch seine ungeahnten Nachfolger zu bringen vermögen!
Da muss er sich in der Tat als Hinterweltprovinzler, im Vergleich zu denen,
ansehen!
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von: Gerd
Datum: 09. November 2009 16:38
Bezeichnungskorrektur!
Ich meinte nicht "Funkturm", sondern den Fernsehturm knapp vor dem Alex, unten
im Foto.
Aus meinem Album:
Ich kann noch den leuchtenden "Palast der Republik" bieten, Aufnahme Ende 1980
.
Das oben erwähnte Restaurant "Gastmahl des Meeres" war kurz nach der Kirche -
Name vergessen - auf der linken Seite. Ich glaube an der Ecke der Straße, die
nach Rosa Luxemburg benannt war. Der Name wird heute sicher auch anders
lauten.
Werde noch die Alben durchstöbern, vielleicht finde ich noch weitere seltene
Motive vom östlichen Berlin.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 09. November 2009 17:24
Zitat:
Gerd
Ich kann noch den leuchtenden "Palast der Republik" bieten, Aufnahme Ende
1980 .
Das oben erwähnte Restaurant "Gastmahl des Meeres" war kurz nach der Kirche
- Name vergessen - auf der linken Seite..
Kirchenname: Marienkirche, kam im Rang gleich nach dem Berliner Dom (links im
Bild)
Dort pflegten auch Bischöfe zu predigen, einschließlich des Herrn Dibelius (vor
dem Mauerbau).
"Honis Lampenladen" nunmehr Brache.
Ein "Schloss" sollte es mal ersetzen, wobei die westlichen Überstülper in ihrer
bekannten Sensibilitätslosigkeit, es wenig interessiert, das Ostdeutsche noch
weniger mit den Hohenzollern am Hut haben, als vielleicht andernorts in diesem
Lande.
Der im Bild sichtbare Dom, noch mit Westunterstützung zu Ostzeiten im
Wiederaufbau, reicht unsereins vollkommen. Unsereins braucht nicht unbedingt
weitere Wallfahrtstätten für die Hohenzollern.
Tja und nun stellt man fest, das mit dem Geld für den Schlossbau reicht "vorne
und hinten nicht". Ergo derzeit aufs Eis gelegt.
Was denn die Asbestverseuchung von Honis Lampenladen anbelangt.
Vielleicht war es allen voran eine politische Asbestverseuchung. Die
Ostdeutschen auch symbolisch zu schleifen. Also weg mit dem "Kasten". Beim
Lenindenkmal hat es ja auch geklappt. Warum nicht auch in diesem Falle.
Die Pläne für den Schlosswiederaufbau sind ohnehin unausgegoren.
Einerseits sollen Museumssammlungen aus Berlin-Dahlem dorthin umgelagert werden.
Andererseits soll auch die ZLB (Berliner Zentralbibliothek mit den beiden
derzeitigen Hauptstandorten Breite Str. Ostberlin und der Westberliner Standort,
Amerika Gedenkbibliothek) dorthin verlagert werden.
Kritiker (auch aus genannten Bibliotheken) sind über die praktische
Raumaufteilung, die dort zum ungeliebten Aschenputteldasein führt, alles andere
als begeistert und haben das auch schon deutlich zu Protokoll gegeben.
Und da kam der Herr Wowereit mit einer neuen Idee.
Seine Ententeichidee heisst, den stillgelegten Flughafen Tempelhof zu nutzen.
Kostet aber auch was, und nicht zu knapp.
Ergo vertagt (vielleicht) auch bis zum Sankt Nimmerleinstag.
Neben der Amerika Gedenkbibliothek ist schon seit Jahrzehnten, ausreichend genug
freier Bauplatz vorgehalten, für eine etwaige Erweiterung.
Selbstverständlich würde auch solch ein Erweiterungsbau kosten.
Es fragt sich aber was denn unterm Strich wirklich teurer würde.
Ich fürchte eher, die Wowereit'sche "Schnapsidee".
Aber für die Herren Politiker sind ja wohl nicht in erster Linie
Sachüberlegungen maßgebend, sondern Profilierungsambitionen.
Irgendwie muss man ja auch für das Tempelhofer Flugplatzgelände, nunmehr
stillgelegt, eine Verwendung finden, die man dem doofen Michel als der "Weisheit
letzter Schluss" verkaufen kann.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von: Gerd
Datum: 09. November 2009 17:48
Gefunden, etwa 1977:
Das untere Motiv machte ich aus dem schon genannten Hotel "Metropol". Diese
Parade ging dann um die Ecke zu Unter den Linden und zum Gedenk-Paradeplatz,
wo immer 2 Soldaten abwechselnd bei einem Bau mit Säulen (weiß nicht mehr wie
der hieß) ihre Paraden machten. Links hinten sieht man zum Bahnhof und
U-Bahnstation Friedrichstraße. Da sah ich einige Dramen. Wenn die Rentner mit
ihren Koffern anstanden um legal nach dem Westen zu kommen. Manche weinten.
Das DDR-Regime hoffte, dass die nie zurück kommen würden...
Zirka Dezember 1979:
Weihnachtsmarkt:
1982, auf der Ostseite war die Mauer kalkweiß, da schmierte keiner rum. Am
Abend war sie mit Scheinwerfern angestrahlt:
Kinder - wie die Zeit vergeht...
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck (
Datum: 12. November 2009 12:29
Keine Stolpersteine in München
Einer Meldung zufolge.
Die lässt dann ja wohl besonders tief blicken in die politische Gesinnung
jener Herrschaften, welche die politische Verantwortung für diese München
bezügliche Meldung tragen.
www.wochenanzeiger.de/article/92708.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 14. November 2009 02:02
"Zuletzt darf der Kunde, der ein wenig tiefsinnig dabei geworden ist, in die
Tasche greifen und darf nun mit bangen Regungen, seinem "gependelten"
Schicksal entgegensehen."
Das sind die letzten Sätze eines "Wahrsagerinnen" überschriebenen Artikels der
"Freiburger Zeitung" vom 14. 11. 1929.
Und damit das ganze nicht gar so "trocken" wirkt, erfährt man in ihm - auch
bildlich dargestellt - wie denn sogar "gezähmte Goldfische" und ihr Verhalten,
sich als Medium für die Beantwortung von Fragestellungen eignen würden
(zumindest in der Sicht jener, welcher sich dieser "Innovation" bedienen
würden. Es versteht sich selbstredend, dass diese "Innovation" mit einem vom
Kunden zu zahlenden Honorar verbunden zu sein pflegt).
Na dann kann man wohl nur noch sagen:
"Petri Heil" - oder nicht??
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=14b2&year=1929&month=11&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 17. November 2009 04:14
Das größte Hotel der Welt mit Namen "New Yorker", wird laut einem Bildtext der
"Freiburger Zeitung" vom 17. 11. 1929, am 15. 12. 1929 (also wenige Tage
später) neu eröffnet.
43 Stockwerke, 2500 Zimmer, 100 Millionen Baukosten, so die weiteren Angaben.
Nun den Rang eines "größten Hotels der Welt", dürften ihm inzwischen andere
abgelaufen haben.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=17r5&year=1929&month=11&project=3&anzahl=4
Über die Geschichte jenes Hotel als solches, bin ich nicht weiter informiert;
mit einer noch zu benennenden Ausnahme.
Schwach in Erinnerung ist mir indes, dass im Rahmen der WTG-Expansionspolitik,
auch schon mal vom Aufkauf vormaliger Hotels in Brooklyn, durch die WTG für
die WTG, die Rede war, wenn auch nicht von der vorgenannten Immobilie.
Und weil im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, Superlativen auf der
Tagesordnung stehen, auch das Superlativ des unbegrenzten Dummheitsverkaufs,
braucht man vielleicht auch nicht darüber überrascht zu sein, dass besagte
"Freiburger Zeitung" schon einige Tage später, (am 22. 11.1929) ein weiteres
Superlativ zu vermelden weis.
Diesmal nicht ein Hotel, dafür aber eine Oper, welche als größte der Welt
bezeichnet, und in Chicago (USA) eröffnet wurde.
Vielleicht muss die Klassifizierung als größte Oper der Welt, vorrangig auf
die Baulichkeit als solches verstanden werden. Ersichtlich auch daran, dass
sie in einem 40stöckigen Gebäude untergebracht ist, mit dem überwiegenden
Verwendungszweck als Büroräume.
Denn das Kommerz weit vor Kultur kommt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten,
ist auch einmal mehr durch diese architektonische Variante unterstrichen.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=22b4&year=1929&month=11&project=3&anzahl=2
Um nochmals auf die Angabe bezüglich des Hotels "New Yorker" zurückzukommen.
Da ist sicherlich die nachfolgende Angabe, dem 1984 erschienenen Buch von
Helmut Obst mit dem Titel: "Neureligionen Jugendreligionen destruktive Kulte"
entnommen (S. 251f.) nicht uninteressant.
Dort liest man im Kapitel über die Vereinigungskirche (des Mister Mun) unter
anderem:
"Am 20. September 1975 konnte Mun in der Nähe von Barrytown (New York) eine
eigene Ausbildungsstätte für die Führungskader seiner Bewegung eröffnen, das "Unificatlon
Theological Seminary". Es befindet sich in einem ehemaligen
römisch-katholischen Kloster, das für 1,5 Millionen Dollar gekauft worden war.
1976 erwarb die Vereinigungskirche in Manhattan (New York) das ehemalige
Wolkenkratzer-Hotel "The New Yorker" (2 100 Zimmer) und baute es zum
"Weltmissionszentrum" aus.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 19. November 2009 06:18
Vorbemerkung. Bezüglich des nachfolgenden der Wochenzeitung "Christ und
Welt" (19. 11. 1959) entnommenen Bericht ist anzumerken. Sie werden
in ihm mit erwähnt, die "Iljianer" die in der sowjetischen Publizistik,
vielfach als eine Strömung der Zeugen Jehovas aufgefasst wurden.
Meiner Erinnerung nach begegnete man schon in der ersten Auflage des
Handwörterbuches "Die Religion in Geschichte und Gegenwart", im Kontext der
Behandlung der russischen Sekten, gleichfalls den "Iljianern".
Dort im Band 5 auf den Spalten 72 - 90, was verdeutlicht. Schon um Umfang her
einer der größeren Artikel.
So sei denn vorab erst mal zitiert (kommentarlos) was besagte RGG
(im Jahre 1914) zum Thema Iljianer ausführte:
"Die Sekte der Jehovisten, auch unter dem
Namen "Zionsbotschaft", "Rechte Bruderschaft", "Kirche der Rechten" bekannt,
ist von dem Stabskapitän a. D. Nikolai Sosonowitsch Iljin begründet worden.
Dieser wurde durch die Lektüre von mystischen Schriften und Journalen
("Leuchtturm", "Zionsboten" u. a.), die aus der Bewegung unter Alexander I.
stammten, auf den Gedanken gebracht, alle religiösen Richtungen durch ein
System zu vereinigen. Besonders lag es ihm daran, Christentum und Judentum
miteinander zu verbinden und so ein "nt.liches Judentum" oder "at.liches
Christentum" zu gründen.
1846 begann er die Propaganda für seine neue Lehre. In allerkürzester Zeit
vermochte er sie mit Hilfe eifriger Anhänger nicht nur über das Gouvernent
Jakatetinburg, sondern auch über die benachbarten Gouvernements Wiatka, Upha,
Samara, Orenburg auszubreiten; ja sie drang sogar in das entfernte Chersonsche.
1856 wurde Iljin in das Klostergefängnis zu Sosowezk, später in das zu Susdal
verschickt; schließlich wurde ihm erlaubt, in Mitau zu leben, wo (?) er 1890
starb. Seine überaus wirre Lehre hat er in zahlreichen Schriften und Blättern
niedergelegt, die er hektographieren ließ. Sie sind meist in Form von
Zwiegesprächen geschrieben: aus dem Streit mit den Vertretern aller möglichen
Religionen und Konfessionen geht immer der "wahrhafte Jude" siegreich hervor.
Der Hauptgedanke ist, daß Jehova nicht der oberste Gott ist, sondern nur Gott
unseres Sonnensystems. In Christus ist er Mensch geworden und hat den Satan
verdrängt, der zuerst über unser Sonnensystem gesetzt war. Ferner spielt der
Gedanke des tausendjährigen Reiches eine große Rolle. Wie in seinen Schriften
und Liedern geistliche und militärische Ausdrücke bunt durcheinander gemischt
sind, so erinnert der Gottesdienst der jehovistischen Gemeinden an den der
Heilsarmee."
Nun kann man die Schuld an diesem Zerrbild, welches da diese Gruppierung,
undifferenziert, auch den Zeugen Jehovas zuordnet, nicht der WTG zuschreiben.
Gleichwohl ist der unbefriedigende Zustand zu registrieren, dass eine
erschöpfende und ernst zu nehmende Darstellung dieser Gruppe, und wie es denn
zu dem Fehlurteil kam, sie den Zeugen Jehovas zuzuordnen, in der
(deutschsprachigen Literatur jedenfalls) nicht zu eruieren ist.
Auch die WTG hat bis heute nichts wesentliches zur Aufhellung dessen
beigetragen. Das muss man auch noch ausdrücklich hinzufügen.
Der Artikel aus der genannten Ausgabe von "Christ und Welt" war überschrieben
"Sekten in der Sowjetunion".
Er unterstellt eine "Welle religiöser Aktivität" zu damaliger Zeit in der
Sowjetunion. Und in ihr wiederum, das allen voran, die sogenannten "Sekten"
deren Nutznießer seien. Was wiederum angesichts einer KGB-Kirche in
Vergangenheit und Gegenwart, namens "Russisch-orthodoxer Kirche", keinewegs
verwundert.
Unter den Sekten wiederum, würden "an der Spitze der illegalen Sekten" die
"Zeugen Jehovas" stehen, welche und jetzt kommts - in der sowjetischen
Terminologie als "Jehovisten" bezeichnet würden.
Angeblich indes gäbe es unter diesen wiederum zwei Richtungen.
Über die USA-gesteuerten Zeugen Jehovas, braucht hier wohl nichts weiter
ausgeführt zu werden. Aber man meint ja noch eine andere Strömung
wahrzunehmen, die sogenannte
"Iljin-Richtung".
Die aber bestand schon zu zaristischen Zeiten, was ein keineswegs
unbedeutender Umstand ist.
Ihr Gründer sei ein Artilleriekapitän S. M. Iljin, gewesen, über den man
glaubt als "ungeheuer wichtiges"??? Detail auch erwähnen zu müssen. Er sei
"unehelicher Sohn eines schwedischen Generals und einer polnischen
Aristokratin."
Der nun wurde zwecks "Erziehung" in ein Jesuitenkolleg gesteckt.
Und als offenbar "wunderbares" Ergebnis jener Erziehung, meinte er gar, "von
Jehova beauftragt" zu sein, wobei besagter Jehova sich gar dazu herabließ den
Genannten mit "Visionen" zu beehren.
Und derart gestärkt aus der Mischung eigener und jesuitischer Wassersuppe,
ergab sich dann wohl das Resultat, noch einen eigenen Verein aufzumachen, da
es ja deren wohl noch nicht genug gäbe. Zumindest dann, ist man von "Jehova
visionär beehrt" ergibt sich wohl in der Sicht des "Beehrten", so auch in
diesem Fall, diese Schlußfolgerung.
Das besagte Jesuiten über die Entwicklung ihres Zöglings wohl nicht sonderlich
erfreut gewesen sein dürften, ist wohl nachvollziehbar. Die haben ja ganz
andere Intentionen, vor allem die, dem Herrn Papst "die Zehennägel zu küssen".
Und dann dieser ungeratene Sohn. Schlimmer konnte es für die zeitgenössischen
Herren Jesuiten wohl kaum kommen.
Man vergleiche zum Thema etwa auch den sowjetischen Autor Konik
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 04. Dezember 2009 04:09
Unter dem Eingangsdatum 27. 12. 1918, veröffentlichte in ihrem 45. Band,
welcher im Dezember 1919 erschien, die "Zeitschrift für die gesamte
Neurologie und Psychatrie, Originalien" einen Aufsatz von Adolf Hoppe, welcher
der "Pschiatrischen Klinik der Akademie Köln, Militärabteilung Rinteln"
zugeordnet ist. Er ist also zeitlich, der Ausläuferzeit des ersten Weltkrieges
zuzuordnen, und besagter Herr Hoppe der Militärmedizin zu der Zeit.
Der Aufsatz war überschrieben (S. 393f.) "Militärischer Ungehorsam
aus religiöser Überzeugung".
Als ein Fallbeispiel wird darin der Trainsoldat Reinhold B., im früheren
Berufsleben ein Schlosser, geboren 1881, vorgestellt.
Zitat S. 397f.
"1909 lernte er die Schriften des
früheren amerikanischen Pastors Russell kennen und schloß sich der
"Vereinigung ernster Bibelforscher" an.
1915 eingezogen, kam selbiger nach 9 Tagen wegen Knieleidens ins Lazarett,
wurde dann zum Train versetzt, ließ sich vereidigen, tat Dienst, weil er als
Trainsoldat ja nicht eigentlich zur fechtenden Truppe gehörte. Heute erklärt
er diese Auskunftsmittel für Feigheit. Hatte bald Bedenken wegen seiner
unmittelbaren Teilnahme am Kriege, konnte aber mit ihnen fertig werden, als
sein Rittmeister ihm auf seine Bitte gestattete, ohne Waffe Dienst zu tun, und
ihn 6 Monate lang als Ordonanz beschäftigte.
Wegen Leistenbruch-Operation 4 Monate im Lazarett; dort entwickelten sich
stärkere Skrupel, die sich mit März 1917 steigerten. Führte seinen Entschluß,
den Dienst zu verweigern, im Juni 1917 aus, als er in Berlin auf Urlaub war;
ging in Zivil aufs Bezirkskommando, stellte sich zur Verfügung.
An die Front geschickt, beharrte er bei seiner Weigerung, wurde zu einem Jahr
Gefängnis verurteilt, das er in Köln verbüßte.
Bat nach seiner Entlassung sofort seinen Hauptmann mündlich und schriftlich,
ihn im Sanitätsdienst zu verwenden. Der Hauptmann übergab die Sache dem
Gericht. Auf dessen Anordnung vom 26. VIII bis 16. X. 18 zur Beobachtung in
der pschiatrischen Klinik".
Nach dieser Sachstandsbeschreibung beginnt also erst der eigentliche Part
des Hoppe. Immerhin macht diese Schilderung deutlich.
Erst nach dem Tode des Bibelforschergründers Russell, wurde die
Wehrdienstverweigerung ernsthaftes "Thema".
Auslöser in diesem Fall wohl ein Urlaub im Jahre 1917; und während dieser Zeit
wohl eben auch der engere Kontakt zur WTG-Orgnisation.
Über seinen eigenen Part schreibt Hoppe dann:
"Hier völlig geordnet, keine Defekte,
weder Sinnestäuschungen noch Wahnideen nachweisbar. Sondert sich von anderen
Kranken ab, liest seine religiösen Schriften. Sehr bereit, jedem, der es hören
will, die Lehren seiner Gemeinschaft zu entwickeln.
Russell habe schon 1886 den Zusammenbruch der Welt für den Oktober 1914
vorhergesagt. Die Menschheit stehe, nachdem sie 6000 Jahre durch die Berührung
mit dem Bösen hindurchgegangen sei, am Anfang des siebenten (Sabbats-)
Jahrtausend, in dem sie in den adamitischen Urzustand zurückkehren werde.
Gegenwärtig sei eine Zeit der Drangsal, wie sie nie gewesen sei und nie wieder
kommen werde. Die Zeiten der Nationen (=Heiden) seien abgelaufen, Gott habe
vor, sein Reich aufzurichten, Christus werde in der nächsten Zeit wieder
erscheinen. Die Nationen gingen zugrunde, Gott lasse sie zu ihrer eigenen
Belehrung sich gegenseitig zerfleischen, damit sie erkennen, wie unsinnig ihr
Tun ist; später werde er die Völker segnen.
Seine "Vereinigung" lasse jedem freie Hand, wie er sich zum Kriege stellen
wolle.
Trotzdem seien viele der Anhänger ("unsere Angehörigen") im Gefängnis.
Zum Kriegsdienst eingezogen, folgt er dem Rufe, versucht es erst mit einem
Kompromiss zwischen seinen militärischen Pflichten und den sich ihm
aufdrängenden Gewissensbedenken, bis dieses an neuen Skrupeln scheitert und er
eines Tages offen den Dienst verweigert. Die ihm auferlegte Strafe verbüßt er,
kaum aber ist er aus dem Festungsgefängnis entlassen, als er seine Weigerung
beharrlich fortsetzt. Ist er hier unbelehrbar und unbekehrbar, so ist doch von
Wahnideen und Sinnestäuschungen nichts zu spüren. Daß er sich für einen
Auserwählten hält, bleibt im Rahmen dessen, was wir bei frommen Leuten, zumal
bei Sektierern, gewohnt sind; auch sonst gibt sein Glaube, so wunderlich
manche seiner Reden klingen mögen, doch nur das aus Büchern Angezeigte wider
und läßt, wenn schon eine Verarbeitung, so doch sicherlich keine wahnhafte
erkennen.
B. ist ein Psychopath, wie Lebenslauf, Charakter und Verhalten beweisen, aber
kein Geisteskranker. Demgemäß wurde die Anwendbarkeit des § 51 StGB abgelehnt;
zu einer Verhandlung ist es wegen der inzwischen ausgebrochenen Revolution
nicht mehr gekommen."
Und als eigene Eindrücke notiert Hoppe noch:
"Ich habe auch in den Schriften ihres
Begründers Russell, soweit sie mir B. zugänglich macht, nichts
staatsgefährliches gefunden.
Die Hartnäckigkeit, mit der unsere Patienten an ihren Überzeugungen
festhalten, ihre Unbelehrbarkeit, ihre offen ausgesprochene Sucht nach
Aufsehen und Märtyrertum legten den Gedanken nahe, ob man bei ihnen nicht mit
Paranoikern zu tun habe, und dementsprechend ihr Glaube als ein religiöses
Wahnsystem aufzufassen sei.
Nach meiner (Hoppe's) Ansicht liegt die eigentliche Wurzel der
Gehorsamsverweigerung nicht in der so oder so begründeten Stellung zur
Religion, sondern im Überdruß am Kriege.
Nicht als ob die In Kolpaten die religiösen Bedenken heuchelten, sie
vorschützten oder auch nur übertrieben, um sich dem Dienst im Schützengraben
zu entziehen, davon ist keine Rede, aber die Kampfesmüdigkeit liefert den
Nährboden, aus dem die Kriegsfeindliche Weltanschauung aufsprießt.
Dafür spricht einmal, daß sich die bekannt gewordenen Fälle mit der Länge der
Kriegsdauer häuften, insbesondere aber auch, daß der überwiegende Teil von
ihnen sich zunächst ohne irgendwelchen Widerstand hatte einstellen lassen,
selbst dann, wenn sie schon vorher Beziehungen zu adventistischen Sekten
gehabt hatten; erst während des Dienstes erwacht das Gewissen, setzen die
"schweren inneren religiösen Kämpfe" ein."
In dergleichen Zeitschrift, in deren 49. Band (S. 218f.)
publizierte ein anderer Verfasser (W. Horstmann) unter der Überschrift
"Religiosität oder Wahn?" dann noch einen ähnlichen Artikel. In selbigem nimmt
er einleitend schon mal auf die vorzitierten Ausführungen Bezug, um sie
offenbar durch einen Fall aus seiner eigenen Praxis zu ergänzen. Zu letzterem
(S. 223f.) liest man dann:
"Aus den Akten verdient noch Erwähnung
eine Äußerung des S., die er am 6. III d. J.s vor dem Oberkriegsgericht machte
dahingehend;
"Ob die Vereinigung der ernsten Bibelforscher auf dem Standpunkt der
Verweigerung des Heeresdienstes steht, weiß ich nicht; ich habe mir meine
Anschauungen aus eigenen Überzeugungen gegründet";
und ferner die Aussagen des Zeugen S. des Inhaltes:
Er (S.) gehöre seit 5 Jahren der Vereinigung ernster Bibelforscher an. Zu
dieser Vereinigung in St. gehörten mehrere Soldaten, die als solche ihre
Pflicht tun."
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 05. Dezember 2009 02:30
Schon relativ früh "schoss" sich die damals vielleicht bedeutendste
Antisemiten-Zeitschrift "Hammer" auf die Bibelforscher ein. Aus jenem Kreis
ging dann auch noch das berüchtigte "Handbuch der Judenfrage" hervor.
Jedenfalls gab es unter der Überschrift "Tendenziöse Bibelforschung" in der
Dezember-Ausgabe 1919, schon mal einen ersten thematischen Beitrag dort. Das
er sachlichen Kriterien nicht standhält, ist ebenso offenkundig.
Die Polemik des "Hammer" gegen die Bibelforscher, setzte sich dann in dessen
Ausgabe vom 15. 2. 1920 fort. Selbiger sei dann noch zur gegebenen Zeit
ebenfalls dokumentiert.
Hier und jetzt sei aber nur die Beschränkung vorgenommen auf die
Dezember-1919-Ausgabe des "Hammer".
Selbiger meinte zu wissen:
"In Barmen hat eine 'Internationale
Vereinigung ernster Bibelforscher' ihren Sitz. Der Leiter ist ein Pastor C. T.
Russell, dem Aussehen nach unverkennbarer Hebräer.
Die Heimat dieser Vereinigung ist Amerika; sie scheint aber in allen
Kulturländern Tochtergesellschaften begründen zu wollen. Unter der
vorgeblichen Bibelforschung verbirgt sich unverkennbar eine großzügige
Propaganda zugunsten des jüdischen Volkes und seiner sogenannten
'Weltmission'. d. h. der Aufrichtung der jüdischen Vorherrschaft über alle
Völker. Es soll den Völkern begreiflich gemacht werden, daß die Verheißungen
des Alten Testaments auf einstige Weltherrschaft des Judentums ihrer Erfüllung
nahe sind. Man will dadurch die religiös veranlagten Personen für ihre
Überzeugung gewinnen, daß laut der Bibel-Voraussage die Weltherrschaft der
Juden kommen müsse, um die Menschheit wieder glücklich zu machen.
Nach einem Bericht der Vereinigung wurden im Jahre 1912 nicht weniger als 52
Millionen Traktate in 35 Sprachen unentgeltlich verbreitet. Man sieht, Juda
arbeitet mit allen Mitteln, um die Völker für seine Pläne kirre zu machen und
ihnen die jüdische Vormundschaft als ein gottgewolltes Werk einzureden."
Also schon in diesem frühen Antisemitentext begegnet man den Elementen
der Verschwörungstheorie, die ihre unterbelichteten Nachkäuer, ja bis heute,
in allerlei Variationen noch zum "besten" geben!
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 08. Dezember 2009 03:07
7,6 Millionen Euro in die eigene Tasche gesteckt.
Diesmal ein "frommer Mann" aus dem traditionellen kirchlich-konventionellem
Milieu.
Das "Milieu" dabei kann man eigentlich als bedeutungslos ansehen.
Beispiele der Art lassen sich sehr wohl auch in anderen Milieus nachweisen.
Ob denn schon immer gleich die Schadenshöhe den Grad von 7,6 Millionen Euro
erreicht, kann man vielleicht in Zweifel ziehen.
Das wäre aber auch das einzigste, was da einzuräumen wäre.
www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc~E151D15B278FF4F31AAF07B787C95E973~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlenews
Man vergleiche auch:
Unheile
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 09. Dezember 2009 01:39
Die "Freiburger Zeitung" vom 9. 12. 1929 kommentiert in verschiedenen
Beiträgen eine Parteispaltung bei der Deutschnationalen Partei des Herrn
Hugenberg.
Letzterer zwar noch über eine beachtliche Hausmacht, in der Form seines
Pressekonzernes verfügend, aber eben durch diese Vorgänge, nunmehr deutlich
geschwächt.
Nutznießer dessen wurde dadurch die NSDAP des Herrn Hitler.
Ihr Aufstieg von einer Winkelsekte zur politisch bestimmenden Kraft, wurde
damit eingeleitet.
Soweit auseinander lagen Deutschnationale und NSDAP wahrlich nicht in ihrer
jeweiligen Programmatik.
Aber eben der Niedergang der Hugenberg-Partei sorgte zeitgleich für den
Aufstieg der NSDAP; zumal die Wähler beider Parteien, ähnlichem Milieus
entstammten.
Für die stellte sich nun die Frage. Wer das "erfolgreichere Pferd" sei, auf
das sie zukünftig zu setzen gedächten.
Und da drängte sich wohl so manchem aus diesem Milieu der Eindruck auf, die
Hugenberg-Partei, ist nun zu einem lahmenden Gaul verkommen.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=09a1&year=1929&month=12&project=3&anzahl=6
In einer weiteren Ausgabe vom gleichen Tage, kommentiert die "Freiburger
Zeitung" auch noch den Ausgang von Landtagswahlen in Thüringen.
Und auch dort wurde festgestellt, dass nunmehr die Partei des Herrn Hitler,
der eigentliche dortige Gewinner sei.
Auch diese Feststellung liegt auf ähnlicher Ebene.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=09b1&year=1929&month=12&project=3&anzahl=4
Thematisch zwar anders gelagert, gleichwohl so uninteressant wohl nicht, der
Bericht, ebenfalls am gleichen Tage, der "Freiburger Zeitung" über den
sagenhaften Schatz des Dalai Lama.
Und darin auch der Satz, selbiger gelte bei den Betörten, als so heilig, dass
selbst der allerärmste Tibetaner es nicht wagen würde, sich an ihm zu
vergreifen; selbst wenn er die Chance dazu hätte!
Davon träumen also die Funktionäre der Religionsindustrie, das diese Gesinnung
geistigen Versklavtseins weiter konserviert bleiben möge!
Wohl nicht nur im Falle des Dalai Lama!
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=09b3&year=1929&month=12&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 13. Dezember 2009 22:43
Krank machende Religion
....
"Obwohl der Religiosität meistens eine positive und helfende Rolle bei der
Lebensbewältigung zugeschrieben wird, zeigen neuere Studien, dass Religion
auch krank machen kann und daher nicht selbstverständlich vom heilsamen
Glauben gesprochen werden kann."
Und aus einem Leserkommentar dazu:
Es kommt "weniger auf den Inhalt der simplen Heilslehren an als auf den
sozialen Druck, den diese Gemeinschaften auf ihre Mitglieder ausüben. Die
Glaubensformeln sind nur die Transportmittel für die Anwendung psychischer
Druckmittel."
www.readers-edition.de/2009/12/13/forschungsprojekt-der-uni-muenchen-gottesbild-ehemaliger-zeugen-jehovas/
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
X ~ mysnip
Datum: 19. Dezember 2009 14:45
Zitat:
Drahbeck
Krank machende Religion
....
"Obwohl der Religiosität meistens eine positive und helfende Rolle bei der
Lebensbewältigung zugeschrieben wird, zeigen neuere Studien, dass Religion
auch krank machen kann und daher nicht selbstverständlich vom heilsamen
Glauben gesprochen werden kann." ...
www.readers-edition.de/2009/12/13/forschungsprojekt-der-uni-muenchen-gottesbild-ehemaliger-zeugen-jehovas/
Religiöse Lebensentwürfe sind immer dann hilfreich, wenn der Gläubige sich
in seinen Überzeugungen geborgen fühlt. Wird das Weltbild durch dogmatische
Personen aufgedrängt und als kompromißlos empfunden, ist es eine Belastung und
oft krankmachend .
Extreme Forderungen durch Regeln, Gruppendruck und Gehorsamszwänge, lösen
nicht selten Angst und Schuldgefühle aus. Tiefgreifende Unsicherheiten
entstehen auch, wenn Widersprüche in Lehre und Praxis auffallen, diese aber
nicht thematisiert werden dürfen. Besonders gefährdet sind Heranwachsende. Sie
vertrauen Eltern und anderen Autoritäten. Bemerken junge Menschen gehäuft
gegensätzliche Botschaften und müssen sie diesen widerspruchslos gehorchen,
schadet es der Persönlichkeitsentwicklung.
Zu den Störungen, die u.a. durch restriktive Gemeinschaften ausgelöst werden
können, zählen z.B. Zwangsgedanken.
Sie können bspw. unverhältnismäßig oft um religiöse Themen kreisen:
"Entspreche ich Gottes Vorstellungen?" oder "Wird Gott mich verurteilen?"
Zwangsstörungen (damit ist nicht "zwanghaftes Verhalten" gemeint) sind
enorm zeitraubend.
Sie erzeugen vielfältigen Leidensdruck, nicht nur seelisch sondern auch
körperlich.
Zwangskranke quält das gleiche Erlebnis. "Du kannst und
darfst dir selbst nicht trauen."
Was könnte diese Art Gedanken fördern?
Der Wachtturm 1. August
2001 S. 9, 10
,,11. Warum ist es unvernünftig, uns bei
der Bestimmung von Recht und Unrecht auf uns selbst zu verlassen?
Daß Gott jene Juden, die ,,in ihren eigenen Augen weise" waren, in alter Zeit
zur Rechenschaft zog, läßt es um so angeratenener erscheinen, uns bei der
Bestimmung von Recht und Unrecht nicht auf uns selbst zu verlasssen. Viele
handeln heute nach der Devise: ,,Gehorche der Stimme deines Herzens" oder:
,,Tu, was du als richtig empfindest". Ist das aber ein vernünftiger
Standpunkt? Nicht gemäß der Bibel, in der es unmißverständlich heißt: ,,Das
Herz ist verräterischer als sonst irgend etwas und ist heillos.Wer kann es
kennen?" (Jeremia 17:9). Würden wir uns bei unseren Entscheidungen von einer
verräterischen und heillosen Person leiten lassen? Wohl kaum. Wahrscheinlich
würden wir eher genau das Gegenteil dessen tun, was sie uns rät. Nicht umsonst
sagt die Bibel: ,,Wer auf sein eigenes Herz vertraut, ist unvernünftig,
wer aber in Weisheit wandelt, der wird entrinnen" (Sprüche 3:5-7; 28:26)."
Ein User im Forum Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V.:
Zitat:
darkangel
hallo ed und all die anderen danke für euren zuspruch bei diesem schwierigen
thema. manchmal habe ich echt angst da sich schizophren bin!
welche art von religiösen zwangsbefürchtugen hattest du? und ich gabe dir
vollkommen recht was du geschrieben hast, das man gott nicht auf seiner
hohen ebene läst! das kommt aber daher weil die ZEUGEN JEHOVAS mit soviel
zwang und angst arbeiten, und meine mutter mir eigentlich nicht die wahl
läst, ob ich nun zuhören will oder nicht! ich habe keione andere wahl und
das macht mich krank!
ich muß auch wenn ich gar nicht will und wenn ich dann nicht zuhören will
dann bekomme ich angst! weil man darf ja nichts dagegen sagen dann ist man
ja schlecht! zumindest deutet das meine mutter immer an. und ja glauben
sollte iene freiwillige sache sein! aber meine mutter versucht mich mit
aller kraft zu den ZEUGEN JEHOVAS zu bekehren, w weil sie sonst angst hat
das wir nicht das ewige leben bekommen, da ist doch schon allein der
wahnsinn. und da soll man keine angst bekommen bei solchen aussichten! es
ist doch dann ganz klar das ich solche angst und zwänge bekomme. teilweise
hatte ich auch angst das gott mir jetz mein kind wegnehmen will weil ich
nicht zugehört habe als meine mutter was predigte oder weil ich etwas
dagegen gesagt habe!
meine mutter ist wie hypnotisiert und das macht mir auch angst!
will gar nicht mehr darüber nachdenken schon alleine das ich hier darüber
schreibe macht mir angst könnte ja gotteslästerung sein!
www.zwaenge.de/agora/view.php?bn=zwngeforum_betroffene&key=1078820544&pattern=zeugen&Jehovas
ED antwortet:
Zitat:
ed
... Du brauchst
keine Angst zu haben. Das ist keine Gotteslästerung. Im Gegenteil, es bringt
Dich auf den Weg, Gott richtig und ehrlich zu glauben, so wie Du es als Tisa
eben kannst, und nicht wie andere es von Dir fordern.
Gott will, dass wir gar nichts aus Angst glauben. Er traut uns zu, auch als
freie und kritische Menschen gläubig zu sein. Paulus sagte sogar: Prüfet
aber alles, und das Gute behaltet. ...
... und diese Antwort wäre ein Beispiel für den positiven Effekt
religiöser Ansichten.
Norbert Mönter Seelische
Erkrankung, Religion und Sinndeutung
www.verlag.psychiatrie.de/buecher/fachbuecher/book/419.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
X ~ mysnip
Datum: 28. Dezember 2009 15:43
,,Wer auf sein eigenes Herz vertraut, ist unvernünftig ..." sagt die
Heilige Schrift.
Zitat:
X ~ mysnip
Der Wachtturm 1. August 2001 S. 9, 10
,,11. Warum ist
es unvernünftig, uns bei der Bestimmung von Recht und Unrecht auf uns selbst
zu verlassen?
Daß Gott jene Juden, die ,,in ihren eigenen Augen weise" waren, in alter
Zeit zur Rechenschaft zog, läßt es um so angeratenener erscheinen, uns bei
der Bestimmung von Recht und Unrecht nicht auf uns selbst zu verlasssen.
Viele handeln heute nach der Devise: ,,Gehorche der Stimme deines Herzens"
oder: ,,Tu, was du als richtig empfindest". Ist das aber ein vernünftiger
Standpunkt? Nicht gemäß der Bibel, in der es unmißverständlich heißt: ,,Das
Herz ist verräterischer als sonst irgend etwas und ist heillos.Wer kann es
kennen?" (Jeremia 17:9). Würden wir uns bei unseren Entscheidungen von einer
verräterischen und heillosen Person leiten lassen? Wohl kaum. Wahrscheinlich
würden wir eher genau das Gegenteil dessen tun, was sie uns rät. Nicht
umsonst sagt die Bibel: ,,Wer auf sein eigenes Herz vertraut, ist
unvernünftig, wer aber in Weisheit wandelt, der wird entrinnen" (Sprüche
3:5-7; 28:26)."
Da man seinem "Herz" nicht trauen kann, was für Alternative wird
angeboten?
Zitat:
WTG-Buch 2008 Bewahrt euch in Gottes Liebe
S. 17
,,,Das Herz ist
verräterischer als sonst irgendetwas und ist heillos. Wer kann es
kennen?' (Jeremia 17:9). Wir sollten also nicht zuerst danach gehen,
was wir selber wollen, sondern was Jehova Gott Freude macht."
Was macht Jehova Gott Freude?
Zitat:
WTG-Buch 2009 Legt gründlich Zeugnis ab für Gottes
Königreich S. 10
,,Egal, wie lange du
schon das Königreich predigst, es ist immer gut, von Zeit zu Zeit in
dich zu gehen, deine Prioritäten zu überdenken und dich zu fragen, wie
du eigentlich zu deinem Dienst für Gott stehst (2. Kor. 13:5). Du
könntest überlegen: Ist das Predigen für mich nach wie vor das
Gebot der Stunde? (1. Kor. 7:29-31). Predige ich die gute Botschaft mit
voller Überzeugung und lege ich mein ganzes Herz hinein? (1. Thes. 1:5,
6). Gebe ich, was ich kann, um anderen vom Königreich zu erzählen und
sie dafür zu begeistern Jesus nachzufolgen? (Kol. 3:23)"
Gott stellt für viele die höchste Autorität dar. Gelingt
es Einflußnehmern Menschen davon zu überzeugen, Gott bediene sich ihrer,
profitieren sie von uneingeschränktem Vertrauen. Eine ausgezeichnete
Grundlage für die Steuerung des Verhaltens. Professionell Beeinflußte nehmen
in der Regel nicht wahr was geschieht und folgen "Anregungen" oder
"wohlmeinenden" Hinweisen oft "freiwillig". Das, durch rhetorische Techniken
zusätzlich herbeigeführte seelische Ungleichgewicht läßt Gläubige zudem
Schuld meist nur bei sich suchen, was Abhängigkeit verstärkt. Das Gewissen
(Herz) des Einzelnen wird so geformt, das es dem System dient. Über Recht
und Unrecht entscheidet er nicht mehr eigenständig.
Friedrich Nietzsche
,,Der Glaube an Autoritäten ist die Quelle des
Gewissens: es ist also nicht die Stimme Gottes in der Brust des Menschen,
sondern die Stimme einiger Menschen im Menschen."
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 15. Dezember 2009 00:46
"Der Kampf um die Trockenlegung überfüllt die
amerikanischen Gefängnisse" titelt die "Freiburger Zeitung" vom 15. 12.
1929.
Das war ja auch so eine spezielle "Errungenschaft" der bigotten USA.
Namentlich der Religionsindustrie im Hintergrund.
Man kann es ja wohl durchaus nachvollziehen, wenn heutzutage, etwa auf
Zigarettenpackungen, Warnhinweise bezüglich gesundheitlicher Konsequenen
enthalten sind.
Ein anderes indes ist es, wird ein Schritt weiter gegangen, und das alles
zur Bevölkerungsvermehrung von Strafanstalten mibraucht.
Das ist nichts anderes als Diktatur despotischster Art "im Namen Gottes".
Das ist fast mit den berüchtigten Talibans und ihrer unsäglichen
mörderischen Politik, in einer späteren Geschichtsphase, andernorts
vergleichbar.
Die Dimensionen die da erreicht wurden, sind in der Tat unterschiedlich.
Die dahinter stehende Gesinnung wohl eher nicht.
Da gibt es ja nicht wenige Krokodilstränenvergisser anderer Zweige der
Religionsindustrie, die da bejammern, dass die WTG zu Rutherford's Zeiten
erstarken konnte.
Nun die Gründe lieferten die Krokodilstränenvergiesser mit ihrer
unsäglichen Prohibition-Diktatur-Politik selbst frei Haus.
Sicherlich ist das nicht der einzigste ursächliche Aspekt; aber eben auch
einer mehr.
Insofern braucht man sich überhaupt nicht zu wundern, dass auch in
zeitgenössischen Karikaturen seitens der WTG das thematisiert wurde.
Etwa in diesen:
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=15r1&year=1929&month=12&project=3&anzahl=4
Und einem ähnlichen Despotismus begegnet man noch heute in Russland, wo
die Russisch-Orthodoxe Kirche, ihre KGB-Freunde die "Drecksarbeit" machen
lässt, und sich dabei diebisch im Hintergrund freut.
Wenn also die Erfüllungsgehilfen der Russisch-Orthodoxen Kirche, sich dazu
berufen fühlen, zu bestimmen, was einer lesen darf und was nicht, dann ist
das durchaus vergleichbar mit jener USA-amerikanischen
"Trockenlegungsaktion" .
Man vergleiche im Rückblick auch die Meldung der „Freiburger Zeitung" vom
2. Auugust 1927
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 30. Dezember 2009 01:41
Wieder eine Meldung aus "God's own Country"
Jagd auf Alkoholschmuggler
"Freiburger Zeitung" 30. 12. 1929
Die unbeantwortete Frage dabei ist wohl nur die.
Warum wird nur der buchstäbliche Fusel so hart, teilweise mit sogar
tödlichen Konsequenzen angegangen?
Und warum nicht ebenso der religiöse Fusel??
Könnte es sein, dass da lediglich unliebsame Konkurrenz beseitigt werden
soll!
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=31r1&year=1929&month=12&project=3&anzahl=4
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 17. Dezember 2009 09:50
Der zum Springer Konzern gehörende "Berliner Morgenpost" macht jetzt ernst
mit dem "zur Kasse bitten".
appl.morgenpost.de/static/paid/bmo/paid-info.html
Da gibt es sicherlich noch einige andere die diesbezüglich
"auch in den Startlöchern" stehen.
Konträr dazu steht etwa die Entscheidung des "Spiegels" (auch erst in
diesem Jahr gefällt), sämtliche Inhalte (mit Ausnahme der allerneuesten)
für die private, Nichtkommerzielle Kenntnisnahme, freizugeben, und das auf
alle Jahrgänge bezogen.
Davor indes gab es auch eine Phase, wo auch der "Spiegel" nur gegen Money
Einsichtnahmen gewährte.
Letztendlich wird sich "am Markt" entscheiden, wessen Konzept da
dauerhafter ist.
Auch die Springer-Zeitungen werden sich sagen lassen müssen.
Die jeweiligen Stichworte ihrer Artikel kann man ja weiterhin ermitteln.
Es ist also nicht ein "total abgeschottetes System".
Und aufgrund dieser Stichworte lassen sich sehr wohl Alternativen zur
Informationsermittlung ermitteln.
Und die Fälle, wo das tatsächlich nicht der Fall ist, sind wohl weiterhin
in der Minderzahl.
Jedenfalls wird diese Politik des Springer-Konzerns wohl eher dazu führen
(außer den Print-Abonnenten) diese Blätter eher "links liegen zu lassen".
Das wäre erst anders, würde sich die übergroße Mehrheit der anderen
Blätter auch dieser Politik anschließen.
Das möchte der Springer-Konzern sicherlich.
Schaun wir mal was aus seinem "frommen Wunsch" dann in der Wirklichkeit
noch wird.
Wie sagte einst ein Lenin (ohne diesen Herrn auf anderen Feldern
sonderlich zu schätzen)
Es geht drei Schritte vorwärts und zwei zurück!
Nachtrag.
Dem Vernehmen nach, erhöht der "Spiegel" jetzt seine Preise (sowohl für
Einzelhefte als auch für Abonnements).
Indes was die geschilderte Internetzugänglichkeit betrifft, verändert er
zumindest (derzeit) nichts daran.
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 24. Dezember 2009 03:29
Ein Pressebericht.
Wenn in ihm auch irrtümlich die Vokabel (als Randbemerkung mit vorkommt),
die Zeugen Jehovas würden Weihnachten feiern, was sie sicherlich nicht
tun, ist er doch geeignet nachdenklich zu stimmen.
Was werden wohl FDP- und verwandte Kreise zu ihm kommentieren „wenn" sie
denn überhaupt ihn kommentieren???
Ich hätte sehr wohl eine Antwort auf diese selbstgestellte Frage,
verzichte aber aus Gründen der Höflichkeit, sie in die Tastatur zu tippen.
Und dann erinnerte ich mich beim lesen, auch an jenen von Rolf Nobel in
seinem Buch geschilderten Fall, eines, der in der DDR - aus politischen
Gründen - hart angefassten, dann in der Folge doch noch in den „glorrreichen
Westen" gelangten, und just dort von den Zeugen Jehovas als Strandgut mit
aufgesammelt wurde.
Nun selbst zum Zeugen Jehovas geworden, verschrieb auch er sich ihnen mit
Haut und Haaren.
In der Folge, zweimal wöchentlich als Taxifahrer zu arbeiten, wähnte er,
reiche (müsse reichen) zum eigenen Lebensunterhalt.
Der Fall liegt ja auch nun schon einige Jahre zurück; ergo kann vielleicht
auch unterstellt werden, der Betreffende habe nun auch das Rentneralter
erreicht.
Dann wäre lediglich nur noch zu fragen, worin der von Nobel geschilderte
Fall sich von jenem im Pressebericht unterscheidet?
Sofern es Unterschiede geben sollte, wäre mein Kommentar dazu.
Der von Nobel geschilderte Fall sitzt wahrscheinlich noch ein paar Stufen
tiefer auf der abschüssigen Bahn!
www.weser-kurier.de/Artikel/Region/Landkreis+Osterholz/86058/Wilfried+Schober+will+keine+Almosen,+sondern+eine+Chance.html
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 25. Dezember 2009 02:49
Er sei nach schwersten gesundheitlichen Erschütterungen, welche "Gnade",
sogar mit bischöflicher Erlaubnis, wieder aus dem katholischen
Trappisten-Orden ausgeschieden.
Dennoch redet er diesen archaischen Verein, in einem Bericht der
"Freiburger Zeitung" vom 25. 12. 1929 noch relativ schön.
Vielleicht beziehen sich dann diese gesundheilichen Erschütterungen, wohl
nicht nur auf das Körperliche, ist man fast geneigt dazu zu kommentieren.
Aber just diesen Umstand soll man ja auch noch andernorts begegnen können.
Keinesfalls "nur" im katholischen Trappisten-Orden!
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=25r5&year=1929&month=12&project=3&anzahl=8
Man vergleiche zum Thema auch:
Gottschling
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 28. Dezember 2009 00:26
Im Englischsprachigem Raum ist den Aspekt des Hitlerdeutschland
betreffend, jetzt eine diesbezügliche, mehrere Aspekte zusammenfassende
Referierung zu notieren.
www.jehovahs-witness.net/watchtower/scandals/103558/2/Nazi-Conciliation-question
www.jehovahs-witness.net/watchtower/scandals/103558/1/Nazi-Conciliation-question
Soweit Deutschsprachige Auseinandersetzungen zum Thema gefragt sein
sollten; siehe auch:
Hitlerzeit
Re: Im Zeitspiegel
geschrieben von:
Drahbeck
Datum: 28. Dezember 2009 12:36
Auf diese "Jackson-Meldung" "wartete" dann wohl die Welt.
www.kino.de/news/familie-jackson-feiert-erstes-weihnachten/282533.html
Immer wenn in offenbarer "Sauren Gurken Zeit", gewisse Medien das Thema
Jackson wieder für ausbuddelnswert erachten, kann ich mich nicht des
Eindruckes erwehren, da wird aber wieder mal mächtig abgestandener kalter
Kaffee serviert.
Herr Jackson mag in der Tat auch eine Zeugen Jehovas-Episode in seinem
Leben mit vorzuweisen gehabt haben.
Nur, die ist lang, lang, sehr lang her, und von diversen anderen Episoden
in seinem Leben noch abgelöst worden.
Das ist in etwa dasselbe, wie wenn einer von der Religion in der er
hineingeboren wurde, sich als Erwachsener trennte, und dieweil der
Betreffende einen gewissen Promi-Status erreichte, dennoch immer noch mit
der Ursprungs-Religion in Verbindung gebracht wird.
Was das Jackson-Umfeld anbelangt mag es ja einige "Taufschein-Christen
Made in Zeugen Jehovas" dort noch geben (auch wenn es den Begriff
"Taufschein-Christen" offiziell bei den Zeugen nicht gibt, die Sache als
solches gibt es in indirekter Form, sehr wohl).
Jackson selber indes gehörte mit Sicherheit dieser Spezies schon lange
nicht mehr an.
Im
Zeitspiegel (2)
Im
Zeitspiegel (4)
ZurIndexseite