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Geschrieben von Drahbeck am 16. Dezember 2002 18:03:11: Als Antwort auf: Re: Wundergläubige geschrieben von Ibrahim am 16. Dezember 2002 12:27:20: Es ist schon bemerkenswert, wie sich die Argumentation der Wundergläubigen doch
gleicht. Ein Beispiel von islamischer Seite wurde uns hier ja frei Haus geliefert.
Jüdischerseits versuchte etwa Michael Drosin in seinem Buch Der Bibel-Code"
die gleiche These schmackhaft" zu machen, lediglich mit dem Unterschied, dass
er natürlich nicht den Koran bemühte. Übermenschliche Geschicklichkeit Vorstehendes ist nur der Text aus dem Trost" vom 15. 1. 43. In den genannten Fortsetzungen geht es im gleichem Stil weiter. Den Aufwand das auch hier einzuscannen erspare ich mir. Diese Thesen sind nicht meine Thesen. Wer sie denn glauben will und begierig ist weiteres im gleichen Stil zu lesen, der muss sich schon selber darum bemühen. Aber vielleicht wird seine Wachtturmgesellschaft ihm irgendwann dieses neue alte Licht wieder offerieren. Bisher war dies nach 1945 wohl noch nicht der Fall. Aber was nicht ist, kann ja möglicherweise noch werden. Schlusswort. Wenn es mit dem auslegen nicht mehr so recht klappt, dann wird eben etwas untergelegt! |
Zeitgeschichte vor siebzig Jahren
Etwa zwei Druckseiten ist „Trost" (in Fortsetzung) sein Jubelbericht
über den Ivan Panin, in der Ausgabe vom 1. 2. 1943 wert, was schon ein
gewisses Indiz dafür ist, welchem Stellenwert man ihm denn beimisst.
Bereits in der vorangegangenen „Trost"-Ausgabe, begann ja dieser
Panin-Bericht.
Im alten Infolink-Forum meinte am 23. 2. 1999 der User „LuckyX"
einmal, dass die WTG in den 20er mit dem Ivan Panin (laut „Trost" vom
1, 2. 1943 selbiger in Toronto, Kanada) zusammenarbeiten wollte, ihn
dann jedoch fallen ließ, als Johnson, in London in Ungnade fiel.
Am 14. 4. 1999 schrieb selbiger User nochmals in Sachen Panin:
Zitat
„Weniger zu Ihrer (der ZJ) Freude aber meinte er, die Worte am Kreuz zum Schächer seien infolge der zusammenhängende Zahlenblöcke eindeutig :
Wahrlich, ich sage Dir, heute wirst Du mit mir im Paradiese sein (und nicht wie ZJ behaupten: Heute sage ich Dir, Du wirst .. (in einer fernen Zukunft) mit mir im Paradiese sein).
Und weiter:
Zitat
„Die WTG hatte mit ihm in den Zwanziger Jahren zusammengearbeitet, Kontaktmann war der Londoner Zweigdiener Johnson. Als dieser in Ungnade fiel (man hatte ihm später Unregelmäßigkeiten nachgesagt, ein altes und probates WT-Mittel, unliebsame Ex-Mitarbeiter zu verunglimpfen), endete auch diese Zusammenarbeit. Man findet einige Hinweise auf Panin unter folgender URL :
cs.anu.edu.au/people/Brendan.McKay/dilugim/panin.html
(Offenbar noch heute aufrufbar).
Vorstehende Webseite kommentierte genannter User dann noch mit den
Worten:
Zitat
„Allerdings ist der Autor dieser Page ein recht heller Kopf, ein Mathematiker an einer australischen Universität und macht keinen Hehl aus seiner Meinung, wonach das letztlich großer Humbug sei.
Ein Link auf seiner Page verweist auf einen amüsante Satire (Anmerkungen von Besucher 6006), man kann da schon schmunzeln.
cs.anu.edu.au/people/Brendan.McKay/dilugim/vis6006.html
Zitat
Schließlich weist er nach, daß ähnliche Muster sich auch aus anderem Schrifttum destillieren lassen, z.B. den Schriften von Edgar Allen Poe, der ja eher dem Absurden und Okkulten zugetan war.
cs.anu.edu.au/people/Brendan.McKay/dilugim/poe.html
Zitat
Ein Verlag "Die Fundgrube" hatte in den Sechziger Jahren Panins Schriften vertrieben und sie wurden von ZJ sehr geschätzt, wenn es darum ging, anderen zu "beweisen", daß die Bibel Gottes Wort sei. Man hatte sogar aufgrund der Zahlenstrukturen eine "korrigierte" Bibel rekonstruiert, dergestalt daß die Zahlenstrukturen auch dort auftauchten, wo sie nicht vorhanden waren (d.h. verloren gegangen sein mußten). Der Name Jhwh hatte dabei allerdings keinen Platz im neuen Testament.
Aber so etwas konnte man ja verdrängen, brauchbar war der Panin ja trotzdem. Und wo er der WTG Lehre widersprach, hatte diese ja sowieso und ganz automatisch recht, aufgrund höherer Einsichten sozusagen."
Soweit es Deutschsprachige Quellen betrifft, sind mir
für diese Aussagen dort kein näheren Quellenbelege bekannt.
Die Haupt"wirksamkeit" des Panin lag wohl im Englischsprachigem Raum.
Fest steht jedoch, dass eben „Trost" im Jahre 1943 diesen Panin im
besonderen herausstellte, und sich damals auch dessen Thesen zu eigen
machte.
Was den mit genannten „Verlag Fundgrube" anbelangt, selbiger in
Deutschland in einer Ortschaft mit dem sinnigen Namen „Post Warngau"
angesiedelt, so veröffentlichte selbiger mal von diesem Panin eine
Schrift mit dem Bandwurmtitel:
„Die entscheidende Entdeckung aller Zeiten der unwiderleglich exakt
wissenschaftlich-mathematische Beweis der Existenz Gottes und des
Urtextes seiner Schriften durch die Feststellung, daß Gott jeden
Buchstaben des Urtextes mit einer Zahl versiegelt hat."
Offenbar hat man zeitgenössisch solcherart „entscheidende Entdeckung"
eben nur in „Post Warngau" zu würdigen gewusst; respektive - auch -
bei den Zeugen Jehovas.
In genannter Schrift kann man z. B. die markigen Sätze lesen:
Zitat
„Der Ivan Panin, der diese Entdeckung der Zahlenversiegelung der Bibel machen durfte, war früher selbst ein Gottesleugner, weshalb sein Werk um so großartiger ist" (S. 3)
Und damit auch alle sonstigen Kaffesatzleser, Astrologen und was es da sonst noch alles so an einschlägigen Dummheits-Verkäufer gibt, ehrfurchtsvoll vor diesem Panin in die Kniee gehen mögen, heißt es weiter in dieser Schrift:
Zitat
Zum Schlusse findet sich noch eine übernatürliche Bekräftigung der Richtigkeit der Zahlenwerte des hebr. und griech. Alphabets in den beiden Tatsachen:
Der Zahlenwerte des Alt-hebräischen Alphabets, in dem das A. T. geschrieben ist - 1455 - ist gleich der Anzahl der Jahre, die das israelische Volk 'unter dem Gesetz' verbrachte - d. i. vom Auszug aus Ägypten im Jahre 2537 bis zur Kreuzigung Christi im Jahre 4037;
Der Zahlenwert des Koine griechischen Alphabets, in den das N.T. geschrieben ist - 3999 - ist gleich der Anzahl der Jahre, die seit Erschaffung des ersten Menschen bis zur Geburt Jesu Christi, des Menschensohnes, vergangen sind. 'Wer Ohren hat zu hören, der höre!'"(S. 13).
Na ja, wer denn einstmals aus den Maßen der Pyramide zu Gizeh, unter Verwendung eines eigens kreierten „Pyramidenzolls" die erstaunlichsten Dinge herauslas;wobei sich dann noch die Maße jenes „Pyramidenzolls" in die unterschiedlichen Auflagen von Band 3 „Schriftstudien" veränderten Über den braucht man sich dann wohl nicht mehr zu wundern, ordnet er auch einen Panin mit in seine Ahnengalerie ein.