Re: Oliver Pocher

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 02. März 2004 08:50:47:

Als Antwort auf: Re: Zeuge Jehovas und Fernsehmoderator geschrieben von D. am 22. November 2002 01:57:43:

In einer ARD-Talk-Fernsehsendung berichtete der ansonsten auf dem Sender Pro Sieben aktive Oliver Pocher
rent-a-pocher.prosieben.de/rent-a-pocher/

etwas über seinen Entwicklungsweg.

Man wusste es schon früher. Es hat ihn von den Gefilden des „stocktrockenen Versicherungskaufmanns" in die Fernsehstudios verschlagen. Sich selbst beschreibt er, schon in seiner Schulzeit, als „Klassencaspar". Diese Tendenz hat er dann noch für seine Fernsehsendungen weiter ausgebaut.

Er interessiert in diesem Rahmen eher dahingehend, dass auch die Zeugen Jehovas einmal eine gewisse Rolle in seinem Leben spielten, die in genannter ARD-Sendung im besonderen thematisiert wurde. (Daten der Sendungswiederholung werden bei Infolink-Forum genannt.)
Bemerkenswert. Seine Eltern wurden mittels der klassischen Missionsmethode der Zeugen (Haus zu Haus-Dienst) angeworben. Die Familie konvertierte dann zu den ZJ. Aber man hat auch zu registrieren, dass Oliver Pocher nicht schon von den ersten Lebenstage an, im Sinne der Zeugen indoktriniert wurde. Das kam erst später. Vielleicht ist es auch dieser Umstand, der es ihm ermöglichte, sich in späteren Jahren relativ bruchlos, wieder von den ZJ zu lösen. Seine Eltern beschreibt er dahingehend, dass sie noch heute bei den ZJ sind. Er selbst sieht sich aber wohl nicht mehr, als deren aktives Mitglied. Bestenfalls besucht er noch einmal jährlich eine ihrer Zusammenkünfte (Man darf rätseln: Wahrscheinlich das „Gedächtnismahl"). Diese Angabe macht aber zusätzlich deutlich, dass seine Ablösung von den ZJ eher als „fließender Prozeß", nicht aber als aktiver Bruch zu werten ist.

Auf die Ausschlusspraxis angesprochen, bestätigt auch er, dass er sich diesen Rigorismus nicht zu eigen machen könne. Einer der Gründe, weshalb auch er jetzt in gewisser Distanz zu den ZJ steht. Er bestätigt auch, dass die rigorose Meidungsstrategie der ZJ in Ausschlußfällen, bedenkliche Folgen für hart Betroffene haben kann.
Interessant scheint mir noch seine Differenzierung zu sein, beim „Predigtdienst" der ZJ. Insbesondere wie er diejenigen einschätzt, die diesen vorrangig als wandelnde „WT" und „Erwachet!"-Säulen in der Öffentlichkeit durchführen. Das dies wohl auch als Frage der jeweiligen Intelligenz bewertbar sei. Wobei offenbleibt, ob der einzelne ZJ diesbezüglich wirklich ein „Wahlrecht" hat. Eher ist es doch so, dass der Gruppendruck diesbezüglich vieles „regelt".

Mit in der gleichen Sendung auch vorgestellt: Barbara Becker. Da nun schon mal das Thema Religion angesprochen war, wurde auch sie diesbezüglich befragt. Das Resultat. Sie ist zu den Bahai konvertiert. In ihrer Begründung, weshalb, wieso, kam meines Erachtens durchaus der Aspekt zum Vorschein. Weshalb manch einer konvertiert. Er glaubt einen Kultur"ersatz" dort gefunden zu haben. Die Einschränkung „Ersatz" sieht er zwar nicht so. Trotzdem bleibe ich dabei. Es ist eine Ersatzform.

Ist diese Religionsform relativ liberal (könnte bei den Bahai so sein), kommt sie der Suche nach einem Kulturersatz durchaus entgegen. Man muss aber auch sagen. Das die ZJ diese „Suche" nur äußerst unbefriedigend erfüllen. Wer einen Kulturersatz sucht, ist höchstwahrscheinlich an vielen anderen Orten besser aufgehoben, als bei den ZJ
www.prisma-online.de/tv/sendung.html?cid=Ard&stime=2004-03-01%2023%3A00%3A00%2B01


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