Annotationen zu den Zeugen Jehovas
Es ist später als du denkst!
Aus: "Christliche Verantwortung Nr. 24; Mai 1969
- 1975 steht vor der Tür
Es war genau vor 20 Jahren, im Jahre
1949. Viele junge Brüder und Schwestern haben zu dieser Zeit überhaupt noch nicht
gelebt. Für sie ist das deshalb die Zeit der vorigen Generation. Aber auch bei anderen
waltet in großem Maße Vergeßlichkeit ob. Der Mensch ist nun einmal ein begrenztes
Gefäß, das immer wieder Neues aufnehmen muß. Je länger etwas zurückliegt, desto mehr
verblaßt es darum im Gedächtnis, bis es oft ganz entschwunden ist. Die Gabe des
Menschen, die Ereignisse aufzeichnen zu können, gleicht das jedoch aus. Es besteht guter
Grund, die WT-Aufzeichnungen von 1949 wieder hervorzuholen.
Vor genau 20 Jahren im Jahre 1949
unternahm die WTG eine weltweite Verkündigung unter dem aufrüttelnden Schlagwort
"Es ist später als du denkst!" Was später ist, wurde bei der Ankündigung
zunächst noch nicht verraten Die öffentlichen Verträge aller Bezirksversammlungen des
Jahres 1949 hatten jenes Schlagwort zum Thema.
In Nordamerika war WTG-Präsident N.
H. Knorr in einigen Fällen selbst der "anfeuernde" Redner. Den äußeren
Anzeichen nach ging es der WTG darum, die ganze Organisation und das ganze
Verkündigungswerk auf ein kurzfristiges Ende der Welt in Harmagedon auszurichten. Alles
sei näher, als irgendjemand zu denken vermag!
N. H. Knorr: "Heulet, weil er so
nahe ist!"
Im WT vom 1. Dezember 1949 und 15.
Oktober 1950 unter den Überschriften "Er ist näher als sie denken" sind diese
"Anfeuerungen" von 1949 abgedruckt. Wir wollen uns so zurückversetzen in die
Zeit vor zwei Jahrzehnten, in die Vorstellungen, Hoffnungen und Hochstimmung, die die WTG
damals im Namen Jehovas erzeugte. Es ist gut, im Hinblick auf das, was mit 1975 noch alles
von der WTG kommt, die Vergangenheit nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist wie bei
einem Menschen, dessen bisherige Vergangenheit und Tätigkeit man nicht kennt: Man weiß
nicht recht, was man von ihm erwarten soll, was man ihm glauben kann und was nicht. Kennt
man sie aber, dann - !
Hier sind die "anfeuernden"
Höhepunkte des großen Themas "Es ist später als du denkst!" zur Feststellung,
Harmagedon stände 1949 unmittelbar bevor:
"Heulet, weil er so nahe ist!
Bereits sind die Weltherrscher, was
Politik, Handel und Religion betrifft, in einem Zustand, als ob sie dem Befehle Gottes an
sie nachkämen, der in Jesaja 13:6-8 enthalten ist: Heulet, denn nahe ist der Tag Jehovas,
er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. Darum werden alle Hände erschlaffen, und
jedes Menschenherz wird zerschmelzen. Und sie werden bestürzt sein. Wehen und Schmerzen
werden sie ergreifen, sie werden sich winden gleich einer Gebärenden, einer starrt den
anderen an, ihre Angesichter glühen!"
Hierzu wäre zu bemerken, was
"Politik, Handel und Religion" in der DDR betrifft, so sind seit 1949 nicht alle
Hände erschlafft, sondern das, Gegenteil ist geschehen, ein gewaltiger Aufbau wurde
durchgeführt. Das läßt sich doch wohl nicht leugnen. Aber hören wir weiter, was die
WTG 1949 verkündigte:
"Dämonen suchen die Menschen zur
Annahme zu verleiten, daß Jehovas Tag der Vernichtung für diese Welt nicht so nahe
sei!"
"Unerschrocken trotzen Jehovas
Zeugen dem populären Wunschtraum der Menschen, wonach dieser Tag nicht so nahe sei, und
beharren auf der Verkündigung, daß sein Tag der Weltvernichtung nahe ist, ja näher, als
jene denken!"
Trotzen, das traf in der Tat zu.
Trotzen ist jedoch meistens kein Ausdruck von Vernunft, sondern eines kindischen Wesens.
Der WT wird noch eindringlicher: Wenn
ihnen sein Kommen angekündigt wird, glauben sie es nicht, oder verschieben es in die
ferne Zukunft, über ihre Lebzeiten hinaus".
"Ein Prophet, der größer ist
als Daniel, legt den Sinn aus, und seine zuverlässige Deutung zeigt an, daß der Tag
Jehovas näher ist, als irgendjemand von ihnen denken mag."
"Und seine Zeit steht nahe bevor,
und seine Tage werden nicht verlängert werden! Jesaja 13:20-22."
Jetzt ist keine Zeit, sich vom
äußeren Glanz dieser Welt gefangennehmen oder durch ihre Propaganda betören zu
lassen".
"Auch ist nicht die Zeit,
Harmagedon im eigenen Sinn hinauszuschieben!"
Lob sei Gott, daß solch bedeutsame
Ereignisse näher sind, als die meisten Menschen denken!"
"Der Tage dieser Welt werden es
jetzt nicht mehr viele sein, nein, jetzt nicht mehr!"
Das wurde 1949, vor zwanzig Jahren,
verkündigt!
Auf jede Weise wurde nachgeholfen
In Toronto, Kanada, bestand der
"Vorzug der Anwesenheit N. H. Knorrs" zu den Kongressen "Es ist später als
du denkst". Seine Ansprache wurde weit und breit mit solcher Gründlichkeit
bekanntgemacht, daß die politischen Führer, die in der Stadt anwesend waren,
beobachteten, wie er ihre höchstbehördlichen Wahlfeldzüge in den Schatten
stellte". Zur Ankündigung wurde für N. H. Knorr eine Autoparade organisiert,
eskortiert von der Polizei, auf einer Strecke von 35 km, Stoff zum Raten für die ganze
Stadt", jubelt der WT. (WT 15. 1. 1950, S. 31, 32).
Über die Kongresse in England
berichtete der WT: "Durch die intensive Ankündigung hatte der öffentliche
Vortragstitel "Es ist später als du denkst!" so gründlich eingeschlagen, daß
zur Zeit, da der Premierminister zu einem gesellschaftlichen Anlaß zu spät kam, einer
der Kellner bemerkte: Jemand sollte ihm sagen, es sei später als er denke!" Wobei
der WT aber nicht schreibt, ob jemand dem Premierminister diese Kellnerbemerkung wirklich
gesagt hat. Im Grunde genommen eine billige Geschichte, die die WTG nur kolportiert, weil
der Premierminister ins Spiel kommt. Effekthascherei
In Schweden wurden die Bewohner der
Bezirksversammlungsstadt "ganz erregt", und die "Religionisten" wurden
aggressiv', berichtet der WT. Bekanntlich stand diese ganze "Später als du
denkst"-Verkündigung noch unter der WT-Irrlehre, die Mission der WTG und der Zeugen
Jehovas habe mit Religion nichts zu tun, sei "getrennt von aller Religion". (Der
Wachtturm, Seine Mission, bis 1950).
In der Bezirksversammlungsstadt
Indianapolis, USA, und in vielen anderen Städten seien die Worte "Es ist später als
du denkst" für die Bewohner zum Schlagwort geworden Die meisten Zuhörer "waren
erstaunt ob der gesunden, schriftgemäßen Darlegung, die sie hörten". (WT 15. 4.
50, S. 125).
Antikommunistische Exzesse
In Deutschland wurde der "Später
als du denkst"-Geist gesteigert, bis er sich gar politisch überschlug. Die
behördlichen Einschränkungen gegenüber den bisherigen antidemokratischen und
antikommunistischen Erscheinungen in der WT-Verkündigung zum Anlaß nehmend, donnerte
Zweigdiener Erich Frost am 30. Juli 1949 aus der sicheren Westberliner Waldbühne in
völliger Verdrehung des Sachverhalts: "Der katholische Hitler suchte die Zeugen
aufzuhalten, doch jetzt sind sie stärker denn je. Und wo ist Hitler? Nun haben die
Kommunisten ihre große Gelegenheit, das zu vollenden, was Hitler begonnen hat, und das
Ergebnis ist eine neue Verkündigerhöchstzahl in der Ostzone! Wie anders ist doch dies
Verhalten als der Lauf der anpassungsfähigen römisch-katholischen Geistlichkeit, welche
die Kühnheit hat, Jehovas Zeugen als Kommunisten zu bezeichnen, während sie selbst an
den Brüsten kommunistischer Regierungen saugt!
Wir fürchten die Kommunisten genau so
wenig, wie wir die Nazi gefürchtet haben!" (WT 1. 4. 1950 S. 111, 112).
Was soll man dazu sagen. Primitiver
aber fanatischer Antikatholizismus und Antikommunismus. Unchristliches Verleumden und
Höhnen. Völliges Mißverstehen gegenüber der Tatsache, daß Christen die biblische
Pflicht haben, "jeder menschlichen Ordnung um des Herrn willen untertan zu
sein", 1. Petr. 2:13, was schließlich auch für Katholiken in der sozialistischen
Gesellschaft gilt. Aber die WTG und die Zeugen Jehovas lebten ja damals noch in der
Überzeugung, die politischen Ordnungen seien keine biblischen Obrigkeiten, denen man
biblischerweise zu gehorchen hat. Dies alles muß man wissen, wenn man diese politischen
Ausfälle der WTG liest. Als es dann durch die Unnachgiebigkeit der WTG hart auf hart
ging, blieb Erich Frost im sicheren Wiesbaden, anstatt "in der Ostzone" für die
einzustehen, die er politisch aufgeputscht hatte, und sein hauptverantwortlicher Vertreter
für die "Ostzone", Ernst Wauer, flüchtete in einer halsbrecherischen Pkw-Fahrt
nach Westberlin.
Bezirksdiener Friedrich Adler fühlte
sich durch die dramatische "Später als du denkst"-Losung zu dem Ausruf
gedrängt, die Kommunisten würden nicht so lange "machen" wie die Nazis.
"Ein Jahr" räumte er ihnen ein, was wie ein tolles Gerücht unter den Zeugen
umlief.
Die "Später als du
denkst"-Losung mit ihren Behauptungen, "nicht mehr viele Tage", "die
Tage werden nicht verlängert" und "Harmagedon nicht im Sinn
hinausschieben", hatten alle aus dem Häuschen gebracht! Vor allem viele
verantwortliche Diener. Und mit den Kommunisten würde es nach der WT-Bibelauslegung
losgehen Sie würden die "Hure stürzen", die Katholische Kirche und dann selbst
drankommen. (WT 1. 2. 63, S. 94). Schon tobte der Korea-Krieg "gegen den Kommunismus
in Asien" (1950-53). Aber auch für Europa galt die Doktrin des USA-Präsidenten
Truman über die "Zurückdrängung des Kommunismus".
"Harmagedon wird nicht nur ein
dritter Weltkrieg sein", erklärte WTG-Präsident Knorr auf dem Weltkongreß 1953 in
New York diese Vorstellungen weiter. (Broschüre: Nach Harmagedon Gottes neue Welt, S. 18,
1953).
Die anmaßenden Drohungen von
Zweigdiener Erich Frost, "die SED könnte ein ähnliches Schicksal wie die
Nationalsozialisten erleiden" (Der Tagesspiegel, Westberlin, 2.8. 1949), zeigt, daß
in den höheren WTG-Kreisen jener Zeit auf eine militärische Vernichtung des Kommunismus
auch in Europa spekuliert wurde.
Ein religiös-politisches Gemisch von
Kriegshysterie, Verleumdung und Fanatismus, gepaart mit einer gehörigen Portion
Unwissenheit braute sich hier zusammen, das von den einfachen Zeugen selbst fast niemand
zu bewältigen verstand. Aber darauf kam es der WTG auch gar nicht an.
Ein Höchstmaß von Anspannung der
Kräfte
Es bleibt fraglich, ob die WT-Führung
tatsächlich an Harmagedon in Verbindung mit einem dritten Weltkrieg zu Beginn der
fünfziger Jahre geglaubt hat, als sie solche Hoffnungen schürte und hochpeitschte. Die
Hauptsache scheint vielmehr gewesen zu sein, die damalige weltpolitische Krisenzeit
auszunutzen, um die Anhänger- und Verkündigerzahlen in die Höhe zu treiben. Was die
"aufrüttelnde" Losung ""Es ist später als du denkst" an
zahlenmäßigen Zunahmen 1949 einbrachte, ist tatsächlich enorm gewesen! Eine
statistische Übersicht zeigt das.
In den traditionellen
WTG-Hauptverbreitungsländern, USA, Kanada, England und Deutschland, die mancher schon mit
WT-Verkündigung überfüttert glaubt, wurden durch die "Später als du
denkst"-Bezirksversammlungen des Jahres 1949 folgende Neulinge oder Fremde an die
Organisation herangeführt, aus denen sich die Anhängerschaft vermehrt
(nach den WT-Kongreßberichten
errechnet)
USA 35 000 fremde Zuhörer = 41%
Kanada 11 000 fremde Zuhörer = 60%
England 13 000 fremde Zuhörer = 46%
Deutschland 24 000 fremde Zuhörer =
37%
Die Losung "Es ist später als du
denkst" von 1949 erwies sich damit ähnlich zugkräftig wie die gleiche
illusionistische Losung "Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben"
nach 1919, die für die Festsetzung von Harmagedon auf 1925 zum letzten Mal angestrengt
wurde. Es ist schon Methode bei der WTG, in inneren oder äußere Krisensituationen der
verschiedensten Art immer mit irgendwelchen "aufrüttelnden" Schlagworten
hervorzutreten, um aus der Lage herauszukommen und dabei die Organisation erst recht zu
vermehren. Offenbar rechnet sie damit, daß "in der Welt" immer noch genügend
"Strandgut" anfällt, das sie "fischen und jagen" kann.
Jugend von 1941 um Recht auf Liebe
betrogen
Mitten im zweiten Weltkrieg, als
WTG-Präsident Rutherford starb (1942), war das Werk ebenfalls in eine Krise geraten, in
der es steckenzubleiben drohte. Wieder fieberte alles von Harmagedon als unmittelbar vor
der Tür stehend. In dieser Situation veranstaltete WTG-Präsident Rutherford seinen
letzten Kongreß vom 6.-10. August 1941 in St. Louis, USA. Höhepunkt war der "Tag
der Kinder". Der Zweck war, das Letztmögliche zu tun, der Organisation für die
Zukunft einen neuen gläubigen, kindlichgläubigen Kern hinzuzufügen.
15 000 Kinder bis zu 18 Jahren waren
geladen und besonders registriert. Nach anfeuernden Reden ließ Rutherford die Kinder
aufstehen und rief aus: "Seht, mehr als 15 000 neue Zeugen für das
Königreich!" Als Höhepunkt des "aufrüttelnden Vortrages" ließ
Rutherford dann 15 000 Bücher "Kinder" an die Kinder kostenlos verteilen.
"selbst die Balken des Arenadachs erzitterten von dem Beifall und den
Freuderufen"! (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben S. 193, 1960).
Nur berichtet die WTG heute nicht
mehr, was den Kindern in den neuen Büchern "Kinder" im Jahre 1941 für
Versprechen und Hoffnungen gemacht wurden.
Bekanntlich wurde seit 1935 mit der
"Einsammlung der anderen Schafe" begonnen. (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben,
S. 139/40). Im Buch "Kinder" hieß es nun dazu an die Adresse der Kinder von
1941:
"Von der Zeit an, da die anderen
Schafe zum Herrn versammelt werden bis Harmagedon verfließen nur einige wenige
Jahre"! (S. 312, deutsch). Als Vorbild für die Jugend von 1941 läßt Rutherford in
dem Buch "Kinder" sodann ein junges Liebespaar, Johannes und Eunike, auftreten,
die sich, von Rutherford festgelegt, wie folgt entscheiden:
"Es ist unsere Hoffnung, daß in
wenig Jahren unser Ehebund vollzogen werden kann und wir durch die Gnade des Herrn herzige
Kinder haben dürfen, die dem Herrn zur Ehre gereichen werden. Wir können unsere Heirat
gut hinausschieben, bis dauernder Friede auf der Erde Einzug hält. Jetzt dürfen wir
unserer Bürde nichts hinzufügen, sondern müssen frei und für den Dienst des Herrn
gewappnet sein . . .
Unsere gegenwärtige Pflicht ist klar:
Wir müssen jetzt Zeugen für den Namen Jehovas und sein Königreich sein. Wir können
weiterhin bei unseren Eltern wohnen . . .
Wir werden einander eine Zeitlang
nicht so häufig sehen, aber wir können jeden Tag gleiche Gedanken hegen über all das
Wunderbare, das uns in Aussicht gestellt ist. -
Nach diesem erschien dem jungen Mann
und dem Mädchen an seiner Seite die ganze Umgebung noch schöner. Die Vöglein in den
Zweigen schienen das Lob Jehovas und seines Königs zu singen. So stimmten auch sie - Hand
in Hand - in das Lied mit ein und dankten Gott für alle Segnungen, die er ihnen geschenkt
hatte". (Seite 365-367).
Harmagedon in "nur einigen
wenigen Jahren" seit 1935? Wurde hier nicht eine ganze Generation unter den Zeugen
Jehovas mit schönen Worten um ihr Recht auf Liebe gebracht Jehova konnte doch unmöglich
jene Kongreßbotschaften an die Kinder von 1941 gegeben haben!
Kaum war WTG-Präsident Rutherford am
8. Januar 1942 gestorben, veranstaltete sein Nachfolger und bisherige Vizepräsident N. H.
Knorr vom 18.-20. September 1942 in Cleveland, Ohio, USA, einen neuen Kongreß, auf dem er
das angeblich so nahe Harmagedon in eine weitere unbestimmte Zukunft verscheuchte. Der
WTG-Bericht hierüber lautet:
"Der öffentliche Vortrag des
Präsidenten stand unter dem Thema 'Weltfriede - ist er von Bestand?' Er verscheuchte alle
- Gedanken daran, daß der 2.
Weltkrieg in dem universellen Krieg von Harmagedon enden wurde"! (Dein Name werde
geheiligt, S. 329, 1963). Nichts war 1941 also später gewesen als man dachte! Dreißig
Jahre oder drei Jahrzehnte sind seither inzwischen ins Land gegangen. Was sagen die 15 000
Kinder von 1941 heute?
Als Rutherford 1941 seinen 15
000fachen Kinderbetrug vollzog, war N. H. Knorr schon Vizepräsident. Er hat diesen
Kongreß folglich verantwortlich mitgemacht. Es wäre interessant zu wissen, ob er schon
damals sah, was Rutherford mit den 15 000 Kindern für einen Unsinn trieb. Herangereift
sein mußte das in N. H. Knorr auf alle Fälle schon, was er dann 1942 verkündete.
Es ist tatsächlich später als du
denkst!
Mit dem Näherkommen des Jahres 1975
gerät die WTG in eine neue Krise. Im Dienstjahr 1966 hatten bereits 34 497 Verkündiger
den Dienst abgegeben. Man benötigt also wieder anfeuernde Botschaften, Schlagworte und
Losungen Niemand kann genau voraussagen, was die WTG 1975 im einzelnen erleben wird. Sie
selber weiß es nicht. Niemand weiß auch, wieviele Zeugen Jehovas nur noch auf 1975
warten oder 1975 erleben müssen, um endgültig der WTG den Rücken zu kehren. Es gibt
viele Anzeichen dafür, das die Organisation in dieser Hinsicht schon gefährlich geistig
unterhöhlt ist.
Die heftigen Reaktionen vieler Diener
darauf, wenn man sie auf 1975 anspricht, verdeutlichen das. Ihnen ist äußerst unwohl bei
diesem Thema. Je näher 1975 kommt, desto mehr steigt die Spannung. Die WTG kann machen
was sie will, sie hat dieses Datum nun einmal in die Welt gesetzt Unter dem äußeren
Gleichmut vieler Diener in dieser Sache verbirgt sich in Wirklichkeit eine schwelende
Glut. Bei vielen fehlt nur der Anstoß, die gefühlsmäßigen Bedenken exakt an Hand der
bisherigen WT-Versprechungen zu überprüfen, und schon ist es geschehen! Die gesunden und
natürlichen Lebensinteressen eines jeden werden dafür sorgen, daß keiner deswegen
verzweifelt und untergeht Aber für die WTG ist es tatsächlich später als sie denkt! -
H. Sch., Leipzig
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