Woldemar Halse


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 03. Januar 2004 11:51:53:

Auf der Webseite Standhaft.org findet man unter anderem zwar auch ein paar biographische Angaben über den Fall Woldemar Halse, indes auch in diesem Fall registrierbar. Sorgsam geschönt.
Herr D. gar, hält diesen Fall für überhaupt nicht erwähnenswert in seinem Buch.
Etwas deutlicher wird dieser Fall, zieht man eine Videoaufzeichnung einer "Standhaft"-Veranstaltung in Torgau mit heran. Dort stellten sich 17 in der in der DDR-Zeit (50er Jahre) verurteilte Zeugen Jehovas (Urteile zwischen 6 - 15 Jahren) in Selbstdarstellungen näher vor. Unter anderem auch Herr Halse.

So differierend wie die Urteilslänge; so auch deren Vollstreckung. Einige mussten bis zum letzten Tag absitzen, einer sogar sieben Tage länger (dies weil er eine Urteilsrevision eingelegt hatte, die abgelehnt wurde. Die sieben Tage zwischen Urteilsverkündigung und Revision wurden der Strafzeit zugeschlagen.) Andere gar mussten nicht in voller Länge ihre Zeit absitzen.
Herausragend der Fall Woldemar Halse. Über ihn lief das Einschmuggeln der Zeugen Jehovas-Literatur nach der Tschechoslowakei. Im Zuge dortiger "Aufrollungen", wurde auch sein Part deutlich, was ihm zehn Jahre Zuchthaus in der DDR einbrachte. In dieser Zeit wurde er wohl auch in seinem Beruf verwendet als Konstrukteur.

Bemerkenswert welche Pläne die Stasi gar mit ihm verfolgte. Mehr zum Haftende bekam er gewisse Erleichterungen. Ziel der Stasi war es wohl, ihn als Funktionär in spee einer "Konkurrenzorganisation" zu den Zeugen Jehovas aufzubauen. In diesem Zusammenhang bekam er gar von der Stasi Original-Schriften der Zeugen Jehovas in seine Zelle. Etwas wovon andere verhaftete Zeugen Jehovas nur träumen konnten; bzw. wenn solche eingeschmuggelt, und das dann "aufflog" harte Repressionen zur Folge hatte. Halse entzog sich nach seiner Freilassung diesem Stasi-Ansinnen, durch die Flucht in den Westen.
Man sieht an diesem Fall, wenn gewisse Leute den erhobenen Zeigefinger in Richtung Willy Müller präsentieren. Es war kein Einzelfall. Und nicht jeder konnte oder wollte das Problem durch Flucht in den Westen lösen.


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