Über den Tellerrand schauen!


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Prometeus am 02. Oktober 2002 15:42:12:

Die ZJ- Zeitschrift "Erwachet" hat (hatte?) eine Rubrik "Blick in die Welt", wobei wohl suggeriert werden sollte, daß auch außerhalb des "Teokratischen Tellerrandes" wichtige Dinge passieren, die von allgemeinem Interesse sein könnten ohne direkt mit ZJ oder der "Botschaft" zu tun zu haben.

Auch in einem ZJ - Forum kann daher auf ein Thema eingegangen werden, das nicht ZJ sondern eine andere Sekte nämlich "OPUS DEI" zum Inhalt hat.Schließlich wird am Sonntag deren Gründer von "Seiner (Schein-)Heiligkeit" heiliggesprochen. Hierzu meine Laudatio:


Laudatio auf Josemaria Escriva (Gründer des Opus Dei)

anlässlich seiner Heiligsprechung durch Papst Johannes Paul II am 6. Oktober 2002 A.D.


300 000 Menschen werden Zeitungsberichten zufolge am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom Zeuge einer bis dato einsamen Spitzenleistung sein, die Eingang in das Guiness- Buch der Rekorde finden dürfte. Die schnellste Heiligsprechung aller Zeiten!

Wem anders könnte diese Ehre zuteil werden als dem „ehrwürdigen Vater“ Josemaria Escriba. Nur 27 Jahre nach seinem Ableben und 10 Jahre nach seiner Seligsprechung reiht sich der Gründer des Laienordens „Opus Dei“ ein zu den „Großen Heiligen“ der katholischen Kirche. Die Sachverständigen der Kongregation für Heiligsprechungen erachten ihn auf einer Stufe stehend mit den, wie sie sagen „legendären Größen“.

Escriba ist also gleichzusetzen etwa mit

dem „Heiligen Macarius“, der sich als Zeichen seiner Heiligkeit mit nacktem Gesäß in einen Ameisenhaufen setzte,

oder dem „heiligen Adalbert“, der sich zum Märtyrer machen ließ indem er psalmensingend die heidnischen Preussen so lange mit Kreuz, Hostien und Marienbilder nervte bis sie ihn mit sieben Wurfspießen in seinem heiligen Leibe erlösten,

oder dem „Heiligen Antonius“ dem die Tiere der Wüste gehorchten wie dressierte Pudel, der die Löwen segnete bevor sie auf Raubzug gingen,

oder dem „Heiligen Simeon“ dem vermutlich ersten Säulenheiligen, denn er stand 30 Jahre seines Lebens auf einer ca. 16 Meter hohen Säule,

oder dem „Heiligen Hilarion“, der das Wunder vollbrachte, einer jungen Frau, die von ihrem Ehemann verachtet wurde und daher keine Kinder gebar durch inniges Gebet mit ihr in ihrer Kammer zu Nachwuchs zu verhelfen,

oder der „Heiligen Afra“, die als Venus- Priesterin in einem Augsburger Bordell das ihrer Mutter gehörte arbeitete, bis der spanische Bischof Narzissus dieses Etablissement besuchte, sich mit ihr beschäftigte und sie bekehrte wodurch sie offensichtlich einen so starken Eindruck hinterlassen haben muß, daß sie später heilig gesprochen wurde,

oder der „Heiligen Brigitte“, die einst ein neapolitanischen Mädchen von einem in Gestalt eines Jünglings auf ihr liegenden Teufels befreite,

oder dem „Heiligen Guinefort“, der ein vierbeiniger Hund war,

oder dem „Heiligen Christopherus“, der niemals lebte sondern wohl in einem Märchen seinen Ursprung fand.


Wer war Josemaria Escriva, dem diese höchste aller Ehren zuteil wird?

Der kleine Josemaria wurde am 9.1.1902 A.D. in Baebastro in Spanien geboren und war schon in frühen Jahren davon überzeugt von Gott zu einer besonderen Mission auserwählt zu sein. Im königlichen Priesterseminar in Saragossa fiel er nur wegen seines ausgeprägten Hangs zu Selbstgeißelungen auf.3 Jahre nach seiner Priesterweihe, als 26-jährigem „gefiel es Gott, ihn zu erleuchten: er sah Opus Dei wie der Herr es wollte und wie es im Laufe der Jahrhunderte sein würde“, so die Kommision für Heiligsprechungen.

Daraufhin begann Escriva „Apostel“ um sich zu scharen, am Anfang noch spärlich und unter bescheidenen Umständen. Man lebte, predigte und geißelte sich in schäbigen Unterkünften. Erst unter dem Generalissimus Franco konnte er mit Hilfe von Franco, CIA und anderen fanatischen Antikommunisten sein Imperium aufbauen. Als Hitler- und Franco- Verehrer fand er reichlich Verbündete im antiliberalen und antikommunistischen Lager und durch die hieraus resultierenenden finanziellen Ressourcen gelang es Escriva dem Opus Dei einen neuen Rechtsstatus als ein direkt dem Papst unterstelltes „Säkularinstitut“ zu verschaffen; er war also der Kontrolle der örtlichen Bischöfe entzogen. Auf dieser Basis gründete er steuerfreie Niederlassungen in mehr als 80 Ländern in aller Welt. Als er 1975 starb hinterließ er ein finanzstarkes Imperium und eine kampfstarke Eliteorganisation mit ca. 80 000 straff geführten Mitgliedern, die meist als selbstgeißelnde Vollakademiker in hohen Positionen in Politik und Wirtschaft zu finden sind und was ihre Einflußnahme innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche betrifft, schon lange die Jesuiten von Platz 1 verdrängt haben. Wie hoch die Zahl der Opus Dei- Symphatisanten mittlerweile ist, beweist die Tatsache, daß sich mehr als die Hälfte aller Bischöfe weltweit sich für die schnelle Heiligsprechung Escrivas ausgesprochen haben.

Worauf basiert der grandiose Erfolg Escrivas?

Escrivas Glaubenssystem, dem er sich innig verbunden fühlte, basiert auf dem Glauben an einen allmächtigen autokratischen Gott, der Himmel, Erde, Engel, Menschen, Elefanten, Pantoffeltierchen, Hanfpflanzen und Fliegenpilze erschuf. Einige der erschaffenen Engel unter der Führung Luzifers rebellierten gegen die göttliche Diktatur wodurch das „Böse“ entstand. Luzifer war es auch der die ersten Menschen, Adam und Eva dazu verleitete, verbotene Früchte vom „Baum der Erkenntnis“ zu naschen, wofür sie dann aus dem Paradies vertrieben und verdammt wurden und alle nachfolgenden Generationen an der „Erbsünde“ zu leiden hatten. Daraus folgte, daß selbst alle „braven“ Menschen nicht in den Himmel kommen sondern in der Hölle auf ihre Erlösung warten müssen. Glücklicherweise hatte aber der allwissende Gott aber eine Idee zur Rettung: Er pflanzt auf ausdrücklich nichtsexuelle Art und Weise einen Teil seiner selbst in die Gebärmutter einer gleichfalls unbefleckt empfangenen Jungfrau Maria ein. Der aus dieser seltsamen Verbindung geborene Junge namens Jesus wurde als erwachsener Mann wie von Gott selbst vorherbestimmt von der römischen Besatzungsmacht brutal hingerichtet, wodurch merkwürdigerweise der Sündenfall von Adam und Eva gesühnt und der Weg in den Himmel für die Gläubigen freigemacht wurde. Nachdem der Hingerichtete drei Tage später wieder zum Leben erwachte gab er seinen Jüngern die Hausaufgabe jede Woche ein merkwürdiges Ritual zu feiern. Eigens dazu ausgebildete Zeremonienmeister sprechen dabei geheimnisvolle Zaubersprüche, die dazu dienen, Weizenmehl- Oblaten in den sich anscheinend milliardenfach replizierenden Leib des hingerichteten Erlösers zu verwandeln, woraufhin die Gläubigenschar diesen sogleich verspeist. Im Darm der Gläubigen angekommen wird der ganze Vorgang dann anscheinend wieder rückgängig gemacht, da ja der heilige Leib Christi wohl nicht als gewöhnliches Exkrement auf der Toilette entsorgt werden könnte. Dieser pseudo- kannibalische Akt dient angeblich dazu den Gläubigen vor der Todsünde und dem Einfluß Luzifers zu bewahren und verhindert irgendwie daß er nach seinem Tod in alle Ewigkeit in einer Feuerhölle braten muß.

Escriba war ein glühender Verfechter dieser abenteuerlichen Geschichte und nahm den Auftrag seinem Erlöser zu folgen bitter ernst. Dazu war es seiner Meinung nach nicht ausreichend diese Heils- Geschichte nur zu glauben und den pseudo- kannuibalischen Akt regelmäßig auszuführen, sondern er meinte auch die gleichen heroischen Schmerzen ertragen zu müssen wie sein gefoltertes Vorbild. Zu diesem Zwecke benutzte er einen Bußgürtel, ein schmerzhaft stacheliges Band, das er und seine Nachfolger täglich mindestens 2 Stunden fest um den Oberschenkel geschnürt tragen müssen um den Versuchungungen Luzifers zu widerstehen. Der Schmerz wurde so zum Dreh- und Angelpunkt seiner Theologie, denn seiner Meinung nach führt allein der Schmerz zur Heiligkeit und zu Gott. In seinem Hauptwerk „Der Weg“ heißt es auszugsweise:

„Ich nenne dir die wahren Schätze des Menschen auf dieser Erde, damit du sie dir nicht entgehen lässt: Hunger, Durst, Hitze, Kälte, Schmerz, Schande, Armut, Einsamkeit, Verrat, Verläumdung, Gefängnis..... Gesegnet sei der Schmerz, - Geheiligt sei der Schmerz....Verherrlicht sei der Schmerz!“

Escriva war überzeugt davon, daß nur sein Weg, nämlich der römisch- katholische, zum „Seelenheil“ führt. Daher war er bestrebt alle Völker, Institutionen, Regierungen und Organisationen zu „christianisieren“. Und wenn es mit der freiwilligen Missionierung nicht so recht klappen sollte, so ist „heiliger Zwang“ seiner Meinung nach vollkommen gerechtfertigt um diese Ziele zu erreichen. Gleich so wie man notfalls körperlich Zwang anwenden würde um einem potentiellen Selbstmörder das physische Leben zu retten, so Escriva, soll „heiliger Zwang“ angewendet werden um das „Seelenheil“ zu retten.

Josemaria Escriva de Balguer y Albas, ein Heiliger, den die katholische Kirche wirklich verdient hat! (pt)





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