WTG-"Tag der offenen Tür"


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von D. am 11. Juni 2002 21:11:07:

Kürzlich veranstaltete die WTG in Selters, zur "Imagepflege" einen "Tag der offenen Tür". Einer der diese Gelegenheit wahrnahm, schrieb einen interessanten Bericht dazu. Nachstehend sein Statement:

Samstag, der 25. Mai 2002

Nach nunmehr 8 Jahren veranstaltete die WTG am Wochende erneut einen Tag der offenen Tür.
Als ich gegen 9.30 ankam, wurde ich unter einem Informationszelt empfangen und bekam die Broschüre:“Jehovas Zeugen in Deutschland. 100 Jahre Deutschland-Zentrale 1992-2002“, sowie eine Besucherinformation in die Hand gedrückt.
Neu für mich war, daß ich mich frei bewegen durfte.
Bei meinem 1. Besuch 1994 wurden noch Gruppen gebildet und diese mit einem Führer losgeschickt.
Ich begann meine Tour im Empfangsgebäude, wo ich mir 4 schöne Postkarten des Bethels mitnehmen durfte.
Die Videovorführung „Willkommen im Zweigbüro der Zeugen Jehova“ schenkte ich mir.
Im Keller waren alte Bibeln aus allen Zeiten ausgestellt und immer wieder angeführt, daß dort auch schon Jehova als Gottes Eigenname vorkommt.In einem anderen Raum wurde man über die Geschichte der Deutschland-Zentrale informiert.
Vom Empfangsgebäude aus suchte ich dann den Eingang der Druckerei, überall wurde ich freundlich empfangen und über den weiteren Weg informiert.
Mit meiner Jeans und unrasiert war ich schon auf 100 Meter als „Ungläubiger“ zu erkennen.
Außerdem trug die Masse der Besucher Namensschilder an den Hemden, bzw. Blusen.
Der Rundgang durch Druckerei und Versand war nicht mehr so trocken und langweilig wie noch vor Jahren.
Überall gab es Stände mit Infos und Erfrischungen, mich erinnerte das ganze mehr an eine Messe.
Die WTG ist bemüht gegen ihr muffiges, spießbürgerliches Image anzugehen.
In diesem Trakt befanden sich die Ausstellungen „Umweltschutz“ und „Predigtdienst im Wandel der Zeiten“. Hier stand ein Chevy aus dem vorigen Jahrhundert, der natürlich sehr gut ankam.
Anschließend durchlief ich die Werkstätten mit Schreinerei, Elektro, Schlosserei etc.
Das Bethel scheint autark zu sein, dort kan kein Handwerker viel verdienen.
Als nächstes stand das Verwaltungsgebäude auf dem Programm mit dem Königreichssaal und dem rießigen Speisesaal.
Hier befanden sich 4 Ausstellungen und zwar „Leben im Bethel“, mit den Informationen, daß Menschen aus 34 Ländern hier arbeiten.
Ein Mitarbeiter beteuerte mir, daß es keine Sprachprobleme gäbe, da schon bei der Bewerbung für das Bethel Wert auf Deutschkenntnisse gelegt wird.
In einem Wohngebäude (wohl Haus 4) leben die Senioren, wobei ich auf der Schautafel nur ca. 55 zählen konnte, was bei 1100 Mitarbeitern ganze 0,2% ausmacht.
Bundesweit waren 1998 etwa 22,4 % der Gesamtbevölkerung 60 Jahre und älter.
Die nächste Ausstellung befaßte sich mit den „Versammlungsstätten, Königreichssälen und Kongressen“.
Hier wurde Reklame für die Schnellbauweise der Zeugen Jehova gemacht, an die hierzulande nur Aldi heranreicht.
Es folgten die 2 traurigsten Kapitel deutscher Geschichte, die Nazidiktatur und der Realsozialismus. In beiden Systemen wurden die Zeugen bis auf´s Blut bekämpft.
Die Ausstellungen lauteten:
„NS-Verfolgungsgeschichte (1933-1945), sowie
„DDR-Verfolgungsgeschichte (1950-1989).
Abschließend sah ich mir im Haus 6 die Appartements der Mitarbeiter an. Sie sind individuell gestaltet, ca. 35-40 m² groß, enthalten ein Bad und eine Kochgelegenheit.
Sie werden von Ehepaaren oder 2 Gleichgeschlechtlichen bewohnt.
Auf Anfrage erfuhr ich, daß in Extremsituationen auch der Mitbewohner ausgetauscht werden kann.
Der Rückweg führte mich durch ein Idyll, ein angelegtes Wäldchen mit Bachlauf.
Sogar ein eigener Bauhof, Wäscherei und eine Gärtnerei sind vorhanden.
Nach nunmehr 4 Stunden Rundlauf hatte ich genug gesehen, außerdem taten mir die Füße weh.
Das Fazit: Selters im Taunus ist eine Reise wert!

Matthias L...

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