Geschrieben von Drahbeck am 04. Februar 2003 12:47:13:
Als Antwort auf: Die Neue Welt-Ordnung der Zeugen Jehovas
geschrieben von Ewald am 04. Februar 2003 10:25:02:
Der zum seinerzeitigen Mitarbeiterstab der "Evangelischen Zentralstelle für
Weltanschauungsfragen" gehörende Hans-Diether Reimer (zwischenzeitlich verstorben)
formulierte einmal in einer Veröffentlichung aus dem Jahre 1988:
"Man beobachtet gegenwärtig eine geradezu explosionsartige Zunahme okkulter
Denkweisen und Praktiken in unserer Gesellschaft ... Auch die Kirche kann sich gegen diese
okkulte Flut nicht gänzlich abschotten ... Man ist vielmehr negativ fasziniert und deutet
diese Strömungen als Generalangriff des Teufels und der Finsternismächte. ...
Allüberall werden Anzeichen der dunklen, bösen Macht entdeckt: Was irgendwie aus dem
vertrauten Weltbild herausfällt und fremdartig erscheint, steht unter solchem
Okkultverdacht - nicht nur Hexenzauber und Satansmessen."
Hat Reimer auch den de Ruiter nicht im konkreten Blickfeld (den er zu seiner Zeit
überhaupt noch nicht registrieren konnte), so hat er dennoch damit auch eine Definition
abgeliefert, die auch dem de Ruiter geradezu "massgeschneidert" passt.
Das de Ruiter von mir sehr kritisch bewertet wird, ist bekannt. Der am Ende genannte Link,
und die darin enthaltenen "Unterlinks" künden beredt davon.
Wer ist "de Ruiter"? Nach meinem Kenntnisstand ein Pseudonym. Apollo Janssen
wohl sein wirklicher Name. Unerträglich für meine Begriffe, diese Mixtur faschistischen
Gedankenguts (etwa bezüglich der von ihm auch hochgehaltenen "Protokolle der Weisen
von Zion" aus der Giftküche der zaristischen Geheimpolizei Ochrana entstammend).
Unerträglich diese Mixtur zugleich angereichert mit katholischen Elementen, aus den
Kreisen jener, die da das "Rad der Geschichte" wirklich mit Gewalt zurückdrehen
wollen. Jene Kreise die es, um nur ein Beispiel zu nennen, die Abschaffung der
lateinischen Sprache in der katholischen Messeliturgie nach dem sogenannten "Zweiten
Vatikanischen Konzil" bis heute nicht so recht "verdauen" können. Und die
auch noch auf anderen Ebenen der (für sie) "guten alten Zeit" nachtrauern.
De Ruiter ist nicht originell. Er ist nur ein besserer "Papagei", der nur das
nachplappert, was andere aus diesem Milieu ihm da vorgesungen haben. Insonderheit ist er
abhängig von dem Johannes Rothkranz, von dem er wesentliche Thesen entlehnt hat. Man
vergleiche mal das Titelbild einer Rothkranz-Schrift aus dem gleichen Stall der
Ewiggestrigen, mit der inhaltlichen Konzeption von de Ruiter.

Zu Rothkranz siehe auch
Forumsarchiv A20
Was ist nun zu den hier gebrachten de Ruiter-Zitaten aus der WTG-Literatur zu sagen?
Zum einen. Die Bibelforscherbewegung ist im Zeichen der religiösen Naivität auf den Plan
getreten. Stichworte: Pyramidenglaube oder auch Rutherfords "Radio-Euphorie".
Von "Jerusalem" sollten die auferstandenen Patriarchen nach 1925 aus regieren.
Beziehungsweise wenn der Boden ihnen dort zu unsicher sein sollte, könnten sie auch in
Rutherford's Beth Sarim im sonnigen Kalifornien residieren. "Versteht" sich,
dass man eine Fürstenresidenz nicht bis zum Erscheinen der anvisierten leer stehen lassen
kann. Also ist Rutherford schon mal "praktischerweise" selbst dort eingezogen.
In diesem Kontext kann man natürlich auch gewisse Textstellen aus der WTG-Literatur
herauskristallisieren. Das hat wohl de Ruiter auch getan. Sie sind aber allesamt dem
naiven Weltbild der Bibelforscher/Zeugen Jehovas verhaftet (an das die heutigen
WTG-Manager ohnehin nicht glauben. Ob sie jemals echt daran geglaubt haben, erscheint
ohnehin zweifelhaft).
Dieses Weltbild wird nur immer wieder als "Adrealinstoß" für die
tatsächlich Naiven benötigt. Auf das sie sich für diese Organisation weiter aufopfern
mögen. Denn als klassische Amis wissen die "Fürsten" in Brooklyn nur zu gut,
was es mit dem Spruch auf sich hat: "Wirb oder stirb". Ohne Klinkenputzen, ohne
laufende Neurekrutierungen, steht es um die Perspektive dieser Lügenorganisation nicht
gerade zum besten.
Es ist ohne Zweifel das geschichtliche "Verdienst" von Rutherford, das
Klinkenputzen eingeführt zu haben und noch mehr vielleicht das seiner Nachfolger, es
weiter perfektioniert, und allen Widerständen zum Trotz, bis heute, durchgehalten zu
haben.
Gäbe es dieses Klinkenputzerprinzip nicht. Nun man braucht kein Prophet zu sein, um auch
der Zeugen-Organisation eine ähnliche Geschichte zu prophezeien, wie die von ihr
abgesplitterten Gruppen der Russelliten. Man braucht eine "Lupe" um sie
überhaupt noch wahrzunehmen.
Solange es allerdings der WTG gelingt, das Zwangs-Klinkenputzersystem aufrecht zu
erhalten. Solange lässt sich ihre zukünftige Geschichte allerdings keinesfalls mit der
der Russelliten vergleichen. Auch das ist klar.
Zu den Detailzitaten von de Ruiter. De Ruiter spricht und publiziert in mehreren Sprachen.
Deutsch ist nicht seine Muttersprache. Er hat auch nicht die deutschen Quellen zugrunde
gelegt. Den Aufwand englische und deutsche Quellen zu vergleichen, kann ich nicht
betreiben. Ich vergleiche also nur einfach mal die Seiten in den angegebenen Büchern in
ihrer deutschen Fassung:
Die Neue Welt, 1942, S. 103. Als wörtliches Zitat dort nicht nachweisbar.
Neue Himmel und eine neue Erde, 1953, S. 211. Als wörtliches Zitat dort nicht
nachweisbar.
Das Vollendete Geheimnis, 1917, S. 334. Als wörtliches Zitat dort nicht nachweisbar.
Diese drei Beispiele mögen reichen um zu verdeutlichen, wie es um die
"Seriosität" des de Ruiter bestellt ist.
de Ruiter
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