Re: Zitat WACHTTURM:


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von kohle am 16. Januar 2008 22:03:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von X am 13. Januar 2008 23:12:

Hallo x
>>irgendwann im letzten Jahr tauchte ich ab, jetzt bin ich wieder aufgetaucht.<
Parsimony.25404
>Das Abtauchen zum Jahreswechsel verstehe ich, wie sagtest du mal:
>>In meinem Leben orientiere ich mich möglichst nach innen, an der Stille.<
Parsimony.25209
>... und dann die Knallerei. ;-)
hahaha, so war mein Sylvester, bei einer Flasche Blub-Blub-Sekt von Lidl:
Sylvester
Mir is als isses gestern
am letzten Tag Sylvester
Ich sitz in meiner Kellerbar
Und warte auf´s neue Jahr
Bei einem Glas mit Blub Blub Sekt
Hat mich ein Knaller aufgeschreckt
Ich schaue auf die Wanduhr, da
zerschlug sie grad das alte Jahr
Danach bin ich dann eingenickt
Und eben wieder aufgeschrickt
Zum Kaufmann bin ich noch gelaufen
Um mir´ne neue Blub Blub zu kaufen
Ich mach´s dann wie es immer war
Und köpf sie kurz vor nächstes Jahr
Wenn dann die Wanduhr 12mal kracht
Hab ich die Flasche leergemacht
Ja die Zeit verrennt im Kohlenkeller
Hier läuft selbst die Wanduhr schneller
Setz dich zu mir beim Blub Blub Sekt
Dann läuft das ganze Jahr uns weg
blub blub, weg isses

>Erstmal Entschuldigung, für die späte Rückmeldung.
>Mein Ziel ist, innerhalb einer Woche zu antworten.
Schreib, wie es für dich richtig ist, ohne Zeitdruck.
Lukas 19:27:
Parsimony.25285
Ich schrieb, daß das WTG-Lexikon zur angesprochen Bibelstelle bemerkenswert wenig sagt, verbunden mit der Frage: "Warum wohl?"
Du schreibst:
>Einer Antwort wird ausgewichen.<
Parsimony.25404
>So sehe ich das auch.
>Besagtes Lexikon erhebt einen gewissen intellektuellen Anspruch.
>Die Autoren sind in diesem Werk "behutsam", meine ich.
>Details finden sich im WTG-Buch:
>Der größte Mensch der je lebte Kap. 100
>[die Interpretation der Autoren habe ich unterstrichen]
>"Ein gewisser Mensch von vornehmer Geburt reiste in ein fernes Land, um Königsmacht für sich zu erlangen und zurückzukehren." Der "Mensch von vornehmer Geburt" ist Jesus, und das "ferne Land" ist der Himmel. ...
>Als die Mine des bösen Sklaven dem ersten Sklaven übergeben wird, wendet jemand ein:
>"Herr, er hat zehn Minen!"
>Doch Jesus erwidert:
>"Im übrigen, diese meine Feinde, die nicht wollen, daß ich König über sie werde: Bringt sie her, und schlachtet sie vor mir."
>So lautet die Antwort von Zeugen Jehovas.
>Ich bin mit Bibeltexten äußerst vorsichtig. Auf deine Frage wer das sagt, Jesus oder der König, könnte auch erwidert werden, daß Jesus selber nichts niedergeschrieben hat. Es verhält sich wie mit Buddha, Jesus werden Aussagen zugesprochen.
>Ich bin deiner Meinung, es ist egal wer im Gleichnis spricht. Der Gedanke bleibt derselbe. Die Auslegung >von Schriften ist schwierig, ich "stecke" zu wenig in der Materie. Anderen höre ich aber gern zu.
Intellektuell, vom Sinneswissen her ist eine Bibelauslegung ebenso schwierig wie das Tao The King. Doch jeder trägt die Antworten auf solche Fragen in seinem Herzen. Die heiligen Schriften können die Fenster dazu öffnen, intuitiv.
>kohle, ich denke du hast es gelesen, möchte darauf zurückkommen:
>>>Ist der WT auch der Meinung, daß es belanglos sei, wo etwa die Wahrheit noch am reinsten sich erkennen lasse?
Parsimony.25382 [ca. Mitte]
>Eingebaut hatte ich einen von dir empfohlenen Link unter meiner Überschrift: "Hier las ich folgendes". Fallst du nochmal schauen möchtest.
ja. Mit Bo Yin Ra stimme ich überein, dass die Wahrheit in allen religiösen Schriften zu finden ist. Das ist meine Erfahrung bei den mir bekannten Büchern. Die WTG warnt vor falschen Überzeugungen. Der Kern der Wahrheit ist auch in jeder Überzeugung für mich vorhanden. So kann ich z.B. dem Satanismus viel Wahrheit abgewinnen. Der Kern der Wahrheit ist das, was mich aus den Überzeugungen eben anspricht. Früher war es ein großes Problem für mich Partei zu ergreifen. Ich konnte es nicht, weil ich auch in den Gegensätzen Wahrheit spürte. Es ist ein menschlicher Fehler von DER Wahrheit zu sprechen. Denn Wahrheit ist für mich keine vorhandene gedankliche Definition. Als Wahrheit empfinde ich einen bejahenden Impuls aus dem Herzen, den ich erst dann zeitgleich formulieren kann (Intuition). Es kommt durchaus vor, dass ich in menschlicher Wahrheit und menschlicher Lüge den gleichen Wahrheitskern finde.
Die WTG definiert „falsche Überzeugungen“ aus weltlicher Sicht. Damit isoliert sie den Wahrheitskern, wie ich ihn verstehe. Dies ist ein Merkmal von Kirchenorganisationen, nicht von Religionen. Meine ich.

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>WACHTTURM vom 1.August 2001 Seiten: 15,16
>14 Beachten wir die beiden Ausdrücke "Werke des Fleisches" und "Frucht des Geistes". "Werke" sind die Folge von Taten. Anders ausgedrückt: Die Dinge, die Paulus als die Werke des Fleisches aufzählte, sind entweder das Resultat bewußten Handelns, oder sie sind auf den Einfluß des gefallenen Fleisches zurückzuführen (Römer 1:24,28; 7:21-25). Der Ausdruck "Frucht des Geistes" deutet hingegen darauf hin, daß die angeführten Eigenschaften nicht aus einer sogenannten Charakterentwicklung oder Persönlichkeitsverbesserung resultieren, sondern auf das Einwirken des Geistes Gottes zurückzuführen sind. Wie ein Baum, der richtig gepflegt wird, Frucht trägt, so wird jemand, in dessen Leben der heilige Geist ungehindert wirkt, die Frucht des Geistes hervorbringen (Psalm 1:1-3).
>14. Erkläre die beiden Ausdrücke "Werke des Fleisches" und "Frucht des Geistes".
Sehr schön. Ähnlich habe ich einen Vers aus der Bhagavad-Gita interpretiert:
Herzensangelegenheiten

In Vers 67, Kapitel 2 der Bhagavad-Gita heißt es nach der Übersetzung von Robert Boxberger:

„ein Herz, das nur den Sinnen folgt,
wird fortgerissen, dass es wankt
so wie ein Schiff auf offenem Meer
in der Gewalt der Stürme schwankt“

Unsere Sinne sind Werkzeuge, mit denen sich die Persönlichkeit in der Welt zu orientiert und austauscht. Unser Herz ist sowohl Berührungsunkt für das Göttliche als auch für das Persönliche. In der traditionellen chinesichen Medizin ist das Herz die „Wurzel allen Lebens“. Es ist der Sitz des Geistes. Das Herz fördert oder verhindert je nach seinem Zustand innere Festigkeit und emotionales Gleichgewicht.

Richte ich mein Leben auf die Wechselhaftigkeiten dieser Welt aus, so werden auch meine Gefühle schwankende Stimmungen hervorrufen. Das ewige Reich Krsnas/Gottes ist nicht von dieser Welt. Es ist unbeweglich wie die Mitte der Dinge. Richte ich mein Leben (nicht nur in Gebet oder Meditation) auf das Göttliche aus, so fließen andere Kräfte in mein Lebenssystem. Diese Kräfte sind transparent, was heißt, sie werden nicht von dieser Welt erfasst und mitbewegt. Wer aus solchen Kräften lebt, der wirkt aus dem Göttlichen in die Welt hinein. Das ist der ursprüngliche Mensch, der nach dem Willen Krsnas lebt.

Wer den Weg zurück zum Göttlichen geht, bewegt sich im Spannungsfeld seines Charakters und des Göttlichen. Einerseits wird sein Herz von weltlichen Einflüssen bestürmt. Andererseits spürt er die Stabilität der Kraft Krsnas in sich. Dieses Kraftfeld wird von jenen zu uns heruntertransformiert, die vor uns den Weg gegangen sind.

>15 Des weiteren sollten wir berücksichtigen, daß Paulus das Wort "Frucht" als Sammelbegriff für all die wünschenswerten Eigenschaften gebrauchte, die er erwähnte. Der Geist bringt nicht unterschiedliche Früchte hervor, unter denen wir eine bevorzugte auswählen könnten. Alle von Paulus aufgeführten Eigenschaften - Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glaube, Milde und Selbstbeherrschung - sind gleich wichtig und ermöglichen zusammengenommen die christliche neue Persönlichkeit (Epheser 4:24; Kolosser 3:10). Sollten wir feststellen, daß auf Grund unserer Persönlichkeit und unserer Neigungen bestimmte dieser Eigenschaften bei uns stärker hervortreten als andere, kommt es also darauf an, allen von Paulus erwähnten Aspekten unsere Aufmerksamkeit zu schenken. Dadurch können wir in vollerem Maße eine Persönlichkeit erkennen lassen, wie Christus sie hat (1.Petrus 2:12,21).
>15.Warum kommt es darauf an, allen Aspekten der "Frucht des Geistes" Aufmerksamkeit zu schenken?
Um eine gleichseitige Basis für unser (besser: göttliches)Handeln zu haben. Etwas weiter ausgeholt: Körper, Geist und Seele müssen ein gleichseitiges Kräftedreieck bilden, um göttlich auf dem Teppich des Vierecks zu stehen.
>16 Wichtig für uns ist in der von Paulus angestellten Erörterung, daß es bei unserem Streben nach christlicher Reife nicht darum geht, viel Erkenntnis und große Gelehrsamkeit zu erwerben, auch nicht darum, verfeinerte Wesenszüge zu entwickeln. Wir sollten in unserem Leben für ein ungehindertes Wirken des Geistes Gottes sorgen. In dem Maße, wie wir uns im Denken und Handeln von Gottes Geist leiten lassen, werden wir geistig reif. Wie können wir dieses Ziel erreichen? Wir müssen unser Herz und unseren Sinn dem Einfluß des Geistes Gottes öffnen. Dazu gehört, regelmäßig die christlichen Zusammenkünfte zu besuchen und sich daran zu beteiligen. Auch sollten wir regelmäßig Gottes Wort studieren, über das Gelernte nachsinnen und uns im Umgang mit anderen sowie bei unseren Entscheidungen von den Grundsätzen des Wortes Gottes leiten lassen. Dann wird unser Fortschritt bestimmt deutlich offenbar.
>16. Was ist unser Ziel, wenn wir nach christlicher Reife streben, und wie können wir es erreichen?
Wie oben geschrieben, aus dem Geist Gottes leben und nicht aus den sinnlichen (äußeren) Eigenschaften des Charakters.
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Steven Hassan S.118,119
Vielleicht die stärkste Überzeugungskraft geht von den anderen Sektenmitgliedern aus.
Wenn man ausschließlich von solchen Leuten umgeben ist, spielt die Gruppenpsychologie eine entscheidende Rolle beim Prozeß des Veränderns.
Der Prozeß der Veränderung beinhaltet jedoch vielmehr als Gehorsam gegenüber den Autoritätsfiguren einer Sekte. Dazu gehören auch zahlreiche >Austauschsitzungen< mit anderen Mitgliedern, bei denen es darum geht, frühere Sünden zu beichten, von jetzigen Erfolgen zu erzählen und das Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Diese Gruppensitzungen sind ein sehr wirksames Mittel zur Erzeugung von Konformität, denn die Gruppe verstärkt bestimmte Verhaltensweisen durch Überschüttung mit Lob und Anerkennung, während sie nicht gruppenkonforme Gedanken und Handlungsweisen mit eisigem Schweigen bestraft.
Parsimony.22827
Das geschieht in jeder religiösen Gemeinsamkeit. Die Gruppenkonformität wird jedoch durch den gemeinsamen Christus in uns erreicht, nicht durch menschliches Gewissen. Der spirituelle Effekt ist sehr hilfreich für jedes Mitglied. Durch angewandte Psychologie wird dieser Konsenz jedoch abgewürgt.
Meint

kohlchen

P.S.:
Die schöne Moldau hat mich weiter inspiriert:
Der Fluss,

1874 komponierte Friedrich Smetana seine sinfonische Dichtung „Die Moldau“. Als Thema bewegt sich die Melodie eines bekannten Kinderliedes durch das gesamte Musikstück. Sie bewegt sich auf und ab wie die Wellen eines Flusses von der Quelle bis zur Mündung.

Zart und rein, klingend wie ein Perlenspiel springen die ersten Wassertropfen in den Quell. Morgentau löst sich wie ein Film von den Felsen und gleitet lautlos in das entstehende Rinnsal. Von den Rändern plätschert unaufhörlich Wasser nach, als gelte es, die Abfahrt ins Tal nicht zu verpassen. Je mehr das Bächlein an schwillt, desto tiefer wird das Bett, welches der Strom über die Jahre in das Gestein schleift und in die Erde pflügt. Unermüdlich formt das weiche Wasser den harten Stein. Tauchen Widerstände oder Gefälle im Verlauf des Flusses auf, so überlagern Wellen und Strudel die Wasserbewegung. Eine unsichtbare Kraft hält die Strömung aufrecht.

An der Wasseroberfläche spiegelt sich das Ufer, tief tauchen die umsäumenden Baumreihen hinunter in den Fluss. In den Kronen spielt der Wind mit den Blättern. Mitunter blitzt ein Strahl des Tageslichts durch eine Lücke des Blattwerks und dringt unergründlich tief hinunter in das Bett des Flusses.

Blumen am Ufer blühen zu ihrer Zeit im großen Rhythmus der Natur. Wir Menschen sind uns dieses Zusammenhanges als Teil des Ganzen oft nicht mehr bewusst. Eine Blume als Mensch würde möglicherweise dann blühen, wenn ein Schiff auf dem Fluss vorbeifährt, um damit auf sich aufmerksam zu machen. Während der Fluss entsprechend den Naturgesetzen von der Quelle in das Tal strömt, neigt der Mensch oftmals dazu, gegen den Strom zu schwimmen.

Wir sitzen jedoch nicht nur als Beobachter am Ufer, sondern wir befinden uns selbst in einem Fluss, dem Lebensfluss. Dieser Fluss entspringt mit der Geburt. Wir wachsen und entwickeln uns bis an unsere Grenzen. Während der Fluss bis zu seiner Mündung in voller Größe an schwillt, flaut unser Lebensstrom jedoch nach den besten Jahren unseres Lebens ab. Alter, Schwäche und Krankheit zehren dann an unseren Kräften. Doch Erfahrungen, seelische Erlebnisse, geistige Erkenntnisse machen uns reifer und reicher. Irdisches verliert an Bedeutung, es wachsen weitreichendere Interessen und Fähigkeiten, sofern sich der Mensch darum kümmert. Vielleicht kann die Hinfälligkeit unserer Gesundheit und Körper dazu verhelfen, dass wir uns noch anderen Dingen zuwenden? Denn die Welt muss abnehmen, damit der Geist zunehmen kann.

Schauen wir an der Mündung eines Flusses auf das offene Meer, so sehen wir, dass der Fluss hier nicht endet. Seine Form löst sich zwar auf. Der Fluss geht jedoch in etwas Größeres über. Auch wir kennen die Sehnsucht nach etwas Größerem, die in eine unendliche Weite zerfließen will. Der Lebensstrom in uns, der uns dort hin drängt, ist nicht an die Form unserer Persönlichkeit gebunden. Seine Quelle und Mündung sind unergründlich.

Gleich Perlenketten sind die Tropfen dieses Flusses wie auf Fäden aufgezogen. Zusammen geflochten bilden diese eng aneinander liegenden Perlenketten die Adern dieses Lebensstromes. Es ist ein Fluss, der sich ohne Anfang und Ende erstreckt und nicht unterbrochen werden kann, auch nicht durch den Tod. Während er durch unser Leben fließt, trifft der Strom auf Widerstände. Einige seiner Adern geraten dann aus dem Gleichlauf. Es bilden sich Turbulenzen, die sich auch auf benachbarte Adern auswirken, so dass sie zuckenden Nerven gleichen. Lange Zeit bleiben diese Stellen unruhig und ohne Ordnung. Aber schließlich gehen die langen Adern, die in ihrem ununterbrochenen Lauf das Einzelwesen bilden, aus der Verwirrung erneut in Harmonie über. Dann fließen sie erneut gleichmäßig nebeneinander. Aufgrund dieser Harmonie im Innern können wir dann auch die größere Harmonie wahrnehmen.
kohlchen





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