Thomas Griebel


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 31. Mai 2004 07:54:30:

Es hat sich ja erst kürzlich hier wieder gezeigt, dass nicht jeder Sinn für historische Forschungen hat. Insofern mögen jene auf die das zutrifft, dass hier jetzt überlesen.
Nur der Hinweis:
Im Hausarbeitenarchiv findet sich jetzt auch eine Arbeit von Thomas Griebel vor über:
„Christliche Religionsgemeinschaften in Zittau 1933-1945".
Da wird eine regional bezogene Zusammenfassung geboten. Die Zeugen Jehovas sind da nur eines von mehreren Themen. Auf sie bezogen wird man wohl nicht von grundlegend neuen Einsichten ausgehen können. Aber da dieser Text auch im Internet zugänglich ist, sei durchaus einmal auf ihn hingewiesen.

Als kleiner Fehler sei notiert, dass Griebel, der richtig ausführt, es gab schon regionale Verbote, das reichsweite Verbot für den 1. April 33 terminiert. Das war erst später. Beleg: Wachtturm und Goldenes Zeitalter erschienen noch bis einschließlich ihrer Juniausgaben.

Bemerkenswert auch wie die Reaktion auf die Flugblattaktion der Zeugen Jehovas vom 12. 12. 36 bei der übrigen Bevölkerung war. Die WTG hält sich ja bekanntlich auf diese Aktionen sehr viel zugute. Griebel zitiert aus den Akten:
„"daß von sämtlichen Empfängern derartiger Schriften, die später an Amtsstelle erschienen und diese hier abgaben, ausnahmslos erklärt wurde, daß sie die Briefsendungen sofort als eine solche religiösen Wahnsinns erkannt und angesehen hätten."

Über einen der Doppeltverfolgten (Naziregime und DDR) notiert der Autor:
„1950 verurteilte das Landgericht Bautzen Richard Leubner zu einer Zuchthausstrafe von 10 Jahren, weil er sich bei einem Vortrag geäußert hatte, dass "alle irdischen Regierungen, auch die der DDR, [...] jetzt verschwinden [müssen], weil nunmehr die Zeit gekommen ist, wo Gott Jehova sein Königreich aufrichtet."
Das zeigt exemplarisch wie das subjektive Befinden der Handelnden Zeugen Jehovas „gestrickt" war. Bliebe nur noch zu fragen, ob das DDR-Regime tatsächlich schon in den 50er Jahren „verschwunden" ist, nur weil es Jehovas Zeugen so wollten?
Auch dieses Beispiel macht deutlich, wozu das WTG-Narkotikum führt. Zur völlig unrealistischen Einschätzung derLage; zum symbolischen Selbstmordattentäter Made in Islam, wären die wohl so beeinflußten auch hochgradig vorprädestiniert!

Einen äußerst interessenanten Namen nennt der Autor in seinen Quellenangaben auch noch. Zitat:
„Hermann Laube, Taubenheim
Hermann Laube erforschte die Geschichte der Zeugen Jehovas in der südlichen Oberlausitz. Er besitzt keine Informationen zu den Zittauer Zeugen Jehovas im Dritten Reich.219"

So so. Wenn nicht alles täuscht ist besagter Hermann Laube noch unter einem anderen Namen in die Zeugen Jehovas-Geschichte eingegangen.
Man vergleiche dazu:
Hermann Laube

Offenbar ist dessen Vergangenheit für die WTG inzwischen tatsächliche Vergangenheit, wenn man in den Quellenangaben beispielsweise liest:
„LAUBE, Hermann: Geschichte der Zeugen Jehovas in der südöstlichen Oberlausitz. Videoaufnahme des Vortrags vom 07.06.1993, Königreichssaal Zittau. Privatbesitz Familie Tamme"

Oder, Variante 2. Er war 1993 noch nicht enttarnt; wofür wiederum spricht, dass sein „Wachtturm-Auftritt" 1992 erfolgte. Und er noch 1999, als sei nie etwas gewesen, im ZJ-Jahrbuch zitiert wird.





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