Re: Der liebe Bruder Russell


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von D. am 28. Dezember 2003 05:18:17:

Als Antwort auf: Der liebe Bruder Russell geschrieben von Drahbeck am 02. Dezember 2003 07:35:17:

Über ein Dokument die Frühzeit der Bibelforscher betreffend berichtet die CV 142 im einzelnen:
Es ist enthalten in einem Buch von Carl G. Falkner, Mitarbeiter von C.T. Russell im Bethel Brooklyn, Columbia Heights, New York, mit dem Titel "Gottes Weisheit gegen Menschenweisheit", veröffentlicht im Januar 1968 von der Christian Fellowship Associates, Dayton, Ohio, 45419, USA. Carl G. Falkner berichtet über die Wachtturm-Entstehung:

N. H. Barbour hatte ihn (C.T. Russell) eingeladen, Artikel für den HERALD OF THE MORNING beizusteuern und ehrte ihn, indem er ihn zum Mitherausgeber der Zeitschrift machte. Dies mag in dem jungen Russell gut eine Menge Ehrgeiz und Selbstüberhebung zur Folge gehabt haben, wie durch seine spätere Forderung offensichtlich wurde, daß Barbour die Herausgeberschaft abtreten und ihm übergeben soll unter der Drohung, wenn er das nicht tue, werde er, C. T. Russell, ein eigenes Blatt beginnen. Es soll hier festgestellt werden, daß N. H. Barbour die ganze Setzarbeit und Herausgabe des HERALD OP THE MORNING selbst verrichtete, er und seine liebe Frau arbeiteten manchmal bis in die späten Nachtstunden, und obwohl er erkannte, daß der junge Russell ehrgeizig gegen ihn arbeitete, veröffentlichte er in seiner Langmut und Geduld Russells ehrgeizige Pläne in seiner Zeitschrift.

Worte von N. H. Barbour in der Mai-Ausgabe des HERALD OF THE MORNING von 1879, S. 87:
"Neue Zeitschrift. Ein Ultimatum an N. H. Barbour.
Bruder Russell hat ein sehr weites Herz, Ich liebe ihn und leide sehr darunter, sein Vertrauen und seine Gemeinschaft zu verlieren. Er gab beträchtliches Geld aus in Reisen und Vortragshallen für mich im Winter 1876 und 1877, bevor er Mitherausgeber des HERALD wurde. (Es werden u.a. Summen von 660,00 und 615,00 Dollar genannt).

Ich habe zwei Jahre harter Arbeit investiert, Tag und Nacht, kann ich fast sagen, meine Frau und ich haben oft bis 11, 12 oder l Uhr nachts gearbeitet. Und nun Bruder Russell, unser lieber junger Bruder Russell, der erst kürzlich ins Blickfeld und in ein kleines Interesse an der Zeitschrift gekommen ist, fordert von mir, entweder zu seinem Gunsten zu verzichten, oder zu sagen, was ich geben will oder nehmen, da ER mir nicht länger beipflichten könne.
In den zwei Jahren, in denen Bruder Russell die Interessen des Blattes teilhatte, hat er alles Geld zurückbehalten, das er für den HERALD sammelte und sagte Bruder Paton, das gleiche zu tun, so daß ich nicht einen Cent des Geldes erhielt, das sie gesammelt haben.
Nun weiß ich, daß er beabsichtigte, ein Manko (Defizit) herbeizuführen, und da er diese Absicht änderte, mache ich diese Feststellungen zu meiner Rechtfertigung, da ich keine Absicht habe zu verkaufen oder abzutreten".
Beinahe also kein Wachtturm

Im einzelnen können wir folgende Absichten Russells erkennen, bevor er seine eigene Zeitschrift WACHTTURM herausgab. Einstieg in die Mitherausgabe des adventistischen HERALD von N. H. Barbour, ihn finanziell abhängig zu machen, durch Zurückbehaltung der Spenden für den HERALD, die Zeitschrift in die roten Zahlen (Manko, Defizit) bringen, also finanziell zu ruinieren, und dann N. H. Barbour zu drohen, alle Zusammenarbeit mit ihm und Unterstützung einzustellen, wenn er ihm die Zeitschrift nicht abtritt.
Wäre diese Erpressung gelungen, so hätte es keinen WACHTTURM gegeben, sondern irgendeinen HERALD.

Er, Carl G. Falkner faßt zusammen:
"In der Tat, C.T. Russell setzte darauf, die Herausgabe des HERALD OF THE MORNING von N. H. Barbour abzupressen, zu entreißen auf eine Weise, die man von einem Bruder in Christo nicht erwartet". (S. 21).
So kam der WACHTTURM zustande, "von Jehovas Hand dargeboten"?

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