Geschrieben von D. am 06. Februar 2008 14:13:14: Die Hamburger Comiczeichnerin
Claire Lenkova über den deutschen Comic, die Begegnung mit Jonathan Meese und ihre
inspirierende Vergangenheit bei den Zeugen Jehovas ...
Ich bin in der DDR aufgewachsen, und meine Eltern waren Zeugen Jehovas, die dort als
Staatsfeinde galten. Deshalb hatte ich schon in der Schule Nachteile und konnte
nicht wirklich gefördert werden. Meine Eltern sind dann Ende der achtziger Jahre aus
Glaubensgründen ausgereist, ich bin in Bayern weiter zur Schule gegangen und wurde
nach dem Abitur glücklicherweise sofort in Hamburg an der Hochschule für Angewandte
Wissenschaften, für das Fach Illustration, angenommen. ...
Sind Sie noch immer bei den Zeugen Jehovas?
Nein, ich habe mich schon zu Abiturzeiten davon losgesagt. Für die Zeugen Jehovas ist das
größte Ziel, Gott zu dienen, für mich war eben das Zeichnen am wichtigsten. Und beides
ließ sich nicht vereinbaren.
Wie man an dem ehemaligen Zeugen Jehova Oliver Pocher sieht, scheint darin ja ein großes
parodistisches Potenzial zu liegen.
Ja, es war eine gute Schule. Wenn man mit seinen Comics zu Verlagen geht und dort
abgewiesen wird, dann nimmt man das nicht so schwer, weil man es ja als Zeuge Jehovas
schon gewohnt ist, von allen immer abgelehnt zu werden.
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