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Geschrieben von Drahbeck am 04. September 2004 17:46:56: Als Antwort auf: Re: Vor rund fünf Jahren auf der Webseite geschrieben von D. am 28. August 2004 06:53:23: In den rund fünf Jahren des Bestehens der Gebhard-Webseite sind einige Themen zusammengekommen. In sporadischen Abständen, sollen einige Links davon wieder mal vorgestellt werden. Einige Anmerkungen zu sattsam bekannten Verleumdungsstrategien. Der Höhepunkt der Twisselmann'schen Wirksamkeit (publizistisch seit 1958) dürfte inzwischen wohl eher der Vergangenheit angehören. Er sprach und spricht ohnehin nur die tatsächlich an, die sich einer evangelikalen Form des Christentums zugehörig wissen oder mit ihr sympathisieren. Ein neueres Beispiel der Kontroversen in Sachen Zeugen Jehovas kann man auch mit dem
Namen Waldemar Hirch festmachen. Letzterer nunmehr im Besitz eines Dr.-Titels ist dann
auch mit einer Webseite unter dem Namen neuegeschichte" seit einiger Zeit im
Netz vertreten. Dennoch stolpert man schon über diese Konstruktion. Ist der Dr. Hirch so materiell arm
das er sich eine Webseite von einem WTG-Funktionär sponsern lassen muß? Das ist kein
Vorwurf. Es gibt ja auch andere, welche kostenlose Internetpublikatonsmöglichkeiten
nutzen. Aber diese Webseite, ist in der Tat eine, für die eine monatliche Gebühr beim
sie hostenden Provider fällig ist. Die bezahlt nun ausweislich der Besitzverhältnisse
Herr Wrobel für Herrn Hirch. Neben der Rezensentin Anke Silomon, über deren Besprechung des Hirch-Buches (und verwandtem) der Autor offenbar nicht sonderlich glücklich ist, und dies auch durch einen entsprechenden Text auf seiner Webseite deutlich macht, hat er nun offenbar noch einen anderen Kontrahenten der Polemik für würdig befunden. Sein diesbezüglicher Manfred Gebhard, IM Kurt Berg" Falsches Spiel eines ewigen Querulanten" überschriebener Text ist vom September 2004 datiert. Sieht man auf den Kalender, kann er demzufolge auch noch nicht allzu alt" sein. In seiner Anmerkungsnummer Nr. 3 zitiert Hirch dazu auch aus der Stasiakte
des Gebhard. Zitierenswert erscheint ihm offenbar besonders das, was Stasifunktionär
Herbrich in seiner Einschätzung über Gebhard glaubt zu Papier bringen zu sollen. Nur
einen Satz vergaß" Herr Hirch mit zu zitieren, der in dem gleichen
Herbrich'schen Votum mit enthalten ist.
In seinem ziemlich wortkargem Votum äußert sich Herbrich auch nicht darüber, wann denn diese Zusammenarbeit" eingestellt wurde. Details die dem Hirch'schen Zerrbild nicht entsprechen, werden auch von ihm unter den Teppich gekehrt. Hirch gibt ja nun vor, die Webseite des Gebhard zu kennen. Er nennt auch ihre URL. Wenn
er sie denn wirklich kennt (oder kennen könnte) könnte er um Beispiel folgende Details
daraus entnehmen. Gemeldet hat sich statt dessen die DDR-Zensurbehörde (unter dem Firmenschild Hauptverwaltung Verlage und Buchwesen des Ministeriums für Kultur" firmierend). In einem diesbezüglichen Gesprächstermin (noch 1967) wurde die Ablehnung des Manuskriptes in mündlicher Form mitgeteilt, und das beim Union-Verlag eingereichte Manuskript zurückgegeben. Gleichfalls wurde mündlich in etwa sinngemäß erklärt. Erstlingswerke eines Autors seien wohl in den allerseltensten Fällen auf Anhieb Veröffentlichungswürdig. Man würde mir doch sehr empfehlen mit der Christlichen Verantwortung" zusammenzuarbeiten und mich dort weiterzuentwickeln". Herr Hirch meint, ich sollte doch mal etwas mehr von meinem vermuteten Insiderwissen preisgeben. Nun, so will ich denn kein Spielverderber sein. Meiner Erinnerung nach cirka Januar 1968, tauchten auf meiner Arbeitsstelle Funktionäre der Staatssicherheit auf, die ausdrücklich nach mir fragten. Das teilten mir jedenfalls meine Arbeitskollegen mit, an dem Tag war ich tatsächlich nicht anwesend. Die ließen nicht locker. Am nächsten Tag, gegen Feierabend tauchten die wieder auf, und diesmal erwischten" sie mich. Die stellten sich ganz offiziell als Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit vor. Ihre Aufforderung: Ich möchte sie doch in ein nahegelegenes Polizeirevier begleiten. Dort hatten sie wohl schon im voraus ein Zimmer für sich reserviert. Meine Erinnerung nach war diese Kontaktierung, soweit es meine Person betraf. eher frostig in der Atmosphäre. Anmerken sollte man auch noch, das bereits im Mai 1967 der Dieter Pape mich in meiner Privatwohnung aufgesucht und mir diverse CV-Ausgaben die bis dahin erschienen waren, hinterlassen hatte. Dann kam die Krankheitsgeschichte dazwischen. Und das geschilderte verfasste Buchmanuskript war in gewisser Hinsicht eine Reaktion auf diese CV-Ausgaben, die ich keineswegs als optimal" ansah. Kehren wir zur Stasi zurück. Nachdem sie ihren Monolog beendet hatten, kamen sie wohl selbst zu dem Resultat, ein Polizeirevier sei doch wohl nicht das rechte Ambiente für eine IM-Anwerbung. Sie schlossen ihren Monolog mit der Aufforderung, an einem bestimmten Tag kurz nach Ende meiner Arbeitszeit, im Foyer eines Hotels der gehobeneren Art in der Nähe des Bahnhofes Berlin-Friedrichstraße zu erscheinen. Sinnigerweise hatten sie sich da einen ganz bestimmten Termin als Datum ausgesucht. Tja, was wohl für einen? Wenn man von Kindheit an als Zeuge Jehovas erzogen wurde, wenn man selbst einschätzt, diese Erziehung hat eines bewirkt, nämlich die Erziehung zum Außenseitertum, dann stolpert man wohl auch nicht über den Umstand, das ausgerechnet der eigene Geburtstag, der ohnehin die Jahre davor nicht gefeiert wurde, dieser Termin war. Das Ambiente hatte sich nun, wie beschrieben, deutlich verbessert. Und das da ein mit Bedacht gewählter Tag vorlag, wurde auch dadurch unterstrichen, dass die Stasifunktionäre mit einem Blumenstrauß ausgerüstet diesen Termin gestalteten. Inhaltlich war es weiterhin ein Eisfrost-Veranstaltung. Einseitige Monologe wurden vorgetragen von den Stasifunktionären..- Flankierend nahm auch der Dieter Pape wieder direkten, diesmal intensivierten Kontakt mit mir auf. Hätte ich die Kraft haben sollen, schon damals aus dieser Zwangssituation auszubrechen? Vielleicht. Ich hatte sie damals nicht, denn das mich einiges von der WTG trennte und trennt, war offensichtlich. Ganz egal wer da als Gesprächspartner auf mich zukam. Jener Stasimonolog fand dann auch mal sein Ende, obwohl mir die vielleicht 60 Minuten wie Tage vorkamen. Nachdem sie mich dann mit dem Blumenstrauß entlassen, und nachdem ich mich auf dem einen Katzensprung entfernten Bahnhof Berlin-Friedrichstraße befand, zog mich ein dort befindlicher Papierkorb mit magischer Wucht an. Kurzentschlossen landete der Blumenstrauß dorthin. Ich weiss es nicht, aber ich gehe mal davon aus, das auch der Ostteil dieses Grenzbahnhofes von Überwachungskameras observiert wurde. Vielleicht hat man das diesergestalt diesen Fakt daher auch in Stasikreisen registriert? Wie auch immer. Beim nächsten von den Stasileuten vorsorglich arrangierten Termin war mit deren erste Frage, wie ich denn nach Hause gekommen sei. Ich habe über vorgenannte Episode nie geredet. Das ist faktisch das erste mal. Wie es dann zum Kapitel Uraniabuch kam, ist auf meiner Webseite im Detail bereits dargestellt, kann hier somit übersprungen werden. Festzustellen ist auch noch folgendes. Und das weiß auch Herr Hirch, bzw. kann es wissen. Praxis der Stasi war es, durchaus nicht immer auf eine schriftliche Verpflichtungserklärung zu bestehen. Für meine Person ist festzustellen. Eine solche Verpflichtungserklärung wurde nie an mich herangetragen und sie existierte demzufolge zu keinem Zeitpunkt. Das einzigste was später unterschrieben dann noch existierte, war die Sache mit dem
Uraniabuch. Dazu fuhr, ohne vorherige Mitteilung wohin und wozu, ein Stasifunktionär mit
mir mit seinem Dienst-PKW in eine menschenleere Waldgegend. Und dort angelangt, wurde mir
der Revers in Sachen Uraniabuch im PKW zur Unterschrift vorgelegt. Wie zitiert, äußerte sich Stasifunktionär Herbrich über mich negativ. Er hat allen
Grund dafür, denn der Fall Gebhard sollte sich in den nachfolgenden Jahren für ihn nicht
unbedingt karrierefördernd auswirken. Liest man in einer Stasi-Schulungsschrift (auch auf
meiner Webseite dokumentiert), das diejenigen IM die freiwillig, aus Gegnerschaft gegen
die WTG, für eine Zusammenarbeit" gewonnen werden konnten, den
Stasiforderungen gegenüber ausbrechen", so sollte das Herbrich beim Falle
Gebhard noch höchstperspönlich erfahren. Die Stasi hatte große Pläne. Kontaktierung mit den Willy Müller war schon mal fest eingeplant. Die aber schon entwickelte sich nicht so, wie die Herbrichs, sich das vorgestellt hatten. Selbst Hirch muß über Dritte wiedergegeben, diesen Fakt referieren. Dann der nächste Schlag (für Herbrich). Da hatten sie doch ihren IM Wolfgang Daum" (seines Zeichens Betheleinbrecher) zum Nachfolger des Müller erkoren. Stimmte die Chemie" zwischen Daum und Gebhard. Ein Sachkenner würde das mit Sicherheit nicht behaupten. Und Schlag für Herbrichs Karriere. Gebhard erklärt 1972 die Zusammenarbeit mit Daum und der CV Gera für endgültig beendet. Hat nun Gebhard den Bruch mit der Stasi daran angehängt. 1972 noch nicht; auch in Einschätzung der realen Machtverhältnisse. Dazu war die Uraniabuchsache noch zu frisch. Dann aber 1976 erfolgte auch dieser Bruch offiziell. Der Anlass? Zensur der Stasi bei dem Periodikum Gespräche und Kommentare" Nr. 21, die denn auch nie erschienen ist. Anlässlich dieses Eklats wurde dem Herbrich durch Gebhard wörtlich erklärt: Dann trennen sich eben unsere Wege". Und damit war dann endgültig Schluss. Entgegen der Hirch'schen Interpretation gab es dann sehr wohl in den achtziger Jahren noch eine Eskalation, namentlich als direkte Folge des Konikbuches, worüber auch auf der Webseite berichtet wurde. Es ist richtig. Gebhard ist zu DDR-Zeiten mit seinen Konflikten nie an die Öffentlichkeit gegangen. Das in seinem Schriftsatz an das Staatssekretariat für Kirchenfragen er indes kein Blatt vor dem Munde genommen hat, weiß auch Hirch. Wieso hätte ich damals mit diesen Konflikten an die Öffentlichkeit gehen sollen? Wem hätte das genutzt? Sicherlich der WTG, sicherlich auch den westlichen Falken. Diese Option, die zum Beispiel ein Herr Rainer Eppelmann sehr bewusst wahrgenommen hat, habe ich für mich bewusst ausgeschlagen. Die Stasi war wohl doch nicht ganz so dicht", wie sie sich das vorstellte. Indiz ist für mich auch, dass da nach 1985 sehr wohl einige Personen auf mich zugekommen sind, wo ich mir bei nüchterner Analyse sagte. Die sind vom Westen geschickt, die haben auf irgendwelchen Wegen Wind von meinen Konflikten bekommen. Ich hätte die angebotenen Offerten, markgerecht verpackt, nur annehmen zu brauchen. Und der Westen hätte zu dieser Zeit einen erneuten zusätzlichen Dissidenten feiern können. Ich habe diese Grenze bewusst nicht überschritten. Bis auf einen Ausnahmefall meinen leiblichen Kousin betreffend, den ich da mal ein paar Hinweise, einschließlich des Hinweises das die Deutsche Staatsbibliothek Berlin in ihrer Handschriftenabteilung auch Materialien über den Schriftsteller Paul Zech verwahrt, gegeben hatte. Daran war er interessiert. Das war ein Thema außerhalb der Zeugen Jehovas. Und es ist mir postwendend schlecht bekommen. Sei es durch Postüberwachung, oder sei es auf anderen Stasi-üblichem Wege. Aber das entscheidende Wissen in Sachen Zeugen Jehovas habe ich zu DDR-Zeiten nicht
preisgegeben. Und ich halte diese Entscheidung nach wie vor für richtig. Aber kehren wir zur Mitte der siebziger Jahre zurück. Um also die selbstgestellte Frage zu beantworten, das Studium" auf eigene Rechnung und nach Feierabend wurde fortgesetzt. Mit dem Unterschied jetzt, dass Bestände wissenschaftlicher Bibliotheken genutzt wurden. Tja das passt nun überhaupt nicht ins Hirch'sche Strickmuster, der davon ausgeht: Einmal Stasi-Marionette - immer Marionette. Herr Hirch, dass muss ihnen noch sagen: Sie sind mir zu billig in ihrer Argumentation, um mich mit ihnen weiter ernsthaft auseinanderzusetzen. Seien Sie zufrieden, dass der BND auf sie noch nicht zugekommen ist. Sonst würde man vielleicht auch eines Tages von einem IM Waldemar Hirch im Dienste eines anderen Dienstes dieses unsauberen Gewerbes, in Ost und West gleichermaßen präsent, reden. Im übrigen habe ich zu weiteren Details ihrer unsauberen Ausführungen bereits früher Stellung genommen. Man vergleiche beispielsweise dazu auch: |