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Geschrieben von Drahbeck am 08. März 2004 06:06:16: Als Antwort auf: Re: 1. 3. 1954 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. März 2004 05:33:35: Ihren Konservatismus betonend, berichtet "Erwachet!" vom 8. 3. 1954 über
die seinerzeitige Wahl einer Frau als Präsidentin der UN. Nun sind die Zeugen Jehovas sicherlich nicht die "einzigsten", die diesbezüglich erzkonservative Positionen vertreten. Man denke beispielsweise an die katholische Kirche, die Frauen ebenfalls nicht (zum dortigen) Priesteramt zuläßt. Gleichwohl kann man nicht sagen, dass dieser Konservatismus, andernorts völlig ungebrochen fortlebt. Ein Beispiel dafür die sogenannt "altkatholische Kirche". Doch, wenn auch schismatisch, der römisch-katholischen Kirche entsprungen, so ist es dort neuerdings Frauen gestattet, auch Priesteramtsfunktionen wahrzunehmen. Es ist schon bezeichnend. Sieht man sich die soziologische Struktur vieler Kirchen und auch der Zeugen Jehovas, näher an, so registriert man. Keinesfalls "fünfzig zu fünfzig". Vielfach ist es so, dass die Frauen dort die absolute Majorität darstellen. Dennoch werden dieser Majorität wesentliche Rechte vorenthalten. Was da auf dieser Ebene praktiziert wird, findet letztendlich auf den übergeordneten Ebenen seine Fortsetzung. Nicht nur Frauen sind partiell entrechtet. Es geht weiter, dass die Führungsoligarchie der Zeugen Jehovas, faktisch diktatorische Vollmachten für sich in Anspruch nimmt. Kritik daran ist grundsätzlich verpönt. So wird auch auf dieser Ebene das Herren-Sklaven-Modell (krass gesprochen) praktiziert. Würde es eine ernsthafte Liberalisierung bezüglich der Frauen geben, stellte sich die Frage: Und warum wird auf halber Strecke halt gemacht? So aber umgeht die WTG auch mittels dieser Doktrin, diesbezügliche, ihr unangenehm werden könnende Ansätze, schon von der Wurzel her. Polemisch schließt jener "Erwachet!"-Artikel mit der Aussage: Man ist versucht rückzufragen. Wurde in der eben gelesenen Definition des Kommunismus
eine wesentliche Negativerscheinung vergessen mit aufzuzählen? Wohl kaum. Diese
Aufzählung war ziemlich vollzählig (gottlos, grausam, blutig, heuchlerisch, totalitär).
Auch politischen Antikommunisten wird da wohl nicht allzuviel mehr einfallen. Wenn man nicht mehr diskutiert, was hat das für Folgen? Nicht selten die, die
Geschichte belegt es, anstelle der Argumente, "argumentieren" dann die Kanonen
und anderes mehr. Bekanntlich wurden die Zeugen Jehovas von den kommunistischen Regimen verboten, und rabiaten Strafen ausgesetzt. In diesem Zusammenhang ist es schon dokumentierenswert, wie denn die vorgebliche "Neutralität" der Zeugen Jehovas in der Praxis aussah. Auch die genannte "Erwachet!"-Ausgabe liefert noch ein weiteres Bespiel dafür. Wenn man nachfolgendes Zitat liest, dann kann man dazu wohl nur noch sagen. Ein erklärter politischer Antikommunist könnte es kaum treffender formulieren. Nicht die sachliche Aussage als solche steht zur Diskussion. Zur Diskussion steht die Zumutung, dass noch im Namen der Religion, als "Neutralität" zu "akzeptieren". Man liest in "Erwachet!": |