Re: Zitat: "Manche Überzeugungen sind ... GEFÄHRLICH."


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von kohle am 07. November 2007 14:27:36:

Als Antwort auf: Re: Zitat: "Manche Überzeugungen sind ... GEFÄHRLICH." geschrieben von X am 06. November 2007 23:15:

Hallo x,

>mich würde es freuen, wenn wir unsere Unterhaltung unter Beachtung der Forumsregeln fortsetzen.
Fairerweise informiere ich dich darüber, daß das Gespräch eine Weile dauern kann und ich weiter fragen werde.
Unterschiedliche Prioritäten können ein Verschieben der Antwort erfordern, das bedeutet keinen Gesprächsabbruch.

>Auf die Frage warum ein Versuchstier nicht überlebt schreibst du:
>>Weil ihm die Nestwärme fehlt.<

>Ich habe einen bestimmten Gedanken im Kopf.
>Von dir gebrauchte Begriffe führen zu diesem Gedanken, der Strich zeigt worauf es mir ankommt:

>>Ich gehe in meiner Antwort von einem Tier aus, welches nicht artgerecht aufgezogen wird. D.h., z.B. in einem Zoo oder durch eine andere Tierart (z.B dem Menschen).<

>Viele Faktoren sind für das zukünftige Verhalten ausschlaggebend.
>Z.B die Umgebung (Käfig), und, so wie du sagst, die Konditionierung.
>Pfleger in Zoos sorgen für lebenswichtige Bedürfnisse wie Nahrung.
>Wenn man sich Löwen im Käfig ansieht erkennt man jedoch kein normales, artgrechtes Verhalten. Meist laufen sie in ihrer begrenzten Umwelt auf und ab. Sie verhalten sich stereotyp (ständig wiederkehrend).

Ich habe gehört, dass dieses Verhalten von Löwen artgerecht sei. In der Freiheit sollen Löwen ihr Revier ebenfalls auf- und ablaufen.

>Natürlich ist es aber auch möglich die Aufzucht so zu konditionieren, daß sie sich irgendwann artgerecht verhält und in freier Wildbahn überlebt.
>Das ZIEL derjenigen, die Macht haben (Pfleger, Führungspersonen), ist mitentscheident wie die Zukunft der Kreatur sein wird.

>In menschlicher Obhut, also nicht artgerecht aufgezogene Wildtiere sind anders konditioniert ...<
>Zimbardo Psychologie S. 237, 238
>Viele unserer Einstellungen sind durch Konditionierungsprozesse, die außerhalb unseres Bewußtseins stattfinden, entstanden. (Staats & Staats 1958).
>Einstellungen werden oft als die gelernten Tendenzen eines Individuums definiert, auf bestimmte Zielreize wie Menschen, Ideen oder Gegenstände mit positiven oder negativen Bewertungen zu reagieren, mit denen wiederum bestimmte Gefühle und Überzeugungen zusammenhängen. ...
>Zahlreiche Forschungsarbeiten zeigen, daß soziale Verhaltensweisen als Reaktionsmuster analysiert werden können, die die durch Konditionierungsprozesse geformt wurden.
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>Meine Frage:
>kohle, stimmst du mir zu das neben der Nestwärme, die gesamte Konditionierung auf ein artgerechtes Verhalten für das Überleben entscheident ist ???

Artgerechtes Verhalten hängt für mich nicht nur vom Verhalten ab. Es wird auch von der Art mitbestimmt, also vom genetischen und seelischem Erbe.

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>In diesem Zusammenhang hörte ich von einem schrecklichen Versuch in Russland. Dort sollen Waisenkinder nur von Maschinen rundum versorgt worden sein. Es gab keinen Kontakt zu Menschen, Tieren oder Pflanzen. Alle Kinder starben. Das vielleicht am Rande zum Thema Versuchstiere.<

>Am Rande:
>Zimbardo Psychologie S.59
>Soziale Interaktion
>Babies sind in erster Linie soziale Wesen.
>Sie hören lieber menschliche Stimmen als andere Geräusche und betrachten lieber menschliche Gesichter als irgendwelche Muster (Frantz 1963).
>Wenn es eine Woche alt ist, kann ein Baby schon die Stimme seiner Mutter von der anderer Frauen unterscheiden.
Eine Woche später kann es Stimme und Gesicht der Mutter als Teil einer Einheit wahrnehmen und wird unruhig, wenn man ihm im Experiment das Gesicht der Mutter kombiniert mit der Stimme einer Fremden oder umgekehrt (Carpenter 1973).
>Aber Säuglinge reagieren nicht nur auf die Erwachsenen, die für sie sorgen, sie treten auch mit ihnen in Interaktion. ...
>Babies reagieren und lernen, senden aber auch ihre Botschaften an diejenigen, die willens sind, liebevoll darauf zu reagieren. ...
>So kann es sein, daß ein drei Monate altes Kind lacht, wenn seine Mutter lacht und daß es die Stirn runzelt oder weint, weil es auf einen negativen Affekt - Gefühl oder Stimmung - ihrerseits reagiert ... (Tronick, Als & Brazelton 1980)
>Die Entwicklungpsychologen sind zunehmend davon beeindruckt, wie ,frühreif' der Säugling ist.

Ok x

kohlchen



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