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Quer beet 04

Nicht thematisch sortierte Anmerkungen

Überwiegend mit Zeugen Jehovas Bezug

Aus meiner Sicht erfüllt die von den Barefoot und Nachbetern in die Welt gesetzte Diskussion um unterschwellige Bilder, eine Ersatz-Glaubensfunktion.
Glauben ist bekanntlich etwas, was nicht rational beweisbar ist.

Auch die Diskussion in gewissen evangelikalen Kreisen, die aus den Strichcode der Computerkassen ähnlich „erschreckliches" herauslesen, liegt auf ähnlicher Linie.

Parsimony.4153

Daemonenbilder

Das war bis zum DDR Mauerbau das Westberliner WTG-Büro (Bayernallee). Bedingt durch vorgenannte Umstände verlor es seine Bedeutung, da die Anleitung der DDR-ZJ nunmehr direkt von Wiesbaden erfolgte; und auch Pohl und seine Mannschaft nach Wiesbaden umsiedelten.
Heute ist neben den nach wie vor aktivem Königreichssaal; zuständig für einige Versammlungen; inklusive fremdsprachiger Versammlungen; das eigentliche WTG-Büro in der Tat zu einem kommerziellen Altersheim geworden. Offenbar auf Mietpachtbasis; denn juristischer Eigentümer der Immobilie ist weiterhin die WTG.
Als der DDR-Mauerfall erfolgte und sich daraus resultierend auch für die WTG die Aufgabe ergab, in Berlin ein neues Büro wieder einzurichten, wurde jedenfalls die Immobilie in der Bayernalle dazu nicht aktiviert.

Dem Internet ist noch zu entnehmen: Das Seniorenheim Czapla. 36 Plätze, ist organisiert im: Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.

Also eine rein kommerzielle Organisationsform ohne Anspruch auf Gemeinnützigkeit. Folgerichtig gelten da wohl auch die entsprechenden Pflegesätze, wie sie Institutionen solcher Art im allgemeinen zu erheben pflegen. Und wohl auch bei der Frage von Aufnahmeentscheidungen, dürfte nicht in erster Linie soziale Überlegungen vorherrschend sein.

Interessant ist dass W. einiger seiner eigenen Texte, davor schon in wenigen wissenschaftlichen Bibliotheken greifbar, nunmehr auch Online gestellt hat.

Bezüglich seines 1997er Textes über die Videodokumentation der WTG, wäre anzumerken, dass er darin auch auf das unabhängig von der WTG über ihren Funktionär Frost veröffentlichte zu sprechen kommt.

Noch im Hesse-Buch (beispielsweise im dortigen Beitrag von Hellmund S. 403 Anmerkung Nr. 7), wurde an der Legende gestrickt, die veröffentlichten Gestapoakten über Frost, könnten eine Fälschung der DDR gewesen sein.

Dirksen hat diesem Ammenmärchen dann den endgültigen Laufpass gegeben, indem er in seinem Buch (S. 584f.) einräumt, die Stasi der DDR verfügte tatsächlich über von der Gestapo verfasste Akten bezüglich Frost.

Mit am unangenehmsten für die WTG war die 1961er „Spiegel"-Veröffentlichung dazu. Dabei ist hervorhebenswert, dass Wrobel in vermeintlicher Verteidigung des Frost, aus den WTG-Akten eine Stellungnahme des Frost selber dazu, zitiert. In dieser Stellungnahme kann man auch die sinnigen Sätze lesen:

„Ich hatte über diese Anschuldigungen Bruder Knorr befragt, ob ich vielleicht etwas tun sollte. Doch er sagte mir: 'Nein, laß das sein, Bruder Frost! Was glaubst du, wie viele Anschuldigungen gegen mich gemacht werden. Wir schenken solchen keine Aufmerksamkeit. We put them in the file, d.h. wir legen sie ab, aber haben keine Zeit, sie zu lesen.'"

Fakt ist, Frost hat nicht versucht gegen den „Spiegel" juristisch vorzugehen; auch wenn in dem Text davon die Rede ist, man hätte das vielleicht machen können. ?

„Hätte der Hund nicht gesch...en, hätte er den Hasen noch gekriegt. Nun hat er aber gesch...en und hat den Hasen nicht gekriegt", wäre darauf zu antworten.

Die Apologetische Tendenz von Wrobel wird auch in solchen Details deutlich, dass er glaubt „entlastend" betonen zu müssen, Rutherford und Knorr waren bei der Berlin-Wilmersdorfer Veranstaltung nicht persönlich zugegen. Sorry Herr Wrobel, dann fügen sie doch bitte auch noch mit hinzu, dass laut Aktenbestand im Bundesarchiv, Rutherford sehr wohl im Vorfeld dieser Veranstaltung in Deutschland war. Dass er über seine Sprachrohre Balzereit und Dollinger der „verehrlichen Reichsregierung" anbot, persönlich Rede und Antwort stehen zu wollen, bezüglich der bereits in Sachsen und Bayern ausgesprochenen ZJ-Verbote. Preußen bildete mit seiner Verbotsaussprechung, bekanntermaßen das Schlusslicht.

Belustigend auch, dass Wrobel in diesem Text den Verwaltungsjuristen Jonak von Freyenwald, mit seinem 1936er Buch über die Zeugen Jehovas zum „Theologen" erklärt. Ein Zeichen dafür auch, dass er sich mit den WTG-Kritikern überhaupt nicht ernsthaft auseinandergesetzt hat.

Aber das kennt man ja auch von anderen. Beispielsweise von Dirksen, der noch in der ersten Auflage seines Buches, den Günther Pape zum Mitglied der „evangelischen" Kirche erklärt. Ein solcher Lapsus kann nur dann entstehen, wenn man das fragliche Pape-Buch nicht selber gelesen hat. Aber offenbar ist das typisch für einige WTG-Funktionäre. Das dozieren als Blinde über Farben!

Offenbar muss die Sachlage so eingeschätzt werden:

Penton war es, der zuerst den fraglichen Franke-Text zitiert hat. Und dies in seinem Aufsatz:
Beflaggung

Insofern rennt Wrobel mit seiner Zurückweisung der Beflaggungsthese bei mir offene Türen ein. Was aber überhaupt nicht bedeutet, dass ich mir auch seine sonstigen Interpretationen zu eigen machen würde.

Zieht man die mit genannten Garbe-Äußerungen heran, ergibt sich als offensichtliche Quelle Helmut Lasaryk, bekannt geworden auch durch seine Übersetzung der Studie von Jerry R. Bergman „Zur seelischen Gesundheit von Zeugen Jehovas" (1991 erstmals in Deutsch erschienen.
Garbe verweist ausdrücklich auf Lasaryk wenn er in einer Fußnote schreibt:
(2. Auflage S. 99, Nr. 66)
Vgl. U(nterlagen) a(us) P(rivatbesitz) Helmut Lasaryk, Konrad Franke: Geschichte der Zeugen Jehovas in Deutschland. Vortrag (Transkription), Bad Herzfeld 1976, S. 28 abgedruckt in: The Christian Quest 3 (1990) S. 49.
Es ist keine neue Erfahrung, dass die Ex-ZJ-Szene vielfach einem „Durchgangsbahnhof" gleicht. Lasaryk anfang der 90er Jahre sehr aktiv, ist auch in das Milieu der „Abgetauchten" abgerutscht.
In seiner 1991er Bergman-Übersetzung hatte Lasaryk auch ein Werbeblatt mit beigelegt. Darin war unter anderem zu lesen:
„Mehrere übersetzte Texte sind auch auf Diskette verfügbar ...
DISK JZ 1: Bergman/Beverly/Penton (diverse Auszüge)
DISK JZ 2: Penton/ K. Franke (JZ und „3 Reich" /Geschichte der ZJ in Dt.) Voraussicht Ende 1991 erhältlich.
(DOS-Format für IBM-kompatible PC)."
Da ich zur fraglichen Zeit noch nicht zu den Computernutzern gehörte; habe ich mich demzufolge auch nicht für diese Disketten näher interessiert.
Aber verstehe ich es richtig, ist wohl Lasaryk als Anfertiger der entsprechenden Tonbandtranskription anzusehen.

Auszugsweise Zitierung aus
„Kommandant in Auschwitz. Autobiographische Aufzeichnungen des Rudolf Höß" Hrsg. von Martin Broszat.
Darin sind auch diverse Passagen bezüglich der Zeugen Jehovas enthalten. Unter anderem auch, worüber neulich hier auch gesprochen wurde; dass die „Milchmädchenlogik", die Zeugen hätten ja sofort gegen Unterschrift aus dem KZ entlassen werden können, durchaus erheblich differenzierter gesehen werden muss und noch einiges andere mehr. Es kann jetzt nicht darum gehen, alles einschlägige daraus zu zitieren.
Das ist ein Buch, dass jeder, der sich zum Thema ZJ in der Nazizeit qualifiziert äußern will, als Pflichtlektüre übrigens selbst einmal gelesen haben sollte.
ISBN: 3423301279
Skurril in diesem Kontext. Der Dame
Gabriele Y., die ja auch vorgibt eine „Kapazität" zu diesen Fragen zu sein, ist es gar entgangen, dass dieses Buch schon jahrzehntelang auch in deutscher Übersetzung zugänglich ist.. Auch dem Herrn Hesse scheint die Existenz diesen Buches entgangen zu sein, wie man das seinen Ausführungen in Sachen „Abschwörungs Revers" entnehmen muss. Das aber nur am Rande
Unter anderem schrieb Höß:
„Ich hatte zwei ältere (Bibelforscher) Frauen über drei Jahre lang im Haushalt. Meine Frau sagte oft, sie selbst könne nicht besser um alles besorgt sein, als die beiden Frauen. Besonders rührend waren sie um die Kinder besorgt ... In der ersten Zeit befürchteten wir, daß sie die Kleinen für Jehovah retten wollten. Aber nein, das taten sie nicht. Nie haben sie in religiösen Dingen zu den Kindern gesprochen. Dies war eigentlich verwunderlich bei ihrer fanatischen Einstellung ... Eigenartigerweise waren sie alle davon überzeugt, daß die Juden nun gerechterweise zu leiden und zu sterben hätten, weil ihre Vorfahren einst Jehovah verrieten".

Damit wird aus dem Mund des KZ-Kommandanten bestätigt, welche ideologische Konsequenzen die Kippung der vorherigen Zionismusbegünstigung durch Rutherford in seinen Büchern „Rechtfertigung" hatte. Konnte man sich vorher nicht genug daran tun, das Hohelied der Zionsmusbegünstigung zu singen; so nun das Gegenteil davon.

„Die" Unitarier gibt es wohl nicht. Eher ein Sammelsurium unter diesem Oberbegriff.
Ein einschlägiges kirchliches Standardwerk „Handbuch Religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen" (5. Auflage S. 351f.) listet denn auch verschiedene Gruppen, aus verschiedenen Ländern unter obigem Sammelbegriff auf.
Was den Deutschen Unitarierbund anbelangt wird auf seine Wurzeln im Bereich der „Freireligiösen" hingewiesen. Vereinfacht gesprochen. Die Kirche bekam Konkurrenz. Die „Extremen" dieser Konkurrenz bezeichneten sich als Freidenker oder gar Atheisten. „Freireligiöse?" ihnen ideologisch durchaus nahe stehend, wollten aber doch noch einen irgendwie gearteten „Kultstatus" bewahren; und sei es nur beispielsweise durch die Schaffung von „Ersatzfeiern". Anstelle von Konfirmation etwa Jugendweihe und ähnliches.
In diesem groben Rahmen sind auch die deutschen Unitarier zuortbar.
Hitler machte in seiner 1933er Regierungserklärung schon lauthals die Ankündigung, auf personelle Unterstützung aus dem Freidenkerbereich grundsätzlich verzichten zu wollen. Großes Beifallklatschen bei den Kirchen deshalb. In der Praxis kam es dann allerdings etwas anders.
„Freidenker" verwandelteten sich nicht selten unter den politischen Rahmenbedingungen nach 1933 als „Deutschgläubige". Nach 1945 gehörten sie mit zu jenen für welche die USA-Kirchenpolitik keine Verwendung mehr hatte. So wie die eigentlichen Freidenker auf keinen organisatorischen grünen Zweig mehr kamen, weil die USA-Kirchenpolitik die Kirchen massiv förderte, ihre Konkurrenz aber nicht; so erging es auch den Überbleibseln der Deutschgläubigen, die sich besonders „neu" unitarischen Gruppen anschlossen. Deshalb der Vorwurf einer gewissen Rechtslastigkeit.
Folgt man jedoch den Ausführungen zum Thema in der Wikipedia, so seien diese Rechtsorientierten Kreise, inklusive der dabei mit zu nennenden Sigrid Hunke (letztere publizistisch sehr aktiv), weitgehend herausgedrängt worden.
Man kann es auch anders formulieren; diesen Prozess des „Herausdrängens? als weiteren Vormarsch in die Bedeutungslosigkeit.
http://de.wikipedia.org/wiki/Unitarier

...dachte auch immer, der Spruch käme ursprünglich von Marx...?
Sicherlich nicht.
Marx war nur derjenige, der ihn am populärsten machte.
Ursprünglich bei ihm eine eher Nebenbeibemerkung in den 1844 in Paris erschienenen „Deutsch-französischen Jahrbüchern". Nachfolgend hat in Arbeitsteilung mit Friedrich Engels, sich Marx auch nie mehr im Detail zu Religionsfragen geäußert. Das besorgte nur noch Engels allein.
Einige der diesbezüglichen Engels-Schriften sind heute noch im Internet zugänglich. Siehe z. B.
http://www.sozialistische-klassiker.org/Engels/FE13.html
http://www.mlwerke.de/me/me21/me21_009.htm
http://www.mlwerke.de/me/me19/me19_297.htm
Siehe auch:
Religionskritik
Ihre Zeitbedingtheit anerkennend, bin ich im Gegensatz zu Christel, allerdings nicht der Auffassung, dass mit dem scheitern des sogenannt „realen Sozialismus", auch dessen Religionskritik in allen Facetten gescheitert sei.
Der vermeintliche „Sozialismus" ist im wesentlichen aus zwei Hauptgründen gescheitert. Einmal weil er systembedingt, wirtschaftlichen Innovationen nicht den notwendigen Spielraum gewähren mochte.
Und zum zweiten, weil sein ebenfalls systembedingtes Wesenelement der Diktatur, diesen abschüssigen Weg noch beschleunigte.
Indes Bürokratismus als Todeskeim, kann man auch in anderen Systemen registrieren. Vielleicht wird man in fünfzig Jahren über ein Land namens Bundesrepublik Deutschland (in wirtschaftlicher Bewertung) ein ähnlich vernichtendes Urteil aussprechen. Auf den bestem Wege dorthin, ist man ja ohne Zweifel.
Was den grundlegenden Slogan betrifft; die „Partei hätte immer recht". Es ist interessant sich diesen Slogan mal im Internet anzuhören, was ja möglich ist.
Siehe z. B.
http://www.kommunisten-online.de/Kommunisten/Lied-der-Partei.mp3
So ist aber auch festzustellen, wohl nicht blos auf die östlichen Systeme zutreffend. Ebenso auch auf die Papstkirche, welcher eine Christel ja anzugehören beliebt. Oder auch auf jene nicht unbekannte Spezies, welche dem Slogan wohl so umgedichtet hat: „Die leitende Körperschaft hat immer recht".
Wer die ?Opiumthese? mal in ihrem ursprünglichen Kontext lesen möchte. Siehe nachfolgenden Auszug.
Opium

Holzschnitzartige Thesen waren wohl noch nie sonderlich hilfreich. Wer es noch nicht wusste. Ich bin auch ständiger Abonnent einer erklärten atheistischen Zeitschrift, vielleicht „der" Zeitschrift auf diesem Sektor in diesem Lande, der MIZ (Materialien und Informationen zur Zeit). Ich lese mit dergleichen Unbefangenheit aber auch Zeitschriften und sonstiges, aus entgegengesetzten Lagern.
Jedenfalls hat die MIZ mal mit thematisiert, ob denn nun die Atheisten die besseren Menschen seien. Und deren presserechtlicher Redakteur, der diese Frage aufs Trapez brachte, machte da eine interessante Bemerkung. Er, der da selbst auf etlichen Mitgliederversammlungen (es gibt da auch einen dazugehörigen Verein namens IBKA) und Konferenzen anwesend ist, notierte, dass einige solcher Aktivisten (wohl dabei auch an den Fall Mynarek denkend mit seinem Brief „an den Herrn Papst"). Das einige solcher von Narzismus zerfressener Persönlichkeiten, eigentlich nur noch eines „aufrecht" erhält. Der Hass gegen jene Systeme, welche sie in früheren Phasen ihrer jeweiligen Biographie einst zugejubelt, nicht selten auch dessen Nutznießer waren - jetzt aber nicht mehr sind.
Und zu seiner eigenen Ausgangsfrage zurückkehrend, musste Schmidt-Salomon einräumen. Wer Kreuzzüge und ähnliche Unerfreulichkeiten thematisieren will; der möge bitte auch Hitlers Judenprogramm, Pol Pots Ausrottungspraxis und anderes mehr in der Richtung, thematisieren.
Problematisch wird eine Gruppe oder Strömung dann, vermag sie ihre Vorstellungen totalitär durchzusetzen. Dann kommt sie nicht selten gefährlich aus dem Gleichgewicht. Für eine Pauschalurteil gegen „die Religion", gehörte dann doch aber auch ihre Wertung von Diakonie, Caritas und ähnlichem. Das dabei die Zeugen schlecht, mehr als schlecht abschneiden, ist offenkundig. Belieben sie doch ihre Königreichssaalbaukompanien, dem Gesetzgeber als Wahrnehmung „karitativer" Aufgaben zu verkaufen, die sie denn ja auch mal tatsächlich, etwa bei der Elbeflut, wahrgenommen haben mögen. Es fragt sich nur, wer denn tatsächlicher Nutznießer war. Auch den Zeugen bewusst Fernstehende? Doch wohl eher, die nicht!

Wikipedia ist das "Heimspiel" der ZJ. Die haben die fest im Griff. Da wird um allerbanalste "Kleinigkeiten" gestritten.
Da prallen ZJ und Ex-ZJ aufeinander. Selbst einer der sich "JWHistory" nennt, mischt damit. Mutmaßlich identisch mit Wrobel oder Hirch.
Im Unterlink "Versionen" und auch "Diskussion", kann man das Trauerspiel, so man denn mag, im Detail verfolgen.
Theoretisch hat jeder das gleiche Recht zu Änderungen und auch Löschungen. Es fragt sich nur, wer im Kleinkrieg da die besseren Nerven hat, denn auch die Gegenseite löscht und ändert kräftig, allerkräftigst.

Die Menschheit erleidet nur das Schicksal, dass sie sich selber bereitet. Und wenn ihr Egoismus in eine Sackgasse führt, weil z. B. die auch so "philantropischen" USA, es ablehnen den Forderungen des Klmaschutzes zu entsprechen (als nur einem Beispiel), dann wird sich das früher oder später rächen. Sowohl an Ungläubigen, wie Gläubigen.
Das ist die einzigste "Gerechtigkeit" dabei, dass die "Gläubigen" in der Praxis dabei nicht verschont bleiben. Bestenfalls in ihrer eigenen illusionären Welt, die mit der Wirklichkeit indes nicht viel gemein hat.

"Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blicket auf und hebet eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.[...]"
Das eben ist die Illusion, meinetwegen auch die "wohltätige" Illusion, für jene, die dieses "Opiums" bedürfen.
"Geistiges Opium" indes "bedürfen" nicht "nur" Gläubige. Das sei durchaus eingeräumt. Da gibt es vielerlei Angebote am Markt. Angefangen von jenen, die da glauben ihre Probleme nur im Alkohol ersäufen zu können; weitergehend über jene die dieses Problem vielleicht nicht haben. Dennoch nicht so recht zufrieden sind. Das kann sich dann - beispielsweise - an in der ständigen Teilnahme an Glücksspielen äußern, unter bewusster Verdrängung des Umstandes, dass sie unterm Strich - in der Regel - immer zu den Verlierern gehören werden (von mikroskopisch kaum sichtbaren Ausnahmefällen mal abgesehen).
Also auch "Ungläubige" sind nicht davor gefeit, illusionären Lebensentwürfen zu folgen. Das sei durchaus eingeräumt. Den entscheidenen "Knackpunkt" aber sehe ich darin, im Vergleich zum Geisslertum im Mittelalter.
Die Pest machte beiden Gruppen arg zu schaffen. Den Gläubigen und den "Ungläubigen" (sofern es letztere damals überhaupt in der "reinen Form" schon gegeben). Die besonders von den Gläubigen forcierte Selbstgeisselung als vermeintliche Antwort auf das große Unglück der Pest, erwies sich als Weg der klassischen Sackgasse.
Eine Chance hätte man nur gehabt, bei der Durchsetzung allerstrikster Hygiene.
Im übertragenen Sinne ist auch geistige Hygiene nötig, dringend nötig.
Genau an diesem Punkt setzt meine Kritik an den vermeintlicherweise des geistigen Opiums "bedürfenden" an.
Allerdings, die Geissler ließen sich wohl kaum von ihrem Irrweg abbringen. Und so ist es wohl auch heute noch.

Es ist wohl keine neue Erfahrung, dass die Ex-ZJ-Szene einem „Verschiebebahnhof" gleicht. Es gibt ein kommen und gehen; obwohl trotz dieses Umstandes, die Substanz der für die WTG kritischen Ausführungen, wohl kaum „abgenommen" hat. In diesem „Verschiebebahnhof" gab es auch manchmal schon beachtliche Strohfeuer, von atemberaubendem Umfang. Wie das bei Strohfeuern so zu sein pflegt. Sie brennen zwar „lichterloh". Wie „lange" sie indes brennen, ist eine andere Frage.
So betrachtet, ist
Maruhn kein Einzelfall. Wer kennt heute noch Helmut Lasaryk? Zu „seiner Zeit" leistete er durchaus beachtliches im Rahmen des ihm möglichen.
Er lässt sich noch heute im Internet nachweisen. Nur mit einer Thematik eben nicht; mit der er sich seinerzeit einen „Namen gemacht" hat; der ZJ-Thematik.
Einigen ist auch der Fall des Mehmet Aslan noch geläufig. In einem „Focus"-Artikel zum ZJ-Thema als Interview-Partner präsentiert. Einen eigenen Verlag führend (und erfahrend. Wirtschaftlich nicht tragbar). Letzteres erfuhren selbst Zeugen wie M. Jahn mit seinem Corona-Verlag. Aslan dann durch eine Ehescheidung „aus der Bahn geworfen", tauchte danach unauffindbar ab; obwohl seine Webseite seinerzeit sehr beachtlich war.
Nun M. Wie ich ihn einschätze hatte ich vorstehend schon gesagt. Natürlich bedauere auch ich, dass auch er sich zum „abtauchen" offenbar entschlossen hat. Das auch aus dem (relativ nebensächlichen) Grunde, dass er einige seiner Scannvorlagen von mir leihweise zur Verfügung gestellt bekam. Da erinnere ich mich beispielsweise an den Fall der „Rechtfertigungs"-Bücher von Rutherford. Bekanntlich aus drei Bänden bestehend. Insbesondere aber Band drei ist in Deutschland nur sehr schwer auftreibbar, weil das Hitlerverbot „dazwischen" kam.
Band I hatte er wohl aus eigenem Bestand. Band zwei und drei bekam er von mir zur Verfügung gestellt. Ohne Zeitauflage. Mit der Maßgabe, er könne das scannen dann machen, wenn er die nötige Zeit dafür abzweigen könne. Nachdem die Bände so eine in Jahresfrist zu bemessende Zeit bei ihm herumgelegen hatten, entschloss er sich, sie mir unverrichteter Dinge zurücksenden; obwohl ich ihn dazu nicht aufgefordert hatte.
In der Zeit kam bei ihm noch ein Ortswechsel mit hinzu. Und was nicht selten zu beobachten ist; man denke daran: Es gibt auch Zeugen Jehovas, die nach einem Umzug „vergessen", sich in der neuen Versammlung anzumelden. Ähnlich kann man wohl auch in diesem Fall registrieren. Nicht übermäßig lange danach war dann eines Tages seine Webseite nicht mehr erreichbar. Zwar fand sich darin dann nach einiger Zeit ein lapidarer Satz. Sie würde „demnächst" wiederhergestellt. Wobei man fragen kann „demnächst" - wann ist das?
Es steht mir nicht an, M. irgendwelche Vorhalte zu machen. Aus eigenem Erfahren (meiner defizitären Buchprojekte und anderes mehr) weis ich. Mit der ZJ-Sache ist nichts zu „verdienen". Nicht mal notwendige Sachauslagen sind einspielbar. Es gehört in der Tat ein hohes Maß an Idealismus dazu. Geht der irgend wann verloren, braucht man sich über „Tauchstationenreaktionen" nicht zu verwundern.
Sehe ich es richtig, ist seine seinerzeitige Webseite jetzt total aus dem Netz verschwunden. Auch über das Webarchiv kommt man in der Substanz nicht weiter.
Das alles kann man bedauern, aber nicht ändern. Die WTG wird es sicherlich freuen.

„ein interessantes buch, für diejenigen, die biblische prophetie bzüglich der heutigen zeit noch immer interessiert:
Biblische Prophetie und der Nahe Osten"
Zu den eher beiläufig von ihm mit gestreiften evangelikalen Autoren, in dem Buch von
Franz Stuhlhofer "'Das Ende naht!' Die Irrtümer der Endzeitspezialisten" (auch im Internet Online zugänglich), gehört auch das 1982 erschienene Buch von Derek P r i n c e "Biblische Prophetie und der Nahe Osten. Israel - Gottes Zeiger an der Weltenuhr".
Jene
Verklärung Israels lässt sich bei anderen Autoren, etwa Wim Malgo und noch einigen anderen, erheblich deutlicher machen. Genannte gehen so weit, dem Jahre 1948 (Staatengründung Israels) den gleichen Stellenwert im vermeintlichen "Heilskalender Gottes" zuzuweisen, wie die Zeugen Jehovas dem Jahre 1914.
Auch in dem Buch des Lothar Gassmann über die Zeugen Jehovas (1996 erschienen) findet man diese Verklärung des Jahres 1948 als "heilsgeschichtlichem" Datum.
Für die "Bibelfraktion" mögen solche Ersatzdaten eine gewisse Plausibilität haben, dieweil sie ja etwas im alten ZJ-Stil weiter glauben wollen, um jeden Preis.
Wer sich zu eben genannten nicht mehr zählt, hat dabei allerdings, gewisse Schwierigkeiten.
Wenn das 1914-Datum der "Regen" sein soll; dann ist wohl das 1948-Datum die "Traufe", die da angeboten wird.
Wie schon ausgeführt, hat Stuhlhofer sich mit Prince nicht umfassend auseinandergesetzt. Der ist für ihn eher ein "kleiner Fisch", den es nur beiläufig zu erwähnen gilt. Da gibt es in der Tat einige andere großkarätigere Namen, deren Credo das hinführen vom Regen in die Traufe ist. Stuhlhofer, nennt einige (bei weitem nicht alle) beim Namen.
Wenn selbst Stuhlhofer, doch vom Prinzip eher evangelikal orientiert, nicht umhin kommt einige solcher "Traufeprediger" kritisch zu werten, dann sollte man nicht achtlos daran vorübergehen. Es sei denn: Man will die Traufe um jeden Preis. Dann allerdings "reden selbst Götter vergeblich" dazu..
Aus Stuhlhofers Buch sei über besagtem Prince noch das nachfolgende zitiert:
"Während (Prince) einerseits eine streng wörtliche Deutung praktiziert wird, gibt es aber doch auch Raum für sehr willkürliche Festlegungen. Was ist unter den Inseln zu verstehen? Vielleicht die griechischen Inseln? Prince läßt seinen Blick weit schweifen: "Unter den 'Küstenländern des Meeres' waren alle Länder eingeschlossen, die den Israeliten zu jener Zeit noch nicht so gut bekannt waren, und zwar hauptsächlich in westlicher Richtung. Wir würden heute für diesen Ausdruck vielleicht sagen, 'aus allen Kontinenten'." (S.53)
"zum zweitenmal"
Mitunter handelt es sich einfach um Fehldeutungen. In Jes 11,11 heißt es: "An jenem Tag wird der Herr seine Hand zum zweitenmal erheben, um den übriggebliebenen Rest seines Volkes zurückzugewinnen." Ganz richtig erkennt hier Lightle, daß mit dem ersten Mal die Herausführung aus Ägypten unter Mose gemeint ist (woraus sich als naheliegende Deutung des "zweiten Males" die Rückführung aus Babylon ergibt). Prince dagegen ignoriert diese Herausführung aus Ägypten: "Schon hier in Kap.11, also vor der Babylonischen Gefangenschaft, sah der Prophet voraus, daß das Volk Israel nicht nur einmal, sondern zweimal zerstreut und wieder in sein Land zurückgebracht werden würde. Die Babylonische Gefangenschaft und die Rückkehr daraus würde nur das erste Mal sein. Es mußte also eine zweite Zerstreuung und Rückkehr folgen." (S.53; ähnlich Koch 38, Bergmann 54, Wolff 45)".

Es gibt Menschen, die bereits über eine religiöse Sozialisation verfügen. Aber auch solche, wo das weniger der Fall ist. Zwar gehörte auch die siebzehnjährige Martina Schmidt (geborene Piepgras) formal einer Kirche an; was angesichts deren Kindertaufpraxis nicht viel besagen will. Sieht man von Formalien ab, war ihr Wissensstand in Sachen Religion doch eher "bescheiden". Das muss sie wohl auch selbst so gesehen haben. Ersichtlich auch an dem Umstand, dass sie just zu jener Zeit, sich als einzigste ihrer Familie nunmehr käuflich eine Bibel zulegte. Weder Vater noch Mutter, hatten dafür Interesse; hinderten aber ihre Tochter auch nicht an dem Vorhaben.
Und sich etwas in jenes Buch "einlesend". Zu dem Zeitpunkt erhält auch diese Familie Besuch von der Klinkenputzerfirma Zeugen Jehovas. Unhöflich will man nicht sein. Also fertigt man den Besuch nicht an der Wohnungstür ab; sondern gestattet ihm, in die eigene Wohnküche einzutreten. Vater, Mutter wussten aber doch nichts so rechtes mit dem Besuch anzufangen. Und da die Tochter gerade mit dem Bibellesen begonnen, ward sie denn auch als geeigneter Ansprechpartner präsentiert. Man ahnt es schon; was das Ende vom Liede sein würde. Nun Frau Schmidt teilt es selbst schon auf dem Buchumschlage mit. Es sollte eine zweieinhalbjährige Mitgliedschaft bei den Zeugen Jehovas daraus noch werden.
Wie man aus dem Buchbericht an vielerlei Stellen entnehmen kann, spielte sich das ganze zu der Zeit ab, wo die WTG-Literatur noch zu Festpreisen vertrieben wurde. So liest man beispielsweise, dass Frau Schmidt sich durch Direktbestellung bei der Wachtturmgesellschaft weitere WTG-Bücher zulegte, und per Post zugestellt bekam, was heute schon nicht mehr möglich wäre. Die Distanziertheit der Familie gegenüber der sich anbahnenden Entwicklung kommt auch in der Frage des Vaters an seine Tochter zum Ausdruck. Ob sie denn selber demnächst Klinkenputzer für die Zeugen spielen wolle? Nein, das wollte Martina Schmidt zu dem Zeitpunkt sicherlich nicht. Und das sagte sie auch so. Aber immerhin, der Fakt bleibt bestehen, dass ihrerseits ein gewisses Interesse an religiösen Fragen bestand. Und genau an diesem Punkt verstanden es die Zeugen, gezielt bei ihr mittels ihrer Nachbesuchstätigkeit nachzuhaken; auch den Umstand hinnehmend, dass das ganze sich auf dem flachen Lande, weit entfernt von der nächsten Kreisstadt, abspielte.
Am 18. Juni 1989 war es dann soweit. Den Zeugen war es gelungen, ihre Interessierte zum erstenmal in einen Königreichssaal zum Besuch hinzulotsen.
"Morgen, Michael, Morgen Christian. So früh auf dem Posten? Ruth gab den beiden Männern an der Tür schwungvoll die Hand.
'Oh, du hast jemanden mitgebracht?' Der eine, Michael offenbar dünn und schlaksig, streckte mir seine Hand entgegen. 'Herzlich willkommen!' Zögernd ergriff ich sie. Mit einer solch herzlichen Begrüßung hatte ich nicht gerechnet.
Das Empfangskomitee am Eingang war aber noch nichts gegen das, was nun folgen sollte. An jeder Ecke standen Zeugen, die Herren in Schlips und Kragen, die Damen in Rock und Bluse, in freundlichen Plausch vertieft, aber sobald sie Ruth sahen, begrüßten sie sie freudestrahlend mit einem herzlichen 'Guten Morgen, Ruth!' und sahen dann mich. Ich kam mir mit meinen Jeans sehr fehl am Platz vor.
Unzählige Hände, die die meinen schütteln wollen, blitzende Zähne an allen Enden, Schulterklopfen hier und da, und Ruth, die mich jedem Einzelnen vorstellte und mir auch deren Namen sagte. Mein Kopf war bald nur noch ein einziger Wirrwarr von dem vielen Bruder hier und Schwester da, so dass es mir kaum gelang, mich einmal in Ruhe umzusehen." Als Erfahrungswert kann man zu vorstehender Schilderung wohl nur noch hinzufügen. Das war offenbar der Zeitpunkt, wo der Fisch den sprichwörtlichen Köder an der Angel herunterschluckte.
Man kann sich den weiteren Euphorieweg der sich daran anschloss auch so erahnen, ohne dass es dazu detaillierte Zitate aus dem Buche bedürfte. Wie das mit Euphorie so manchmal ist. Auch sie wird gelegentlich gestört. Noch war Martina ja keine getaufte Zeugin Jehovas. Noch war sie dabei ihre Eindrücke zu sammeln und zu sortieren. Und da kam dann wohl eines Tages auch solch ein Eindruck, von dem sie anfänglich nicht so recht wusste, wie sie ihn denn einordnen solle:
In ihren Worten:
"Im März studierten wir in der Versammlung den Artikel über den 'Menschen der Gesetzlosigkeit'. Es war derselbe Stoff, der letztes Jahr auf dem Bezirkskongress dargeboten worden war, von diesem (gegen die Kirchen) hetzenden Redner, der wie Hitler geklungen hatte. Fast hatte ich dieses unangenehme Gefühl vergessen, das ich damals dabei gehabt hatte. Durch das Mikrophon hier im Königreichssaal klang es nicht mehr ganz so unwirklich, und außerdem stand es doch so in der Bibel. Vielleicht war es auch nur eine 'menschliche Schwäche' des Redners gewesen, dass er dieses Thema damals so übertrieben reißerisch vorgetragen hatte. Und wir sollten ja die Schwächen unserer Brüder 'mit Liebe zudecken.'
'Abschließend muss ich noch eine Bekanntmachung machen.' Klaus Hoffmann, der wie immer das Studium geleitet und die Fragen vorgelesen hatte, stand noch mit ernster Miene auf dem Podium. 'Bruder Helmut Gollersch ist von jetzt ab kein Ältester mehr.'
Der ganze Saal hielt die Luft an. Alle blickten auf den Mann neben Dieter, der offensichtlich auch sein leiblicher Bruder war. Familie Gollersch aber richtete den Blick nur starr auf das Podium.
'Ich verstehe gar nicht, warum er sich dann überhaupt erst hat zum Ältesten ernennen lassen', raunte Eva Ruth zu, und ich hörte deutlich die Verachtung in ihrer Stimme. Bruder Gollersch war also erst seit kurzem Ältester gewesen und nun anscheinend degradiert worden. Ich hätte zu gerne gewusst warum, aber etwas lag in der Luft, das mir deutlich sagte, dass Fragen hier unerwünscht waren."
Im weiteren Bericht erfährt man dann noch. Das war erst "Stufe eins". Der formelle Gemeinschaftsentzug mit allen Implikationen, wie nicht mehr gegrüßt werden, folgten in diesem Fall noch, ohne dass für Martina die Gründe ersichtlich wurden. Aber wie sie selbst schon feststellte: Fragen waren da unerwünscht.
Nachhaltig wirksam war diese Episode allerdings nicht. Ersichtlich auch daran, dass Martina dann am 16. 3. 1991 mit zu den Täuflingen anläßlich eines Reginalkongresses im Kongreßzentrum Trappenkamp gehörte.
Ihren Buchbericht, aufgegliedert in 20 Kapitel und einen Epilog. Diese wiederum in drei thematische Blöcke zusammengefaßt. In diesem Bericht, stellt sie dem dritten Teil, der nach der Taufe beginnt, als Motto ein Bibelwort voran. Mit der Auswahl dieses Mottos durch die Autorin, dürfte wohl, ohne dass man eine Zeile gelesen hat, schon vorab klar sein, was sie nun in der Praxis erwartete, nachdem die Gralulationskur zur Taufe abgeklungen.
Das diesbezügliche Motto entnahm sie 1. Korinther 13, 1.2:
"Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete
und hätte die Liebe nicht,
so wäre ich ein tönendes Erz
oder eine klingende Schelle.
und wenn ich prophetisch reden könnte
und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis
und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte,
und hätte die Liebe nicht,
so wäre ich nichts."
Der Alltag sollte die frisch Getaufte alsbald einholen:
"In der Versammlung bestellte mich Klaus nach dem Studium ins Hinterzimmer.
'Hast du eigentlich schon deinen Blutpass?'
Blutpass? Davon hatte ich ja noch gar nichts gehört. 'Wie bitte?'
'Der Blutpass ist ein Dokument, das alle getaufte Zeugen immer bei sich tragen. Im Ernstfall, wenn man nach einem Unfall zum Beispiel bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wird, zeigt dieser Pass dem Arzt, dass er keine Bluttransfusion durchführen darf. Du kennst doch das Gebot zur Enthaltung vom Blut?' Seine Stimme hatte einen strengen Zug angenommen, den ich so noch nie von ihm gehört hatte. Hier ging es offenbar um Gehorsam gegenüber Jehova. Ein auch nur ansatzweises Zögern von meiner Seite wäre als Illoyalität Jehova gegenüber aufgefasst worden.
'Nein, ich habe noch keinen. Niemand hat mir einen gegeben', stammelte ich deshalb kleinlaut.
'Ich habe hier einen für dich'. Klaus hielt mir ein kleines Formular unter die Nase, das ich entgegennahm. Es war aus extra dickem Papier, um viel auszuhalten. 'Kein Blut' stand vorne darauf, darunter war ein Transfusionsbeutel abgebildet und durchgestrichen.
'Du solltest so bald wie möglich einen Termin beim Rechtsanwalt ausmachen. Du musst dann vor seinen Augen das Dokument unterschreiben und er wird deine Unterschrift beglaubigen. Nur so ist der Blutpass wirksam!' Seine Stimme halte streng in dem kleinen Raum.
Ich wusste ja, dass ich keiner Bluttransfusion zustinmmen durfte, um das Gebot der Bibel nicht zu verletzten. Aber ich hatte mir ehrlich gesagt nie darüber Gedanken gemacht, was nun wirklich passieren würde, wenn es einmal so weit wäre. Ich hatte gedacht, dann wäre es immer noch früh genug, um mein Gewissen zu prüfen. Aber hier gab es wohl nichts zu prüfen. Hier gab es nur Gehorsam oder Ungehorsam. Nicht einmal Bewusstlosigkeit würde mich vor Gott entschuldigen können.
Ich steckte also die Pappe in meine Tasche und versprach, mich so bald wie möglich darum zu kümmern. Warum sah Klaus mich nur immer so unerbittlich an? Dachte er, ich wollte mich darum drücken, und er war wütend darüber? Oder war er gerade nur ganz der Älteste?"
Im weiteren Verlauf erfährt man, dass die Liebe auch vor dieser jungen Frau nicht halt machte. Allerdings nicht in den von den Zeugen vorgegebenen kanalisierten Bahnen. Man kann unschwer erraten, dass sich daraus ergebende Konflikte vorprogrammiert waren.
Der weitere Lauf der Dinge erschließt sich auch aus dem Satz:
"Am Sonntag, dem 29. September 1991, war ich zum letzten Mal im Königreichssaal. Es war alles so hohl, so hohl! Liebe hatte ich damals, beim ersten Mal, hier zu spüren geglaubt, Freunde zu finden gehofft. Was wusste ich damals von Predigtdruck und Kälte? Von Routine und Eintönigkeit? Von der Tatsache, dass die Angst vor der Vernichtung in Harmagedon nie ganz ruhte?"
Ihren Bericht lässt sie mit den Worten ausklingen:
"Ob die Lehren der Zeugen Jehovas nun eine Art 'Wahrheit' sind oder nicht, muss jeder für sich selbst beleuchten. Letztendlich kommt es aber gar nicht darauf an. Denn es ist die Art und Weise, wie diese Lehren vermittelt werden, die beurteilt werden muss.
Die Freiheit des Glaubens und des Denkens ist unverletzlich; jeder soll das glauben können, was er möchte. Doch anderen Glauben einflößen, Kritik zu ächten, Ängste zu schüren, das Denken, das Bewusstsein und das Verhalten zu kontrollieren und Informationen nicht frei zugänglich sein zu lassen - das ist es, was wir nicht zulassen dürfen.
'Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." (Art. 1, Absatz 1, Grundgesetz)
Und ein paar Sätze weiter vor schreibt sie:
"Vielleicht wäre ich nie so leicht Zeugin Jehovas geworden, wenn es Ruth nicht gegeben hätte und die Freundschaft, die sie mir anbot. Vielleicht wäre ich auch heute noch in diesem System der Bewusstseinskontrolle gefangen und nicht in der Lage Zweifel zuzulassen, wenn ich damals in der Versammlung einen Partner gefunden hätte. Was für ein Mensch wäre dann wohl aus mir geworden? Wahrscheinlich ein kinderloser Pionier, seelisch leer und ausgepumpt, den nur noch die Hoffnung auf die baldige Erlösung durch die Neue Welt und die Angst vor der eigenen Vernichtung bei der Stange hält. Ich bin unendlich dankbar, dass es nicht so gekommen ist.
Martina Schmidt
?Ich war eine Zeugin Jehovas"
ISBN 3-579-06851-2

Zitat von: Annette am Februar 17, 2005, 08:06:46

der 2. Präsident der WTG hat folgendes Zitat benutzt:
„Die, die zu uns gehörten, sich aber von uns getrennt haben, können wir nicht töten, weil die Gesetze es nicht erlauben. Aber wenn wir jetzt schon die totale Herrschaft ausüben könnten, würden wir sie auf der Stelle töten.?"
Es liegt mir fern die WTG, und erst recht Herrn Rutherford "schönreden" zu wollen.
Es wird auch nicht bestritten, dass in der Sache zitierte Handlungsweisen nachweisbar sind.
Nicht bestritten wird auch, dass Anfang der 50er Jahre eine
ä h n l i c h e (aber nicht wörtlich identische) Äußerung im "Wachtturm" nachweisbar ist.
Damit hört der Grad der Übereinstimmung aber auch schon auf!
Bei Zitaten, die als wörtliche Zitate, noch dazu von vorstehender Tragweite offeriert werden, stellt sich die Frage der g e n a u e n Quellenangabe.
In relatativ umfänglicher Kenntnis der Rutherford-Schriften (Bücher, Broschüren, WT, GZ) stelle ich dazu fest.
Bis heute habe ich dieses vorgebliche Zitat so noch nicht entdeckt.
Sollte Sekundärliteratur, z. B. Herr de Ruiter ihre Quelle sein, ist das auch keine Entschuldigung. Letztgenannter hat sich auch in diversen anderen belegbaren Beispielen einer äußerst unsauberen Zitierung und "Argumentation" schuldig gemacht.

"der 2. Präsident der WTG hat folgendes Zitat benutzt:
„Die, die zu uns gehörten, sich aber von uns getrennt haben, können wir nicht töten, weil die Gesetze es nicht erlauben. Aber wenn wir jetzt schon die totale Herrschaft ausüben könnten, würden wir sie auf der Stelle töten."
Der fragliche Text, ohne nachprüfbare Quellenangabe, ist im deutschsprachigem Schrifttum, offenbar zuerst von der Journalistin
Luise Mandau auf den "Ententeich" gesetzt worden. Wenn Frau Mandau sich dabei auf gewisse Gewährlsleute gestützt haben mag, ändert das überhaupt nichts an dem Umstand, dass sowohl die Gewährleute als auch ihr Wiederkäuer, Frau Mandau, sich dann eben irren. Jedenfalls in der Form, wie sie da ihre "Erkenntnis" der Öffentlichkeit übergeben haben.
Siehe auch:
Mandau

Danke für die Klärung. Demnach hat William J. Schnell den ursprünglichen "Stein ins Rollen gebracht"
In der deutschen Printausgabe von "Falsche Zeugen stehen wider mich. 30 Jahre Sklave des Wachtturms" auf Seite 62 (in beiden Auflagen. Die von 1959 und die von 1976).
Schnell macht diese Äußerung aber ohne Quellennachweis. Er sagt auch
n i c h t.
Rutherford hätte das so gesagt. Er redet nur allgemein von der Wachtturmgesellschaft; und vermerkt, dass auch er und seine Familie in dem Sinne behandelt wurden.
Obwohl Schnell keine Quelle nennt, ist es offenkundig dass er sich wohl auf den 1953er "Wachtturm" mit seiner berüchtigten Leserfragen-Beantwortung bezieht.
Das der 53er WT sich in dem Sinne ausgelassen hat, ist ja bekannt und wurde auch nicht angezweifelt. Für mich war eben der "Stolperstein" der, dass ich fast alles von Rutherford gelesen habe (deutschsprachiges). Wäre irgendwo bei Rutherford solch eine Aussage nachweisbar gewesen. Ich hätte sie wohl kaum übersehen. Sie ist aber eben so bei Rutherford nicht nachweisbar; wohl aber im 53er WT und indirekt darauf basierend, wie jetzt geklärt ist auch von William Schnell erwähnt.
Als Beschreibung eines Ist-Zustandes. Nicht aber in dem Sinne, dass Schnell ausdrücklich gesagt hätte, er habe das in einer ganz bestimmten WTG-Publikation auf der Seite sowieso gelesen.

Zitat von: phoibos am April 06, 2005, 13:00:00

kennt jemand folgendes buch: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3921513707/ ?
Das Thema Köppl wurde vor rund zwei Jahren schon mal angesprochen. Derzeit aber auch antiquarisch nicht mehr auftreibbar. Einsichtnahme über wissenschaftliche Bibibliotheken aber möglich.
Bei der Arbeit von
Köppl handelt es sich um eine von der Universität Innsbruck angenommene Dissertation. Laut Untertitel "Eine psychologische Analyse" aus dem Jahre 1985. Die "Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen" übernahm sie auch als Verlag. ....
Als Kernsätze sehen ich vielleicht die nachfolgenden Zitate daraus an:
"Um überhaupt als kongnitive Minderheit bestehen zu können, sind die ZJ gezwungen, 'sich in eng geschlossenen und der Umwelt gegenüber verschlossenen Gruppen zu organisieren, wenn sie die Plausibilität ihrer abweichenden Wirklichkeitsbestimmungen erhalten sollen. Anders ausgedrückt, die adäquate Sozialstruktur für kognitive Minderheiten ist die Sekte.
Innerhalb der geschlossenen Gemeinschaft kann man sich dann laufend gegenseitig versichern, daß 'die da draußen' im Unrecht sind - und genau das ist die sozialpsychologische Funktion der Sekte" (S. 88).
"Mitgliedschaft bei den ZJ bedeutet aber auch, sich regelmäßig am Predigtdienst und am Verkauf der 'Wachttürme' zu beteiligen (wurde geschrieben zu einem Zeitpunkt wo die WTs tatsächlich verkauft wurden). Schon 'Interessierten', die noch keine offiziellen Mitglieder sind, wird nahegelegt, sich möglichst früh auf diesem Tätigkeitsbereich zu beteiligen, um damit ihre 'Wertschätzung für die Wahrheit', wie es in der Terminologie der ZJ heißt, zum Ausdruck zu bringen. Diese für einen 'Neuling' anfangs meist unangenehme und peinliche Verpflichtung, sich öffentlich als Mitglied der ZJ erkennen zu geben, stellt eine irreversible Handlung dar und führt vermutlich zu kognitiver Dissonanz, die nur durch einen engeren Anschluß an die Sekte verringert werden kann." (S. 91)
Wie gesagt Köppl's Studie wurde als Dissertation angenommen. Wer andere einschlägige Dissertationstexte kennt, etwa Garbe, etwa Dirksen, der weiß, der nur auf das "Bild-Zeitungs" lesen getrimmte Leser hat vielleicht gewisse Schwierigkeiten. Es ist ihm nicht "mundgerecht" genug. Da gibt es im Text dann noch Anmerkungsnummern mit "kryptischen" Quellenverweisen und ähnliches mehr. Kann man auch bei Köppl registrieren. Also für "Bildzeitungsleser" wohl nicht das "Gelbe vom Ei". Wer sich jedoch etwas über dieses Halb-Analphabetenstadium hinaus geführt weiß, der wird auch Dissertationstexte mit Gewinn lesen....

Zitat von: FreedomFound am Mai 03, 2005, 22:21:33

Literaturhinweise zu Max Liebster auf "standhaft.de", einer privaten Web-Page die als "eine Recherchehilfe für Schüler und Forschende" dienen soll
Ich möchte nur einen kleinen "Nebenbei-Aspekt" korrigieren.
"Standhaft.de" knann man faktisch n i c h t als "Privat"-Seite ansprechen.
Bei Denic auf den Namen
Johannes Wrobel eingetragen, wie übrigens noch einige andere einschlägige Webseiten auf den Namen Johannes Wrobel eingetragen sind.
Das Wrobel hauptamtlicher WTG-Funktionär ist (ab Ende 2008 dann nicht mehr), dürfte sich inzwischen schon herumgesprochen haben.
Mit zu den auf den Namen Wrobel eingetragenen Webseiten, gehörte auch die des Herrn Hirch (neue.geschichte).
Ich habe schon früher, die sich für mich aus gewissen Indizien ergebende These aufgestellt, und wiederhole sie hiermit öffentlich.
Im Buch des Herrn Hirch findet sich auch im Verlagstext die Angabe. Hirch sei beruflich an "Internetprojekten" beschäftigt. Was und welche, sagt der Verlag nicht. Meine These dazu ist. Fast das gesamte "Webseitenkonglomerat" das bei Denic auf den Namen Wrobel eingetragen ist, wird faktisch von Hirch als de facto-Angestellter Wrobel's redigiert. De facto ist damit auch Hirch als hauptamtlicher WTG-Apparatschick anzusprechen. (Differenzierend hinzugefügt. Ob auf „Dauer" eher unwahrscheinlich. Vielleicht aber in der „Hochphase" ihrer Aktivitäten.

Es sind ohne Zweifel "harte Bandagen" mittels die WTG und die in ihrem Sog befindlichen, kämpfen. Ideologisch haben sie den Kampf schon verloren; aber das Ersatzschlachtfeld auf der familiären Ebene, ist vielleicht noch heimtückischer.
Die WTG erwartete, dass sich ihre Anhänger sowohl im Naziregime, Ostdeutschland, Malawi, Wehrersatzdienstfrage, Blut (und noch etliches andere mehr) für ihre Interessen verheizen lassen. Diese grundsätzliche Eigenschaft der US-Manager, die für ihre Interessen über Leichen zu gehen pflegen, hat sich nicht prinzipiell "geändert".
Der Einzelne, und seine Sorgen und Nöte, ist für die WTG ein buchstäbliches Nichts.
Sie bestimmt die "Spielregeln", so man sie sich diktieren lässt. Ein "Happyend" wird es mit Sicherheit nicht geben.
Wie lässt die WTG ihren Vorzeige-Zeugen Franz Wohlfahrt in ihrem "Standhaft"-Video deklarieren? Das aus Schwachen Starken würden (wie sie meint durch ihre Indoktrination). Das gilt aber auch im Umkehrschluß. Stark kann man nur dann werden, lässt man sich als WTG-Versuchskaninchen nicht von der WTG-Schlange hypnotisieren. Ihre Hynotisierungstechnologie wird sie (die WTG) mit Sicherheit nicht aufgeben. Das buchstäbliche Beispiel Schlange - Kaninchen lehrt aber auch, wohin das läuft. Die Hypnotisierung erfolgt zu dem Zweck, dass die Schlange das Kaninchen widerstandslos fressen kann.
Anstatt sich dem Hypnotisierungseinfluss der WTG, beispielsweise auf Kongressen, auszusetzen, wäre es meiner Meinung nach viel sinnvoller, die Zeit, die man für einen Kongressbesuch zu opfern bereit ist, beispielsweise mit der Lektüre kritischer Literatur über die WTG (Franz-Buch . Es gibt noch erheblich mehr in der Richtung) zu verwenden, damit aus Schwachen, im Sinne des Franz-Wohlfahrt-Zitates Starke werden.
Das wäre Schritt eins. Schritt zwei wie hier schon verschiedentlich empfohlen, sich ein neues soziales Umfeld zuzulegen. Das mag im Einzelfall schwerer sein als es sich ausspricht. Aber es wäre die einzig sinnvolle Option.
Man vergleiche beispielsweise auch:
Hackordnung

Die Unterstellung, bei einem Buchpreis von 19,75 Euro für über 600 Druckseiten, würde "Gewinn" eingefahren, zeugt von keinerlei Sachkenntnis.
Offenbar hat man eine günstige Druckerei an der Hand.
Für den Fall (was ja auch möglich gewesen wäre) etwa über Libri "Book on Demand" zu produzieren, wäre ein solcher Preis überhaupt nicht machbar. Der Selbstkostenpreis (ohne jeglichen Gewinn), wer lustig ist kann das auf der Book on Demand Webseite selbst recherchieren, würde bei mindestens 30 Euro, eher noch höher liegen. Dann wäre das Buch über den regulären Buchhandel erhältlich. Und Buchhandlungen pflegen Kaufleute zu sein.
Aus dem Grunde ist auch nun schon bald in Jahrzehnte zu beziffern, kein kirchlicher Verlag (etwa der Verlag des ersten Franz-Buches oder ein anderer) bereit gewesen, dieses Buch in sein Programm aufzunehmen. Nicht aus inhaltlichen Gründen. Schlicht und einfach weil man sich für ein 600 Seiten-Buch, dass will man halbwegs kommerziell kostendeckend sein, bei einer Auflage von 1000 Stück, eher einen Endverkaufspreis um die 40 Euro, keineswegs aber nennenswert weniger kalkulieren könnte (die hohe Seitenzahl ist eben ein echtes Handicap). Dann stellt sich auch noch die Frage der Absatz"garantie", die keineswegs gegeben ist.

Ich möchte auf einen mutmaßlichen Fehler bei diesem Buchprojekt noch hinweisen. Mutmaßlich deshalb, weil das Buch selber mir noch nicht vorliegt. Aber einiges spricht dafür das der Fehler begangen wurde.
Hat man eine ISBN für das Buch beantragt, die auch im Buch mit eingedruckt wurde? Wäre das der Fall, würde beispielsweise Amazon.de dieses Buch in seinem Katalog mit erfassen. Völlig unabhängig davon, ob es das Buch selber anbietet oder nicht. Diese Option bedeutet in der Praxis, das Drittanbieter über Amazon.de (gegen entsprechende Provision beim Verkaufserfolg), dort das Buch auch anbieten können.
Um ein Beispiel zu nennen. Das Buch des Herrn Hirch aus dem Wissenschasftsverlag "Peter Lang", bietet Amazon.de selbst nicht an. Aber über den "Drittanbieter" (genannten Verlag), ist es dort durchaus erhältlich.
Dann sei noch an die gesetzliche Verpflichtung erinnert. Das die Herausgeber verpflichtet sind (auf ihre Kosten) der Deutschen Bibliothek (Frankfurt/Main) unaufgefordert, zwei Exemplare zuzustellen. Ausgehend vom Verlagssitz (wo ist der eigentlich?) gälte ähnliches für die zuständige Leitbibibliothek. Wäre der Sitz in Baden Württemberg, wäre dies die Landesbibliothek in Stuttgart. Wäre der Sitz in Schleswig-Holstein, dann käme wohl die ULB Hamburg oder Kiel in Betracht.
Empfehlenswert wäre auch ein Exemplar für die Universitätsbibliothek Tübingen, da die in Deutschland insbesondere auf Religionswissenschaft und Theologie spezialisiert ist.
Die Deutsche Bibliothek weist ihre Bestände Bibliographiemäßig nach. Wie gesagt. Es besteht eine gesetzliche Pflicht, ihr zwei Exemplare zuzustellen.
Diese Pflicht halten einige durchaus nicht ein. Als unrühmliches diesbezügliches Beispiel nenne ich den Offenburger Verlag der ersten Auflage des Huber-Buches.

Zitat von: phoibos am September 19, 2005, 20:04:54

weil die ne anständige politik machen?
Mich beschäftigt eher die Frage, warum Menschen, die teilweise jahrzehntelang unter einem totalitären Unterdrückungsregime gelitten haben hinterher genau die Partei wählen, die ihnen die ganze Scheiße eingebrockt hat. Mal abgesehen von den abgedrehten jüngeren PDS-Mitgliedern um Frau Wagenknecht besteht das Establishment der PDS doch hauptsächlich aus alten SED-Kadern. Warum wählt man als Opfer dieser Organisation, wenn man die Wahl hat, den gleichen Laden wieder?
Um es vorweg zur Klarstellung hinzuzufügen. Meine Stimme hat die Gysi und Co-Truppe nicht bekommen. Indes nachvollziehbar ist das ganze für mich sehr wohl. Es gab mal eine Zeit, wo die Braunen den Protest in nennenswertem Umfang auf ihre Mühlen zu leiten vermochten. So gesehen ist "vielleicht" die Kanalisierung des Protestes in "rote Gefilde" noch das kleinere Übel.
Selbst Herr B..., als dessen "Fan" ich mich nun wirklich nicht sehe, konstatierte in Vorfeld (vor der Wahl):
"Fehlende Attraktivität
Historiker B... sieht im Osten große Zweifel am kapitalistischen System
(20.07.2005) Der Historiker Gerhard B... warnt davor, in den Anhängern des neuen Linksbündnisses nur Protestwähler zu sehen. In Ostdeutschland gehe es über die reine Protesthaltung hinaus. "Hier keimen Zweifel an der sozialen Marktwirtschaft auf oder, wie viele sagen würden, am kapitalistischen System", sagte der Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung in Dresden der "Sächsischen Zeitung".
B... fügte hinzu, in Westdeutschland sei es nach 1945 gelungen, mit Hilfe der Westalliierten einen wirtschaftlich erfolgreichen Staat zu errichten. "Dieser besaß für die Menschen eine so hohe Attraktivität, dass es ein leichtes war, zum Demokraten zu werden." Nach dem Zusammenbruch der DDR hätten sehr viele Ostdeutsche feststellen müssen, "dass ihre wirtschaftliche Situation spätestens seit Mitte der 90er Jahre immer schlechter wurde", sagte der Historiker".
www.ngo-online.de/druckfrisch_druckausgabe.php?B=D&D1=2005-07-20&D2=20.07.2005
Nachfolgenden Kommentar der "Berliner Zeitung" empfehle ich in dem Kontext auch der Beachtung.
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/484334.html

Zitat von: Janand am Oktober 30, 2005, 11:08:36

Hi there,
Konrad Franke, später Zweigdiener (Direktor oder Aufseher) der WTG für die ZJ in Deutschland, war auf dem Kongreß am 26. Juni 1933 in Berlin anwesend. 1976 hielt Franke an vielen Orten in Westdeutschland eine Reihe zweiteiliger Ansprachen (die insgesamt 3 Stunden dauerten). Diese Ansprachen hatten den Titel "Die Geschichte der Zeugen Jehovas in Deutschland". Interessant ist, daß sie Informationen über den 1933er Kongreß in Berlin enthielten, die von der WTG nie zuvor veröffentlicht worden waren. Die Reden wurden auf Band aufgenommen und mitgeschrieben. Hier ein Ausschnitt:

Mich interessiert nun Folgendes:
1. Gibt es irgendwo noch diese Mitschnitte, insbesondere den mit der dann zitierten Passage? Alternativ: Gibt es irgendwo in veröffentlichter Form die Mitschriften?
noch andere Quellen, die von diesen Fahnen berichten?
Vielen Dank Euch allen für die Hilfe.
Gruß,
Andreas
Bezüglich Detail's, soweit sie die Publikationsebene des Internet's erreicht haben.
Siehe: Beflaggung

Zitat

Übrigens, auch der Nobelpreisträger Albert Schweitzer war Agnostiker, obwohl er Theologie studiert hat.
Die Taten von Albert Schweitzer sind sehr zu loben. Hat er denn zur Frage, ob es einen Gott nach seinem Studuim noch etwas beigetragen?
Meines Erachtens hat Albert Schweitzer in seiner theologischen Phase auch besonders Aspekte herausgearbeitet, die sehr wohl der "Nerv" der Zeugen Jehovas, genauer, des Christentums insgesamt, tangieren.
CVSchweitzer

Ein gewisser Herr Detlef Zwarg, Vaterstetten, verweist in nicht autorisierter Form, im Maischberger-Forum, im Rahmen eines von ihm gestarteten Verleumdungsfeldzuges, der sachlichen Kriterien nicht standhält, auf ein Posting das sehr wahrscheinlich auch noch von ihm selbst stammt
Es wird daher jetzt (2. 1. 2005) redaktionell gelöscht.
Wenn diese Löschung der unhaltbaren Ausführungen genannten Herrn nicht schon früher erfolgte, so aus dem Grunde, dass zur Meinungsfreiheit auch die Freiheit irriger Meinungen gehört.
Genannter Herr überzieht jetzt jedoch.
Ergänzend noch der Hinweis. Der Schreibzugang für genannten Herrn im Parsimony-Forum bleibt für die nächsten sieben Tage gesperrt

Zitat von: HDT am Januar 17, 2006, 18:33:22

Gibt es sachliche und gesicherte Informationen über Frankes Verhalten während der Nazi-Zeit?
Da streiten sich dann "wohl die Götter".
Ein Grundsatzstreit beispielsweise das Verhalten im Jahre 1933 (der WTG). Kritiker reden da von Anbiederung. Die WTG hingegen sucht das mit allen Mitteln "wegzuerklären".
Analog der Fall Franke. Es kommt in der Tat auf den Standpunkt an, von dem aus man an die Bewertung herangeht. Für die DDR war der Fall klar. Ein "Kolloborateur". Soweit möchte ich in der Tat nicht gehen.
Am besten man lässt die überlieferten Akten für sich sprechen.
19362Franke
Übrigens, "insistierende" Journalisten, wie beispielsweise der Herr Horst Knaut (sicherlich nicht verdächtig "DDR belastet" zu sein), haben auch schon eine ziemlich deutliche Meinung zu Franke zu Papier gebracht.

Parsimony.15632

Zitat von: Engelsstaub am Januar 18, 2006, 22:40:34

Habe bei Amazon fogenden Text gefunden:"Führen wir nicht oder nicht mehr - Jetzt gebraucht vorbestellen. "
Das geht vielleicht auch bei booklooker.de
Da staunt man ein wenig. Nachdem das Raymond Franz-Buch "Der Gewissenskonflikt" seit einiger Zeit vom deutschen Verlag nicht mehr lieferbar ist, kann man registrieren. Kommt es mal bei ebay ins Angebot ist der Verkauf so gut wie sicher; und zweitens der erzielte Verkaufspreis liegt in der Regel über dem seinerzeitigen regulären Buchhandelspreis.
Es muss wohl der "berühmte Name" machen, dass nach wie vor diese Nachfrage zu registrieren ist?!
Der deutsche Verlag hatte jedenfalls (anderes ist mir nicht bekannt) entschieden, keine Nachauflage davon zu machen. Offenbar erachtet man das Buchhändlerische Risiko als zu groß. Verlage sehen sich ja in erster Linie als Kaufleute und nicht als "Wohltäter der Menschheit".
Der Überlegung, wie man denn dieses Risiko einschätzen soll, kann man sich wohl nicht ganz entziehen. Ersichtlich auch daran, dass beim zweiten Franz-Buch ("Auf der Suche nach christlicher Freiheit") auch schon bei ebay angeboten, enttäuschende Resonenzen (zumindest für die Verkäufer enttäuschend) zu beobachten waren.
Man kann da auch auf ein zweites von dem Detlef Garbe beabsichtigtes Buch zum ZJ.-Thema hinweisen, dass mit ziemlicher Regelmäßigkeit seit 2002 im halbjährlichen, jetzt gar jährlichen Rythmus in die Zukunft verschoben wird. Derzeitige Parole dazu: "Im Jahre 2007".
Berücksichtigt man auch den übrigen "Markt" zum Thema kritischer Literatur ZJ-Thema, muss man es schon als ungewöhnlich bezeichnen, dass bei Amazon.de, derzeit schon zehn Vorbestellungen auf den "Gewissenskonflikt" vorliegen, aber kein Verkaufsangebot. Der Markt scheint derzeit bei diesem Titel "leergefegt". Und findet sich trotzdem mal ein Verkäufer, wird der wohl eher bei ebay als bei Amazon.de anbieten.
"Schade" kann man nur sagen, dass es derzeit nur 10 Vorbesteller sind. Wären es deren dreißig, gäbe es eine Lösungsoption. Allerdings auch dass muss gesagt werden, zu mutmaßlichen Preisen, die dann doch wohl etliche der Interessenten wieder dazu veranlassen dürften, davon Abstand zu nehmen. Diese Aussage kann ich durchaus machen; dieweil ich schon früher, bezüglich anderer Buchtitel solche Optionen genutzt habe.
Falls sich irgendwann doch mal dreißig solcher potentiellen "Gewissenkonflikt" Interessenten finden sollten (durchaus einzeln es müssen aber zusammen mindestens dreißig Bücher fest bestellt werden), seien diejenigen auf die beiden nachfolgenden Links hingewiesen von Booksagain, wo man weiteres entnehmen kann.
212.114.140.254/FMPro?-db=acms.fp5&-format=formatba2.htm&-lay=cgi&-op=eq&id=284&-find=

212.114.140.254/FMPro?-db=avorsl.fp5&-format=bawnsch.htm&-lay=cgi&-new=

Zitat von: super nanny am Februar 17, 2006, 00:49:04

vielleicht ist das buch nicht mehr über amazon lieferbar, aber über die normale ISBN Nummer müßte das buch über jede normale buchhandlung bestellbar sein. auch wenn ein verlag kein bestimmtes buch mehr vertreibt kann eine buchhandlung diese buch bestimmt besorgen.
Der Bestellversuch ist zwar möglich, wird aber zu dem Erfahrungswert führen (sofern nicht die betreffende Buchhandlung noch "Lagerbestände" haben sollte, was eher unwahrscheinlich), dass nach der üblichen Bestrellfrist die Rückmeldung kommt.
Nicht mehr lieferbar. Neuauflage derzeit nicht vorgesehen.

Zitat von: Tanja04 am Mrz 20, 2006, 22:28:54

Was mir noch einfällt:
Gibt es irgendwo im Netz eine Auflistung aller deutschsprachigen WTG-Bücher?
In der nachfolgenden (umfänglichen) pdf-Datei, sind die eigentlichen WT-Titel durch Kursiv-Schrift ausgewiesen.
BibliographieZusammengefasst.pdf
Alphabetisch sortiert. Keine Untergliederung in Sachthemen.
Der Zeuge Jehovas Carlo Vegelahn bietet auch Bibliigraphien an, diie sucht man nur WTG-Titel, zu sichten sicherlich auch ratsam ist.
www.archiv-vegelahn.de/geschichtsdaten.html

Zitat von: micha am Mrz 29, 2006, 11:25:26

an den mir bekannten Stellen zur Sekteninfo habe ich über Heukelbach wenig bis nichts gefunden. Es scheint sich auf den ersten Blick um einen christlich-konservativen Bibelkreis zu handeln.
Eine für
Heukelbach nicht gerade "schmeichelhafte" Einschätzung gibt es auch in:
Export
Weiter hinten in dem noch einige andere behandelnden Text.
Nachstehend die entsprechende Passage:
Neben den bereits kritisierten Herren, sollte man einen weiteren nicht vergessen. Er weilt zwar auch nicht mehr unter den Lebenden. Seine von ihm geschaffene Organisation indes ist nach wie vor aktiv. Die Rede ist von Herrn Werner Heukelbach. Bekannt geworden auch durch seinen Slogan: "Gerade Du brauchst Jesus!"
Seine Organisation rühmt sich, beispielsweise seine Broschüre "Das harrt ihrer!" in der er auch auf dem Endzeitklavier spielt, in mehr als 4,5 Millionen Exemplare abgesetzt zu haben. Also "fast" schon an die Auflagenzahlen der Zeugen Jehovas heranzukommen. Mit letzteren trifft er sich übrigens in der Ausmalung der auch von Russell beschworenen "gelben Gefahr". So hat jeder dieser Endzeitpropheten so seine eigenen Schwerpunkte.
Der eine stiert wie das hypnotisierte Kaninchen auf die Schlange, nach Israel. Der andere lässt diesen Aspekt zwar auch nicht unberücksichtigt, will aber das volkreiche Land China auch noch mit in seinem Konzert der Schaffung von Ängsten, integriert sehen.
Wie schon sein genannter Slogan deutlich macht, will Heukelbach "rüberbringen", dass die Menschen die da Jesus als ihren Erretter akzeptieren, einen anderen Lebensstil befolgen würden als die "böse Welt".
Für die Beschreibung der "bösen Welt" hat er denn auch eine "zugkräftige" Schilderung parat, die da besagen will: Seht von denen unterscheiden wir uns positiv (und ich Heukelbach habe das auch gelehrt - deshalb spendet mal schön für mein "Missionswerk"). Letzteres sagt er zwar nicht so unverblümt. Wer sich aber auf dieses "Missionswerk" tatsächlich einlässt - wird sehr wohl, früher oder später, auch noch mit diesem Aspekt konfrontiert.
Um es vorweg zu sagen. Religion vermag dem säkularen Zeitgenossen manchmal befremdlich erscheinen. Beispiel. Die Kleiderordnung die islamisch geprägte Frauen zu praktizieren pflegen, erscheint manchem säkularen Zeitgenossen (das heisst einem der keine persönliche Beziehung zur Religion hat) doch etwas befremdlich. Derselbe Typ von Zeitgenosse mag vielleicht auch den Kopf schütteln, registriert er christliche Kreise wo man in der "Kleiderordnung", namentlich bei den Frauen, auch gewissen betont konservativen Aspekten begegnet. Damit wird der säkulare Zeitgenosse leben müssen; dass es eben auch Menschen gibt, die seine Wertvorstellungen nicht reflektieren.
Wie soll man nun Heukelbach einschätzen? Mit Sicherheit auch als einen Typ, dem das Konservative im genannten Bereich mehr zusagt als das Gegenteil.
Dieser Konflikt ist meines Erachtens auch nicht das, was bei der Kritik an den Evangelikalen ungebührlich herausgestellt werden müsste. Gleichwohl besteht aber andererseits auch kein Grund es prinzipiell zu verschweigen.
Die konservative Weltsicht von Heukelbach kommt auch prägnant in nachfolgendem Zitat von ihm zum Ausdruck, mit dem er sehr wohl "rüberbringen" möchte. Die da Jesus angenommen hätten, unterschieden sich davon.
Heukelbach entwirft das folgende Bild (Zerrbild) von der "bösen Welt"
"Es gibt verschiedene Erscheinungen, welche den Verfall der heutigen Gesellschaftsordnung kennzeichnen. Bei den Griechen und Römern war die Zeit vor ihrem Untergang gekennzeichnet durch Brot und Spiele. Der Staat mußte für das Aufkommen jedes einzelnen sorgen, und daneben nahmen die Feste und Spiele das Volk gefangen; dann kam der Zusammenbruch. Heute baut man wieder die gewaltigen Arenen und Sportstadien für über 100 000 Menschen.
Bald hat man nicht mehr genug Sonntage, um der Festseuche Genüge zu leisten. Eine Ausstellung jagt die andere. Musik-, Straßen- und Schützenfeste müssen die Tage abzählen, um sich gegenseitig nicht im Wege zu stehen. In die Millionen gehen die Besucher. Gewaltige Vermögen werden da verpraßt. Auto-, Rad- und Pferderennen halten ganze Gegenden in Atem und füllen ganze Zeitungen mit ihren faszinierenden Berichten.
Die Vergnügungssucht wird den Kindern schon eingeimpft. Die Zahl der Vergnügungsstätten wird immer noch vermehrt. Die Fastnachtanlässe nehmen Formen an, die jeden sittlich denkenden Menschen anekeln. Die Nachtlokale in den Städten sind überfüllt, in der Mehrzahl von jungen Menschen. Ihre Augen werden dort geblendet und die Herzen verhärtet gegen die ethische, sittliche Ordnung. Das alles soll über den Ernst des Lebens hinwegtäuschen.
Das Strandbadleben stumpft alle Schamhaftigkeit ab, sie wird erstickt, und die Abwehr gegen eine Unmenge sittlicher Verirrungen, welche die Menschen in Not und Trübsal bringen, wird unterbunden. Die Sinneslust lodert auf, und das Unterscheidungsvermögen zwischen Gut und Böse erstirbt. Damit wird der Sittenlosigkeit Tür und Tor geöffnet. Man hat auch früher Wasser-, Luft- und Sonnenbäder benutzt, und sie sind eine wertvolle Gesundheitspflege, doch eben in dem Rahmen einer sittlichen Ordnung".
Konservatismus in möglichst vielen Bereichen, ist somit das Rezept der Heukelbach's und Co. Wer es befolgt, der ist auch heute noch bereit, alles zu Spenden, auf dass die Kirche sich mächtige Kathedralen bauen kann, während er selbst nur in einer minderwertigen Kate hausen mag. Krass gesprochen.
In einer auch über den Buchhandel vertriebenen Dissertation hatte sich Holm-Dieter Roch einmal mit dem Fall Heukelbach näher beschäftigt. Seiner Arbeit gab er den Titel: "Naive Frömmigkeit der Gegenwart."
Sie ermöglicht durchaus einige interessante Einblicke. Und so seien denn als Abschluss dieser Replik noch einige Sätze aus der Studie von Roch zitiert:
Heukelbach, 1898 geboren. Schließlich trat er am 28. März 1928 um 22.00 beim Besuch einer Evangelisationsveranstaltung der landeskirchlichen Gemeinschaft in Wiedenest seine Bekehrung ein.
Aufschlußreich ist das Urteil seiner Zuhörer, über das Heukelbach berichtet: 'Man sagte: Heukelbach redet fast immer dasselbe, er kommt immer wieder auf den einen Punkt, daß man sich bekehren muß.'
Wegen seines Herzleidens wurde Heukelbach 1934 aus dem Dienst der Reichsbahn entlassen. Der Erfüllung seines Wunsches, hauptberuflich als Evangelist tätig zu sein, stand nun nichts mehr im Wege. Zunächst wirkte Heukelbach bei einer anderen Zeltmission mit, dann ermöglichte ihm eine Spende von 2500 RM die Anschaffung eines eigenen Zeltes.
Nach dem Krieg hat Heukelbach noch einige Male Evangelisationsveranstaltungen abgehalten, bis sein Gesundheitszustand dies nicht mehr zuließ.
Nun begann er mit dem Aufbau seiner Schriften- und Rundfunkmission, die ihn zu einem weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannten Mann machte. Innerhalb weniger Jahre wurde seine Schriftenmission zum größten Unternehmen dieser Art in Deutschland.
Für die Sendungen über Radio Luxemburg wurden in einem Monat DM 31.000,-- aufgewandt und eine ganzseitige Anzeige in HÖR ZU kam auf DM 36.800,--. Jedem Freundesbrief liegt zu diesem Zweck eine Zahlkarte bei.
Die Isolation des Bekehrten von der Welt äußert sich besonders auffällig in seiner völligen Passivität gegenüber dem politischen und sozialen Geschehen. Er nimmt alles, was ihm widerfährt, als eine Schickung Gottes geduldig auf sich und versucht in keiner Weise handelnd in das Geschehen einzugreifen.
Heukelbachs Schriften sind von einer gesteigerten apokalyptischen Naherwartung erfüllt.
Heukelbachs Schriften weisen erhebliche Gemeinsamkeiten mit der Kitschliteratur auf. Die Sprache seiner Schriften zielt darauf ab, beim Leser Gefühlswirkungen auszulösen. Heukelbach bevorzugt das Gefühl ansprechende Vokabeln, putzt einfache Ausdrücke zu etwas Besonderem auf und verwendet sachlich nichtssagende Wendungen als reine Gefühlsauslöser. Die meisten seiner Metaphern entstammen nicht der Lebenswirklichkeit des heutigen Menschen. Die auf diese Weise erzeugten Gefühle unterliegen keiner rationalen Kontrolle und verhindern darum ein realitätsgerechtes Verhältnis zur Wirklichkeit. Der Leser wird in eine Scheinwelt versetzt, die ihn die Realitäten des Alltags vergessen läßt.
Entsprechend dem dualistischen Grundcharakter der untersuchten Frömmigkeit sind die durch Heukelbachs Schriften hervorgerufenen und genährten Gefühlsbindungen nicht ambivalent, sondern nach einem "Freund-Feind-Schema" polarisiert. Auch hierin zeigt sich der kindlich-naive Charakter dieser Frömmigkeit, denn gerade die Fähigkeit zu ambivalenten Gefühlsbeziehungen unterscheidet den Erwachsenen vom Kinde.
Die Behauptung, Religion täusche die im Leben Benachteiligten über ihre tatsächliche Situation hinweg, gehört bekanntlich zu den Grundthesen der klassischen Religionskritik. Zweifellos gibt diese These, wo sie einseitig vertreten wird, zu berechtigter Kritik Anlaß. Damit ist jedoch nicht gesagt, daß nicht bestimmte Formen von Frömmigkeit unter anderem die Funktion haben, über unbefriedigende Realitäten hinwegzutäuschen, sie zu kompensieren. Dies scheint auch bei Heukelbachs Frömmigkeit der Fall zu sein. Im übrigen ist es interessant, daß der Vorwurf, narkotisierend zu wirken, erstmals gegen eine Frömmigkeit erhoben wurde, die mit der Heukelbachs vieles gemein hat ?
Es muß aber noch ein weiterer Faktor in Betracht gezogen werden. Die moderne Gesellschaft bietet in zunehmendem Maße Möglichkeiten zur Bewältigung der Lebensproblematik an, die mit der naiven Frömmigkeit in Konkurrenz treten. Sie ermöglichen ebenso wie diese Frömmigkeit eine Flucht aus der Realität in Illusionen, verlangen jedoch ein wesentlich geringeres Maß an persönlichen Opfern. Wir nennen nun einige Stichworte:
Werbung, Kitschliteratur. Comics, Schlager und Schnulze, Readers Digest und Bild-Zeitung. Der Vorwurf, Opium des Volkes zu sein, der gegenüber Heukelbachs Frömmigkeit - wie sich gezeigt hat - durchaus angebracht ist, muß ebenso gegen diese Erscheinungen erhoben werden. Man könnte geradezu von Opiaten des modernen Menschen sprechen.
Eine Wiederholung der Erweckungsbewegung des vorigen Jahrhunderts erscheint gänzlich ausgeschlossen. Das bedeutet selbstverständlich nicht, daß die naive Frömmigkeit in absehbarer Zeit zum Aussterben verurteilt sein wird. Überall dort, wo die Anpassung an die kulturellen Gegebenheiten unserer Zeit aus welchen Gründen auch immer - nicht oder nur ungenügend erfolgt ist, wird sie weiterhin auf Resonanz stoßen. Ebenso wird sie da Erfolg haben, wo die von der Gesellschaft angebotenen Mittel zur Bewältigung der Lebensprobleme nicht ausreichen.
Auch das starke Echo das Heukelbachs Rundfunksendungen bei deutschen Volksgruppen im Ausland (Sowjetunion, Südamerika) gefunden hat, deutet darauf hin, daß Heukelbachs Frömmigkeit - sozialpsychologisch gesehen - eine "Frömmigkeit der Unangepaßten" darstellt.

Zitat von: BraveRifle59 am April 16, 2006, 06:34:19

Ist dieser T.Pape mit dem Pape verwandt, der" vor Harmagedon als der Vorzeige-Abtrünnige" galt? ich glaub der hiess
Günther mit Vornamen.
Die Frage ist eindeutig zu beantworten: Nein.
Der zitierte Günther Pape (Autor von "Ich war Zeuge Jehovas", "Die Wahrheit über Jehovas Zeugen"; "Ich klage an. Bilanz einer Tyrannei"; ist seit Jahrzehnten, geographisch im Bereich der alten Bundesrrepublik wohnhaft (gewesen).
Thomas Pape hingegen; Sohn eines mir seinerzeit (in meiner Zeugenzeit) persönlich bekannt gewesenen Zeugen Jehovas, wohnte seit eh und je im geographischen Teil Ost-Berlin.
Zwischen beiden Pape-Familien bestehen keinerlei verwandschaftliche Linien.

Die vermeintliche "Enthüllung" von Herrn Gloeckel, reduziert sich in der Sache darauf, dass das Opfer Schurstein bereit 1942 (statt wie die WTG sagte 1944) umgebracht wurde.
Gloeckel muss sich weiter vorhalten lassen, keineswegs "alle" relevanten Quellen für sein Statement mit berücksichtigt zu haben. Hätte er das nämlich getan, wäre es kaum zu einer solchen über Presseagenturen verbreiteten Meldung gekommen.
Oder wenn doch, dann nur als Zeugnis der eigenen Selbstdemontage.
Es gibt Leute, die wollten mit einer "Demonstration", die dann doch nicht stattfand, die Zeugenlandschaft "umkrempeln". "Umgekrempelt" haben sie in der Tat "einiges"; indem Trittbrettfahrer sich des Themas annahmen, und unterm Strich erwies sich das ganze als kontraproduktiv.
Die Vokabel Kontraproduktiv darf auch Herr Gloeckel sich durchaus hinterm "Spiegel stecken".
Seine Auseinandersetzungen mit der WTG sind das eine. Das verbreiten unausgegorener Nachrichten, das andere.
Nur zu: Noch mehr solcher "Demonstrationsankündiger". Noch mehr solcher Verkündiger nicht hieb- und stichfester Nachrichten.
Einen besseren Dienst können genannte Herrschaften der WTG eigentlich gar nicht erbringen. Die lacht sich doch ins Fäustchen, angesichts solcher öffentlich dokumentierten Inkompetenz.
Zum von Gloeckel genannten Fall Schurstein kann man auch noch vergleichen:
Fakt ist, und das muss als wesentlich im Disput angesehen werden. Den Zeugen Jehovas zuzuordnende Kreise haben den Sachverhalt bereits vor Gloeckel korrigiert.
Wegen eines solchen Fehlers wird man schwerlich das in Rede stehende WTG-Buch aus dem Verkehr ziehen oder gar neu drucken.
Wie die WTG ihren diesbezüglichen Bericht abfasste, waren Zeitzeugenberichte ihre Quellen (Zeitzeugen können sich in der Erinnerung durchaus irren); aber eben kein Archiv-Aktenstudium.
Zitat:
"Ich empfehle den Bericht hier zu lesen,dort geht es nicht darum die ZJ als dumm zu bezeichnen
...
Weiter:
Quelle : Parsimony.20335

Die Formulierung "dumm" in Anführungsstriche ist eine Einzelmeinung, die ich mir persönlich so nicht zu eigen mache. Meines Erachtens bringt sie einen gewissen "Frust" zum Ausdruck, dass es mit dem "revolutionieren" so recht nicht klappt.
Es ist dieselbe Situation (bildlich gesprochen) wie beim seinerzeitigen Aufkommen des Protestantismus. Letztere konnte sich zwar etablieren, letztendlich blieb der Katholizismus dennoch bestehen. Auch in der Sicht des (damals) neu aufkommenden Protestantismus waren die Katholiken "dumm".
Tradition, familiäre Zwänge sind eine starke Kraft, die man nicht unterschätzen darf. Sie auf den Faktor "dumm" zu reduzieren, trifft nicht den Kern. Vieles im Leben ist von Zeit und Umständen abhängig. Die seinerzeitige DDR "kippte" auch erst 1989, obwohl so mancher sich das schon früher gewünscht hätte.
Innere Widersprüche isoliert zu sehen, nicht jedoch die Passivität des Kirchenfilz-Staates Bundesrepublik Deutschland in Gesamtheit mit in die Betrachtung einzubeziehen, muss Zwangsläufig Zerrbilder ergeben. "Rattenfänger" gibt es in diesem Lande fiele. Um die sich der "Nachtwächterstaat" ebenfalls nicht kümmert. Keineswegs "nur" die Zeugen Jehovas.

Zitat von: b... am Februar 22, 2007, 12:51:19

... Im Konzentrationslager Ravensbrück
Warum fast doppelt soviel Frauen, wie Männer? Männer sind doch die Macher bei Zeugens, oder war Nazi-Logistik verantwortlich für diese Proportionalität, ...
Ravensbrück war Frauenkonzentrationslager. Eher wäre die dortige Zahl der Männer verwunderlich

Zitat:
"Dieses Zitat soll angeblich der zweite Präsident der Wachtturm Gesellschaft Joseph Franklin Rutherford gesagt haben!
Problem ich weiß nicht mehr wo und wann gelesen!"
Soweit ich das sehe, wurde die - falsche - Unterstellung, Rutherford hätte solch eine (wörtliche) Aussage getätigt, im deutschsprachigem zuerst von Frau B ...  auf den Ententeich gesetzt. Und zwar in der Form, dass sie der Journalistin Luise Mandau ein Interview gewährte.
Frau Mandau ihrerseits hat ihre vermeintlichen Zeugen Jehovas "Erkenntnisse" in zwei Büchern zum "besten" gegeben. Erschienen im Bastei Lübbe Verlag ("Tödlicher Sektenwahn" und "Sehen so Götter aus").
Ich habe Frau B ... in der Sache schon zu einem früheren Zeitpunkt öffentlich widersprochen.
Gleichwohl ist der Umstand (befremdlicher Art) zu registrieren, dass just diese Falschthese, in dem jetzt auf Deiner Webseite befindlichen Bericht der Anette sich wieder vorfindet.
Frau B ... Ihrerseits stützte sich für Ihre These auf das Buch von William Schnell "Dreissig Jahre Sklave des Wachtturms".
Eine Detailüberprüfung indes ergibt eindeutig, dass
Schnell dort keineswegs "Rutherford wörtlich zitiert".
Nochmals wiederholt. Ein solch inkriminiertes wörtliches Rutherford-Zitat gibt es nicht.
Schnell argumentiert - ohne Detail-Literatur-Nachweise. Und offenbar ist ihm der "Wachtturm" vom 15. 1. 1953 auch "sauer aufgestoßen". Und das bringt er sinngemäß auch zum Ausdruck. Aber ohne den genannten WT zu erwähnen. Und ohne wortwörtlich zu zitieren. Und daraus haben vorgenannte dann die beschriebene Falschdarstellung gemacht. Vielleicht nicht im Sinne eines Vorsatzes. Aber mit Sicherheit in Form ungenügender Recherchen und billigen Populismus. Und letzteres erweist sich schon seit jeher -
als kontraproduktiv
Siehe auch:Mandau
W53.1.15

Zitat von: Gerd am Juli 30, 2007, 15:28:52

Im WT von 1925, vom 15. April ist ein Artikel "Die Geburt der Nation" erschienen.
"Die Geburt der Nation" gibt es schon einige Zeit Online:
Parsimony.19359

Zitat von: JuliaB... am November 26, 2007, 02:00:05

Wenn du es genau wissen willst, besorg dir das Buch August Fetz, Weltvernichtung durch Bibelforscher und Juden, Deutscher Volksverlag, München 1925, Druck von Münchner Druck- und Verlagshaus Gmbh.
Wenn hier der Antisemit August Fetz als „Autorität" hingestellt wurde; und Fetz und Co sind im Kontext der Vorläufer des Hitlerismus einzuordnen, dann bekomme ich mit Verlaub gesagt, unüberwindbare „Bauchschmerzen".
Es ist sicherlich nichts dagegen einzuwenden, aus dem Bestand wissenschaftlicher Bibliotheken, auch die zeitgenössische antisemitische Agitation zur Kenntnis zu nehmen, und sich fallweise mit ihr auch auseinanderzusetzen. Das habe ich auch mal getan, zumal in der Berliner Staatsbibliothek ein verhältnismäßig umfänglicher Bestand diesbezüglich vorhanden ist.
Wenn aber Leute, die offensichtlich noch nie etwa die „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" selbst gelesen haben. Wohl aber haben sie die krude Arbeit die sich da Dissertation noch nennt des Herrn Deckert gelesen und empfohlen. Dann habe ich über diese Leute, ebenfalls mit Verlaub gesagt, nicht die beste Meinung.
Denen würde ich vor allem eines mit auf den Weg geben wollen:
„Lehrer (respektive Lehrerin) - Lehre dich erst mal selbst!"
Der Ausgangspunkt des Disputes war doch wohl der. Es wurde nach der Ideologie der WT in der Frühzeit gefragt. Und um diese Frage zu beantworten, bedarf man wahrlich nicht der anrüchigen „Autorität" eines August Fetz.
Wem das Buch „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" nicht zusagt, der sei ersatzweise auf das einschlägige Buch von Detlef Garbe verwiesen. Auch der lässt an Fetz kein „gutes Haar" - und das zu Recht.
Nachstehend dann noch ein Auszug worin auch Fetz mit angesprochen wurde.
(Im Nachfolgeposting. In einem Posting hier nicht möglich, da zu lang).

Antisemitische Argumentation
Lienhardt
An diesem Vergleich wird man erinnert, wenn man sich mit der Argumentation der Antisemiten näher befasst. Deren Argumentation gegen die Bibelforscher hatte auch so ihre besonderen Höhepunkte. Sie lassen sich markant anhand der einschlägigen Schrift von Lienhardt veranschaulichen. Dieser im Elsass ansässige Lienhardt veröffentlichte Anfang 1922 in Bayern eine Schrift mit dem Titel: "Ein Riesenverbrechen am deutschen Volke und die ernsten Bibelforscher." Über das "Niveau" bekommt man schon einleitend einen Vorgeschmack, wenn dort in der Verlagsreklame (zur 1. Auflage) ein weiteres Machwerk offeriert wird, von dem es heißt: "Es wird voll und ganz bewiesen, dass Jesus der erste völkische Kämpfer im germanischem, aber überverjudeten Palästina war."
Lienhardt schockt desweiteren den Sachkenner mit der von ihm, ohne jegliche Belege vorgetragenen Behauptung (und solche "Belege" gibt es auch nicht), dass Russell angeblich ein "amerikanischer Jude" sei [36], um daran die These anzuhängen, "dass Russells Lehre ein fein ausgedachter Plan des Weltjudentums zur Erlangung der Weltherrschaft sei." [37]
Als Grundlage für seine "Weisheit" gibt er dann alsbald bekannt, dass es die berüchtigten "Protokolle der Weisen von Zion" seien. [38] Aus ihnen zitiert er wie folgt: "Wir erscheinen gewissermaßen den Arbeitern als Retter aus der Knechtschaft und schlagen ihnen vor, in die Reihen unseres Heeres von Sozialisten, Anarchisten und Kommunisten einzutreten. Diese Richtungen unterstützen wir grundsätzlich und täuschen den Arbeitern einen allgemeinen Gesellschaftsdienst im brüderlichen Sinne (Kommunismus) vor. Unsere Hauptstützen sind die von uns beherrschten Freimaurerlogen. Sie müssen unser Feldgeschrei Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit verbreiten, den vaterländischen Gedanken zerstören und den Internationalen fördern." [39]
Lienhardt verkündet weiter: "Und Euch Ihr Ernsten Bibelforscher, ist eine besondere Rolle zugedacht. Ihr sollt dem deutschen Volke weismachen, die Wirkungen des schauerlichen jüdischen Weltverbrecherplanes seien ein vorbestimmter Plan Gottes und von göttlicher Harmonie, und der von den Juden eingesetzte Weltkönig sei der verheißene Messias, der wieder kommende Christus und der jüdische Weltsowjet sein tausendjähriges Gottesreich." [40]
Lienhardt war nur einer von etlichen, von der Dolchstoßlegende inspirierten Schreiberlingen, die auf der Suche nach einem Sündenbock für den verlorenen Ersten Weltkrieg, auch auf die Bibelforscher stießen. [41] Ruge definierte die Dolchstoßlegende mal mit den Worten, das mit ihr auch "Bürgerlich-pazifistische Kreise" diffamiert wurden. Das es sich dabei um die Behauptung handele: "Die kaiserliche Armee sei im Weltkrieg nicht militärisch geschlagen, sondern von der mit Antikriegspropaganda verseuchten Heimat verraten worden. Diese Legende, die den verbrecherischen Krieg als solchen glorifizierte und die Monarchie zur einzig rechtmäßigen Staatsform erklärte, sich also prononciert gegen die Republik wandte, trug Hindenburg im November 1919 indem vom republikanischen Parlament eingesetzten Untersuchungsausschuss über die Ursache des deutschen Zusammenbruchs vor." [42]
Symptomatisch in diesem Sinne ist auch Lienhardts Ausruf: "Ihr ernsten Bibelforscher seid zum Werkzeug des Weltjudentums bestimmt und sollt einstweilen die Schulen und Universitäten schlecht machen, die Kirche untergraben, dass deutsche Volk auf das Erscheinen des jüdischen Weltkönigs vorbereiten und ihm göttliche Ehre erweisen. Vergleicht und ihr werdet die Russellschen Lehren Zug um Zug in dem jesuitisch-jüdischen Verbrecherplan wiederfinden. Russell musste als einer der offenbar in die Pläne des Judentums Eingeweihter genau wissen, dass der Weltkrieg vom Weltjudentum seit Jahrzehnten von langer Hand vorbereitet und sein Ausbruch auf Sommer 1914 bestimmt war. Seine Berechnung der Zahl 1914 aus der Bibel ist nur ein Taschenspielerkunststück, darauf berechnet, uns leichtgläubige Christenmenschen die vom Weltjudentum herbeigeführten schrecklichen Ereignisse, die nach ihrem Verbrecherplan kommen mussten, als Weltenplan Gottes erscheinen zu lassen." [43]
Lienhardts Schrift wurde von seinen Gesinnungsgenossen in hohen Tönen gepriesen. Einer von ihnen hieß Ulrich Fleischhauer. Letzterer hatte im Jahre 1921 unter dem Pseudonym "Israel Fryman" eine Publikation veröffentlicht in der er den misslungenen Versuch unternahm zu beweisen, dass die sogenannten "Protokolle der Weisen von Zion" echt sein müssten. Fleischhauer alias Fryman meinte dies durch die politische Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg bestätigt zu sehen. In seiner Schrift ist im Anhang auch noch die Verlagsreklame für einige aus antisemitischer Sicht "bedeutende" Schriften enthalten. Eine davon, die namentlich genannt wurde, war die Lienhardtsche Broschüre.
Bei Fleischhauer alias Fryman wird sie mit den Worten angepriesen:
"Noch nie wurde ein Vernichtungsfeldzug so raffiniert geführt wie der, den die so harmlos erscheinenden Ernsten Bibelforscher gegen den Bestand des deutschen Volkes führen. Seine Auswirkungen werden als gottgewollte Geschichtsereignisse hingestellt; dass Volk wird in zahllosen Versammlungen auf das kommende tausendjährige angebliche Friedensreich aufmerksam gemacht. Welcher Art ist nun der Vernichtungsfeldzug? Wer sind die ernsten Bibelforscher? Welches sind die Zusammenhänge? Die Beantwortung der Fragen findet der Leser in dem erwähnten Werke, dessen Verfasser - ein christlich und vaterländisch gesinnter Elsässer - mit schonungsloser Offenheit die Verbrecherpläne aufdeckt und die Ernsten Bibelforscher als politische Verbrecherbande der Staatsanwaltschaft erreichbar macht." [44]
Anzumerken wäre noch, dass der Katalog der Deutschen Bücherei, unter Bezugnahme auf eine Anfrage bei seinem Verleger, vermerkt, dass es sich bei "Lienhardt" um ein Pseudonym handelt. Sein wirklicher Name lautet: Karl Weinländer. [45] Weinländer verwandte auch noch andere Pseudonyme. So nannte er sich auch noch "Jens Jürgens" und "Hermann Wieland". Weinländer war in Straßburg, Elsass wohnhaft, dass nach Beendigung des Ersten Weltkrieges wieder zu Frankreich kam. Offensichtlich fiel es ihm schwer, als Deutscher nunmehr in Frankreich leben zu müssen, wovon auch seine Vokabel vom "Riesenverbrechen am deutschen Volke" Zeugnis ablegt. [46]
Seine wahre Geisteshaltung kommt auch in seiner unter dem Pseudonym Hermann Wieland veröffentlichten Schrift "Atlantis, Edda und Bibel" zum Ausdruck. Letzteres Machwerk wird man als ein zu einer "Deutschkirche" tendierendes Elaborat einschätzen können, das aus heutiger Sicht nicht ernst zu nehmen ist, zu damaliger Zeit aber einige Seiten Papier füllte. Daraus einige Leseblüten, stellvertretend auch für anderes. "Papsttum, Jesuitismus, Klerikalismus und Ultramontanismus, Freimaurerei, Sektiererei, sozialistisches und ultramontanes Parteiwesen sind ein und dasselbe, wohlorganisiertes Judentum, dass unter dem Deckmantel eines für seine Zwecke gefälschten Religion und Geschichte, unter einem Schwall von Phrasen dem Großteil des deutschen Volkes die Augen blendet und dieses dazu verführt, sich selbst zu ermorden."
Jener dubiose "Wieland" kann es sich dann allerdings nicht verkneifen noch hinzuzufügen:
"Wer urkundliche Belege hierfür haben will, der lese das Werk von Hans Lienhardt: Ein Riesenverbrechen am deutschen Volke." [47] Sein Plädoyer für die Deutschkirche umreißt er mit den Worten: "Wir fordern von den Geistlichen aller Konfessionen, dass sie die Kirche umgestalten zu einer deutschchristlichen nationalen Kirche, frei von Juden- und Heidentum, zu einem Zentralpunkt deutsch-christlicher Kultur und arischer Rassenpflege, wie es die altgermanische Volkskirche war. Weigert sich die Geistlichkeit, die Wahrheit zu sagen und macht sie sich dadurch weiter mitschuldig an dem grenzenlosen jüdischen Weltbetrug, so wird sie das Schicksal ereilen, welches ihr das Judentum durch den Bibelbolschewismus der von ihm geschobenen Internationalen Ernsten Bibelforscher bereiten will und wird." [48]
Auf der gleichen "Antennenlänge" liegt auch das unter dem Pseudonym "Jens Jürgens" verbreitete Pamphlet das behauptet, dass der "biblische Moses ein ägyptischer Bergwerksdirektor" und angeblich
nach dem "Zeugnis der Bibel auch noch ein Pulver- und Dynamitfabrikant" gewesen sei.
Dem "Jürgens" geht seine Fantasie offenbar kräftig durch. Beim lesen seines Machwerkes kann einem schon speiübel werden. Stellvertretend für anderes daraus eine kleine Kostprobe. Etwa wenn er seine "Weisheit" mit den Worten zum besten gibt: "Wir christlichen Germanen umfassen mit dem Begriff Gott gleichzeitig alles, was gut, verehrungswürdig, schön, erhaben, staats- und kulturfördernd ist und veredelnd wirkt. Moses und sein teuflisches Weltverschwörungssystem und alles, was dazu gehört, sind das Gegenstück hierzu und lassen sich mit dem Begriff Satan wiedergeben, den sie zu verkörpern scheinen. Christliche und jüdische Weltanschauung sind daher unvereinbare Gegensätze. Der wirkliche Christ muss naturgemäß Antisemit sein wie Jesus, die Kirche somit Vorkämpferin des Antisemitismus, wenn sie wahrhaft christlich sein will." [49]
Selbstredend wird auch in dieser Schrift kräftig die Reklametrommel für die Lienhardt-Schrift gerührt. Nach "Jürgens" kann man aus ihr ersehen "wie der Hebräer heute die Religion für seine Raubziele missbraucht. In Tausenden von Versammlungen suchen die Emissäre der ernsten Bibelforscher das deutsche Volk in den Wahn zu versetzen, in den nächsten Jahren (1932) werde der Messias wiederkommen, die Grenzen der Nationen beseitigen, die Kirche zertrümmern und in Jerusalem ein Weltreich aufrichten, dass er vom Berge Zion aus mit Hilfe seiner getreuen Juden, der finanziellen Fürsten (der Bankjuden Wallstreet & Cie) regieren werde." [50]
Lienhardts Bibelforscher-Schrift wurde noch 1925 von der antisemitischen Zeitschrift "Auf Vorposten" propagiert. [51] Er fand eine Reihe von Nachbetern. Zu ihnen gehörte auch der Schulrektor August Fetz. Fetz meinte, "dass die Bibelforscherlehre nichts anderes ist, als das wohl am geschicktesten verkappte, in ein christlich-religiöses Schafskleid versteckte Programm des urjüdischen Geistes mit seiner wahnwitzigen Weltherrschaftsidee." [52] Daran anschließend meint er die These anhängen zu können, die, wie aufgrund des vorstehend ausgeführten kaum anders zu erwarten war. In ihrer akzentuierten Formulierung jedoch als beachtlich einzuschätzen ist: "Die russische Sowjetrepublik ist ein jüdischer Staat, eine Weltrepublik der Auserwählten im kleinen, wie sie uns Russell für das Tausendjährige Reich in Aussicht stellt." [53]
Jener Fetz wurde einmal von der in Abwehr des Antisemitismus begründeten "C(entral) V(erein) Zeitung" als "Ahlwardt des Nordens" (Fetz war in Bremen wohnhaft) charakterisiert. Um diesen Vergleich richtig würdigen zu können, sei noch kurz zitiert, was der Schriftleiter der antisemitischen Zeitschrift "Hammer" über jenen Ahlwardt einzuräumen sich genötigt sah:
"Ahlwardt war mit einer sehr heftigen Agitation, doch leider nicht immer sehr sorgfältigen Beweisführung in das politisch-antisemitische Leben eingetreten. Trotz seiner ersten Erfahrungen verfiel Ahlwardt wieder in den Fehler, ungenügend beweisbare Behauptungen aufzustellen und vergriff sich sehr häufig im Ton." [54]
Die gleichen Kriterien treffen auch auf Fetz zu. Auf dieser Linie liegt es auch, wenn in dem berüchtigten Schmutzblatt "Der Stürmer" behauptet wurde, die "Bibelforscher seien der Bolschewismus der Religion" [55] Auch ein Hitler äußerte sich bezeichnenderweise in seinen Gesprächen mit Dietrich Eckart, die dieser unter dem Titel: "Der Bolschewismus von Mose bis Lenin" herausgab, in gleicher Weise: "An seinen Früchten sollt ihr (das Judentum) erkennen. Puritaner, Wiedertäufer, Ernsthafte Bibelforscher, das sind die saftigsten." [56]
Zur Begründung dieser These meinte er: "Die Ernsthaften Bibelforscher gehören unserer Zeit an. Mit reichen Geldmitteln versehen, bewegen sie sich ebenfalls im jüdischen Fahrwasser auf den Sowjet zu." [57]
Miksch und Co.
Es fehlte nicht an weiteren Pamphleten, die auch die Bibelforscher in Analogie zu den sogenannten "Protokollen der Weisen von Zion" setzten. Auch Miksch z. B. behauptete, die ernsten Bibelforscher seien "lediglich Schrittmacher der jüdischen Weltherrschaft." Und sie hätten die Aufgabe "die gläubigen Teile der christlichen Völker ebenso auf den Bolschewismus vorzubereiten, wie Marxismus, Monismus und dergleichen. Wir werden die verblüffende Übereinstimmung der Prophezeiung der Ernsten Bibelforscher mit den Zielen der Protokolle (der Weisen von Zion) kennen lernen. Sie beweist die jüdische Herkunft beider." So die Behauptung von Miksch. [58]
Auch Miksch zitiert die "Protokolle". "Und weiter heißt es (in den Protokollen der Weisen von Zion). Seit jener Zeit (nämlich seit der französischen Revolution, mit der auch die Ernsten Bibelforscher die Zeit des Endes beginnen lassen), haben wir die Völker von einer Enttäuschung zur anderen geführt, so dass sie sich zuletzt nach dem Zwingkönig aus dem Blute Zion richten werden, den wir der Welt geben werden."
Damit ist (nach Miksch) der Beweis geführt, "dass die Bibelforscher sich völlig in Einklang befinden mit dem Programm der jüdischen Geheimregierung, den Protokollen, ja das sie lediglich Organe sind, die dieses Programm nach einer bestimmten Richtung ausführen und vervollständigen wollen. Nämlich die Ansichten und vor allem das religiöse Empfinden der Nichtjuden zu verwirren und zu zersetzen." [59]
Ein weiterer Schreiberling der die berüchtigten "Protokolle der Weisen von Zion" als zwar nicht ausgesprochenes, aber faktisch realisiertes Credo benutzte war ein gewisser Karl Haug.[60] Wobei man vielleicht noch anmerken sollte, dass die Schriften von Miksch und Haug im gleichen antisemitischen "Karl Rohm Verlag" erschienen. Als Nutzanwendung für den Leser verkündet er denn auch in Analogie zu den "Protokollen":
"Hier sagt der Jude unter der Maske des frommen Bibelchristen: Deutscher Mensch, deine Fürsten, Beamten, Offiziere haben sich verbunden, um dich buchstäblich abschlachten zu lassen. So eine Gemeinheit! Glaubt der deutsche Michel diesen Blödsinn, dann wird er erfüllt mit Hass und Wut gegen seine geistlichen und weltlichen Führer und in seinem Denken dahin geführt, sich an ihnen zu rächen und sie allesamt in der kommenden neuen Revolution totzuschlagen. Diesem geheimen Ziel dienen die Ernsten Bibelforscher bewusst oder unbewusst. Das Totschlagen der Geistlichen prophezeien sie, auch das soll geschehen, weil es Gottes Wille sei. Bolschewisten sind es, die aus der Bibel eine Mordwaffe schmieden." [61]
Leute vom Schlage eines Miksch und Konsorten, verdienten es nicht ernst genommen zu werden. Sie haben aber trotz alledem einigen publizistischen Wind verursacht. Indem ihnen nicht zuletzt, auch in der zeitgenössischen kirchlicherseits initiierten Literatur über die Bibelforscher, nicht widersprochen wurde, wird zugleich ein Schlaglicht gesetzt, wie es auch um deren Geistesverfassung bestellt war. Selbst nach 1945 haben sich kirchliche Kreise nicht eindeutig von solchen Thesen abgesetzt. Sie haben sie lediglich mit "Schweigen" behandelt. Ob das ausreichend war, ist doch sehr die Frage. [62]
Die philosemitischen Bibelforscher wirkten auf die deutschen Antisemiten wie das sprichwörtliche rote Tuch auf den Stier. Grundlegend dabei ist die zeitgenössische antisemitische Kernthese, dass Christentum und Judentum angeblich nichts miteinander zu tun hätten. Also ein Plädoyer für ein "deutsches Christentum". [63] Da aber die propagandistisch aktiven Bibelforscher dem im Wege standen, wurde gegen sie Front gemacht. Ihre Verkündigung vom göttlichen Eingreifen wird z. B. von Dollinger mit bewusst politischer Spitze mit den Worten kommentiert: "Gott wird vom Himmel ein Königreich aufrichten. Der Messias ein Jude natürlich, wird Rathenau, Levin oder ähnlich heißen." [64]
Überhaupt ist auffallend, dass gerade dieser Aspekt einer Verdrehung der Bibelforscherintentionen in vermeintliches politisches Handeln, bei den Antisemiten vorherrschend ist. Ein Beispiel liefert das 1922 im Verlag W. Kramer in Leipzig erschienene Flugblatt über "die ernsten Bibelforscher."
Einleitend wird gesagt, "dass die Bibelforscher zunächst eine Sekte wie viele andere seien, über deren Wunderlichkeit man die Schulter zucken, oder die man glauben kann, je nach Veranlagung."
Es kämen aber Umstände hinzu, die "in das politische und nationale Leben eigenartig und befremdend" eingreifen würden. Nach Meinung dieses Flugblattes bewirke die Verkündigung der Bibelforscher "Ereignisse vorzubereiten, für die der Weltkrieg und die große sozialistische Oktoberrevolution in der Sowjetunion nur ein Vorspiel gewesen wäre."
Das Flugblatt unterstellt dann: "Das 1000-jährige Reich unter Jesu Herrschaft werde also mit einer Herrschaft der Juden über alle Völker eingeleitet werden. Letztere würden in dem Maße, wie sie in dieser Judenherrschaft Gottes Willen anerkennen würden, an diesem Segen teilnehmen. Vorher aber werde die Spreu verbrannt werden; alle nationalen Reiche als Werke des Satans, alle Throne, alle Kirchen würden in einer beispiellosen Umwälzung vernichtet werden, zwei Drittel der Menschen, die sich dem neuen Heil verschlössen, würden in Kriegen und Seuchen umkommen."
Als Quintessenz dieser Interpretation wird dann die Meinung verkündet: "Bolschewisten und ernste Bibelforscher würden am gleichen Strang ziehen, in dessen Schlinge der Hals des deutschen Volkes steckt! Bis jetzt war wohl noch niemand darauf verfallen in der Sowjetunion ein Werkzeug Gottes zu sehen. Russell aber, der Eingeweihte Gottes, beweist uns aus der Bibel, dass Gott diese Mordbrennereien schon 1600 Jahre v. Chr. In seinem Heilsplane vorgesehen und so gewollt habe. Beweist es - durch Erfindungen, Verdrehungen, Fälschungen" - nach der Lesart der vorgenannten Flugschrift.
Wie halten es die Antisemiten mit dem
Christentum?
Wie es die Antisemiten mit dem Christentum halten? Diese Frage lässt sich exemplarisch am sogenannten "Handbuch der Judenfrage" beantworten. [65] ...

Siehe zu Miksch auch: Parsimony.15743

Zitat von: JuliaB... am November 26, 2007, 14:01:09

@Drahbeck:
Hast du die beiden folgenden Bücher gelesen?
...Das Buch
Manfred Gebhard, Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte, ISBN 9783898112178
habe ich bisher nicht gelesen. Es wurde mir auch bisher von niemandem empfohlen. ...
Darauf antworte ich dann mal wie folgt.
Ich habe nicht „nur" diese beiden Bücher gelesen. Ich habe erheblich mehr einschlägiges gelesen. Was ich denn da so alles gelesen habe; darüber kann man sich in dem Link
BibliographieZusammengefasst.pdf
selber ein Bild machen.
Das die Zeugen (und in Nachwirkung auch „Julia Backhausen") nicht gut auf die „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" und überhaupt auf den Autor Gebhard, inklusive seiner Webseite, zu sprechen sind, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Insofern ist ein bei Amazon.de entlehntes Zeugenurteil nicht sonderlich aussagekräftig. Jedenfalls nicht für die, welche aus objektiven Gründen die WTG-Religion kritisch bis sehr kritisch werten.
Dann noch dies. Solange versteht sich ja eine „Julia Backhausen" noch nicht als EX-ZJ. Ich habe da noch andere Voten im Sinn, etwa in der Wikipdia herauskristallisierbar.
Nun hat (auch) eine „Julia Backhausen" für sich die Entscheidung getroffen (die legitim ist), unbedingt wieder organisatorisch verbunden sein zu wollen. Früher waren das für sie die Zeugen; heute eben ein Ex-ZJ-Verein.
Ich für meine Person hingegen habe die Entscheidung getroffen. Vereinsschiene? Für mich jedenfalls nicht.
Daraus resultieren auch gewisse Spannungen, die sich auch andernorts nachweisen lassen.
Das alles ändert nichts an dem Umstand, dass die Nichtkenntnis genannten Buches, nicht zu Gunsten der Igoranten (Ingnorantinnen) spricht.
Bezüglich einer Kritik an Herrn Deckert; siehe auch:
Parsimony.23016

Zitat von: Zweiflerin am November 29, 2007, 14:37:39

Zitat von: witch of sadness am November 29, 2007, 03:20:59

Wie ein Spiegel-Artikel aus den 60er Jahre schrieb,....
Hast du den Spiegel-Artikel zufällig? Würde mich sehr interessieren!
Die Angabe über einen „Spiegel"-Artikel der denn auch Herrn Konrad Franke mit erwähnte, beruht meines Erachtens auf einer Verwechslung.
Die Artikel des „Spiegels" zur Thematik Jehovas Zeugen, können als durchaus zahlenmäßig überschaubar bezeichnet werden. Grenzt man sie gar noch auf den Aspekt ein, ZJ und NS-Zeit, an einer Hand abzählbar. Eine relativ unbedeutende Rezension über das Garbe-Buch. Eine schon bedeutender zu nennende Ausführung auf der Grundlage der Ausführungen von Michael H. Kater im „Spiegel" vom 1. 6. 1970 (S. 62, 63) mit der Zitierung Katers's mit der Aussage:
„Der tiefere Grund für die Todfeindschaft zwischen Nationalsozialismus und Bibelforschertum lag in der strukturellen Ähnlichkeit der beiden Ideolgien"; hier totalitärer Führerstaat, dort autoritäre Theokratie."
Und der dritte Print-Artikel des „
Spiegels" aus dem Jahre 1961, in jenem Jahre indem Herr Erich Frost sich im „Wachtturm" selbst „würdigte", und der „Spiegel" als Antwort darauf „Väterchen Frost", einiges aus den Frost'schen Gestapoakten zitierte. Insbesondere der „Väterchen Frost"-Artikel diente einem Herrn Waldemar H... und einer gewissen Frau Y... als „Entrüstungsalibi" dieweil selbiger offenbar via Stasi über Drittmänner dem „Spiegel" zugespielt wurde. Man muss die Stasi keineswegs mögen. Das ändert aber überhaupt nichts an dem Umstand, dass in ihre Verfügungsgewalt (zu der Zeit aber nicht öffentlich) das einschlägige Zeugen Jehovas-Archiv des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS gelangte, welches noch einige andere aufschlußreiche Dokumente enthält. Nach dem Fall der Mauer konnte ich in der Trägerschaft des Bundesarchivs dort selbst einschlägige Studien tätigen, worüber in einem von einer „Julia Backhausen" ignorierten Buch näheres nachzulesen ist.
Zurückkehrend zum „Spiegel". Meines Wissens hat dieser Konrad Franke nie thematisiert (im Gegensatz zu Erich Frost).
Ach ja bevor ich es vergesse, für diejenigen, die hier „das Rad neu zu erfinden" im Begriff sind. Noch zwei Links.
Parsimony.20454
Hitlerzeit
Alternativ auch:

Parsimony.20454

Übersicht der "Spiegel"-Artikel zum Thema ZJ

Nun denn, da ich alle fraglichen „Spiegel"-Artikel selbst gelesen habe, erlaube ich mir anzumerken, die Einschätzung, Franke wurde vom „Spiegel" nicht erwähnt, besteht fort.
Neben dem „Väterchen Frost"-Artikel war jene aus dem Jahre 1970 der auf Kater bezug nimmt, der relevanteste, in Betracht zu ziehende. Auch er erwähnt Franke nicht.
Siehe Repro am Ende der Ausführungen zu Kater
Kater
Dann noch der noble Herr Nobel. War ein toller Abschreiber. Namentlich auch die Franke-Protokolle betreffend. So toll, das ihm dabei auch einige bemerkenswerte Fehler unterliefen.
Ach ja noch ein Fehler unterlief Herrn Nobel. Das sich schmücken mit fremden Federn, ohne Quellenangaben zu nennen.
Selbige Eigenschaft soll ja wohl auch in diesem Forum hier nicht unbekannt sein.
19362Franke

Zitat von: German am Dezember 28, 2007, 21:06:52

.... Bei der Integration von Ausländern sind viele Fehler gemacht worden. Das Thema muss dringend angegangen werden, denn ohne Einwanderung wird Deutschland seinen Fachkräftebedarf nicht decken können.
Aber so wie du deine Thesen hier ausbreitest, kann man sie auch auf der NPD-Seite nachlesen. Glaube mir, ich habe gegooglet. Und dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn man sich in irgendeiner Ecke wiederfindet.
"Also, paßt auf, Jungens! Das ist schon viele, viele Jahre her. Ich war damals arbeitslos. Und ich war damals - das sage ich euch ganz offen und ehrlich -, ich war damals ein Kommunist. Ja! Ich war so ein richtiger 'Roter'. Ich glaubte damals, daß der Hitler der Feind der Arbeiter sei. Ich glaubte das alles, was in den roten Zeitungen stand. Ich wußte ja nicht, daß es nur Juden waren, die uns Arbeiter verhetzten. Ich wußte nicht, daß die Juden es so haben wollten, daß sich das deutsche Volk zerfleischte. Ich wußte nicht, daß die Juden die Todfeinde eines jeden geordneten Staates sind!"
Nachlesbar im Band 38 der Dokumentsammlung anlässlich des Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozesses.
Das zitierte Original erschien im Stürmerverlag und nannte sich. "
Der Giftpilz. Ein
Stürmerbuch für Jung und Alt"
In dergleichen Publikation ihre Zusammenfassung in dem Satz:
"Ich wiederhole noch einmal: es gibt gute Pilze und es gibt schlechte Pilze. Es gibt gute Menschen und es gibt schlechte Menschen. Die schlechten Menschen sind die Juden."
Insofern kann man sich des Eindruckes nicht erwehren. Geschichte wiederholt sich. Zumindest bei denen vom Stammtischniveau. Man muss lediglich ein Wort auswechseln. Anstelle Juden heutzutage von Ausländern generalisierend reden. ...
Wenn man den einen höheren Kriminalitätsanteil bei selbigen beklagt, dann fragt es sich doch (das allerdings wird an den „Stammtischen" nicht gefragt), warum denn das so ist.
Nun zum einen hat dieses Land, verstärkt, als das wirtschaftliche ausbluten lassen Ostdeutschlands, als eigene Vitaminspritze, nach 1961 nicht mehr so recht klappte, zunehmend Ausweichoptionen genutzt. Eben die „Gastarbeiter" wie man den so vornehm formulierte.
Es kamen allerdings nicht blos bequem wieder demontierbare Roboter (Arbeitsroboter). Es kamen Menschen. Integration von der ersten Stunde an? Ein Fremdwort. Es ging ja nur ums eigene Geschäft. Mittel für die Integration zu investieren, hätte ja bedeutet die eigene Rendite zu dezimieren.
Wie schon die Bibel zu berichten weis: „Die Väter aßen saure Trauben - Und den Söhnen wurden die Zähne stumpf".
Die Folgen dieser hochgradigen Egoismuspolitik bekommt man nun auch in der Form der zitierten Kriminalitätsstatistiken präsentiert.
Man muss sogar sagen, dass man der WTG-Religion in diesem Kontext einen positiven Aspekt abgewinnen kann. Diejenigen aus besagtem Ausländermilieu, welche die WTG für sich „an Land zu ziehen vermag", werden wohl nicht mehr zum überproportionalem Ansteigen der Kriminalitätsrate beitragen. Eher denn zu ihrer Senkung.
Das wiederum ist für die WTG-Religion noch kein generalisierender Freibrief. In ihrem wesentlichen Kernbestand hat sie sich hierzulande schon zur „Mittelstandsreligion" gemausert. Und selbigem Mittelstand ist Wirtschaftskriminalität durchaus keim Fremdbegriff, wofür der Konkursfall eines Sportboden-Herstellers (vor einigen Jahren. Der Fall Schlienkamp). Und in neuerer Zeit auch der Fall „Akzenta" spricht.
Über solcherlei Wirtschaftskriminalität reden jene Stammtischprediger aber weniger. Einige betrachten die diesbezüglich Involvierten gar als eine Art „Held", die eben mal Pech hatten.
Wer auf diesem Auge blind ist, aber auf dem Auge Ausländerkriminalität besonders scharf zu sehen vermag. Der ist eigentlich „das" klassische Reservoir aus dem schon der Kleinbürgerhauptling Hitler zu schöpfen vermochte.
Es ist schon bemerkenswert, wenn in Kreisen einer ursprünglichen Unterklassenreligion, eben der Zeugen Jehovas, solcherlei NPD-nahe Thesen, besonderen Urstand feierm. Dann wohl aber nicht bei den eigentlichen Zeugen Jehovas. Die sind ja politischen Tagesfragen prinzipiell entfremdet. Dafür aber um so mehr, offenbar, in der Ex.-ZJ-Szene ...

Ihre plakativen Vereinfachungsthesen haben ein Niveau für das für meine Begriffe nur ein Wort angemessen ist: Unerträglich.
Und noch eines haben sie an sich. Willkommenes Buhman-Belegmaterial für WTG-Advokaten, fallweise.
Das ist dasselbe Niveau wie das eines Holocaust-Leugners mit der sinnigen Begründung. Tja, in Auschwitz gab es ja sogar ein Schwimmbad. Ergo könne es ja wohl nicht so schlimm dort gewesen sein. Besagter Herr vergaß nur hinzuzufügen. Bevor Auschwitz seine bekannte nazistische Funktion wahrnahm, war es mal (unter anderem) eine Kasernenanlage der polnischen Armee (respektive vor dem ersten Weltkrieg eben der zaristischen Armee). Da dürfte dann ja wohl ein Schwimmbad so außergewöhnlich auch nicht sein.
Natürlich sagte selbst der Historiker Michael H. Kater (zu Recht) den Satz der „strukturellen Ähnlichkeit zwischen Zeugen Jehovas und Naziideologie".
Indes so wie Sie das hier präsentieren, sind das ja nur Schlagzeilen. Schlagzeilen im Boulevard-Zeitungsstil.
Kater kann sich zugute halten, seine These in einer sinnvollen, begründeten Abhandlung mit eingebaut zu haben. Das können Sie wohl kaum.
Beim lesen Ihrer Zeilen frage ich mich allen Ernstes. Haben Sie den von Ihnen mit zitierten „Stürmer" schon mal selbst gelesen, mit ihren 33 Lenzen?
Für meine Person kann ich darauf antworten: Ja in einer wissenschaftlichen Bibliothek. Und was immer man denn an WT und Erwachet! zurecht kritisiert. Der von Ihnen gewählte Vergleich ist daneben. Sehr daneben!
Nürnberger Rassegesetze und Konzentrationslager belieben sie auch noch plakativ zu bemühen.Er gibt vielerlei Tiefstniveau. Das Ihrige ist wohl kaum noch zu unterbieten

In Berlin gab es mal einen Ex-ZJ, der beliebte im Fernsehsender „Öffentlicher Kanal" Vorträge zu halten. Wie vielleicht bekannt, steht diese Sparte Fernsehen, jeden Bürger offen, sofern er gewisse Spielregeln einhält. Also referierte er dort sein sogenanntes „Kritisches Studium des Wachtturms", nicht selten sogar 60 Minuten am Stück lang.
Ein Thema sinnvoll abzuhandeln, war ihm für mein Empfinden wohl eher weniger gegeben.
Vom Hundersten ins Tausendste springend, schaffte er es, selbst mich zum Einschlafen während seiner „Marathonvorträge" zu bringen.
Nun bin ich vielleicht Partei dergestalt, dass er mir prinzipiell unsympathisch war dergestalt, dass mein Eindruck war. Der ist ja ein noch größerer Sektierer, als selbst bornierteste Zeugen.
Bornierte Zeugen pflegen (in der Regel) durchaus die Kunst gefällig zu reden. Auch diese Gabe schien ihm wohl nicht zugeeignet zu sein.
Eines Tages nahm sich sogar die Presse seiner an. Schön, es gibt Leute die titeln das entsprechende Presseorgan als „linksextrem" (gemeint ist die Tageszeitung „Junge Welt"). Die verwunderte sich denn insbesondere darüber aus seinem Munde NPD-ähnliche Thesen zu vernehmen.
Einen seiner Vorträge die letztgenannten Kriterium entsprachen, habe ich dann sogar noch selbst miterlebt. Schon in der vorangegangenen Sendung machte er die Vorankündigung (war auch an einem Jahresende). Er werde in der nächstfolgenden Sendung (inzwischen waren ihm wohl die Themen ausgegangen) auch solche mit politischem Akzent zu Sprache bringen. Und siehe da: Er hielt Wort. Bei der Sendung allerdings klappte es bei mir nicht so recht mit dem „Einschlafen innerhalb der Sendezeit". Was man da vernahm, hätte auch einem Schulungsprogramm der NPD entnommen sein können. Schon in der vorangegangenen Sendung machte er die mehr beiläufige Anmerkung. Er hoffe aber, dass diese Sendung nicht doch etwa zum Ausschluss aus dem Sendeprogramm führen würde.
Ob besagte „Junge Welt", da wieder ihre Finger mit im Spiel hatte, weis ich nicht. Was ich aber weis ist. Der „Offene Kanal" hat auch ein Aufsichtsgremium. Vorzensur findet wohl nicht statt. Fallweise aber „Nachzensur". Und in diesem Aufsichtsgremium sitzen Parteivertreter der großen Parteien. Kaum aber Vertreter jener Parteirichtung, für welche die „Junge Welt" steht. Und die machten jetzt ernst. Das war dann seine endgültig letzte Sendung auf diesem Sender gewesen.
Es kommt also - Lehre daraus - nicht nur darauf an, was, sondern auch, wie man dieses „was" sagt.
Nun ist ein Forum dieser Art sicherlich nicht mit genannten „Offenen Kanal" vergleichbar. Ob das indes ausreichend ist, diese Gewissheit zu haben?

Die ZJ Waldemar Hirch /Johannes Wrobel bezogen sich mal in einem ihrer unsäglichen Texte, auf einen älteren Infolink-Beitrag über eine der ZJ-"Standhaft"-Veranstaltungen in der Wewelburg. Selbiger hatte in Teilen tatsächlich die „Qualität" wie man sie denn auch von der „Bild"-Zeitung oder ähnlichen Boulevard-Zeitungen kennt. Reißerische Überschrift. Inhalt. Na ja, eher „durchwachsen".
Willkommener Kritikaspekt für oben genannte war der Umstand. Die
Wewelsburg war von Himmler als eine Art Kultstätte der SS konzipiert. Und zu den dort eingesetzten Zwangsarbeitern, gehörten eben wesentlich auch Zeugen Jehovas.
Was pflegt die „Bild-Zeitung (und Geistesverwandte) in solcher Gemengelage zu tun. Vor allem eines. Eine zünftige Balkenüberschrift zu basteln. Textinformation im eigentlichen Sinne, Marke „Sparsam" bis „Supersparsam". Diesem Strickmuster folgte auch der zitierte Beitrag. Wusste er doch reißerisch formuliert mitzuteilen. Jehovas Zeugen würden eine heidnische Kultstätte bauen. Reflektionen über das Zwangsarbeiterdasein der dort Tätigen, enthielt der Beitrag aber weniger.
Das ganze war denn für genannte Herren der willkommene Entrüstungsgrund.
Wie läuft das denn in der Politik ab (wenn denn mal ein Politiker unfreiwillig geschasst wird). O, Bäche von Krokodilstränen über das jeweilige Fehlverhalten kann man da dann registrieren. Meistens sucht der so Gescholtene sich zwar noch zu wehren, muss aber letztendlich registrieren: Viele Hunde sind des Hasen Tod. Und die Geschichte der Politik kennt einige so Geschasste.
Für mein Empfinden haben Sie, mit ihren ungeschützten Thesen, eine nahezu ideale Steilvorlage für die Wiederholung eines Krokodiltränenbaches geliefert.
Falls Sie denn eines Tages (als Ex-ZJ ist ja so etwas möglich und denkbar) politischen Ambitionen im Sinne eines Parteipolitikers nachgehen sollten. Dann werden Sie auch erfahren. Nicht jeder teilt Ihre jeweiligen Politikvorstellungen. Und noch etwas werden Sie erfahren. Bei Thesen ihrer nun bekannten „Qualität", wird sich für Ihre politischen Gegner das übermächtig werdende Verlangen einstellen, doch mal einen neuen Krokodilstränenbach in Szene zu setzen. Ob Sie das dann politisch überleben? Ich habe da so meine Zweifel. Die Zweifel sind dann insbesondere groß, wenn Sie denn nicht in der Lage sind, die Brisanz der Form zu erkennen, in der sie ungeschützt, Balkenüberschriften „Marke Bild" vortrugen.

Es ist die unsägliche Diskussion die man schon vom „Historikerstreit" kennt (respektive kann). Sind die Kommunisten nur rot lackierte Nazis? Oder sind die Nazis nur Kopierer des Stalinismus?
Da muss man dann wohl genauer auf die Details schauen. Eines allerdings haben sie alle gemein (einschließlich der WTG-gesteuerten Zeugen Jehovas). Den Totalitarismus. Die Forderung der Aufgabe des Einzelnen zugunsten der Überwertigen Idee.
Nur das ist auch klar. Wer die „Wahrheit gepachtet" zu haben meint, mit der These (auch von den ZJ vertreten) Kommunisten seien nur rot lackierte Nazis, dann aber Differenzierungen für überflüssig hält. Etwa den Rassismus der Nazis (deren vermeintliches Herrenmenschentum, und im Umkehrschluß ein Untermenschentum und dessen Ausmerzung, sei es in Form des Holocaust, sei es in Form der T4-Aktionen, als naturgemäße Entscheidungen interpretiert. Da nach dem Sozialdarwinismus es ja nur eine „Auslese" geben könne. Alles vermeintlich „Minderwertige" zu verschwinden habe). Und wer denn unterstellt. Genau in dieser Form lief es auch bei den „rotlackierten Faschisten" ab.
Der zeigt wohl nur eines. Das ihm die Fähigkeit zum Differenzieren, wohl grundsätzlich abgeht. Womit er sich indirekt wieder den Totalitären (auf seine spezifische Art) annähert.
Hier wurde heiß der „Gotteswahn" diskutiert. Ich habe (und werde) mich nicht im Detail an dieser Diskussion beteiligen.
Nur eines sage ich dazu. Schon der Titel dieses Buches liegt auf ähnlichem Level wie der Titel von Karlheinz Deschners „Kriminalgeschichte des Christentums"
Es ist sogar eine gewisse Folgerichtigkeit, wenn eine in der Öffentlichkeit nicht sonderlich wahrgenommene Stiftung, die einen „Karlheinz Deschner-Preis" ausgelobt har, just diesem Verfasser des „Gotteswahn", diesen Preis zuerkannte, und in einer von der breiten Öffentlichkeit, ebenfalls nicht sonderlich beachteten Verleihungsveranstaltung auch überreichte.
Meine Kritik am Deschner'schen Buchtitel. Ich rede nur vom Titel (nicht von den vom Deschner vorgetragenen Fakten) ist in dem Satz zusammengefasst. Wer denn alle Übel der Welt auf den Faktor Religion reduziert. Der liegt schief.
Übel dieser Welt haben auch die „Braunlackierten", die „Rotlackierten", die Pol Pot in Kampuchea, und noch etliche andere zu verantworten. So unterschiedlich sie im Detail auch sind. Eines eint sie allesamt. Totalitarismus zur Durchsetzung ihrer jeweiligen Ziele.
Hätte Herr Deschner sein voluminöses Werk, etwa „Kriminalgeschichte des religiösen Totalitarismus" genannt, würde ich diesem Titel nicht widersprechen. Er hat es aber nicht getan. Und nur das was tatsächlich getan wurde, kann ausschlaggebendes Kriterium sein

Über Feinheiten einer Titelwahl kann man sicherlich noch weiter nachdenken. In der Tat hat ja Deschner nur einen relevanten Ausschnitt des Christentums im Blickfeld. Keinesfalls aber „die" Religion, die ja weitaus weitgespannter ist.
Die Problematik solcher „Holzschnittsartigen" Titelthesen, wie eben der genannte von Deschner. Die diesbezügliche Problematik kommt meines Erachtens schon in einer Schrift von August Bebel markant zum Ausdruck.
August Bebel schätze ich auch deswegen besonders, weil er schon frühzeitig (allerdings an anderer Stelle) eine gewichtige These mit in den Diskurs einbrachte.
Als er mal formulierte:
Antisemitismus - Das ist nichts anderes als wie der „Sozialismus des dummen Kerls".
Nicht zu dieser These, wohl aber zu der grundsätzlichen Auseinandersetzung von Bebel mit dem Thema Religion, findet man weiteres auch in nachfolgendem Link
Bebel

Zitat von: philipp am Januar 29, 2008, 00:26:18

"Die geheime Macht hinter den Zeugen Jehovas"
kann man zu diesem Buch nähere Angaben erhalten?
Autor, ISBN.
Danke schon mal
mfg
Ich für meine Person kritisiere, angefragten Robin de Ruiter scharf, sehr scharf.
Aber das mag ja das Infolink-Vereinsmitglied Philipp anders sehen, inklusive Geistesverwandte.
Für weiteres
Ruiter

Mit „Vista" kann man derzeit noch einige Überraschungen erleben.
Unter anderem dieses. Breite Teile des gängigen Software-Angebots sind nach wie vor nur für Windows XP „zugeschnitten".
Man kann Glück haben, dass sie auch unter „Vista" laufen. Eine Garantie indes dafür gibt es nicht.
Nicht als Schleichwerbung zu verstehen, nur als Informationshilfe etwa die URL
dlc.softwareload.de/shop/toplist/az
Dort kann man sehen, welche Programme alle noch nicht offiziell für Vista geeignet sind.
Persönlich habe ich da auch schon unangenehme Erfahrungen gesammelt.
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,1939,1939#msg-1939

Zitat von: Probst am Juli 11, 2008, 22:21:35

Obwohl 1914 schon lange vorbei ist, frage ich mich, STIMMEN DIESE ANGABEN
Wer hat noch Zugriff auf die alte ZJ - Bibliothek?
Für meine Person kann ich sagen:
Ich habe Zugriff auf diese frühen „Wachtturm"-Ausgaben.
Schon vor Jahren in wissenschaftlichen Bibliotheken eingesehen (Deutsche Bücherei). Zwischenzeitlich die wesentliche Ausgaben auch als Kopien im Privatbesitz. Kann also die gemachten Aussagen ausdrücklich bestätigen.
Der Autor „+" dessen Posting „Gimpelfang" ja nur kopiert hat, selbiger von der hiesigen Forumsadminstration brüskiert.
Besagter Autor hat seinen Zitation von WT-Aussagen noch mit einer Unmenge von zeitgenössischen exklusiven Bildmaterials angereichert.
So 'schön' das ist, und so beeindruckend das ist. Es hat insbesondere für Besitzer älterer PC, die nicht über genügend Arbeitsspeicher verfügen, den Nachteil, dass es zu Abstürzen kommen kann.
Da kann man den Betroffenen, bei Verwendung solch „Schwachbrüstiger" PC nur raten.
Dieselbe Datei zu versuchen mehrmals zu laden, in der Hoffnung, ihr Arbeitsspeicher verkraftet das??
Ansonsten empfehle ich als Alternative, was wesentliche Aussagen (ohne das immense Bildmaterial von „+" anbelangt); etwa
Herrberger
Auch dort ist der wesentliche Sachverhalt zusammengefasst. Auch einige Bilder: aber bei weitem nicht so viele, wie sie denn „+" zu verwenden pflegt.

Zitat von: Engels am Juli 13, 2008, 15:53:53

Hey,
Engels habe ich mich genannt, weil ich es aus zwei Gründen den Nick passend fand: Ebenfalls wie ich war der gute
Engels Bibliothekar von Beruf, naja, ich studiere immerhin darauf zu Außerdem liebäugelte ich schon immer ein wenig mit der roten Fraktion der Spinner Mein altes Avatar war dementsprechend auch nur ein Foto des guten Engels.
Seit wann ist denn der Textilfabrikantensohn Friedrich Engels, der es sich leisten konnte, dem stets finanziellen klammen Karl Marx, auch finanziell unter die Arme zu greifen.
Seit wann ist der denn „Bibliothekar"?
Die Wikipedia und andere Quellen, berichten jedenfalls nichts davon.
Wenn doch, dann würde mich in der Tat ein entsprechender Nachweis interessieren.
Würde man Engels auch als Journalisten bezeichnen, ginge das sicherlich in Ordnung.
Würde man von Engels auch berichten, er habe über das pietistische „Muckertal".
19562Muckertal
einen trefflichen Zerriss publiziert.
Jene Gegend übrigens, wo sich auch die deutsche WTG zuerst ansiedelte. Auch das ginge in Ordnung.
Seit jenen Tagen ist jener Engels übrigens auch dem Bereich der Religionskritiker zuortbar.
Siehe auch
http://www.mlwerke.de/me/me22/me22_447.htm
http://www.mlwerke.de/me/me21/me21_009.htm
http://www.mlwerke.de/me/me19/me19_297.htm
Nun ist wohl einzuräumen, dass ein Friedrich Engels nie für die WTG sonderliches Thema war.
Das wiederum sollte nicht zu offenkundigen Fehldeutungen führen.
Nur mal ganz allgemein.
Witzig ist der Begriff "Synagoge des Satans" nicht, sondern bereits historisch belastet.
Päpste des 19. Jahrhunderts bezichtigten die damaligen Freimaurer als "Synagoge des Satans"

Zitat von: raccoon am August 07, 2008, 13:47:33

Detlef Garbe hat IMO zwei eher wohlwollende Bücher über die ZJ geschrieben und wird deshalb sehr gerne von den ZJ zitiert. Ich persönlich schätze seine Arbeit ungefähr so hoch ein, wie die eines Prof. Gerhard B....
Also dass reizt mich doch wieder mal zur Entgegnung.
Übrigens auch in der Wikipedia zu registrieren, „wo Blinde über Farben referieren".
So, da soll also der Dr. Garbe zwei (in Zahlen 2) Bücher geschrieben haben. Das eine schon länger am Markt. Sein „Zwischen Widerstand und Martyrium". Unterstellt, das haben einige auch tatsächlich mal gelesen (was ich zumindest für mich ausdrücklich bestätige), frage ich jetzt gezielt nach dem „zweiten Buch".
Seit dem Jahre 2002 gibt es da just mit ziemlicher Regelmässigkeit, eine Vorankündigung des C. H. Beck Verlages, München, wo denn besagtes Buch erscheinen soll. Und mit ziemlich Regelmässigkeit, wird diese Vorankündigung im Abstand von sechs Monaten, auf die nächsten sechs Monate umterminiert. Derzeit für den Herbst dieses Jahres.
Aus dem Programm hat der C. H. Beck-Verlag jenes zweite Buch sicherlich nicht genommen; ersichtlich auch daran. Es wird etwa bei Amazon.de weiter als „Vorbestellbar" ausgewiesen.
Ich erspare mir das „Kasperltheater" des Vorbestellbar. Ich mache es anders. Ich sichte von Zeit zu Zeit die Online-Kataloge der Deutschen Nationalbibliothek, wie sie sich ja jetzt nennt. Die nämlich zeigt auf Grund ihres Pflicht-Exemplar-Rechtes auch sämtliche eingegangene Neuerscheinungen an.
Und siehe da, just dort, ist es bis zum heutigen Tage eben nicht nachgewiesen.
Das aber haben die Blinden die da über Farben referieren, weder in der Wikipedia noch andernorts offenbar schon mitbekommen.
Nun soll man ja wohl, wie man sieht Blinde nicht überfordern. Die faseln weiter treudoof davon, das zweite Garbe-Buch sei erschienen.
Nun nenne man mir doch mal einen Leser (außer den Dr. Garbe und seinen Verlag), der jenes Buch denn tatsächlich schon gelesen hat?!?
Das kann sich theoretisch im Herbst dieses Jahres ändern. Schau'n wir mal.
Der C. H. Beck Verlag ist kein „Zuschuss-Verlag", bei dem die Autoren für das Erscheinen eines Buches selber zahlen. Sondern noch einer der „alten Sorte", der das wirtschaftliche Risiko selbst trägt. Und seine Verschiebungspolitik ist offenbar der Einschätzung dieses Verlages, über die wirtschaftlichen Konsequenzen zuzuordnen, wenn er das Buch erst mal in den Druck gegeben hat. Auf den Druckkosten bleibt er mit Sicherheit erst mal sitzen.
Es ist die Frage seiner Einschätzung, ob er dann glaubt, selbige durch den Verkauf in annehmbarer Zeit, wieder einspielen zu können.

Das mit den knappen Kassen öffentlicher Bibliotheken, ist wahrlich nichts Neues.
Ich kenne zwar nicht die Örtlichen Gegebenheiten. Aber vielleicht ist die Empfehlung auch den Gebraucht-Buchhandel mit ins Kalkül einzubeziehen nicht die Schlechteste (sofern die Bibliotheksleitung da mitspielt).
Bei Amazon.de gibt es einen „Aschenputel"-Titel (meiner Meinung unverdienterweise) derzeit für 0,01 Euro zuzüglich der Amazon üblichen Versandpauschale von 3,00 Euro
...neben den Kirchen. Gemeinschaften, die ihren Glauben auf besondere Weise leben wollen. Informationen, Verständnishilfen, Auseinandersetzung, kritische Fragen (Broschiert)
von Hans D Reimer (Autor), Oswald Eggenberger (Autor)
Darin werden auch die Zeugen Jehovas behandelt, aber auch das weitere einschlägige Spektrum.
Wer dieses Buch mit Mißachtung straft, begeht meines Erachtens einen grundsätzlichen Fehler.
Das sind zwar kirchliche Autoren. Sie argumentieren aber sachlich, und keineswegs „mit Schaum vorm Maul".
Die Zeugen Jehovas. Ein Sektenreport. (Broschiert)
von Eva Maria Kaiser (Autor), Ulrich Rausch (Autor)
Gibt es bei Booklooker zur Zeit für 2,30 + 2,10 Versand.
Manchmal (nur eben nicht zur Zeit) ist dieses Buch auch bei Amazon.de günstig erstehbar.
Auch ein durchaus empfehlenswerter Titel
Auf der Basis einer Direktkontaktierung meiner Person, kann ich „Die Endzeit der Zeugen Jehovas" fallweise für Bibliotheken zum deutlich reduzierten Preis abgeben, sofern gewünscht.
Das Günter Pape's „Ich war Zeuge Jehovas" bei Amazon.de für 0,01 zuzüglich der genannten Versandpauschale erhältlich ist, sollte man vielleicht auch mal beachten.
Und wer denn auf der Suche nach weitere 0,01 Bücher bei Amazon.de sein sollte, dem sei auch noch der Beachtung empfohlen:
Esthers Angst. ( Ab 13 J.) von Irma Krauß (Gebundene Ausgabe - November 2001)

Zitat von: Drahbeck am Juli 13, 2008, 17:09:21

[quote author=Engels link=topic=15236.msg348542#msg348542 date=1215960833
um nochmal auf das thema zurückzukommen... ich kann dir immer noch keinen gescheiten nachweis bringen, außer dem, den ich gerade zufällig bei wikipedia gefunden habe und bestimmt nicht selber reingeschrieben habe
http://de.wikipedia.org/wiki/Bibliothekar
Ja, dann würde ich meinerseits mal so antworten.
Bezüglich der Sachkenntnis einiger, die sich da via Wikipedia verbreiten, habe ich im Einzelfall mehr als große Bedenken.
Siehe das bereits genannte Beispiel der zweiten Garbe-Buches aus dem C. H. Beck-Verlag, von welchem in der Wikipedia einige behaupten (die es selbst auch nicht gelesen haben), es sei bereits erschienen. Und diese Falschbehauptung steht nun schon in einem in Jahre zu bemessendem Zeitraum dort.
Und keiner der Wikipdia-Macher fühlt sich offenbar in der Lage, den Falschbehauptern mal derart auf die Füsse zu treten, dass ihnen vielleicht die Lust vergeht, Behauptungen aufzustellen, die sie weder selbst überprüft, noch beweisen können.
Nun also zu Friedrich Engels.
Ein ausreichender Überblick über seinen Werdegang, ist sicherlich auch enthalten in:
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Engels
Darin kann man denn auch solche Sätze lesen wie die:
Handlungsgehilfe im Handelsgeschäft seines Vaters in Barmen
betätigte er sich neben seiner Ausbildung als Bremer Korrespondent des Stuttgarter Morgenblatts für gebildete Leser und der Augsburger Allgemeinen Zeitung
In seiner Freizeit beschäftigte er sich mit Literatur, besonders setzte er sich auch mit dem Radikalen Pietismus auseinander, der in seiner Geburtsstadt eine große Rolle spielte.
Aus England führte er Korrespondenz für die Rheinische Zeitung.
begann, für die Zeitung der Owenisten Artikel zu schreiben, die auch in der Zeitung der Chartisten, The Northern Star erschienen. Usw. Usw.
Wenn man deshalb von einem Schriftsteller oder Journalisten redet, geht das völlig in Ordnung.
Ein Schriftsteller oder Journalist ist aber noch lange nicht zwangsläufig mit einem Bibliothekar identisch. Noch immer versteht man unter einem Bibliothekar jemand, der in einer Bibliothek beruflich tätig ist.
Vielleicht mag die „Christel" aus diesem Forum das bestätigen (oder auch nicht. Das sei ihr überlassen).
Ich habe durchaus auch schon mal Bibliothekare (beispielsweise in der Berliner Staatsbibliothek kennengelernt´. Nicht im engeren persönlichem Sinne aber so mehr allgemein), wo ich definitiv weis. Der/die absolvieren ihren alltäglichen Berufsablauf in genannter Bibliothek. In ihrer Freizeit aber, haben auch sie schon Bücher verfasst. Trotzdem ist ihr offizieller Beruf der eines Bibliothekars.
Genau diese Kriterien sind im Fall Engels nicht gegeben.
Wenn da also in einer Auflistung von Bibliothekaren auch der Name Engels mit auftaucht, dann zeugt das nicht gerade von sonderlicher Sachkenntnis, was wiederum man ja von der Wikipedia mittlerweile gewöhnt ist.

Zitat von: Engels am September 01, 2008, 10:56:26 Anscheinend soll es ein apokryphes Buch "Testament Moses" geben ...
Man sollte nicht in jedem Falle voraussetzen, dass es „alles" auch im Internet gebt. Die Problematiken die da bestehen, kann man am besten beim Bucheinscann-Programm von Google studieren.
Ein dort eingescannter Text bedeutet noch lange nicht, dass all und jeder auch auf ihn freien Zugang hat.
Im Falle von, wie der genaue Titel lautet;
„Himmelfahrt des Moses oder Testament des Moses" mag es ja keine Copyright-Probleme geben. Gleichwohl müsste sich dann ja erst mal ein daran Interessierter finden, der das ganze einscannt; respektive da in der Regel in Frakturschrift gedruckt, mühselig abtippt. Es sei denn er ist Krösus und nutzt das sündhafte teure Scann-Programm von Abby für Frakturschrift.
Auch für den Fall wird er noch eine Überraschung erleben, dergestalt, dass trotzdem noch eine Textnachbearbeitung vonnöten ist, die von ihrem Zeitaufwand „fast" an dem herankommt, hätte man es gleich konventionell abgeschrieben.
Genannte Schrift ist mit enthalten in:
Altjüdisches Schrifttum ausserhalb der Bibel"
Übersetzt und erläutert von Paul Riessler,
Verlag F. H. Kerle Freiburg 1928
Dort beginnend auf der Seite 485.
Die ersten Textworte dort lauten:
„Das Testament des Moses, das er im 120 Lebensjahr verfaßte, d. I. im 2500. Jahr seit Erschaffung der Welt..."
Dann vielleicht noch ein ähnliches „Highlight" (Kapitel 10:12f.)
„Von meinem Tode bis zu seiner Ankunft sind es 750 Zeiten; sie müssen erst vergehen.
Das ist ihr Lauf, den sie zurücklegen,
bis sie vollendet sind.
Ich will zu meinen Vätern schlafen gehen.
Deshalb sei stark, du Nunsohn Josue!"

Zitat von: Engels am September 01, 2008, 14:15:25

@Drahbeck: Hast du Zugriff auf das Buch ...?
Zugriff habe ich wohl. Die bibliographischen Daten nannte ich ja bereits.
Nur habe ich zur Zeit nicht die Musse. mich gezielt mit dem Inhalt zu beschäftigen. Einige mir wesentlich „aufgestoßene" Aspekte zitierte ich bereits.
Der „Riessler" insgesamt ist lesenswert. Lesenswert unter dem Gesichtspunkt, nur die Bibel zu kennen ergibt ein sehr unvollständiges Bild. Immerhin 1342 Seiten. Der Umfang ist nicht jedermanns Geschmack.
Es enthält noch eine ganze Reihe anderer „lesenswerter" Schriften. Wie ich dieses lesenswert definiere, siehe vorstehend.
Dann darf ja wohl auf das Fernleihsystem wissenschaftlicher Bibliotheken hingewiesen werden. Wer denn wirklich ernsthaft interessiert, hat durchaus die Möglichkeit zur Einsichtnahme.
Wer aber schon im voraus weis, 1340 Seiten überfordern ihn, der lässt es dann lieber doch sein.
Siehe auch das Inhaltsverzeichnis des „Riessler".
:
Unter Eingabe des Verfassernamens
Riessler Paul
Kann man bei
http://www.eurobuch.com/
Einige Exemplare so ab 44 Euro aufwärts vorfinden.
Bei gleichzeitiger Mit-Angabe des Titels, klappt es aus unerfindlichen Gründen nicht so richtig.
Dito bei Eingabe (nur) der Verfassernamens im Karlsruher Virtuellen Katalog, bekommt man etliche Besitzende Bibliotheken nachgewiesen.
Dort muss aber darauf geachtet werden, dass Deutschland aktiviert ist. Ist das nicht der Fall, bekommt man auch nichts nachgewiesen
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html

Mal ohne inhaltliche Kommentierung (wer es kommentieren möchte kann es gerne tun).
Repro einer „Leserfrage" und ihrer Beantwortung aus dem „Goldenen Zeitalter" vom 1. 7. 1935

Dann gab es noch eine zweite Stellungnahme im „Goldenen Zeitalter" vom 15. 8. 1935
Auch die noch


Siehe auch:
Herrberger

In der genannten Herrberger-Datei sind die Repros wohl deutlicher lesbar (noch als Hinweis).

Zitat von Slarti
Und was ist hiermit:

WT vom 1.9.1915 -

Der „Wachtturm" vom 1. 9. 1915 enthält auch die Mitteilung:
„Dass unser lieber Bruder Max Nitzsche aus Reichenbach, Vogtland, am 15. Juli bei einem Sturmangriff in Russland gefallen ist. Wenn uns solche Botschaft dem Fleische nach auch schmerzt, so freuen wir uns doch in der Hoffnung, dass sich 1. Kor. 15: 51.52 an dem Bruder erfüllt hat." (S. 130)

Liest man nun die angegebene Bibelstelle nach, so ergibt sich der
Sinn, dass damit suggeriert wurde, das Opfer wäre bei seinem Tode
sofort wieder zu "Unvergänglichkeit" "auferweckt" worden!

In der gleichen WT-Ausgabe (ab Seite 143) auch einige Leserbriefe, von welchen wiederum einige ausdrücklich ausdrücklich gekennzeichnet sind mit der Überschrift „Aus dem Felde".
Was für ein „Feld" das dann ist, verdeutlicht etwa der Detailsatz:

„Vor einigen Stunden ging der Marsch über Leichenfelder ... Neben mir am Wegesrand schleudern unsere 21-cm-Mörser ihre vernichtenden Geschosse, zirka 3 Kilometer weiter tobt das Gewehrfeuer der Infanterie ..."

Wer unter solchen Rahmenbedingungen mit in dem damaligen Geschehen eingebunden war, konnte sich wohl schwerlich damit trösten „in die Luft zu schießen". Genannter 21-cm-Mörser mag dann zwar „in die Luft geschoßen haben", gleichwohl mit der Absicht, damit den „Feind" zu treffen.

Vorbehalte gegen das kriegerische Geschehen lassen sich erst ab 1917 nachweisen, nachdem Rutherford die Zügel übernommen hatte. Mit Sicherheit jedoch noch nicht im Jahre 1915.
Zumal war Kriegseintritt für die USA erst im Jahre 1917. 
Was in den Jahren davor sich in Europa abspielte, war für die Amis, weit, weit weg. Es tangierte sie noch nicht direkt (es sei denn einige ihrer Pasagierschiffe („Luisitana") wurden von feindlichen U-Booten bedrängt.

Da erst, nicht vorher, dämmerte auch den Amis. Ein weiteres Heraushalten und nur Geschäfte machen, ist nicht länger mehr möglich.

Und dann beachte man das Geschehen um Band 7 „Schriftstudien". Zu einem Zeitpunkt in den USA geschrieben, wo die USA noch nicht offiziell am Weltkrieg beteiligt waren. Ergo konnten in ihm relativ banale Kriegsgegnerische Passagen noch mit enthalten sein (in Zitatform, was andere da mal sagten). Indem Moment wo auch die USA offiziell in den Krieg eintraten, herrschte eine andere Gemengelage. 

Und die WTG knickte ein, schnitt aus der Englischsprachigen Ausgabe jene Kriegsgegnerischen Seiten wieder heraus, um so den Vertrieb von Band 7 wieder flott zu bekommen, und nicht die gesamte Auflage einstampfen zu müssen.

Indes in der deutschen Ausgabe von 1918, von Band 7, haben jene Kriegsgegnerischen Passagen überlebt. Entweder waren die Zensoren so beschäftigt, dass sie das überhaupt nicht gerafft hatten. Oder der Krieg war ohnehin nahezu beendet, so dass für Zensur kein Anlass mehr bestand. 
Nach dem Kriege waren noch ganz andere auf einmal Kriegsgegnerisch, die es vordem eben nicht waren.

Und hier wiederum das Skandalum, Spätere Auflagen von Band 7 in Deutsch (1925) sind identisch mit der zensierten USA-Fassung (mit den herausgeschnittenen kriegerisches Geschehen kritisch kommentierenden Seiten).
Und dann sehe man sich mal die verschiedenen Auflagen des WTG-Buches „Die Harfe Gottes" näher an.
Jene in der Schweiz gedruckte Variante enthielt noch die Mär von dem „in die Luft schießen".
Spätere in Magdeburg gedruckte Ausgaben indes nicht mehr.
Für weiters siehe auch:
Herrberger
Und da man bei diesem Thema unweigerlich dann auch die Nazizeit mit in die Betrachtung einbeziehen muss; daher auch noch der Linkhinweis.
Wehrdi...rweigerung.pdf

Zitat von Slarti 
Und was ist hiermit:

WT vom 1.9.1915 - leider hört die Seite da auf, aber es sieht so aus, als ginge der Artikel noch weiter. Dann wäre interessant zu erfahren, was dann dort als nächstes steht.

Auf der Suche nach der Zitatstelle
„Gibt Gott dieser Klasse seiner geistgezeugten Kinder in bezug auf den Krieg besondere Anweisungen, oder unterstehen wir in dieser Sache den obrigkeitlichen Gewalten? Wir antworten, daß ein jeder vom Volke Gottes ein Kreuzesstreiter ist, und daß der Apostel warnend gesagt hat, daß die Waffen unseres Kampfes nicht fleischlich sind."
 
Komme ich zu dem Ergebnis; entnommen aus
Parsimony.20106

(da diese Datei immens viel Bildmaterial enthält, muss eine entsprechend lange Ladezeit, bzw. mehrmaliges Laden in Kauf genommen werden). Dort sind (mehr am Textende) in der Tat die in Rede stehenden Seiten 24 und 25 in Faksimilie mit offeriert.

Davor aber auch schon zitiert (ohne Faksimilie) in
Parsimony.15701

In der Sache:
Dort wird zitiert aus:
WT Februar 1916 Seite 24,25
„Elias Werk vor seiner Hinwegnahme" 

Insofern braucht man sich nicht zu wundern, dass Ottonio registrieren musste, er könne jene Stelle nicht finden. 
Der Hinweis auf den WT 1. 9. 1915 klärt sich so auf.

Der deutsche „Wachtturm" brachte in Übersetzung jenen Artikel der im „Watchtower" schon in der Ausgabe vom 1. 9. 1915 erschien.
Diesen Umstand macht er eben durch den in anderer Schrifttype gedruckten Hinweis am Textende „W.T. vom 1. Sept. 1915" deutlich.
Außer das nach der Zitatstelle noch eine Bibelstelle bemüht wird, ist dieser Artikel damit beendet.

Auf der gleichen Seite 25 beginnt dann zwar noch ein anderer Artikel neu mit der Überschrift „Die wunderbare Geburt Jesu". Der aber steht in keiner inhaltlichen Beziehung, zu dem vorangegangenen und zitierten Artikel.
Siehe auch:

19152Soldaten
Da sind dann auch einige Faksimiles; aber eben nicht gar so viel wie in der weiter oben genannten Parsimony-Datei.

Seine „Botschaft an Laodicea" hat Herr Freytag denn in Buchform „verewigt",
Diverse mal immer wieder neu aufgelegt.
Bei ebay etwa gar nicht so selten angeboten
Ein kommerzielles Antiaquariat bietet derzeit für 33 Euro (Band 1-3) an.
Zu erurieren etwa auf der Plattform
http://www.eurobuch.com
Als Verfassername eintragen. Freytag
Als Titel: Die göttliche Offenbarung
Zusätzliche Vornameneingabe nicht empfehlenswert. Da bekommt man allerhand angeboten, nur nicht das Gesuchte
Den Sprung ins Internet hat diese offenbar total überalterter Gruppe nicht geschafft.
Ob ihre seinerzeitige Anschrift in Frankfurt/M. (Bäckergasse) noch gültig ist, ist schwer zu beantworten.
Inhaltlich wird für mein Empfinden aber kaum etwas geboten, „was vom Hocker zu reißen" geeignet wäre.
Er sah sich eben in der Rolle des „Sendboten", quasi Erbe von Russell
Anspruch und heutiger "Marktwert" dürften allerdings erheblich auseinander klaffen.

Man kann mit vielen Worten wenig eigentlich substanziellen Inhalt, rüberbringen. Diese „Kunst" hat vortrefflich auch Herr Freytag beherrscht.
Nachdem die Rutherford'sche WTG ihm den Gerichtsvollzieher auf den Hals gehetzt hatte, und er aus dieser Phase seiner Biographie nur noch eines hatte, auf seinen Namen laufende Schulden für Druckaufträge (franzöischsprachiger Art) die er eigentlich als damaliger WTG-Fürst übernommen hatte. Die aber im Gegensatz zu sonstigem Einkassierten, die WTG eben nicht mit übernahm, beschloss er ein Buch zu schreiben.
Titel: „Die göttliche Offenbarung, die sieben Geister Gottes". Und er vergaß auch nicht auf dem Titelblatt im Buchinneren mit hinzuzufügen: „Verfaßt vom Sendboten des Allmächtigen."
Das ganze erschien 1920 (in Deutsch) erstmals. Und siehe da, es erwies sich für ihn sogar als „Kassenknüller", indem etliche es kauften, mit denen er schon zu WTG-Zeiten in Verbindung stand.
Und sein „Rezept" war „einfach". Hatte die WTG ihren berühmt-berüchtigten Band 7 der „Schriftstudien" bezüglich Auslegung der Offenbarung auf den Markt geworfen. So handelte Freytag eben in genannten Buch selbiges aus seiner Sicht ebenfalls ab.
Und weil in der Offenbarung eben auch von Laodicäern die Rede ist, hatte er die „geniale" Idee, an den passenden Stellen jener Laodicäer zu beschreiben.
Das waren halt diejenigen, die sich dem „Sendboten" in den Weg gestellt hatten.
Das Geschäft „lief". Und weil es lief folgte schon kurze Zeit danach ein zweites Buch „Die Botschaft an die Menschheit". Und weil es immer noch weiter lief, sollte es gar mit etwas längerem Zwischenraum ein drittes Buch geben „Das ewige Leben".
„Passend" dazu gab es dann auch noch eine Zeitschrift „Der Engel Jehovas".
Zwar nicht so wörtlich gesagt, aber zwischen den Zeilen sehr wohl. Wer da eine Gedankenassoziation entwickelte zwischen „Sendboten des Allmächtigen" und „Engel Jehovas" machte, lag wohl nicht schief (zumindest in der Sichtweise von Herrn Freytag).
William Schnell schätzte ein, 75% der frühen WTG-Hörigen hat Herr Rutherford dann vergrault. Nun ist die Schnell'sche Zahl keine empirische. Man kann sie also in Frage stellen. Aber ein Auffangbecken der Vergraulten war sicherlich auch Herr Freytag. Vielleicht sogar der numerisch „Erfolgreichste".
Seine Erfolgskurve erlitt dann allerdings einen Knick. Die Schergen des Herrn Hitler befanden. Sich mit den Details des Herrn Freytag auseinanderzusetzen, sei zu mühselig, (zumindest für sie). Und weil sie halt „besseres" zu tun hatten, nämlich ihrem Herrn Hitler zuzujubeln, kürzten sie einfach das Verfahren ab.
Hatten sie nicht schon die WTG-Hörigen unter Verbot gestellt? Ja, das hatten sie.
Und das Ergebnis des „abgekürzten" Verfahrens lautete dann. Der „Freytag-Verein" ist doch dieselbe „Sauce". Ergo packen wir sie mal passend zu den „Verbotenen".
Damit war die Erfolgskurve des Herrn Freytag erst mal (in Deutschland) gestoppt. In der Schweiz ging es zwar munter weiter. Dort aber waren und blieben sie nur eine Sekte unter vielen.
Nach 1945 konnte man zwar auch in Deutschland wieder loslegen. Indes; die „Erfolgszeiten" gehörten nunmehr auch hier, dauerhaft der Vergangenheit an.
Einleitend wurde schon rekapituliert. Auch Freytag beherrschte die Kunst, mit vielen Worten wenig sagen zu können.
Und was war denn nun seine eigentliche Botschaft an Laodicea?
Sie brachte er schon im zitierten Buchtitel zum Ausdruck. Er sei nun der „Sendbote des Allmächtigen".
Er wollte zwar den Tod besiegen. Indes 1947 besiegte der auch ihn.
Einen wesentlichen Dissenz sehe ich noch dergestalt. Um für die „Himmelfahrt" zugerüstet zu sein, legte man zu Russell's Zeiten viel Wert auf die „Charakterentwicklung". Das setzte Freytag (in der Theorie) fort.
Die Rutherford'sche WTG indes befand, die Charakterentwicklung müsse durchs Klinkenputzen ersetzt werden.
Der Verein des Herrn Freytag mutierte zu seinen Lebzeiten zu einem „Personenkultverein". Indem auch er dann mal verstarb, ist sein eigentlich tragfähiges Gerüst, dauerhaft mit verschwunden

Zitat von: nouvaleur am Dezember 20, 2008, 19:57:58

trotzdem weiss ich jetzt eines immer noch nicht: was war ursprünglich die "Botschaft an Laodicea"? ...
Ich hatte doch versucht deutlich zu machen. Es handelt sich beim ersten Freytag-Buch („Die göttliche Offenbarung") eben um eine Auslegung des Bibelbuches „Offenbarung".
Den Aufwand etwaige Seitendifferenzen zwischen den unterschiedlichen Auflagen zu eruieren, erspare ich mir jetzt Ich zitiere jetzt mal die Seite 37 aus dem Bestandsexemplar der Berliner Staatsbibliothek.
Dort listet er auf;
Kirche von Ephesus 33 - 73 (Paulus)
Kirche von Smyrna 33 - 325 (Johannes)
Kirche von Pergamus 325 - 1160 (Arius)
Kirche von Thyatria 1160 - 1378 (Waldus)
Kirche von Sardes 1378 - 1519 (Wykliff)
Kirche von Philadelphia 1518 - 1830 (Luther)
Und (wörtliches Zitat) „schließlich die Kirche von Laodicäa, welche die Periode der Kirche vom Jahre 1830 bis auf unsere Tage bildet." (Also Millerbewegung (Adventisten) und Russellbewegung wären das in dieser Lesart.
Es gab keinen ausgewiesenen „Briefwechsel" etwa mit Rutherford. Es gab nur das ultimative Handeln der WTG, ihn mit dem Gerichtsvollzieher zu „beehren".
Freytag hatte nach eigener Angabe noch eine Schuldenlast am Hals, für Bücher, Broschüren aus seiner WTG-Zeit. Die Bücher und sonstige Unterlagen lies die WTG via Gerichtsvollzieher beschlagnahmen. Für seine Schuldenlast indes interessierte sie sich nicht.
Mittels dieses ersten Buches aber schon, gelang es ihm aus den roten Zahlen herauszukommen, in die direkte Gewinnzone.
Das Exemplar der Berliner Stabi weist aus:
„Zweite deutsche Auflage. 120.000 Exemplare".
Auf meiner Webseite ist auch die Suchfunktion von Google eingebunden. Voreinstellung, direktes Durchsuchen der Webseite. Unter Eingabe des Stichwortes Freytag kann man dort weitere Details sich heraussuchen.

Sorry,
man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Leute, die (als Beispiel) das Garbe-Buch gelesen, werden auch das Wirken des Herrn Wrobel, eben auf diesem speziellem Sektor, wenn nicht schätzen, so doch zumindest respektieren.
Leute die besagtes Garbe-Buch und ähnliches nicht gelesen, täten gut daran, zu Themen zu schweigen, von denen sie offenbar keine Kenntnis (und für die sie wohl nicht zuletzt - auch kein Interesse haben).
Gibt es denn unter deutschen WTG-Funtionären, außer den Wiederkäuern, deren Interlligenzgrad sich wirklich nur auf das begrenzt, was Brooklyn vorgekaut hat.
Gibt es denn unter den WTG-Hauptamtlichen Ausnahmen von dieser Regel, dann ist wohl Herr Wrobel an allerster Stelle, als solch eine Ausnahme zu bezeichnen.

Es gibt einige Literatur bezüglich der Zeugen Jehovas die Zeit 33 - 45 betreffend.
Sowohl von WTG-orientierter Seite (respektive da einige der Protagonisten an die da zu denken ist, dass so für sich nicht gelten lassen wollen).
Dann eben etwas anders formuliert.
Literatur von „Gefälligkeitsschreibern für die WTG"
Als auch Literatur von Kritikern.
Schon seit 1970 (in einer DDR-Publikation) ist das Begleitschreiben an Hitler publiziert worden (auszugsweise).
Und danach diverse male nochmals.
Unter anderem auch von Twisselmann in seinem „Wachtturmkonzern", aber eben nicht nur von ihm.
Wem das also „neu" ist, der dokumentiert damit lediglich, dass seine Beschäftigung (auch) mit geschichtlichen Fragen, den Status Sparflamme bis Nullkommanichts entspricht.
Der Brief ist dem Kontext der Berlin-Wilmersdorfer Veranstaltung vom 25. Juni 1933 zuzuordnen.
Die eigentlich dort angenommene, und anschließend in großen Mengen verbreitete „Erklärung" ist auch von WTG-Seite in der Neuzeit reproduziert worden, und zwar offenkundig von Herrn Wrobel.
Dem muss allerdings vorgehalten werden, durch weglassen einer relevanten Passage, bei seiner Repro, den Tatbestand der Fälschung erfüllt zu haben.
Siehe dazu.
Parsimony.18256
Dann ist noch die Frage des
Begleitschreibens an Hitler. Es gab solche Begleitschreiben eben nicht „nur" an Hitler. Unter anderem wurde der damalige Gestapochef auch mit solch einem Begleitschreiben „beehrt".
Wer die Zeugen Jehovas-bezüglichen Materialien des Bundesarchivs auswertet, wird dort auf einige solcher Begleitschreiben stoßen.
Fakt ist jedenfalls, dass es im Vorfeld der Berlin-Wilmersdorfer Veranstaltung vom 25. 6. 33, eine Zusammenkunft der höheren deutschen WTG-Funktionäre gab. Dort wurde dieses Begleitschreiben verlesen und genehmigt.
Zu weiterem siehe auch:
Anbiederung
Beflaggung
Hitlerzeit

Zitat von: prozessor am Februar 15, 2009, 15:00:56

Zitat von: wemuph am Februar 15, 2009, 14:41:30

Mich würde mal ein Volltext bzw Scan der zitierten Wachtturmseiten 362, 363 vom 1. Dezember 1952 interessieren. Ob du oder jemand anders helfen könnte?
Kommentarserie1958
Dort herunterscrollen bis zum Eintrag vom
15. September 2008 06:28
(darin weitere Details inklusive partieller Bildscanns)

Alternativ auch:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,12909,12909#msg-12909

Uranus und Jupiter
http://i483.photobucket.com/albums/rr194/wachtturmunderwachet/12.jpg
Zum weiterlesen
Parsimony.15827
„1903 - Wenn
Uranus und Jupiter 1914 im menschlichen Zeichen des
Wassermanns in Konjunktion stehen, wird die lange verheißene Ära einen
guten Anfang im Werke gemacht haben, den Menschen dahingehend zu
befreien, seine eigene Erlösung zu bewirken, und sie wird die
schließliche Verwirklichung der Träume und Ideale aller Poeten und
Weisen in der Geschichte gewährleisten.
(Watchtower, 1.Mai 1903, Seite 130-131; Seite 3184 Reprints)"
Das Jahr 1903 war Krisenjahr für die deutschen WTG-Hörigen.
Der deutsche „Wachtturm" erschien zu der Zeit im Vierteljahresrythmus. Für 1903 sind drei Ausgaben bekannt. Sofern es die vierte auch noch gegeben haben sollte (unklar) liegt sie jedenfalls nicht vor. Erst verstärkt dann wieder ab 1904. Da erschien der „Wachtturm" dann sogar monatlich!
Seine wirtschaftlichen Ergebnisse waren für Russell unbefriedigend
Unabhängig davon hatte die Englischsprachige Ausgabe ein dichteres Erscheinungsvolumen. Ergo wurde auch nur ein Teil davon ins deutsche zu der Zeit übersetzt.
Ab 1902 hatte eine von Pittsburgh unabhängige Gruppe in der Schweiz (gleichwohl im Sog der Russell'schen Gedankengänge befindlich), begonnen mit einem eigenen Zeitschriftenprojekt („Die Aussicht" in Thun).
Russell stand nun vor der Entscheidung.
Seine faktische Einstellung des deutschen „Wachtturms" zu der Zeit, hätte eben auch bedeuten können, dass sein Fuss in der „Tür Europa" abrupt zurückgestoßen worden wäre.
Das wiederum wollte er nicht zugestehen.
Deshalb setzte die deutsche „Wachtturm"-Publizistik ab 1904 in weitaus verstärkterem Masse ein, als in früheren Jahren. Und seine früheren Überlegungen „das trägt sich wirtschaftlich nicht selbst", spielten nun für ihn keine Rolle mehr.
Diesen Umständen zufolge, lassen sich die zitierten Passagen nur im Englischsprachigem WTG-Schrifttum nachweisen.

Zitat von Perle

Wer kennt noch Br. Schwafert von der ehemals leitenden Körperschaft ?

Als er krank wurde mußte er aus`m Bethel und keiner kümmerte sich um ihn.
Da ich ihn mehrmals besuchte, vertraute er mir an, daß er nun einige Dinge nüchterner sehen würde und z.B. das mit den Überrest so nicht stimmen kann.

Ja, ja so ging man mit alt Gedienten schon damals um,- heute ist es wohl nicht viel besser.

Das nennt man "Entsorgung."

Als eine Schwester sehr krank wurde, sagte ein Ältester : " Nun legen wir alles in die Hände Jehovas. "
Dabei ist es dann auch geblieben, denn keiner kümmerte sich mehr um sie.

In den ZJ-Jahrbüchern nach 1945 gab es auch eine Liste der Namen der im Sonderdienst der WTG stehenden.
In ihr kommt auch der Name eines Erwin Schwafert mit vor.
Auch laut dem Buch von Herrn Dirksen, wird selbiger zu den (Mit) Gründungsgliedern der WTG nach 1945 in Magdeburg gezählt.
Auch das 1974 ZJ-Jahrbuch zitiert:
„Die Brüder Frost, Schwafert, Wauer, Seliger, Heinicke und andere begaben sich unmittelbar nach ihrer Befreiung daran, das Eigentum der Gesellschaft zurückzugewinnen".

Dann gibt es in einem ZJ-Jahrbuch noch die Angabe.
Bevor der WTG-Druckereibetrieb nach 1945 in Wiesbaden in großem Stil anlief, hatte die WTG schon eine vormals den Nazis gehörende Druckerei in Karlsruhe zur Verfügung gestellt bekommen. Zu deren Arrangement gehörte auch die Auflage, eventuelle technische Probleme usw. selbst in den Griff zu bekommen.
Und diesbezüglich gibt es bezogen auf jene Karlsruher Druckerei auch die Angabe:
„Erwin Schwafert wurde als Betriebsleiter eingesetzt und hatte die Verantwortung, dafür zu sorgen, daß Der Wachtturm dort so lange gedruckt würde, bis wir die Arbeiten in unserer eigenen Druckerei fortsetzen könnten."

Die CV Nr. 110 machte als Teil einer Serie über einen anderen WTG-Funktionär namens Heinrich Ditschi auch die Angabe über eine dreitägige Kreisversammlung der Zeugen Jehovas in Langenberg/Rhld im November 1951.
Darin auch die Detailangabe:
„Die Predigtdienstschule (damals Theokratische Dienstamtschule) leitete Bezirksdiener Erwin Schwafert, der damals auch noch die Funktion eines Rechtsberaters der WTG innehatte. Als Lehrstoff diente das Buch "Theokratische Hilfe für Königreichsverkündiger". Wenn ich (der Berichterstatter in der CV) mich recht entsinne, wurde abgehandelt: "Der Vorbeimarsch heutiger Religionen geht weiter".

In ihrer Nr. 124 erwähnt genannte CV erneut den Vorgenannten.
Diesmal wird eine Kreisversammlung in Wattenscheid des Jahres 1952 genannt.
Darin auch die Detailangabe:
„Überraschenderweise wurde diese Kreisversammlung auch nicht von Bezirksdiener Erwin Schwafert geleitet, sondern vom deutschen "WTG-Chef": Zweigdiener Erich Frost!"
(Zitate ohne inhaltliche Gewähr).

Danach scheint sich die Spur jenes Schwafert, soweit er in der Publizistik Mit-Erwähnung fand, zu verlieren
 

Zu der verklärenden Sicht, durch die rosarot gefärbte Brille gesehen, die Zeugen Jehovas in der DDR betreffend, ein Zitat aus deren offizieller Zeitschrift, dem „Wachtturm", Ausgabe vom 1. April 1991 (S. 30f.).
Also zu einem Zeitpunkt, wo der politische Umbruch in Ostdeutschland gelaufen war.
Genannter „Wachtturm" kommentiert unter der Überschrift

„Politik — Ein Stück Auftrag des Evangeliums?"

Da ich nicht zu den Stammlesern dieses Forums gehöre, enthalte ich mich eines Kommentares (der mir durchaus möglich wäre).
Ich zitiere einfach den fraglichen WT-Text ungekürzt.
Bei einer redaktionellen Bearbeitung könnte man sicherlich einiges streichen, und die Kerngedanken mehr herausstellen. Das sei denn an diesem Ort aber nicht meine Aufgabe.

Nun also noch das angekündigte Zitat:
„GEMÄSS Joachim Meisner, dem Erzbischof von Köln und früheren prominenten ostdeutschen Geistlichen, ist es „eine Häresie zu sagen, Politik ist ein schmutziges Geschäft, damit macht man sich die Hände schmutzig". 1989 sagte er in einem Interview: „Politik ist ein Stück menschlicher Realität und damit ein Stück Auftrag des Evangeliums an uns. Hier müssen wir uns herausfordern lassen. Wir müssen auch alle politischen Institutionen, von den Gewerkschaften und Verbänden bis hin zu den politischen Parteien im guten Sinne unterwandern, damit es auch einen Sockel christlicher Substanz in diesen Bewegungen und Parteien gibt, aus denen sich dann auch Persönlichkeiten herausmänteln, die in führender Position Akzente in der Deutschland- und Europapolitik setzen."
Die folgenden Zitate aus der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' zeigen, daß viele — katholische und protestantische — Geistliche Meisners Ansicht teilen.
„Schon sechs Tage nach seiner Wahl [im Oktober 1978] kündigte er [der Papst] an, daß er, der Osteuropäer, sich nicht mit dem Status quo dieser europäischen Welt zufriedengeben wolle . . . Manche hielten es für eine Predigt, doch es war ein politisches Programm" (November 1989).
„In einigen Orten [in der Tschechoslowakei] gewann die Kirche hohes Ansehen als Vorkämpfer beim Umsturz. So haben in der nordböhmischen Bischofsstadt Leitmeritz (Litomrice) die Studierenden des dort gelegenen Priesterseminars . . . im vorigen November die gewaltlose Revolution geführt" (März 1990).
„Das wöchentliche Friedensgebet in der [protestantischen] Nikolaikirche, das schon zehn Jahre lang ohne Aufsehen gehalten wurde, [ist] in diesem Jahr plötzlich zum Symbol des Umbruchs, der friedlichen Revolution in der DDR geworden. . . . Ungezählte Pfarrer und Laien aus den Gemeinden [nehmen] regelmäßig an den anschließenden Demonstrationen teil" (Dezember 1989).
Erzbischof Meisner gab in dem Interview auch folgendes zu verstehen: „Wir können nicht warten, daß uns christliche Politiker vom Himmel fallen . . . Und hier werde ich nicht müde, junge Christen . . . zu ermutigen, am politischen Leben teilzunehmen. . . . auch in Seniorenkreisen sage [ich]: Ihr dürft keine Wahl vorübergehen lassen wo ihr euch nicht eingemischt habt."
So waren auch 19 Mitglieder der Volkskammer der DDR, die im März 1990 gewählt wurde, Geistliche. Die Religion war im Kabinett ebenfalls gut vertreten. Über einen der drei Geistlichen in dieser Runde, den Verteidigungsminister Rainer Eppelmann (übrigens ein erklärter Pazifist), schrieb das 'Nassauer Tageblatt': „Für viele . . . ist er einer der Väter der sanften Revolution."
Jehovas Zeugen in Osteuropa, deren Zahl in die Hunderttausende geht, freuen sich über die größere religiöse Freiheit, die sie jetzt haben. Aber sie benutzen sie nicht dazu, sich in politische oder soziale Auseinandersetzungen einzumischen. In Übereinstimmung mit dem Auftrag des Evangeliums, der in Matthäus 24:14 dargelegt wird, folgen sie Jesu Beispiel, sich aus der Politik herauszuhalten, und verkündigen statt dessen die gute Botschaft von Gottes Königreich als einzige Hoffnung der Menschheit. Die Geistlichen der Christenheit — in Osteuropa und anderswo — sollten klugerweise dasselbe tun (Johannes 6:15; 17:16; 18:36; Jakobus 4:4).

Christel hat geschrieben:

Ich schrieb bereits:

Christel hat geschrieben:

Etwa Ende 1988 Anfang 1989 sagten mir Zeugen Jehovas, dass ihre jungen Männer, die ja den Wehrdienst verweigern mußten (auch den Dienst als Bausoldat) seit ein paar Jahren in Ruhe gelassen würden und nicht mehr ins Gefängnis müßten.

Ich gehe davon aus, dass das so stimmt und folglich zu dieser Zeit kein ZJ als Wehrdienstverweiger im Gefängnis saß!

Um eine den Zeugen Jehovas selbst zugehörige Quelle dazu zu zitieren.
Hans-Hermann Dirksen (Zeuge Jehovas) schreibt in seinem Buch „Keine Gnade den Feinden unserer Republik" auf Seite 780:

„1983 wurden daher wiederum keine Zeugen Jehovas einberufen, und in Abstimmung mit dem Staatssekretär für Kirchenfragen sollte dies auch im folgenden Jahr 1984 so gehandhabt werden. Erich Honecker selbst soll als Vorsitzender des Staatsrates und des Nationalen Verteidigungsrates die Weisung erteilt haben, "keine Einberufungsbefehle an solche Wehrpflichtige herauszugeben, von denen bekannt war, daß sie dem Befehl wahrscheinlich nicht Folge leisten würden und demzufolge strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden mußten."

In seinen nachfolgenden Ausführungen bemüht sich Dirksen dann aber nachzuweisen. Es gab auch weiterhin Verurteilungen in der Sache. Als relativen Höhepunkt der Verurteilungen in Wehrdienstsachen von Zeugen Jehovas, bewertet Dirksen das Jahr 1980, dass dann durch jene für das Jahr 1983 beschriebene Politik abgelöst wurde.
Wesentlicher indes dürfte das Jahr 1985 bei diesem Themenkomplex sein.
Dazu schreibt Dirksen ( Seite 782, 783).

„In einem vertraulichen Vermerk vom 20. September 1985 bestätigt sich die Anordnung einer Einberufungsaussetzung für die Zeugen Jehovas durch das Ministerium für Nationale Verteidigung:
"Die Genossen gehen weiter davon aus, daß die Weisung aus dem Jahre 1983 hinsichtlich der differenzierten Bearbeitung und Entscheidung bei Wehrdienstverweigerern Gültigkeit hat. Die Wehrgesetzgebung wird konsequent durchgesetzt, aber Konfrontationen sind zu vermeiden. [...] Im November 1985 sollen nun auf Weisung des Genossen Generalleutnant Streletz in Abstimmung mit dem Genossen Erich Honecker 50 Wehrpflichtige des Jahrgangs 1950 eingezogen werden, die bei ihrer Musterung erklärt haben, daß sie den Wehrdienst verweigern. Insgesamt handelt es sich bei diesem Jahrgang 1950 um ca. 150-170 Personen, die diese Entscheidung getroffen haben. Werden sie 1985 nicht gezogen, sind sie über das 36. Lebensjahr hinaus und fallen aus dem Grundwehrdienst heraus. Da aber 75-80% der Wehrdienstverweigerer .Zeugen Jehovas' sind und die Weisung ausdrücklich erteilt wurde, diesen Personenkreis nicht einzuziehen, werden die verbleibenden Wehrdienstverweigerer sich primär aus dem Bereich der Glieder evangelischer Kirchen zusammensetzen."

Zugehörige Fußnote Nr. 204 weist Dirksen mit dem Quellenbeleg aus
Bundesarchiv Berlin, Staatssekretär für Kirchenfragen, Bestand 0-4, Bd. 1017
SfK Vermerk, 20. 9. 1985

Weiter im Text von Dirksen (S. 783)
Insofern bestätigt sich auch die Existenz einer Anweisung Erich Honeckers, Jehovas Zeugen nicht einzuberufen und wegen Wehrdienstverweigerung zu verhaften und zu verurteilen. Für das Jahr 1986 lassen sich keine Verhaftungen feststellen. Im Jahre 1987 fand eine Verhaftung am 5. August 1987 in Eberswalde statt. ... hatte zu früherer Zeit seinen Wehrdienst abgeleistet, war aber danach ein Zeuge Jehovas geworden. Als er 1987 eine Einberufung zur Ableistung des Reservistenwehrdienstes erhielt, erklärte er, daß er sich nunmehr zum Glauben der Zeugen Jehovas bekehrt habe und daher den Wehrdienst verweigere. Daraufhin
wurde er verhaftet ..."

Außer dem einen genannten Fall aus dem Jahre 1987, muss auch Dirksen einräumen.
Namentlich das Jahr 1985 erwies sich als eine Zäsur. Ab jenem Jahre wurden Jehovas Zeugen in der DDR in der Wehrdienstangelegenheit „planmäßig vergessen" (ohne das allerdings in der Öffentlichkeit publik zu machen. Letzteres ist auch richtig)

An anderer Stelle kommt Dirksen auch auf die dem Jahre 1964 zuzuordnende Einführung des sogenannten Bausoldatendienst zu sprechen.
Dabei findet sich bei Dirksen die durchaus auch beachtliche Einlassung: (Seite 765, Fußnote 148)
„Anscheinend wurde nach dem Erlaß des Gesetzes über die Baueinheiten kein Zeuge Jehovas mehr zum regulären Wehrdienst eingezogen."

Ergo beschränkten sich die nachweisbaren Fälle justiziabler Verurteilungen von Zeugen Jehovas, ab diesem Zeitraum, auf die Verweigerung (auch) des Bausoldatendienstes.

Um nochmals auf den von Dirksen genannten Quellenbeleg aus dem Aktenbestand des vormaligen Staatssekretariates für Kirchenfragen zurück zukommen.
Mir Repros daraus kann ich zwar nicht dienen. Gleichwohl war mir dessen Einsichtnahme (noch am vormaligen Bundesarchiv-Standort in Potsdam) möglich.
Aus meinen dabei getätigten handschriftlichen Notizen sei folgendes zitiert (was sich im Prinzip mit der Aussage von Dirksen deckt).

„DO4-1017

Oberstes Gericht der Deutschen Demokratischen Republik
Vizepräsident
Berlin, den 3. 1. 1983
Bei Strafverfahren gegen Wehrdienstverweigerer vor den Militärgerichten ergeben sich - wie besonders die letzte Einberufungsperiode gezeigt hat ... folgende Probleme, die durch die Rechtsprechung nicht gelöst werden können ...
Es wäre zu prüfen, ob die bisherige Straf-Praxis bei solchen Wehrpflichtigen, die jeglichen Wehrdienst - also auch den Wehrdienst ohne Waffe - ablehnen, verschärft werden soll. Das träfe auch für die Verweigerung von Reservisten-Wehrdienst zu. In der bereits genannten zentralen Orientierung bei Einführung der Wehrpflicht wurde davon ausgegangen, daß sie Freiheitsstrafen in einer solchen Höhe erhielten, daß sie nicht vom weiteren Wehrdienst gesetzlich ausgeschlossen wurden, obwohl die Strafbestimmungen wesentlich höhere Strafen zulassen würden - Höchststrafe 5 Jahre Freiheitsentzug. Die Notwendigkeit für diese Praxis besteht gegenwärtig nicht mehr. Dadurch hat sich eine schematische Strafhöhe ergeben, die jeweils etwas über der Zeit des zu leistenden Wehrdienstes lag.
Höhere Strafen könnten eine größere Abschreckung bewirken. Letzteres träfe allerdings nicht zu für die sogenannten "Zeugen Jehovas", die auch unter diese Gruppe fallen. Eine spezielle Strafpraxis gegen diese Personen - wie etwa Verurteilung auf Bewährung - wäre ebenfalls aus den bereits genannten Gründen nicht möglich. Auch hier gilt das bereits Dargelegte sinngemäß.
Wenn diese Personen nicht in den Strafvollzug kommen sollen, dürfen sie nicht einberufen werden. die Entscheidung liegt jedoch außerhalb der Kompetenz der Militärjustizorgane.
Penndorf
Generalmajor

Information für den Staatssekretär
Wilke 6. 12. 1983
Bei meinem Gespräch bei den Genossen der NVA in Strausberg ...
Bei der Einberufung totaler Wehrdienstverweigerer war man ebenso wie bei Reservisten, die der Einberufung nicht folgen würden, so verfahren, daß sie 1983 nicht einberufen, also auch nicht abgeurteilt werden müßten. Das gleiche gilt für solche Wehrpflichtige, die die Annahme ihrer Wehrdokumente verweigern.
Man schlägt vor, auch 1984 im April und Mai so zu verfahren (Wahlen am 6. Mai). Aber nach dem 35. Jahrestag der DDR, also bei der Novembermusterung, diesen Personenkreis einzubeziehen. Es geht dabei pro Jahr um 250 - 300 Personen, von denen ca. 200 den "Zeugen Jehovas" angehören.

Abt. II Berlin, den 20. 9. 1985
(Dr. Wilke)
Vertraulicher Vermerk über ein Gespräch mit Generalmajor Potzer, Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR, am 18. 09. 1985
Im November 1985 sollen nun auf Weisung des Genossen Generalleutnant Strelitz in Abstimmung mit dem Genossen Erich Honecker 50 Wehrpflichtige des Jahrganges 1950 eingezogen werden, die bei ihrer Musterung erklärt haben, daß sie den Wehrdienst verweigern. Insgesamt handelt es sich bei diesem Jahrgang 1950 um ca. 150 - 170 Personen, die diese Entscheidung getroffen haben.
Werden sie 1985 nicht gezogen, sind sie über das 36. Lebensjahr hinaus und fallen aus dem Grundwehrdienst heraus. Da über 75 - 80% der Wehrdienstverweigerer "Zeugen Jehovas" sind und die Weisung ausdrücklich erteilt wurde, diesen Personenkreis nicht einzuziehen, werden die verbleibenden Wehrdienstverweigerer sich primäre aus dem Bereich der Glieder der evangelischen Kirchen zusammensetzen, bzw. diesen Kreisen nahe stehen.
Da beim Staatssekretär für Kirchenfragen hier schon Durchschriften von Eingaben kirchenleitender Personen vorliegen, möglichst die Prozesse zu vermeiden und diese Reservisten nicht einzuziehen, zeichnet sich auch hier ein neues Konfliktfeld vor dem XI. Parteitag der SED ab.

Zum Thema Robert-Havemann-Gesellschaft kann ich keine Aussage tätigen, da mir dazu kein als Grundlage dienender Quellenbeleg bekannt ist. Für mich stellen sich Gruppierungen, wie die vorgenannte, besonders unter dem Aspekt dar:
Was haben sie zu einem in Rede stehenden Thema zu sagen, oder nicht zu sagen.
Begriffe wie „Sympathie" oder „Antipathie" laufen dann unter „ferner liefen".
Zumindest in der Selbstinterpretation der Zeugen Jehovas, bewerten sich diese als die relevanteste Gruppe beim Thema Wehrdienstverweigerung.

In einem Aufsatz der Zeitschrift „Horch und Guck" (Nr. 46/2004, auch im Internet ermittelbar) schreibt der bereits genannte Dr. Dirksen auch:
„Es gab für die Zeugen Jehovas keinen großen Diskussionsbedarf darüber, wie sie sich angesichts der 1962 im SED-Staat erneut eingeführten Wehrpflicht verhalten sollten,"
Da wäre wohl noch zu ergänzen.
Den nicht vorhandenen Diskussionsbedarf gibt es bei den Zeugen Jehovas auch noch in anderen Bereichen ...
Im übrigen lassen sich in der Zeugen Jehovas-Literatur (wenn auch bezogen auf die 1950er Jahre), deutliche Aussagen nachweisen. Man bewerte sich sich nicht als grundsätzliche Pazifisten. Und das auch unter Hinweis auf das Alte Testament der Bibel. Und unter dem Hinweis, den Privilegienstand den man in den USA bei dem Thema erzielt hatte, möchte man halt das auch anderswo so haben.
Man würde „dann kämpfen wenn es Jehova befiehlt". Es käme also halt auf die „richtigen Befehlshaber" an.
Die den eigentlichen Zeugen Jehovas zur Verfügung stehende CD-ROM mit WTG-Schrifttum ab 1970 weist noch heute, Quellenverweise unter dem Stichwort „Pazifisten" zu jenem Artikel aus den 1950er Jahren nach (als Verweis ohne Textangebot), obwohl, obwohl Schrifttum vor 1970 in ihr „außen vor" bleibt.
Nachgewiesen wird unter anderem:
Jehovas Zeugen sind keine Pazifisten: „Wachtturm" 15. 3. 1951 S. 84-89;
Jesus Christus ist kein Pazifist: gleicher „Wachtturm" S. 86.
Insofern werden diese damaligen Aussagen als auch für die Gegenwart noch verbindlich erklärt.

Gast hat geschrieben:

Ich sehe nur, dass die Zeugen Jehovas aus der DDR die Stigmata davongetragen haben, die der katholischen Kirche heute fehlen.

Kann man „Äpfel mit Birnen vergleichen"? Einige meinen es zu können. Sachgerecht ist es wohl weniger.
Was war denn der wesentliche Aspekt, welcher die beiden deutschen Diktaturen (Hitlerdeutschland und Ostdeutschland) in der Zeugen Jehovas-Angelegenheit, im besonderen „auf die Palme" brachte? Es war wohl deren vermeintliche Politikabstinenz.
Registrierten Nazis und Nachfolger etwa bei ihrer November 1933-Volkszählung (genannt „Wahlen"), da haben sich doch tatsächlich einige wenige es erlaubt dafür zu sorgen, dass jene Volkszählung kein „Hundertprozentiges" Ergebnis aufwies (Eigentlich wären ja wohl mehr als Hundert Prozent angesagt gewesen, zumindest in Nazisicht).

Und dann reagierten selbige eben auf ihre sattsam bekannte Art. In Kleinstädten wurden gar, ermittelte Nichtwähler mit Plakaten behängt, durch die Straßen geführt; sie hätten es gewagt, dem „größten Feldherrn aller Zeiten" eben nicht ihre Stimme zu geben.
Liebend gerne hätten die Kommunisten, zu ihrer Zeit, das gleiche Spektakel wiederholt, wagten es nur nicht, im Hinblick auf die Außenwirkung solcher Aktionen. Aber ihre Geisteshaltung war verdächtig ähnlich denen der Nazis.

Gleichwohl bewegte sich das alles im Promillebereich.
Weder zu Nazi noch zu Ostdeutschen Zeiten, kamen die das so praktizierten, über den Status einer Minderheit hinaus.
Gleichwohl hatte der Hass beider Diktaturen damit ein Ziel gefunden, auf dass er sich einschießen konnte, und man schoß sich ein.

Dann sei doch auch noch an den katholischen Bischof Sproll von Rotenburg zu Nazizeiten erinnert. Auch der wähnte, es nicht verantworten zu können, bei einer Volkszählung vorgenannter Art, mit zumachen. Es ist ihm sicherlich nicht gut bekommen.
Insofern lassen sich ähnliche Bespiele, gleichfalls im Promillebereich, auch andernorts nachweisen. Erinnert sei auch an einen Pfarrer Paul Schneider aus dem Hunsrück, im evangelischen Bereich, der aus ähnlicher Motivation ins KZ einrücken musste.

Um zu Nazizeiten ins KZ zu gelangen, gehörte sicherlich nicht viel. Das betraf keineswegs „nur" die Zeugen Jehovas. Einen den es auch erwischte, und der sich im KZ in der „Strumpfstopferkompanie" wiederfand, war der Schriftsteller Ernst Wiechert. Und sensibler als vielleicht andere, bewertete er seine Mitleidens-Genossen in jenen bitteren Tagen. Und er bescheinigte letztendlich den Zeugen Jehovas, ihr Ungemach das sie da zu erdulden hatten, sei letztendlich das von Narren, die da glauben, man dürfe nur Gras als Nahrung essen (symbolisch zu verstehen).
Er konnte sich also nicht dazu durchringen, dem agieren der Zeugen eine „Vorbildfunktion" zuzuerkennen.

„Es ist später als du denkst", ein Zeugen Jehovas-Slogan aus dem Jahre 1949, verdeutlicht einen weiteren wesentlichen Aspekt, ihre Endzeit-Nahorientierung. Jenes „später" wurde dann schon mal bis 1975 hinausgeschoben, und danach durch eine „Wischi-waschi-Mixtur" ohne konkrete Datennennung ersetzt.

Damit ist man weit entfernt von jener Position, die in der (Legende) einem Luther zugedichtet wird, der da mal postuliuert haben soll (wie gesagt Legende). Wenn morgen der jüngste Tag anbrechen würde, so würde er dennoch heute noch sein „Apfelbäumchen" pflanzen.

Ein weiterer Schriftsteller, Gerhart Hauptmann, beschrieb mal in einem Roman („Der Narr in Christo Emanuel Quint"), die Geistesgeschichte der Zeugen Jehovas (auch der, obwohl die zum Zeitpunkt der Abfassung seines Romans noch keine Relevanz besassen). Und er lässt seine Story mit einer markanten Episode ausklingen.

Da waren nunmehr einige der vordem verachteten, in der gesellschaftlichen Anerkennung „aufgestiegen".
Dieser „Aufstieg" indes kostete auch seinen Preis.
Auch wenn Hauptmann es expressis verbis nicht mit ausführt, war dieser Preis mit dem des Simson zu alttestamentlichen Zeiten vergleichbar.

Vorher ein kraftvoller Mensch, der da selbst Tempel mit bloßen Händen einzureissen vermocht haben soll, wurde es ihm zum Verhängnis, das mit dem Scheren seiner Haarpracht, auch seine „wundersame Kraft" verloren ging.

Genau auf diesem Level sind auch die heutigen Zeugen Jehovas, mit ihrem Anspruch, auch KdöR sein zu wollen, inzwischen angelangt.
Friedrich Baumgärtel publizierte im Jahre 1958 mal ein Buch mit dem Titel „Wider die Kirchenkampf-Legenden". Das nahm selbstredend auf die sogenannten „Großkirchen" bezug.
Einer neuzeitlichen Kirchenkampf-Legende begegnet man heutzutage im Zeugen Jehovas-Bereich im besonderen.

Ihre Protegierer vergessen nur eines hinzuzufügen.
Auch sie propagieren letztendlich nur eines.
Man dürfe nur symbolisches „Gras" als menschliche Nahrung essen.
Die Antwort darauf kann schon in Ernst Wiechert's „Der Totenwald" nachgelesen werden.

Das Thema Atheismus in der vormaligen DDR, reduziert sich im Kern auf den Aspekt Totalitarismus.
Schon zu Nazizeiten ist der Hitler’sche Slogan überliefert:
Die Alten mögen in die Kirche wanken - die Jugend indes gehört mir.

Von dem gleichen Impetus waren auch die Ostdeutschen Apparatschicks beseelt.
Sie wollten die Jugend nicht primär aus Gründen eines vermeintlich „reinen Atheismus" vereinnahmen, sondern als aktive Unterstützer ihrer Politik, die sie denn für „richtig" ansehen zu müssen glaubten. Diese Politik (Verstaatlichungen etwa in großem Umfange) kann man in der rückblickenden Schau als gescheitert bewerten.

Es gab zwar in der Weimarer Republik auch die sogenannt „religiösen Sozialisten". Die wiederum waren in der Gesamtkirchlichen Landschaft eine Minderheit. Eine Minderheit, nicht selten von der kirchlichen Majorität auch aktiv bekämpft. Und die kirchliche Majorität war in der Regel Deutschnational bis auf die Knochen.

Stichwort Martin Niemoeller mit seinem programmatischen Buch „Vom U-Boot zur Kanzel". Und Niemoeller’s Position war keineswegs eine Außenseiter-Position. Die der „religiösen Sozialisten" hingegen, hatte sehr wohl Außenseiterstatus, ohne nennenswerten tatsächlichen Einfluss in der kirchlichen Landschaft.
Man könnte noch ergänzend hinzufügen. Die Schnittmenge zwischen den Hugenberg’schen Deutschnationalen (kirchlicherseits stark favorisiert) und den Hitlerristen, war verdächtig eng. Mag Hugenberg auch keine konkreten Kriegspläne favorisiert haben (das war das primäre Charakteristikum der Hitleristen). Aber ansonsten war, was die favorisierte Innenpolitik beider Gruppen anbelangt, weitgehender Konsenz, auch demonstriert anläßlich der „Harzburger Front".

Insofern bestand zwischen den aufgrund russischer Bajonette an die Macht gehievten Ostdeutschen Kommunisten und kirchlichen Kreisen eine weitgehende Entfremdung.
Dennoch „zähmten" sich die Ostdeutschen Kommunisten anfänglich.
Es lässt sich archivalisch nachweisen, dass sie nach 1945 es strikt verhinderten, dass die zu Weimarer Republikzeiten relativ starken Freidenker, in organisatorischer Form wieder Fuss fassen konnten.
Die Entscheidung, staatlich besoldete theologische Fakultäten wieder an den Ostdeutschen Universitäten zuzulassen, wurde schon sehr früh gefällt und blieb auch bis zum Ende der DDR voll intakt.

Als ein Olaf Klohr etwa, in den 1960er Jahren an der Universität Jena, einen sogenannten „wissenschaftlichen Atheismus" aufziehen wollte, wurde er alsbald nach faktischem Ultimatum der Ost-CDU „in die Wüste geschickt". Die SED beugte sich diesem Ultimatum.
Künftig konnte Klohr nur noch künftige Seefahrtsoffiziere, über seinen „wissenschaftlichen Atheismus" belehren.
Eine Schriftenreihe dazu, die Klohr herauszugeben sich bemühte, wurde in der DDR als Geheime Verschlussache" behandelt. Ja nicht etwa öfffentliches Aufsehen damit erregen.
Aus dieser großen Angst, wurden sogar eigene Gesetze verletzt.

Die Deutsche Bücherei Leipzig, hatte einen gesetzlichen Pflichtexemplarsanspruch darauf.
Noch heute ist ihr Bestand dazu lückenhaft, andere wissenschaftliche Bibliotheken erhielten noch weniger, bis null komma nichts davon.
Ich hatte mal versucht mit Klohr (wie er noch lebte) einen Kontakt aufzubauen.
Ein einziges banales Antwortschreiben von ihm erhielt ich dann ja auch. Inhaltlich völlig nichtssagend.
Viel aufschlußreicher war die Art, wie er diesen Brief versandte.
Per Kurierpost. Das heißt auf einem Postwege der speziell für „Geheimdokumte" konzipiert war in der DDR. Ein fallweises Einschreiben tat es also nicht. Nein, es musste die Kurierpost sein.
Das war dann auch Ausdruck der großen Angst der Ostdeutschen Apparatschicks, die CDU-Blockflöten könnten ihr Ultimatum, der oder wir, erneut wiederholen.

Was nun die Jugendweihe anbelangt.
SED-Funktionär Ulbricht, entstammte einem Elternhaus Freireligiöser Prägung. Von dort war und ist der Schritt zum Agnostizismus/Atheismus sicherlich nicht weit in Vergangenheit und Gegenwart. Dort entstammt auch die Jugendweihe. Sie wurde dann in der Tat Ostdeutscherseits stark forciert.

Das aber auch nicht zuletzt deshalb weil kirchliche Kreise in Vergangenheit (und sicherlich auch in der Gegenwart in nicht unbeträchtlichem Umfange) den Politikvorstellungen konträr gegenüberstehen, wie sie denn glauben Linksorientierte Kreise forcieren zu sollen oder zu müssen (wobei ich mich jetzt einer Bewertung diesbezüglicher Politikansätze enthalten möchte).

Ergo ist der Dissenz etwa Ostdeutsches Regime - kirchliche Jugendweihe, im Hauptkern den Unterschiedlichen Politikansätzen zuzuschreiben.
Mit Sicherheit aber nicht im Stile der albanischen Radikalinski, die da wähnten zu Ostzeiten, den ersten „atheistischen Staat der Welt" proklamieren zu sollen, und dabei mit Pauken und Trompeten, jämmerlich gescheitert sind!

Querbeet 05

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