Re: Tagebuch eines Toten - Soldatenlieder

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 19. Dezember 2007 00:24:

Als Antwort auf: Re: Tagebuch eines Toten - Vater geschrieben von + am 18. Dezember 2007 00:03:

Liebste Melanie!

Wende Albertchen Deine größte Aufmerksamkeit zu und wache über seine Erziehung.
Sei immer lieb und gut zu ihm, aber auch streng und gerecht gegen auftretende Fehler und Untugenden.
Gewöhne ihn an Ordnung, Sauberkeit und Gehorsam, das sind Dinge, worauf Du unbedingt achten musst.
Lasse ihn auch regelmäßig beten, morgens, mittags und abends.
Ich bin überzeugt, dass Du das schon sowieso tust.
Nimm es mir dennoch nicht übel, wenn ich Dich nochmals darauf hinweise.
Die Erziehung unserer Kinder ist ja eine der wichtigsten Aufgaben, die wir haben.

Unsere Stellung, welche sich vom Dorf Damloup aus den Damloup-Rücken entlang, dann an der „Hohen Batterie“ und I-Werk zum Laufée-Wald zieht, liegt den ganzen Tag unter feindlichem Artilleriefeuer.
Mit unserer Hoffnung, hier vorn bei der „Hohen Batterie“ einen Schützengraben vorzufinden, sehen wir uns sehr getäuscht.
Es ist nur eine richtige Trichterwüstenei, vermischt mit rostigen Drahtgewirr, zersplitterten Baumstümpfen und eingeebnete Grabenreste.

Ununterbrochen tackt und pfeift das Inf.Feuer, dröhnen die Einschläge der Granaten.
Soweit der Blick reicht, spritzen haushoch die Dreck- und Eisenfontänen.
Die Splitter klirren und bedecken wie hingesät das zitternde Trichterfeld.
Franz. Flieger schrauben sich tiefer und tiefer herab, um die dte. Linie genau festzustellen.
Vom Fort Vaux aus werden sie jetzt unter feindl. MG-Feuer genommen.
Sie verschwinden in südlicher Richtung.
Das Feuer auf unseren Abschnitt „Hohe Batterie“ verstärkt sich jetzt.
Es gibt Verluste.

Die Verwundeten schleppen sich in die Hohe Batterie.

Wehe dir, Verdun!

Mechanisch kriecht man auf seinen Posten im Trichter, wo ich den Füsilier Christian Rippe ablöse.
Dieser gutmütige Kamerad hat hier mit blutendem Kopfe zwei Std. im Granatfeuer gelegen.

„So, Christ'l, jetzt mach dich schnell in die Hohe Batterie und lass dich verbinden!“
- „'S ist nicht so schlimm, Bruno! Bloß das bisschen Backe. Also, auf Wiedersehen!“

Er klettert nach hinten.
Ich beobachte hinüber nach dem Laufée-Rücken.

Vor unserem Abschnitt der 50. I.D. liegen franz. Kolonialtruppen, meist Schwarze.
Hinter der feindlichen Linie hängen am blauen Horizont über 20 hellbestrahlte gelbe Fesselballons, welche nach der dten. Linie herüberglotzen.
Weiße Schrapnellwölkchen rücken einigen Fliegern zu Leibe.
Die untergehende Sonne verschwindet wie ein glühender Ball hinter dem Bergwalde.
Im Laufe der Sonntagnacht ist unsere Kompanie ununterbrochen beim Schanzen.
Vor der „Hohen Batterie“ und dem I-Werk entlang werden die Granattrichter miteinander verbunden, so dass ein notdürftiger Verteidigungsgraben entsteht.
Oftmals schießt die feindliche Artillerie zwischen unsere Arbeiten.
In der Morgendämmerung kraxeln wir todmüde in der Schlucht abwärts.

Der Südhang des Vauxberges bis zur Weinberghöhe war noch vor 2 Jahren mit Wein bewachsen.
Von den herrlichen Reben ist jetzt nichts mehr zu sehen.
Alles nur eine unendliche Trichterwüste, aus welcher hier und da mal ein zersplitterter Baumstumpf ragt.
Weinberghöhe! Totenhügel müsste es heißen.
Wir verkriechen uns in Erdlöchern.
Trotz dem Getöse der Artillerie liegen wir bis zum Mittag in festem Schlafe.
Viereckige Löcher sind als Unterstände in den Hang getrieben.
Mit Aloys Fiedler und zwei Pionieren zusammen sitzen wir im solchem Loche, über uns eine ¾ m dicke Erdschicht.
Plötzlich fällt mir ein: Morgen haben ja Mutter und Schwesterchen Anne zusammen ihren Geburtstag.
Leider habe ich und auch die Pioniere keine Feldpostkarte mehr.

Trotz des Art.Feuers will ich mal hinaus und spekulieren.
In der Nähe hauen einige Granaten ein.
„Lass dir ja keine verpassen!“ ruft der eine Pionier beim Weggehen nach.
Schnell eile ich im Graben entlang bis zum nächsten Erdloch.
Dort liegt Gefr. Wilhelm Dittloff mit den Füsilieren Georg Heuer, Hermann Stratmann und Anton Wulf.

Von Georg Heuer bekomme ich einige Ansichtskarten.
Dafür gebe ich ihm ein paar zerdrückte Zigaretten.

Ich entferne mich.
Rechts von mir einige Einschläge.
Hinlegen!
Gerade, als ich etwa 10-15 m vor meinem Erdloch bin, muss ich zusehen, wie eine Granate den Unterstand zusammenhaut.
Dreck und Steinbrocken werden bis zu mir geschleudert.
Wo der Unterschlupf war, ist jetzt ein rauchender Trichter.
Schnell renn ich zurück, um einige Leute zu holen.
Da haut es auch dort dicht vor dem Eingange des Erdlochs ein.
Ich stehe wir gelähmt da.
Nun schnell hin zu den beiden Pionieren.
Wir buddeln die Erde weg und finden den einen tot und den anderen am Kopf und Schulter schwer verwundet vor.
In meinem Tornister steckt ein zackiger Granatsplitter, mein Gewehr dagegen ist noch heil.

Innigste geliebte Mutter!

Wenn Ihr diese Nachricht von mir erhaltet, dann ist wohl herbes Leid über Euch gekommen, denn dann bin ich nicht mehr in dieser Welt.
Ich kann es verstehen, aber um eins bitte ich Euch: beklagt mich nicht.
Trauert um mich, aber seid ruhig und gefasst; zeigt, dass Ihr treu dem Heilland ergeben seid, die das Leid tragen können.
Eltern, die das Wertvollste, was sie besitzen, hingeben für das Wertvollste, unser herrliches Königreich.
Denn trotz aller trüben Erfahrungen und Nachrichten glaube ich doch an eine Zukunft für das neue, größere, bessere Königreich gebe ich gern mein junges Leben.
Ich gehe ganz gefasst in den Kampf und zittere nicht, dem Tod ins Angesicht zu blicken, denn ich fühle mich geborgen in Gottes Hand...
Noch eins: Wenn ich Euch früher kränkte und wehe tat, so verzeiht mir.
Ich war eigensinnig oft und habe oft einen unrechten Weg eingeschlagen, aber ich habe es bereut, glaubt es mir, und verzeiht mir.
Ich schreibe hier bei Kerzenlicht.
Wie gern hätte ich doch noch einmal mein Albertchen gesehen.
Und nun bleibt mir nichts mehr als Euch trotz allem zuzurufen:
Ich gedenke euch in herzlicher Fürbitte.

Auf Wiedersehen! ...

Euer Bruno!

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Wachtturm August 1915

Seite 127 Jehovas Zeugen in der Marine

"Unterredungen anhand der Schriften"

Seite 316 Neutralität

Wachtturm 15. 9.1970

Seite 573 / 574

… daß es sowohl falsche als auch wahre Christen gibt und daß sich wahre Christen an den Grundsatz gehalten haben… Jehovas Zeugen gewinnen eine hohe Achtung wegen des festen Standes der Lauterkeit, den sie während zweier Weltkriege eingenommen haben, indem sie sich weigerten, ihre internationalen Bande der Liebe zu ihren Brüdern zu brechen…

Wachtturm 1. 12.1976

Seite 715 Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung

Neues Lied für die Armee
? Die amerikanische Armee erhält das neue „Book of Worship for the U.S. Armed Forces“ (Gesangbuch für die US-Streitkräfte).

Nachfolgend das Gesangbuch der Wachtturm Gesellschaft – extra gedruckt für die Frontsoldaten.

Als Beispiel für ein Soldatenlied der Zeugen Jehovas hier Lied 18 aus dem Original-Gesangbuch der Wachtturm Gesellschaft für den Tornister der Frontsoldaten

Hier der Text in Englisch

Bei diesem Lied handelt es sich um ein Original Königreichslied.
Die Melodie und den englischen Gesang dazu hört(e) man  auf folgendem Link:

www.fileden.com/files/2007/12/12/1640854/soldiers.MP3


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